Angststadt: Die Fälle der Ava Gold (Buch 2)
Von Blake Pierce
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--Books and Movie Reviews, Roberto Mattos (re Verschwunden)
ANGSTSTADT (Ein Ava Gold-Krimi—Buch 2) ist ein neuer Roman einer lang ersehnten neuen Serie von #1- und USA Today-Bestsellerautorin Blake Pierce, deren Bestseller Verschwunden über 1.000 Fünf-Sterne-Rezensionen erhalten hat.
In den rauen Straßen des New Yorks der 1920er Jahren kämpft sich die 34-jährige Ava Gold, Witwe und alleinerziehende Mutter, zur ersten weiblichen Mordkommissarin in ihrem NYPD-Bezirk hoch. Sie ist hart im Nehmen und bereit, sich in einer Männerwelt zu behaupten.
Als ein 16-jähriges Mädchen aus einer wohlhabenden Familie, die in der Fifth Avenue wohnt, am Vorabend ihres Debütantinnenballs erdrosselt aufgefunden wird, soll Ava, die beste Mordkommissarin im New York der 1920er Jahre, den Mörder finden. Schnell findet die Kommissarin heraus, dass selbst die reichsten Familien der High Society nicht vor Psychosen verschont bleiben.
Fest entschlossen, in dem Fall für Gerechtigkeit zu sorgen – und zu verhindern, dass der Psycho-Killer noch einmal tötet – wagt sich Ava in die gefährlichen Kreise der mächtigen Oberschicht vor und wird plötzlich selbst bedroht. Sie kämpft um ihren Job, versucht einen Killer aufzuhalten und findet sich in einer unerwarteten romantischen Beziehung wieder – Ava kämpft die Schlacht ihres Lebens.
Die authentische und stimmungsvolle AVA GOLD KRIMI-SERIE ist ein mitreißender und spannungsgeladener Thriller mit schockierenden Wendungen, in dessen Mittelpunkt eine starke und vielschichtige Figur steht, die Ihr Herz erobern und dafür sorgen wird, dass Sie das Buch bis spät in die Nacht nicht aus der Hand legen.
Buch #3 der Serie – STADT DER KNOCHEN – ist jetzt ebenfalls erhältlich.
Blake Pierce
Blake Pierce is author of the #1 bestselling RILEY PAGE mystery series, which include the mystery suspense thrillers ONCE GONE (book #1), ONCE TAKEN (book #2) and ONCE CRAVED (#3). An avid reader and lifelong fan of the mystery and thriller genres, Blake loves to hear from you, so please feel free to visit www.blakepierceauthor.com to learn more and stay in touch.
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Angststadt - Blake Pierce
ANGSTSTADT
Die Fälle der Ava Gold (Buch 2)
B L A K E P I E R C E
Blake Pierce
Blake Pierce ist Autor der erfolgreichen Mystery-Reihe RILEY PAGE, die aus siebzehn Büchern besteht. Blake Pierce ist ebenfalls Verfasser der MACKENZIE WHITE Mystery-Reihe, die vierzehn Bände umfasst; der AVERY BLACK Mystery-Reihe mit sechs Büchern; der fünfbändigen KERI LOCKE Mystery-Reihe; den sechs Büchern der MAKING OF RILEY PAIGE Mystery-Reihe; der KATE WISE Mystery-Reihe, die aus sieben Büchern besteht; der CHLOE FINE Psycho-Thriller-Reihe, die sechs Bände umfasst; der fünfzehnteiligen JESSE HUNT Psycho-Thriller-Reihe (Fortsetzung folgt); der Psycho-Thriller Reihe DAS AU-PAIR, die aus drei Bänden besteht; der ZOE PRIME Mystery-Reihe, die sechs Teile umfasst; der ADELE SHARP Mystery-Reihe mit zehn Bänden (Fortsetzung folgt); der LONDON ROSES EUROPAREISE Cosy-Krimi-Reihe, die bisher aus sechs Büchern besteht (Fortsetzung folgt); den drei Büchern des neuen LAURA FROST FBI Thrillers (Fortsetzung folgt); der neuen ELLA DARK FBI Thrillern mit bisher sechs Büchern (Fortsetzung folgt); der EIN JAHR IN EUROPA Cosy-Krimi-Reihe aus bisher drei Bänden (Fortsetzung folgt); der dreiteiligen AVA GOLD Mystery-Reihe (Fortsetzung folgt); sowie der RACHEL GIFT Mystery-Reihe, die aktuell aus drei Büchern besteht (Fortsetzung folgt).
