Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

DOPPELMORD - EIN FALL FÜR SOLO MALCOLM: Der Krimi-Klassiker aus Schottland!
DOPPELMORD - EIN FALL FÜR SOLO MALCOLM: Der Krimi-Klassiker aus Schottland!
DOPPELMORD - EIN FALL FÜR SOLO MALCOLM: Der Krimi-Klassiker aus Schottland!
eBook213 Seiten2 Stunden

DOPPELMORD - EIN FALL FÜR SOLO MALCOLM: Der Krimi-Klassiker aus Schottland!

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Die Bürger einer Industriestadt in Nord-England werden von einer Serie von Verbrechen terrorisiert. Sie bitten den jungen Polizeibeamtem John Fletcher, um für Ordnung zu sorgen.

Als der Privatdetektiv Solo Malcolm von den Ereignissen erfährt, ist Fletcher bereits nicht mehr zu retten...

 

Der Roman Doppelmord um den Privatdetektiv Solo Malcolm aus der Feder des schottischen Schriftstellers John Cassells (ein Pseudonym von Bestseller-Autor William Murdoch Duncan - * 18. November 1909; † 19. April 1975) erschien erstmals im Jahr 1971; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte im gleichen Jahr (unter dem Titel Ein Wörtchen mit der Polizei).

Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum24. Juni 2022
ISBN9783755416135
DOPPELMORD - EIN FALL FÜR SOLO MALCOLM: Der Krimi-Klassiker aus Schottland!

Mehr von John Cassells lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie DOPPELMORD - EIN FALL FÜR SOLO MALCOLM

Ähnliche E-Books

Mystery für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für DOPPELMORD - EIN FALL FÜR SOLO MALCOLM

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    DOPPELMORD - EIN FALL FÜR SOLO MALCOLM - John Cassells

    Das Buch

    Die Bürger einer Industriestadt in Nord-England werden von einer Serie von Verbrechen terrorisiert. Sie bitten den jungen Polizeibeamtem John Fletcher, um für Ordnung zu sorgen.

    Als der Privatdetektiv Solo Malcolm von den Ereignissen erfährt, ist Fletcher bereits nicht mehr zu retten...

    Der Roman Doppelmord um den Privatdetektiv Solo Malcolm aus der Feder des schottischen Schriftstellers John Cassells (ein Pseudonym von Bestseller-Autor William Murdoch Duncan - * 18. November 1909; † 19. April 1975) erschien erstmals im Jahr 1971; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte im gleichen Jahr  (unter dem Titel Ein Wörtchen mit der Polizei).

    Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

    DOPPELMORD

    ERSTER TEIL

      Erstes Kapitel

    Es war natürlich Tom Bridges, der mich in dieses verdammte Nest im Nordosten schickte. Ich wäre nie dabei gewesen, wenn nicht Jane, mein heißgeliebtes Weib, für ein paar Tage verreist wäre, um eine asthmakranke alte Tante in Thatcham zu besuchen. So aber gammelte ich zu Hause herum und hatte keine allzu hohe Meinung von der Arbeit, als Toms Anruf kam.

    Tom Bridges ist ein alter Kumpel von mir. Nach unserer Militärdienstzeit waren wir zusammen zur Londoner Polizei gegangen und hatten in Bogardus’ Abteilung gemeinsam unseren Dienst geschoben. Wir hatten um die gleiche Zeit die Polizei verlassen. Ich wurde Privatdetektiv, Tom Bridges ging als Versicherungsdetektiv zur Sovereign-and-Equitable-Versicherung, wo er sich im Laufe der Jahre ganz schön hochgearbeitet hat.

    Jedenfalls rief er mich an diesem Morgen in meiner Wohnung an und erwischte mich gerade beim Aufstehen. Es war am zweiten Dienstag im August, London litt unter der einzigen richtigen Hitzewelle der letzten drei Jahre, und ich stand gerade in Shorts und Trikothemd am Waschbecken, als sein Anruf kam.

