Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Vor Langem Entdeckt (Ein Laura Frost FBI-Thriller – Band 2)
Vor Langem Entdeckt (Ein Laura Frost FBI-Thriller – Band 2)
Vor Langem Entdeckt (Ein Laura Frost FBI-Thriller – Band 2)
eBook306 Seiten4 Stunden

Vor Langem Entdeckt (Ein Laura Frost FBI-Thriller – Band 2)

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

„EIN THRILLER- UND MYSTERY-MEISTERWERK. Blake Pierce hat außerordentliche Arbeit geleistet und Charaktere erschaffen, deren Gedankenwelt so detailreich beschrieben ist, dass wir uns gefühlt haben, als wären wir in ihnen, um ihre Ängste mitzuerleben und für ihren Erfolg zu hoffen. Voller Drehungen und Wendungen wird Sie dieses Buch garantiert bis zur letzten Seite wachhalten.“
--Books and Movie Reviews, Roberto Mattos (Über Verschwunden)

VOR LANGEM ENTDECKT (Ein Laura Frost FBI-Thriller) ist Band 2 der lange erwarteten neuen Reihe von Nr. 1 USA Today Bestsellerautorin Blake Pierce, deren Bestseller Verschwunden (als kostenloser Download erhältlich) bereits über 1.000 Fünf-Sterne-Rezensionen erhalten hat. Diese Reihe begann mit VOR LANGEM VERSCHWUNDEN (Band 1).

FBI-Spezialagentin und alleinerziehende Mutter Laura Frost, 35, wird von ihrem Talent heimgesucht: Einer übernatürlichen Fähigkeit, die sie sich weigert anzuerkennen und die sie vor ihren Kollegen geheim hält. Während Laura immer wieder Visionen davon sieht, was der Mörder als nächstes tun wird, muss sie sich entscheiden, ob sie ihrem verwirrenden Talent vertraut oder ihrer eigenen Detektivarbeit.

Als eine Schauspiellehrerin in Tacoma tot aufgefunden wird – der zweite Mord in zwei Monaten – wird FBI-Spezialagentin Laura Frost gerufen, um zu untersuchen, ob es sich um einen Serienmörder handelt. Doch was Laura herausfindet, ist verstörender, als selbst sie sich hätte vorstellen können – und führt sie auf einen Wettlauf gegen die Zeit, um das nächste Opfer zu retten.

Lauras Talent führt sie tief – zu tief – in die verzwickte Psyche eines Serienmörders. Wird sie den Mörder schnappen können? Oder wird ihr Talent sie zur Verzweiflung treiben und in eine Sackgasse – und zu ihrem eigenen Verderben führen?

Ein unerbittlich spannender Krimithriller über eine brillante, aber gequälte FBI-Agentin, den man nicht mehr aus der Hand legen kann. Die ELLA DARK-Reihe ist voller Spannung, Drehungen und Wendungen, unglaublichen Enthüllungen und führt einen auf eine waghalsige Achterbahnfahrt der Gefühle, die einen bis in die späte Nacht fesselt.

Band 3 der Reihe – VOR LANGEM GEFANGEN – ist ebenfalls jetzt erhältlich!
SpracheDeutsch
HerausgeberBlake Pierce
Erscheinungsdatum25. Aug. 2021
ISBN9781094345451
Vor Langem Entdeckt (Ein Laura Frost FBI-Thriller – Band 2)
Autor

Blake Pierce

Blake Pierce is author of the #1 bestselling RILEY PAGE mystery series, which include the mystery suspense thrillers ONCE GONE (book #1), ONCE TAKEN (book #2) and ONCE CRAVED (#3). An avid reader and lifelong fan of the mystery and thriller genres, Blake loves to hear from you, so please feel free to visit www.blakepierceauthor.com to learn more and stay in touch.

