Das Perfekte Gerücht (Ein spannender Psychothriller mit Jessie Hunt—Band Neunzehn)

Von Blake Pierce

„Ein Meisterwerk der Thriller und Mystery-Romane. Blake Pierce hat hervorragende Arbeit geleistet, indem er Charaktere entwickelt hat, die so gut beschrieben sind, dass wir uns wie in ihren Köpfen fühlen, ihren Ängsten folgen und ihren Erfolg herbeiwünschen. Dieses Buch garantiert Ihnen aufgrund der vielen Wendungen Spannung bis zur letzten Seite.“
--Bücher und Filmkritiken, Roberto Mattos (Verschwunden)

DAS PERFEKTE GERÜCHT ist Buch Nr. 19 einer neuen Psychothriller-Reihe des Bestsellerautors Blake Pierce, deren erster Teil Die Perfekte Frau (ein kostenloser Download), mit über 5.000 Fünf-Sterne-Bewertungen und 900 Fünf-Sterne-Rezensionen nunmehr zum Nr. 1 Bestseller geworden ist.

Wohlhabende Paare werden tot in ihren Häusern in einem Vorort von Los Angeles aufgefunden, ohne dass es eine Verbindung zwischen ihnen zu geben scheint. Als Jessie tief in diesen wohlhabenden Stadtteil eintaucht, wird ihr eine schreckliche Wahrheit klar: Dieser Killer ist viel zu gewöhnlich. Er passt sich an, ist unauffällig und bereit, wieder zuzuschlagen. Das macht ihn zum gefährlichsten Mörder von allen.

Ein tempogeladener Psychothriller mit unvergesslichen Charakteren und herzzerreißender Spannung. Die JESSIE HUNT-Serie ist eine fesselnde neue Serie, die Sie bis spät in die Nacht blättern lässt.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Blake Pierce
• Erscheinungsdatum: 16. Juni 2022
• ISBN: 9781094353951

Blake Pierce

Blake Pierce is author of the #1 bestselling RILEY PAGE mystery series, which include the mystery suspense thrillers ONCE GONE (book #1), ONCE TAKEN (book #2) and ONCE CRAVED (#3). An avid reader and lifelong fan of the mystery and thriller genres, Blake loves to hear from you, so please feel free to visit www.blakepierceauthor.com to learn more and stay in touch.

Buchvorschau

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das perfekte gerücht

(ein spannender psychothriller mit jessie hunt – band neunzehn)

b l a k e   p i e r c e

Blake Pierce

Blake Pierce ist Autor der erfolgreichen Mystery-Reihe RILEY PAGE, die aus siebzehn Büchern besteht. Blake Pierce ist ebenfalls Verfasser der MACKENZIE WHITE Mystery-Reihe, die vierzehn Bände umfasst; der AVERY BLACK Mystery-Reihe mit sechs Büchern; der fünfbändigen KERI LOCKE Mystery-Reihe; den sechs Büchern der MAKING OF RILEY PAIGE Mystery-Reihe; der KATE WISE Mystery-Reihe, die aus sieben Büchern besteht; der CHLOE FINE Psycho-Thriller-Reihe, die sechs Bände umfasst; der fünfzehnteiligen JESSE HUNT Psycho-Thriller-Reihe (Fortsetzung folgt); der Psycho-Thriller Reihe DAS AU-PAIR, die aus drei Bänden besteht; der ZOE PRIME Mystery-Reihe, die sechs Teile umfasst; der ADELE SHARP Mystery-Reihe mit zehn Bänden (Fortsetzung folgt); der LONDON ROSES EUROPAREISE Cosy-Krimi-Reihe, die bisher aus sechs Büchern besteht (Fortsetzung folgt); den drei Büchern des neuen LAURA FROST FBI Thrillers (Fortsetzung folgt); der neuen ELLA DARK FBI Thrillern mit bisher sechs Büchern (Fortsetzung folgt); der EIN JAHR IN EUROPA Cosy-Krimi-Reihe aus bisher drei Bänden (Fortsetzung folgt); der dreiteiligen AVA GOLD Mystery-Reihe (Fortsetzung folgt); sowie der RACHEL GIFT Mystery-Reihe, die aktuell aus sechs Büchern besteht (Fortsetzung folgt).

