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DER TOD IST EWIG - EIN FALL FÜR SUGAR KANE: Der Krimi-Klassiker aus Schottland!
DER TOD IST EWIG - EIN FALL FÜR SUGAR KANE: Der Krimi-Klassiker aus Schottland!
DER TOD IST EWIG - EIN FALL FÜR SUGAR KANE: Der Krimi-Klassiker aus Schottland!
eBook222 Seiten2 Stunden

DER TOD IST EWIG - EIN FALL FÜR SUGAR KANE: Der Krimi-Klassiker aus Schottland!

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Über dieses E-Book

London.

Lew Archer steht nicht zum ersten Mal vor Gericht. Doch diesmal ist mehr im Spiel als eine harmlose Betrugs-Affäre...

Privatdetektiv Sugar Kane glaubt nicht an die Schuld des Angeklagten. Aber er braucht Beweise - und die kann ihm nur der wahre Mörder liefern...

 

Der Roman Der Tod ist ewig - Band 4 der fünfbändigen Reihe um den Londoner Privatdetektiv Donny 'Sugar' Kane - des schottischen Schriftstellers John Cassells (ein Pseudonym von Bestseller-Autor William Murdoch Duncan - * 18. November 1909; † 19. April 1975) erschien erstmals im Jahr 1969; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte im gleichen Jahr.

Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum24. Jan. 2022
ISBN9783755406198
DER TOD IST EWIG - EIN FALL FÜR SUGAR KANE: Der Krimi-Klassiker aus Schottland!

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    Buchvorschau

    DER TOD IST EWIG - EIN FALL FÜR SUGAR KANE - John Cassells

    Das Buch

    London.

    Lew Archer steht nicht zum ersten Mal vor Gericht. Doch diesmal ist mehr im Spiel als eine harmlose Betrugs-Affäre...

    Privatdetektiv Sugar Kane glaubt nicht an die Schuld des Angeklagten. Aber er braucht Beweise - und die kann ihm nur der wahre Mörder liefern...

    Der Roman Der Tod ist ewig - Band 4 der fünfbändigen Reihe um den Londoner Privatdetektiv Donny 'Sugar' Kane - des schottischen Schriftstellers John Cassells (ein Pseudonym von Bestseller-Autor William Murdoch Duncan - * 18. November 1909; † 19. April 1975) erschien erstmals im Jahr 1969; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte im gleichen Jahr.

    Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

    DER TOD IST EWIG

    Erstes Kapitel

    Es war genau ein Uhr, als Kane auf Antrades Restaurant zusteuerte. Er blieb nur kurz im Eingang stehen, um die Tropfen von seinem fleckigen alten Trenchcoat zu schütteln, denn es herrschte kaltes Regenwetter. Den Wagen hatte Kane vor seiner Wohnung in Hendon stehenlassen.

    Antrade, der hinter der Theke stand, lächelte Kane zu und bereitete ihm sogleich seinen üblichen Lunchdrink. Er stellte das Glas auf die Theke, sah dann zu, wie Kane seinen Trenchcoat und den verbeulten Hut ablegte und an die Bar trat.

    »Du hast’s geschafft, Sugar.«

    »Nur knapp. War den ganzen Vormittag auf den Beinen.«

    Antrade nickte. »Dachte ich mir.«

    Kane griff nach dem Glas und trank einen Schluck. »Gibt’s was Neues, Johnny?«

    Antrades dunkle Augen leuchteten auf. Er hatte ein rundes, teigiges Gesicht und sah demzufolge genauso aus wie jeder andere Bursche mit einem runden, teigigen Gesicht, doch wenn er lächelte, blitzten seine Augen, und seine Züge erwärmten sich. »Heute Vormittag hat jemand dreimal bei mir angerufen und sich nach dir erkundigt, Sugar. Ich wusste, dass du nicht in deinem Büro sein konntest, denn sonst hätte dein Klient nicht hier angerufen.«

