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Das Motiv (Ein Avery Black Mystery—Buch 1)
Das Motiv (Ein Avery Black Mystery—Buch 1)
Das Motiv (Ein Avery Black Mystery—Buch 1)
eBook300 Seiten4 Stunden

Das Motiv (Ein Avery Black Mystery—Buch 1)

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Über dieses E-Book

„Eine dynamisch packende Geschichte, die einen vom ersten Kapitel an in ihren Bann zieht.“
--Midwest Book Review, Diane Donovan (zu Verschwunden)

Von dem Nummer 1 Bestseller Autoren Blake Pierce kommt ein neues Meisterwerk psychologischer Spannung.

Avery Black, Detective bei der Mordkommission, ist durch die Hölle gegangen. Einst eine Top-Kriminalrechtsanwältin, fiel sie in Anmut, als es ihr gelang, für einen glänzenden Harvard Professor den Freispruch zu erwirken – nur, damit er wieder tötet. Sie verlor ihren Mann und ihre Tochter, ihr ganzes Leben zerbrach.

Er versuchte sich selbst zu erlösen, Avery wechselte auf die andere Seite des Gesetzes. Sie arbeitete sich ihren Weg hoch, wurde Kommissarin bei der Mordkommission, die Verachtung ihrer Kollegen, der Polizisten, die sich noch daran erinnern, was sie tat, ist ihr sicher.

Doch auch sie können Averys glänzenden Geist nicht leugnen und als ein verstörender Serienmörder Angst ins Herz von Boston sät und Mädchen von Elite-Colleges tötet, wenden sie sich an Avery. Es ist Averys Chance, es sich selbst zu beweisen, um endlich die Erlösung und Sühne für ihre Schuld zu finden, nach der sie sich sehnt. Doch, wie sich bald zeigen wird, Avery hat sich gegen den Mörder genial und mutig gestellt.

In diesem psychologischen Katze-und-Maus-Spiel, sterben Mädchen auf geheimnisvolle Weisen. Es steht alles auf dem Spiel. Ein verzweifeltes Rennen gegen die Zeit führt Avery durch eine Reihe schockierender und unerwarteter Wendungen, die einen Höhepunkt finden werden, welchen sich auch Avery nicht vorstellen konnte.

Ein düsterer psychologischer Thriller mit nervenzerreißender Spannung, DAS MOTIV markiert das Debüt einer neuen Serie - und eines geliebten neuen Charakters -, die Sie bis spät in die Nacht noch lesen lassen wird. Buch Nr. 2 der Avery Black Serie wird bald erhältlich sein.

„Ein Meisterwerk aus Thriller und Mystery. Pierce hat in einer großartigen Arbeit Charaktere entwickelt und deren psychologische Seite so gut beschrieben, dass wir fühlen, was in ihren Köpfen vorgeht, ihren Ängsten folgen und mit ihrem Erfolg jubeln. Die Handlung ist sehr intelligent und wird Sie während des ganzen Buches unterhalten. Dieses Buch hält Sie bis zum Ende wach.“
--Books and Movie Reviews, Roberto Mattos (zu Verschwunden)
SpracheDeutsch
HerausgeberBlake Pierce
Erscheinungsdatum30. März 2020
ISBN9781632919526
Das Motiv (Ein Avery Black Mystery—Buch 1)
Autor

Blake Pierce

Blake Pierce is author of the #1 bestselling RILEY PAGE mystery series, which include the mystery suspense thrillers ONCE GONE (book #1), ONCE TAKEN (book #2) and ONCE CRAVED (#3). An avid reader and lifelong fan of the mystery and thriller genres, Blake loves to hear from you, so please feel free to visit www.blakepierceauthor.com to learn more and stay in touch.

