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SOLO FÜR EINEN DETEKTIV - EIN FALL FÜR SOLO MALCOLM: Der Krimi-Klassiker aus Schottland!
SOLO FÜR EINEN DETEKTIV - EIN FALL FÜR SOLO MALCOLM: Der Krimi-Klassiker aus Schottland!
SOLO FÜR EINEN DETEKTIV - EIN FALL FÜR SOLO MALCOLM: Der Krimi-Klassiker aus Schottland!
eBook203 Seiten2 Stunden

SOLO FÜR EINEN DETEKTIV - EIN FALL FÜR SOLO MALCOLM: Der Krimi-Klassiker aus Schottland!

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Über dieses E-Book

Die Stadt lag im Nordosten. Eines jener trostlosen, grauen Gebilde, wo man sich gegen das Meer zu wehren hat, wo der Wind wie mit Messern schneidet. Eine Gegend, wo man etwas zum Aufwärmen braucht und die Wahl Wein oder Weib vom Geschmack des einzelnen abhängt. Ich kannte sie aus der Kriegszeit. Noch nicht einmal Zwanzig war ich gewesen. Sie hatte mir damals nicht gefallen. Sie gefiel mir auch jetzt nicht. Später erfuhr ich von Bombardierungen - aber zu sehen war nichts mehr davon. Man war größer geworden, ringsherum wimmelte es von modernen Vororten, und die Hotels der Innenstadt prunkten mit Chrom und anderem Quatsch...

 

Der Roman Solo für einen Detektiv um den Privatdetektiv Solo Malcolm aus der Feder des schottischen Schriftstellers John Cassells (ein Pseudonym von Bestseller-Autor William Murdoch Duncan - * 18. November 1909; † 19. April 1975) erschien erstmals im Jahr 1963; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1964.

Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum24. März 2022
ISBN9783755410157
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    Buchvorschau

    SOLO FÜR EINEN DETEKTIV - EIN FALL FÜR SOLO MALCOLM - John Cassells

    Das Buch

    Die Stadt lag im Nordosten. Eines jener trostlosen, grauen Gebilde, wo man sich gegen das Meer zu wehren hat, wo der Wind wie mit Messern schneidet. Eine Gegend, wo man etwas zum Aufwärmen braucht und die Wahl Wein oder Weib vom Geschmack des einzelnen abhängt. Ich kannte sie aus der Kriegszeit. Noch nicht einmal Zwanzig war ich gewesen. Sie hatte mir damals nicht gefallen. Sie gefiel mir auch jetzt nicht. Später erfuhr ich von Bombardierungen - aber zu sehen war nichts mehr davon. Man war größer geworden, ringsherum wimmelte es von modernen Vororten, und die Hotels der Innenstadt prunkten mit Chrom und anderem Quatsch...

    Der Roman Solo für einen Detektiv um den Privatdetektiv Solo Malcolm aus der Feder des schottischen Schriftstellers John Cassells (ein Pseudonym von Bestseller-Autor William Murdoch Duncan - * 18. November 1909; † 19. April 1975) erschien erstmals im Jahr 1963; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1964.

    Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

    SOLO FÜR EINEN DETEKTIV

    ERSTER TEIL

      Erstes Kapitel

    Die Stadt lag im Nordosten. Eines jener trostlosen, grauen Gebilde, wo man sich gegen das Meer zu wehren hat, wo der Wind wie mit Messern schneidet. Eine Gegend, wo man etwas zum Aufwärmen braucht und die Wahl Wein oder Weib vom Geschmack des einzelnen abhängt. Ich kannte sie aus der Kriegszeit. Noch nicht einmal Zwanzig war ich gewesen. Sie hatte mir damals nicht gefallen. Sie gefiel mir auch jetzt nicht. Später erfuhr ich von Bombardierungen - aber zu sehen war nichts mehr davon. Man war größer geworden, ringsherum wimmelte es von modernen Vororten, und die Hotels der Innenstadt prunkten mit Chrom und anderem Quatsch.

    Ich war in der Innenstadt, aber nicht in einem Hotel. Nur in einer Kneipe. Sie hieß Polestar und befand sich in der Nähe der Dockanlagen. Das Lokal selbst war ausgesprochen scheußlich. Niedrige Decke, holzgetäfelte, schokoladenbraune Wände, offener Ziegelkamin mit einem Feuer, bei dem man vor Asche die Kohlen nicht sieht - dreckige, weißliche Asche, wie Mehlstaub überall verstreut.

    Aber das Bier war gut. Ich hatte mir schon ein paar Glas genehmigt und sah keine Ursache, so schnell damit aufzuhören.

