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Das Perfekte Geheimnis (Ein spannender Psychothriller mit Jessie Hunt – Band Elf)
Das Perfekte Geheimnis (Ein spannender Psychothriller mit Jessie Hunt – Band Elf)
Das Perfekte Geheimnis (Ein spannender Psychothriller mit Jessie Hunt – Band Elf)
eBook323 Seiten5 Stunden

Das Perfekte Geheimnis (Ein spannender Psychothriller mit Jessie Hunt – Band Elf)

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Über dieses E-Book

„Ein Meisterwerk der Thriller und Mystery-Romane. Blake Pierce hat hervorragende Arbeit geleistet, indem er Charaktere entwickelt hat, die so gut beschrieben sind, dass wir uns in ihren Köpfen fühlen, ihren Ängsten folgen und ihren Erfolg herbeiwünschen. Dieses Buch garantiert Ihnen aufgrund der vielen Wendungen Spannung bis zur letzten Seite."
--Bücher und Filmkritiken, Roberto Mattos (Verschwunden)

DAS PERFEKTE GEHEIMNIS ist Buch Nr. 11 in einer neuen Psychothriller-Reihe des Bestsellerautors Blake Pierce, die mit Die Perfekte Frau beginnt, einem Nr. 1 Bestseller mit fast 500 Fünf-Sterne-Rezensionen (und kostenlosem Download).

Ein wohlhabender Mogul schmeißt eine exklusive Party in seiner weitläufigen und geheimnisvollen Villa in Beverly Hills. Nachdem am Ende des Abends einer seiner High-Society Gäste tot aufgefunden wird, ist Jessie gezwungen, die schmierige Welt der Elite zu betreten.

Jessie beginnt, die Geheimnisse aufzudecken, die sich hinter ihren perfekten Fassaden verbergen und muss sich schließlich fragen: Hängt der Mord mit einer Affäre zusammen?

Oder handelt es sich um ein viel ruchloseres Motiv?

DAS PERFEKTE GEHEIMNIS ist ein mitreißender Psychothriller mit unvergesslichen Charakteren und dramatischer Spannung. Es ist Buch Nr. 11 in einer fesselnden neuen Reihe, die Ihnen schlaflose Nächte bescheren wird.

Das nächste Buch in dieser Reihe erscheint in Kürze.
SpracheDeutsch
HerausgeberBlake Pierce
Erscheinungsdatum26. Feb. 2021
ISBN9781094342689
Das Perfekte Geheimnis (Ein spannender Psychothriller mit Jessie Hunt – Band Elf)
Autor

Blake Pierce

Blake Pierce is author of the #1 bestselling RILEY PAGE mystery series, which include the mystery suspense thrillers ONCE GONE (book #1), ONCE TAKEN (book #2) and ONCE CRAVED (#3). An avid reader and lifelong fan of the mystery and thriller genres, Blake loves to hear from you, so please feel free to visit www.blakepierceauthor.com to learn more and stay in touch.

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    Buchvorschau

    Das Perfekte Geheimnis (Ein spannender Psychothriller mit Jessie Hunt – Band Elf) - Blake Pierce

    cover.jpg

    das perfekte geheimnis

    (ein spannender psychothriller mit jessie hunt – band zehn)

    b l a k e   p i e r c e

    Blake Pierce

    Blake Pierce ist die Autorin der RILEY-PAGE-Bestsellerreihe, die siebzehn Krimis um die FBI-Spezialagentin umfasst. Aus ihrer Feder stammt außerdem die vierzehnbändige MACKENZIE-WHITE- Krimiserie. Darüber hinaus sind von ihr die Krimis um AVERY BLACK (sechs Bände), KERI LOCKE (fünf Bände), die Krimiserie das MAKING OF RILEY PAIGE (sechs Bände), die KATE-WISE- Krimiserie (sieben Bände), die Psychothriller um JESSIE HUNT (vierzehn Bände), die Psychothriller-Trilogie AU PAIR, die ZOE-PRIME-Krimiserie (bislang fünf Bände), die neue Krimireihe um ADELE SHARP und die Cosy-Krimi-Reihe LONDON ROSES EUROPAREISE, deren erster Band hier vorliegt, erschienen.