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    Buchvorschau

    Das Motiv (Ein Avery Black Mystery—Buch 1) - Blake Pierce

    DAS MOTIV

    (EIN AVERY BLACK MYSTERY—BUCH 1)

    B L A K E   P I E R C E

    Blake Pierce

    Blake Pierce ist der Autor der Bestseller-Mystery-Serie RILEY PAGE, dazu gehören die spannenden Thriller VERSCHWUNDEN (Buch Nr. 1), GEFESSELT (Buch Nr. 2), ERSEHNT (Nr. 3), und GEKÖDERT (Nr. 4). Blake Pierce ist ebenfalls Autor der MACKENZIE WHITE Mystery-Serie und der AVERY BLACK Mystery-Serien.

    Als begeisterter Leser und lebenslanger Fan von Geheimnissen und des Thriller Genres, liebt es Blake, von Ihnen zu hören, besuchen Sie www.blakepierceauthor.com, um mehr zu erfahren und in Kontakt zu bleiben.

    Copyright © 2016 by Blake Pierce. Alle Rechte vorbehalten. Außer im Rahmen des Urheberrechtsgesetzes von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne die vorherige Zustimmung des Autors vervielfältigt, verbreitet oder in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln gespeichert oder in einem Datenbank- oder Abfragesystem gespeichert werden. Dieses ebook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf  nicht wieder verkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte ein zusätzliches Exemplar für jeden Empfänger. Wenn Sie dieses Buch lesen und nicht kaufen, oder es wurde nicht für Ihren Gebrauch gekauft, dann bringen Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihr eigenes Exemplar. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit des Autors respektieren. Dies ist ein Werk ist Fiktion. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Produkt der Phantasie des Autors oder werden fiktional genutzt. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebend oder tot, ist völlig zufällig. Umschlagbild Copyright miljko, verwendet unter Lizenz von iStock.com.

    BÜCHER VON BLAKE PIERCE

    RILEY PAIGE KRIMI SERIE

    VERSCHWUNDEN (Band #1)

    GEFESSELT (Band #2)

    ERSEHNT (Band #3)

    GEKÖDERT (Band #4)

    GEJAGT (Band #5)

    VERZEHRT (Band #6)

    MACKENZIE WHITE KRIMI SERIE

    BEVOR ER TÖTET (Band #1)

    BEVOR ER SIEHT (Band #2)

    BEVOR ER BEGEHRT (Band #3)

    AVERY BLACK KRIMI SERIE

    DAS MOTIV (Band #1)

    Inhalt

    EINLEITUNG

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

    KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

    KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

    KAPITEL DREISSIG

    KAPITEL EINUNDDREISSIG

    KAPITEL ZWEIUNDDREISSIG

    KAPITEL DREIUNDDREISSIG

    KAPITEL VIERUNDDREISSIG

    KAPITEL FÜNFUNDDREISSIG

    KAPITEL SECHSUNDDREISSIG

    KAPITEL SIEBENUNDDREISSIG

    KAPITEL ACHTUNDDREISSIG

    KAPITEL NEUNUNDDREISSIG

    KAPITEL VIERZIG

    EINLEITUNG

    Es war fast unmöglich für Cindy Jenkins, die Frühjahrsparty ihrer Schwesternschaft im Atrium zu verlassen. Der gigantische Penthouse-Raum war mit Strobe-Lichtern, zwei vollen Bars und einer stellaren Kristallkugel ausgestattet. Sie funkelte auf der mit Partygängern vollgepackten Tanzfläche. Sie hatte die ganze Nacht lang niemandem getanzt. Tanzpartner kamen und gingen, Cindy schwang ihr kastanienbraunes Haar und strahlte mit ihrem perfekten Lächeln und himmelblauen Augen jeden Tanzpartner an, der vorbeikam. Das war ihre Nacht, eine Feier nicht nur für die Schwesternschaft Kappa Kappa Gamma, aber für die vielen, harten Jahre, in denen sie dafür gearbeitet hatte, die Beste zu sein.

    Sie wusste, dass eine sichere Zukunft auf sie wartete.