    Ich war aus keinem besseren Grund hineingegangen, als dass ich gehört hatte, Pete Zabora sei hier vor längerer Zeit Stammgast gewesen und ließe sich vielleicht dort wieder einmal blicken. Um genau zu sein: das hatte mich eigentlich in diese Gegend geführt. Dieser Pete Zabora war mit den Leuten um Shawn in Verbindung gewesen, und Shawns Organisation hatte im Londoner Stadtteil Deptford einen hübschen Lagerhauseinbruch gedreht.

    Normalerweise wäre ich gar nicht hinzugezogen worden. Ich arbeite immer allein, und da bekommt man keine Firmenaufträge, aber zufällig war für dieses Warenhaus Ringers Detektei zuständig gewesen, und Lew Ringer, ein alter Freund von mir, hatte alle Hände voll zu tun gehabt. Ein Hinweis deutete auf den Nordosten. Dieser Pete Zabora sollte sich angeblich dorthin abgesetzt haben, und Lew wollte Bescheid wissen. Ich war gerade frei und für den Job bekam ich fünfzehn Pfund pro Tag. Lew rechnete mit einer Woche Arbeit. Mehr rückte er nicht heraus, und die Woche war jetzt um. Niemand hatte Zabora gesehen, niemand kannte ihn überhaupt.

    Ich glaube kein Wort davon. Für mich trieb er sich in dieser Stadt herum, aber was galt meine Meinung schon?

    Ich hatte Ringer angerufen, und Lew, der in erster Linie Geschäftsmann und erst dann Privatdetektiv ist, entschied sich in ungefähr zwei Sekunden.

    »Machen Sie Schluss, Solo. Das lohnt sich nicht. So etwas geht immer ins Endlose, und schließlich bleibt überhaupt keine Pinke mehr übrig. Packen Sie Ihren Koffer. Gelegentlich können Sie zum Geldabholen kommen.«

    »Aber bald«, sagte ich.

    »Passt mir sehr gut«, meinte Lew. »Ich habe die Bücher gern in Ordnung. Da weiß man immer, woran man ist. Die Kasse ist dauernd geöffnet.«

    Das war’s. Und an diesem Abend wollte ich per Schlafwagen heimfahren. Mir war das ganz recht.

    Die Kneipe war fast leer. Am anderen Ende vertrieben sich drei junge Kerle mit Wurfpfeilen die Zeit. Zwei davon konnten nicht älter als Siebzehn oder Achtzehn sein. Magere kleine Bürschchen mit lackierten Entenschwanzfrisuren und Röhrenhosen, mit glänzenden Lederjacken und Schuhen, wie man sie in den Slums von Neapel findet. Sie hatten Whisky getrunken, seit ich die Kneipe betreten hatte, was vor einer guten halben Stunde gewesen war, und mussten demnach schon ganz beachtlich vollgetankt sein. Ich wunderte mich, dass der Schenkkellner nicht die Bremse anzog, weil er breit genug war, um mit allem möglichen fertig zu werden. Aber so ist es eben. Die meisten scheren sich den Deibel was, wenn der Zaster rollt.

    Ich befasste mich mit meinem Bier und überlegte, ob es sich lohnte, nachschenken zu lassen. Einerseits hatte ich genug, andererseits regnete es draußen. Ich musste vier Stunden totschlagen, und hier saß es sich recht gemütlich. Und da kam dieser Typ herein.

    Er war ungefähr in meinem Alter, achtunddreißig. Ein bisschen über Normalgröße: sagen wir vielleicht 1.78 Meter, daran konnte nicht viel fehlen. Ziemlich stämmiger Körperbau, dunkles Haar und breite Schultern. Er trug einen alten Trenchcoat, der so nass war, dass das Wasser auf den Boden tropfte. Einen zerbeulten, alten Hut besaß er auch; den nahm er ab und schüttelte ihn aus.

    Der Schenkkellner spülte Gläser. Er sah auf und ging langsam auf den anderen zu - ein großer, haariger Kerl, der früher wohl einmal Boxer gewesen sein mochte. Völlig verfettet jetzt, natürlich. Er sagte: »Was trinken Sie?«

    »Krug Bitterbier.«

    Die Tür ging auf. Noch einmal drei Burschen kamen herein. Gleiches Alter, gleicher Typ, groß, hager, verschlagene Gesichter und unruhige Augen. Von der Sorte, wie man sie vor Tanzpalästen und an Straßenecken findet. Teenager mit Geld in der Tasche, die nicht wissen, wohin damit. Mit Siebzehn finden sie das Leben langweilig. Das feine Produkt des Wohlfahrtsstaats, das die Herren Politiker gern vergessen. Sie waren nicht allein. Hinter ihnen kam einer herein, der Anfang Dreißig sein mochte. Er trug einen langen, grünen Regenmantel mit eng geschnürtem Gürtel; in der Hand hatte er Lederhandschuhe. Er kam herein, blieb an der Tür stehen und sah sich um.