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Vor Langem Entdeckt (Ein Laura Frost FBI-Thriller – Band 2)

Ähnliche E-Books

Mystery für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Vor Langem Entdeckt (Ein Laura Frost FBI-Thriller – Band 2)

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Vor Langem Entdeckt (Ein Laura Frost FBI-Thriller – Band 2) - Blake Pierce

    cover.jpg

    VOR LANGEM ENTDECKT

    (Ein Laura Frost Suspense Thriller – Band 2)

    B L A K E   P I E R C E

    Aus dem Englischen von Sonja Luise Herberth

    Blake Pierce

    Blake Pierce ist Autor der erfolgreichen Mystery-Reihe RILEY PAGE, die aus siebzehn Büchern besteht. Blake Pierce ist ebenfalls Verfasser der MACKENZIE WHITE Mystery-Reihe, die vierzehn Bände umfasst; der AVERY BLACK Mystery-Reihe mit sechs Büchern; der fünfbändigen KERI LOCKE Mystery-Reihe; den sechs Büchern der MAKING OF RILEY PAIGE Mystery-Reihe; der KATE WISE Mystery-Reihe, die aus sieben Büchern besteht; der CHLOE FINE Psycho-Thriller-Reihe, die sechs Bände umfasst; der fünfzehnteiligen JESSE HUNT Psycho-Thriller-Reihe (Fortsetzung folgt); der Psycho-Thriller Reihe DAS AU-PAIR, die aus drei Bänden besteht; der ZOE PRIME Mystery-Reihe, die sechs Teile umfasst; der ADELE SHARP Mystery-Reihe mit zehn Bänden (Fortsetzung folgt); der LONDON ROSES EUROPAREISE Cosy-Krimi-Reihe, die bisher aus sechs Büchern besteht (Fortsetzung folgt); den drei Büchern des neuen LAURA FROST FBI Thrillers (Fortsetzung folgt); der neuen ELLA DARK FBI Thrillern mit bisher sechs Büchern (Fortsetzung folgt); der EIN JAHR IN EUROPA Cosy-Krimi-Reihe aus bisher drei Bänden (Fortsetzung folgt); der dreiteiligen AVA GOLD Mystery-Reihe (Fortsetzung folgt); sowie der RACHEL GIFT Mystery-Reihe, die aktuell aus drei Büchern besteht (Fortsetzung folgt).

    Als treuer Leser und lebenslanger Fan des Genres rund um Mystery und Thriller, hört Blake gern von Ihnen, also besuchen Sie die Seite www.blakepierceauthor.com, um mehr zu erfahren und in Kontakt zu bleiben.

    img1.png

    Copyright © 2021 by Blake Pierce. Alle Rechte vorbehalten. Vorbehaltlich der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und Sie es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann senden Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist eine erfundene Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Ergebnis der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jacket image Copyright Rafinaded, verwendet unter der Lizenz von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON BLAKE PIERCE

    EIN LAURA FROST FBI-THRILLER

    VOR LANGEM VERSCHWUNDEN (Band #1)

    VOR LANGEM ENTDECKT (Band #2)

    EIN ELLA-DARK-THRILLER

    IM SCHATTEN (Band #1)

    WEGGENOMMEN (Band #2)

    EIN JAHR IN EUROPA

    EIN MORD IN PARIS (Band #1)

    TOD IN FLORENZ (Band #2)

    RACHE IN WIEN (Band #3)

    LONDON ROSES EUROPAREISE

    MORD (UND BAKLAVA) (Band #1)

    TOD (UND APFELSTRUDEL) (Band #2)

    VERBRECHEN (UND BIER) (Band #3)

    EIN UNGLÜCKSFALL (UND GOUDA) (Band #4)

    ADELE SHARP MYSTERY-SERIE

    NICHTS ALS STERBEN (Band #1)

    NICHTS ALS RENNEN (Band #2)

    NICHTS ALS VERSTECKEN (Band #3)

    NICHTS ALS TÖTEN (Band #4)

    NICHTS ALS MORD (Band #5)

    NICHTS ALS NEID (Band #6)

    NICHTS ALS FEHLER (Band #7)

    NICHTS ALS VERSCHWINDEN (Band #8)

    DAS AU-PAIR

    SO GUT WIE VORÜBER (Band #1)

