Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Tatmotiv (Ein Avery Black Mystery – Band 3)
Tatmotiv (Ein Avery Black Mystery – Band 3)
Tatmotiv (Ein Avery Black Mystery – Band 3)
eBook281 Seiten4 Stunden

Tatmotiv (Ein Avery Black Mystery – Band 3)

Bewertung: 4 von 5 Sternen

4/5

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

„Eine packende Geschichte, die den Leser vom ersten Kapitel an fesselt und nicht mehr los lässt.“
--Midwest Book Review, Diane Donovan

Vom Nr. 1 Bestseller Mystery-Autor Blake Pierce kommt das neue Meisterwerk der psychologischen Spannung: Tatmotiv (Ein Avery Black Mystery – Band 3).

Am Rande von Boston werden Leichen gefunden, die bis zur Unkenntlichkeit verbrannt sind. Der Polizei wird klar, dass ein neuer Serienmörder durch die Straßen zieht. Als der Druck von Medien und Bevölkerung steigt, muss die Polizei von Boston zu ihrer brillantesten und kontroversesten Ermittlerin greifen: Avery Black.

Avery, die immer noch versucht, die Scherben ihres Lebens zusammenzukehren – ihre langsam aufblühende Beziehung zu Ramirez und ihre Versöhnung mit Rose – findet sich plötzlich mitten im schwierigsten Fall ihrer Karriere wieder. Ohne große Hinweise muss sie versuchen, den Geist eines psychotischen Mörders und seine Obsession für das Feuer zu verstehen und die Hinweise, die ihr seine Persönlichkeit bietet, zu nutzen. Ihr Weg führt sie tief in die übelsten Viertel von Boston. Es kommt zum Aufeinandertreffen mit den schlimmsten Psychopathen – und schließlich zu einer Wendung, die sie sich niemals hätte vorstellen können.

In einem psychologischen Katz und Maus-Spiel führt ein verzweifeltes Rennen gegen die Zeit Avery tief in den Irrgarten der Gedankenwelt des Killers und an dunkle Orte, die sie niemals sehen wollte.

Das 3. Buch ist ein dunkler, äußerst aufregender psychologischer Thriller. Er ist Teil einer spannenden neuen Reihe – mit einem neuen Charakter – die dafür sorgen wird, dass Sie bis spät in die Nacht hinein lesen werden.

Buch Nr. 4 der Avery Black-Reihe ist ebenfalls bald erhältlich.

„Ein Meisterwerk aus Thriller und Mystery. Pierce hat eine großartige Arbeit geleistet. Er entwickelt Charaktere, deren psychologische Seite so gut beschrieben ist, dass wir mit ihnen fühlen, ihre Ängste spüren und über ihren Erfolg jubeln. Die Handlung ist sehr intelligent und wird Sie das ganze Buch über unterhalten. Dieses Buch beinhaltet Spannung bis zum Ende der letzten Seite.“
--Books and Movie Reviews, Roberto Mattos
SpracheDeutsch
HerausgeberBlake Pierce
Erscheinungsdatum26. Feb. 2021
ISBN9781094347745
Tatmotiv (Ein Avery Black Mystery – Band 3)
Autor

Blake Pierce

Blake Pierce is author of the #1 bestselling RILEY PAGE mystery series, which include the mystery suspense thrillers ONCE GONE (book #1), ONCE TAKEN (book #2) and ONCE CRAVED (#3). An avid reader and lifelong fan of the mystery and thriller genres, Blake loves to hear from you, so please feel free to visit www.blakepierceauthor.com to learn more and stay in touch.