    Als begeisterte Leserin und lebenslanger Fan des Krimi- und Thriller-Genres freut sich Blake immer, von ihren Leserinnen und Lesern zu hören. Bitte besuchen Sie www.blakepierceauthor.com, um mehr zu erfahren und in Kontakt zu bleiben.

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    Copyright © 2020 by Blake Pierce. Alle Rechte vorbehalten. Vorbehaltlich der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und Sie es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann senden Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist eine erfundene Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Ergebnis der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jacket image Copyright George Mayer, verwendet unter der Lizenz von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON BLAKE PIERCE

    EIN ELLA-DARK-THRILLER

    IM SCHATTEN (Band #1)

    LONDON ROSES EUROPAREISE

    MORD (UND BAKLAVA) (Band #1)

    TOD (UND APFELSTRUDEL) (Band #2)

    ADELE SHARP MYSTERY-SERIE

    NICHTS ALS STERBEN (Band #1)

    NICHTS ALS RENNEN (Band #2)

    NICHTS ALS VERSTECKEN (Band #3)

    NICHTS ALS TÖTEN (Band #4)

    NICHTS ALS MORD (Band #5)

    DAS AU-PAIR

    SO GUT WIE VORÜBER (Band #1)

    SO GUT WIE VERLOREN (Band #2)

    SO GUT WIE TOT (Band #3)

    ZOE PRIME KRIMIREIHE

    GESICHT DES TODES (Band #1)

    GESICHT DES MORDES (Band #2)

    GESICHT DER ANGST (Band #3)

    GESICHT DES WAHNSINNS (Band #4)

    GESICHT DES ZORNS (Band #5)

    JESSIE HUNT PSYCHOTHRILLER-SERIE

    DIE PERFEKTE FRAU (Band #1)

    DER PERFEKTE BLOCK (Band #2)

    DAS PERFEKTE HAUS (Band #3)

    DAS PERFEKTE LÄCHELN (Band #4)

    DIE PERFEKTE LÜGE (Band #5)

    DER PERFEKTE LOOK (Band #6)

    DIE PERFEKTE AFFÄRE (Band #7)

    DAS PERFEKTE ALIBI (Band #8)

    DIE PERFEKTE NACHBARIN (Band #9)

    DIE PERFEKTE VERKLEIDUNG (Band #10)

    DAS PERFEKTE GEHEIMNIS (Band #11)

    CHLOE FINE PSYCHOTHRILLER-SERIE

    NEBENAN (Band #1)

    DIE LÜGE EINES NACHBARN (Band #2)

    SACKGASSE (Band #3)

    STUMMER NACHBAR (Band #4)

    HEIMKEHR (Band #5)

    GETÖNTE FENSTER (Band #6)

    KATE WISE MYSTERY-SERIE

    WENN SIE WÜSSTE (Band #1)

    WENN SIE SÄHE (Band #2)

    WENN SIE RENNEN WÜRDE (Band #3)

    WENN SIE SICH VERSTECKEN WÜRDE (Band #4)

    WENN SIE FLIEHEN WÜRDE (Band #5)

    WENN SIE FÜRCHTETE (Band #6)

    WENN SIE HÖRTE (Band #7)

    DAS MAKING OF RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

    BEOBACHTET (Band #1)

    WARTET (Band #2)

    LOCKT (Band #3)

    NIMMT (Band #4)

    LAUERT (Band #5)

    TÖTET (Band #6)

    RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

    VERSCHWUNDEN (Band #1)

    GEFESSELT (Band #2)

    ERSEHNT (Band #3)

    GEKÖDERT (Band #4)

    GEJAGT (Band #5)

    VERZEHRT (Band #6)

    VERLASSEN (Band #7)

    ERKALTET (Band #8)

    VERFOLGT (Band #9)

    VERLOREN (Band #10)

    BEGRABEN (Band #11)

    ÜBERFAHREN (Band #12)

    GEFANGEN (Band #13)

    RUHEND (Band #14)

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    VERMISST (Band #16)

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    MACKENZIE WHITE MYSTERY-SERIE

    BEVOR ER TÖTET (Band #1)

    BEVOR ER SIEHT (Band #2)

    BEVOR ER BEGEHRT (Band #3)

    BEVOR ER NIMMT (Band #4)

    BEVOR ER BRAUCHT (Band #5)

    EHE ER FÜHLT (Band #6)

