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Die großen Western 165: Kopf hoch, Johnny Riverbee
Die großen Western 165: Kopf hoch, Johnny Riverbee
Die großen Western 165: Kopf hoch, Johnny Riverbee
eBook128 Seiten1 Stunde

Die großen Western 165: Kopf hoch, Johnny Riverbee

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Über dieses E-Book

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Als der Schuss fiel, reagierte Johnny Riverbee mit der Schnelligkeit eines angegriffenen Tigers. Er warf sich seitwärts aus dem Sattel, rollte über den steinigen Boden und lag im nächsten Augenblick in Deckung eines großen Felsbrockens. Zwei weitere Schüsse krachten, und Gesteinssplitter flogen dem hageren Mann um die Ohren. Und dann sagte hinter ihm eine knarrende Stimme: "Lass deinen Colt stecken, Hombre. Oder du bekommst eine Kugel in deinen dummen Schädel."


Seufzend nahm Johnny Riverbee die Hand vom Revolverkolben und kam langsam auf die Beine. In der letzten Zeit hatte er verdammt viel Pech gehabt. Alle Teufel der Hölle schienen sich gegen ihn verschworen zu haben.


Er war höchstens fünfundzwanzig Jahre alt, doch in seinem Gesicht gab es Spuren, die darauf deuteten, dass er das Leben kannte und schon einige raue Meilen hinter sich hatte. Die blauen Augen lagen tief in den Höhlen. Die abgeschabte und zum Teil zerrissene Kleidung wies darauf hin, dass der junge Mann schon bessere Tage gesehen hatte.


Johnny starrte auf drei Männer, die sich zwischen den Büschen hervorschoben. Sie machten ebenfalls einen abgerissenen Eindruck. Halstücher bedeckten Mund und Nase. Drohend waren ihre Revolver auf Riverbee gerichtet.


"Nimm die Pfoten hoch, Mister", sagte einer der Männer. Seine Augen funkelten. "Und komm nur nicht auf die Idee, den Helden spielen zu wollen. Wir wollen nur dein Geld, dann lassen wir dich laufen. Hast du mich verstanden?"


Der hagere Mann nickte.


"Da habt ihr aber großes Pech gehabt, Jungs", sagte er spöttisch. "Ich bin pleite. Könnte selbst ein paar Bucks gebrauchen. Ihr solltet euch eure
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum4. Okt. 2016
ISBN9783740910129
Die großen Western 165: Kopf hoch, Johnny Riverbee

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    Buchvorschau

    Die großen Western 165 - Frank Callahan

    Die großen Western

    – 165 –

    Kopf hoch, Johnny Riverbee

    Frank Callahan

    Als der Schuss fiel, reagierte Johnny Riverbee mit der Schnelligkeit eines angegriffenen Tigers. Er warf sich seitwärts aus dem Sattel, rollte über den steinigen Boden und lag im nächsten Augenblick in Deckung eines großen Felsbrockens. Zwei weitere Schüsse krachten, und Gesteinssplitter flogen dem hageren Mann um die Ohren. Und dann sagte hinter ihm eine knarrende Stimme: »Lass deinen Colt stecken, Hombre. Oder du bekommst eine Kugel in deinen dummen Schädel.«

    Seufzend nahm Johnny Riverbee die Hand vom Revolverkolben und kam langsam auf die Beine. In der letzten Zeit hatte er verdammt viel Pech gehabt. Alle Teufel der Hölle schienen sich gegen ihn verschworen zu haben.

    Er war höchstens fünfundzwanzig Jahre alt, doch in seinem Gesicht gab es Spuren, die darauf deuteten, dass er das Leben kannte und schon einige raue Meilen hinter sich hatte. Die blauen Augen lagen tief in den Höhlen. Die abgeschabte und zum Teil zerrissene Kleidung wies darauf hin, dass der junge Mann schon bessere Tage gesehen hatte.

    Johnny starrte auf drei Männer, die sich zwischen den Büschen hervorschoben. Sie machten ebenfalls einen abgerissenen Eindruck. Halstücher bedeckten Mund und Nase. Drohend waren ihre Revolver auf Riverbee gerichtet.

    »Nimm die Pfoten hoch, Mister«, sagte einer der Männer. Seine Augen funkelten. »Und komm nur nicht auf die Idee, den Helden spielen zu wollen. Wir wollen nur dein Geld, dann lassen wir dich laufen. Hast du mich verstanden?«

    Der hagere Mann nickte.