    Mit einem Anruf hatte ich gerechnet, aber nicht von Tom. Ich wischte meine Hände an einem Hemd ab, das in der Nähe lag, lief zum Telefon, nahm den Hörer ab und sagte: »Hier Solo Malcolm.«

    »Hier Tom Bridges. Wie kommt es, dass du an einem Werktag um zehn Uhr früh nicht im Büro bist?«

    »Freut mich, deine Stimme zu hören, Tom«, erwiderte ich, »ich bin allein. Jane ist für ein, zwei Tage nach Thatcham durchgebrannt. Am Wochenende habe ich gerade einen netten, kleinen Auftrag beendet und dachte mir, bei dieser verrückten Hitze ist es zu Hause doch bequemer. Immerhin, Arbeit habe ich genug: abwaschen, Staub wischen, vierzehn verschiedene Sorten Pflanzen gießen, darunter ein paar afrikanische Veilchen, die gleich blass werden, wenn du sie nur schräg ansiehst.«

    Tom seufzte. »Das sind eben die Freuden des Ehelebens, Solo. Wie gefällt’s dir denn?«

    »Großartig. Du musst nicht mehr wie bei der Army die Löcher in den Socken zusammenziehen. Du bekommst sie fein säuberlich gestopft. Deine Hemden werden gewaschen und gebügelt. Wenn du abends nach Hause kommst, hast du dein prima Essen. Die Pantoffeln stehen schon am Kamin, der Drink wird dir serviert. Du solltest es auch einmal versuchen, Tom.«

    »Zum Teufel damit«, sagte Bridges. »Ich habe schon genügend Ärger, auch ohne Ehekrieg. Aber über zwei Dinge bin ich froh: Erstens hast du gerade einen Auftrag ausgeführt, also hast du Zeit; zweitens, deine Frau ist nicht zu Hause, also bist du frei. Ich habe was für dich.«

    »Ich habe hier genug zu tun. Jane hat mir genaue Anweisungen hinterlassen: die Wohnung sauberhalten, brav mein Bett machen, die Blumen gießen, in der Kochnische neues Linoleum verlegen und in den Badezimmer-Wasserhahn eine neue Dichtungsscheibe einbauen. Das ist genug.«

    »Alles Zehn-Minuten-Jobs«, wandte Bridges ein. »Ich werde dir mal von dem anderen Job erzählen. Nichts Besonderes dran, aber die Sache muss erledigt werden, und zwar heute.«

    »Worum handelt es sich denn?«

    »Die Geschichte liegt schon einige Zeit zurück. Sie begann im letzten Jahr. Vielleicht erinnerst du dich noch an den Raubüberfall auf die Juweliere Tullet und Brody in der Kelman Street. Die Beute betrug vierzehntausend Pfund.«

    »Ich kann mich nicht daran erinnern, Tom. Solche Sachen passieren doch alle Tage. Was ist denn da Besonderes dran?«

    »Die Juweliere waren bei uns versichert und wollten die besagten vierzehntausend Pfund von uns. Das hat unsere Geschäftsleitung nicht so gern.«

    »Das wird euch schon nicht ruinieren.«

    »Natürlich nicht. Aber so einen Fall muss man verfolgen. Und das haben wir getan. Die Nachforschungen verliefen im Sande, aber gestern haben wir einen Tipp bekommen. Nicht sehr aufregend gerade, aber es könnte immerhin was dran sein, und wir müssen uns darum kümmern. Ich erzähle dir’s mal kurz: Also gestern Nachmittag um zehn vor vier rief uns ein Typ aus einer Stadt oben im Nordosten an und fragte, wieviel wir für einen Tipp in der Tullet-und-Brody-Angelegenheit bezahlen wollten.«

    »Erzähl weiter!«

    »Ich sagte, es käme ganz darauf an. Wir müssten den Hinweis erst mal überprüfen und sehen, ob was dran ist oder ob nur jemand auf die Schnelle leichtes Geld verdienen wolle.«