Als treuer Leser und lebenslanger Fan des Genres rund um Mystery und Thriller, hört Blake gern von Ihnen, also besuchen Sie die Seite www.blakepierceauthor.com, um mehr zu erfahren und in Kontakt zu bleiben.
img1.pngCopyright © 2021 by Blake Pierce. Alle Rechte vorbehalten. Vorbehaltlich der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und Sie es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann senden Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist eine erfundene Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Ergebnis der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jacket image Copyright verwendet unter der Lizenz von Shutterstock.com.
BÜCHER VON BLAKE PIERCE
EIN RACHEL GIFT FBI-SUSPENSE-THRILLER
IHR LETZTER WUNSCH (Band #1)
DIE FÄLLE DER AVA GOLD
BEUTESTADT (Band #1)
ANGSTSTADT (Band #2)
EIN LAURA FROST FBI-THRILLER
VOR LANGEM VERSCHWUNDEN (Band #1)
VOR LANGEM ENTDECKT (Band #2)
BEREITS IN DER FALLE (Band #3)
EIN ELLA-DARK-THRILLER
IM SCHATTEN (Band #1)
WEGGENOMMEN (Band #2)
AUF DER JAGD (Band #3)
EIN JAHR IN EUROPA
EIN MORD IN PARIS (Band #1)
TOD IN FLORENZ (Band #2)
RACHE IN WIEN (Band #3)
LONDON ROSES EUROPAREISE
MORD (UND BAKLAVA) (Band #1)
TOD (UND APFELSTRUDEL) (Band #2)
VERBRECHEN (UND BIER) (Band #3)
EIN UNGLÜCKSFALL (UND GOUDA) (Band #4)
EIN UNHEIL (UND EIN PLUNDERSTÜCK) (Band #5)
ADELE SHARP MYSTERY-SERIE
NICHTS ALS STERBEN (Band #1)
NICHTS ALS RENNEN (Band #2)
NICHTS ALS VERSTECKEN (Band #3)
NICHTS ALS TÖTEN (Band #4)
NICHTS ALS MORD (Band #5)
NICHTS ALS NEID (Band #6)
NICHTS ALS FEHLER (Band #7)
NICHTS ALS VERSCHWINDEN (Band #8)
NICHTS ALS JAGEN (Band #9)
NICHTS ALS ANGST (Band #10)
DAS AU-PAIR
SO GUT WIE VORÜBER (Band #1)
SO GUT WIE VERLOREN (Band #2)
SO GUT WIE TOT (Band #3)
ZOE PRIME KRIMIREIHE
GESICHT DES TODES (Band #1)
GESICHT DES MORDES (Band #2)
GESICHT DER ANGST (Band #3)
GESICHT DES WAHNSINNS (Band #4)
GESICHT DES ZORNS (Band #5)
GESICHT DER FINSTERNIS (Band #6)
JESSIE HUNT PSYCHOTHRILLER-SERIE
DIE PERFEKTE FRAU (Band #1)
DER PERFEKTE BLOCK (Band #2)
DAS PERFEKTE HAUS (Band #3)
DAS PERFEKTE LÄCHELN (Band #4)
DIE PERFEKTE LÜGE (Band #5)
DER PERFEKTE LOOK (Band #6)
DIE PERFEKTE AFFÄRE (Band #7)
DAS PERFEKTE ALIBI (Band #8)
DIE PERFEKTE NACHBARIN (Band #9)
DIE PERFEKTE VERKLEIDUNG (Band #10)
DAS PERFEKTE GEHEIMNIS (Band #11)
DIE PERFEKTE FASSADE (Band #12)
DER PERFEKTE EINDRUCK (Band #13)
DIE PERFEKTE TÄUSCHUNG (Band #14)
DIE PERFEKTE GELIEBTE (Band #15)
DAS PERFEKTE IMAGE (Band #16)
CHLOE FINE PSYCHOTHRILLER-SERIE
NEBENAN (Band #1)
DIE LÜGE EINES NACHBARN (Band #2)
SACKGASSE (Band #3)
STUMMER NACHBAR (Band #4)
