Nichts Als Plündern (Ein Adele Sharp Mystery – Buch 11)
Von Blake Pierce
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Über dieses E-Book
-Books and Movie Reviews, Roberto Mattos (Über Verschwunden)
NICHTS ALS PLÜNDERN ist Buch Nr. 11 einer neuen FBI-Thriller-Serie mit Adele Sharp (die Serie beginnt mit NICHTS ALS STERBEN, Buch Nr. 1) von USA Today-Bestsellerautor Blake Pierce, dessen Nr. 1-Bestseller Once Gone (kostenloser Download) über 1.000 Fünf-Sterne-Bewertungen erhalten hat.
An einem sonnigen Tag auf einem religiösen Pilgerweg in Spanien finden zwei Wanderer eine verstümmelte Leiche. Als weitere Leichen auf dem 800 Kilometer langen Weg auftauchen, ist klar, dass ein blutrünstiger Serienmörder am Werk ist. FBI Special Agent Adele Sharp wird gerufen, um in die dunklen Gedanken dieses gnadenlosen Killers einzudringen und ihn zu stoppen, bevor es zu spät ist.
Währenddessen taucht der Mörder von Adeles Mutter, der auf Rache aus ist, in den USA wieder auf, und er weiß genau, was er tun muss, um Adele am härtesten zu treffen. Wird Adele rechtzeitig zurückkehren, um die zu retten, die ihr am Herzen liegen?
NICHTS ALS BETEN ist ein aufregender Roman voller internationaler Intrigen und fesselnder Spannung, die Sie bis spät in die Nacht blättern lässt.
Die Bücher #12 und #13 der Serie – NICHTS ALS KÖDERN und NICHTS ALS FELEHEN - sind jetzt ebenfalls erhältlich!
Blake Pierce
Blake Pierce is author of the #1 bestselling RILEY PAGE mystery series, which include the mystery suspense thrillers ONCE GONE (book #1), ONCE TAKEN (book #2) and ONCE CRAVED (#3). An avid reader and lifelong fan of the mystery and thriller genres, Blake loves to hear from you, so please feel free to visit www.blakepierceauthor.com to learn more and stay in touch.
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Nichts Als Plündern (Ein Adele Sharp Mystery – Buch 11) - Blake Pierce
NICHTS
ALS
PLÜNDERN
(Ein Adele Sharp Mystery – Buch Elf)
B L A K E P I E R C E
Blake Pierce
Blake Pierce ist Autor der erfolgreichen Mystery-Reihe RILEY PAGE, die aus siebzehn Büchern besteht. Blake Pierce ist ebenfalls Verfasser der MACKENZIE WHITE Mystery-Reihe, die vierzehn Bände umfasst; der AVERY BLACK Mystery-Reihe mit sechs Büchern; der fünfbändigen KERI LOCKE Mystery-Reihe; den sechs Büchern der MAKING OF RILEY PAIGE Mystery-Reihe; der KATE WISE Mystery-Reihe, die aus sieben Büchern besteht; der CHLOE FINE Psycho-Thriller-Reihe, die sechs Bände umfasst; der fünfzehnteiligen JESSE HUNT Psycho-Thriller-Reihe (Fortsetzung folgt); der Psycho-Thriller Reihe DAS AU-PAIR, die aus drei Bänden besteht; der ZOE PRIME Mystery-Reihe, die sechs Teile umfasst; der ADELE SHARP Mystery-Reihe mit zehn Bänden (Fortsetzung folgt); der LONDON ROSES EUROPAREISE Cosy-Krimi-Reihe, die bisher aus sechs Büchern besteht (Fortsetzung folgt); den drei Büchern des neuen LAURA FROST FBI Thrillers (Fortsetzung folgt); der neuen ELLA DARK FBI Thrillern mit bisher sechs Büchern (Fortsetzung folgt); der EIN JAHR IN EUROPA Cosy-Krimi-Reihe aus bisher drei Bänden (Fortsetzung folgt); der dreiteiligen AVA GOLD Mystery-Reihe (Fortsetzung folgt); sowie der RACHEL GIFT Mystery-Reihe, die aktuell aus drei Büchern besteht (Fortsetzung folgt).