    »Dreimal ist ziemlich viel«, sagte Kane. »Wer war’s denn?«

    »Eine Sie.«

    Kane machte ein nachdenkliches Gesicht. »Hatte diese Sie auch einen Namen?«

    »Wenn sie einen Namen hatte, so verriet sie ihn mir jedenfalls nicht. Alles, was sie sagte, war: Ist Mr. Kane noch nicht da? Als ich verneinte, erklärte sie: Wenn er kommt, richten Sie ihm doch bitte aus, dass in seinem Büro eine Klientin auf ihn wartet. Das war alles.«

    Kane überlegte. »Dann war sie also in der Proud Lane, traf dort niemanden an und meldete sich hier?«

    »So war es.«

    »Sonst hat sie nichts gesagt?«

    »Kein Wort.« Johnny beobachtete Kane. »Jedenfalls weiß sie, dass du hier zu essen pflegst.«

    »Das weiß inzwischen jeder«, entgegnete Kane. »Was hatte sie für eine Stimme?«

    »Eine hübsche Stimme, Sugar. Es war die Stimme einer Dame, möchte ich sagen.« Er schüttelte den Kopf. »Nach dem Aussehen allein kann man heutzutage ja nicht mehr gehen. Aber wenn die Betreffenden den Mund aufmachen, weiß man, mit wem man es zu tun hat, Sugar.«

    Kane lachte. »Das ist Ansichtssache, Johnny, aber vielleicht hast du recht.« Er setzte sein leeres Glas ab und ging zu seinem Stammplatz hinüber.

    Cibber näherte sich lächelnd. Er war ein hagerer Mann mit einem schmalen Gesicht, in das viele kleine Furchen eingegraben waren, die von harten Zeiten, Heiterkeit, Zärtlichkeit und all den Gefühlen sprachen, die einen Mann prägen, der während der besten Jahre seines Lebens andere Leute bedient und eine große Familie ernährt hat. Seine Füße waren wie bei vielen Kellnern nicht mehr die besten, und er hinkte ein wenig, als er auf Kanes Tisch zukam. »Guten Tag, Mr. Kane. Freut mich, Sie zu sehen.« Er wedelte mit einer Serviette über den Tischrand und polierte mit mechanischen Bewegungen Messer, Gabel und Löffel. »Was darf’s denn sein, Mr. Kane?«

    »Dasselbe wie üblich, Cibber.«

    Cibber sagte gedehnt: »Rindskeule heute sehr zu empfehlen, Sir.«

    Kane sträubte sich gegen diese Empfehlung und klopfte auf seine Gürtellinie. »Habe ich bestimmt nicht nötig, Cibber. Ich muss auf mein Gewicht achten. Nicht alle haben Ihre Figur, nicht alle. Was macht die Familie?«

    »Alles in Ordnung, Mr. Kane. Mark hat in dieser Woche einen neuen Job bekommen.«

    »Wo arbeitet er denn?« Kane nahm Platz.

    »Im Redaktionsstab des Adchester Chronicle.« Cibber sagte es mit hörbarem Stolz.

    »Alle Achtung«, meinte Kane. »Jetzt ist der Junge schon in der Fleet Street – und dabei scheint es überhaupt noch nicht lange her zu sein, dass er noch feucht hinter den Ohren war.« Er schüttelte den Kopf. »Wie die Zeit vergeht, Cibber. Demnächst werde ich eines Morgens aufwachen und feststellen, dass ich ein alter Mann bin.«

    »Bei mir habe ich das schon festgestellt«, sagte Cibber melancholisch, machte kehrt und ging langsam in Richtung Küche.

    Kane blickte hinter ihm her. Cibber ist in Ordnung, dachte er. Man musste in Ordnung sein, wenn man mit dem Gehalt eines Kellners dreizehn Familienangehörige versorgte. Doch die meisten Kinder waren jetzt erwachsen. Zwei Jungen waren bei der Polizei, einer bei der Berufsfeuerwehr, und zwei Mädchen hatten den Lehrberuf ergriffen. Man konnte sagen, dass Cibber im Leben seinen Mann gestanden hatte. Jetzt kehrte er mit dem Tablett an Kanes Tisch zurück.