Als treuer Leser und lebenslanger Fan des Genres rund um Mystery und Thriller, hört Blake gern von Ihnen, also besuchen Sie die Seite www.blakepierceauthor.com, um mehr zu erfahren und in Kontakt zu bleiben.

Copyright © 2022 by Blake Pierce. Alle Rechte vorbehalten. Vorbehaltlich der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und Sie es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann senden Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist eine erfundene Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Ergebnis der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jacket image Copyright Vladimir Gjorgiev, verwendet unter der Lizenz von Shutterstock.com.

BÜCHER VON BLAKE PIERCE

EIN RACHEL GIFT FBI-SUSPENSE-THRILLER

IHR LETZTER WUNSCH (Band #1)

IHRE LETZTE CHANCE (Band #2)

IHRE LETZTE HOFFNUNG (Band #3)

DIE FÄLLE DER AVA GOLD

BEUTESTADT (Band #1)

ANGSTSTADT (Band #2)

EIN LAURA FROST FBI-THRILLER

VOR LANGEM VERSCHWUNDEN (Band #1)

VOR LANGEM ENTDECKT (Band #2)

BEREITS IN DER FALLE (Band #3)

BEREITS VERMISST (Band #4)

BEREITS TOT (Band #5)

EIN ELLA-DARK-THRILLER

IM SCHATTEN (Band #1)

WEGGENOMMEN (Band #2)

AUF DER JAGD (Band #3)

MUNDTOT (Band #4)

SPURLOS VERSCHWUNDEN (Band #5)

EIN JAHR IN EUROPA

EIN MORD IN PARIS (Band #1)

TOD IN FLORENZ (Band #2)

RACHE IN WIEN (Band #3)

EIN TODESFALL IN SPANIEN (Band #4)

LONDON ROSES EUROPAREISE

MORD (UND BAKLAVA) (Band #1)

TOD (UND APFELSTRUDEL) (Band #2)

VERBRECHEN (UND BIER) (Band #3)

EIN UNGLÜCKSFALL (UND GOUDA) (Band #4)

EIN UNHEIL (UND EIN PLUNDERSTÜCK) (Band #5)

CHAOS (UND EIN HERING) (Band #6)

ADELE SHARP MYSTERY-SERIE

NICHTS ALS STERBEN (Band #1)

NICHTS ALS RENNEN (Band #2)

NICHTS ALS VERSTECKEN (Band #3)

NICHTS ALS TÖTEN (Band #4)

NICHTS ALS MORD (Band #5)

NICHTS ALS NEID (Band #6)

NICHTS ALS FEHLER (Band #7)

NICHTS ALS VERSCHWINDEN (Band #8)

NICHTS ALS JAGEN (Band #9)

NICHTS ALS ANGST (Band #10)

NICHTS ALS PLÜNDERN (Band #11)

NICHTS ALS KÖDERN (Band #12)

DAS AU-PAIR

SO GUT WIE VORÜBER (Band #1)

SO GUT WIE VERLOREN (Band #2)

SO GUT WIE TOT (Band #3)

ZOE PRIME KRIMIREIHE

GESICHT DES TODES (Band #1)

GESICHT DES MORDES (Band #2)

GESICHT DER ANGST (Band #3)

GESICHT DES WAHNSINNS (Band #4)

GESICHT DES ZORNS (Band #5)

GESICHT DER FINSTERNIS (Band #6)

JESSIE HUNT PSYCHOTHRILLER-SERIE

DIE PERFEKTE FRAU (Band #1)