    In den letzten zwei Jahren war sie Praktikantin in einer großen Buchhaltungsfirma in der Stadt; kürzlich wurde ihr eine Stelle als Junior-Buchhalterin angeboten. Das Einstiegsgehalt reicht für einen neue, elegante Garderobe und die Miete für eine Wohnung in Arbeitsnähe. Ihre Noten? Klassenbeste. Sicher, sie könnte bis zum Abschluss eine ruhige Kugel schieben, aber Cindy wusste nicht, was „entspannen" heißt. Sie gab alles, jeden Tag, egal, was sie tat. Sie war ein Arbeits- und Partytier und heute Abend wollte sie feiern.

    Noch ein Glas des hochalkoholischen Dreamy Blue Slush, noch ein Applaus von Kappa Kappa Gamma und noch ein Tanz. Cindys Lächeln wich nicht mehr von ihrem Gesicht. In den Stroboskop-Lichtern bewegte sie sich in Zeitlupe. Ihr Haar flog zurück und sie zog ihre kecke Nase bei einem Jungen hoch, von dem sie seit zwei Jahren wusste, dass er sie küssen wollte. Warum auch nicht, dachte sie sich. Nur ein Bussi; Nichts Ernstes; Nichts, das ihre aktuelle Beziehung verletzen könnte, bloß genug, damit jeder auf der Party weiß, dass sie nicht immer nur eine brave Streberin war, die sich an Regeln hält.

        Ihre Freunde sahen und feuerten sie an.

    Cindy wandte sich von dem Jungen ab. Der Tanz, Alkohol und die Hitze hatten endlich ihre Wirkung erreicht. Sie schwankte leicht, lächelte noch und hielt sich am Hals des Jungen, damit sie nicht hinfällt.

    Kommst du mit mir nach Hause?, flüsterte er.

    Ich habe einen Freund.

    Wo ist er?

    Stimmt, dachte Cindy. Wo ist Winston? Er hasste Parties der Schwesternschaft. Er sagt immer, es wäre nur ein Haufen verklemmter Mädchen, die sich betrinken und ihre Freunde betrügen. Nun, dachte sie, dann kann ich ihm endlich zustimmen! Einen anderen Jungen zu küssen, obwohl sie bereits vergeben ist, war vermutlich das Gewagteste, das sie jemals getan hat.

    Du bist betrunken, erinnerte sie sich. Geh jetzt.

    Ich muss gehen, murmelte sie.

    Noch ein Tanz?

    Nein, antwortete sie, ich muss wirklich gehen.

    Der Junge akzeptierte nur widerwillig. Er starrte liebevoll auf die beliebte Harvard Absolventin, er ging zurück in die Menge und winkte auf Wiedersehen.

    Cindy schob eine verschwitzte Haarsträhne hinter ihr Ohr und verließ die Tanzfläche, die Augen gesenkt, ihr Gesicht strahlte vor Glück. Ihr Lieblingslied kam, sie wirbelte herum und schwankte bis zum Rand der Menge.

    Nein!, stöhnten ihre Freunde, als sie sahen, dass sie gehen wollte.

    Wo gehst du hin?, fragte einer.

    Nach Hause, beharrte sie.

    Ihre beste Freundin, Rachel, drängte sich durch die Gruppe und packte Cindys Hände. Eine kleine, stämmige Brünette, weder die Schönste, geschweige denn die Klügste in der Gruppe, aber ihr aggressiv sexuelles Wesen zog alle Aufmerksamkeit auf sich. Sie trug ein enges silbernes Kleid, das zu platzen schien, jedes Mal, wenn sie sich bewegte.

    Du darfst nicht gehen!, befahl sie.

    Ich bin wirklich blau, flehte Cindy.

    Wir haben nicht einmal unseren Aprilstreich gespielt! Das ist das Highlight unserer Party! Bitte, bleib doch einfach noch ein bisschen länger?

    Cindy dachte an ihren Freund. Sie waren seit zwei Jahren zusammen. An diesem Abend  sollten sie noch ein spätes Rendezvous in ihrer Wohnung haben. Innerlich stöhnte sie wegen dem für sie untypischen Kuss auf der Tanzfläche. Wie soll ich das nur erklären, fragte sie sich.

