Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Der Perfekte Look (Ein spannender Psychothriller mit Jessie Hunt – Band Sechs)
Der Perfekte Look (Ein spannender Psychothriller mit Jessie Hunt – Band Sechs)
Der Perfekte Look (Ein spannender Psychothriller mit Jessie Hunt – Band Sechs)
eBook306 Seiten4 Stunden

Der Perfekte Look (Ein spannender Psychothriller mit Jessie Hunt – Band Sechs)

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

“Ein Meisterwerk voll Spannung und Mystery. Blake Pierce hat seine Charaktere gekonnt und mit solch einer hervorragenden, psychologischen Seite entwickelt, dass wir uns in ihre Gedanken hineinversetzen, ihre Ängste mitfühlen und ihre Erfolge mitfeiern können. Dieses Buch voller spannender Wendungen wird Sie bis zur letzten Seite in seinen Bann ziehen.”
--Buch- und Filmreviews, Roberto Mattos (Verschwunden)

DER PERFEKTE LOOK ist Buch Nr. 6 in der neuen Psychothriller-Reihe des Bestsellerautors Pierce Blake, dessen Bestseller Verschwunden (als kostenloser Download erhältlich) bereits über 1000 Fünf-Sterne-Rezensionen erhalten hat.

Als ein Mann nach einer Nacht mit einer Prostituierten tot in seinem Hotelzimmer in L.A. aufgefunden wird, denkt sich niemand viel dabei – bis sich in dem vermeintlichen Einzelfall plötzlich ein Schema zeigt. Bald wird klar, dass eine Prostituierte zum Serienkiller geworden ist—und dass die 29 jährige Kriminalprofilerin und FBI-Agentin Jessie Hunt womöglich die Einzige ist, die sie aufhalten kann.

Ein rasanter Psychothriller mit unvergesslichen Charakteren und fesselnder Spannung. DER PERFEKTE LOOK ist Buch Nr. 6 in der neuen, mitreißenden Serie, die Ihnen schlaflose Nächte bereiten wird.

Band Nr. 7 der Jessie Hunt-Serie wird in Kürze erhältlich sein.
SpracheDeutsch
HerausgeberBlake Pierce
Erscheinungsdatum5. Juni 2020
ISBN9781094306056
Autor

Blake Pierce

Blake Pierce is author of the #1 bestselling RILEY PAGE mystery series, which include the mystery suspense thrillers ONCE GONE (book #1), ONCE TAKEN (book #2) and ONCE CRAVED (#3). An avid reader and lifelong fan of the mystery and thriller genres, Blake loves to hear from you, so please feel free to visit www.blakepierceauthor.com to learn more and stay in touch.

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Der Perfekte Look (Ein spannender Psychothriller mit Jessie Hunt – Band Sechs)

Titel in dieser Serie (20)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Polizeiverfahren für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Der Perfekte Look (Ein spannender Psychothriller mit Jessie Hunt – Band Sechs)

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Der Perfekte Look (Ein spannender Psychothriller mit Jessie Hunt – Band Sechs) - Blake Pierce

    DER PERFEKTE LOOK

    (EIN SPANNENDER PSYCHOTHRILLER MIT JESSIE HUNT – BAND SECHS)

    BLAKE PIERCE

    Blake Pierce

    Blake Pierce ist der USA Today Bestsellerautor der RILEY PAIGE Mystery-Reihe, die bisher sechzehn Bücher umfasst. Er ist ebenfalls der Autor der MACKENZIE WHITE Mystery-Reihe, die bisher aus dreizehn Büchern besteht, der AVERY BLACK Mystery-Reihe, die aus sechs Büchern besteht, der KERI LOCKE Mystery-Reihe, die in fünf Büchern erhältlich ist, der DAS MAKING OF RILEY PAIGE Mystery-Reihe, die bisher fünf Bücher umfasst, der KATE WISE Mystery-Reihe, von der bisher sechs Bücher erhältlich sind, der spannenden CHLOE FINE psychologischen Suspense-Mystery-Reihe, die bisher aus fünf Büchern besteht, der JESSE HUNT psychologischen Suspense-Thriller-Reihe, von der es bisher fünf Bücher gibt, der AU PAIR psychologischen Suspense-Thriller-Reihe, die bisher aus zwei Büchern besteht, und der ZOE PRIME Mystery-Reihe, von der bisher zwei Bücher erwerblich sind.

