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Fluchtmotiv (Ein Avery Black Mystery – Band 2)
Fluchtmotiv (Ein Avery Black Mystery – Band 2)
Fluchtmotiv (Ein Avery Black Mystery – Band 2)
eBook312 Seiten4 Stunden

Fluchtmotiv (Ein Avery Black Mystery – Band 2)

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Über dieses E-Book

„Eine dynamisch packende Geschichte, die einen vom ersten Kapitel an in ihren Bann zieht.“
--Midwest Book Review, Diane Donovan

Von der Nummer 1 Bestseller Autorin Blake Pierce kommt ein neues Meisterwerk psychologischer Spannung.

In FLUCHTMOTIV (Ein Avery Black Mystery – Buch 2), hält ein neuer Serienmörder Boston in Atem. Er tötet seine Opfer auf bizarre Weise und macht sich mit mysteriösen Puzzlespielen über die Polizei lustig. Alles steht auf dem Spiel, der Druck ist enorm, und die Bostoner Polizei sieht sich gezwungen, zu ihrem brillantesten und umstrittensten Detective zu greifen: Avery Black.

Avery, die sich immer noch von ihrem letzten Fall erholt, bekommt es mit einem neuen Bezirk und einem brillanten, hinterlistigen Mörder zu tun, der ihr immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Sie muss sich in seinen dunklen, verdrehten Geist hineinversetzen, während er ihr Hinweise auf seinen nächsten Mord gibt. Bei ihren Ermittlungen muss Avery Orte besuchen, die sie lieber vermeiden würde. Sie sieht sich gezwungen, den Rat von Howard Randall zu suchen, dem Serienmörder, den sie vor Jahren selbst hinter Gittern brachte, während ihr neues aufblühendes Leben mit Rose und Ramirez auseinanderzufallen droht.

Und als die Dinge eigentlich nicht mehr schlimmer werden können, findet sie noch etwas anderes heraus: Sie selbst könnte das nächste Opfer des Mörders sein.

In einem psychologischen Katz- und Maus-Spiel führt ein verzweifeltes Rennen gegen die Zeit Avery durch eine Reihe schockierender und unerwarteter Wendungen – die in einen Höhepunkt münden, den sich selbst Avery nie hätte vorstellen können.

Ein dunkler, psychologischer Thriller mit nervenzerreißender Spannung. FLUCHTMOTIV ist das zweite Buch einer spannenden neuen Reihe mit einer liebenswerten neuen Ermittlerin, der Sie bis spät in der Nacht fesseln wird.

Buch Nr. 3 der Avery Black-Serie ist bald erhältlich.

„Eine meisterhafte Kombination aus Thriller und Mystery. Pierce hat großartige Arbeit geleistet und Charaktere entwickelt, die so gut beschrieben sind, dass wir ihre Gedanken nachvollziehen, ihre Ängste erleben und uns mit ihren Erfolgen freuen. Die Handlung ist sehr intelligent und wird den Leser durch das ganze Buch unterhalten. Dieses Buch enthält Spannung bis zum Ende der letzten Seite.”
--Books and Movie Reviews, Roberto Mattos (re Verschwunden)
SpracheDeutsch
HerausgeberBlake Pierce
Erscheinungsdatum26. Feb. 2021
ISBN9781094347738
Fluchtmotiv (Ein Avery Black Mystery – Band 2)
Autor

Blake Pierce

Blake Pierce is author of the #1 bestselling RILEY PAGE mystery series, which include the mystery suspense thrillers ONCE GONE (book #1), ONCE TAKEN (book #2) and ONCE CRAVED (#3). An avid reader and lifelong fan of the mystery and thriller genres, Blake loves to hear from you, so please feel free to visit www.blakepierceauthor.com to learn more and stay in touch.