HEIMKEHR (Band #5)
GETÖNTE FENSTER (Band #6)
KATE WISE MYSTERY-SERIE
WENN SIE WÜSSTE (Band #1)
WENN SIE SÄHE (Band #2)
WENN SIE RENNEN WÜRDE (Band #3)
WENN SIE SICH VERSTECKEN WÜRDE (Band #4)
WENN SIE FLIEHEN WÜRDE (Band #5)
WENN SIE FÜRCHTETE (Band #6)
WENN SIE HÖRTE (Band #7)
DAS MAKING OF RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE
BEOBACHTET (Band #1)
WARTET (Band #2)
LOCKT (Band #3)
NIMMT (Band #4)
LAUERT (Band #5)
TÖTET (Band #6)
RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE
VERSCHWUNDEN (Band #1)
GEFESSELT (Band #2)
ERSEHNT (Band #3)
GEKÖDERT (Band #4)
GEJAGT (Band #5)
VERZEHRT (Band #6)
VERLASSEN (Band #7)
ERKALTET (Band #8)
VERFOLGT (Band #9)
VERLOREN (Band #10)
BEGRABEN (Band #11)
ÜBERFAHREN (Band #12)
GEFANGEN (Band #13)
RUHEND (Band #14)
GEMIEDEN (Band #15)
VERMISST (Band #16)
AUSERWÄHLT (Band #17)
EINE RILEY PAIGE KURZGESCHICHTE
EINST GELÖST
MACKENZIE WHITE MYSTERY-SERIE
BEVOR ER TÖTET (Band #1)
BEVOR ER SIEHT (Band #2)
BEVOR ER BEGEHRT (Band #3)
BEVOR ER NIMMT (Band #4)
BEVOR ER BRAUCHT (Band #5)
EHE ER FÜHLT (Band #6)
EHE ER SÜNDIGT (Band #7)
BEVOR ER JAGT (Band #8)
VORHER PLÜNDERT ER (Band #9)
VORHER SEHNT ER SICH (Band #10)
VORHER VERFÄLLT ER (Band #11)
VORHER NEIDET ER (Band #12)
VORHER STELLT ER IHNEN NACH (Band #13)
VORHER SCHADET ER (Band #14)
AVERY BLACK MYSTERY-SERIE
MORDMOTIV (Band #1)
FLUCHTMOTIV (Band #2)
TATMOTIV (Band #3)
MACHTMOTIV (Band #4)
RETTUNGSDRANG (Band #5)
SCHRECKEN (Band #6)
KERI LOCKE MYSTERY-SERIE
EINE SPUR VON TOD (Band #1)
EINE SPUR VON MORD (Band #2)
EINE SPUR VON SCHWÄCHE (Band #3)
EINE SPUR VON VERBRECHEN (Band #4)
EINE SPUR VON HOFFNUNG (Band #5)
INHALT
PROLOG
KAPITEL EINS
KAPITEL ZWEI
KAPITEL DREI
KAPITEL VIER
KAPITEL FÜNF
KAPITEL SECHS
KAPITEL SIEBEN
KAPITEL ACHT
KAPITEL NEUN
KAPITEL ZEHN
KAPITEL ELF
KAPITEL ZWÖLF
KAPITEL DREIZEHN
KAPITEL VIERZEHN
KAPITEL FÜNFZEHN
KAPITEL SECHZEHN
KAPITEL SIEBZEHN
KAPITEL ACHTZEHN
KAPITEL NEUNZEHN
KAPITEL ZWANZIG
KAPITEL EINUNDZWANZIG
KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG
KAPITEL DREIUNDZWANZIG
KAPITEL VIERUNDZWANZIG
KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG
KAPITEL SECHSUNDZWANZIG
KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG
KAPITEL ACHTUNDZWANZIG
KAPITEL NEUNUNDZWANZIG
PROLOG
Evelyn Johnson wusste, dass sie eine gut bezahlte Stelle hatte, und kam sich deshalb undankbar vor, wenn sie über die Leute, für die sie arbeitete, schimpfte und meckerte. Als Afroamerikanerin in New York war sie sich sehr bewusst, dass ihre Jugend in diesem Land sechzig Jahre zuvor ganz anders verlaufen wäre. Ihre Mutter hatte ihr erzählt, wie man Ihresgleichen behandelt hatte, insbesondere auf den Plantagen im Süden. Verglichen mit diesen Horrorgeschichten war Evelyn der Meinung, dass der liebe Gott sie gesegnet hatte und sie die kleinen Beschwerden über ihren Job einfach schlucken sollte.