    SO GUT WIE VERLOREN (Band #2)

    SO GUT WIE TOT (Band #3)

    ZOE PRIME KRIMIREIHE

    GESICHT DES TODES (Band #1)

    GESICHT DES MORDES (Band #2)

    GESICHT DER ANGST (Band #3)

    GESICHT DES WAHNSINNS (Band #4)

    GESICHT DES ZORNS (Band #5)

    GESICHT DER FINSTERNIS (Band #6)

    JESSIE HUNT PSYCHOTHRILLER-SERIE

    DIE PERFEKTE FRAU (Band #1)

    DER PERFEKTE BLOCK (Band #2)

    DAS PERFEKTE HAUS (Band #3)

    DAS PERFEKTE LÄCHELN (Band #4)

    DIE PERFEKTE LÜGE (Band #5)

    DER PERFEKTE LOOK (Band #6)

    DIE PERFEKTE AFFÄRE (Band #7)

    DAS PERFEKTE ALIBI (Band #8)

    DIE PERFEKTE NACHBARIN (Band #9)

    DIE PERFEKTE VERKLEIDUNG (Band #10)

    DAS PERFEKTE GEHEIMNIS (Band #11)

    DIE PERFEKTE FASSADE (Band #12)

    DER PERFEKTE EINDRUCK (Band #13)

    DIE PERFEKTE TÄUSCHUNG (Band #14)

    CHLOE FINE PSYCHOTHRILLER-SERIE

    NEBENAN (Band #1)

    DIE LÜGE EINES NACHBARN (Band #2)

    SACKGASSE (Band #3)

    STUMMER NACHBAR (Band #4)

    HEIMKEHR (Band #5)

    GETÖNTE FENSTER (Band #6)

    KATE WISE MYSTERY-SERIE

    WENN SIE WÜSSTE (Band #1)

    WENN SIE SÄHE (Band #2)

    WENN SIE RENNEN WÜRDE (Band #3)

    WENN SIE SICH VERSTECKEN WÜRDE (Band #4)

    WENN SIE FLIEHEN WÜRDE (Band #5)

    WENN SIE FÜRCHTETE (Band #6)

    WENN SIE HÖRTE (Band #7)

    DAS MAKING OF RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

    BEOBACHTET (Band #1)

    WARTET (Band #2)

    LOCKT (Band #3)

    NIMMT (Band #4)

    LAUERT (Band #5)

    TÖTET (Band #6)

    RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

    VERSCHWUNDEN (Band #1)

    GEFESSELT (Band #2)

    ERSEHNT (Band #3)

    GEKÖDERT (Band #4)

    GEJAGT (Band #5)

    VERZEHRT (Band #6)

    VERLASSEN (Band #7)

    ERKALTET (Band #8)

    VERFOLGT (Band #9)

    VERLOREN (Band #10)

    BEGRABEN (Band #11)

    ÜBERFAHREN (Band #12)

    GEFANGEN (Band #13)

    RUHEND (Band #14)

    GEMIEDEN (Band #15)

    VERMISST (Band #16)

    AUSERWÄHLT (Band #17)

    EINE RILEY PAIGE KURZGESCHICHTE

    EINST GELÖST

    MACKENZIE WHITE MYSTERY-SERIE

    BEVOR ER TÖTET (Band #1)

    BEVOR ER SIEHT (Band #2)

    BEVOR ER BEGEHRT (Band #3)

    BEVOR ER NIMMT (Band #4)

    BEVOR ER BRAUCHT (Band #5)

    EHE ER FÜHLT (Band #6)

    EHE ER SÜNDIGT (Band #7)

    BEVOR ER JAGT (Band #8)

    VORHER PLÜNDERT ER (Band #9)

    VORHER SEHNT ER SICH (Band #10)

    VORHER VERFÄLLT ER (Band #11)

    VORHER NEIDET ER (Band #12)

    VORHER STELLT ER IHNEN NACH (Band #13)

    VORHER SCHADET ER (Band #14)

    AVERY BLACK MYSTERY-SERIE

    MORDMOTIV (Band #1)