Als treuer Leser und lebenslanger Fan des Genres rund um Mystery und Thriller, hört Blake gern von Ihnen, also besuchen Sie die Seite www.blakepierceauthor.com, um mehr zu erfahren und in Kontakt zu bleiben.
img1.pngCopyright © 2021 by Blake Pierce. Alle Rechte vorbehalten. Vorbehaltlich der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und Sie es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann senden Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist eine erfundene Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Ergebnis der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jacket image Copyright CloudOnePhoto, verwendet unter der Lizenz von Shutterstock.com.
BÜCHER VON BLAKE PIERCE
EIN RACHEL GIFT FBI-SUSPENSE-THRILLER
IHR LETZTER WUNSCH (Band #1)
DIE FÄLLE DER AVA GOLD
BEUTESTADT (Band #1)
ANGSTSTADT (Band #2)
EIN LAURA FROST FBI-THRILLER
VOR LANGEM VERSCHWUNDEN (Band #1)
VOR LANGEM ENTDECKT (Band #2)
BEREITS IN DER FALLE (Band #3)
EIN ELLA-DARK-THRILLER
IM SCHATTEN (Band #1)
WEGGENOMMEN (Band #2)
AUF DER JAGD (Band #3)
EIN JAHR IN EUROPA
EIN MORD IN PARIS (Band #1)
TOD IN FLORENZ (Band #2)
RACHE IN WIEN (Band #3)
EIN TODESFALL IN SPANIEN (Band #4)
LONDON ROSES EUROPAREISE
MORD (UND BAKLAVA) (Band #1)
TOD (UND APFELSTRUDEL) (Band #2)
VERBRECHEN (UND BIER) (Band #3)
EIN UNGLÜCKSFALL (UND GOUDA) (Band #4)
EIN UNHEIL (UND EIN PLUNDERSTÜCK) (Band #5)
CHAOS (UND EIN HERING) (Band #6)
ADELE SHARP MYSTERY-SERIE
NICHTS ALS STERBEN (Band #1)
NICHTS ALS RENNEN (Band #2)
NICHTS ALS VERSTECKEN (Band #3)
NICHTS ALS TÖTEN (Band #4)
NICHTS ALS MORD (Band #5)
NICHTS ALS NEID (Band #6)
NICHTS ALS FEHLER (Band #7)
NICHTS ALS VERSCHWINDEN (Band #8)
NICHTS ALS JAGEN (Band #9)
NICHTS ALS ANGST (Band #10)
NICHTS ALS PLÜNDERN (Band #11)
DAS AU-PAIR
SO GUT WIE VORÜBER (Band #1)
SO GUT WIE VERLOREN (Band #2)
SO GUT WIE TOT (Band #3)
ZOE PRIME KRIMIREIHE
GESICHT DES TODES (Band #1)
GESICHT DES MORDES (Band #2)
GESICHT DER ANGST (Band #3)
GESICHT DES WAHNSINNS (Band #4)
GESICHT DES ZORNS (Band #5)
GESICHT DER FINSTERNIS (Band #6)
JESSIE HUNT PSYCHOTHRILLER-SERIE
DIE PERFEKTE FRAU (Band #1)
DER PERFEKTE BLOCK (Band #2)
DAS PERFEKTE HAUS (Band #3)
DAS PERFEKTE LÄCHELN (Band #4)
DIE PERFEKTE LÜGE (Band #5)
DER PERFEKTE LOOK (Band #6)
DIE PERFEKTE AFFÄRE (Band #7)
DAS PERFEKTE ALIBI (Band #8)
DIE PERFEKTE NACHBARIN (Band #9)
DIE PERFEKTE VERKLEIDUNG (Band #10)
DAS PERFEKTE GEHEIMNIS (Band #11)
DIE PERFEKTE FASSADE (Band #12)
DER PERFEKTE EINDRUCK (Band #13)
DIE PERFEKTE TÄUSCHUNG (Band #14)
DIE PERFEKTE GELIEBTE (Band #15)
DAS PERFEKTE IMAGE (Band #16)
CHLOE FINE PSYCHOTHRILLER-SERIE
NEBENAN (Band #1)
DIE LÜGE EINES NACHBARN (Band #2)
