U.S. Marshal Bill Logan, Band 26: Am Ende siegt das Recht
Von Pete Hackett
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Buchvorschau
U.S. Marshal Bill Logan, Band 26 - Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan
Band 15
Am Ende siegt das Recht
Western von Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author www.Haberl-Peter.de
© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783956171291
Über den Autor
Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F. Unger eigen war – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.
Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie Texas-Marshal
und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung.
Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie Der Kopfgeldjäger
. Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
Inhalt
Cover
Titel
Impressum
Über den Autor
Am Ende siegt das Recht
Band 26
Am Ende siegt das Recht
Sheriff Josh Canby saß auf dem Vorbau seines Office im Schaukelstuhl und döste vor sich hin. Den Hut hatte sich der 52-Jährige über das Gesicht gelegt. Die Hände hielt er über dem Bauch verschränkt.
Der Ort vermittelte Ruhe und Beschaulichkeit. Der Frühling hatte in den gepflegten Gärten vor den Häusern die ersten Blumen erblühen lassen. Es war warm. Sonnenschein ließ die Kristalle im Staub der Main Street wie winzige Diamanten glitzern.
Seit 15 Jahren trug Josh Canby den Stern in Brownwood. Seit 15 Jahren herrschten in der Stadt Ruhe und Frieden. Doch an diesem Tag sollte das Unheil den Ort heimsuchen. Es näherte sich auf stampfenden Hufen …
Es waren zwei Reiter. Burschen Mitte 20, verstaubt, verschwitzt, stoppelbärtig, etwas heruntergekommen. Wer sie sah, stufte sie als Satteltramps, als Hügelreiter ein. Als Hügelreiter wurden Kerle ohne festen Platz bezeichnet, Abenteurer, Glücksritter, die ständig auf der Suche waren und die immer wissen wollten, was sich ihnen hinter dem nächsten Hügel darbot. Was diese Burschen suchten, das wussten sie oftmals selber nicht.
Der Sheriff hörte das Pochen der Hufe, öffnete die Augen und schob sich mit der Rechten den Hut aus dem Gesicht.
Er sah die beiden Reiter. Die Hufe ihrer Pferde rissen Staubwirbel in die warme Frühlingsluft. Es waren ein Rotfuchs und ein Grulla-Hengst.
Josh Canby setzte sich gerade und kniff die Augen eng.
Die beiden Burschen gefielen ihm nicht. Aber er sagte sich, dass der äußere Eindruck leicht täuschen konnte. Ein Mann, der viele Tage lang durch die Wildnis geritten war, sah immer heruntergekommen und wie ein Landstreicher aus.
Die Fremden zogen vorüber.
Einige Passanten blieben stehen und blickten den Reitern hinterher.
Josh Canby ließ sich seufzend wieder im Schaukelstuhl zurücksinken, schloss die Augen und zog sich den Stetson über das von tausend Falten zerklüftete Gesicht.
Die Fremden zügelten vor der Bank die Pferde, saßen ab, schlangen die Leinen locker um den Querholm, dehnten und reckten sich. Staub rieselte von den Schultern der beiden und von ihren Hutkrempen. Die Tiere schnaubten und schlugen mit den Schweifen nach den blutsaugenden Bremsen an ihren Seiten.
Dann wollen wir mal
, knurrte James Sulver, der Bursche mit den blonden Haaren und den strahlenden, blauen Augen. Er zog den Revolvergurt zurecht.
Der Name seines Gefährten war Jack Warner. Warner war dunkel und indianerhaft. Sein Gesicht wies harte Linien auf. Einige Narben in diesem Gesicht verrieten, dass ihm schon einige Lektionen erteilt worden waren. Wer Jack Warner kannte, wusste, dass er aus diesen Lektionen gelernt hatte. Sie hatten ihn gestählt, ihn kompromisslos und unbeugsam werden lassen.
Der Blick seiner dunklen Augen huschte die Fahrbahn hinauf und hinunter, dann nickte er.
Sattelsteif setzen die beiden sich in Bewegung. Ihre Schritte dröhnten auf dem Bohlengesteig, als sie ihn überquerten, dann betraten sie die Bank. In der Halle war es düster und kühl. Es gab zwei Schalter. Einer war verwaist. Hinter dem anderen saß ein hagerer, bleicher Mann um die 40 mit einem grünen Augenschirm, einem Zwicker auf der Nase und Ärmelhaltern. Er trug ein weißes Hemd und Hosenträger. Mehr war nicht von ihm zu sehen. Er schrieb Zahlen in eine Kladde.