    Blake ist selbst ein passionierter Leser und lebenslanger Fan der Mystery- und Thriller-Genres, weshalb er sich freuen würde, von Ihnen zu hören. Besuchen Sie doch seine Webseite www.blakepierceauthor.com, um mehr über ihn herauszufinden und in Kontakt zu bleiben!

    Copyright © 2020 by Blake Pierce. Alle Rechte vorbehalten. Vorbehaltlich der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und Sie es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann senden Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist eine erfundene Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Ergebnis der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jacket image Copyright Little Moon, verwendet unter der Lizenz von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON BLAKE PIERCE

    DAS AU-PAIR

    SO GUT WIE VORÜBER (Band #1)

    SO GUT WIE VERLOREN (Band #2)

    SO GUT WIE TOT (Band #3)

    ZOE PRIME KRIMIREIHE

    GESICHT DES TODES (Band #1)

    GESICHT DES MORDES (Band #2)

    GESICHT DER ANGST (Band #3)

    JESSIE HUNT PSYCHOTHRILLER-SERIE

    DIE PERFEKTE FRAU (Band #1)

    DER PERFEKTE BLOCK (Band #2)

    DAS PERFEKTE HAUS (Band #3)

    DAS PERFEKTE LÄCHELN (Band #4)

    DIE PERFEKTE LÜGE (Band #5)

    DER PERFEKTE LOOK (Band #6)

    CHLOE FINE PSYCHOTHRILLER-SERIE

    NEBENAN (Band #1)

    DIE LÜGE EINES NACHBARN (Band #2)

    SACKGASSE (Band #3)

    STUMMER NACHBAR (Band #4)

    HEIMKEHR (Band #5)

    GETÖNTE FENSTER (Band #6)

    KATE WISE MYSTERY-SERIE

    WENN SIE WÜSSTE (Band #1)

    WENN SIE SÄHE (Band #2)

    WENN SIE RENNEN WÜRDE (Band #3)

    WENN SIE SICH VERSTECKEN WÜRDE (Band #4)

    WENN SIE FLIEHEN WÜRDE (Band #5)

    WENN SIE FÜRCHTETE (Band #6)

    DAS MAKING OF RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

    BEOBACHTET (Band #1)

    WARTET (Band #2)

    LOCKT (Band #3)

    NIMMT (Band #4)

    LAUERT (Band #5)

    TÖTET (Band #6)

    RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

    VERSCHWUNDEN (Band #1)

    GEFESSELT (Band #2)

    ERSEHNT (Band #3)

    GEKÖDERT (Band #4)

    GEJAGT (Band #5)

    VERZEHRT (Band #6)

    VERLASSEN (Band #7)

    ERKALTET (Band #8)

    VERFOLGT (Band #9)

    VERLOREN (Band #10)

    BEGRABEN (Band #11)

    ÜBERFAHREN (Band #12)

    GEFANGEN (Band #13)

    RUHEND (Band #14)

    GEMIEDEN (Band #15)

    VERMISST (Band #16)

    EINE RILEY PAIGE KURZGESCHICHTE

    EINST GELÖST

    MACKENZIE WHITE MYSTERY-SERIE

    BEVOR ER TÖTET (Band #1)

    BEVOR ER SIEHT (Band #2)

    BEVOR ER BEGEHRT (Band #3)

    BEVOR ER NIMMT (Band #4)

    BEVOR ER BRAUCHT (Band #5)

    EHE ER FÜHLT (Band #6)

    EHE ER SÜNDIGT (Band #7)

    BEVOR ER JAGT (Band #8)

    VORHER PLÜNDERT ER (Band #9)

    VORHER SEHNT ER SICH (Band #10)

    VORHER VERFÄLLT ER (Band #11)

    VORHER NEIDET ER (Band #12)

    VORHER STELLT ER IHNEN NACH (Band #13)

    AVERY BLACK MYSTERY-SERIE

    DAS MOTIV (Band #1)