SACKGASSE (Band #3)
STUMMER NACHBAR (Band #4)
HEIMKEHR (Band #5)
GETÖNTE FENSTER (Band #6)
KATE WISE MYSTERY-SERIE
WENN SIE WÜSSTE (Band #1)
WENN SIE SÄHE (Band #2)
WENN SIE RENNEN WÜRDE (Band #3)
WENN SIE SICH VERSTECKEN WÜRDE (Band #4)
WENN SIE FLIEHEN WÜRDE (Band #5)
WENN SIE FÜRCHTETE (Band #6)
WENN SIE HÖRTE (Band #7)
DAS MAKING OF RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE
BEOBACHTET (Band #1)
WARTET (Band #2)
LOCKT (Band #3)
NIMMT (Band #4)
LAUERT (Band #5)
TÖTET (Band #6)
RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE
VERSCHWUNDEN (Band #1)
GEFESSELT (Band #2)
ERSEHNT (Band #3)
GEKÖDERT (Band #4)
GEJAGT (Band #5)
VERZEHRT (Band #6)
VERLASSEN (Band #7)
ERKALTET (Band #8)
VERFOLGT (Band #9)
VERLOREN (Band #10)
BEGRABEN (Band #11)
ÜBERFAHREN (Band #12)
GEFANGEN (Band #13)
RUHEND (Band #14)
GEMIEDEN (Band #15)
VERMISST (Band #16)
AUSERWÄHLT (Band #17)
EINE RILEY PAIGE KURZGESCHICHTE
EINST GELÖST
MACKENZIE WHITE MYSTERY-SERIE
BEVOR ER TÖTET (Band #1)
BEVOR ER SIEHT (Band #2)
BEVOR ER BEGEHRT (Band #3)
BEVOR ER NIMMT (Band #4)
BEVOR ER BRAUCHT (Band #5)
EHE ER FÜHLT (Band #6)
EHE ER SÜNDIGT (Band #7)
BEVOR ER JAGT (Band #8)
VORHER PLÜNDERT ER (Band #9)
VORHER SEHNT ER SICH (Band #10)
VORHER VERFÄLLT ER (Band #11)
VORHER NEIDET ER (Band #12)
VORHER STELLT ER IHNEN NACH (Band #13)
VORHER SCHADET ER (Band #14)
AVERY BLACK MYSTERY-SERIE
MORDMOTIV (Band #1)
FLUCHTMOTIV (Band #2)
TATMOTIV (Band #3)
MACHTMOTIV (Band #4)
RETTUNGSDRANG (Band #5)
SCHRECKEN (Band #6)
KERI LOCKE MYSTERY-SERIE
EINE SPUR VON TOD (Band #1)
EINE SPUR VON MORD (Band #2)
EINE SPUR VON SCHWÄCHE (Band #3)
EINE SPUR VON VERBRECHEN (Band #4)
EINE SPUR VON HOFFNUNG (Band #5)
INHALT
KAPITEL EINS
KAPITEL ZWEI
KAPITEL DREI
KAPITEL VIER
KAPITEL FÜNF
KAPITEL SECHS
KAPITEL SIEBEN
KAPITEL ACHT
KAPITEL NEUN
KAPITEL ZEHN
KAPITEL ELF
KAPITEL ZWÖLF
KAPITEL DREIZEHN
KAPITEL VIERZEHN
KAPITEL FÜNFZEHN
KAPITEL SECHZEHN
KAPITEL SIEBZEHN
KAPITEL ACHTZEHN
KAPITEL NEUNZEHN
KAPITEL ZWANZIG
KAPITEL EINUNDZWANZIG
KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG
KAPITEL DREIUNDZWANZIG
KAPITEL VIERUNDZWANZIG
KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG
KAPITEL SECHSUNDZWANZIG
KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG
KAPITEL ACHTUNDZWANZIG
KAPITEL NEUNUNDZWANZIG
KAPITEL DREISSIG
KAPITEL EINS
Rosa stand am Straßenrand, den Rücken der ehrwürdigen mittelalterlichen Abtei in Santa Domingo de Silos zugewandt. In Nordspanien konnte es zu dieser Jahreszeit sehr warm sein und so hatte sie sich unter einen spärlichen Baumbestand gestellt, der zumindest eine schwache Brise Abkühlung versprach. Jetzt, unterhalb der Provinz Burgos, gingen ihr die Optionen aus.