Jetzt hob er den Kopf und blickte den beiden Ankömmlingen entgegen. Ein Lächeln huschte um seinen Mund, als der blonde Bursche freundlich an die Krempe seines Hutes griff und die Zähne zeigte. Guten Tag, Gentlemen
, grüßte der Clerk. Was kann ich für Sie tun?
Jack Warner stemmte beide Arme auf die Theke. Ich habe in San Angelo vor einiger Zeit einen größeren Geldbetrag eingezahlt. Und das Geld möchte ich jetzt bei Ihnen wieder abheben. Das lässt sich doch machen, nicht wahr.
Freundlich nickte der Clerk. Natürlich, wenn Sie einen Einzahlungsbeleg besitzen, ist das kein Problem. Um wie viel Geld handelt es sich denn?
Ach
, dehnte Warner, wie viel war das doch gleich wieder? Hm …
Plötzlich hielt er den Colt in der Faust. Er schlug ihn auf den Clerk an. Sein Daumen lag quer über der Hammerplatte. Wir nehmen alles, mein Freund
, knurrte Warner. Also fang an. Auch die Scheine, die du im Tresor liegen hast. Einen Leinensack oder eine Tasche hast du doch …
James Sulver hatte ebenfalls den Sechsschüsser gezogen. Er glitt zum Fenster und beobachtete die Straße.
Der Clerk starrte fassungslos von einem der beiden zum anderen. Er schien nicht zu begreifen, was ablief, und war wie gelähmt. Die Mündung des Colts in Jack Warners Faust starrte ihn drohend an. In den Kammern der Trommel waren die grauen Bleiköpfe der Patronen zu sehen.
Muss ich dir Beine machen?
, fauchte Jack Warner unerbittlich. Die Spannfeder knackte trocken, als er den Hahn spannte.
Wie von Schnüren gezogen erhob sich der Clerk. Die Fassungslosigkeit war dem schwindelerregenden Begreifen gewichen, und mit dem Begreifen war die Angst gekommen. In seinen Mundwinkeln zuckte es erregt. Sein Atem ging schneller, das Herz schlug ihm bis zum Hals.
Jack Warner setzte sich auf den Tresen, schwang die Beine darüber hinweg und stand sogleich auf der anderen Seite. Er warf einen Blick in James Sulvers Richtung. Dieser bedeutete ihm mit einer Handbewegung, dass von draußen keine Gefahr drohe.
Warner drückte dem Clerk die Revolvermündung gegen die Seite. Wir haben nicht viel Zeit, Hombre!
, stieß er hervor. Also, mach schon!
Wie in Trance setzte sich der Angestellte in Bewegung. Seine Hände zitterten. Nur mühsam bezwang er seine Panik. Er holte einen Leinenbeutel aus einem Blechschrank, der den Aufdruck 'Bank of Texas' trug. In diesen Beutel stopfte er die Scheine, die in den Fächern beim Schalter lagen. Dann öffnete er den Safe und entnahm ihm ebenfalls einige Geldscheinpacken, die sauber gebündelt und mit Banderolen versehen waren.
Hervorragend
, sagte Jack Warner und nahm ihm den Leinensack ab, nachdem er ihn verschnürt hatte. War klug von dir, mein Freund, nicht den Helden spielen zu wollen.
Mit dem letzten Wort schlug Warner zu. Er knallte dem Clerk den Revolverlauf gegen die Schläfe. Der Mann brach lautlos zusammen. Warner flankte über die Theke des Schalters. Verschwinden wir!
Sie holsterten die Revolver und rannten hinaus. Jack Warner hängte den prall gefüllten Leinenbeutel an das Sattelhorn, löste mit einem Griff die Leine vom Hitchrack und warf sich in den Sattel.
Auch James Sulver saß auf.
Irgendwo brüllte eine raue Stimme: Gosh, da stimmt was nicht! Was hat der Strolch vor der Bank in dem Beutel? O verdammt, ich fresse meinen Hut …
Der Rest ging unter im Trommeln der Hufe. Die beiden Banditen hatten die Tiere aus dem Stand in stiebenden Galopp versetzt. Ein Revolver krachte. Staub schlug auf der Fahrbahn auseinander.
Den Sheriff hatte es hochgerissen. Zunächst begriff er nicht. Er sah nur die beiden Reiter, die im rasenden Galopp aus der Stadt jagten, und er sah einige Männer schreiend die Straße entlangrennen. Ihr Gebrüll mischte sich in das Hufgetrappel, einer fuchtelte wild mit dem Sechsschüsser herum. Dann dröhnte ein Schuss …
Aus der Tür der Bank