    Ernsthaft, sagte sie, ich muss gehen und auf Rachels unverschämt erotische Art anspielend, blickte sie auf den Jungen, den sie küsste und fügte humorvoll hinzu: Wenn ich bleibe? Wer weiß, was passieren könnte?

    Ihre Freunde jubelten.

    Sie ist außer Kontrolle!

    Cindy küsste Rachel auf die Wange und flüsterte: Habt einen tollen Abend. Wir sehen uns morgen, und ging zur Tür.

    Draußen atmete Cindy in der kühlen Frühlingsluft tief ein. Sie wischte sich den Schweiß vom Gesicht und hüpfte in ihrem kurzen gelben Sommerkleid die Church Street entlang. Dieser Häuserblock in der Innenstadt bestand vorwiegend aus niedrigen Backsteingebäuden und einigen prächtigen Häusern, die zwischen den Bäumen liegen. Sie bog links auf die Brattle Street, überquerte diese und ging nach Südwesten.

    Straßenlaternen beleuchteten viele Ecken, aber ein Abschnitt der Brattle Street lag in Dunkelheit. Anstatt sich Sorgen zu machen, ging Cindy schneller und breitete ihre Arme aus, als könnten die Schatten ihren Körper von Alkohol und Erschöpfung reinigen und sie für das Treffen mit Winston beleben.

    Auf der linken Seite kam eine schmale Gasse. Ihr Instinkt mahnte sie, vorsichtig zu sein, es war schließlich sehr spät. Sie hatte nicht den heruntergekommenen Teil von Boston vergessen, doch sie war auch zu aufgedreht, um ernsthaft zu glauben, dass ihrer Zukunft irgendetwas im Wege stehen könnte.

    Aus dem Augenwinkel heraus nahm sie eine Bewegung war und zu spät drehte sie sich um.

    Sie spürte plötzlich einen scharfen Schmerz in ihrem Nacken, er nahm ihr die Luft zum Atmen, sie blickte hinter sich und sah etwas im Licht schimmern.

    Eine Nadel.

    Ihr Herz sackte in sich zusammen und ihr Rausch war auf der Stelle verflogen.

    Im selben Augenblick spürte sie, wie jemand gegen ihren Rücken drückte, ein schlanker Arm hielt den ihrem umfangen. Dieser Körper war kleiner als ihrer, aber stark. Mit einem Ruck wurde sie rückwärts in die Gasse gezogen.

    Schhh.

    Jeder Gedanke, dass es ein Streich sein könnte, verschwand in dem Moment, als sie diese böse, starke Stimme hörte.

    Sie versuchte, um sich zu treten und zu schreien. Aus irgendeinem Grund ließ sie ihre Stimme im Stich, als ob etwas die Muskeln im Hals erschlaffen ließ. Auch ihre Beine begannen sich wie Wackelpudding anzufühlen und sie konnte ihre Füße kaum auf dem Boden halten.

    Tu doch etwas, flehte sie sich selbst an und wusste, sie würde sterben, falls sie nichts unternimmt.

    Der Arm hielt sie auf der rechten Seite umschlungen. Cindy befreite sich aus dem Griff und warf gleichzeitig ihren Kopf in den Nacken, um ihren Angreifer einen Kopfstoß zu verpassen.  Die Rückseite ihres Schädels schlug gegen seine Nase und sie konnte diese fast knacken hören. Der Mann fluchte leise und ließ sie los.

    Lauf, drängte Cindy.

    Aber ihr Körper weigerte sich. Ihre Beine rutschten unter ihr weg und sie fiel hart auf den Zement.

    Cindy lag auf dem Rücken, die Beine gespreizt und die Arme angewinkelt, unfähig sich zu bewegen.

    Der Angreifer kniete sich neben sie. Sein Gesicht war teilweise von einer schlecht platzierten Perücke, einem falschen Schnurrbart und einer dicken Brillen verdeckt. Die Augen hinter den Gläsern ließen ihren Körper erschauern: kalt und hart. Seelenlos.

    Ich liebe dich, sagte er.

    Cindy versuchte zu schreien; Man hörte nur ein Röcheln.

