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Parker legt die Schläger lahm: Butler Parker 200 – Kriminalroman
Parker legt die Schläger lahm: Butler Parker 200 – Kriminalroman
Parker legt die Schläger lahm: Butler Parker 200 – Kriminalroman
eBook124 Seiten1 Stunde

Parker legt die Schläger lahm: Butler Parker 200 – Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Butler Parker ist ein Detektiv mit Witz, Charme und Stil. Er wird von Verbrechern gerne unterschätzt und das hat meist unangenehme Folgen. Der Regenschirm ist sein Markenzeichen, mit dem auch seine Gegner öfters mal Bekanntschaft machen. Diese Krimis haben eine besondere Art ihre Leser zu unterhalten.
Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!

Cleveland und Longless, die beiden Killer aus den Staaten, waren bester Stimmung. Vor knapp einer Stunde war ein Scheck aus Chikago eingetroffen, der ihre finanziellen Schwierigkeiten beendete. Sie hatten die Hotelrechnung für zwei zurückliegende Wochen beglichen und konnten sich zwei weitere Wochen in London leisten. Sie hatten beschlossen, etwas für ihre Entspannung zu tun und schlenderten seit einer halben Stunde durch Soho. Sie brauchten diese Entspannung. Sie waren schon seit Wochen hinter Mike Rander und einem gewissen Butler Parker her. Sie hatten den strikten Auftrag erhalten, diese beiden Männer ins Jenseits zu schicken, doch bisher hatten sie es einfach nicht geschafft. Entweder hatte der sprichwörtliche dumme Zufall ihnen einen Streich gespielt, oder aber Parker war wieder mal schlauer gewesen. Cleveland und Longless litten unter deutlich erkennbaren Frustrationserscheinungen und mußten sich moralisch aufrüsten. Es war vor allen Dingen Cleveland, der unter diesen Pannen litt. Drüben in den Staaten hatte er sich einen Namen als Profi gemacht. Hier in London jedoch schien er in eine langanhaltende Pechsträhne geraten zu sein. Longless' Vater, ein bekannter Syndikat- und Stehkragengangster in Chikago, hatte seinen Sohn in die Hand von Cleveland gegeben. Longless sollte aus erster Hand den harten Beruf eines Profi erlernen. Doch Longless, dieser große, tapsige Junge mit dem Aussehen eines überernährten Riesenbabys, hatte sich bisher als ein totaler Versager erwiesen. Seine Erbanlagen entsprachen so gar nicht den Fähigkeiten seines Vaters. Cleveland hatte das längst registriert. Er, der Profi mit dem jungenhaft sympathischen Aussehen eines Filmstars, war oft der Verzweiflung nahe, wenn Longless wieder mal ins Fettnäpfchen trat. Cleveland gab sich redlich Mühe, seinem Lehrling Longless die Feinheiten seines Berufes beizubringen, doch das Riesenbaby Longless begriff einfach nicht. Cleveland hatte diese Gedanken verdrängt, als er jetzt mit Longless durch die schmalen Straßen von Soho schlenderte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum22. Sept. 2020
ISBN9783740971397
Parker legt die Schläger lahm: Butler Parker 200 – Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Parker legt die Schläger lahm - Günter Dönges

    Butler Parker

    – 200 –

    Parker legt die Schläger lahm

    Günter Dönges

    Cleveland und Longless, die beiden Killer aus den Staaten, waren bester Stimmung.

    Vor knapp einer Stunde war ein Scheck aus Chikago eingetroffen, der ihre finanziellen Schwierigkeiten beendete. Sie hatten die Hotelrechnung für zwei zurückliegende Wochen beglichen und konnten sich zwei weitere Wochen in London leisten. Sie hatten beschlossen, etwas für ihre Entspannung zu tun und schlenderten seit einer halben Stunde durch Soho.

    Sie brauchten diese Entspannung.

    Sie waren schon seit Wochen hinter Mike Rander und einem gewissen Butler Parker her. Sie hatten den strikten Auftrag erhalten, diese beiden Männer ins Jenseits zu schicken, doch bisher hatten sie es einfach nicht geschafft. Entweder hatte der sprichwörtliche dumme Zufall ihnen einen Streich gespielt, oder aber Parker war wieder mal schlauer gewesen. Cleveland und Longless litten unter deutlich erkennbaren Frustrationserscheinungen und mußten sich moralisch aufrüsten. Es war vor allen Dingen Cleveland, der unter diesen Pannen litt. Drüben in den Staaten hatte er sich einen Namen als Profi gemacht. Hier in London jedoch schien er in eine langanhaltende Pechsträhne geraten zu sein.