    »Und was kam dabei heraus?«

    »Er sagte, er wolle mich oder einen meiner Leute in einer Kneipe treffen und den Fall bereden. Ich sprach dann mit dem Generaldirektor. Der meinte, wir wären gut beraten, diesem Hinweis nachzugehen. Was auch meine Meinung ist. Zum Teufel noch mal, Solo! Ich habe gerade keinen Mann frei, der sich darum kümmern könnte. Das wäre doch etwas für dich.«

    »Du willst mich also in dieses Nest schicken, damit ich ein paar Takte mit dem Burschen rede?«

    »Ich sehe, du kapierst die Sache.«

    »Zur Hölle damit, Tom. Was geschieht mit meinen Hausarbeiten? Wird sich dieses Stück Linoleum, das gestern angeliefert wurde, etwa in der Küche selbst verlegen? Ich stolpere schon jedes Mal darüber; wenn ich mir nur ein Ei kochen will, muss ich drüber klettern. Wer gießt meine Blumen? Wer kümmert sich um die afrikanischen Veilchen?«

    »Sieh mal, Solo«, sagte Tom. »Ich brauche dich. Ich habe keinen, den ich sonst dransetzen könnte. Das ist doch ’ne todsichere Sache, das kannst du nicht mal Arbeit nennen. Du gehst zur King’s Cross Station, nimmst ’nen Zug und fährst dahin. Dann schnappst du dir ein Taxi, fährst zum Goat - so heißt die Pinte - und redest mit dem Typ. Du fährst hier gegen Mittag los, kommst um vier dort an und hast noch eine Stunde Zeit, die Sache zu besprechen. Du kannst um Mitternacht zurück sein und deine Hyazinthen und das übrige Gemüse wässern. Dafür bekommst du alle Auslagen ersetzt, hast ’ne schöne Fahrt in einem der neuen D-Züge mit Speisewagen voller Bier, und dazu noch einen Scheck über zwanzig Pfund. Wenn du feststellst, dass du nachts nicht mehr nach Hause kannst, steigst du auf unsere Kosten im besten Haus am Platze ab. Das ist doch ein faires Angebot.«

    »Und was geschieht mit den afrikanischen Veilchen?«

    Er sagte mir, was ich mit diesen Veilchen tun könne.

    »Dieser Auftrag ist für dich wie geschaffen, Solo. Also, was ist, ja oder nein?«

    Tom Bridges ist ein Kumpel, dem ich keinen Wunsch abschlagen kann. Also überlegte ich mir die Sache.

    »Hört sich ganz vernünftig an, Tom. Ich mache es.«

    »Das wusste ich doch. Nun zu diesem Typ, den du treffen wirst. Er nannte sich Hickman. Pete Hickman.«

    »Nie von ihm gehört. Aber ich erinnere mich an einen Marty Hickman.«

    »Der hier heißt Pete. Er wusste ganz genau, wovon er sprach. Mehr kann ich dir nicht sagen.«

    »Aber er hat doch wohl knallharte Tatsachen zu bieten, oder was meinst du?«

    »Es schien so. Aber sicher ist es nicht- Das ist alles schon eine Weile her, und irgendwie muss darüber geredet worden sein. Vielleicht hat er’s in einer Kneipe aufgeschnappt. Er sagte, er wüsste es aus erster Hand. Das wirst du herausfinden müssen. Sprich mit ihm, sieh zu, dass du so viel wie möglich erfährst. Wenn er wirklich etwas weiß, fahre ich morgen selber hin. Wenn ich Fordyce dazu kriege, dass er mich hier vertritt. Aber das mache ich erst, wenn es wirklich nötig ist. Bis dahin lege ich den Fall in deine Hände, Solo.«