    EHE ER SÜNDIGT (Band #7)

    BEVOR ER JAGT (Band #8)

    VORHER PLÜNDERT ER (Band #9)

    VORHER SEHNT ER SICH (Band #10)

    VORHER VERFÄLLT ER (Band #11)

    VORHER NEIDET ER (Band #12)

    VORHER STELLT ER IHNEN NACH (Band #13)

    VORHER SCHADET ER (Band #14)

    AVERY BLACK MYSTERY-SERIE

    DAS MOTIV (Band #1)

    LAUF (Band #2)

    VERBORGEN (Band #3)

    GRÜNDE DER ANGST (Band #4)

    RETTE MICH (Band #5)

    ANGST (Band #6)

    KERI LOCKE MYSTERY-SERIE

    EINE SPUR VON TOD (Band #1)

    EINE SPUR VON MORD (Band #2)

    EINE SPUR VON SCHWÄCHE (Band #3)

    EINE SPUR VON VERBRECHEN (Band #4)

    EINE SPUR VON HOFFNUNG (Band #5)

    INHALT

    PROLOG

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

    KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

    KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

    KAPITEL DREISSIG

    KAPITEL EINUNDDREISSIG

    KAPITEL ZWEIUNDDREISSIG

    KAPITEL DREIUNDDREISSIG

    KAPITEL VIERUNDDREISSIG

    KAPITEL FÜNFUNDDREISSIG

    KAPITEL SECHSUNDDREISSIG

    KAPITEL SIEBENUNDDREISSIG

    EPILOG

    PROLOG

    Er sollte nicht hier sein.

    Unter normalen Umständen wäre Cord Mahoney niemals auch nur in die Nähe dieses Teils des Anwesens gekommen. Aber das Gästehaus, in dem er untergebracht war, befand sich gegenüber auf der anderen Seite des Grundstücks, und niemals hätte er es rechtzeitig dorthin geschafft.

    An jedem Gästebad, das er im Haus hatte finden können, hatte Cord es versucht, aber auf einer Party mit mehr als fünfhundert Feiernden gab es überall lange Schlangen. Aus diesem Grund hatte er sich in Jaspers privaten Teil des Hauses geschlichen, in den Bereich, der für die Gäste tabu war, was aber auch bedeutete, dass es dort freie Toilette geben musste.

    Selbst in seinem angetrunkenen, enthemmten Zustand sorgte sich ein Teil von Cord, dass Jasper ihn herauswerfen könnte, wenn er ihn hier erwischen würde. Diese Sorge war nicht ganz unbegründet. Jasper Otis war ein notorisch unberechenbarer Typ und als mehrfacher Milliardär konnte er sich das auch leisten.

    Aber wenn man muss, dann muss man. Deshalb fand sich Cord nun in dieser Situation wieder und quetschte sich durch die Mahagoni-Tür, die in Jaspers privaten Bereich führte. Unsicher und auf Zehenspitzen schlich er durch das riesige Schlafzimmer hinüber zu einer weiteren geschlossenen Tür. Er betete, dass sich dahinter ein Badezimmer befinden würde. Wenn nicht, dann würde er wohl den Mülleimer benutzen müssen.

    Er drückte die Tür auf, machte das Licht an und hätte beinahe laut gejubelt, als er die Toilette erblickte. Hastig erleichterte er sich. Gerade noch rechtzeitig, obwohl seine Zielsicherheit durch sein unbeabsichtigtes Schwanken etwas eingeschränkt war.

    Er ging zum Waschbecken, um sich die Hände zu waschen. Während er sie abtrocknete, sah er im Spiegel hinter sich die geräumige Dusche. Sie war fast so groß wie eine Sauna – und hatte sogar eine Marmorbank, die in den hinteren Teil der Wand eingelassen war.

    Dann fiel ihm noch etwas auf. Zuerst dachte er, er hätte sich verguckt, weil der Raum sich leicht drehte, aber als er blinzelte, war es immer noch da. Auf dem Boden der Dusche, vor der Bank, lag eine Frau. Bekleidet war sie nur mit einem BH und einem schwarzen Rock mit einem Schlitz auf der Seite. Sie sah aus, als wäre sie ohnmächtig. Das allein hätte Cord nicht erstaunt, denn Jaspers Partys waren berüchtigt für alle möglichen verrückten Dinge: Live-Bands, Unmengen von Alkohol, reichlich Drogen, Bikini-Mädchen und die ein oder andere Orgie. Und eine halbnackte Frau pennend in einer Dusche vorzufinden, war nicht so schockierend, wie manche Leute denken würden. Doch sie hier in Jaspers privater Dusche zu finden dagegen schon.