    FLUCHTMOTIV (Band #2)

    TATMOTIV (Band #3)

    MACHTMOTIV (Band #4)

    RETTUNGSDRANG (Band #5)

    SCHRECKEN (Band #6)

    KERI LOCKE MYSTERY-SERIE

    EINE SPUR VON TOD (Band #1)

    EINE SPUR VON MORD (Band #2)

    EINE SPUR VON SCHWÄCHE (Band #3)

    EINE SPUR VON VERBRECHEN (Band #4)

    EINE SPUR VON HOFFNUNG (Band #5)

    INHALTSVERZEICHNIS

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

    KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

    KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

    KAPITEL DREISSIG

    KAPITEL EINUNDDREISSIG

    KAPITEL ZWEIUNDDREISSIG

    KAPITEL DREIUNDDREISSIG

    KAPITEL VIERUNDDREISSIG

    KAPITEL FÜNFUNDDREISSIG

    KAPITEL SECHSUNDDREISSIG

    KAPITEL SIEBENUNDDREISSIG

    EPILOG

    KAPITEL EINS

    Spezial-Agentin Laura Frost schaute nicht auf die Straße, sondern in ihren Rückspiegel und auf den Rücksitz. Auf das sechsjährige Mädchen, das dort angeschnallt saß, und sowohl tapfer als auch verängstigt wirkte. Das Sonnenlicht schien durch das Fenster auf die getrockneten Tränen auf seinen Wangen. Die Augen des Mädchens waren weit aufgerissen, und es saß stumm da, die Arme fest um den Körper geschlungen.

    Laura biss sich auf die Lippe und konzentrierte sich wieder auf die Straße. Sie hatte einen großen Fehler gemacht.

    Aber andererseits hatte sie nicht anders handeln können. Sie hatte da hineinstürmen und die sechsjährige Amy Fallow aus ihrem eigenen Haus holen müssen, denn niemand sonst hätte ihren Vater davon abgehalten, sie zu schlagen. Natürlich war der einzige Beweis dafür, dass das geschehen war, Amy selbst.

    Und Laura hatte nur deshalb im Voraus davon gewusst, da sie es in einer hellseherischen Vision gesehen hatte – und so etwas war vor Gericht nicht zugelassen.

    Laura hatte keine andere Wahl gehabt, als Amy da rauszuholen. Aber jetzt hatte sie ein großes Problem. Man konnte nicht einfach so ein kleines Mädchen entführen. Und wenn der Vater dieses kleinen Mädchens der Gouverneur dieses Bundesstaates, John Fallow, war, dann musste man mit gewichtigen Konsequenzen rechnen.

    „In Ordnung, sagte Laura laut, nur um den Klang ihrer eigenen Stimme zu hören. Und um vielleicht, nur vielleicht, Amy zu beruhigen – und sich selbst. „Wir werden zu jemandem fahren, der uns helfen kann.

    „Zu wem?", fragte Amy. Es war das erste Mal, dass sie etwas sagte, seit sie ins Auto gestiegen war. Ihre Stimme war jetzt, da sie nicht mehr schluchzte, etwas fester. Aber sie klang immer noch so zart und unschuldig, dass sich Lauras Herz zusammenkrampfte.

    „Zu meinem Chef, erwiderte Laura und warf wieder einen Blick in den Rückspiegel, als sie die Spur wechselte. „Er ist ein guter Mann, und er wird wissen, was zu tun ist.

    In Wahrheit hatte sie bis jetzt keine Ahnung gehabt, wohin sie fahren sollte. Sie hatte nur daran gedacht, Amy aus einer gefährlichen Situation zu befreien, bevor etwas Schlimmeres passieren konnte. Die Vision, die sie gehabt hatte, war herzzerreißend gewesen, und sie vermutete, dass es wahrscheinlich nicht das erste Mal gewesen war, dass Fallow auf seine Tochter losgegangen war. Auch seine Frau hatte vor ihm gekuscht. Laura kannte die klassischen Anzeichen von Missbrauch. Allerdings hatte sie deswegen noch lange kein Mitleid mit der Frau, die zugesehen hatte, wie ihrer eigenen Tochter ein so grausames Schicksal widerfuhr.