    »Besprechen wir mal die Einzelheiten!«

    Er gab mir die gewünschten Informationen, und ich schrieb sie schnell auf einen Notizblock neben dem Telefon. Als er geendet hatte, sagte er: »Wirklich nicht viel dran, aber wir haben uns schon die Zähne ausgebissen, und ich möchte, dass der Fall vom Tisch kommt. Ich muss dir ja nicht sagen, wie du Vorgehen musst. Du verstehst mehr davon als ich. Wenn du Zeit hast, rufe mich doch nach dem Gespräch mit Hickman noch heute Abend an und gib mir einen Kurzbericht.«

    »Im Büro?«

    »Ja, im Büro. Ich bin bis neun Uhr abends da und erwarte deinen Anruf. Ich möchte gerne wissen, wie sich die Sache anlässt, damit ich alles vorbereiten kann, wenn ich morgen selbst hinfahren muss. Wie die Dinge stehen, kann ich mich nur schwer loseisen; zu wenig Leute.«

    »Warum stellt ihr nicht noch ein paar Leute ein?«

    »Hör dir das an! Warum ich keine Leute einstelle? Seit drei Jahren beknie ich deshalb schon den Alten. Zwei neue habe ich in dieser Zeit bekommen, zwei sind in der gleichen Zeit gegangen.«

    »Also gehupft wie gesprungen, Tom. Du stehst nicht schlechter da als vorher.«

    »Nein, überhaupt nicht. Nur die beiden, die gegangen sind, waren ehemalige Kriminalpolizisten, die ihr Metier verstanden. Die beiden Neuen sind ziemlich unbeleckt; der eine war immerhin ein bisschen mit Sicherungsaufgaben im Luftfahrtministerium befasst gewesen. Der Dumme dabei bin ich. Nur die da oben wollen das nicht begreifen.«

    »Vielleicht begreifen die das schon und sind nur gewitzt genug, es nicht zuzugeben.«

    »So gewitzt finde ich das nicht«, sagte Bridges säuerlich. »Aber ich habe Wichtigeres zu tun als rumzumeckern. Also, abgemacht. Du rufst mich heute Abend an, wenn du die Sache nicht selbst zum Abschluss bringen kannst. Vielleicht kommst du morgen mal auf einen Sprung vorbei und berichtest mir ausführlich. Mach deine Schwindelrechnung fertig, bevor du reinkommst, damit ich sie gleich an die Kasse weiterreichen kann, während wir uns unterhalten. Spare der Firma eine Briefmarke, sie wird dir ewig dankbar sein.«

    »Will mal sehen, Tom.«

    »Du hast alle Informationen, die du brauchst?«

    »Soweit ich das überblicke, ja.«

    »Na, denn viel Glück«, sagte er und legte dann gleich den Hörer auf.

    Ich ging ins Bad, ließ lauwarmes Wasser in die Wanne und blieb so lange drin, bis ich mich frisch fühlte. Ich rubbelte mich ab, zog frische Wäsche an und machte mich ein bisschen landfein. Wenn ich heute noch zurück sein wollte, musste ich gleich los. Ich rief am Bahnhof an und hörte, mein Zug ginge um zehn vor eins. Also hatte ich noch eine Menge Zeit. Ich gönnte mir noch eine Flasche Bier. Dann ging ich zur U-Bahn. Eine halbe Stunde später lüftete ich die nächste Flasche auf der King’s Cross Station.

    Zweites Kapitel

    Der erste Teil der Arbeit verlief genauso, wie Tom Bridges es sich gedacht hatte: Die Fahrt nach Norden in einem Speisewagen.

    Kurz vor fünf, als das Thermometer gerade seinen höchsten Stand erreichte, kam ich an. Als ich die kühle Bahnhofshalle verließ, fiel die Hitze wie ein Hammer über mich.

    Ich wechselte sofort zur Straßenseite, die im Schatten lag, das heißt: Auf die Seite, auf der die meisten Leute gingen. Mädchen im Miniminirock, Männer mit hochgekrempelten Ärmeln in Sandalen, und alles japste nach Luft.