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Tatmotiv (Ein Avery Black Mystery – Band 3)

Ähnliche E-Books

Mystery für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Tatmotiv (Ein Avery Black Mystery – Band 3)

Bewertung: 4 von 5 Sternen
4/5

1 Bewertung0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Tatmotiv (Ein Avery Black Mystery – Band 3) - Blake Pierce

    cover.jpg

    TATMOTIV

    (EIN AVERY BLACK MYSTERY – BAND 3)

    B L A K E   P I E R C E

    Blake Pierce

    Blake Pierce ist die Autorin der RILEY-PAGE-Bestsellerreihe, die siebzehn Krimis um die FBI-Spezialagentin umfasst. Aus ihrer Feder stammt außerdem die vierzehnbändige MACKENZIE-WHITE- Krimiserie. Darüber hinaus sind von ihr die Krimis um AVERY BLACK (sechs Bände), KERI LOCKE (fünf Bände), die Krimiserie das MAKING OF RILEY PAIGE (sechs Bände), die KATE-WISE- Krimiserie (sieben Bände), die Psychothriller um JESSIE HUNT (vierzehn Bände), die Psychothriller-Trilogie AU PAIR, die ZOE-PRIME-Krimiserie (bislang fünf Bände), die neue Krimireihe um ADELE SHARP und die Cosy-Krimi-Reihe LONDON ROSES EUROPAREISE, deren erster Band hier vorliegt, erschienen.

    Als begeisterte Leserin und lebenslanger Fan des Krimi- und Thriller-Genres freut sich Blake immer, von ihren Leserinnen und Lesern zu hören. Bitte besuchen Sie www.blakepierceauthor.com, um mehr zu erfahren und in Kontakt zu bleiben.

    img1.png

    Copyright © 2017 by Blake Pierce. Alle Rechte vorbehalten. Vorbehaltlich der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und Sie es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann senden Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist eine erfundene Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Ergebnis der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jacket image Copyright Dimedrol68, verwendet unter der Lizenz von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON BLAKE PIERCE

    EIN ELLA-DARK-THRILLER

    IM SCHATTEN (Band #1)

    LONDON ROSES EUROPAREISE

    MORD (UND BAKLAVA) (Band #1)

    TOD (UND APFELSTRUDEL) (Band #2)

    ADELE SHARP MYSTERY-SERIE

    NICHTS ALS STERBEN (Band #1)

    NICHTS ALS RENNEN (Band #2)

    NICHTS ALS VERSTECKEN (Band #3)

    NICHTS ALS TÖTEN (Band #4)

    NICHTS ALS MORD (Band #5)

    DAS AU-PAIR

    SO GUT WIE VORÜBER (Band #1)

    SO GUT WIE VERLOREN (Band #2)

    SO GUT WIE TOT (Band #3)

    ZOE PRIME KRIMIREIHE

    GESICHT DES TODES (Band #1)

    GESICHT DES MORDES (Band #2)

    GESICHT DER ANGST (Band #3)

    GESICHT DES WAHNSINNS (Band #4)

    GESICHT DES ZORNS (Band #5)

    JESSIE HUNT PSYCHOTHRILLER-SERIE

    DIE PERFEKTE FRAU (Band #1)

    DER PERFEKTE BLOCK (Band #2)

    DAS PERFEKTE HAUS (Band #3)

    DAS PERFEKTE LÄCHELN (Band #4)

    DIE PERFEKTE LÜGE (Band #5)

    DER PERFEKTE LOOK (Band #6)

    DIE PERFEKTE AFFÄRE (Band #7)

    DAS PERFEKTE ALIBI (Band #8)

    DIE PERFEKTE NACHBARIN (Band #9)

    DIE PERFEKTE VERKLEIDUNG (Band #10)

    DAS PERFEKTE GEHEIMNIS (Band #11)

    CHLOE FINE PSYCHOTHRILLER-SERIE

    NEBENAN (Band #1)

    DIE LÜGE EINES NACHBARN (Band #2)

    SACKGASSE (Band #3)

    STUMMER NACHBAR (Band #4)

    HEIMKEHR (Band #5)

    GETÖNTE FENSTER (Band #6)

    KATE WISE MYSTERY-SERIE

    WENN SIE WÜSSTE (Band #1)

    WENN SIE SÄHE (Band #2)

    WENN SIE RENNEN WÜRDE (Band #3)

    WENN SIE SICH VERSTECKEN WÜRDE (Band #4)

