U.S. Marshal Bill Logan 74: Zwei Marshals auf dem Höllenritt
Von Pete Hackett
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Rezensionen für U.S. Marshal Bill Logan 74
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Buchvorschau
U.S. Marshal Bill Logan 74 - Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan
Band 74
Zwei Marshals auf dem Höllenritt
Western von Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author www.Haberl-Peter.de
© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783956171796
Über den Autor
Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F. Unger eigen war – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.
Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie Texas-Marshal
und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung.
Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie Der Kopfgeldjäger
. Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
Inhalt
Cover
Titel
Impressum
Über den Autor
Zwei Marshals auf dem Höllenritt
Band 74
Zwei Marshals auf dem Höllenritt
Teil 2 von 2
Wir ritten nach Colorado. Unser Ziel war Frisco, ein kleiner Ort an der Poststraße, die Grand Junction im Westen des Staates mit Denver verband. Joe und ich ritten durch den schmalen Streifen Niemandsland zwischen dem Panhandle und Colorado, überquerten den Cimarron, zogen von dort aus nach Nordwesten und erreichten nach acht Tagen Colorado Springs.
Wir ritten für unseren alten Freund Duncan O'Leary. Den Mann seiner Nichte, Vince Kelly, hatte Cole Duncan, der Anführer des tödlichen Rudels, eiskalt und ohne jeden Skrupel erschossen, eine Minute, nachdem sich Kelly und Belinda das Ja-Wort gegeben hatten.
Hass und Terror beherrschten danach die Stadt. Die Banditen nahmen sich, was sie brauchten. Cole Duncan nahm sich Belinda. Und nach zwei Wochen, in denen sie der Stadt ihren Stempel aufgedrückt hatten, verließ die Bande Frisco. Belinda nahmen sie mit. Joe und ich ritten, um sie aus der Gewalt der Banditen zu befreien.
Von Colorado Springs aus waren es noch hundertfünfzig Meilen bis nach Frisco. Wir planten vier Tage ein, wollten jedoch in der Stadt einen Tag ausruhen, so dass wir alles in allem also noch fünf Tage brauchen würden, um die Stadt zu erreichen.
Wir hatten keine Ahnung, was uns dort erwartete. Wir ritten sozusagen ins Ungewisse.
Unsere Sterne hatten wir abgenommen. Sie waren hier in Colorado nichts wert. Wir hätten damit unter Umständen nur irgendwelche Zeitgenossen provoziert.
Wir quartierten uns in Colorado Springs im Hotel ein, und da es auf den Abend zuging, beschlossen wir, uns ein vernünftiges Abendessen einzuverleiben. Der Clerk an der Rezeption schickte uns zu Mary's Restaurant, einem reinen Speiselokal, in dem nicht mal Alkohol ausgeschenkt wurde. Aber ein Bier konnten wir anschließend im Saloon trinken. Er war dem Restaurant gleich gegenüber und hatte den Namen Desert Inn. Vier Pferde standen am Holm.
In dem Restaurant saßen einige Leute. Unter anderem sah ich an einem Tisch eine junge Lady mit zwei Begleitern sitzen. Sie war hübsch. Blonde Haare, die sie am Hinterkopf zu einem Knoten zusammengesteckt hatte, rahmten ihr schmales Gesicht ein. Ihre Augen waren blau, die Nase war klein und gerade, der Mund sinnlich, das Kinn fraulich rund. Sie mochte Mitte der zwanzig sein.
Bemerkenswert an der jungen Frau war, dass sie Reitkleidung trug, also Stiefel, Hose, Hemd und Weste, und dass sie einen Revolvergurt umgeschnallt hatte. Im Holster steckte ein Colt.
Ihre beiden Begleiter waren stoppelbärtig, trugen ebenfalls Reitkleidung und Revolver, und machten nicht den Eindruck, als gingen sie einem Streit aus dem Weg.
Die drei aßen schweigend.
Wir zogen kurze Zeit die Aufmerksamkeit der Gäste auf uns, doch dann verlor man sehr schnell wieder das Interesse. Wir ließen uns an einem freien Tisch nieder, und schon bald kam ein Mädchen, um uns nach unseren Wünschen zu fragen. Es gab nur zwei Speisen zur Auswahl. Gemüseeintopf mit Fleisch sowie Schinken mit Ei und Brot. Als Nachspeise wurde uns Apfelkuchen oder Pfannkuchen mit Ahornsirup angeboten. Wir entschieden uns für Gemüseeintopf und Pfannkuchen. Das Girl schwirrte wieder ab und verschwand in der Küche.