    Kane begann zu essen und beendete die Mahlzeit mit Salzgebäck, Käse und Bier. Er hatte das Glas halb geleert, als Joe Osborne im Türrahmen auftauchte und sich suchend umblickte. Als er Kane erspäht hatte, nickte er unmerklich und trat an den Tisch.

    Joe Osborne war Kriminalbeamter und in diesem Bezirk tätig. Ein großer, schlaksiger, blonder Bursche, den Kane besonders gut leiden mochte. Er hatte ein langes, schmales und freundliches Gesicht, blaue Augen und das Aussehen eines Mannes, der sich nie richtig ausschlafen kann. Er nahm Kane gegenüber auf dem freien Stuhl Platz und fragte: »Wie geht’s denn, Sugar?«

    Kane deutete Cibber mit einer Geste an, noch ein Bier zu bringen.

    Osborne zog ein Zigarettenpäckchen aus der Rocktasche, nahm eine Zigarette heraus und zündete sie an. »Ich dachte mir schon, dass ich Sie hier finden würde, Sugar.«

    »Was haben Sie auf dem Herzen?«

    »Huggett.«

    »Ike Huggett?«

    »Genau. Wir suchen ihn nämlich. Stieg in ein Pelzgeschäft ein. Vor fünf Tagen. Ungefähr viertausend Pfund. Es muss Huggett gewesen sein. Kein anderer hätte dort etwas angerührt. Der Chef möchte sich mit ihm unterhalten. Wir suchen ihn schon seit vier Tagen.«

    »Davon habe ich noch gar nichts gehört.«

    »Natürlich nicht. Wir wollten es für uns behalten. Der Alte fand das richtiger – leider sind wir noch keinen Schritt weitergekommen. Sollten Sie uns helfen können, Sugar, Sie kennen die Telefonnummer.«

    Kane grinste. »Ich werde an Sie denken. Aber versprechen Sie sich nicht zu viel; ich habe Huggett seit zwölf Monaten nicht mehr gesehen und kann mir nicht denken, dass er gerade jetzt auftauchen sollte, nur um gewissermaßen der Nachfrage Genüge zu tun.«

    »Das ist wahr«, seufzte Osborne, »aber das Glück spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Manchmal ist die Welt kleiner, als man glaubt. Ganz abgesehen davon – Sie haben viele Verbindungen, Sugar.«

    Kane dachte nach. »Um welches Pelzgeschäft handelt es sich?«

    »Kling and Steedman.«

    »Viertausend Pfund... Das ist nicht gerade viel, wenn Sie mich fragen. Soviel kann nämlich ein einziger Pelzmantel kosten.«

    »Huggett wurde gestört. Sie fragen sich wahrscheinlich, weshalb wir so sicher sind, dass es Huggett war. Nun, ein Taxifahrer sah in der Nähe von Kling and Steedman drei Männer auf einen Lastwagen steigen. Einer von ihnen könnte ohne weiteres Ike Huggett gewesen sein. Die Beschreibung passt genau auf ihn.«

    »Wissen Sie, wer als Hehler in Frage käme?«

    Osborne schüttelte den Kopf. »Nein. Huggett ist schlau. Er arbeitet nie mit dem gleichen Hehler zusammen. Wie dem auch sei, das ist die Situation, Sugar. Sollte irgendeiner Ihrer Spezis etwas flüstern hören, dann wissen Sie, was zu tun ist.«

    »Ich werde daran denken«, sagte Kane.