    WENN SIE FLIEHEN WÜRDE (Band #5)

    WENN SIE FÜRCHTETE (Band #6)

    WENN SIE HÖRTE (Band #7)

    DAS MAKING OF RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

    BEOBACHTET (Band #1)

    WARTET (Band #2)

    LOCKT (Band #3)

    NIMMT (Band #4)

    LAUERT (Band #5)

    TÖTET (Band #6)

    RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

    VERSCHWUNDEN (Band #1)

    GEFESSELT (Band #2)

    ERSEHNT (Band #3)

    GEKÖDERT (Band #4)

    GEJAGT (Band #5)

    VERZEHRT (Band #6)

    VERLASSEN (Band #7)

    ERKALTET (Band #8)

    VERFOLGT (Band #9)

    VERLOREN (Band #10)

    BEGRABEN (Band #11)

    ÜBERFAHREN (Band #12)

    GEFANGEN (Band #13)

    RUHEND (Band #14)

    GEMIEDEN (Band #15)

    VERMISST (Band #16)

    AUSERWÄHLT (Band #17)

    EINE RILEY PAIGE KURZGESCHICHTE

    EINST GELÖST

    MACKENZIE WHITE MYSTERY-SERIE

    BEVOR ER TÖTET (Band #1)

    BEVOR ER SIEHT (Band #2)

    BEVOR ER BEGEHRT (Band #3)

    BEVOR ER NIMMT (Band #4)

    BEVOR ER BRAUCHT (Band #5)

    EHE ER FÜHLT (Band #6)

    EHE ER SÜNDIGT (Band #7)

    BEVOR ER JAGT (Band #8)

    VORHER PLÜNDERT ER (Band #9)

    VORHER SEHNT ER SICH (Band #10)

    VORHER VERFÄLLT ER (Band #11)

    VORHER NEIDET ER (Band #12)

    VORHER STELLT ER IHNEN NACH (Band #13)

    VORHER SCHADET ER (Band #14)

    AVERY BLACK MYSTERY-SERIE

    MORDMOTIV (Band #1)

    FLUCHTMOTIV (Band #2)

    TATMOTIV (Band #3)

    MACHTMOTIV (Band #4)

    RETTUNGSDRANG (Band #5)

    SCHRECKEN (Band #6)

    KERI LOCKE MYSTERY-SERIE

    EINE SPUR VON TOD (Band #1)

    EINE SPUR VON MORD (Band #2)

    EINE SPUR VON SCHWÄCHE (Band #3)

    EINE SPUR VON VERBRECHEN (Band #4)

    EINE SPUR VON HOFFNUNG (Band #5)

    INHALT

    PROLOG

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPTEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

    KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

    KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

    KAPITEL DREISSIG

    KAPITEL EINDUNDDREISSIG

    KAPITEL ZWEIUNDDREISSIG

    KAPITEL DREIUNDDREISSIG

    KAPITEL VIERUNDDREISSIG

    KAPITEL FÜNFUNDDREISSIG

    KAPITEL SECHSUNDDREISSIG

    KAPITEL SIEBENUNDDREISSIG

    PROLOG

    Als er sich seinen Weg über den leeren Parkplatz bahnte, vertrieb die Morgendämmerung die letzten Anzeichen der Nacht. Es hatte ein wenig geregnet, sodass sich Nebeldunst gebildet hatte, der nun über dem Boden schwebte. Er ging langsam, bedächtig, als täte er das jeden Morgen.

    Überall um ihn herum, an allen Seiten, standen Fundamente von Häusern, die nie fertiggestellt worden waren. Er nahm an, dass die Konstruktionen vor fünf oder sechs Jahren hochgezogen worden waren, nur um zurückgelassen zu werden, als die Immobilienblase platzte. Aus irgendeinem Grund machte ihn das wütend. In diesen Projekten steckte so viel Hoffnung für Familien und Baumeister, und am Ende war sie bitter enttäuscht worden.

