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Das sprechende Leder
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eBook39 Seiten31 Minuten

Das sprechende Leder

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Über dieses E-Book

Stehlende Hand ist eine Erzählung von Karl May.

Auszug:

Ihr müßt wissen, Gent's, begann der greise Indianeragent, daß ich über den wilden Westen und die Indianer meine eigenen Ansichten habe, ganz andre, als sie hier landläufig sind; die Roten sind weit besser als ihr Ruf, und ich möchte manchem Weißen wünschen, so zu sein wie sie!

Ja, ich bin eine Reihe von Jahren Indianeragent gewesen, aber nicht einer von der Sorte, die, um sich selbst zu bereichern, die Roten um ihr Recht prellen und um ihr Hab und Gut betrügen. Diese Art von Agenten trägt die meiste Schuld daran, daß der Indianer nie aus dem Zorn gegen die Weißen herauskommt. Gewissenlos bereichern sie sich an der Armut und Nacktheit der bedauernswerten Indsmen und schreien Ach und Weh, wenn diese dann endlich einmal die Geduld verlieren und mit den Waffen in der Hand Gerechtigkeit verlangen.

Gerade, weil ich immer bestrebt war, ehrlich an den roten Männern zu handeln, habe ich auch viele treue und aufopferungsfähige Freunde unter ihnen getroffen und besonders die Apatschen waren und sind mir ans Herz gewachsen. Habe schon manchmal widersprechen müssen, wenn ein Gast hier bei unserer würdigen Mutter Thick behauptete, die Apatschen seien früher durch ihre Feigheit und Hinterlist bekannt gewesen und hätten sich durch sie den Schimpfnamen »Pimo« zugezogen; erst seit Winnetou ihr Häuptling ist, seien geschickte Jäger und tapfere, verwegene Krieger aus ihnen geworden.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum10. Mai 2022
ISBN9783755773382
Das sprechende Leder
Autor

Karl May

Karl Friedrich May (* 25. Februar 1842 in Ernstthal; † 30. März 1912 in Radebeul; eigentlich Carl Friedrich May)[1] war ein deutscher Schriftsteller. Karl May war einer der produktivsten Autoren von Abenteuerromanen. Er ist einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache und laut UNESCO einer der am häufigsten übersetzten deutschen Schriftsteller. Die weltweite Auflage seiner Werke wird auf 200 Millionen geschätzt, davon 100 Millionen in Deutschland. (Wikipedia)

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    Buchvorschau

    Das sprechende Leder - Karl May

    Das sprechende Leder

    Stehlende Hand

    Der hungrige Wind

    Anmerkungen

    Impressum

    Stehlende Hand

    Ihr müßt wissen, Gent's, begann der greise Indianeragent, daß ich über den wilden Westen und die Indianer meine eigenen Ansichten habe, ganz andre, als sie hier landläufig sind; die Roten sind weit besser als ihr Ruf, und ich möchte manchem Weißen wünschen, so zu sein wie sie!

    Ja, ich bin eine Reihe von Jahren Indianeragent gewesen, aber nicht einer von der Sorte, die, um sich selbst zu bereichern, die Roten um ihr Recht prellen und um ihr Hab und Gut betrügen. Diese Art von Agenten trägt die meiste Schuld daran, daß der Indianer nie aus dem Zorn gegen die Weißen herauskommt. Gewissenlos bereichern sie sich an der Armut und Nacktheit der bedauernswerten Indsmen und schreien Ach und Weh, wenn diese dann endlich einmal die Geduld verlieren und mit den Waffen in der Hand Gerechtigkeit verlangen.

    Gerade, weil ich immer bestrebt war, ehrlich an den roten Männern zu handeln, habe ich auch viele treue und aufopferungsfähige Freunde unter ihnen getroffen und besonders die Apatschen waren und sind mir ans Herz gewachsen. Habe schon manchmal widersprechen müssen, wenn ein Gast hier bei unserer würdigen Mutter Thick behauptete, die Apatschen seien früher durch ihre Feigheit und Hinterlist bekannt gewesen und hätten sich durch sie den Schimpfnamen »Pimo« zugezogen; erst seit Winnetou ihr Häuptling ist, seien geschickte Jäger und tapfere, verwegene Krieger aus ihnen geworden.

    Ja, es gibt allerdings einige Stämme unter ihnen, denen die Natur ihrer Wohnsitze nichts, gar nichts zu bieten vermag und die darum nicht bloß körperlich, sondern auch geistig heruntergekommen sind. Daran sind aber die Weißen schuld, die sie von ihren einstigen, besseren Jagd- und Weidegründen verdrängt haben und nun glauben, sie verachten zu dürfen. Von andern Stämmen aber, und besonders von den Mescaleros, darf man das nicht sagen. Ich habe sie längst gekannt, bevor Winnetou geboren war, und schon mit seinem Vater Intschu-tschuna eine vieljährige und innige Freundschaft gehalten. Er war vielleicht nicht so durchgeistigt wie Winnetou, allein auch schon in ihm lagen alle edlen Keime, die bei seinem Sohn so herrlich zur Vollendung kamen. Und, seht ihr, dieser prächtige Indsman wurde von Weißen ermordet, er und Nscho-tschi, seine Tochter, die Schwester Winnetous, diese schönste, beste und seelenreinste Tschargooscha der Apatschen! –

    Doch könnt ihr euch ja selbst ein Urteil über die Apatschen bilden aus der Geschichte, die ich euch versprach. Ich will versuchen, sie auch so hübsch und fließend zu machen wie die andern Masters vor mir. Also, es mag beginnen:

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