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Parker völlig sprachlos: Butler Parker 165 – Kriminalroman
Parker völlig sprachlos: Butler Parker 165 – Kriminalroman
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eBook124 Seiten1 Stunde

Parker völlig sprachlos: Butler Parker 165 – Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Butler Parker ist ein Detektiv mit Witz, Charme und Stil. Er wird von Verbrechern gerne unterschätzt und das hat meist unangenehme Folgen. Der Regenschirm ist sein Markenzeichen, mit dem auch seine Gegner öfters mal Bekanntschaft machen. Diese Krimis haben eine besondere Art ihre Leser zu unterhalten.
Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!

Der junge Mann im Tower des kleinen Sportflugplatzes zuckte plötzlich wie unter einem Hornissenstich zusammen, als er die einschwebende Maschine ausmachte. Seine Augen weiteten sich. Er griff sich unwillkürlich an den Hals, als sei die Luft ihm knapp geworden. Dann sprang er auf und griff hastig nach dem Fernglas. »Nein, nein«, keuchte er und korrigierte die Feineinstellung, um noch besser sehen zu können, »nein, das darf doch nicht wahr sein!« »Was ist denn?« fragte der Flugschreiber, der neben ihm saß, ein ebenfalls noch junger, sportlich aussehender Mann, »was hast du denn?« »Da ... da ...! Sieh' doch mal!« Der junge Mann reichte sein Fernglas an seinen Freund weiter und lief dann um den Tisch herum, um vorn an der Glasscheibe noch besser sehen zu können, »das kann doch niemals hinhauen!« Der Flugschreiber brauchte das Fernglas nicht mehr. Er sah die Maschine mit bloßen Augen. Sie donnerte dicht über die Landebahn hinweg, wobei der klotzige Sternmotor eigenartig hustende und spuckende Geräusche von sich gab. Der Doppeldecker, der an diesem Sternmotor hing, stammte mit Sicherheit aus einem Museum für Veteranen des Luftsports. Und schien dazu inmitten einer dringend notwendigen Überholung vergessen worden zu sein. Die beiden Tragflächen waren mit Sicherheit verspannt und warteten nur darauf, sich in ihre Einzelbestandteile aufzulösen. Vom Höhen- und Seitenruder flatterten Fetzen der Stoffbespannung. Das Fahrgestell schien nur notdürftig mit rostigem Draht zusammengeflickt worden zu sein.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum21. Mai 2019
ISBN9783740949037
Parker völlig sprachlos: Butler Parker 165 – Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Parker völlig sprachlos - Günter Dönges

    Butler Parker

    – 165 –

    Parker völlig sprachlos

    Günter Dönges

    Der junge Mann im Tower des kleinen Sportflugplatzes zuckte plötzlich wie unter einem Hornissenstich zusammen, als er die einschwebende Maschine ausmachte.

    Seine Augen weiteten sich. Er griff sich unwillkürlich an den Hals, als sei die Luft ihm knapp geworden. Dann sprang er auf und griff hastig nach dem Fernglas.

    »Nein, nein«, keuchte er und korrigierte die Feineinstellung, um noch besser sehen zu können, »nein, das darf doch nicht wahr sein!«

    »Was ist denn?« fragte der Flugschreiber, der neben ihm saß, ein ebenfalls noch junger, sportlich aussehender Mann, »was hast du denn?«

    »Da ... da ...! Sieh’ doch mal!« Der junge Mann reichte sein Fernglas an seinen Freund weiter und lief dann um den Tisch herum, um vorn an der Glasscheibe noch besser sehen zu können, »das kann doch niemals hinhauen!«

    Der Flugschreiber brauchte das Fernglas nicht mehr. Er sah die Maschine mit bloßen Augen. Sie donnerte dicht über die Landebahn hinweg, wobei der klotzige Sternmotor eigenartig hustende und spuckende Geräusche von sich gab.

    Der Doppeldecker, der an diesem Sternmotor hing, stammte mit Sicherheit aus einem Museum für Veteranen des Luftsports. Und schien dazu inmitten einer dringend notwendigen Überholung vergessen worden zu sein.