    Im Nebel sah er groß und hager aus, wie eine lebendige Vogelscheuche. Sein schwarzer Mantel fügte sich perfekt in das hellgraue Licht ein. Es war eine beinahe himmlische Szene. Er sah aus wie ein Geist, mystisch, fast unbesiegbar. Er fühlte sich, als wäre er ein Teil der Welt und sie ein Teil von ihm.

    Aber er hatte sich nicht spontan an diesen Ort begeben. Tatsächlich hatte er das seit Wochen geplant. Eigentlich seit Monaten. Alles, was in den vergangenen Jahren geschehen war, hatte ihn heute hierher gebracht.

    Er schritt durch den Nebel und lauschte der Stadt. Die Hektik lag vielleicht eine Meile entfernt. Er war in einem vergessenen, heruntergekommenen Teil der Stadt, einem Stadtteil, der wirtschaftlich Schiffbruch erlitten hatte. Es lagen so viele tote Hoffnungen und Träume auf dem dreckigen Nebelboden.

    Er wollte alles verbrennen.

    Geduldig wartete er. Wanderte ziellos hin und her. Er ging die leeren Straßen entlang und betrat dann den Bereich zwischen den Rohbauten, die niemals zu Häusern werden würden. Er sah sich um und wartete auf eine andere Person, die sich im Nebel zeigen würde. Er wusste, das Universum würde sie ihm schicken.

    Schließlich erschien sie.

    Noch bevor die Gestalt ganz erkennbar war, spürte er sie durch das schwache Licht der Dämmerung und des schleichenden Nebels hindurch. Die Person war eine Frau.

    Darauf hatte er gewartet. Das Schicksal fügte sich direkt vor ihm.

    Sein Herz pochte in seiner Brust, er trat vor und tat sein Bestes, um natürlich und ruhig zu wirken. Er öffnete seinen Mund und rief nach einem Hund, der nicht da war. Im Nebel klang seine Stimme nicht wie seine eigene. Sie klang dünn und zittrig wie die eines Geistes.

    Er griff in die Tasche seines langen Mantels und zog eine Aufrollleine heraus, die er am Vortag gekauft hatte.

    „Sweet Pea!", rief er.

    Es war die Art von Name, die einen Passanten verwirrte, bevor er Zeit hatte, darüber nachzudenken.

    „Süße Erbse!"

    Die Gestalt der Frau näherte sich und trat durch den Nebel. Er sah, dass sie ihren eigenen Hund dabei hatte, den sie für den morgendlichen Spaziergang ausführte. Es war einer jener kleinen anspruchsvollen Hunde, die eher einer Ratte ähnelten. Natürlich wusste er über sie Bescheid. Er wusste fast alles über ihren morgendlichen Tagesablauf.

    „Ist alles in Ordnung?", fragte die Frau.

    Jetzt konnte er ihr Gesicht erkennen. Sie war viel jünger als er. Um mindestens zwanzig Jahre.

    Er hielt die Leine hoch und lächelte die Frau traurig an. „Meine Hündin ist weggelaufen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie in diese Richtung gelaufen ist, aber ich höre sie nicht."

    „Oh nein!", sagte die Frau.

    „Sweet Pea!", rief er wieder.

    Zu den Füßen der Frau hob ihr kleiner Hund sein Bein und pinkelte. Die Frau schien es kaum zu bemerken. Sie sah ihn jetzt an. Ihre Augen füllten sich mit so etwas wie Anerkennung. Sie neigte den Kopf. Ein unsicheres Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Sie machte einen kleinen Schritt zurück.

    Er griff in seine andere Manteltasche und umschloss mit seiner Hand den Griff eines Hammers, den er dort versteckt hatte. Er zog ihn mit einer Geschwindigkeit heraus, die sogar ihn überraschte.

    Er schlug ihr damit hart auf den Kopf. Das Geräusch, das auf dem ruhigen Parkplatz im Nebel erklang, war fast nicht auszumachen. Klonk.

    Ihre Augen glänzten. Als sie zu Boden fiel, waren die Spuren des unsicheren, angedeuteten Lächelns immer noch an ihren Mundwinkeln zu erkennen.