    So, wie sie keine Wahl gehabt hatte, Amy zu retten, hatte sie jetzt keine Wahl, zur FBI-Zentrale und zum Divisionschef Chuck Rondelle zu fahren. Der Gouverneur würde die Entführung seiner Tochter melden – die Zweite innerhalb von ebenso vielen Monaten – und sämtliche Ordnungskräfte des Bundesstaates auf Laura hetzen. Sie hatte ihn gewarnt, das nicht zu tun, machte sich jedoch keine falschen Hoffnungen. Ein Mann wie er würde seine Tochter nicht einfach aus seinen Fängen entkommen lassen, ohne dass es Konsequenzen gäbe. Es bestand die Möglichkeit, dass Laura im Gefängnis landete und Amy wieder dort, wo es begonnen hatte. Also musste Laura dem Ganzen zuvorkommen, indem sie sich auf den Gerechtigkeitssinn ihres Chefs sowie sein Wohlwollen verließ, das sie sich durch das Lösen schwieriger Fälle erworben hatte.

    Wenn er ihr nicht würde helfen können, dann wäre alles vorbei.

    Laura fuhr so schnell, wie sie es sich mit einer Sechsjährigen auf dem Rücksitz traute. Sie waren nicht mehr weit von dem gedrungenen, hässlichen Gebäude der FBI-Zentrale entfernt und mussten nur noch eine Ausfahrt nehmen. Der graue Beton spiegelte ihre Stimmung wider, als sie auf den Parkplatz fuhr und aus dem Auto stieg, um Amy die Tür zu öffnen. Sie erwartete, dass diese allein aussteigen würde, denn die meisten Kinder in diesem Alter wollten erwachsen und unabhängig wirken. Aber Amy zitterte so stark, dass Laura sie schließlich in ihre Arme nehmen musste. Zum ersten Mal erkannte sie, dass diese ein verblichenes, altes Plüschkaninchen umklammerte. Es musste eines ihrer Lieblingsspielzeuge sein, das sie sich auf dem Weg aus ihrem Zimmer geschnappt hatte.

    Sie wusste, dass sie ein seltsames Bild abgaben: eine FBI-Agentin, Anfang 30, selbst blond und blauäugig, in einem gut geschnittenen Anzug und Springerstiefeln, die ideal zum Laufen und zum Beeindrucken von Leuten geeignet waren, die sie befragen musste. In den Armen trug sie ein Mädchen, das ihre Tochter hätte sein können, es aber nicht war, nur mit einem Pyjama bekleidet, immer noch einen leicht verzweifelten Ausdruck im Gesicht. Laura schritt durch die Gänge des FBI-Gebäudes, betrat den Aufzug und fuhr mit Amy direkt in das Stockwerk, in dem der Abteilungsleiter sein Büro hatte. Unterwegs ignorierte sie die neugierigen Blicke um sie herum.

    „Wird er mich zwingen zurückzugehen?", flüsterte Amy Laura ins Ohr, als sie allein im Aufzug standen. Ihre Ärmchen waren um Lauras Hals geschlungen. Laura bewegte sich leicht, um das Mädchen anzusehen, das den Blick auf den Boden gerichtet hielt. Sechs Jahre alt, und sie hatte bereits gelernt, sich ruhig zu verhalten und den Blickkontakt zu meiden, aus Angst, jemanden zu verärgern. Laura kochte vor Wut und spannte sich wieder an, diesmal stärker.

    „Das werde ich nicht zulassen, mein Schatz", sagte Laura, obwohl sie langsam zweifelte, ob sie das wirklich schaffen würde.

    Das Klingeln des Aufzugs kündigte das Erreichen der gewünschten Etage an, und Laura holte tief Luft. Die Türen gingen auf. Sie marschierte zu Rondelles Büro, streckte die Hand aus und klopfte an, bevor ihre Nerven völlig mit ihr durchgehen würden.

    „Herein."