    Die beiden Tragflächen waren mit Sicherheit verspannt und warteten nur darauf, sich in ihre Einzelbestandteile aufzulösen. Vom Höhen- und Seitenruder flatterten Fetzen der Stoffbespannung. Das Fahrgestell schien nur notdürftig mit rostigem Draht zusammengeflickt worden zu sein. In der Rumpfbespannung waren deutlich große Risse und Löcher zu sehen.

    »Das Ding fliegt!« stellte der Flugschreiber andächtig fest.

    »Aber nicht mehr lange«, sagte der Flugleiter mit unwillkürlich leiser Stimme, »der Motor muß doch jeden Moment auseinanderplatzen.«

    Seine Ferndiagnose war nicht ganz richtig.

    Gewiß, aus den kurzen Auspuffrohren quollen pechschwarze Wolken. Und das Husten und Spucken war vielleicht noch lauter und erbarmungswürdiger geworden. Die Maschine lag schräg in der Luft, aber sie flog und dachte nicht im Traum daran, abzuschmieren. Genau das Gegenteil war der Fall. Sie wurde hochgezogen und donnerte, begleitet von einigen akustisch sehr interessanten Aussetzern und hoch in die Luft ...

    *

    Vor dem Hangar war man ebenfalls auf den Doppeldecker aufmerksam geworden.

    Einige Sportflieger verschiedenen Alters, in mehr oder weniger ölverschmierten Overalls und mit angeschnallten Fallschirmen, starrten der Maschine nach, die jetzt hinter einem kleinen Waldstück verschwand.

    Mel Hanson rieb sich die Augen und schüttelte den Kopf.

    »Ich muß geträumt haben«, stellte er dann fest, »so was gibt es doch überhaupt nicht.«

    »Diese Kiste gibt’s!« antwortete Rieh Gardman und grinste, »ich zumindest kann sie noch verdammt deutlich hören.«

    »Da ist sie wieder!« rief Les Pantry und deutete aufgeregt nach rechts, »da kommt sie wieder angedonnert!«

    Die drei Männer, die etwas abseits von den übrigen standen, schwiegen wie auf ein geheimes Kommando. Sie verfolgten den Anflug der Maschine, die dicht über einem anderen Waldstück aufgetaucht war und mit dem Fahrwerk fast die Wipfel der Tannen berührte. Der Sternmotor hustete und rülpste wie ein menschliches Wesen, schien sich dabei aber recht wohl zu fühlen.

    »Achtung! er hält direkt auf uns zu!« brüllte Rich Gardman und sah sich nach einer geeigneten Deckung um. Er war immerhin schon fünfundvierzig Jahre alt und schätzte die Sicherheit. Dann vergaß er jedoch sein Vorhaben. Er stierte wie hypnotisiert auf den Doppeldecker, der genau auf die beiden großen Schiebetore des Hangars zuhielt.

    Mel Hanson, dreißig Jahre alt, mittelgroß, schlank, zog den Kopf ein. Sein Verstand sagte ihm, daß es höchste Zeit wurde, sich in Deckung zu werfen, doch seine Muskeln verweigerten den Befehlsempfang. Sie waren wie gelähmt.

    Les Pantry, fünfundzwanzig Jahre alt, untersetzt, stämmig, mit rundlichem Gesicht, schob seinen Oberkörper vor. Er hechelte wie ein abgehetzter Jagdhund, der seine Beute verfehlt hat und war ebenfalls nicht in der Lage, sich in Deckung zu begeben. Dafür schloß er aber unwillkürlich die Augen, als der alte Doppeldecker groß wie ein Scheunentor wurde und in der nächsten Sekunde in den Hangar hineinkrachen mußte.

    Als der erwartete Zusammenstoß akustisch ausblieb, riskierte Les Pantry ein Auge und vermißte die Maschine, Sie war nicht mehr vorhanden, nicht mehr zu sehen. Nur noch zu hören.