Einige Gäste unterhielten sich murmelnd. Eine Pendeluhr an der Wand schlug sieben Mal. Draußen war es noch hell, aber die Schatten wuchsen schnell und schoben sich über die Fahrbahn, stießen gegen die Häuser auf der anderen Seite.
Es dauerte keine zehn Minuten, dann bekamen wir unser Essen. Wir baten das Mädchen, uns jedem ein Glas Wasser zu bringen. Sie brachte eine Karaffe und zwei Gläser. Dann aßen wir mit gesundem Appetit. Das Essen hier war wirklich empfehlenswert. Vor allen Dingen ging es absolut sauber zu in dem Restaurant.
Einmal wurden wir abgelenkt, als vier Männer in den Speiseraum kamen. Sie lachten und schienen ausgesprochen guter Laune zu sein, gingen sporenklirrend zu einem Tisch, setzten sich, und einer klatschte mit der flachen Hand auf den Tisch, dann rief er rau: »Vier Mal Steak, Sally. Und Whisky.«
Jetzt betrachtete ich mir die Kerle genauer. Der Kleidung nach waren es Cowboys. Ich dachte mir, dass sie zu den vier Pferden gehörten, die ich vor dem Saloon stehen sah. Es waren junge Burschen, keiner wahrscheinlich älter als 25 Jahre. Sie hatten sich Revolver umgeschnallt.
Sally, die Bedienung, stand in der Küchentür und rief: »Heute gibt es nur Gemüse oder Ham and Eggs, Dave. Und um Whisky zu trinken müsst ihr schon in den Saloon gehen. Von mir könnt ihr Limonade, Milch oder Wasser bekommen.«
»Was ist das bloß für ein schäbiger Laden! Kein Steak, kein Whisky, und du bist auch unnahbar, Sally. Es ist jedes Mal dasselbe.«
Jetzt bemerkte ich, dass der Bursche, den das Mädchen Dave genannt hatte, nicht mehr ganz nüchtern war. Er sprach leicht lallend, und seine Augen waren gerötet.
»Wenn ihr uns als Gäste behalten wollt, dann müsst ihr euch langsam umstellen, Sally. Sag das deiner Mutter. In dieser Stadt geben wir den Ton an. Ihr alle hier lebt im Schatten meines alten Herrn.«
Da erschien eine etwas korpulente Frau im Türrechteck. Sie hatte das Mädchen einfach zur Seite geschoben. Bekleidet war sie mit einer Schürze, in der Rechten hielt sie einen Kochlöffel, an dem Reste vom Eintopf klebten. Wahrscheinlich musste sie ihn unablässig umrühren, damit er nicht am Topfboden festbrannte.
»Wenn es dir nicht passt, Dave Hollow, dann scher dich zum Teufel. Ich bin nicht angewiesen auf dich und deinen Anhang. Und im Schatten deines Vaters lebt hier schon lange keiner mehr. Das bildest du dir vielleicht ein. Aber diese Stadt hat sich längst von der Cave of the Winds-Ranch abgenabelt. Du kriegst hier keinen Whisky, und Sally ist für dich tabu. Wie gesagt, Hollow, du kannst zum Teufel gehen, wenn dir mein Laden nicht zusagt.«
»He, he, he, Mary, warum gleich so aufgebracht. War doch nur ein Spaß. Ho, du kannst ja richtig ungemütlich werden.« Dave Hollow lachte grölend. Seine drei Begleiter stimmten ein. »Na schön, dann bring uns Eier mit Speck. Den Whisky besorge ich mir drüben im Saloon. Ben, hol eine Flasche.« Hollow griff in die Tasche seiner Weste und warf zehn Dollar auf den Tisch.
Der Bursche namens Ben erhob sich schnell.
»In diesem Haus wirst du keinen Whisky trinken, Hollow!«, stieß Mary, die Besitzerin des Restaurants, hervor. »Im Übrigen seid ihr angetrunken. Wir bedienen hier keine Betrunkenen. Vielleicht bekommst du im Saloon ein Steak. Aus meinem Laden verschwindet ihr jedenfalls. Und zwar auf der Stelle.«
Das Grinsen in den Gesichtern der Kerle war geronnen. Langsam erhob sich Dave Hollow. Er stemmte sich regelrecht am Tisch in die Höhe. »Sollen wir aus deinem verdammten Laden Kleinholz machen, Mary?«, presste er hervor, laut genug, so dass es jeder im Raum hören konnte. »Wenn wir hier fertig sind, kannst du zusperren. Denn dann brauchst du neues Mobiliar.«
»Wartet damit, bis wir gegessen haben.« Es war einer der Begleiter der blondhaarigen Lady, die vorhin meine Aufmerksamkeit erregt hatte. Er sprach ruhig, fast gelassen, hatte jedoch zu essen aufgehört und schaute