    Der Befehl war kurz und knapp und klang irgendwie abwesend. Laura vermutete, dass ihr Chef mit Papierkram beschäftigt war, wie es oft der Fall war, und sie hoffte, dass er nicht schlecht gelaunt wäre, bevor sie überhaupt richtig loslegen konnte. Sie stieß die Tür auf, schritt mit Amy auf dem Arm hindurch und schloss sie fest hinter sich. Dann blieb sie vor seinem Schreibtisch stehen.

    Zuerst sah Rondelle nicht auf. Schließlich tat er es und erstarrte. Sein Stift fiel auf den Tisch, und er fixierte Laura mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Agentin Frost. Und wer ist das? … Doch nicht etwa die kleine Amy Fallow?"

    Natürlich hatte er das Mädchen erkannt. Es war im Rahmen einer der aufsehenerregendsten Entführungen des Bundesstaates gekidnappt worden. Rondelle hatte Laura persönlich gratuliert, dass sie das Kind gefunden hatte.

    „Ja", erwiderte Amy schüchtern, und Laura merkte, wie sie das Mädchen fester umklammerte. Dann zwang sie sich dazu, sich zu entspannen, und sah sich nach einem Stuhl um, auf den sie Amy setzen konnte. Es gab einen, der vor der Wand stand, und sie setzte Amy vorsichtig darauf.

    „Nun, Amy, ich bin froh, dich zu sehen, sagte Rondelle. Er verwandelte sich vor Lauras Augen von einem kleinen, drahtigen und scharfsinnigen Agenten in eine Art Großvater, entsprechend der grauen Haare, die sich durch das Schwarz auf seinem Kopf drängten. Er öffnete eine Schublade seines Schreibtisches und zog ein Knäuel Gummibänder und ein paar kleine, leere Behälter heraus. „Ich brauche Hilfe bei etwas und denke, du bist genau die Richtige für den Job. Meinst du, du kannst mir helfen?

    „Wobei denn?", fragte Amy mit großen, unschuldigen Augen.

    Rondelle lachte, als er aufstand und zu ihr hinüberging, um sich vor sie hinzuknien. „Braves Mädchen. Immer zuerst fragen, bevor du etwas zustimmst. Schau, jemand hat all diese Gummibänder zu einem Knäuel zusammengedrückt. Das war ganz schön dumm, nicht wahr?"

    Amy kicherte und nickte. Ihr Lächeln war nur von kurzer Dauer, aber es gab Laura Hoffnung. Sie war noch nicht völlig kaputt von dem, was ihr Vater ihr angetan hatte.

    „Wie wäre es, wenn du mir hilfst, all diese Bänder voneinander zu trennen? Siehst du, dass einige von ihnen braun sind und einige blau? Entwirrst du sie und legst sie für mich in diese Behälter, damit wir die Farben getrennt halten können?"

    Amy nickte eifrig und streckte die Hände nach dem Gummiknäuel und den Behältern aus. Sie legte sie auf ihre Beine und beugte sich darüber. Schnell begann sie zu überlegen, wie sie die Gummibänder entwirren könnte.

    „In Ordnung, Frost, sagte Rondelle und ging zurück hinter seinen Schreibtisch, der etwas weiter weg von Amys Stuhl stand. Laura folgte ihm, und sie unterhielten sich leise, ohne dass Amy sie verstehen konnte. Rondelles Stimme klang leicht und fröhlich, aber sein Gesicht sprach eine andere Sprache, während er Laura ansah. Es war voller stiller Vorwürfe, und Laura wusste, dass sie in Schwierigkeiten steckte, wenn sie ihm ihre Beweggründe nicht würde erklären können. „Warum sagen Sie mir nicht, warum Sie heute hier sind?