    Osborne leerte sein Glas. »So, jetzt werde ich mich verdünnisieren. Der Chef möchte eine Menge Arbeit erledigt wissen – hopp, hopp!« Er stand auf und begann seinen Regenmantel zuzuknöpfen. Er gähnte dabei und hielt die große Hand vor den Mund. »Im Vertrauen, Sugar, ich könnte eine Woche ohne Unterbrechung schlafen.«

    »Spät ins Bett gekommen?«

    »Gegen halb sechs. Razzia in der Ling Lane, allerdings ohne Erfolg. Heute Morgen musste ich um zehn Uhr im Gericht sein. Haftprüfungsverfahren. Und um Viertel vor drei geht’s weiter. Was für ein Leben! Nun, ich habe es nicht anders gewollt – warum beklage ich mich also?« Er grinste über das ganze Gesicht. »Hoffentlich können Sie Huggett aufstöbern. Wir sehen uns bald wieder.«

    »Ich will’s versuchen«, sagte Kane, »aber setzen Sie nicht alle Ihre Karten auf mich.«

    Osborne verabschiedete sich und ging hinaus.

    Kane sah ihm nach. Auch Osborne war in Ordnung. Er war verheiratet, hatte eine hübsche Frau, drei Kinder und kaum genug Geld zum Leben. Er arbeitete vierzehn bis sechzehn Stunden täglich. Kam noch wie heute eine Gerichtsverhandlung hinzu, dann machte er in einer Woche sechsunddreißig Überstunden – und was hatte er davon? Zehn Tage Urlaub in Margate, alle zwei Jahre ein neuer Anzug, täglich zehn Zigaretten und ein wenig Taschengeld für Bier. Es gab eine Menge Polizeibeamte, die im gleichen Boot saßen.

    Kane leerte sein Glas, stand auf, ging zur Theke und beglich die Rechnung.

    Antrade gab ihm das Wechselgeld heraus, zögerte bei einer Zweishillingmünze und sagte: »Ich dachte schon, es sei eine falsche Münze, Sugar. Die gibt’s ja heute wie Sand am Meer. Denken Sie an die Frau, die angerufen hat.«

    »Hab’s nicht vergessen, Johnny. Vielen Dank.«

    Kane ging hinaus und knöpfte seinen Mantel zu. Draußen vergrub er die Hände in den Taschen und hielt sich so nahe wie möglich an den Hauswänden, um nicht so viel Regen abzubekommen. Er dachte über Joe Osborne und dessen verschiedene Probleme nach, dachte auch an Huggett und den Pelzraub und fragte sich, was er für Joe Osborne tun könne.

    Er erreichte die Proud Lane, zog im Hausflur seinen Mantel aus und schüttelte die Regentropfen ab. Dann ging er die Treppe zu seiner Etage hinauf und den Korridor zu seinem Büro entlang. Es war ein schmaler Korridor mit einem hohen Fenster am Ende. Das Fensterbrett war so breit, dass man es als Sitzgelegenheit benutzen konnte. Wenn Kane nicht da war, setzten sich seine Klienten dort hin und warteten auf ihn.

    Jetzt saß auch jemand dort und wartete: eine Frau. Als sie Kane sah, stand sie auf. Sie war groß, blond und ungefähr dreißig Jahre alt. Sie war ordentlich gekleidet, aber ihr Mantel sah schon recht abgetragen aus und schien für dieses nasskalte Wetter nicht gerade geeignet zu sein. Sie fragte: »Mr. Kane?«

    Kane nickte. »Sie haben recht.« Er steckte den Schlüssel ins Türschloss und drehte sich nach ihr um. »Sie wollen mich sprechen?«

    »Ja. Ich - ich habe schon den ganzen Vormittag versucht, Sie zu erreichen.«

    »Dann haben Sie also bei Antrade angerufen?«

    »Ja. Ich – ich möchte sie konsultieren.«

    Kane stieß die Tür auf und trat zur Seite. »Bitte, gehen Sie hinein.«

    Die junge Frau kam seiner Aufforderung nach. Im Kamin glühten noch Kohlen. Der Raum war warm und strahlte eine behagliche Atmosphäre aus.

    Kane sagte: »Sie sind ja ganz nass. Warten Sie, ich nehme Ihnen den Mantel ab, damit er ein wenig trocknet.« Er glaubte einen Moment, sie würde ablehnen, aber sie knöpfte den Mantel auf, zog ihn aus und gab ihn Kane. »Ich danke Ihnen.«

    Kane schüttelte den Mantel, hängte ihn über eine Sessellehne und begann im Kamin herumzustochern.