    Cord rief leise, um sie aufzuwecken, aber sie reagierte nicht. Sie lag auf dem Rücken, was sich als recht gefährlich erweisen könnte, wenn sie sich übergeben müsste. Cord inspizierte die Dusche, um sich zu vergewissern, dass sie dies nicht schon getan hatte. Aber er sah nichts anderes als eine recht attraktive Frau in den frühen Vierzigern. Sie war kein Bikini-Mädchen, aber auf Jaspers Partys tummelten sich ja alle möglichen Typen.

    Ihm fiel auf, dass ihr Hals in einem unangenehmen Winkel verdreht war. So würde sie wahrscheinlich mit üblen Nackenschmerzen aufwachen. Der Gentleman in ihm entschied sich, leicht an ihr zu rütteln, sodass sie ihre Position etwas verändern konnte. Er öffnete also die Glastür, beugte sich zu ihr herab und ruckelte sanft an ihrer Schulter. Ihre Haut war nass. Genauso wie ihre Kleidung und der Boden der Dusche. Er gab ihr noch einen kleinen Schubs. Sie reagierte überhaupt nicht.

    In diesem Moment realisierte Cord, dass sie nicht atmete. Panik stieg in ihm auf, aber er schaffte es, diese so lange zu unterdrücken bis er sich an das Wiederbelebungs-Training aus seinen Tagen als junger Rettungsschwimmer erinnern konnte.

    Er holte sein Telefon aus der Tasche, wählte den Notruf, stellte den Lautsprecher an und legte es auf die Marmorbank. Dann kniete er sich neben die Frau und begann mit der Herzmassage.

    Er hatte gerade die Hände auf ihrem Brustkorb aufgesetzt, als er noch etwas bemerkte. Ihr Hals war nicht nur etwas verdreht. Er schlackerte förmlich, so, als ob nichts ihn stützen würde. Hätte er es nicht besser gewusst, hätte er gedacht, das Genick sei gebrochen.

    Gerade als die Notrufzentrale sich meldete, erkannte Cord, dass es tatsächlich so war. In diesem Moment begann er zu schreien.

    KAPITEL EINS

    Jessie Hunt verabschiedete sich offiziell um fünf Uhr zehn von ihrem Nachtschlaf.

    Da sie sowieso schon seit vier Uhr wach lag, gab es ausgerechnet heute keinen weiteren Grund, im Bett liegenzubleiben. Und so stand sie auf, ging leise in die Küche und setze den Kaffee auf.

    Jessies Halbschwester Hannah war sowieso keine Frühaufsteherin, schon gar nicht an einem Sonntagmorgen. Und da sie gerade erst mit der Oberstufe an der Highschool gestartet hatte, waren ihr die Wochenenden besonders wichtig. Jessie bemühte sich, das zu respektieren, wenn auch nur, damit es friedlich blieb.

    Seit dem Umzug war es einfacher geworden, den anderen nicht versehentlich aufzuwecken. Vor ungefähr einem Monat waren sie aus dem Appartement von Jessies bester Freundin Kat ausgezogen und hatten begonnen, sich in dem Haus einzurichten, das Jessie von ihrem Mentor und Freund Garland Moses geerbt hatte. Hier waren nicht nur die Wände dicker, es gab auch mehr Platz.

    Das neue Haus hatte außerdem noch einen anderen Vorteil. Lange bewohnt von einer verwitweten Rentnerin war das eingeschossige Gebäude schon passend eingerichtet für Menschen mit Bewegungseinschränkungen. Vor allem in Hinblick darauf, dass Jessies Freund LAPD Detective Ryan Hernandez heute nach Hause kam.

    Fast sechs Wochen nachdem Jessies Ex-Mann ihn in die Brust gestochen hatte, und vier Wochen nachdem er aus dem künstlichen Koma geholt und die künstliche Beatmung abgestellt wurde, hatte er nun endlich die Erlaubnis bekommen, das Krankenhaus zu verlassen. Die Aufregung und Freude, die Jessie empfand als Dr. Badalia ihr dies mitteilte, wurde gedämpft von seiner Warnung, dass Ryan der schwierigste Teil seines Heilungsprozesses noch bevorstehen würde.