Manchmal war das allerdings schwer. Sie arbeitete für einen Mann namens George Pickett, der mit einem goldenen Löffel im Mund geboren war, sein Geld scheinbar mühelos zu vermehren schien und es ausgab, als bedeute es ihm nichts. Evelyn arbeitete als Dienstmädchen und Putzfrau für George und seine prüde Frau in deren viel zu noblem Haus in der Fifth Avenue. Dies war wieder mal einer dieser Tage, an denen George und Millie Pickett Geld zum Fenster hinauswarfen, als gäbe es kein Morgen.
Es war der sechzehnte Geburtstag ihrer Tochter, und anstatt dem Mädchen ein einfaches Geschenk oder eine Torte zu machen, gab es etwas anderes – etwas, das Evelyn nicht verstand und das sie, wenn sie ehrlich war, ziemlich wütend machte. Sie hatte gehört, wie Millie es als Debütantinnenparty bezeichnete. Eine protzige Art, all den anderen reichen Weißen in New York City mitzuteilen, dass ihre Tochter Penny jetzt eine richtige junge Dame war. Denn anscheinend waren die Jahre von eins bis fünfzehn nur eine Übung dafür, wie man sich mit sechzehn auftakelte. Alle machten ein Riesenaufhebens um diesen Geburtstag.
Das Ausmaß an Geld und Aufmerksamkeit, die in diese Party geflossen waren, entgeisterte Evelyn. Millie war losgezogen, um einen neuen Teppich und neue Gardinen für das Wohnzimmer zu besorgen. Indes hatte George Zigarren von einem Speziallieferanten in Frankreich bestellt, die vor ein paar Tagen per Schiff angekommen waren. Er hatte sich über die Kisten mit Zigaretten gefreut, als wäre sie ein weiteres Kind. Nun wurden alle möglichen Lebensmittel geliefert und es würde, wie sie am Morgen bei ihrer Ankunft im Haus erfahren hatte, auch ein dreiköpfiges Orchester spielen.
In Evelyns Augen war das eine komplett sinnfreie Geldverschwendung. Sie schätzte, dass sie allein mit dem Geld für den Teppich und die Gardinen ihre Miete im armen Teil der Stadt für mindestens acht Monate hätte bezahlen können.
Tja, und wo war das Geburtstagskind am Morgen dieser unmäßigen Debütantinnenparty? Nun, die liebe kleine Penny Pickett schlief in ihrem Zimmer. Es war fast neun Uhr morgens, und Penny hatte sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, aus ihrem Zimmer zu kommen. Das war allerdings nichts Neues, denn Penny schlief oft bis zehn oder elf Uhr morgens – und warum auch nicht? Es war ja nicht so, dass sie viel zu tun gehabt hätte.