    Fast berührte der Mann ihr Gesicht; Dann stand er schnell auf, als ob er sich plötzlich erinnerte, dass es eine Umgebung gab.

    Cindy fühlte, wie sie von Händen gepackt und durch die Gasse gezogen wurde.

    Ihre Augen füllten sich mit Tränen.

    Bitte, flehte sie in Gedankten, hilf mir. Hilfe! Sie erinnerte sich an ihre Klassenkameraden, ihre Freunde, ihr Lachen auf der Party. Hilfe!

    Am Ende des Weges hob der kleine Mann sie hoch und umarmte sie fest. Ihr Kopf fiel auf seine Schulter. Er streichelte liebevoll ihre Haare.

    Er griff nach einer ihrer Hände und drehte sie herum, als wären sie Geliebte.

    Es ist alles in Ordnung, sagte er laut, als würde er andere ansprechen. Ich mache die Tür auf.

    Cindy entdeckte in weiter Ferne Menschen. Das Denken fiel schwer. Nichts bewegte sich; Der Versuch zu sprechen, scheiterte.

    Die Beifahrerseite eines blauen Minivans wurde geöffnet. Er setzte sie hinein und schloss vorsichtig die Tür, so dass ihr Kopf auf dem Fenster lag.

    Er stieg auf der Fahrerseite ein und streifte einen weichen, kissenartigen Sack über ihren Kopf.

         Schlaf, mein Liebling, sagte er, als er den Zündschlüssel drehte. „Schlaf."

    Der Wagen zog davon und als Cindys Sinne sich verdunkelten, kam ihr ein letzter Gedanke an ihre Zukunft, ihre glänzende, unglaubliche Zukunft, die plötzlich und entsetzlich zerschmettert worden war.

    KAPITEL EINS

    Avery Black stand im hinteren Teil des vollen Konferenzraums und lehnte an der Wand, tief in Gedanken versunken, während sie das Geschehen um sich herum wahrnahm. Über dreißig Polizisten drängten sich im kleinen Konferenzraum auf dem Polizeirevier in Boston auf der New Sudbury Street. Zwei Wände waren gelb gestrichen, zwei waren aus Glas und blickten hinaus  auf den zweiten Stock ihrer Abteilung. Polizeipräsident Mike O'Malley, Anfang fünfzig, ein kleiner, kräftig gebauter Bostoner mit dunklen Augen und Haaren, lief hinter dem Podium auf und ab. Er schien Avery immer in Unruhe zu sein, sich unbehaglich in seiner eigenen Haut.

    „Last but not least, sagte er in seinem dicken Akzent, „möchte ich Avery Black bei der Mordabteilung begrüßen.

    Ein flüchtiges Klatschen erfüllte den Raum, in dem es sonst peinlich still blieb.

    „Aber bitte, blaffte der Präsident, „so behandelt man keinen neuem Kriminalbeamten. Black sorgte im vergangenen Jahr für mehr Verhaftungen als irgendwer sonst von euch und sie brachte  fast im Alleingang die Mörder der West Side zur Strecke. Sie hat sich Respekt verdient, sagte er und nickte mit einem unverbindlichen Lächeln nach hinten in den Raum.

    Den Kopf gesenkt, wusste Avery, dass ihr blondiertes Haar ihr Gesicht verbarg. Sie kleidete sich eher wie ein Rechtsanwalt als eine Polizistin, in ihrem strengen schwarzen Hosenanzug mit Bluse, ein Rückgriff in ihre Zeit als Verteidigerin, ein weiterer Grund dafür, dass sich die meisten innerhalb der Polizeibehörde entschieden hatten, sie zu meiden oder ihren Namen hinter ihrem Rücken zu verfluchen.

    „Avery! Der Polizeipräsident hob die Arme. „Ich versuche, Ihnen hier Unterstützung zu geben. Aufwachen!

    Sie sah um sich herum und war verwirrt, wegen dem Meer feindseliger Gesichter, die sie anstarrten. Sie begann sich zu fragen, ob die Mordabteilung eigentlich eine gute Idee gewesen war. 

