Der Fluch reitet mit: Die großen Western 247
Von Howard Duff
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Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Es ist Mahoney, als würde ihn die Sonne verbrennen und der Gluthauch der Luft ihn ersticken. Seine Lungen schmerzen, und der große breitschultrige Mann stürzt sich mit einem Schrei auf ihn.
Zwar kann er der linken Faust ausweichen, aber der große Bursche vor ihm ist schneller, als Mahoney geglaubt hat. Die Rechte trifft ihn mit solcher Wucht, die Jona Mahoney über den Tränketrog fegt.
Am Boden erst fragt sich Mahoney, was er eigentlich dem Mann getan hat.
Und dann hat er die Antwort, denn der Mann sagt, während er auf ihn zuspringt: »Wir wollen dich nicht hier. Und damit du es begreifst – da hast du es!«
Es ist nichts als nackte Verzweiflung, die Mahoney den Trog hochstoßen läßt. Mahoneys Beine sind schon immer schnell gewesen, er hat überhaupt viele Dinge seiner Schnelligkeit zu verdanken.
Und auch jetzt sind es seine Beine, die ihn retten. Vielleicht retten sie ihn nur für Sekunden, aber auch Sekunden können entscheidend sein, wenn jemand nach einem überraschenden Angriff Luft braucht.
Jona Mahoneys Stiefel treten den Trog hoch. Der Trog wird zu einem Geschoß, das zwischen die Beine des anstürmenden Mannes gerät und diesen zu Fall bringt.
Er kann nicht sagen, warum er so schnell wieder auf den Beinen ist, dieser Jona Mahoney, aber er steht plötzlich, während der andere noch liegt.
Dann legt Mahoney, immer noch keuchend und nach Luft ringend, seine ganze Kraft in die steile Rechte. Der Hieb kommt und trifft den Mann im Aufstehen. Er schleudert ihn einfach rückwärts in den Trog hinein. Und vielleicht ist es die Kante,
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Die großen Western Classic
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Der Fluch reitet mit - Howard Duff
Die großen Western
– 247 –
Der Fluch reitet mit
Howard Duff
Es ist Mahoney, als würde ihn die Sonne verbrennen und der Gluthauch der Luft ihn ersticken. Seine Lungen schmerzen, und der große breitschultrige Mann stürzt sich mit einem Schrei auf ihn.
Zwar kann er der linken Faust ausweichen, aber der große Bursche vor ihm ist schneller, als Mahoney geglaubt hat. Die Rechte trifft ihn mit solcher Wucht, die Jona Mahoney über den Tränketrog fegt.
Am Boden erst fragt sich Mahoney, was er eigentlich dem Mann getan hat.
Und dann hat er die Antwort, denn der Mann sagt, während er auf ihn zuspringt: »Wir wollen dich nicht hier. Und damit du es begreifst – da hast du es!«
Es ist nichts als nackte Verzweiflung, die Mahoney den Trog hochstoßen läßt. Mahoneys Beine sind schon immer schnell gewesen, er hat überhaupt viele Dinge seiner Schnelligkeit zu verdanken.
Und auch jetzt sind es seine Beine, die ihn retten. Vielleicht retten sie ihn nur für Sekunden, aber auch Sekunden können entscheidend sein, wenn jemand nach einem überraschenden Angriff Luft braucht.
Jona Mahoneys Stiefel treten den Trog hoch. Der Trog wird zu einem Geschoß, das zwischen die Beine des anstürmenden Mannes gerät und diesen zu Fall bringt.
Er kann nicht sagen, warum er so schnell wieder auf den Beinen ist, dieser Jona Mahoney, aber er steht plötzlich, während der andere noch liegt.
Dann legt Mahoney, immer noch keuchend und nach Luft ringend, seine ganze Kraft in die steile Rechte. Der Hieb kommt und trifft den Mann im Aufstehen. Er schleudert ihn einfach rückwärts in den Trog hinein. Und vielleicht ist es die Kante, mit der der Mann in Berührung kommt – jedenfalls liegt dieser Berg aus Muskeln und Fleisch plötzlich mitten im Trog.
Mahoney stolpert los, er stolpert bis an die Holzrinne, durch die das Wasser in den Tränketrog geleitet wird. Dann zieht er den Schieber, beugt sich vor und spürt den Strom des wunderbar kühl erscheinenden Wassers über seinen Nacken laufen. Und dann sagt die Stimme eines Mannes aus sehr weiter Ferne: »Mahoney… Mahoney!«
Jona Mahoney macht die Augen auf und blinzelt.