Ihr Daumen ragte in den Sommerhimmel, eine Hand in die Hüfte gestemmt, als ein weiteres Fahrzeug vorbeifuhr und sie ignorierte.
Sie blickte stirnrunzelnd auf die sich entfernende Limousine, deren wütend rote Rücklichter sie anstrahlten.
„Mierda", murmelte sie leise vor sich hin. Sie hatte gedacht, wenn sie einen der bekannteren Wallfahrtsorte erreichte, würde es ausreichend Mitfahrgelegenheiten geben. Sie musste nach Madrid. Ihre Schwester hatte ihr ein Zimmer für die nächsten zwei Wochen angeboten.
Das könnte die Chance sein, sich mit ihr zu versöhnen.
Ihre Schultern versteiften sich leicht und sie griff mit der freien Hand in ihre Tasche. Mit der anderen hielt sie den Daumen weiterhin über die staubige Straße. Vogelgezwitscher ertönte aus den spärlichen Bäumen und die steinerne, mittelalterliche Abtei war hinter der Kurve der Serpentine zu sehen. Es war wie ein kitschiges Postkartenmotiv.
Krampfhaft zog sie ihre flache Brieftasche heraus. Sie öffnete sie, wenn auch nur, um zu bestätigen, was sie bereits wusste.
Leere.
Nicht einmal genug für den Bus oder um jemanden zu bestechen.
Sie spürte, wie ein vertrautes Gefühl der Angst in ihr aufstieg und sie mit Schrecken erfüllte. Aber sie schrie nicht. Sie schrie nicht. Rosa stand aufrecht und stolz. Sie musste es nach Madrid schaffen.
Dann würde sich ihr Glück wenden.
Sie machte einen Schritt auf die Fahrbahn. Mehr aus Beharrlichkeit als aus dem Versuch heraus, den Verkehr zu blockieren.
Diesmal hupte ein vorbeifahrendes Auto, als es ihr mit einer Staubwolke auswich. Ein Mann streckte ihr den Mittelfinger aus dem Fenster der Fahrerseite entgegen, den sie nur zu gern erwiderte. „Bastardo!", rief sie ihm nach und wechselte den Finger ihrer erhobenen Hand. „Du wirst in der Hölle schmoren!", schrie sie dem Auto hinterher.
Diesmal leuchteten die roten Bremslichter auf und gingen nicht mehr aus. Das Auto kam zum Stillstand. Die Vordertür öffnete sich und sie hörte eine Reihe von Flüchen auf Spanisch.
Mit einem Aufschrei drehte sich Rosa um und eilte in die entgegengesetzte Richtung, den kleinen Abhang hinunter, unter den zwitschernden Vögeln in den Bäumen hindurch, entlang der Leitplanke.
Als sie um die Ecke gebogen und außer Sichtweite war, sicher, dass der Mann sie nicht verfolgte, streckte sie den Daumen wieder nach oben, die andere Hand auf der Hüfte, um diese zu betonen. Sie musste nach Madrid kommen. Nichts anderes war jetzt wichtig.
Sie hatte sich selbst nie als besonders religiös erachtet, aber viele Menschen, die auf diesem Weg kamen, folgten dem Weg des Heiligen Jakobus. Der verehrte Apostel. Ein kleines Gebet konnte nicht schaden.
„Bitte, murmelte sie leise vor sich hin. „Hilf mir, äh … James? Und Mary. Ja. Hilf mir …
Sie nickte mit dem Kopf wie zum Abschied und zeigte mit dem Daumen nach oben zu den Wolken. Sie war sich nicht sicher, wie man ein Gebet richtig beendete.
Während sie ihr Gesicht zum Himmel richtete, hörte sie das Knattern eines weiteren herannahenden Motors.