    Longless’ Vater, ein bekannter Syndikat- und Stehkragengangster in Chikago, hatte seinen Sohn in die Hand von Cleveland gegeben. Longless sollte aus erster Hand den harten Beruf eines Profi erlernen.

    Doch Longless, dieser große, tapsige Junge mit dem Aussehen eines überernährten Riesenbabys, hatte sich bisher als ein totaler Versager erwiesen. Seine Erbanlagen entsprachen so gar nicht den Fähigkeiten seines Vaters.

    Cleveland hatte das längst registriert. Er, der Profi mit dem jungenhaft sympathischen Aussehen eines Filmstars, war oft der Verzweiflung nahe, wenn Longless wieder mal ins Fettnäpfchen trat. Cleveland gab sich redlich Mühe, seinem Lehrling Longless die Feinheiten seines Berufes beizubringen, doch das Riesenbaby Longless begriff einfach nicht.

    Cleveland hatte diese Gedanken verdrängt, als er jetzt mit Longless durch die schmalen Straßen von Soho schlenderte. Morgen war auch noch ein Tag.

    »Was hältst du von ’nem kleinen Happenpappen?« erkundigte sich Longless, als sie vor einer schmalen Seitenstraße standen, die sich auf die Befriedigung von Eßbedürfnissen spezialisiert zu haben schien. Dicht an dicht gab es hier große und kleine Restaurants, Snack-Bars und Schnellimbisse. Der kühle Abendwind trug gaumenkitzelnde Gerüche in die Nase von Longless.

    »Gegen ’ne anständige Unterlage ist nichts einzuwenden«, sagte Cleveland, »bei der Gelegenheit können wir uns ja mal über Parker und Rander unterhalten, Junge.«

    Sie schlenderten in die schmale Straße hinein und näherten sich einem Restaurant, das einen erfreulichen Eindruck machte. Über dem Eingang gab es einen Baldachin, über der Tür stand »Bei Albert« und der Hinweis, hier habe man rein französische Küche zu erwarten. Das Restaurant machte bereits von außen einen gediegenen Eindruck und regte die Magensäfte an.

    Im Näherkommen hörten sie hämmernde Musik, die aus dem Restaurant nach draußen klang. Es handelte sich um Pop-Musik, die überhaupt nicht zu dem Lokal paßte. Und vor dem Eingang hatte sich jetzt ein junges Pärchen aufgebaut, das an der Tür rüttelte.

    »Geschlossen? Jetzt, um diese Zeit?« sagte der junge Mann und sah seine Begleiterin kopfschüttelnd an. »Hallo, Albert – Albert?!«

    »Ist doch sinnlos bei dem Krach«, meinte die Begleiterin des jungen Mannes.

    »Kennt man doch gar nicht bei ihm«, meinte der junge Mann. »Na ja, kann man nichts machen.«

    Er hatte noch nicht ganz ausgesprochen, als eine derbe Männerstimme hinter dem herabgelassenen Rollo an der Tür erschien und ein provisorisches Schild befestigte.

    »Geschlossene Gesellschaft«, las Longless, der zusammen mit Cleveland ebenfalls vor der Tür stand. »Familienfeier!«

    »Dann eben nicht, liebe Tante«, sagte Cleveland, »anderswo wird schließlich auch noch gekocht.«

    Cleveland und Longless schlenderten weiter und hielten auf ein italienisches Lokal zu, das sich auf Pizza spezialisiert hatte. Sie dachten verständlicherweise nicht weiter über das Schild nach, das Longless eben gesehen und gelesen hatte.

    Aus einem Wagen, der vor dem Eingang zum französischen Restaurant parkte, stieg ein untersetzter, muskulöser Mann, der sie mit nachdenklichen Blicken verfolgte. Dann überquerte er den Gehsteig, baute sich in Höhe der Tür und auf und polierte sich die Fingernägel. Dabei sah er immer wieder kurz hoch und beobachtete die beiden Dauerkiller, die jetzt in Richtung Pizza-Küche verschwanden.

    *

    Es handelte sich tatsächlich um eine geschlossene Gesellschaft, aber von einer Familienfeier konnte keine Rede sein.