    Ihr kleiner Hund schnüffelte an ihr und sah dann zu ihm auf, bevor er ihn kurz anbellte – kurz und jämmerlich. Er trat auf die Frau zu und knurrte. Der Hund lief unschlüssig umher, wich zurück und lief dann von dem Parkplatz weg, seine Leine zog er hinter sich her.

    Er steckte den Hammer und die nutzlose Leine ein. Dann betrachtete er einen Augenblick lang ihren Körper und griff langsam danach. Das einzige Geräusch war das Hundegebell, das unendlich oft im morgendlichen Nebel widerhallte.

    KAPITEL EINS

    Avery stellte die letzte Kiste auf dem Boden der neuen Wohnung ihrer Tochter ab und musste fast weinen. Der Umzugswagen war vor fünf Minuten losgefahren und es gab kein Zurück mehr. Rose hatte eine eigene Wohnung. Avery spürte, wie der Kloß in ihrem Hals wuchs. Das war ganz anders als ihr Leben in einem Studentenheim, wo sie an jeder Ecke Freunde hatte und die Campuspolizei immer vor Ort war.

    Rose würde jetzt allein wohnen. Und Avery hatte es immer noch nicht akzeptiert. Vor kurzem war Rose im Zusammenhang mit einem von Averys Fällen bedroht worden – und Avery hatte deswegen noch immer massive Schuldgefühle. Es fühlte sich für sie unverantwortlich an, Rose nach dieser Tortur alleine wohnen zu lassen. Sie hatte das Gefühl, eine schlechte Mutter zu sein, und hatte große Angst um ihre Tochter. Sie, die hochdekorierte Mordkommissarin.

    „Sie ist achtzehn, dachte Avery. „Du kannst sie nicht ewig festhalten, vor allem, da du während ihrer prägenden Jahre kaum Einfluss auf sie hattest – eigentlich gar keinen.

    Wie war Rose so schnell groß geworden? Wie war sie so eine schöne, unabhängige und starke Frau geworden? Das war nicht Averys Verdienst, denn sie hatte die meiste Zeit in Roses Leben gefehlt.

    Aber abgesehen davon war sie stolz darauf, ihre Tochter dabei beobachten zu können, wie sie ihr eigenes Geschirr auspackte und in ihre eigenen Schränke stellte. Trotz der turbulenten Kindheit und Jugend, die sie hatte durchleben müssen, hatte Rose es geschafft. Ihre Zukunft lag vor ihr und begann damit, dass sie ihr billiges Geschirr in die Schränke ihrer ersten Wohnung räumte.

    „Ich bin stolz auf dich", sagte Avery. Sie ging durch das Labyrinth an Kisten, die den Boden von Roses Wohnzimmer bedeckten.

    „Warum?", fragte Rose.

    „Du hast überlebt, sagte Avery lachend. „Ich weiß, dass ich es Dir nicht unbedingt leicht gemacht habe.

    „Das hast du nicht. Aber Dad hat seine Sache gut gemacht. Und das meine ich nicht böse."

    Avery fühlte einen Stich.

    „Ich weiß."

    Avery wusste, dass es hart für Rose war, das zuzugeben. Sie wusste, dass ihre Tochter immer noch versuchte, die Grundlage ihrer Beziehung zu verstehen. Für eine entfremdete Mutter und ihre Tochter war schon die Versöhnung hart genug gewesen. Sie beide waren in der letzten Zeit durch die Hölle gegangen. Rose, die von einem Serienmörder gestalkt wurde und sich in einer sicheren Wohnung verstecken musste. Avery, die nach Roses Rettung mit einer posttraumatischen Belastungsstörung zu kämpfen hatte. Sie hatten einen ganzen Berg an Hindernissen zu umschiffen. Da war sogar etwas so Normales, wie Umzugskisten in die neue Wohnung ihrer Tochter zu schleppen, ein großer Schritt auf dem Weg zu einer gesunden Beziehung zwischen den beiden. Wie sehr Avery sich das wünschte. Dieser Schritt erforderte eine Art von Normalität – eine Normalität, die es in der Welt einer arbeitssüchtigen Kommissarin nicht immer gab.