DER PERFEKTE BLOCK (Band #2)

DAS PERFEKTE HAUS (Band #3)

DAS PERFEKTE LÄCHELN (Band #4)

DIE PERFEKTE LÜGE (Band #5)

DER PERFEKTE LOOK (Band #6)

DIE PERFEKTE AFFÄRE (Band #7)

DAS PERFEKTE ALIBI (Band #8)

DIE PERFEKTE NACHBARIN (Band #9)

DIE PERFEKTE VERKLEIDUNG (Band #10)

DAS PERFEKTE GEHEIMNIS (Band #11)

DIE PERFEKTE FASSADE (Band #12)

DER PERFEKTE EINDRUCK (Band #13)

DIE PERFEKTE TÄUSCHUNG (Band #14)

DIE PERFEKTE GELIEBTE (Band #15)

DAS PERFEKTE IMAGE (Band #16)

DER PERFEKTE SCHLEIER (Band #17)

DER PERFEKTE FEHLTRITT (Band #18)

DAS PERFEKTE GERÜCHT (Band #19)

CHLOE FINE PSYCHOTHRILLER-SERIE

NEBENAN (Band #1)

DIE LÜGE EINES NACHBARN (Band #2)

SACKGASSE (Band #3)

STUMMER NACHBAR (Band #4)

HEIMKEHR (Band #5)

GETÖNTE FENSTER (Band #6)

KATE WISE MYSTERY-SERIE

WENN SIE WÜSSTE (Band #1)

WENN SIE SÄHE (Band #2)

WENN SIE RENNEN WÜRDE (Band #3)

WENN SIE SICH VERSTECKEN WÜRDE (Band #4)

WENN SIE FLIEHEN WÜRDE (Band #5)

WENN SIE FÜRCHTETE (Band #6)

WENN SIE HÖRTE (Band #7)

DAS MAKING OF RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

BEOBACHTET (Band #1)

WARTET (Band #2)

LOCKT (Band #3)

NIMMT (Band #4)

LAUERT (Band #5)

TÖTET (Band #6)

RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

VERSCHWUNDEN (Band #1)

GEFESSELT (Band #2)

ERSEHNT (Band #3)

GEKÖDERT (Band #4)

GEJAGT (Band #5)

VERZEHRT (Band #6)

VERLASSEN (Band #7)

ERKALTET (Band #8)

VERFOLGT (Band #9)

VERLOREN (Band #10)

BEGRABEN (Band #11)

ÜBERFAHREN (Band #12)

GEFANGEN (Band #13)

RUHEND (Band #14)

GEMIEDEN (Band #15)

VERMISST (Band #16)

AUSERWÄHLT (Band #17)

EINE RILEY PAIGE KURZGESCHICHTE

EINST GELÖST

MACKENZIE WHITE MYSTERY-SERIE

BEVOR ER TÖTET (Band #1)

BEVOR ER SIEHT (Band #2)

BEVOR ER BEGEHRT (Band #3)

BEVOR ER NIMMT (Band #4)

BEVOR ER BRAUCHT (Band #5)

EHE ER FÜHLT (Band #6)

EHE ER SÜNDIGT (Band #7)

BEVOR ER JAGT (Band #8)

VORHER PLÜNDERT ER (Band #9)

VORHER SEHNT ER SICH (Band #10)

VORHER VERFÄLLT ER (Band #11)

VORHER NEIDET ER (Band #12)

VORHER STELLT ER IHNEN NACH (Band #13)

VORHER SCHADET ER (Band #14)

AVERY BLACK MYSTERY-SERIE

MORDMOTIV (Band #1)

FLUCHTMOTIV (Band #2)

TATMOTIV (Band #3)

MACHTMOTIV (Band #4)

RETTUNGSDRANG (Band #5)

SCHRECKEN (Band #6)

KERI LOCKE MYSTERY-SERIE

EINE SPUR VON TOD (Band #1)