    „Gut, fangen wir an, fügte der Polizeipräsident zum Rest des Raumes hinzu. „Avery, in meinem Büro. Jetzt. Er wandte sich zu einen anderen Polizisten. „Und dich will ich auch sprechen und dich, Hennessey, kommt her. Und Charlie, warum rennt ihr so schnell raus?"

    Avery wartete auf das Gedränge der Polizeibeamten, und als sie sich auf den Weg in sein  Büro aufmachte, stand ein Polizist vor ihr, den sie in der Abteilung gesehen, aber nie offiziell gegrüßt hatte. Ramirez war etwas größer als sie, schlank und schick gekleidet, mit dem Hautton eines Latinos. Er hatte kurze schwarze Haare, rasiert und obwohl er einen schönen grauen Anzug trug, haftete seiner Haltung und seinem Aussehen Leichtigkeit an. Er nahm einen Schluck Kaffee und starrte sie weiterhin emotionslos an.

    „Kann ich Ihnen helfen?", fragte sie.

    „Genau umgekehrt, sagte er. „Ich bin derjenige, der dir helfen wird.

    Er streckte ihr seine Hand entgegen, die sie nicht annahm.

    „Ich versuche nur, ein Gefühl für die berüchtigte Avery Black zu bekommen. Es gibt viele Gerüchte. Ich wollte herausfinden, welche davon wahr sind. Bisher hat sich erwiesen: sie wirkt  zerstreut und als wäre sie zu gut für die Truppe. Check und check. Zwei für zwei. Nicht schlecht für einen Montag."

    Für Avery waren Beleidigungen bei der Polizei nichts Neues. Es hatte vor drei Jahren als Anfängerin begonnen und es wurde seitdem nicht weniger. In der Abteilung waren nur wenige Freunde und noch weniger vertraute Kollegen.

    Avery schob sich an ihm vorbei.

    „Viel Glück beim Chef, sagte Ramirez sarkastisch, „ich hörte, dass er ein echtes Arschloch sein kann.

    Sie antwortete ihm mit einer schlaffen, abweisenden Handbewegung. Im Laufe der Jahre hatte Avery gelernt, dass es besser war, ihre Feinde anzuerkennen, als ihnen völlig aus dem Weg zu gehen, nur um sie wissen zu lassen, dass sie da war und nicht gehen würde.

    Der zweite Stock der A1 Polizeiabteilung im Zentrum von Boston war ein großes, kräftiges Triebwerk an Aktivität. Arbeitskabinen füllten die Mitte des expansiven Arbeitsbereichs aus und kleinere Glasbüros reihen sich entlang der Seitenfenster. Polizeibeamte starrten Avery an, als sie vorbeiging.

    „Mörder", murmelte jemand.

    „Die Mordabteilung ist perfekt für dich", sagte ein anderer.

    Avery ging an einer irischen Polizistin vorbei, die sie aus dem Versteck einer Gang gerettet hatte; Sie warf Avery einen flüchtigen Blick zu und flüsterte: „Viel Glück, Avery. Du verdienst es."

    Avery lächelte. „Vielen Dank."

    Dieses erste freundliche Wort des Tages ermutigte sie und schenkte ihr Vertrauen, das sie mit in das Büro Polizeipräsidenten nahm. Zu ihrer Überraschung stand Ramirez nur wenige Meter vor der Trennwand aus Glas. Er hob seine Kaffeetasse und grinste.

    „Kommen Sie herein, sagte der Polizeipräsident. „Und schließen Sie die Tür.

    Avery setzte sich.

    Aus der Nähe betrachtet, war O'Malley noch eindrucksvoller. Seine gefärbten Haare waren deutlich zu erkennen, ebenso wie seine vielen Falten um Augen und Mund. Er rieb sich die Schläfen und lehnte sich zurück.

    „Gefällt es Ihnen hier?", fragte er.

    „Was meinen Sie?"