    Sie ging zu Rose in die Küche und half ihr, die Kartons mit der Aufschrift Küche auszupacken. Als sie gemeinsam auspackten, war Avery wieder den Tränen nah.

    „Was zum Teufel ist nur los? Warum bin ich wieder so emotional?, grübelte sie. „Denkst du, dass du klarkommen wirst?, fragte Avery und bemühte sich, ein Gespräch zu beginnen. „Das ist kein College-Wohnheim. Du stehst jetzt auf eigenen Füßen. Bist du bereit dafür… nach allem, was du durchgemacht hast?"

    „Ja, Mom. Ich bin kein kleines Kind mehr."

    „Nun, das ist jetzt klar."

    „Außerdem, sagte sie, legte das Geschirr weg und stellte die leere Kiste beiseite, „bin ich nicht mehr wirklich allein.

    So war das also. Rose wirkte in letzter Zeit ein wenig schusselig, aber auch gut gelaunt, und so gute Laune war ein seltener Anblick bei Rose Black. Avery hatte schon vermutet, dass ein Mann im Spiel sein könnte. Und nun bestätigte sich ihre Vermutung. Doch Avery war nicht bereit dafür. Sie hatte bereits so vieles verpasst – das Gespräch über Roses erste Periode, die Details über ihren ersten richtigen Freund, ihren ersten Tanzabend und den ersten Kuss. Jetzt, da sie mit dem potenziellen Liebesleben ihrer achtzehnjährigen Tochter konfrontiert war, wurde ihr bewusst, wie sehr sie sie vermisst hatte.

    „Was meinst du damit?", fragte Avery.

    Rose biss sich auf die Lippe, als ob sie es bereute, etwas gesagt zu haben.

    „Ich... gut, vielleicht habe ich jemanden kennengelernt."

    Sie sagte es beiläufig und ein wenig abweisend und machte damit klar, dass sie kein Interesse hatte, darüber zu sprechen.

    „Ach ja?, fragte Avery. „Wann war das?

    „Vor ungefähr einem Monat", sagte Rose.

    „Genau zu der Zeit, als ich ihre gute Laune und bessere Stimmung bemerkt habe", dachte Avery. Manchmal war es unheimlich, wie sehr ihr kriminalistisches Gespür in ihr Privatleben übergriff.

    „Aber... er wohnt nicht hier, oder?", fragte Rose.

    „Nein, Mom. Aber er könnte viel Zeit hier verbringen."

    „Das ist nicht unbedingt etwas, das die Mutter einer Achtzehnjährigen hören will", sagte Avery.

    „Gott, Mom. Es wird schon gut gehen."

    Avery wusste, dass sie sie in Ruhe lassen sollte. Wenn Rose mit ihr über diesen Kerl sprechen wollte, würde sie es in ihrem eigenen Tempo tun. Mit Druck würde sie nichts erreichen und es nur noch schlimmer machen.

    Aber ihr von Berufswegen geschulter Instinkt übernahm die Kontrolle und sie konnte sich nicht davon abhalten, weiter nachzubohren.

    „Kann ich ihn kennenlernen?"

    „Ähm, nein. Jedenfalls noch nicht."

    Für Avery bot sich gerade die Gelegenheit, tiefer in dieses Thema einzusteigen – das unangenehme Gespräch über Verhütung, das Risiko von Krankheiten und Schwangerschaften zu führen. Aber sie hatte das Gefühl, als hätte sie angesichts ihrer angespannten Beziehung nicht das Recht dazu.

    Als Mordkommissarin war es ihr jedoch unmöglich, sich keine Sorgen zu machen. Sie kannte die Männer dort draußen. Sie hatte nicht nur Morde gesehen, sondern auch schwere Fälle häuslicher Gewalt. Und während dieser Mann in Roses Leben ein perfekter Gentleman sein konnte, war es viel einfacher für Rose anzunehmen, dass er eine Bedrohung darstellte.