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    Buchvorschau

    Fluchtmotiv (Ein Avery Black Mystery – Band 2) - Blake Pierce

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    FLUCHTMOTIV

    (EIN AVERY BLACK MYSTERY – BAND 2)

    B L A K E   P I E R C E

    Blake Pierce

    Blake Pierce ist die Autorin der RILEY-PAGE-Bestsellerreihe, die siebzehn Krimis um die FBI-Spezialagentin umfasst. Aus ihrer Feder stammt außerdem die vierzehnbändige MACKENZIE-WHITE- Krimiserie. Darüber hinaus sind von ihr die Krimis um AVERY BLACK (sechs Bände), KERI LOCKE (fünf Bände), die Krimiserie das MAKING OF RILEY PAIGE (sechs Bände), die KATE-WISE- Krimiserie (sieben Bände), die Psychothriller um JESSIE HUNT (vierzehn Bände), die Psychothriller-Trilogie AU PAIR, die ZOE-PRIME-Krimiserie (bislang fünf Bände), die neue Krimireihe um ADELE SHARP und die Cosy-Krimi-Reihe LONDON ROSES EUROPAREISE, deren erster Band hier vorliegt, erschienen.

    Als begeisterte Leserin und lebenslanger Fan des Krimi- und Thriller-Genres freut sich Blake immer, von ihren Leserinnen und Lesern zu hören. Bitte besuchen Sie www.blakepierceauthor.com, um mehr zu erfahren und in Kontakt zu bleiben.

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    Copyright © 2016 by Blake Pierce. Alle Rechte vorbehalten. Vorbehaltlich der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und Sie es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann senden Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist eine erfundene Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Ergebnis der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jacket image Copyright miljko, verwendet unter der Lizenz von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON BLAKE PIERCE

    EIN ELLA-DARK-THRILLER

    IM SCHATTEN (Band #1)

    LONDON ROSES EUROPAREISE

    MORD (UND BAKLAVA) (Band #1)

    TOD (UND APFELSTRUDEL) (Band #2)

    ADELE SHARP MYSTERY-SERIE

    NICHTS ALS STERBEN (Band #1)

    NICHTS ALS RENNEN (Band #2)

    NICHTS ALS VERSTECKEN (Band #3)

    NICHTS ALS TÖTEN (Band #4)

    NICHTS ALS MORD (Band #5)

    DAS AU-PAIR

    SO GUT WIE VORÜBER (Band #1)

    SO GUT WIE VERLOREN (Band #2)

    SO GUT WIE TOT (Band #3)

    ZOE PRIME KRIMIREIHE

    GESICHT DES TODES (Band #1)

    GESICHT DES MORDES (Band #2)

    GESICHT DER ANGST (Band #3)

    GESICHT DES WAHNSINNS (Band #4)

    GESICHT DES ZORNS (Band #5)

    JESSIE HUNT PSYCHOTHRILLER-SERIE

    DIE PERFEKTE FRAU (Band #1)

    DER PERFEKTE BLOCK (Band #2)

    DAS PERFEKTE HAUS (Band #3)

    DAS PERFEKTE LÄCHELN (Band #4)

    DIE PERFEKTE LÜGE (Band #5)

    DER PERFEKTE LOOK (Band #6)

    DIE PERFEKTE AFFÄRE (Band #7)

    DAS PERFEKTE ALIBI (Band #8)

    DIE PERFEKTE NACHBARIN (Band #9)

    DIE PERFEKTE VERKLEIDUNG (Band #10)

    DAS PERFEKTE GEHEIMNIS (Band #11)

    CHLOE FINE PSYCHOTHRILLER-SERIE

    NEBENAN (Band #1)

    DIE LÜGE EINES NACHBARN (Band #2)

    SACKGASSE (Band #3)

    STUMMER NACHBAR (Band #4)

    HEIMKEHR (Band #5)

    GETÖNTE FENSTER (Band #6)

    KATE WISE MYSTERY-SERIE

    WENN SIE WÜSSTE (Band #1)

    WENN SIE SÄHE (Band #2)

    WENN SIE RENNEN WÜRDE (Band #3)

    WENN SIE SICH VERSTECKEN WÜRDE (Band #4)

    WENN SIE FLIEHEN WÜRDE (Band #5)

    WENN SIE FÜRCHTETE (Band #6)

    WENN SIE HÖRTE (Band #7)

    DAS MAKING OF RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

    BEOBACHTET (Band #1)

    WARTET (Band #2)

    LOCKT (Band #3)

    NIMMT (Band #4)

    LAUERT (Band #5)

    TÖTET (Band #6)

    RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

    VERSCHWUNDEN (Band #1)

    GEFESSELT (Band #2)

    ERSEHNT (Band #3)

    GEKÖDERT (Band #4)

    GEJAGT (Band #5)