    Die drei Burschen hatten die Wurfscheibe im Stich gelassen. Sie wirkten jetzt lange nicht mehr so angetrunken wie vor fünf Minuten. Sie gesellten sich zu den anderen, die eben hereingekommen waren und kreisten den Mann an der Theke ein. Sie machten das ganze ohne Hast, aber man sah, dass sie es ernst meinten. Sie hörten auch zu reden auf. Vielleicht war das so unangenehm. Jedenfalls wurde mir klar, dass es Stunk geben würde.

    Der Mann an der Theke kam auch dahinter. Er drehte sich ein bisschen herum, so dass er mit dem Rücken zur Theke stand. Er blieb ruhig, aber ich sah, dass er die Fäuste angewinkelt hatte, und demnach so gefasst war, wie man es in einer solchen Lage eben sein konnte.

    Einer der Halbstarken war an die Tür gegangen. Er stand jetzt genau davor, vielleicht einen Meter hinter dem Kerl mit dem langen, grünen Mantel. Er machte als erster den Mund auf, weil jemand die Tür hinter ihm aufstieß und in die Kneipe wollte.

    Ein älterer Jahrgang mit grauem Schnurrbart und Gehstock. Er trug eine Nickelbrille, sein Mund stand weit offen.

    Er tapste herein, und der Halbstarke sagte: »Raus, Opa. Der Laden ist geschlossen.«

    Der Alte blinzelte: »Wieso kann er geschlossen sein?« beschwerte er sich. »Es ist doch erst

    Der Bursche pachte ihn bei Arm und Kragen, drehte ihn herum und schob ihn zur Tür hinaus.

    »Geschlossen, Opa. Kein Verkauf. Geh zum Fox and Grapes, da gibt es gutes Bier.«

    Der Schenkkellner sagte: »Was soll denn das, Kleiner?«

    Aber es klang nicht scharf oder zornig, oder wie es hätte sonst klingen können. Es klang besorgt, wie man eben redet, wenn man sieht, dass einem die Bude auf den Kopf gestellt werden soll.

    Der Kerl im grünen Mantel sagte: »Das reicht, Jeff. Sie gehen nach hinten und zählen Ihre Bierflaschen, nicht?«

    Der Schenkkellner befeuchtete die Lippen mit der Zunge. »Hört mal, ich will keinen Stunk in meinem Laden.«

    »Wo?«

    »Na ja, in Mr. Urbans Laden«, meinte Jeff. »Sie wissen, wie es ist, Leo, ich...«

    Der Kerl im grünen Mantel ruckte mit dem Kopf. »Hauen Sie ab, Jeff. Wir müssen uns mit einem Freund unterhalten. Sie bekommen keinen Ärger, Jeff. Gut fürs Geschäft, in jeder Beziehung. Alle kriegen auf meine Rechnung etwas zu trinken.« Er holte einen glatten, neuen Schein aus der Tasche und faltete ihn in der Mitte zusammen. »Ein Glas nur, Jeff. Nachdem wir uns mit unserem Freund da besprochen haben. Wirklich, Jeff, Sie bekommen keinen Ärger.«

    Die jungen Burschen kesselten den Mann an der Theke ein.

    Der Freund stand da und beobachtete sie. Man konnte erkennen, dass er einen Ausbruchsversuch vorhatte und sich die ganze Zeit fragte, wie weit er kommen würde, bevor man ihn zu Boden schlug. Weit konnte das nicht sein, wie mir schien. Der Mann sah mir so aus, als hätte er einiges auf dem Kasten. Im fairen Kampf wäre er vielleicht mit je zweien von dieser Sorte auf einmal fertig geworden, aber von einem fairen Kampf konnte hier keine Rede sein.

    Der Kerl im grünen Mantel warf den Schein. Er schwebte über die Theke, und der Schenkkellner fing ihn auf. Er faltete ihn auseinander, glättete ihn und steckte ihn in die Tasche. Trotzdem schien er einen Protest für seine Pflicht zu halten.

    »Keinen Stunk«, sagte er. »Verdammt, Leo, noch so was und wir verlieren unsere Lizenz. Was soll ich dann anfangen?«

    »Regen Sie sich ab«, sagte Leo. »Sie brauchen keine Sorge zu haben. Sie haben einen Fünfer fürs Maulhalten bekommen. Wenn er Ihren sauberen Boden vollblutet, kriegen Sie noch einen.«

    Der Schenkkellner stieß eine Tür hinter der Theke auf. Er ging hinauf und schloss sie hinter sich; das gab einen hohlen, hölzernen Klang, dann war es still im Lokal. Jene Stille, wie man sie vor einem Sturm hat. Ich sah, dass der Mann an der Bar die Schultern reckte und sich mit dem Rücken an das harte Holz presste.