Plötzlich weiß er, daß er wieder geträumt hat, denn dies ist nicht die Conrad-Ranch, dies ist auch kein Hof, es gibt zwar einen Wassertrog, aber keine Leitung, die zu ihm führt.
Der Mann, der breitbeinig absteigt und leicht lächelt, so daß die Runzeln und Falten seines alten Gesichtes noch schärfer hervortreten, ist auch nicht Calmat. Er liegt nicht im Trog, er ist auf seinem Pferd hierhergekommen.
Es ist nichts als der ewig wiederkehrende Traum Mahoneys von der ersten schlimmen Prügelei seines Lebens gegen einen Mann, der achtzig Pfund schwerer war als er, der Mahoney wieder einmal gequält hat.
Jona Mahoney hebt den Kopf und sieht den alten Ross schläfrig an. Dieser Blick ist es, der Ross die ganze Zeit, die Mahoney nun schon auf der King-Cross-Ranch anwesend ist, nachdenklich gestimmt hat.
Ross bildet sich ein, im Laufe eines langen Lebens viele Männer kennengelernt zu haben, aber er kann Mahoney nicht einstufen. Weder beteiligt sich Mahoney jemals an einer der üblichen Trinkereien am Lohnzahltag, noch spricht er jemals über sich selbst. Er sieht immer etwas verschlafen und träge aus. Sieht man ihn jedoch reiten, dann wird man sagen müssen, daß man selten einen besseren Mann im Sattel gesehen hat. Vielleicht ist Mahoney überhaupt der beste Zureiter auf hundert Meilen in der Runde.
Ross, der jahrelang die Pferde der Ranch zugeritten hat, ist jedenfalls dieser Meinung.
Mahoney, der unter dem Baum vor der Weidehütte liegt – die King-Cross-Ranch hat, wie viele andere Ranches, ihren Pferdecorral weit von der Ranch entfernt – und jetzt die Arme unter dem Nacken verschränkt, blickt hoch und fragt dann müde: »Ist etwas, Ross?«
»Nichts«, antwortet Ross, blickt aber doch in den großen und besonders hohen Stangencorral, in dem die beiden Stuten und der eine Hengst trotten.
»Der Boß hat mich vor vier Tagen in die Stadt geschickt. Ich habe gedacht, ich sollte nachsehen, ob du es geschafft hast.«
Er sagt nichts weiter und geht nahe an den Corral heran, dessen Stangen die Sitzhöhe eines Mannes im Sattel erreichen. Dann blickt er über die Stangen und grinst.
»Du hast es also geschafft, Junge«, sagt er nun. »Ich habe es doch gewußt. Was meinst du, was der Boß sagen wird? Ich wette, er gibt dir zehn Dollar extra. Was ist los, bist du müde, Junge? Ich habe eine Medizin in der Tasche…«
Er geht zu seinem Pferd und kommt mit der Brandyflasche in der Hand zu Mahoney zurück, der ihn schläfrig ansieht und nicht einmal die Hand ausstreckt, als Ross sich neben ihn hockt und ihm die Flasche entgegenhält.
»Das macht munter, Junge – na?«
»Du weißt, daß ich nicht trinke.«
Ross zieht die Hand wieder zurück, dreht den Schraubverschluß der Flasche auf und trinkt. Dann erst sagt er grämlich: »Du bist ein seltsamer Bursche, Jona. Du trinkst nicht, du hältst dein Geld zusammen, reitest kaum mal in die Stadt und bist von vier Wochen ganze drei hier allein. Ich möchte wissen, was es hier draußen gibt? Ich sehe nichts außer Berge, Steine, einen Bach, fast trockenes Gras und Pferde. Was bist du eigentlich für ein Mensch, Junge? Fehlt dir etwas?«
Mahoney sieht ihn an. Dann nimmt er den einen Arm unter dem Nacken fort und reißt einen Grashalm ab, den er sich zwischen die Zähne steckt.
»Ruhe«, sagt er dann träge. »Das fehlt mir.«
Ross schüttelt den Kopf, betrachtet Mahoney eingehend und wirft nicht einen, sondern zwei Blicke auf Mahoneys Revolver. Niemand von ihnen hat Jona Mahoney jemals schießen sehen. Er ist eines Tages auf die Ranch gekommen, als der Boß ein Rudel halbwilder Pferde gekauft hatte. Mit diesem Rudel ist Mahoney erschienen. Und als sie versucht haben, die Pferde zuzureiten und die ersten fünf Mann abgeworfen wurden, da ist Mahoney schweigend von den Corralstangen auf den Pferderücken gesprungen und ist geritten.
Dies, so denkt Ross, ist immer noch die beste Art für einen Mann, für sich selbst zu sprechen.
Und der Boß hat Mahoney dann auch als Zureiter eingestellt.
Nun ist Mahoney volle vier Monate hier. Es ist Hochsommer, und das Land liegt unter der prallen Sonne. Die Viehzüchter stöhnen über die Trockenheit. Kein Cowboy arbeitet bei der Hitze gern an der Herde, keiner würde Pferde zureiten wollen, aber Mahoney scheint die Hitze kaum zu spüren.
»Wann willst du auf die Ranch?« fragt Ross endlich, als Mahoney sich in Schweigen hüllt. »Ich kann die Pferde auch mitnehmen, wenn du bleiben willst.«
»Ich komme mit«, sagt Mahoney kurz. »Ich bin jetzt eine Woche weg und muß mich langsam wieder blicken lassen, Ross. Der Boß hat mir zehn Tage für die Pferde gegeben.«
»Sieben hast du nur gebraucht«, erwidert Ross anerkennend. »Junge, wo hast du nur so reiten gelernt?«
Mahoney richtet sich langsam auf. Er bleibt am Boden sitzen, blickt in die Ferne und sagt dann: »Das muß wohl angeboren sein. Ich bin mit vierzehn Jahren mit den ersten großen Herden von Texas aus nach Norden geritten, da lernt man eine Menge, Ross.«
Jetzt steht er auf, während Ross noch sitzen bleibt. Es ist schön kühl im Schatten des Laubdaches, außerdem muß Mahoney erst noch sein Pferd holen und die beiden Stuten und den Hengst an die Longen nehmen.
Ross blickt Mahoney nach, als er zur Hütte geht.
Mahoney ist ein großer, hager wirkender Mann mit gemächlichen Bewegungen. Sein Gang ist immer etwas nachlässig, er hat leicht gekrümmte Beine und trägt Stiefel ohne Sporen. Mahoneys Gesicht ist braungebrannt, er hat dunkles, welliges Haar und reitet sehr oft ohne Hut. Seine Augen sind von jenem hellen Blau, das eine Ähnlichkeit mit den frühen Lichtschatten der Sonne in den dunstigen Tälern hat. Jona Mahoneys Kinn ist fest und eckig, seine Nase gerade und etwas groß, während sein Mund schmallippig ist und meist etwas hart wirkt.
In diesem Augenblick kommt Mahoney auch schon aus der Tür. Er trägt seinen Sattel und die Longen zum Corral, holt zuerst sein Pferd, sattelt es und fängt dann die drei anderen ein.
Ross sieht ihm bei der Arbeit zu, wartet dann, bis Mahoney das Gatter geschlossen hat und auf die Hütte zureitet. Dort steigt Mahoney noch einmal ab. Er nimmt seinen Packen, schnallt ihn hinter dem Sattel auf und winkt dann Ross zu.
»Wir können«, sagt er trocken. »Hätte nie gedacht, daß es so heiß in Wyoming sein kann, Ross.«
»Bist du niemals vorher in dieser Ecke gewesen?«
Mahoney reitet an, die drei Pferde hinter sich, während Ross an seine linke Seite kommt.
»Vor zehn Jahren«, antwortet Mahoney dann, »aber im Herbst. Es war kühl und naß damals. Und ich dachte immer, daß hier im Norden nicht der richtige Platz für mich sei.«
»Und jetzt ist er es?« fragt Ross.
»Es ist gleich, wo man lebt, wenn man nur seine Ruhe hat«, erwidert Mahoney. »Ruhe muß man haben.«
Der Heimritt zur Ranch, die am Oberlauf des Red Cloud Baches liegt, verläuft schweigsam. Mahoney redet nicht viel, er scheint im Sattel zu schlafen. Gerade das ist es, was Ross nachdenklich stimmt, denn keiner der Männer, die er jemals an Pferden gesehen hat, kann sich