    VERZEHRT (Band #6)

    VERLASSEN (Band #7)

    ERKALTET (Band #8)

    VERFOLGT (Band #9)

    VERLOREN (Band #10)

    BEGRABEN (Band #11)

    ÜBERFAHREN (Band #12)

    GEFANGEN (Band #13)

    RUHEND (Band #14)

    GEMIEDEN (Band #15)

    VERMISST (Band #16)

    AUSERWÄHLT (Band #17)

    EINE RILEY PAIGE KURZGESCHICHTE

    EINST GELÖST

    MACKENZIE WHITE MYSTERY-SERIE

    BEVOR ER TÖTET (Band #1)

    BEVOR ER SIEHT (Band #2)

    BEVOR ER BEGEHRT (Band #3)

    BEVOR ER NIMMT (Band #4)

    BEVOR ER BRAUCHT (Band #5)

    EHE ER FÜHLT (Band #6)

    EHE ER SÜNDIGT (Band #7)

    BEVOR ER JAGT (Band #8)

    VORHER PLÜNDERT ER (Band #9)

    VORHER SEHNT ER SICH (Band #10)

    VORHER VERFÄLLT ER (Band #11)

    VORHER NEIDET ER (Band #12)

    VORHER STELLT ER IHNEN NACH (Band #13)

    VORHER SCHADET ER (Band #14)

    AVERY BLACK MYSTERY-SERIE

    MORDMOTIV (Band #1)

    FLUCHTMOTIV (Band #2)

    TATMOTIV (Band #3)

    MACHTMOTIV (Band #4)

    RETTUNGSDRANG (Band #5)

    SCHRECKEN (Band #6)

    KERI LOCKE MYSTERY-SERIE

    EINE SPUR VON TOD (Band #1)

    EINE SPUR VON MORD (Band #2)

    EINE SPUR VON SCHWÄCHE (Band #3)

    EINE SPUR VON VERBRECHEN (Band #4)

    EINE SPUR VON HOFFNUNG (Band #5)

    INHALT

    PROLOG

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

    KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

    KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

    KAPITEL DREISSIG

    KAPITEL EINUNDDREISSIG

    KAPITEL ZWEIUNDDREISSIG

    KAPITEL DREIUNDDREISSIG

    KAPITEL VIERUNDDREISSIG

    KAPITEL FÜNFUNDDREISSIG

    KAPITEL SECHSUNDDREISSIG

    KAPITEL SIEBENUNDDREISSIG

    KAPITEL ACHTUNDDREISSIG

    KAPITEL NEUNUNDDREISSIG

    KAPITEL VIERZIG

    KAPITEL EINUNDVIERZIG

    KAPITEL ZWEIUNDVIERZIG

    KAPITEL DREIUNDVIERZIG

    KAPITEL VIERUNDVIERZIG

    KAPITEL FÜNFUNDVIERZIG

    KAPITEL SECHSUNDVIERZIG

    KAPITEL SIEBENUNDVIERZIG

    EPILOG

    PROLOG

    Er lag versteckt im Schatten eines Zaunes auf einem Parkplatz und starrte auf das dreistöckige Backsteingebäude auf der anderen Straßenseite. Er stellte sich vor, es sei Zeit zum Abendessen, die Zeit, in der die Familie zusammenkommt, lacht und Geschichten über die Ereignisse des Tages teilt.

    Geschichten. Er schnaubte. Geschichten waren etwas für Schwächlinge.

    Das Pfeifen zerbrach die Stille. Ihr Pfeifen. Henrietta Venemeer pfiff beim Gehen munter vor sich hin. So glücklich, dachte er. So beschwingt.

    Sein Zorn nahm bei ihrem Anblick zu. Es war eine rote, brennende Wut, die sein vollständiges Sichtfeld einnahm und vor seinem inneren Auge brodelte. Er schloss die Augen und machte ein paar tiefe Atemzüge, um sich zu beruhigen. Früher hatten ihm Tabletten dabei geholfen, mit seinen Wutanfällen umzugehen. Sie hatten ihn beruhigt und ihm seine Sorgen genommen, aber in letzter Zeit scheiterten sogar seine Medikamente. Er brauchte etwas Größeres, um ein Gleichgewicht in seinem Leben zu finden.

    Etwas Kosmisches.