    Neben täglicher Physiotherapie würde sich auch mehrmals täglich eine Krankenschwester um ihn kümmern und seine Fortschritte überwachen. Dr. Badalia hatte sich dafür eingesetzt, dass eine Krankenschwester für mehrere Monate bei ihnen einziehen sollte, doch Ryan hielt von dieser Idee gar nichts. Jessie hatte seine Wünsche akzeptiert, denn sie wollte nicht, dass er sich noch machtloser fühlte. Doch trotzdem fürchtete sie, dass sie, obwohl sie diese ganze Ausstattung angeschafft hatte – Handläufe, Bade- und Toilettenhilfen und Rufknöpfe in jedem Raum – mit der Verantwortung überfordert sein könnte.

    Einen zweiunddreißigjährigen Mann, der an den Rollstuhl gefesselt war, und der möglicherweise kognitive Beeinträchtigungen hatte, zu pflegen, war schon für sich allein eine Herausforderung. Sich dabei gleichzeitig noch um eine Siebzehnjährige zu kümmern, die sich gerade davon erholte, dass sie den Mord an ihren Adoptiveltern mitangesehen hatte, fühlte sich nach einem unüberwindlichen Hindernis an.

    Doch trotz allem sah es nicht so düster aus. Kat war eine gute Freundin und ihre Wohnung ein sicherer Hafen für sie, nachdem Jessie und Hannah nicht in ihre Eigentumswohnung zurückkehren konnten, in der Ryan niedergestochen worden war. Sie war auch die Person, bei der man sich anlehnen und auch mal ausheulen konnte. Und das, obwohl sie selbst gerade damit kämpfte, ihre noch in den Kinderschuhen steckende Privatdetektei am Laufen zu halten.

    Eine andere wichtige Zerstreuung für Jessie war die Arbeit. Sie gab nun wöchentlich ein Forensik-Seminar an der University of Southern California, nachdem sie ihren Job als Profiler für die LAPD an den Nagel gehängt hatte. Mit Beginn des Herbstsemesters am Montag würde sie eine komplette Klasse übernehmen.

    Und gleichzeitig hatte sie mit ihrem ehemaligen Boss, dem Chef der Hauptwache, Captain Roy Decker eine formlose Abmachung getroffen. Sie würde ihre Dienste als beratender Profiler bei schwerwiegenderen Fällen anbieten, wenn es ihre Zeit zuließe. In diesem Zusammenhang hatte sie bereits an zwei Fällen mitgearbeitet. Der eine betraf den Tod eines ehemaligen Filmstars und der andere den Mord an einer entführten Öl-Erbin in der letzten Woche.

    Aber mit Ryans Ankunft heute und dem Beginn der Kurse in der nächsten Woche war es fragwürdig, ob sie es schaffen würde bei der Strafverfolgung zur Unterstützung einzuspringen.

    Und wenn Hannahs dahingemurmelten Flüche als Reaktion darauf, dass sie bei der Pflege von Ryan helfen sollte, tatsächlich ein Omen waren, dann hätte Jessie alle Hände voll damit zu tun, überhaupt den Kopf über Wasser zu halten.

    Ihr Handy klingelte und sie stellte es schnell auf stumm. Ein Anruf um diese Zeit konnte nur aus zwei Quellen kommen, und sie war erleichtert, als sie sah, dass es nicht das Krankenhaus war.

    „Hey, Chef, sagte sie, „etwas früh für einen Anruf am Sonntagmorgen, glaubst du nicht? Die Sonne ist noch nicht einmal aufgegangen.

    „Sorry, Hunt, erwiderte er förmlich, obwohl sie nicht mehr seine Angestellte war. „Du weißt, dass ich mich nicht melden würde, wenn es nicht um ein großes Ding gehen würde.

    „Was auch immer es ist, ich werde nicht dabei sein können. In einer Woche beginne ich mit dem Unterrichten, und, was noch wichtiger ist, Ryan kommt heute Nachmittag aus dem Krankenhaus zurück nach Hause."