    „Ich hatte gewisse Anzeichen bemerkt, nachdem … Laura warf einen Blick auf Amy, die sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren schien, senkte aber dennoch die Stimme. „Nach der Entführung. Ich habe versucht, dem nachzugehen und bei mehreren Gelegenheiten mit Mrs. Fallow, dem Gouverneur und Amy selbst zu sprechen, denn ich machte mir zunehmend Sorgen, dass in diesem Haushalt etwas nicht stimmte. Das klang einigermaßen realistisch, auch wenn es nicht ganz der Wahrheit entsprach. Denn eigentlich hatte sie das in einer Vision gesehen, nicht anhand irgendwelcher nachweisbarer Anzeichen von Missbrauch. Soweit sie wusste, war es erst zu den Übergriffen gekommen, nachdem Amy nach Hause zurückgekehrt war.

    „Anzeichen wofür?", fragte Rondelle, und sein Blick, dem nichts entging, wanderte zu Amy.

    „Häusliche Gewalt, erwiderte Laura. „Ich bin heute zum Haus gefahren, und als ich an der Tür war, hörte ich Schreie. Es klang, als wäre jemand in Not, also nutzte ich mein Recht als Agentin, um einzudringen und nachzusehen. Ich fand Gouverneur Fallow mit seinem Gürtel in der Hand vor.

    Rondelle schwieg einen Augenblick. Laura folgte seinem Blick, versuchte, Amy zu betrachten, wie er es tat. An den Ärmchen des Mädchens waren blaue Flecken zu sehen, und sie war sehr dünn für ihr Alter, trotz der kürzlich erfolgten Entführung. Da sie sich vorbeugte, konnte man einen Teil ihres unteren Rückens sehen, weil ihr Pyjamaoberteil hochgerutscht war. Auch dort hob sich ein weiterer blauer Fleck von ihrer blassen Haut ab.

    Laura biss sich auf die Unterlippe. Das hier könnte in eine von zwei Richtungen gehen. Entweder sie würde geschützt werden, weil sie das Richtige getan hatte und sich – mehr oder weniger, theoretisch betrachtet – im Rahmen des Gesetzes bewegt hatte.

    Oder ihre fadenscheinige Geschichte würde in Fetzen gerissen werden, sie würde des Stalkings, der Belästigung und der Entführung beschuldigt werden, und das FBI würde sich der politischen Macht des Gouverneurs beugen, um stattdessen ihn zu schützen.

    „Ich werde ein paar Leute herbeirufen, sagte Rondelle mit tiefer, grollender Stimme. „Wir müssen hier sehr vorsichtig vorgehen. Laura, gehen Sie raus in den Flur und holen Sie einen anderen Agenten, der kurz auf Amy aufpasst, während wir reden.

    Laura schluckte schwer, warf einen Blick auf Amy, um sicherzugehen, dass sie sich wohlfühlte, und nickte. Sie trat hinaus und eilte den Korridor hinunter.

    Sie musste jemanden finden, dem sie vertraute. Jemanden, der gut mit Kindern umgehen konnte. Jemanden, bei dem sich Amy sicher fühlen und der kein Wort sagen würde.

    Laura wusste genau, wen sie finden musste.

    KAPITEL ZWEI

    Suzanna schaute nach unten, als sie aus dem Gemeindezentrum ging, und kramte in ihrer Handtasche nach ihren Autoschlüsseln. Sie wusste, dass sie da drin waren. In ihrer Handtasche war immer zu viel Zeug – Lippenstift, alte Rechnungen, Taschentücher, Notizbücher. Sie schob alles hin und her, bis sie die Schlüssel gefunden hatte, die am Boden der Tasche klimperten, und fischte sie heraus. Dann hob sie den Blick.

    Sie überquerte den Parkplatz zu ihrem Auto und zog ihre Strickjacke etwas fester um sich. Das Wetter in Seattle war zu dieser Jahreszeit sehr wechselhaft, die Temperaturen deutlich kühler, während der Sommer langsam in den Herbst überging. Sie hatte nicht daran gedacht, dass es so frisch sein könnte, wenn sie ihre Schauspielklasse verlassen würde. Beim nächsten Mal würde sie eine Jacke mitnehmen.