Rosa drehte sich um, seufzte und wagte nicht einmal zu lächeln. Es waren schon so viele Autos vorbeigefahren, wozu sollte sie sich da noch Hoffnungen machen? Dennoch hielt sie den Arm ausgestreckt. Sie musste nach Madrid kommen. Auf die eine oder andere Weise. Ihr Leben würde eine zweite Chance bekommen. Ihre Schwester würde ihr eine Unterkunft geben. Vielleicht würde sie sogar eine ehrliche Arbeit finden. Sie war es leid, so zu leben, ständig pleite zu sein, von einem schlechten Freund zum nächsten zu wechseln, Versprechungen zu glauben, die nie erfüllt wurden. Sie wollte schon längst eine Familie gründen. Sie seufzte, spürte einen Kloß im Hals und fragte sich, wie die Dinge so schnell aus dem Ruder gelaufen waren. Aber sie war noch jung, sie hatte ihr ganzes Leben noch vor sich.
Das Auto, das nun die Straße entlangfuhr, war eine baufällige Rostlaube. Die Vorderseite war mit verwitterten Teilen der abgetragenen Farbe übersät. Die Fenster waren heruntergekurbelt und einer der Spiegel war in einer falschen Farbe ersetzt worden. Es wäre falsch gewesen, zu behaupten, das Auto sei grün. Vielmehr versuchte es, grün zu sein, scheiterte aber auf halbem Weg. Die Sonne hatte die Rostlaube im Laufe eines Jahrhunderts ausgebleicht. Überraschenderweise waren die Scheiben jedoch makellos. Kein einziger sichtbarer Schaden. Als das Auto langsamer wurde und sich weiter näherte, öffnete sich zu ihrem Erstaunen das Fenster auf der Beifahrerseite der alten Schrottkiste. Sie spähte durch das Fenster, zu der Person, die darin saß. Ihre Augenbrauen gingen nach oben. „Hallo", sagte sie und versuchte, nicht zu aufgeregt zu klingen.
„Hallo", antwortete die Stimme aus dem Inneren klar und deutlich. Sie hatte ein Ohr für so etwas, wenn man bedachte, wie viele Freunde sie gehabt hatte. Sie konnte einen Betrunkenen auf eine Meile genau erkennen. Sie konnte einen Drogenabhängigen erkennen. Sie konnte jemanden erkennen, der unter Depressionen litt. All diese Dinge hatte sie schon erlebt. Diese Person jedoch war geradlinig. Das war ihr sofort klar. Die scharfe, klare Stimme, die wachen Augen, die aufrechte Körperhaltung. Das Innere des Fahrzeugs war tadellos, trotz des abgenutzten Äußeren. Das Haar der Person war ordentlich gekämmt, keine einzige Strähne war fehl am Platz.
Vielleicht waren ihre Gebete ja doch erhört worden. „Fahren Sie nach Madrid?", fragte sie, lächelte so charmant, wie es ihr möglich war, und streckte ihre Hüfte noch ein wenig weiter vor. Sie hatte zwar kein Geld, aber man hatte ihr schon oft gesagt, sie sei charmant.
Der Mann schien dies jedoch nicht zu bemerken. Sein Tonfall war ruhig. „Das könnte ich, sagte er. „Was kannst du anbieten?
Sie blinzelte und starrte durch das offene Fenster. „Ich, sagte sie zögernd, „es tut mir leid, aber ich habe kein Geld.
„Ich verstehe. Ist das der Grund, warum du das tust? Für Geld?"
Sie zögerte und rümpfte die Nase. Geradlinig, vielleicht, aber etwas stimmte nicht. Etwas in seinen Augen. Er blinzelte nicht. Seine Stimme war ruhig, beruhigend, aber seine Haltung war starr, als hätte jemand eine Eisenstange in seine Wirbelsäule eingesetzt. „Geld? Nein, ich versuche nicht, Geld zu bekommen. Ich brauche nur eine Mitfahrgelegenheit. Wenn ich dort ankomme, kann ich vielleicht mit etwas Benzin aushelfen."
Innerlich gab sie sich einen Ruck und hoffte, dass ihre Schwester sie nicht wegen des Versprechens in der Luft zerreißen würde.
„Es ist eine Sünde, sein Fleisch zu verkaufen, sagte der Mann, immer noch leise. Er schüttelte den Kopf, seine dunklen Augen waren nun auf sie fixiert. „Weißt du, wo wir sind?