    Du weißt, was zu tun ist, erinnerte er sich.

    Sie war eine schlanke, ältere Frau mit rotem Haar und einer Haltung, die verriet, dass sie alles für machbar hielt. Auch ihre Bewegungen spiegelten dies wider: Ihre Hüften schwangen, als würde sie zu einem inneren Lied tanzen, und in ihrem Gang lag eine spürbare Leichtigkeit. Sie trug eine Tasche mit Lebensmitteln und ging direkt auf das Backsteingebäude zu, das in einem vergessenen Teil von East Boston lag.

    Geh jetzt, befahl er.

    Als sie ihre Haustür erreichte und nach ihren Schlüsseln suchte, ging er los und schlenderte über die Straße.

    Sie öffnete die Haustür und trat ein.

    Bevor die Tür ins Schloss fiel, setzte er seinen Fuß in den Spalt. Die Kamera, die das Foyer übersah, hatte er zuvor unschädlich gemacht. Er hatte eine Schicht transparentes Spray-Gel über die Linse aufgetragen, so dass alle Aufnahmen verschwommen waren, aber es dennoch so wirkte, als wären die Kamera funktionstüchtig. Die zweite Foyertür war auch verschlossen, er konnte das Schloss jedoch leicht aufbrechen.

    Sie pfiff immer noch, als sie auf dem nächsten Treppenabsatz verschwand. Er folgte ihr, ohne irgendwelche Gedanken an Menschen auf der Straße oder andere Kameras, die ihn von anderen Gebäuden aus beobachtet haben könnten, zu verschwenden. Er hatte alles im Vorfeld untersucht und der Zeitpunkt seines Angriffs war mit dem Universum im Einklang.

    Als sie den dritten Stock erreichte und gerade versuchte, ihre Wohnungstür aufzuschließen, war er hinter ihr. Die Tür sprang auf. Als sie in ihre Wohnung ging, packte er sie am Kinn und deckte ihren Mund mit seiner Handfläche ab, um ihre Schreie zu dämpfen.

    Dann trat er ein und schloss die Tür hinter sich.

    KAPITEL EINS

    Avery Black fuhr in ihrem schicken neuen Auto, einem schwarzen, viertürigen Ford für Undercover-Polizisten und lächelte vor sich hin. Der Geruch des neuen Autos und das Gefühl des Lenkrads in ihren Händen, gaben ihr ein Gefühl der Freude darüber, noch einmal neu beginnen zu können. Der alte, weiße BMW, den sie sich als Anwältin gekauft, und der sie ständig an ihr früheres Leben erinnert hatte, gehörte nun endgültig der Vergangenheit an.

    Sie jubelte innerlich, wie fast jedes Mal, wenn sie hinter dem Lenkrad saß. Ihr neues Auto hatte nicht nur getönte Scheiben, schwarze Felgen und Ledersitze, sondern auch eine Halterung für Schusswaffen, einen Computer auf dem Armaturenbrett und Polizeileuchten im Kühlergrill sowie an der Rückscheibe und den Rückspiegeln. Wenn die blauen und roten Lichter ausgeschaltet waren, sah es aus wie jedes andere Fahrzeug auf der Straße.

    Die anderen Polizisten werden mich beneiden, dachte sie.

    Sie hatte ihren Partner, Dan Ramirez, um acht Uhr abgeholt. Er sah wie immer wie ein vollkommenes Model aus: schwarzes Haar, gebräunte Haut, dunkle Augen, hervorragend angezogen. Unter der purpurroten Jacke sah man ein kanariengelbes Hemd. Er trug eine passende rote Hose, einen hellbraunen Gürtel und hellbraune Schuhe.

    „Wir sollten heute Abend etwas unternehmen, sagte er. „Es ist der letzte Abend unserer Schicht. Es ist zwar erst Mittwoch, aber es fühlt sich an wie Freitag.

    Er lächelte ein warmes Lächeln.

    Daraufhin richtete Avery ihre eisblauen Augen auf ihn und schenkte ihm ein schnelles und liebevolles Grinsen, aber dann verdunkelten sich ihre Züge. Sie konzentrierte sich auf die Straße und fragte sich innerlich, wie es mit dieser Beziehung zu Dan Ramirez weitergehen würde.

    Der Begriff ,Beziehung‘ war nicht einmal richtig.