EINE SPUR VON MORD (Band #2)

EINE SPUR VON SCHWÄCHE (Band #3)

EINE SPUR VON VERBRECHEN (Band #4)

EINE SPUR VON HOFFNUNG (Band #5)

INHALT

PROLOG

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

KAPITEL NEUN

KAPITEL ZEHN

KAPITEL ELF

KAPITEL ZWÖLF

KAPITEL DREIZEHN

KAPITEL VIERZEHN

KAPITEL FÜNFZEHN

KAPITEL SECHSZEHN

KAPITEL SIEBZEHN

KAPITEL ACHTZEHN

KAPITEL NEUNZEHN

KAPITEL ZWANZIG

KAPITEL EINUNDZWANZIG

KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

KAPITEL DREIUNDZWANZIG

KAPITEL VIERUNDZWANZIG

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

KAPITEL DREISSIG

KAPITEL EINUNDDREISSIG

KAPITEL ZWEIUNDDREISSIG

KAPITEL DREIUNDDREISSIG

KAPITEL VIERUNDDREISSIG

EPILOG

PROLOG

Dies war Tony Dantes unliebsamster Teil der Arbeit.

Es machte ihm nichts aus, die auf dem Boden der Umkleidekabine verstreuten Handtücher aufzusammeln. Er genoss es sogar, die Toilettenartikel aufzufüllen. Es hatte etwas Befriedigendes, all diese bunten Behälter bis oben hin gefüllt zu sehen. Sogar das Reinigen der Toiletten war gar nicht so schlimm, wenn er in den Rhythmus kam.

Aber das Dampfbad war etwas anderes. Von allen Aufgaben, die er als Angestellter in der Herrenlounge des Spa Peninsula zu erfüllen hatte, war die Wartung der Dampfkabine diejenige, die er am meisten fürchtete. Da die Geschäftsleitung ihm nicht gestattete, den Dampf während der Öffnungszeiten abzuschalten, kam er nicht umhin zu schwitzen, wenn er den Raum richtig reinigen wollte. Unweigerlich musste er danach duschen und eine zweite Uniform anziehen. Deshalb hob er sich diese Aufgabe immer bis kurz vor Beginn seiner Pause auf.

Jetzt war es fast so weit. Wie es seine Routine verlangte, zog er seine Arbeitsschuhe aus und schlüpfte in ein Paar Flip-Flops. Er hatte schon eine Weile niemanden mehr in der in den Räumlichkeiten gesehen und überlegte, ob er sich bis auf seine Shorts ausziehen sollte, aber dann überlegte er es sich anders. Jeden Moment konnte jemand hereinkommen, und wenn man ihn ohne Hemd sah, würde er es vielleicht ein schlechtes Licht auf das Spa werfen. Also ließ er das Hemd an, schnappte sich zwei Handtücher und seine Desinfektionsmittelflasche, öffnete die Tür und trat in den dichten Nebel.

Es war fast unmöglich zu sehen. Er begann am rechten Ende des Raums und fing an, die weiße Kachelbank zu besprühen und abzuwischen, wobei er darauf achtete, dass er niemanden sah. In den letzten fünfzehn Minuten hatte niemanden den Raum betreten oder verlassen, also war er ziemlich sicher, dass er leer war. So lange dort drinnen zu bleiben, war eine Herkulesaufgabe, um nicht zu sagen ungesund. Dennoch stellte er, wie es seine Gewohnheit war, eine symbolische Rückfrage, um sicher zu sein.

„Ist hier jemand?, rief er, wobei seine Stimme durch den Dampf seltsam gedämpft klang. „Reinigung im Gange.