Evelyn war gerade dabei, das untere Ende des Treppengeländers abzustauben und schaute zum Flur im ersten Obergeschoss hinauf, als Millie vorbeikam. Sie war elegant gekleidet und unterhielt sich mit einer anderen gut angezogenen Weißen mit spitzem Kinn. Als Millie an Evelyn vorbeiging, blieb sie stehen, drehte sich zu ihrem Dienstmädchen um und seufzte.
„Schläft unser Goldstück immer noch?", fragte Millie.
„Jawohl, Ma'am, ich denke schon. Ich habe sie den ganzen Morgen noch nicht gesehen."
„Du lieber Gott", sagte Millie. Die altjüngferliche Frau neben ihr gab ein missbilligendes Geräusch von sich.
„Seien Sie so lieb und wecken Sie sie auf, Evelyn", sagte Millie.
„Sehr wohl, Maʼam." Sie steckte ihr Staubtuch in ihren Schürzenbund und ging die Treppe hinauf.
Evelyn hegte keinen Groll gegen Penny – und auch nicht gegen George oder Millie. Das Einzige, was sie ärgerte, war, dass die Eltern Geld ausgaben, als wären sie im Leben noch nie knapp bei Kasse gewesen und ihre Tochter dazu erzogen, genauso zu sein. Evelyn hatte sich im Verdacht, neidisch zu sein und rief sich täglich und Gedächtnis, was die Bibel über Neid sagte.
Sie kam am oberen Ende der Treppe an und ging den mit feinem Teppichboden ausgelegten Flur entlang. Auf dem Weg zu Pennys Zimmer kam sie an der eleganten Vase vorbei, die auf einem kleinen Tisch stand – sowohl die Vase als auch der Tisch waren mehr wert, als Evelyn sich vorstellen konnte, und sie dienten nur dazu, die Extravaganz der Picketts zu beweisen. Vor Pennys Tür zögerte sie. Sie fragte sich, ob sie die süße Version von Penny antreffen würde oder die mürrische. Evelyn nahm an, dass es heute die süße Penny sein würde, da diese lächerliche Party ihr zu Ehren stattfinden sollte.
Sie klopfte an, wartete einen Moment und sagte dann: „Penny! Raus aus den Federn, ehe deine Mutter kommt und dich aus dem Bett wirft!"
Es kam keine Antwort, nicht einmal der leise Aufprall eines Kissens gegen die Tür – eine Taktik, die Penny in der Vergangenheit mehrfach angewendet hatte. Evelyn wartete einen Moment und lehnte dann den Kopf gegen die Tür.
„Mädchen, du weißt doch, dass sie diese große Party für dich geben. Wenn du nicht bald unten bist, werden deine Eltern uns beide verprügeln. Sie klopfte erneut, diesmal lauter, und fügte hinzu: „Jetzt komm und steh auf!
Nach diesen Worten wäre Evelyn fast wieder gegangen. Sie hatte allerdings nur einen einzigen Schritt getan, dann merkte sie, dass ihr etwas nicht ganz geheuer war. Penny hatte immer auf Evelyns Versuche, sie zu wecken, reagiert, sei es auf sanfte, freundliche Weise oder auf fiese, gemeine. Sie fragte sich, ob das Mädchen krank war – vielleicht hatte sie sich mit dieser Sommergrippe angesteckt, die sich einige Leute vor ein paar Wochen eingefangen hatten. Wäre das nicht ein toller Witz gewesen – die teure sechzehnjährige junge Dame krank an dem Tag, an dem sie einen großen Auftritt in der Öffentlichkeit haben sollte?
Neugierig ging Evelyn zurück zu Pennys Tür. Sie klopfte abermals, wortlos diesmal. Das Dienstmädchen wartete zehn volle Sekunden, bevor sie nach dem Türknauf griff. „Penny ... ich weiß nicht, was du da drinnen treibst, aber ich habe geklopft, ja? Ich habe geklopft, und du hast nicht geantwortet, also komme ich jetzt rein."