    Nachdem sie Edwin Peet, einen der seltsamsten Serienmörder in der jüngeren Bostoner Geschichte, erwischt hatte, hatte Dan ihr seine Gefühle offenbart, und Avery hatte ihm wiederum gesagt, dass sie vielleicht auch Interesse hätte. Die Situation hatte sich nicht weiter zugespitzt. Sie hatten zu Abend gegessen, liebevolle Blicke ausgetauscht, Händchen gehalten.

    Aber Avery machte sich Sorgen um Ramirez. Ja, er sah gut aus und war respektvoll. Er hatte ihr nach dem Edwin Peet-Debakel das Leben gerettet und war praktisch während der ganzen Zeit ihrer Genesung an ihrer Seite geblieben. Aber er war ihr Partner. Sie sahen sich fünf Tage die Woche – manchmal sogar öfter – von 8:00 Uhr bis 18:00 oder 19:00 Uhr oder noch später, je nach Fall. Avery hatte seit Jahren keine Beziehung mehr gehabt. Als sie sich einmal geküsst hatten, hatte sie das Gefühl, sie würde ihren Ex-Mann Jack küssen und drehte sich sofort weg.

    Sie überprüfte die Uhr auf dem Armaturenbrett.

    Sie waren keine fünf Minuten im Auto, und Ramirez sprach schon über das Abendessen. Ihr wurde klar, dass sie mit ihm darüber reden musste. Ein unangenehmes Gefühl ergriff sie.

    Als sie in Richtung Polizeiwache fuhren, hörte Avery den Polizeifunk, wie sie es jeden Morgen tat. Ramirez schaltete plötzlich einen Jazz-Sender ein, und sie fuhren ein paar Blöcke weiter, während sie leichten Jazz gemischt mit den Funksprüchen eines Polizeibeamten hörten, der verschiedene Aktivitäten und Vorkommnisse rund um Boston beschrieb.

    „Im Ernst jetzt?", fragte Avery.

    „Was?"

    „Wie soll ich die Musik genießen und gleichzeitig die Funksprüche abhören? Das ist verwirrend. Warum müssen es wir beides gleichzeitig hören?"

    „Gut, in Ordnung, sagte er mit gespielter Enttäuschung. „Aber ich sollte heute auch irgendwann meine Musik hören. Das beruhigt und entspannt mich, das weißt du doch?

    Nein, dachte Avery, das weiß ich nicht.

    Sie hasste Jazz.

    Zum Glück kam ein Funkspruch und rettete die Situation.

    „Wir haben einen 10-16, 10-22 im Gange an der East Fourth Street am Broadway, sagte eine kratzige weibliche Stimme. „Keine Schüsse bislang. Irgendwelche Einheiten in der Nähe?

    „Häusliche Gewalt, sagte Ramirez. „Und der Kerl hat eine Pistole.

    „Wir sind in der Nähe", antwortete Avery.

    „Das lass uns übernehmen."

    Sie wendete den Wagen und nahm ihr Funkgerät.

    „Hier ist Detective Black, sagte sie und gab die Nummer ihres Abzeichens durch. „Wir sind etwa drei Minuten entfernt. Wir kümmern uns darum.

    „Danke, Detective Black", antwortete die Frau, bevor sie die Adresse, die Wohnungsnummer und weitere Hintergrundinformationen durchgab.

    Eines der vielen Dinge, die Avery an Boston liebte, waren die Häuser. Die kleinen Häuser, meistens zwei bis drei Stockwerke hoch mit einheitlichem Aufbau, die einen Großteil des Gemeinschaftsgefühls der Stadt ausmachten. Sie bog links in die Fourth Street ein und näherte sich ihrem Ziel.

    „Das bedeutet nicht, dass wir für heute von unseren Schreibtischaufgaben verschont bleiben", erklärte Avery.

    „Nein, natürlich nicht." Ramirez zuckte die Achseln.

    Der Ton seiner Stimme, zusammen mit seiner Körperhaltung und der Gedanke den Papierstapeln auf ihrem eigenen Schreibtisch, ließen in Avery Zweifel aufkommen, ob die nun bevorstehende Aufgabe so früh am Morgen die beste Entscheidung gewesen war.