Es erfolgte keine Reaktion. Er ging zu der längeren, mittleren Bank hinüber und sprühte sie ebenfalls ab. Als er die Kacheln mit dem Handtuch abwischte, bemerkte er eine dunkle Gestalt in der Ecke, wo die mittlere und die linke Bank aufeinandertrafen. Der Nebel war so dicht, dass er zunächst nicht einmal sicher sein konnte, ob es sich um eine Person handelte. Aber als er sich näher heran beugte, sah er, dass es ein Mann war, nackt und auf die Seite gesunken, den Kopf seltsam schief.

„Sir, sind Sie in Ordnung?", fragte Tony laut, in der Hoffnung, dass der Mann gerade eingeschlafen war und von einer dröhnenden Stimme geweckt werden könnte. Der Mann antwortete nicht. Tony hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, aber er zögerte, den Mann zu schütteln oder gar zu berühren. Er wollte nicht wegen unangemessener Berührung gefeuert werden. Stattdessen verließ er den Raum und drückte auf den Knopf, der den Dampf abschaltete und gleichzeitig die Feuchtigkeit heraussaugte. Es dauerte weniger als eine Minute, bis der Vorgang abgeschlossen war.

Als das erledigt war, trat er wieder ein. Was er sah, ließ ihn die Handtücher und die Desinfektionsmittelflasche fallen. Jetzt, da sich der Dampf verzogen hatte, konnte er den Mann klarsehen, und er schlief nicht. Tony wollte schreien, war aber zu fassungslos, um einen Laut von sich zu geben. Der Kopf des Mannes befand sich in einem ungünstigen Winkel, weil er von einer Art dickem Band, das um seinen Hals gewickelt war, hochgehalten wurde. Das andere Ende des Bandes war an einem Metallbügel befestigt, der sich einige Meter über und hinter der Fliesenbank befand. Die Augen des Mannes waren weit aufgerissen. Er war tot.

Tony konnte kaum glauben, was er da sah. Er wollte weglaufen. Aber seine Beine waren vor Angst verkrampft, und er stolperte rückwärts und rutschte auf dem glatten Kachelboden aus. Er landete hart auf seinem Hintern, richtete sich aber schnell wieder auf und eilte aus dem Dampfbad in den Sitzbereich, griff nach dem Telefon und rief die Rezeption des Spas an. Als die Empfangsdame abnahm, brauchte er seine ganze Selbstbeherrschung, um nicht ins Telefon zu schreien.

„Rufen Sie die Polizei, sagte er eindringlich. „Da liegt ein toter Mann im Dampfbad.

KAPITEL EINS

Jessie versuchte, den Schmerz zu ignorieren.

Stattdessen konzentrierte sie ihre ganze Energie auf das Ziel und nicht auf den Kampf auf dem Weg dorthin. Obwohl ihre Oberschenkel brannten und ihr der Atem schwerfiel, ging sie weiter, den Blick auf ihr Ziel gerichtet: Ihre ihre Einfahrt.

Nach weiteren dreißig Sekunden war sie am Ziel. Sie verließ den Sprintmodus und verlangsamte auf Spaziertempo. Sie holte ihr Handy heraus und drückte auf „Stopp" auf der Zeitanzeige ihrer Lauf-App. Sie zeigte: 44:29.

Nicht schlecht für acht Kilometer. Das waren knapp 5 ½-Minuten je Kilometer.

Sie erlaubte sich einen Moment des Stolzes. Sie war noch weit davon entfernt, die 5-Minuten je Kilometer zu erreichen, die sie im College gelaufen war, aber sie hatte sich in den letzten Monaten stetig verbessert. Und in Anbetracht all der Verletzungen, die sie in den letzten Jahren erlitten hatte, von Messerstichen über Schusswunden bis hin zu mehreren Gehirnerschütterungen und mindestens zwei Würgeattacken, fand sie, dass sie sich ziemlich gut schlug.