    „Ich weiß, sagte er. „Und deshalb muss ich dich heute Morgen unbedingt noch treffen. Bitte warte ab, bis du weißt, was ich dir zu sagen habe.

    Jessie wollte ablehnen. Mit all den Herausforderungen, die zu Hause auf sie warteten, brauchte sie nicht noch mehr Verantwortung. Und trotzdem konnte sie ihre Neugier nicht unterdrücken. Sie gab nach.

    „Du willst mich treffen? Kannst du mir nicht einfach am Telefon sagen, was los ist?"

    „Nein, das ist ein sehr heikles Thema. Kannst du in einer Stunde in meinem Büro sein? Nur um es dir anzuhören. Es lohnt sich, vertraue mir."

    Jessie wusste, dass er mit ihr spielte. Captain Decker wusste genau, welche Knöpfe er bei ihr drücken musste, um ihr Interesse zu wecken. Und es funktionierte.

    „Das sollte es auch", warnte sie ihn, obwohl sie wusste, dass dies ihn nicht einschüchtern würde.

    Er hatte sie an der Angel.

    *

    Als Jessie die Wache betrat, fiel ihr als Erstes die Totenstille auf.

    Für sechs Uhr vier an einem Sonntagmorgen war dies nicht ungewöhnlich. Aber es war trotzdem ungewohnt, nur den Sergeant Zeitung lesend am Empfang sitzen zu sehen und sonst weit und breit niemanden. Und auch die fehlende übliche Geräuschkulisse aus Telefongesprächen und dem Klappern der Tastaturen, die diesen Warteraum sonst erfüllte, trug zu der seltsamen Atmosphäre bei.

    Jessie ging an der Handvoll Menschen vorbei , die verloren an ihren Schreibtischen saßen, und steuerte auf Deckers Büro zu.

    Bevor sie eintrat, warf sie noch einen Blick auf ihr Handy. Sie rechnete um diese Uhrzeit nicht wirklich mit einer Nachricht von Hannah,,doch sie wusste, wenn sie eine erhalten würde, dann wäre diese alles andere als freundlich. Hannah war zurzeit recht mürrisch. Und wenn sie die Nachricht auf der Arbeitsplatte in der Küche lesen würde, in der Jessie ihr mitteilte, dass sie zur Wache gegangen sei, um dort einen Fall zu besprechen, und dass sie doch bitte das Haus für Ryans Ankunft aufräumen sollte, würde ihre Reaktion wahrscheinlich alles andere als begeistert ausfallen.

    Jessie klopfte an die Tür von Deckers Büro.

    „Eine Minute" kam schroff die Antwort von der anderen Seite.

    Während sie wartete, warf Jessie einen Blick zurück in den U-Haft-Raum, wo ihr Arbeitsplatz gewesen war. Die Sondereinheit der Mordkommission war eine Unterabteilung der LAPD, die sich mit den Fällen befasste, die besonders viel Öffentlichkeit erregten oder unter dem wachsamen Auge der Medien standen. Dabei ging es oft um Fälle mit mehreren Opfern oder um Taten von Serienkillern. Zwei Jahre lang war sie erster Profiler dieser Abteilung gewesen und hatte mit einem kleinen Team von Detectives gearbeitet, die unter der Leitung von Ryan standen. Zuerst hatten sie als Partner an gegenüberliegenden Tischen gearbeitet, bevor dann mehr daraus wurde. Der Gedanke an die vielen Stunden, die sie sich gegenüber gesessen und miteinander geplänkelt hatten, zuerst spielerisch und dann verliebt, zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht.

    Seit ihrem Abschied und Ryans Verletzung war die Abteilung zeitweise von dem mürrischen Veteranen Detective Callum Reid geleitet worden. Zum Team gehörten außerdem Alan Trembley und Marjorie Pointer. Detective Gaylene Parker von der Sitte wurde manchmal als Unterstützung angefordert, wenn die Dinge haarig wurden. Sie waren immer noch die gefeierte Ermittlungseinheit der Abteilung, aber ohne Ryan und Jessie hatte HSS etwas von seinem Glanz verloren.