    LAUF (Band #2)

    VERBORGEN (Band #3)

    GRÜNDE DER ANGST (Band #4)

    RETTE MICH (Band #5)

    ANGST (Band #6)

    KERI LOCKE MYSTERY-SERIE

    EINE SPUR VON TOD (Band #1)

    EINE SPUR VON MORD (Band #2)

    EINE SPUR VON SCHWÄCHE (Band #3)

    EINE SPUR VON VERBRECHEN (Band #4)

    EINE SPUR VON HOFFNUNG (Band #5)

    INHALTSVERZEICHNIS

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

    KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

    KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIßIG

    KAPITEL EINUNDDREIßIG

    KAPITEL ZWEIUNDDREIßIG

    KAPITEL DREIUNDDREIßIG

    KAPITEL VIERUNDDREIßIG

    KAPITEL FÜNFUNDDREIßIG

    KAPITEL EINS

    Gordon Maines blickte in den Badezimmerspiegel seines Hotelzimmers und bewunderte, was er darin sah.

    Für einen Ratsherrn in der dritten Amtszeit, der mit dem Gedanken spielte, als Bürgermeister zu kandidieren, strahlte er das Selbstvertrauen eines Mannes aus, der das System viel öfter nach seinen eigenen Vorstellungen formte als andersherum.

    Er war beinahe fünfzig, aber dank eines umfassenden Hautpflegeprogramms (und mit ein wenig Hilfe von Botox), sagte er sich stets selbst, dass er gut und gerne noch für vierzig durchgehen konnte. Sein gewelltes, dunkles Haar wies nur wenige graue Strähnen auf. Seine Haut war gebräunt, aber auf eine gesund wirkende Weise. In einem Anzug sah er noch immer ziemlich flott aus, obwohl er in diesem Moment keinen trug.

    Tatsächlich war alles, was er gerade anhatte, ein weißes Unterhemd und ein Paar Boxershorts. Und diesen würde er sich auch bald entledigen. Als er sich die kleine, blaue Pille in den Mund warf und mit einem Schluck Brandy nachspülte, dachte er daran, was im Zimmer nebenan auf ihn wartete.

    Das war bei Weitem nicht das erste Mal, dass er so etwas tat, aber die Frau, die er heute aufs Zimmer 1441 des Bonaventure Hotel gebracht hatte, war bisher von allen die beeindruckendste. Das violette Kleid, das sie trug, war elegant und stylisch, aber figurbetont genug, um die Schönheit darunter vermuten zu lassen.  Ein Teil von ihm fragte sich, was sie in diesen Berufszweig verschlagen hatte. Sie war bezaubernd genug, um als Model oder Schauspielerin durchzugehen, zumindest aber als Pornostar.

    Aber Gordon machte sich nicht zu lange um die langfristigen Berufsaussichten des Mädchens Sorgen. Sie war jetzt hier, und sie würde alles tun, was er verlangte, auch wenn er dafür ein wenig Geld aus seiner schwarzen Kasse ziehen musste, die er führte, damit seine Frau nicht über seine zahlreichen Kavaliersdelikte stolpern würde.

    Er trat in das schick ausgestattete Zimmer mit seinen Wänden im Milchkaffeeton und geschmückt mit moderner Kunst, dickem Teppich und Anrichten mit marmornen Oberflächen, und war überrascht, als er das Bett leer vorfand. Für eine Sekunde dachte er, sie hätte sich mit der ersten Hälfe ihrer Bezahlung aus dem Staub gemacht, und sprang zur Tür.

    „Wohin so eilig, mein Großer?", schnurrte eine Stimme aus der Ecke des Zimmers.

    Er blickte in die Richtung, aus der die Stimme kam, und sah das Mädchen, welches darauf bestanden hatte, dass keine Namen benutzt würden, in einem Stuhl mit hoher Rückenlehne in der Nähe des Fensters, nur bekleidet mit einem Bustier und Hipster-Pantys. Ihre Figur wurde der einer Barbie gerecht, etwas, das er später detaillierter zu untersuchen gedachte.