Jessie ging bis zum Ende des Blocks und ließ ihre Atmung wieder normal werden. Ihre Gedanken schweiften zu dem gestrigen Seminar über die Erstellung von Kriminalitätsprofilen an der UCLA ab. Es war eines ihrer letzten Seminare gewesen, bevor sie wieder Vollzeit in die Mordkommission des LAPD eintreten würde, und die Stimmung war bittersüß. Die Studierenden flehten sie wie schon seit Wochen an, es sich noch einmal zu überlegen. Die Fragerunde im Anschluss an die Vorlesung hatte länger als sonst gedauert, als ob die Studierenden hofften, auch noch das letzte bisschen ihres Wissens aus ihr herausquetschen zu können. Es war erfreulich und ein wenig deprimierend zugleich. Sie wollte nicht, dass es aufhörte.

Jessie drehte sich um und machte sich auf den Weg zurück zum Haus, wobei sie versuchte, den Trübsinn abzuschütteln, der von dem Wissen herrührte, dass etwas so Positives bald vorbei sein würde. Sie hatte zugestimmt, auf Bitten – eigentlich eher Flehen – von Captain Roy Decker zurückzukehren, der das LAPD-Revier in der Innenstadt leitete und die Sonderabteilung der Mordkommission (HSS) beaufsichtigte. Er hatte ihr zugesagt, als Beraterin tätig bleiben zu können und weiterhin mit Detective Ryan Hernandez zusammenarbeiten, der nicht nur ihr Partner, sondern auch ihr Verlobter war. Decker hatte ihr auch einen großen Gehaltssprung angeboten.

Normalerweise wäre das nicht der ausschlaggebende Faktor. Auch ohne den Job war Jessie wohlhabend, ein Ergebnis ihrer Scheidung und einer Erbschaft ihrer Adoptiveltern. Aber angesichts der zu planenden Hochzeit und des kürzlichen „Umzugs" ihrer Schwester konnte das zusätzliche Einkommen nicht schaden.

Jessie erreichte die Eingangstür und begann sich zu strecken. Sie wusste, dass das Grübeln über aktuelle und zukünftige Rechnungen nicht gerade dazu beitrug, ihre Muskeln zu lockern, aber sie konnte nicht anders. Auch wenn sie keine riesige Hochzeit wollte, schien Ryan darauf zu bestehen. Die Veranstaltungsorte und Anbieter, die er vorschlug, waren allesamt hochkarätig und natürlich auch sehr teuer. Das wurde immer mehr zu einem Streitpunkt, bei dem sie es langsam leid war, nachgeben zu müssen.

Und dann war da noch Hannah. Jessie seufzte bei dem Gedanken an sie. Ihre jüngere Halbschwester Hannah Dorsey, die nur wenige Wochen vor ihrem achtzehnten Geburtstag stand, wohnte derzeit im Seasons Wellness Center in Malibu. Der unscheinbare Name ließ vermuten, dass es sich um ein exklusives Spa handeln könnte. Und so teuer wie ein solches war es auch. Nach der Kostenübernahme der Versicherung kostete eine Woche dort mindestens 7000 Dollar, und das war nur für Unterkunft und Verpflegung.

Tatsächlich handelte es sich um eine stationäre psychiatrische Einrichtung, die sich auf Menschen konzentrierte, die an allen Arten von psychischen Erkrankungen litten, einschließlich Selbstmordgedanken, lebensbedrohlichen Essstörungen und sogar unkontrollierten Zwangsstörungen. Hannah hatte sich dort vor zwei Wochen freiwillig gemeldet, auf Drängen der Therapeutin, die sie mit Jessie teilte, Dr. Janice Lemmon.

Offiziell war sie dort, um mit der Diagnose „Neigung zur Selbstverletzung" fertig zu werden, aber das entsprach nicht ganz der Wahrheit. Seit Monaten, wenn nicht länger, hatte sich Hannah absichtlich in gefährliche Situationen begeben, die schlimm enden könnten. Sie hatte zugegeben, dass normale menschliche Interaktionen sie meist gefühllos machten. Also suchte sie die Konfrontation mit Tyrannen aus der Nachbarschaft, unheimlichen Stalkern, Drogendealern, Pädophilen und sogar einem Ring für sexuelle Sklaverei, um einen Adrenalinstoß zu bekommen. Auch wenn das Gefühl flüchtig war, so war es doch wenigstens etwas.