    Alberts Restaurant war leer, abgesehen von einigen Männern, die sich sehr unkonventionell benahmen. Sie standen hinter der Theke mit dem anschließenden offenen Grill und Rauchabzug und zertrümmerten systematisch Gläser und Flaschen. Sie gingen dabei routiniert und sachlich vor.

    In einem der vielen Polstersessel, die in dem mit unaufdringlicher Eleganz eingerichteten Lokal standen, saß ein etwa 35jähriger Mann, der zu modisch gekleidet war. Er hielt einen Kognakschwenker in der Hand, nippte kurz und rief den beiden Männern hinter der Theke lässig zu, sie brauchten sich nicht zu beeilen.

    »Die obere Flaschenreihe, wenn ich jetzt mal bitten darf«, sagte er lächelnd, »wir wollen doch ganze Arbeit leisten, meine Herren, oder?«

    Die beiden Männer hinter der Theke waren typische Schläger, groß, muskulös und stumpf aussehend. Sie trugen Anzüge mit viel zu breiten Nadelstreifen und schreiend bunte Hemden. Sie nickten dem Mann im Sessel grinsend zu und fegten dann die Flaschen hinunter auf den Boden.

    Dabei nahmen sie Rücksicht auf den kleinen dicken Mann mit dem grauen Schnurrbart, der entsetzt in einer Ecke der Theke stand und die Hände rang.

    Es handelte sich um Albert, den Besitzer des Restaurants. Er trug eine schiefsitzende Kochmütze und eine Schürze, die mit Getränkeflecken übersät war. Albert, etwa 55 Jahre alt, starrte auf die Flaschenreihe im nächsten Regal.

    »Oh, nicht!« schrie er plötzlich auf und warf sich den beiden Schlägern entgegen, »nicht diesen guten Kognak!«

    »Aber, Väterchen, wer wird denn so nervös sein?« sagte Mike, der größere der beiden Schläger, und versetzte Albert fast beiläufig einen Schlag in den Magen.

    Albert sackte in sich zusammen, rang nach Luft und rutschte dann langsam zu Boden. Er landete zwischen Scherben und Küchengeräten, die vor ein paar Minuten noch zum offenen Grill gehört hatten.

    »Immer schön langsam, Alterchen«, warnte Joe, der zweite Schläger, etwas untersetzter als sein Partner, »wir wollen uns doch nicht unnötig aufregen, oder?«

    Joe und Mike hatten das Regal leergeräumt und sahen erwartungsvoll auf den Mann im Sessel, der jetzt langsam aufstand. Er war groß, schlank und hatte ein hageres Gesicht. Er wandte sich Albert zu, der sich gerade stöhnend erhob.

    »Nicht tragisch nehmen«, sagte dieser Mann, der Freddy Carpenter hieß. »Wenn Gentlemen wie wir mal zur Kasse bitten, müssen eben die Kohlen stimmen. Oder es gibt Kleinholz!«

    »Bitte, Monsieur!« flehte Albert und wischte sich seine leicht blutende Nase ab.

    »Aber gern«, gab Carpenter ironisch zurück, »was soll’s denn sein? Richtig. Wir brauchen da noch ein paar Spiegelglasscherben. Mike und Joe, wenn ich dann mal bitten darf.«

    Die beiden tumben Schläger ließen sich nicht lange bitten. Sie schmetterten den Rest der noch heilen Flaschen in die Spiegel hinter den Aufsätzen. Auch diese Arbeit besorgten sie mit Kraft und Routine.

    »Das wär’s vorerst, Albert«, sagte Carpenter, sich wieder an den Besitzer wendend, der schluchzend in einem Sessel hockte. »Und wenn wir jetzt immer noch nicht richtig verstanden sein sollten, kommt als nächstes eine künstlerische Gesichtsumgestaltung auf den Spielplan. Wir wünschen noch einen prächtigen Abend!«

    Freddy Carpenter nickte seinen beiden Schlägern zu und verließ zusammen mit ihnen das Restaurant, das einem wilden Trümmerhaufen glich.

    *

    Das Haus in der hochherrschaftlichen Mayfair Street war taghell erleuchtet. Diese sehr ruhige Straße mit altehrwürdigen Häusern befand sich neben einem kleinen, aber sehr gepflegten Park, in dem tagsüber seriöse Pensionäre sich erholten. Die Straße und der Park gehörten zu einem Wohnviertel, das in London als exquisit galt.

    Josuah Parker hatte es für seinen jungen Herrn gemietet, und Mike Rander fühlte sich in diesem Haus äußerst wohl.

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