    Jessie trat vor das Bild an der Wand und scannte kurz ihr Spiegelbild darin. Für diese Tageszeit, und dafür, dass es ein Sonntag war, sah sie einigermaßen professionell aus. Ihre schulterlangen, braunen Haare waren offen, dabei aber ordentlich. Ihre grünen Augen wirkten ausgeruht, was sich vermutlich änderte, wenn Ryan nach Hause kam. Sie hatte es geschafft, trotz aller Blessuren ihre athletische Figur zu behalten, obwohl sie genau wusste, dass sie immer noch nicht wieder ihre alte Höchstform erreicht hatte.

    „Komm rein", holte Deckers Ruf sie zurück in die Gegenwart.

    Jessie öffnete die Tür. Sie war nicht überrascht, Decker in der Uniform vor sich zu sehen, die er auch an einem Wochentag tragen würde, Jackett, Krawatte und ein gestärktes Hemd. Sie konnte nicht sagen, wie lange er schon auf den Beinen war, denn er sah permanent erschöpft aus mit den Falten um seine Augen und den Tränensäcken darunter. Die wenigen Haare auf seinem Kopf hingen müde und schlaff herab. Sogar sein Körper mit der konkaven Brust schien in sich zusammenzusacken. Trotz allem machte er einen wachsamen Eindruck. Er war groß und dünn, und seine Haltung wirkte schmerzhaft aufrecht und betonte seine scharfe Nase und die wachsamen Adleraugen, denen nichts entging.

    „Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, Hunt, sagte er, und mit einer Bewegung seines Arms lud er sie ein, auf einem der verblichenen Stühle vor seinem Schreibtisch Platz zu nehmen. „Wie geht es dir?

    „Ich bin müde, Captain, sehr müde."

    „Es überrascht mich nicht, das zu hören, erwiderte er. „Aber ich meinte es mehr auf den Körper bezogen. Wie geht es deiner Schulter? Und was machen die Verbrennungen?

    Er bezog sich auf die Verletzungen, die Jessie erlitten hatte, bevor sie den Dienst quittierte. Ein großer Teil ihres unteren Rückens hatte üble Verbrennungen davongetragen, als sie eine Frau aus ihrem brennenden Haus gerettet hatte, deren Entführer sie hatte entkommen lassen und nun zurückgekehrt war, um sein Werk zu vollenden. Und nur wenige Wochen später war ihre linke Schulter bei einem Kampf auf Leben und Tod mit ihrem Ex-Mann ausgekugelt worden. Es war der gleiche Vorfall, bei dem Ryan beinahe erstochen und auch Hannah fast getötet worden wäre.

    „Beiden geht es besser, versicherte sie ihm. „Die Verbrennungen schmerzen nicht mehr, obwohl der Doktor sagt, es würde noch ein weiteres Jahr dauern bis sie vollständig verheilt seien. Mit der Schulter gehe ich immer noch zur Reha, doch ich merke sie kaum noch, außer wenn ich etwas aus dem obersten Regal holen muss oder eine Power Lifting-Session mache.

    „Du bist witzig, Hunt, sagte Decker, aber er lachte nicht. „Das wird dir zugute kommen, wenn Hernandez aus dem Krankenhaus kommt. Bitte sage mir, wie ich helfen kann. Ich kann ein paar Kollegen vorbeischicken, die nach ihm sehen, und wenn es nur darum geht, alte Anekdoten aus dem Krieg zu teilen. Ich weiß auch, dass du Bedenken wegen der Sicherheit hast, weil all diese Leute, die du aus dem Weg geräumt hast, dich eventuell bedrohen könnten.

    „Es sind einfach zu viele, um ihnen auf der Spur zu bleiben", bestätigte Jessie ihn.

    „Wenn es hilft, werfen wir ein besonderes Auge auf Sergeant Hank Costabile und Andrea Robinson bot Decker an. „Vielleicht hast du gehört, dass Costabile gerade erst zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Und Robinson ist immer noch sicher in der Abteilung einer psychiatrischen Klinik eingesperrt.

    „Immer wieder beruhigend, zu wissen, dass die Leute, die mich umbringen möchten, momentan körperlich daran gehindert werden, zumindest fürs Erste."

    „Wir können eine Einheit abstellen, die bei dir Streife fährt, wenn es dich beruhigt", bot Decker ihr an.

    „Danke, Captain", erwiderte Jessie. „Ich nehme dich beim Wort, wenn es darum geht, ein paar Männer vorbeizuschicken, die Ryan ein bisschen Gesellschaft leisten.

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