Doch dann wurden Jessie, Ryan und Hannah von einem älteren Serienmörder namens Nachtjäger in einer abgelegenen Berghütte gefangen gehalten. Jessie und Ryan gelang es, den Mann zu fangen und zu überwältigen. Doch als er in Handschellen und unbewaffnet war, erschoss Hannah ihn und tötete ihn. Sie behauptete, es sei eine Form der Selbstverteidigung gewesen, ein Weg, einen Mann zu stoppen, von dem sie wusste, dass er nie aufhören würde, nach einem Weg zu suchen, an sie heranzukommen, selbst hinter Gittern.

Erst später erfuhr Jessie, dass der wahre Grund, warum Hannah den Nachtjäger ermordet hatte, der war, dass sie einfach wissen wollte, wie es sich anfühlt. Es stellte sich heraus, dass es ihr gefiel. Die Tat gab ihr ein Hochgefühl, das sie noch nie zuvor erlebt hatte, und sie wollte dieses Gefühl wiederhaben. In den Wochen, nachdem sie den Nachtjäger kaltblütig erschossen hatte, träumte sie davon, noch jemanden zu töten, in der Hoffnung, den Nervenkitzel dieses Moments wieder zu erleben.

Als Hannah über einen Monat später Dr. Lemmon endlich davon erzählte, kam diese auf die Idee, sie in das Seasons Wellness Center zu schicken, wo sie seither war. In dieser Zeit hatte sie an intensiven Gruppen- und Einzeltherapiesitzungen sowie an einigen Sitzungen mit Jessie teilgenommen. Dr. Lemmon hatte auch alles Mögliche angeordnet, von der Umleitungstherapie bis zum Brain-Mapping. Alle Optionen wurden in Betracht gezogen. Nichts war nicht denkbar, es zu versuchen. Das Ziel war ein zweifaches: Erstens, Hannah dabei zu helfen, Emotionen zu empfinden, ohne dass sie dafür besondere Situationen braucht, und zweitens, ihr süchtig machendes Verlangen zu beseitigen, sich durch – um es ganz offen zu sagen – das Töten von Menschen zu berauschen.

Als Jessie ihre letzte tiefe Dehnübung beendete, erinnerte sie sich an ihren letzten Besuch, der erst zwei Tage zurücklag. Es war keine Therapiesitzung, nur ein zwangloser Besuch, aber besonders zwanglos war es nicht gewesen. Hannah war nicht gerade in Plauderlaune.

„Bist du nur hier, um mir meine Situation unter die Nase zu reiben?", hatte sie gefragt. Von da an ging es bergab.

Jessie versuchte, die Erinnerung abzuschütteln, als sie die Tür zu dem Haus in Mid-Wilshire öffnete, das sie von ihrem ermordeten Mentor, Garland Moses, geerbt hatte, und ins Schlafzimmer ging, um sich auszuziehen und zu duschen. Sie konnte Ryan im Hinterhof grunzen hören und ging in diese Richtung, um nach ihm zu sehen.

Ihr Verlobter nutzte den milden Tag Anfang März in Los Angeles, um draußen und ohne Hemd sein Reha-Training zu absolvieren. Mehr als acht Monate nach einem Stich in die Brust und einem wochenlangen Koma war er zu fünfundneunzig Prozent genesen.