    Ihr langes, blondes Haar fiel locker über ihre Schultern und reichte ihr bis zu den Ellbogen. Ihre Haut war mitnichten so stark gebräunt wie die eines typischen California-Girls, was ihr hier im Land der Sonne und des Strandes eine beinahe delikate und gehobene Art verlieh. Ihre Augen waren hellblau und erinnerten an die Gewässer der Karibik, auf der er seine Flitterwochen verbracht hatte.

    Sofort schüttelte Gordon diesen Gedanken ab und fokussierte sich vollständig auf die Kreatur vor ihm.

    „Ich war gerade auf dem Weg zu dir", antwortete er in charmantem Ton.

    „Bevor es losgeht, habe ich dir noch einen Drink eingeschüttet, sagte sie und nickte zur Theke über der Minibar, während sie selbst einen Schluck von ihrem eigenen Glas nahm. „Ich selber habe entschlossen, nicht zu warten.

    „Wie unhöflich", sagte er und gab sich beleidigt, während er nach dem Glas griff.

    „Hoffentlich kann ich das wiedergutmachen", sagte sie in trällerndem, verspieltem Ton.

    „Mir fällt bestimmt etwas ein, entgegnete er, bevor er einen Schluck nahm. „Mmm, ist das Brandy?

    „Du hattest unten erwähnt, dass das dein Lieblingsdrink ist", sagte sie.

    „Wow, du hast aufgepasst", staunte er und nahm einen weiteren Zug.

    „Die meisten Mädchen in deinem Genre interessieren sich für nichts anderes als Bargeld."

    „Heißt das etwa, dass ich nicht das erste Mädchen bin, mit dem du zusammen bist?" Sie zog eine gespielte Schnute und schob ihre Unterlippe mit solch einer Wildheit vor, dass er sich kaum beherrschen konnte.

    Das Mädel ist gut.

    Er wollte daran denken, ihr ein wenig Extra zuzustecken, wenn auch der Rest ihrer Leistungen ihrer bisherigen Performance entsprach.

    „Wieso ziehst du nicht dein Hemd aus und bleibst ein wenig?", schlug sie vor, stand auf und ließ ihn sie in voller Größe bestaunen.

    „Wieso nicht", murmelte er und zog sein Shirt ein wenig ungeschickter hoch, als er es geplant hatte.

    Als er das Hemd über seinen Kopf zog, verlor er sogar die Balance und strauchelte leicht. Zum Glück landete er auf dem Bett, wo er sich endlich vollständig von dem Shirt befreite, wobei er allerdings merkte, dass er seine Frisur durcheinandergebracht hatte. Er war verärgert über seine Ungeschicktheit, aber erinnerte sich selbst daran, dass es dem blonden Mädchen sicherlich egal war.

    Sie stand nun über ihm, mit einem entfernten Lächeln auf den Lippen. Vielleicht fand sie seine Unbeholfenheit ja niedlich.

    „Ein wenig ungeschickt, was?", gurrte sie, während sie zu dem Stuhl hinüberging, über den er seine Hosen geworfen hatte, und zog etwas über, das wie Plastikhandschuhe aussah. Er beobachtete ihre Bewegungen, aber hatte leichte Schwierigkeiten sich zu konzentrieren.

    Sie zog seine Brieftasche aus seiner Gesäßtasche und blätterte hindurch, nahm alle seine Karten heraus und ließ sie in eine kleine Plastiktüte fallen. Er versuchte, sich auf seinen Ellbogen aufzustützen, um besser sehen zu können, aber seine Arme gehorchten den Anweisungen seines Gehirns nicht.

    „Heyyy...", versuchte er zu sagen, aber seine Zunge in seinem Mund fühlte sich träge an.

    Das Mädchen sah zu ihm herüber und lächelte süßlich.

    „Entspannst du dich auch schön?", fragte sie, als sie wieder zu ihrer Handtasche hinüberging und die Plastiktasche darin verstaute.

    Irgendwo in seinem Hinterkopf kam Gordon der Gedanke, dass das Mädchen möglicherweise gerade dabei war, ihn auszurauben. Er überlegte auch, ob sie ihm vielleicht etwas in seinen Drink gemixt hatte. Es war an der Zeit, dem ein Ende zu setzen.

    Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, drückte sich Gordon in eine aufrecht sitzende Position hoch. Sein Kopf schwankte träge auf seinen Schultern, während er versuchte, seinen Blick auf sie gerichtet zu halten.

    „Du... aufhören", versuchte er zu rufen, aber alles, was er zustande brachte, war ein Nuscheln. Es fühlte sich an, als hätte er eine Handvoll Murmeln im Mund.

    Als sie auf ihn zukam, begann er erst doppelt zu sehen, dann dreifach, unfähig zu unterscheiden, welches Mädchen davon echt war.

    „Du bist süß, sagte die mittlere Erscheinung und drückte ihn zurück aufs Bett. „Wollen wir anfangen?

    Sie setzte sich rittlings auf ihn. Gordons Körper war schwer und taub, und er fühlte ihr Gewicht kaum. Er sah, dass sie noch immer die Plastikhandschuhe trug.

    In seinem zunehmend vernebelten Verstand regte sich ein Alarm. Das war mehr als nur ein bloßes Unterjubeln von Drogen mit anschließendem Raub. Etwas an der lässigen, gemächlichen Art, mit der die Frau sich bewegte, ließ erkennen, dass sie nicht nur auf sein Geld und seine Wertgegenstände aus war. Sie hatte Spaß dabei. Die Art, wie sie über seinen Oberkörper rutschte, erinnerte ihn an eine Schlange, die sich langsam einen Ast hochwand.

    „Was... tust?", schaffte er zu gurgeln.

    Sie schien ihn perfekt zu verstehen.

    „Ich löse ein Versprechen ein", antwortete sie gelassen, als würde sie lediglich eine Frage über das Wetter beantworten.

    Gordon starrte in ihre blauen Augen und sah, dass all die Verspieltheit von vorhin daraus verschwunden war. Jetzt waren sie kalt und konzentriert. Er wusste, dass er in Schwierigkeiten war. Die Erkenntnis pumpte eine Welle aus Adrenalin durch sein System, mithilfe dessen er sich vom Bett hochdrückte. Er hatte erwartet, dass er aufspringen und die Frau von ihm herunter und auf den Boden stoßen würde. Aber er schaffte es nicht einmal zehn Zentimeter nach oben, bis sie ihn schon wieder hinunterdrückte, wobei sie ihm lediglich den Zeigefinger auf die Brust drückte, um ihn wieder in die Ausgangsposition zu zwingen. Dann beugte sie sich über ihn, bis ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Ihre Haare fielen ihm in die Augen, aber er konnte nichts dagegen tun.

    „Das ist für dich, Gordon, flüsterte sie ihn sein Ohr. „Irgendwelche letzten Worte?

    Er riss seine Augen, der einzige Teil von ihm, den er noch kontrollieren konnte, weit auf.

    „Arghh...", stotterte er.

    „Schon gut, unterbrach sie ihn brüsk. „Ist mir eh egal.

    Gordon sah zu, wie sie sich aufrichtete und ihre Hände um seinen Hals legte. Er konnte nicht wirklich fühlen, wie sie seine Kehle zudrückte, aber er wusste, dass sie es tat, da ihm das Atmen plötzlich schwerfiel. Seine Augen traten aus seinen Höhlen und fühlten sich an, als wollten sie gleich herausspringen. Er schnappte verzweifelt nach Luft, aber nichts davon erreichte seine Lungen. Seine Sicht verschwamm. Seine Zunge tastete ziellos umher, als suchte sie nach Sauerstoff, den sie einsaugen könnte. Doch nichts davon funktionierte.

    Das Letzte, was er sah, bevor alles um ihn herum dunkel wurde, war die Frau über ihm, die in anstarrte, während sie ihn erwürgte. Dabei lächelte sie noch immer.

    KAPITEL ZWEI

    Jessie Hunt saß nervös an einem Tisch des Nickel Diners an der South Main Street, nur zwei Blocks von der LAPD Central Community Station entfernt.