    Suzanna fühlte sich ein wenig unwohl, als sie ihr Auto erreichte. Sie hielt inne, anstatt es gleich aufzuschließen. Sie hatte das seltsame Gefühl, dass sie jemand beobachtete, als wäre sie nicht allein … Ein Schauer lief ihr über den Rücken, und sie sah sich um. Sie fummelte an den Schlüsseln herum und beschloss, dass sie schnell einsteigen sollte, falls wirklich jemand da wäre.

    „Suzanna!"

    Sie drehte ruckartig den Kopf und drückte die Hand auf ihre Brust, über ihr pochendes Herz. Dann erkannte sie die Frau, die ihren Namen gerufen hatte. „Oh, Gott, Leilah! Ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen!"

    „Entschuldigung!, erwiderte Leilah und drückte sich kurz die Hand auf den Mund. „Sorry, ich dachte, du hättest mich gesehen!

    Suzanna lehnte sich gegen ihr Auto, um wieder zu Atem zu kommen, und schüttelte den Kopf. „Habe ich nicht. Es ist ein bisschen unheimlich hier, nachdem alle nach Hause gegangen sind, nicht wahr?"

    Leilah lachte. „Ja, das stimmt. Ich bin froh, dass ich dich gesehen habe. Ich wusste, dass dein Kurs gerade zu Ende gegangen ist, und ich wollte dich etwas fragen, aber ich habe dich drinnen nicht mehr erwischt."

    Suzanna nickte und war jetzt etwas ruhiger. „Ja, ich wollte nur schnell meine Unterlagen abgeben und dann losfahren. Was wolltest du mich denn fragen?"

    „Oh, es geht um den Papierkram, erwiderte Leilah lächelnd. Sie hatte erst vor ein paar Wochen angefangen, im Gemeindezentrum zu unterrichten, und Suzanna war schon viel länger dabei. „Ich habe mich nur gefragt, ob du weißt, welchen Code man in das Feld für den Unterrichtstyp eintragen muss.

    „Im Lehrerzimmer gibt es dazu ein Handbuch, antwortete Suzanna. Jetzt, wo sie sich beruhigt hatte, war sie nicht mehr ganz so konfus. Es war schön, dass Leilah sie um Hilfe bat. „Es hängt an der Wand neben dem Schwarzen Brett; ein kleines, laminiertes Büchlein. Hast du es gesehen?

    „Oh!, rief Leilah aus, nickte und legte grinsend eine Hand auf ihre Stirn. „Weißt du was? Ich bin so ein Idiot. Das haben sie mir an meinem ersten Tag gezeigt. Ich hatte es nur total vergessen.

    „Keine Sorge, erwiderte Suzanna und lächelte ebenfalls. „Du wirst den Dreh schon noch rauskriegen. Ich weiß, es ist anfangs ganz schön viel.

    „Danke, Suzanna, sagte Leilah. Sie schob sich ihre Yogamatte über die Schulter und zeigte auf ein Auto, das nur ein paar Reihen weiter weg stand. „Ich werde jetzt auch losfahren. Wir sehen uns dann nächste Woche, ja?

    „Ja, ich glaube, wir sind beide jetzt regelmäßig um diese Zeit hier, sagte Suzanna. „Wir sehen uns!

    „Tschüss!, rief Leilah über ihre Schulter. „Und nochmals danke!

    Suzanna lachte leise und schüttelte den Kopf angesichts des Enthusiasmus der jungen Lehrerin. Suzanna hatte sich genauso gefühlt, als sie hier angefangen hatte. Nicht, dass sie ihren Job jetzt hasste – sie liebte ihn. Anderen beizubringen, wie man schauspielert, ihre ganze Erfahrung einzusetzen. Und, was für eine Schauspielerin in ihren Dreißigern, die noch keinen großen Durchbruch hatte, am wichtigsten war: Sie hatte eine Festanstellung. Das waren ganz schön viele Pluspunkte für diesen Job.

    Sie drehte sich um, schloss ihr Auto auf und schaute kurz auf ihr Handy, bevor sie einstieg. Sie hatte ein paar Nachrichten, die meisten davon Push-Benachrichtigungen einiger sozialer Medien, nichts Wichtiges. Das Geräusch

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1