Er machte gerade Kniebeugen, während er vierzig Pfund schwere Hanteln hielt. Jessie bewunderte ihn schweigend hinter der Glasschiebetür. Sein kurzes schwarzes Haar und seine dunkle Haut schimmerten im Sonnenlicht. Seine sonst so freundlichen braunen Augen waren konzentriert. Schweiß rann ihm über die muskulöse Brust, als er sich in die Kniebeuge begab und sich wieder aufrichtete, wobei sich seine Waden durch die Anstrengung kräuselten. Obwohl Ryan nicht eitel war, wusste Jessie, dass es für ihn wichtig war, den wohlgeformten Körperbau wiederzuerlangen, den er vor dem Überfall gehabt hatte. Sein 1,80 m großer und 90 kg schwerer Körper war immer eine Quelle des Stolzes und eine Waffe gewesen, die er gegen die Kriminellen einsetzen konnte, mit denen er es zu tun hatte. Sein Ziel war es, dorthin zurückzukehren, wo er einmal gewesen war, und er war fast am Ziel.

Als er seinen Auftritt beendet hatte, klopfte sie an die Scheibe und öffnete die Tür.

„Ich gehe duschen, sagte sie zu ihm. „Bist du bald fertig?

„Ich habe noch etwa fünf Minuten Zeit. Ich dusche, wenn du fertig bist."

Jessie war versucht, ihm vorzuschlagen, früher fertig zu werden und sich ihr anzuschließen. Aber sie wusste, dass er unbedingt wieder zu Kräften kommen wollte, und alles, was dem im Wege stand, selbst ein morgendliches Vergnügen, war im Moment zweitrangig.

Also hütete sie ihre Zunge und machte sich auf den Weg ins Bad. Ihr Laufshirt war durchnässt und ihre schwarze Hose fühlte sich an ihren Beinen unangenehm warm an. Sie stellte die Dusche an und betrachtete sich noch einmal im Spiegel, während sich das Wasser aufwärmte. Sie war erfreut zu sehen, dass sich ihre Läufe auszahlten.

Sie sah straffer aus als noch vor ein paar Monaten. In Anbetracht der Tatsache, dass sie sich ihrem einunddreißigsten Geburtstag näherte, fand sie, dass es ihr ziemlich gut ging. Ihre langen Beine, die wesentlich zu ihrer Größe von 1,70 m beitrugen, hatten viel von der Muskelspannung zurückgewonnen, die sie verloren hatten, als sie sich von ihren verschiedenen Verletzungen erholte. Ihr schulterlanges braunes Haar war glänzend und ihre grünen Augen strahlten vor Energie. Trotz der ständigen Stressfaktoren in ihrem Leben hielt sie sich ihrer Meinung nach ganz gut in Form. Und die verstohlenen Blicke, die sie auf der Straße erntete, schienen dies zu bestätigen.

Sie duschte schnell, denn sie wusste, dass Ryan warten würde, bis er an der Reihe war. Als sie das Wasser abstellte und den Vorhang zurückzog, stand er da und hielt ihr ein Handtuch hin.

„Persönlicher Handtuchservice, bemerkte sie. „Was verschafft mir die Ehre?

„Ich wünschte, ich könnte sagen, dass es nur ein Anflug von Freundlichkeit war, sagte er entschuldigend. „Aber ich bin hier, um die Dinge zu beschleunigen.

„Warum?, fragte sie. „Habe ich zu lange gebraucht? Ich dachte, ich war ziemlich schnell.

„Nein, versicherte er ihr. „Aber während du geduscht hast, haben wir einen Anruf von Decker bekommen. Er hat einen Fall für uns.

„Was für einen Fall?", fragte sie.

„Er wollte keine Einzelheiten nennen, sagte aber, dass es im Peninsula Resort in Palos Verdes einen Mord gegeben habe. Er will, dass wir so schnell wie möglich dorthin fahren. Er wird uns unterwegs auf dem Laufenden halten."

„Hat er wenigstens das Opfer erwähnt?"

„Nö. Ich habe gefragt, aber er sagte, er würde uns beide aufklären, wenn er in zehn Minuten zurückruft, da er erwartet, dass wir