    »Da habt ihr aber großes Pech gehabt, Jungs«, sagte er spöttisch. »Ich bin pleite. Könnte selbst ein paar Bucks gebrauchen. Ihr solltet euch eure Opfer vorher besser ansehen.«

    Spott färbte Riverbees Worte.

    »Wir werden uns selbst überzeugen«, schrillte die Stimme des Banditen. Er nickte dem anderen Mann des Trios zu.

    Mit raschen Schritten eilte er hinter Johnny, zog dem jungen Mann den Revolver aus dem Halfter und begann, seine Taschen zu durchsuchen.

    »Nichts«, sagte er dann ungläubig. »Der Kerl ist arm wie eine Kirchenmaus.«

    »Sieh in den Satteltaschen nach«, brummte der Anführer des Banditenrudels missmutig.

    Doch auch dort konnten die Wegelagerer keinen lumpigen Cent entdecken. Einer hatte Johnnys Colt aufgehoben und überprüfte die Waffe.

    »Der hat nicht einmal mehr eine Patrone im Revolver. Wir haben uns wirklich den falschen Mann angelacht.«

    Er steckte Riverbee den Colt ins Halfter zurück. Achselzuckend ging er zu seinen Gefährten. Der Anführer kratzte sich mit dem Revolverlauf unterm Kinn.

    »Schwing dich auf deinen Klepper, mein Junge, und zieh Leine. Vergiss möglichst, was du in den letzten Minuten erlebt hast. Ist das klar?«

    Johnny nickte nur, trat zu seinem Pferd, das leicht tänzelte, und zog sich in den Sattel. Ohne noch einen Blick auf die Banditen zu werfen, ritt er davon.

    Vor ihm schlängelte sich das graue Band der ausgefahrenen Wagenstraße. Er sah verbrannte Prärie, karge Vegetation und hin und wieder ein paar Bäume und Sträucher, die Inseln in der Weite der Landschaft glichen.

    Den Fellows geht es genauso dreckig wie mir, dachte er. Bestimmt sind es ebenfalls entlassene Soldaten der Südarmee, die hier in Texas verzweifelt nach einem Job suchen, jedoch nirgends Arbeit bekommen. Als letzter Ausweg bleibt nur, zum Banditen zu werden.

    Auch Johnny Riverbee war schon seit Wochen auf Arbeitssuche, doch nirgendwo wollte man ihm eine Chance geben. Es war einfach kein Geld vorhanden.

    Während des Bürgerkrieges hatten sich die Rinder wie Karnickel vermehrt, doch sie waren nicht einmal die Haut wert. Noch waren die Absatzmärkte, deren Knotenpunkte einmal Abilene und Dodge-City werden sollten, nicht erschlossen.

    Texas war arm geworden, und ein Dollar kam den Leuten so groß vor wie ein Wagenrad. Und immer mehr Männer wurden zu Banditen.

    Johnny Riverbee ritt schneller. Sein Magen gab Geräusche von sich, als hätte sich dort ein Rudel hungriger Wölfe eingenistet. Seit zwei Tagen hatte er keine Mahlzeit mehr eingenommen.

    Er sah einen Präriehund in einiger Entfernung, doch seine Hand, die zur Winchester im Scabbard gezuckt war, blieb auf dem Schaft der Waffe liegen. Auch für das Gewehr besaß der junge Mann keine Munition mehr.

    Johnnys Lippen pressten sich hart aufeinander. Er unterdrückte einen Fluch und ritt eine Anhöhe hoch. In einiger Entfernung erkannte er eine kleine Town.

    Der hagere Mann schien zu überlegen, doch dann lenkte er sein Pferd in Richtung der kleinen Stadt. Die einzige Straße war menschenleer.

    Vor dem Saloon zügelte Johnny Riverbee sein Pferd. Ein dicker Mann stand hinter dem Tresen und spülte Gläser. Er warf Johnny einen misstrauischen Blick zu, während eine Hand unter der Theke verschwand.

    »Lassen Sie Ihren Schießprügel nur stecken«, sagte Riverbee mit staubtrockener Stimme. »Haben Sie vielleicht einen Job für mich? Ich mache alles.«

    Der dicke Salooner schüttelte den Kopf.

    »Sorry, Mister. Arbeit hätte ich genug, doch ich kann keinen Lohn zahlen. Warum, brauche ich Ihnen wohl nicht erst zu erklären.«

    Johnnys Mundwinkel verzogen sich zu einem bitteren Grinsen. Dann zuckte er nur mit den Achseln.