    Sie brauchten nicht lange, um das Haus zu entdecken. Ein Streifenwagen stand vor einem blauen Haus mit blauen Fensterläden und schwarzem Dach. Die Schaulustigen, die sich ebenfalls vor dem Haus eingefunden hatte, waren alle in Deckung gegangen.

    Vor dem Haus auf dem Rasen stand ein Latino in Boxer-Shorts und Tank-Top. Mit einer Hand hielt er eine Frau an den Haaren, die vor ihm kniete und weinte. In seiner anderen Hand hielt er eine Pistole und deutete damit gleichzeitig auf die Menge, den Polizeiwagen und die Frau.

    „Verpisst euch!, schrie er. „Alle. Ich kann dich dort sehen. Er zeigte mit der Pistole auf einen geparkten Wagen. „Verpisst euch von dem Auto! Und du hör auf zu heulen!, schrie er die Frau an. „Wenn du heulst, knalle ich dich ab, weil du mich nervst.

    Zwei Polizisten standen auf beiden Seiten des Rasens. Einer hatte seine Waffe gezogen. Der andere hatte eine Hand an seinem Gürtel.

    „Sir, bitte, lassen Sie Ihre Waffe fallen."

    Der Mann zielte auf den Polizisten.

    „Was willst du?, fragte der Latino. „Dann schieß doch! Erschieß mich, du Wichser. Und dann sehen wir ja, was geschieht. Scheiße, mir ist es egal. Dann sterben halt wir beide.

    Nicht schießen, Stan!, schrie der andere Polizist. „Alle bleiben ruhig. Niemand wird heute getötet. Bitte, Sir ...

    „Halt deine verdammte Schnauze!, brüllte der Mann. „Lass mich einfach in Ruhe. Das ist mein Haus. Das ist meine Frau. Diese betrügerische Schlampe. Er kochte vor Wut und presste den Lauf der Pistole an ihre Wange. „Ich sollte dir Manieren beibringen."

    Avery schaltete die Sirene aus und parkte das Auto.

    „Noch ein verdammter Bulle!, seufzte der Mann. „Ihr seid wie Kakerlaken. Alles klar, sagte er ruhig und entschlossen. „Jemand wird heute sterben. Ihr bringt mich nicht wieder in den Knast. Ihr könnt alle nach Hause gehen, oder jemand wird sterben."

    „Niemand wird sterben", sagte der erste Polizist, „bitte, Stan, nimm die Waffe herunter!"

    „Niemals!", rief sein Partner.

     „Verdammt nochmal, Stan!"

    „Bleib hier", sagte Avery zu Ramirez.

    „Vergiss es!, antwortete er. „Ich bin dein Partner, Avery.

    „Also gut, aber hör zu, sagte sie. „Alles, was hier noch fehlt, sind zwei Polizisten, die hier alles in ein Blutbad verwandeln. Bleib ruhig und folge meinen Anweisungen.

    „Welchen Anweisungen?"

    „Hör einfach auf mich."

    Avery sprang aus dem Wagen.

    „Sir, befahl sie dem Polizisten mit der gezogenen Waffe, „nehmen Sie Ihre Waffe runter.

    „Wer zum Teufel sind Sie?", fragte er.

    „Ja, wer zum Teufel bist du?", fragte der Latino.

    „Sie beide verlassen jetzt das Grundstück, wies Avery die beiden Polizisten an. „Ich bin Detective Avery Black von der A1. Ich kümmere mich jetzt um den Vorfall. Du gehst auch, rief sie Ramirez zu.

    „Du hast mir gesagt, ich soll dir folgen!", protestierte er.

    „Ich übernehme hier die Führung. Zurück ins Auto. Alle verlassen das Gelände."

    Der Polizist spuckte aus und schüttelte den Kopf.

    „Drecksbürokratie, sagte er. „Nur weil Sie in ein paar Zeitungen erwähnt wurden, denken Sie, Sie sind jetzt ein Superpolizist oder so? Wissen Sie was? Ich würde gerne sehen, wie Sie hiermit klarkommen, Supercop. Seine Augen auf den Täter gerichtet, hielt er seine Waffe im Anschlag und ging zurück, bis er hinter einem Baum in Deckung war.

    Sein Partner folgte ihm.

    Sobald Ramirez wieder im Auto war und die anderen Polizisten sich außer Schussweite befanden, ging Avery einen Schritt nach vorn.