    „Ich meine das hier, A1. Im Herz von Boston. Hier sind Sie mitten drin. Große Stadt. Sie sind ein Mädchen aus der Kleinstadt, oder? Oklahoma?"

    „Ohio."

    „Richtig, murmelte er. „Was haben Sie an der A1 so gerne? Es gibt viele andere Abteilungen in Boston. Sie hätten auf der Southside anfangen können, B2, vielleicht D14 und ein Gespür für die Vorstädte bekommen. Es gibt viele Banden da draußen. Sie haben sich nur hier beworben.

    „Ich mag große Städte."

    „Wir haben einige echte Perverslinge hier. Sind Sie sicher, dass Sie sich wieder damit auseinandersetzen wollen? Das hier ist die Mordabteilung. Ein etwas anderes Revier."

    „Ich beobachtete, wie der Anführer der West Side Killers jemanden bei lebendigem Leib häutete, während der Rest seiner Bande Lieder sang und zusah. Von welchen Perversen sprechen wir hier?"

    O'Malley beobachtete jede ihrer Bewegungen.

    „So viel ich gehört habe, sagte er, „wurden Sie von dem Harvard Psycho - übel - hinters Licht geführt. Er hat Sie wie einen Idioten aussehen lassen. Ihr Leben zerstört. Von der Star-Anwältin zur gehassten Anwältin, danach war es aus. Und dann der Wandel zum Anfänger-Polizisten. Das musste wehtun.

    Avery wand sich auf ihrem Stuhl. Warum musste er das alles wieder aufrollen? Warum jetzt? Heute war der Tag, um ihren Aufstieg zur Mordkommission zu feiern und sie wollte es nicht ruinieren - und gewiss nicht auf die Vergangenheit zurückblicken. Was geschehen ist, ist geschehen. Sie konnte nur nach vorne schauen.

    „Sie haben sich jedoch wieder gefangen, - er nickte respektvoll - „hier für sich ein neues Leben begonnen. Dieses Mal auf der richtigen Seite. Das muss man respektieren. Aber, sagte er und blickte sie an, „Ich möchte sichergehen, dass Sie dazu bereit sind. Sind Sie bereit?"

    Sie starrte zurück und fragte sich, worauf er hinaus wollte.

    „Wenn ich nicht bereit wäre, sagte sie, „würde ich nicht hier sein.

    Er nickte sichtlich zufrieden.

    „Wir haben gerade einen Anruf bekommen, sagte er. „Ein totes Mädchen. Inszeniert. Es sieht nicht gut aus. Die Jungs vor Ort wissen nicht, was sie damit anfangen sollen.

    Averys Herz schlug schneller.

    „Ich bin bereit", sagte sie.

    „Sind Sie das wirklich?, fragte er. „Sie sind gut, aber wenn sich das hier, als etwas Großes herausstellt, möchte ich sicher sein, dass Sie nicht zusammenbrechen.

    „Ich breche nicht zusammen", sagte sie.

    „Das wollte ich hören, sagte er und schob einige Papiere auf seinem Schreibtisch zur Seite. „Dylan Connelly leitet die Mordkommission. Er ist vor Ort mit den Gerichtsmedizinern. Sie haben auch einen neuen Partner. Versuchen Sie, dass er am Leben bleibt.

    „Das war nicht meine Schuld", beschwerte sich Avery und sträubte sich innerlich wegen der jüngsten, internen Ermittlungen, weil ihr ehemaliger Partner - ein Hitzkopf voller Vorurteile - voreilig handelte und versucht hatte, allein eine Bande einzuschleusen und die Lorbeeren für ihre Arbeit zu ernten.

    Der Chef zeigte nach draußen.

    „Ihr Partner wartet. Ich habe Sie zum leitenden Polizeibeamten gemacht. Enttäuschen Sie mich nicht."

    Sie drehte sich um und sah den wartenden Ramirez. Sie stöhnte.

    „Ramirez? Wieso er?"

    „Das fragen sie auch noch?" Der Polizeipräsident zuckte mit den Achseln. „Er ist der Einzige, der mit Ihnen arbeiten wollte.

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