    Obwohl es der Person, mit der sie sich hier treffen gleich würde, egal sein würde, wie sie aussah, wollte sie dennoch einen guten Eindruck hinterlassen. Im Grunde erachtete sie sich selbst als recht ansehnlich. Sie hatte klare, grüne Augen und schulterlanges, braunes Haar, das heute noch glänzender war als gewöhnlich. Sie hatte heute vor der Arbeit ihre professionellste Bluse und Hose angezogen, zusammen mit flachen Schuhen, die ihre bereits beeindruckende 1,78m Körpergröße nicht noch mehr akzentuierten. Sie bezweifelte, dass sie heute jemand mit einem Model verwechseln würde, was manchmal passierte. Aber sie wusste, dass sie die Leute heute, nur wenige Wochen vor ihrem dreißigsten Geburtstag, dennoch dazu bringen konnte, sich nach ihr umzudrehen, wenn ihr das dienlich wäre.

    Insgesamt betrachtet fand sie, dass es ihr ziemlich gut ging. Immerhin war es nur sieben Tage her, dass sie von einem Mordverdächtigen unter Drogen gesetzt worden war, und man ihr den Magen hatte auspumpen müssen. Seit man sie aus dem Krankenhaus entlassen hatte, hatte sie sich die meiste Zeit über in ihrem Apartment verkrochen, unter der Obhut und dem Schutz von Detective Ryan Hernandez.

    Ryan hatte darauf bestanden, bei ihr zu bleiben, bis sie wieder bei Kräften war. Daher hatte er während der letzten Woche auf dem Ausziehsofa im Wohnzimmer geschlafen und ihr die meisten ihrer Mahlzeiten bereitet. Jessie hatte sich vorgenommen, die Hilfe zu akzeptieren, und nicht zu viel in die Taten des Mannes hineinzuinterpretieren, der manchmal ihr Einsatzpartner war, manchmal auch mehr.

    Normalerweise wäre Jessie nach der verlängerten, medizinischen Auszeit direkt wieder mit Ryan an die Arbeit gegangen und hätte ihr Abnahmegespräch mit LAPD Captain Roy Decker gehabt. Aber sie hatte sich für ein eigenes kleines Meeting entschieden, bevor der Captain seine Regeln und Grenzen für sie absteckte, sobald sie wieder an die Arbeit ging.

    Während Jessie Hunt eine Beraterin für Kriminalprofiling für das Los Angeles Police Department war, war Captain Decker noch immer ihr direkter Vorgesetzter, und seine Anweisungen zu missachten würde ernste Auswirkungen nach sich ziehen. Würde sie sich aber zufällig mit jemandem treffen und eine formlose Diskussion über eine derzeitige Ermittlung führen, bevor sie Deckers Anordnungen erhielt, tja, dann könnte man ihr das schlecht entgegenhalten.

    Deshalb saß sie heute Morgen um 07:30 Uhr in dem überfüllten Diner und wartete auf die Ankunft eines Mannes, mit dem sie sich bisher nur gelegentlich unterhalten hatte, und das meist nur mit zum Zerreißen angespannten Nerven. Sie knabberte an ihrem Toast und schlürfte ihre zweite Tasse Kaffee, sich sehr wohl bewusst, dass sie eigentlich nach der ersten hätte aufhören sollen. Er betrat das Lokal, als sie die Tasse gerade wieder auf dem Tisch abstellte.

    Garland Moses sah sich in dem Diner um, entdeckte Jessie und kam zu ihr herüber. Mit seinen einundsiebzig Jahren, ledriger Haut, ungekämmtem, weißem Haar und einer Bifokalbrille, die aussah, als fiele sie ihm gleich von der Nasenspitze, zog er die Aufmerksamkeit von keinem der speisenden Kunden, an denen er vorüberging, auf sich. Keiner von ihnen hatte auch nur die leiseste Ahnung, dass der vielleicht meist gefeierte Criminal Profiler der letzten fünfundzwanzig Jahre anwesend war.

    Jessie konnte es ihnen nicht übelnehmen. Der Mann schien eine Art von Schlampigkeit kultiviert zu haben. Er schlurfte auf sie zu und war sich anscheinend nicht bewusst, dass sein Hemd hinten aus seiner zerknitterten Kordhose heraushing und dass seine viel zu große, rotbraune Weste voller Flecken war. Sein graues Sportjackett, das an ihm herabhing, als sei er selbst ein Garderobenständer, sah aus, als hätte es ihn am Stück verschluckt.