    Und dann sah der Kerl mit dem grünen Mantel zu mir herüber. Er sagte überhaupt nichts. Er ruckte nur mit dem Kopf, wie man es bei einem Jungen macht oder vielleicht bei einem Bettler, dem man ein Almosen gibt.

    Ich blieb sitzen.

    Er sah mich an seiner Nase entlang an.

    »Raus, Freundchen. Wie wär’s mit einem Spaziergang?«

    Ich rührte mich nicht. Vielleicht war ich ziemlich tief im Sitz hinuntergerutscht, vielleicht lagen meine Schultern noch unter der Stuhllehne und alles andere war unter dem Tisch versteckt. Vielleicht merkten sie nicht, dass das ziemlich viel war.

    Leo seufzte. »Ein Taubstummer.« Er sah zwei von seinen Halbstarken an. »Soapy, du kümmerst dich mit Ike um den Kerl.«

    Einer von den beiden sagte: »Sicher, Leo.«

    Er steckte die Hand in die Tasche und holte etwas heraus. Einer von seinen Schatten trat zu ihm. Sie kamen auf meine Ecke zu, teilten sich und blieben zu beiden Seiten des Tisches stehen. Der, den er Soapy genannt hatte, verfügte über eine blasse, von Mitessern übersäte Visage, rotes Haar und blaue Augen. An der linken Brustseite trug er Modeschmuck. Eine Mädchenbrosche, auf der Eva stand...

    Er sah auf mich hinunter.

    »Sie haben gehört, was Leo gesagt hat, Mister.«

    Ich antwortete nicht. Das Ganze war mir weit genug gegangen.

    Ich stand auf.

    Zweites Kapitel

    Eine ganze Menge ging in die Höhe, wenn ich aufstand. Weit mehr, als er erwartet hatte, und sehr wenig davon war Fett - das meiste Knochen. Große Knochen.

    Soapy sog pfeifend den Atem ein und sagte: »Menschenskind!« Dabei bewegte er sich. Er hob das Schnappmesser, und das war ein Fehler. Ich beugte mich vor und nahm es ihm weg. Ich steckte es mit der freien Hand in die Tasche. Dann nahm ich die Hand aus der Tasche und langte ihm eine.

    Ich rempelte ihn ein wenig an, und er kippte um. Zufällig schlug er mit dem Kopf gegen die Theke, und da lag er, schüttelte den Kopf und jammerte wie ein Kind.

    Ich kam hinter dem Tisch hervor. Ike zog sich hastig zurück, und ich ging auf die Tür zu. Dabei fiel mir der Mann an der Theke ein. Ich sah zu ihm hinüber: »Na, was ist?«

    »Ich bin dabei«, sagte er. Er ging langsam auf mich zu. Die vier Burschen um ihn herum unternahmen nichts.

    Leo kam zu mir herüber und lächelte freundlich. Er war etwa einsfünfundsiebzig, schlank, und machte mir den Eindruck, als wisse er sich überall zu helfen. Er hatte helles Haar und eine glatte, gesunde Haut, der man die Pflege ansah. Hut und Mantel schienen allerhand gekostet zu haben. Die Hand, die er mir entgegenstreckte, wirkte gepflegt. Es war seine linke, und am Mittelfinger steckte ein Ring mit einem zitronengroßen Stein. Eine kleine Zitrone. Er lächelte immer noch, aber seine rechte Hand kramte in seiner Tasche.

    »Ich glaube, Sie kapieren nicht ganz.«

    »Das können Sie sich schenken. Ich habe solche Sachen schon miterlebt. Mir gefallen sie nicht.«

    Er sah mich von oben bis unten an. »Sie sind ziemlich groß, aber kein Kriminaler, sonst würde ich Sie kennen. Stimmt’s?«

    »Leicht möglich. Und jetzt ziehen Sie ab, bevor ich mich auf rege.«

    »Einsneunzig bestimmt - und gute hundert Kilo«, sagte er. »Ein Mordsmannsbild, was?«

    »Einsdreiundneunzig«, sagte ich, »und hundertelf Kilo.«

    »Nicht schlecht«, meinte er. »Muss ich mir ansehen. Ich mag große Burschen. Schauen Sie sich an, womit ich arbeiten muss«, er machte eine ausgreifende Handbewegung. »Sie lernen es natürlich noch. Sie werden es lernen. Jeder muss einmal anfangen.«

    »Ich habe Augen im Kopf«, sagte ich. »Ein Haufen Halbwüchsiger mit Pickeln im Gesicht. Wieviel wetten wir, dass ich es mit allen sechs zugleich auf nehme?«

    Er schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich verliere

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