„Ich – ja."
„Das ist ein Pilgerort. Es ist nicht der richtige Platz, um das zu tun, was du gerade tust."
Jetzt war sie eindeutig irritiert. „Was glauben Sie, was ich hier mache?"
Er winkte mit einer Hand in Richtung ihrer Hüfte, in Richtung ihres Daumens. „Du bietest an, was der liebe Gott dir geschenkt hat. Anbieten, was man nicht mit jemandem teilen sollte. Es ist nicht richtig. Es ist eine Sünde."
Ihr Mund fühlte sich plötzlich trocken an. „Ich bin …", sie zögerte, musterte den Mann und fluchte dann. „Ich bin keine Prostituierte. Ich bin keine Prostituierte. Was? Nein. Ich brauche eine Mitfahrgelegenheit. Das tue ich nicht."
Sie hätte gelogen, wenn sie gesagt hätte, dass sie das nie in Betracht gezogen hätte. Sie sah nicht schlecht aus, wie ihr zahlreiche Freunde bestätigt hatten, aber sie war sich nicht sicher, ob sie ihrer Schwester oder ihren Neffen je wieder gegenübertreten könnte, wenn sie diesen Weg eingeschlagen hätte. Ihre Irritation schlug nun in Unbehagen um. Der Mann beobachtete sie immer noch, aber nicht auf eine anzügliche Art und Weise. Ein anderer Ausdruck, der ihr nur allzu vertraut war. Er schien sie abzuwägen. Als würde er ein Urteil fällen. Allerdings nicht auf eine emotionale, beleidigende Art. Der Mann gab sich auf eine Art und Weise, die vermuten ließ, dass er tatsächliche Ergebnisse abwog. Er fragte sich, wie er als Nächstes handeln sollte. Eine leichte Brise strich über die Bäume und die Vögel über ihm schienen plötzlich leiser zu werden.
Ihr Herz spannte sich in ihrer Brust an und sie trat einen Schritt vom Auto weg. „Wissen Sie was, danke, aber ich glaube, ich komme zurecht. Ich gehe zu Fuß."
„Du lügst." Seine Stimme war immer noch ruhig, was überhaupt nicht zu der Art und Weise passte, wie seine Hände wütend das Lenkrad umfassten.
„Nein, ich gehe zu Fuß. Fahren Sie weiter."
Er hob einen Finger und zeigte ihn durch das saubere Fenster. „Eine Lüge. Er hielt einen zweiten Finger hoch. „Promiskuität.
Er hielt einen dritten Finger hoch. „Und unflätige Worte. Hast du das nicht gehört? Lass keine unheilvolle Rede aus deinem Mund kommen. Er schüttelte den Kopf. „Kind, du solltest es besser wissen.
Sie begann, zurück in Richtung der Abtei zu gehen. Sie brauchte diesen Scheiß nicht. Wer war dieser Kerl, der so selbstgerecht daher kam? Sie musste nach Madrid. Und das wollte sie bestimmt nicht in seinem Auto tun. Als sie die Straße zurückging und versuchte, sich zu distanzieren, folgte er ihr weiterhin im Schneckentempo.
„Ich werde dich nicht fahren, aber ich kann dir das hier geben", sagte er.
Sie zögerte, ging weiter, spürte aber ein Kribbeln in ihrem Rücken. Sie hätte einfach weitergehen sollen. Sie wusste nicht, warum sie es nicht getan hatte. Aber sie war verzweifelt. Sie brauchte Geld. Sie musste nach Madrid. Also drehte sie sich um, langsam, immer noch im Gehen, aber mit einem Blick durch die Windschutzscheibe. Zu ihrer Überraschung hielt er in seiner Hand eine Rolle mit Euroscheinen.
Sie blieb stehen und machte große Augen. „Ich bin keine Prostituierte", sagte sie eindringlich.
„Das ist Nächstenliebe, meine Liebe. Barmherzigkeit. Ich will nichts von dir."