    Doch wenn man genauer hinsah, wurden die Dinge klarer. Hinter seinen dicken Brillengläsern musterten seine wachen Augen im Nu die Umgebung. Obwohl seine Haare zerzaust waren, war er glattrasiert, ohne das geringste Anzeichen eines übersehenen Stoppels. Seine Zähne waren noch immer glänzend weiß und in perfektem Zustand. Seine Fingernägel waren ordentlich getrimmt und die Schnürsenkel seiner abgenutzten Halbschuhe in einwandfreien Doppelknoten gebunden. Garland Moses präsentierte sich im schludrigen Look eines Rentners im Columbo-Style. Aber Jessie wusste nur zu gut, dass der Eindruck täuschte.

    Seit über vierzig Jahren löste Moses schon die mitunter härtesten Mordfälle des Landes. Zuerst war er als Teil der gefeierten Verhaltensforschungsdivision des FBI in Quantico, Virginia, tätig gewesen. Dann, in den späten 90ern, nach zwanzig Jahren Auge in Auge mit dem Schlimmsten, das die Menschheit zu bieten hat, hatte er sich im sonnigen Süden Kaliforniens in den Ruhestand begeben.

    Aber wenige Monate nach seiner Ankunft wurde er vom LAPD als Profilingberater angeworben. Er nahm das Angebot an, unter mehreren Bedingungen. Zum einen würde er kein formaler Angestellter sein, sodass er an keine Vorschriften und Regelungen des Departements gebunden war, und kommen und gehen konnte, wie es ihm passte. Zum anderen würde er sich seine Fälle selbst aussuchen dürfen. Und, was ihm am Wichtigsten war, er würde sich an keinen Dresscode halten müssen.

    Das Department hatte eiligst zugestimmt. Und trotz seines nach außen hin ruppigen Benehmens und seines Rufs, „ein mundfaules, gereiztes Arschloch" zu sein, wie ein Officer ihn einst genannt hatte, hatten sie es nie bereut. Versteckt in seinem isolierten, besenkammergroßen Büro im zweiten Stock der Station ging Moses seiner Arbeit nach, und man konnte sich darauf verlassen, dass er mindestens drei bis vier hochkarätige Fälle pro Jahr löste, zumeist die, die alle anderen in Erstaunen versetzte.

    Aus Gründen, die Jessie nie verstanden hatte, schien Garland Moses sie zu mögen, oder zumindest keinen offenkundigen Einwand gegen ihre Existenz einzulegen, was für ihn ziemlich ein und dasselbe war. Hin und wieder gab er ihr sogar einige Ratschläge zu ihren Fällen.

    Und obwohl er es nie eingeräumt hatte, war seine Empfehlung, wie sie kürzlich erfahren hatte, instrumental dafür gewesen, dass man sie in der gerühmten, zehnwöchigen FBI-Akademie zugelassen hatte, die sie erst letztes Jahr abgeschlossen hatte.

    Das höchst selektive Programm trainierte die Besten der Besten aus lokalen Polizeirevieren in den neuesten investigativen FBI-Techniken. Normalerweise war es nur zugängig für erfahrene Detectives mit hochdekorierten Erfolgen. Aber Jessie als verhältnismäßiger Neuling wurde dennoch aufgenommen. Dort hatte sie nicht nur von Ausbildern der weltbekannten Verhaltensforschungseinheit gelernt, sondern sich auch einem intensiven, körperlichen Training unterzogen, welches Waffenschulung und Selbstverteidigungskurse beinhaltete.

    Ihr Erfolg beim Lösen von zahlreichen namhaften Mordfällen, ganz zu schweigen von dem von ihr vereitelten Anschlag auf ihr Leben durch ihren Exmann, hatten ohne Frage eine große Rolle bei ihrer Zulassung gespielt. Aber von noch größerer Bedeutung waren die guten Worte, eingelegt von mehreren hochrangigen L.A.-Gesetzeshütern, unter anderem von Moses.

    Als er sich ihr gegenübersetzte, spürte Jessie, dass er den Grund für ihr Gesuch um dieses frühmorgendliche Treffen

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1