    Die Frau nahm einen Kamm aus ihrer Handtasche und frisierte sich, während Kane ihr den Rücken zukehrte.

    Kane stocherte weiter in der Glut herum und richtete sich schließlich auf. »Jetzt sollte es brennen...« Er ging um seinen Schreibtisch herum, nahm Platz und nickte der Fremden zu. »Ich glaube nicht, dass wir uns schon einmal begegnet sind.«

    »Nein, Mr. Kane. Ich heiße Archer – Millicent Archer.«

    »Miss oder Mrs.?«

    »Mrs.«, sagte sie und fügte ein wenig bitter hinzu: »Wenn das noch irgendeine Bedeutung hat.«

    Kane blickte ihr in die Augen. Er sah darin Schmerz, Qual, Enttäuschung und noch Schlimmeres. »Haben Sie Ärger mit Ihrem Mann, Mrs. Archer?«, fragte er ruhig.

    »Ja.«

    »Eines sollte ich Ihnen gleich von vornherein sagen, Mrs. Archer: Mit Scheidungsangelegenheiten befasse ich mich nicht.«

    »Es handelt sich nicht um Scheidung, Mr. Kane«, entgegnete sie. »Dann ist es etwas anderes«, sagte Kane. »Erzählen Sie.« Er lehnte sich zurück und sah sie forschend an.

      Zweites Kapitel

    Mrs. Archer beugte sich vor und musterte ihn einen Moment. Ihre Augen waren sehr blau – blauer als Kane sich Augen jemals vorgestellt hatte. Sie war auch hübsch. Als sie wieder sprach, fiel ihm der angenehme Klang ihrer Stimme auf, die eine gute Erziehung verriet.

    »Nein, Sie sollen kein Scheidungsmaterial für mich sammeln, Mr. Kane.«

    »Gut«, sagte Kane. »Mir scheint, Sie wissen einiges über mich und meine Gepflogenheiten. Es ist Ihnen beispielsweise bekannt, dass ich bei Antrade esse. Wie kommt das?«

    Sie lächelte kaum merklich. »Das hat mir mein Mann erzählt.«

    »Ihr Mann? Kenne ich ihn?« Er dachte angestrengt nach, doch konnte sich nicht an einen Mann namens Archer erinnern.

    »Ich glaube nicht, dass Sie ihn kennen. Ich glaube nicht einmal, dass Sie ihm jemals begegnet sind, aber er-weiß ziemlich viel über Sie. Er machte mir den Vorschlag, Sie aufzusuchen.«

    »Worum handelt es sich?«

    Sie schwieg einen Moment. Dann sagte sie zögernd: »Um einen Mord.«

    Kane starrte sie an. »Mord?«

    »Ja - um einen Toten, der vor einigen Wochen in unserm Garten ausgegraben wurde.«

    Da fiel bei Kane der Groschen. »Archer! Natürlich... Das war die Geschichte in Hampstead. Hatte ich schon vergessen. Da arbeitete jemand in seinem Garten und grub dabei eine Leiche aus.«

    Sie fröstelte. »So war es.«

    »Ein Bursche namens Carder«, sagte Kane nach kurzem Nachdenken. »Unterbrechen Sie mich, wenn etwas nicht stimmt. Er wohnte noch nicht lange im Haus und räumte im Garten auf.«

    »Das ist er, ja. Mr. Carder wohnte erst ungefähr drei Monate dort. Er kaufte das Haus Ende Juni von meinem Mann und zog Anfang Juli ein. Mitte September grub er dann den Toten aus.«

    »Unter einem Obstbaum«, sagte Kane.

    »Ja – unter einem alten Apfelbaum.« Sie sah ihn an. »Natürlich ging Carder sofort zur Polizei, die die Ermittlungen einleitete. Sie erfuhren, dass mein Mann das Haus an Carder verkauft hatte. Sie fanden noch ein, zwei andere

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