Evelyn drehte den verzierten Kristall-Türknauf und öffnete die Tür zu Pennys Zimmer. Es war ordentlich wie immer, und das Morgenlicht fiel durch das einzige Fenster auf der rechten Seite in den Raum. Penny lag im Bett, größtenteils zugedeckt mit einem Laken. Evelyn öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte, verhinderte, dass sie ein Wort herausbrachte. Stattdessen trat sie näher ans Bett heran. Sie sah, dass Penny auf dem Rücken lag, den Kopf genau mittig auf dem Kissen. Es war fast, als schauspielere sie und wolle dafür sorgen, dass alles perfekt aussah und ...
Ein Keuchen stieg in Evelyns Kehle auf.
Pennys Augen starrten an die Decke, weit offen und blicklos. Ihr Kopf ruhte tatsächlich perfekt mittig auf dem Kissen, und sie lag flach auf dem Rücken, weil sie sich augenscheinlich seit geraumer Zeit nicht bewegt hatte.
„Penny …?"
Aber Penny antwortete nicht.
Es war unübersehbar, dass sie nie wieder sprechen würde.
Evelyn rannte aus dem Zimmer und schrie nach George und Millie, während die beiden unten weiter eine Party für ein totes Mädchen vorbereiteten.
KAPITEL EINS
„Versuch’s, Kumpel, und ich sorge dafür, dass du für lange Zeit hinter Gittern landest."
Ava Gold starrte ihren Sohn an, der gerade dabei war, den Rest seiner Frühstücksgrütze in den Mülleimer zu werfen. Jeffrey schaute sie schuldbewusst an, aber auf seinem Gesicht war der Hauch eines Lächelns zu erkennen. Er mochte es, seine Mutter wie eine Polizistin reden zu hören. Er musste sich erst noch an die Tatsache gewöhnen, dass sie jetzt Detective war. Ava selbst im Grunde auch.
„Es ist doch nur noch ein kleiner Rest, Mom!, argumentierte Jeffrey. „Das schmeckt so eklig.
„Ganz recht: Es ist nur ein kleiner Rest. Wir werfen in diesem Haus kein Essen weg, Jeffrey."
Er grinste immer noch über die Bemerkung „hinter Gittern" und gab dann ziemlich widerspruchslos nach. Er aß seinen letzten Rest Maisgrütze und ging dann zum Waschbecken, um den Teller abzuwaschen.
„Gut gemacht, sagte Ava, „und jetzt geh Zähne putzen. Wenn wir nicht in den nächsten fünf Minuten aufbrechen, kommst du zu spät zur Schule.
Jeffrey stieß einen Seufzer aus, aber das störte Ava nicht. Sie wusste, dass er es gerne mochte, wenn sie es eilig hatten. Er stand darauf, weil die Eile bedeutete, dass seine Mutter jetzt auch irgendwo hinmusste. Jetzt, wo sie Detective war, musste sie sich an einen strengeren Zeitplan halten. Sich beeilen zu müssen, um morgens pünktlich loszukommen, erinnerte ihn daran, und er hatte normalerweise kein Problem damit, ihr da entgegenzukommen.
Ava machte sich fertig, während sie darauf lauschte, wie Jeffrey sich schnell die Zähne putzte. Sie war jetzt seit zwei Wochen Detective und verschaffte sich langsam, aber sicher Respekt auf dem Revier. Aber das galt nicht unbedingt für die Leute auf der Straße. Trotzdem achtete sie immer darauf, für ihn stark und selbstbewusst aufzutreten, vor allem auf dem Schulweg. Sie wusste, dass die Zeitungen und die Radiokommentatoren eine große Sache aus ihrem plötzlichen Aufstieg zum weiblichen Detective machten, ebenso wie aus dem Women’s Bureau des New York Police Department insgesamt, und das bedeutete, dass einige von Jeffreys Schulkameraden ihm sicher wegen seiner Mutter das Leben schwer machten. Sie hoffte nur, dass die Erinnerungen an seinen Vater und die Geschichten, die Jeffrey früher über ihn erzählt hatte, genug waren, um seine Freunde davon abzuhalten, ihn zu sehr zu ärgern.