    Der Latino lächelte.

    „Sieh dir das an", sagte er und deutete mit der Waffe auf sie. „Du bist doch die Serienkiller-Polizistin, oder? Dieser Typ war verdammt verrückt. Du hast ihn geschnappt. Hey!, schrie er die kniende Frau an, „hör verdammt nochmal auf, zu zappeln. Kannst du nicht sehen, dass ich versuche, mich zu unterhalten?

    „Was hat sie getan?", fragte Avery.

    „Die Schlampe hat meinen besten Freund gefickt. Das hat sie. Oder hast du das etwa nicht, du Schlampe?"

    „Verdammt, sagte Avery. „Das ist echt übel. Hat sie jemals zuvor so etwas getan?

    „Ja, gab er zu. „Ich vermute, sie hat ihren letzten Mann mit mir betrogen. Aber Scheiße, ich habe die Schlampe geheiratet! Das muss etwas heißen, oder?

    „Auf jeden Fall", stimmte Avery zu.

    Er war klein und hatte ein schmales Gesicht. Ihm fehlten ein paar Zähne. Er sah zu dem wachsenden Publikum, blickte dann wie ein schuldiges Kind zu Avery und flüsterte:

    „Das sieht nicht gut aus, oder?"

    „Nein, antwortete Avery. „Das tut es nicht. Das nächste Mal können Sie das privat zu Hause regeln. Und leise, sagte sie und trat näher.

    „Warum kommst du hierher?", fragte er mit hochgezogener Stirn.

    Avery zuckte die Achseln.

    „Das ist mein Job, sagte sie, als ob es eine lästige Hausarbeit sei. „Wollen Sie wissen, wie ich das hier sehe? Sie haben zwei Möglichkeiten. Erstens: Sie gehen rein. Sie haben es sowieso schon vermasselt. Zu laut, zu öffentlich, zu viele Zeugen. Im schlimmsten Fall wird ihre Frau Sie verklagen und Sie müssen sich einen Anwalt suchen.

    „Sie wird nicht klagen", sagte er.

    „Das werde ich nicht, Baby. Ich werde es nicht tun", schwor sie.

    „Wenn sie keine Anklage erhebt, dann haben Sie es mit schwerer Körperverletzung, Widerstand gegen die Staatsgewalt und ein paar anderen geringfügigeren Verstößen zu tun."

    „Muss ich in den Knast?"

    „Sind Sie schon einmal verurteilt worden?"

    „Ja, gab er zu. „Fünf Jahre für versuchten Totschlag.

    „Wie heißen Sie?"

    „Fernando Rodriguez."

    „Sie sind noch auf Bewährung, Fernando?"

    „Nein, seit zwei Wochen nicht mehr."

    „Okay. Avery dachte einen Moment nach. „Dann müssen Sie wahrscheinlich hinter Gitter, bis das bearbeitet ist. Untersuchungshaft. Vielleicht ein oder zwei Monate.

    „Einen Monat?!"

    „Oder zwei, wiederholte sie. „Na los, seien wir ehrlich. Sie haben fünf Jahre abgesessen. Dann ist das hier doch gar nichts. Nächstes Mal regeln Sie das zu Hause.

    Sie stand direkt vor ihm, nahe genug, um ihn zu entwaffnen und das Opfer zu befreien, aber er beruhigte sich. Avery hatte Männer wie ihn schon gesehen, als sie es mit einigen der Bostoner Banden zu tun gehabt hatte. Es waren Männer, die so lange geschlagen worden waren, dass die kleinste Verletzung sie zum Explodieren bringen konnte. Aber wenn sie eine Chance bekamen, sich zu entspannen und über ihre Situation nachzudenken, waren ihre Geschichten immer ähnlich: Sie wollten einfach nur getröstet werden. Sie brauchten Hilfe und das Gefühl, nicht allein auf der Welt zu sein.

    „Du warst Anwältin, oder?", fragte der Mann.

    „Ja. Sie zuckte die Achseln. „Aber dann habe ich einen dummen Fehler gemacht und mein Leben ist den Bach runtergegangen. Machen Sie es nicht so wie ich, warnte sie. „Lassen Sie uns das jetzt beenden."

    „Was ist mit ihr?" Er deutete auf seine Frau.

    „Warum

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