Sie befeuchtete ihre Lippen mit der Zunge und wurde plötzlich nervös. Sie benötigte das Geld. Aber der Mann war seltsam. Er hatte sie beschuldigt, eine Prostituierte zu sein. Er hatte sie eine Sünderin genannt. Wollte sie wirklich sein Geld? Andererseits, war es nicht genau das, was sie in diese Situation gebracht hatte? Stolz? Die Weigerung, Hilfe von ihrer Familie anzunehmen? Sie seufzte, schluckte ihren Stolz hinunter und streckte eine zaghafte Hand nach dem Geld aus. „Sind Sie sicher, Señor?"
„Das ist das Werk des Herrn."
Sie streckte eine Hand durch sein Fenster, ihre Finger streiften die Scheine. Das Geld würde eine Menge ändern. Es sah aus wie eine Monatsmiete. Vielleicht gab es doch noch gute Menschen, wenn sie auch etwas seltsam waren.
Ihre Finger berührten das Geld und in diesem Moment änderte sich sein Verhalten. Ruhig, starr, all das wich plötzlich einer schnellen Bewegung. Seine Hand schoss nach vorne, packte ihr Handgelenk und riss sie nach vorne. Gleichzeitig drückte er mit der anderen Hand auf den Knopf am Fenster und das Glas hob sich in Richtung ihres Halses. Ihr Kopf war nun durch das Fenster gezogen worden. Sie fluchte, versuchte zurückzuweichen und schrie dabei laut auf. Aber er hielt sie fest und drückte ihr das Geld in die Hand. Er hielt sie auf halbem Weg durch das Fenster fest. Das Glas drückte nun gegen ihren Arm, glitt dann vorbei und rieb mit einem Hitzeschwall auf ihrer Haut. Es traf ihren Hals und drückte ihren Kopf hoch, immer weiter hoch.
„Stopp!, keuchte sie. „Bitte, hören Sie auf!
Er sagte mit der gleichen ruhigen, beruhigenden Stimme: „Der Herr sieht alles. Wir können uns nicht verstecken."
Das Fenster drückte nun fest gegen ihre Kehle; sie erstickte. Es war schwer zu atmen. Sie versuchte, ihren Kopf hindurchzuziehen, aber sie steckte fest, ihr Kinn stieß gegen das Glas.
„Er sieht alles", sagte der Mann und schäumte vor Wut. Und dann stellte er den Wagen auf Parken. Er stellte das Fahrzeug ab. Sie schrie und versuchte zu treten und zu schreien. Warum war sie den Hügel hinuntergefahren, außer Sichtweite der Abtei? Wo waren die anderen Fahrzeuge? Warum kamen sie nicht vorbei, wenn sie sie am meisten brauchte? Panik überflutete sie, Adrenalin schoss durch ihren Körper. Sie schrie, aber er ignorierte das Geräusch, griff nach dem Türgriff und öffnete ihn.
Er stieß sie an, sodass sie zurückfiel und Staub am Straßenrand aufwirbelte, während sie sich mit der Tür bewegte, hilflos, mit dem Kopf eingeklemmt.
„Bitte, sagte sie schluchzend, „bitte tun Sie mir nicht weh. Ich bin keine Prostituierte. Bitte!
Er entfernte sich vom Vordersitz und bewegte sich hinter ihr, jetzt außer Sichtweite. Was hatte er vor? Sie hatte solche Geschichten schon gehört. Wollte er sie vergewaltigen? Der Gedanke daran jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Sie hätte vorsichtiger sein müssen. Hätte warten sollen oder ihre Schwester bitten sollen, ihr Geld zu schicken, damit sie nach Madrid reisen konnte.
Sie schluchzte jetzt, Tränen liefen ihr über die Wange, eine lief über sein makelloses Fenster. „Bitte", flehte sie und ihre Finger krallten sich an den Metallrahmen.
Eine seiner Hände griff nach ihrem Handgelenk und bog es zurück. „Nicht verschmieren", schnauzte er sie an.
Sein Atem war heiß an ihrem Ohr und ihr Schreien wurde durch ersticktes Schluchzen ersetzt, das Fenster so eng an ihrem Hals, dass sie das Gefühl hatte, es würde sich etwas verrenken. Was auch immer er wollte, sie hoffte, er würde es schnell machen. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein