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Der Ölprinz und andere Geschichten
Der Ölprinz und andere Geschichten
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eBook67 Seiten56 Minuten

Der Ölprinz und andere Geschichten

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Über dieses E-Book

„Zounds, merkt Ihr nicht auch das Parfüm, Sir, welches meine Nase inficirt, als hätte mich ein dreielliger „Stune“ angespritzt?- Aus dem Buch Karl Friedrich May (1842-1912) war ein deutscher Schriftsteller. Karl May war einer der produktivsten Autoren von Abenteuerromanen.
SpracheDeutsch
HerausgeberSharp Ink
Erscheinungsdatum22. Feb. 2023
ISBN9788028283193
Der Ölprinz und andere Geschichten
Autor

Karl May

Karl Friedrich May (* 25. Februar 1842 in Ernstthal; † 30. März 1912 in Radebeul; eigentlich Carl Friedrich May)[1] war ein deutscher Schriftsteller. Karl May war einer der produktivsten Autoren von Abenteuerromanen. Er ist einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache und laut UNESCO einer der am häufigsten übersetzten deutschen Schriftsteller. Die weltweite Auflage seiner Werke wird auf 200 Millionen geschätzt, davon 100 Millionen in Deutschland. (Wikipedia)

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    Buchvorschau

    Der Ölprinz und andere Geschichten - Karl May

    Karl May

    Der Ölprinz und andere Geschichten

    Sharp Ink Publishing

    2023

    Contact: info@sharpinkbooks.com

    ISBN 978-80-282-8319-3

    Inhaltsverzeichnis

    Der Ölprinz

    Ein Abenteuer auf Ceylon

    Ein Self-man

    Der Ölprinz

    Inhaltsverzeichnis

    „Zounds, merkt Ihr nicht auch das Parfüm, Sir, welches meine Nase inficirt, als hätte mich ein dreielliger „Stune angespritzt? Das ist nicht Truthahn-, Bussard-, auch nicht Boudinsgeruch, Kammas-O’deur noch weniger; ich weiß wahrhaftig nicht, was ich aus diesem Veilchenduft machen soll. Ist er vielleicht Euch bekannt?

    Der, welcher diese Worte sprach, war Sam Hawkens, mein Begleiter, einer der verwettertsten Trapper zwischen dem Missisippi und dem stillen Oceane. Ich wußte, daß er den Geruch, welcher seit einiger Zeit die Luft durchschwängerte, recht gut kannte und mit seiner Frage mich nur einer kleinen Prüfung unterwerfen wollte.

    „Möglich, Sam, daß es mir bekannt ist, habe aber als Green-baak keine Lust, so einen alten Woodsmann zu belehren, wie Du bist. Mach’ die Nase ein Wenig besser auf; sie ist ja groß und derb genug für diese unvergleichliche Atmosphäre!"

    „Habt Recht, Sir, antwortete er, indem er seinen fabelhaften Riecher mit beiden Händen erfaßte und zärtlich liebkoste. „Die Nase, welche dem Sohne meiner Mutter in das Gesicht gewachsen ist, hat wirklich etwas Imponirendes. Aber ich muß Euch offen gestehen, daß ich mich hier in dieser Himmelsgegend noch gar nicht recht auskenne. Der Oelgeruch ist da, aber ich sehe Prairie, nichts als Prairie, und diese muß doch ein Ende haben, wenn das Petroleum zu seinem Rechte kommen soll!

    Er richtete seine Gestalt auf dem Rücken der kameelbeinigen Stute, welche er ritt, so hoch wie möglich empor und suchte mit den kleinen klug blickenden Aeuglein die vor uns liegende Gegend sorgfältig ab.

    „Der Teufel hole Euren Young-Kanawha, oder wie Ihr das Wasser nennt, zu dem Ihr wollt; ich sehe keine Spur davon!"

    „Ist von hier aus auch nicht gut möglich, Sam Hawkens! Der Fluß wird wohl einen „Bluff durchlaufen und ich wette meinen Arrow gegen Deine Mary, wir halten vor dem Thale, ehe wir es uns verseh’n.

    „Das wäre sehr zu wünschen, denn ein wenig Wasser würde uns und auch den Pferden wohlthun; aber geht mir mit Eurer Wette! Euer Arrow ist das beste Pferd, welches jemals einen echten und rechten Westmann getragen hat, das muß man sagen, doch meine Mary hat auch ihre fünfundzwanzig Eigenschaften. Die Haare sind ihr zwar abhanden gekommen und an der Gestalt des braven Thieres wäre vielleicht auch noch Dieses oder Jenes auszusetzen, aber sie hat mich nun fast an die zwanzig Winter ehrlich getragen und es ist außer Eurem Mustang wohl kaum ein Thier zu finden, welches trotz dieses Alters die Beine so zu werfen versteht, wie sie. Ich gäbe sie nicht hin für alle Biberfelle und Indianerhäute, die ich von den Bälgen gezogen habe!"

    Er klopfte zärtlich den langen, dürren Hals seiner Rosinante und sank dann in jene unbeschreibliche Haltung zurück, welche er auf ihrem scharfen Rücken einzunehmen pflegte. Ich kannte das alte, zuweilen recht obstinate, sonst aber wirklich ausgezeichnete Thier und mußte darum seine Anhänglichkeit für dasselbe billigen. Wer da weiß, welchen Werth ein gutes Pferd für einen Prairiejäger hat, der wundert sich nicht über die ungewöhnliche Zuneigung, welche Beide für einander zu besitzen pflegen.

    In kurzem Trabe ging es weiter und bald zeigte es sich, daß meine Vermuthung die richtige gewesen war. Wir hielten vor einer jener Schluchten, welche das sonst vollständig ebene Terrain rinnenförmig durchschneiden, meist irgend einem Flüßchen als Bett dienen und „Bluffs" genannt werden. Das vor uns liegende, scharf und steil in die Tiefe fallende Thal bildete eine schmale Pfanne, welche der tiefe, schwarzwellige Young-Kanawha durchströmte, um sich unten zwischen nahe zusammentretenden Felsenmassen rauschend und schäumend einen gefährlichen Ausweg zu suchen. Die ganze Sohle der Senkung war mit Anlagen, wie sie die Petroleumerzeugung erfordert, bedeckt; oben, ganz nahe am Wasser, sah ich einen Erdbohrer in voller Thätigkeit; am mittleren Laufe stand etwas vor den eigentlichen Fabrikräumlichkeiten ein trotz des Interims ganz stattliches Wohngebäude und wo das Auge nur hinblickte, waren Dauben, Böden, Reifen und fertige Fässer, theils leer, meist aber mit dem vielbegehrten Brennstoffe gefüllt, zu sehen.

    Heigh-day, Sir, meinte Sam. „da ist ja Alles, was wir uns nur wünschen können! Ist das nicht ein Store, das dort am Flusse steht?

    „Jedenfalls ist es so ein Ding: Laden, Restauration, Destillation, Herberge und alles sonst noch Mögliche gleich beisammen. Steig’ ab, Sam; wollen wir nicht den Hals riskiren, so müssen wir diesen steilen Weg zu Fuß zurücklegen!"

    „Meine es auch, Sir! Der Hals ist zuweilen das Beste, wofür der Sohn meiner Mutter zu sorgen hat."

    Er folgte meinem Beispiele und stieg vom Pferde. Erst jetzt war die Gestalt des Mannes, dem ein Unbekannter wohl kaum den kühnen Riflemen angesehen hätte, in der rechten Weise zu erkennen. Unter der wehmüthig

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