    Hatte Rose ihr jemals einen Grund dazu gegeben, ihren Instinkt anzuzweifeln? Hatte sie selbst Rose nicht gerade noch gesagt, wie stolz sie auf sie sei? „Sei vorsichtig", sagte sie nur.

    Rose war verlegen. Sie verdrehte die Augen und begann mit dem Auspacken von DVDs in dem kleinen Wohnzimmer, das zur Küche gehörte.

    „Was ist mit dir?, fragte Rose. „Willst du allein bleiben? Weißt du... Dad ist immer noch single.

    „Dessen bin mich mir bewusst, sagte Avery. „Aber das geht mich nichts an.

    „Er ist dein Ex-Mann, erwiderte Rose. „Und er ist mein Vater. Also geht es dich schon etwas an. Es könnte dir gut tun, ihn zu sehen.

    „Das wäre nicht gut für uns beide, erwiderte Avery. „Wenn du ihn fragst, sagt er dir das Gleiche. Da bin ich mir sicher.

    Avery wusste, dass es so war. Obwohl sie nie darüber gesprochen hatten, es noch einmal miteinander zu versuchen, gab es ein unausgesprochenes Abkommen zwischen ihnen – etwas, das in der Luft lag, seit sie ihren Job als Rechtsanwältin verloren hatte, und das ihr Leben in den Wochen darauf gründlich ruiniert hatte. Sie tolerierten einander für Rose. Obwohl sie sich gegenseitig liebten und respektierten, wussten sie beide, dass sie nicht wieder zusammenkommen würden. Jack und sie machten sich allerdings dieselben Sorgen. Auch er wollte, dass Avery mehr Zeit mit Rose verbrachte. Und es lag an ihr, herauszufinden, wie sie das anstellen sollte. Sie hatte in den letzten Wochen Zeit gehabt, einen Plan aufzustellen. Dieser verlangte ihr zwar ein Opfer ab, aber sie war bereit, es zu versuchen.

    Eigentlich wollte sie darüber noch gar nicht mit Rose sprechen, doch Jack war ihr auf recht umsubtile Weise zuvorgekommen. Deshalb rückte sie einfach damit heraus.

    „Ich habe darüber nachgedacht, in den nächsten Monaten weniger zu arbeiten. Damit wir diese Gelegenheit gut nutzen können."

    Rose hielt kurz inne. Sie sah verwirrt aus, aufrichtig überrascht. Nach einem Augenblick widmete sie sich wieder dem Karton, den sie gerade auspackte. Sie murrte etwas unverständliches.

    „Wie?", fragte Avery.

    „Aber du liebst deine Arbeit", sagte sie nun deutlicher.

    „Ich weiß, stimmte Avery zu. „Aber ich habe daran gedacht, mich aus der Mordkommission zurückzuziehen. Wenn ich das täte, hätte ich mehr Zeit.

     Rose hielt inne. Über ihr Gesicht huschte innerhalb einer Sekunde eine Vielzahl von Emotionen. Avery war erfreut zu sehen, dass das Thema sie nicht kalt ließ.

    „Mom, das musst du nicht tun. Ihre Stimme war weich und sanft, fast wie die des kleinen Mädchens, an das Avery sich noch so gut erinnern konnte. „Die Mordkommission ist dein Leben.

    „Nein, ist sie nicht. Ich werde älter und erkenne, dass ich so vieles in meiner Familie verpasst habe. Ich muss es tun, um weiterzukommen... um eine bessere Mutter zu werden."

    Rose setzte sich auf die Couch zwischen all den Kisten und den verstreuten Kleidern. Sie blickte zu Avery auf, die sie erwartungsvoll ansah.

    „Bist du sicher, dass du das willst?", fragte sie.

    „Ich weiß es nicht. Könnte sein."

    „Und jetzt weiß ich auch", sagte Rose, „woher ich meine fantastische Fähigkeit habe, Themen

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1