Ava musterte sich im Spiegel und nickte sich selbst zu. Sie war immer noch nicht der größte Fan der Uniform, die sie tragen musste. Es war im Grunde ein Hauskleid, nur irgendwie unbequemer als alles, was sie zuhause freiwillig trug. Aber es ließ sie professionell aussehen, und das war im Augenblick das Wichtigste.
Sie verließ das Zimmer und traf Jeffrey, der einen Stapel Schulbücher unter dem Arm hatte, auf dem Flur. „Kommst du heute Abend rechtzeitig heim, um zu kochen, oder macht das Opa?"
„Ich wüsste nicht, warum ich zu spät kommen sollte", antwortete sie.
„Gut. Opa ist kein sehr guter Koch. Er glaubt, sein Maisbrot wäre köstlich, aber er verbrennt immer den Boden, und es schmeckt wie Kohle."
„Das ist nicht sehr nett", sagte Ava.
„Ich weiß. Tut mir leid. Aber ich bin froh, dass er bei uns wohnt."
„Das bin ich auch, pflichtete ihm Ava bei, während sie die Haustür öffnete. „Genau wie ich froh bin, dass er dich nach der Schule in die Boxhalle kommen lässt. Aber er lässt dich nicht in die Nähe dieser harten Kerle mit dem unanständigen Mundwerk, oder?
„Nein. Da achtet er sehr drauf, und …"
Jeffrey redete weiter, aber Ava hört ihm gar nicht mehr richtig zu. Ein Blatt Papier, das jemand mit einer Reißzwecke an ihrer Haustür befestigt hatte, beanspruchte ihre gesamte Aufmerksamkeit. Sie riss es ab und entfaltete es, denn sie ahnte bereits, dass der Inhalt nichts Gutes sein würde.
Auf dem Zettel stand: Wir wollten nur beweisen, dass wir wissen, wo Sie wohnen. Gruß von Tony 2.
Es war eine Nachricht von der Mafia. Vor lauter kometenhaftem Aufstieg zum weiblichen Detective hatte sie fast vergessen, dass sie ein Mitglied der Mafia verhaftet und verhört hatte – einen Mann, der mit den Morden, die sie untersucht hatte, nichts zu tun hatte. Die Mafia war natürlich einer der schlimmsten Feinde, die man haben konnte.
Sie steckte den Zettel ein und bemühte sich, für Jeffrey ein Lächeln aufzusetzen. Er durchschaute sie aber sofort. Ava vergaß manchmal, dass ihr Sohn die Begabung seines Vaters geerbt hatte, die Stimmungen der Menschen richtig zu deuten.
„Was ist?, fragte er. „Was war das für ein Zettel?
„Nur eine Mitteilung für mich, sagte sie, legte ihm eine Hand auf die Schulter und schob ihn weiter. „Von der Arbeit.
Obwohl sie das Gefühl hatte, die Situation ganz gut überspielt zu haben, konnte sie nicht umhin, Jeffrey etwas näher an ihre Seite zu ziehen, als sie auf die morgendlichen Straßen hinaustraten.
***
Als sie sich im Büro auf ihren Stuhl setzte, nahm sie den Zettel heraus und legte ihn in die oberste Schublade ihres Schreibtischs. Dort lag er direkt auf dem Brief, den jemand aus dem Revier für sie hinterlassen hatte, kurz nachdem man sie zum Detective befördert hatte. Genau wie der Brief von der Mafia war er nichts weiter als eine kaum verhüllte Drohung – nur ein ekliger Mann, der alles tat, um sich immer noch als