    Ich ging zum Rathausplatz. Der Weg war mir vertraut, weil ich im Krieg mal ein, zwei Tage hier gewesen war. An diesen Platz mit den verschiedenen öffentlichen Gebäuden und einer großen Rasenfläche mit ein paar darauf verstreuten hohen Bäumen konnte ich mich gut erinnern.

    Es war alles noch wie damals. Ich setzte mich zu einem alten Mann auf eine der Bänke unter den Bäumen. Er hatte ein graugestoppeltes Kinn, zwischen seinen Zähnen steckte eine Pfeife. Er blickte mich an und nickte mir zu. »Heiß heute, was?« Er hatte ein ledernes, faltendurchzogenes Gesicht mit kleinen, grauen Augen und einem borstigen Lippenbärtchen.

    Irgendwo läutete eine Glocke; er blickte auf die Uhr, murmelte, er müsse gehen, und verschwand.

    Ich sah ihm nach, steckte mir ein Pfeifchen an und blickte mich um. Aber viel zu sehen gab es nicht. Angegraute Häuser aus dem vorigen Jahrhundert, eine Handvoll Mütter mit ihren Kinderwagen, ein bisschen Verkehr. Das letzte Mal war ich dreiundvierzig hier gewesen, im Oktober. Die Buchenblätter verfärbten sich gerade, es war etwas kalt, und jeder von uns fragte sich, was kommen würde. Wir waren damals nur sieben Mann und waren im Starr's Hotel einquartiert. Es war ein kleines Haus mit höchstens einem halben Dutzend Zimmern, aber die Starrs hatten uns gut behandelt. Der Seniorchef hatte im ersten Weltkrieg bei der Navy gedient, und ich erinnere mich noch, wie er von den Falkland-Inseln erzählte. Er war auf der »Glasgow« gewesen und schätzte sich verdammt glücklich, davongekommen zu sein. Vielleicht würde ich nachher noch ein bisschen Zeit haben, ihn auf ein Glas Bier zu besuchen. Aber, verdammt, das war schon sechsundzwanzig Jahre her, und er musste damals schon über fünfzig gewesen sein.

    Ich holte meine Notizen heraus und ging sie noch einmal durch. Es war eine Eckkneipe in der Rankin Street namens The Goat. Um sechs sollte ich da sein, der Informant hieß Pete Hickman. Ich rauchte bis dreiviertel sechs und ging dann über den staubigen Rasen zum Taxistand. Der Fahrer, ein kleiner ältlicher Bursche, schlief hinter dem Steuer seines verbeulten Austin; aber er wachte sofort auf, als ich leise an der Tür rüttelte.

    »Ich möchte zur Rankin Street, ich treffe da einen Kumpel im Goat

    Er nickte. »Weiß Bescheid. Am Hennessy Place, gehe da selbst manchmal rein.«

    Er lehnte sich zurück, öffnete die Tür und meinte, in fünf Minuten würden wir da sein. Aber da irrte er sich. An der ersten Ecke war die Verkehrsampel defekt, und so kam ich erst kurz nach sechs an. The Goat war eine altmodische, schmuddelige Pinte. Rings um das grün gestrichene Fachwerk bröckelte der Putz ab, auf einer Tafel über der ziemlich vergammelten Tür prangte in Öl gemalt ein Ziegenbock, das Wappentier dieser Kneipe.

    Ich trat ein. Als sich meine Augen an das Halbdunkel gewöhnt hatten, gewahrte ich eine ziemlich lange Bar, dahinter einen feisten Kerl, der gerade den Tresen putzte. An einem der Tische rechts spielten zwei Gäste Domino, links in der Ecke saß ein Mann in meinem Alter und las Zeitung. Aber ich sah, wie seine Augen mich beobachteten. Er zögerte noch ein bisschen, dann nickte er mir kaum merklich zu. Ich schritt zur Theke, bestellte ein Bier und ging dann rüber zu

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1