    »Für eine warme Mahlzeit und einen Drink packe ich einige Stunden mit an. Ist das nicht ein Vorschlag, Mister?«

    Der Dicke schüttelte den Kopf.

    »Tut mir leid, Mister. Bitte verlassen Sie meinen Saloon. Hier in unserer Town gibt es genug Jungs, die sich diese Mahlzeit verdienen wollen.«

    Riverbee holte tief Luft.

    »Dann geben Sie mir wenigstens einen Schluck Wasser. Ich reite dann weiter.«

    Der Salooner füllte ein Glas und schob es Johnny hin, der es ergriff und durstig austrank.

    »Lausige Zeiten, Mister, doch nicht meine Schuld. Wir haben nun einmal den Krieg verloren. Hier kommt jeden Tag ein halbes Dutzend Jungs vorbei, die um einen Job bitten. Verlassen Sie dieses Land, und versuchen Sie es woanders. In Oregon oder Wyoming soll es genug Arbeit geben. Hier wird sich wohl auf längere Zeit nichts ändern.«

    »Danke«, sagte Johnny und stellte das leere Glas klirrend auf den Tresen zurück. Er machte kehrt und stiefelte ins Freie. Eine schon ältere Frau wich erschrocken zur Seite, als sie den abgerissen wirkenden Mann sah.

    Riverbee grinste bitter, schwang sich in den Sattel und ritt los. Die Hufe seines Pferdes ließen kleine Staubfontänen tanzen. Bald hatte der hagere Mann das Ortsende erreicht.

    Vor ihm lag die weite Prärie.

    *

    Johnny Riverbee saß zusammengesunken im Sattel seines narbenbedeckten Pferdes. Eine längst erloschene Zigarettenkippe klebte in seinem Mundwinkel.

    Die Sonne ging wie eine fruchtige Orange hinter den fernen Bergen unter. Die Schatten der Nacht krochen aus den Bodenspalten und Talsenken über das wilde und weite Land.

    Endlich spuckte Johnny die Zigarettenkippe aus und schob seinen angestaubten Stetson in den Nacken. Sein Pferd begann, unruhig zu tänzeln. Beruhigend tätschelte der junge Mann den staubverkrusteten Hals des Tieres.

    Vier weitere Tage waren vergangen, ohne dass Johnny einen Job bekommen hatte. Von einer Ranch hatte man ihn sogar mit einer Bullpeitsche gejagt.

    Am Tage vorher war es Riverbee gelungen, einige Forellen zu fangen und zu braten. Doch er wusste, dass er ohne einen Job und ohne Munition bald vor die Hunde gehen würde.

    Sein verzweifelter Plan war gefasst. Er wollte das Land verlassen, doch dazu benötigte er einige Dollars.

    Und diese wollte er sich nun besorgen.

    Plötzlich ging ein Ruck durch Johnnys Körper. Er starrte zu dem grauen Band der Wagenstraße hinüber und erkannte in einiger Entfernung eine Staubwolke, die sich rasch näherte.

    Dann konnte er die Postkutsche erkennen, die, von sechs Pferden gezogen, herangejagt kam. Er vernahm die anfeuernde Stimme des Kutschers, der die Stage Coach vor einer kleinen Steigung nochmals in Fahrt bringen wollte.

    Der hagere Mann zog seinen Revolver. Wie festgeschweißt lag er in der sehnigen Faust des Mannes. Ein hartes Lächeln kerbte seine Mundwinkel.

    Er ritt zu einem dichten Gebüsch hinüber. Nur wenige Yards von dort entfernt musste die Kutsche vorbeikommen.

    Das Rollen der Räder und die stampfenden Hufe der Pferde wurden schnell lauter. Nun war die Concord-Kutsche nur noch 100 Yards entfernt.

    Es war mittlerweile fast völlig dunkel. Kaltes Mondlicht sickerte zur Erde.

    Johnny Riverbee band sich sein Halstuch vor Mund und Nase und trieb sein Pferd an. Er hatte den richtigen Moment abgepasst. Der Kutscher sah ihn erst, als der Maskierte auf gleicher Höhe mit ihm war.

    Der auf ihn gerichtete Colt redete eine deutliche Sprache. Der Begleitmann versuchte zwar, sein Gewehr hochzureißen, doch dann ließ er fluchend die Arme wieder fallen.

    Nach 100 Yards kam die Stage Coach zum Stehen.

    »Keine unvorsichtige Bewegung!«, bellte

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