    »Da ... da ...!« stieß er überrascht hervor und deutete steil in die Luft.

    Der Doppeldecker hing inzwischen an der Luftschraube und bohrte sich senkrecht in den Himmel. Der Sternmotor röhrte wie ein uriger Hirsch oder Elch. Er gab alles, was seine Zylinder noch zu bieten hatten.

    »Sagenhaft«, stotterte Hanson, der alles sehr deutlich sah, »ssa-ssa-genhaft!«

    »Toll!« konstatierte Gardman.

    »Das darf und kann nicht wahr sein«, verkündete Pantry mit ersterbender Stimme und fühlte sich einer mittleren Ohnmacht nahe. »So was gibt es doch überhaupt nicht!«

    *

    »Ich bitte ungemein um Entschuldigung, Sir, falls Ihnen meine bescheidenen Flugkünste nicht zugesagt haben sollten«, sagte Josuah Parker etwa zehn Minuten später, nachdem der alte Doppeldecker ausgerollt war, »ich möchte mir erlauben zu gestehen, daß meine Kenntnisse einer Auffrischung bedürfen. Ich glaube nicht, daß sie dem momentanen Stand entsprechen.«

    Mike Rander, der junge und gutaussehende Strafverteidiger aus Chikago, lehnte auf schwachen Knien und mit dem Rücken gegen den Rumpf des Doppeldeckers und rang nach Luft. Ihm war noch relativ schwarz vor Augen. Er litt unter akuten Gleichgewichtsstörungen.

    »Warum ... warum treten Sie nicht im Luftzirkus auf?« fragte Rander endlich, nachdem er seine Stimmbänder wieder halbwegs unter Kontrolle hatte.

    »Ich fürchte, Sir, daß man dort einen müden, alten und relativ verbrauchten Mann kaum akzeptieren würde.« Parker hielt viel von Selbstkritik, »ich würde meinen, daß es für den bescheidenen Hausgebrauch gerade noch reichen wird.«

    Mike Rander war noch nicht fähig und willens, sich an einer ausgiebigen Diskussion zu beteiligen. Dankbar blickte er dem Jeep entgegen, der auf den Doppeldecker zugerast kam. Wenig später sprangen Hanson, Gardman und Pantry aus dem Wagen und liefen auf Rander und Parker zu.

    »Sagenhaft, wie Sie die Kiste beherrschen«, rief Hanson anerkennend aus und schüttelte Rander die Hand.

    »Einmalig … Ganz große Klasse«, verkündete Gardman und klopfte Mike Rander auf die Schulter.

    »Da kann man vor Neid nur noch blaß werden«, gestand Pantry und griff nach Mike Randers Hand, »wo haben Sie das gelernt?«

    »Fragen Sie meinen Butler«, erwiderte Rander.

    Hanson, Gardman und Pantry wandten sich dem Butler zu und sahen sich damit einem Mann undefinierbaren Alters gegenüber, der tiefschwarze Kleidung samt gleichfarbigen Zwirnshandschuhen trug. Über dem linken Unterarm des Mannes hing der massig-massive Bambusgriff eines altväterlich gebundenen Regenschirms.

    »Er flog nämlich den Doppeldecker! Nicht ich!« stellte der junge Anwalt richtig und grinste, »ich hoffe, Sie sind nicht zu sehr enttäuscht.«

    Hanson, Gardman und Pantry brauchten einige Zeit, bis sie begriffen. Als sie endlich glaubten, bestürmten sie den Butler mit Fragen. Parker antwortete gemessen und würdevoll. Und verschnörkelt dazu.

    »Ich habe nicht die Ehre, einem der vielen Luftsportclubs der Vereinigten Staaten von Amerika anzugehören«, erläuterte er ausführlich. »Vor vielen Jahren erlernte ich das Fliegen bei dem Grafen von Exeter, dessen Butler zu sein ich die große Ehre hatte. Besagter Graf bestand darauf, daß meine bescheidene Wenigkeit sich in den Lüften tummelte. Ich hoffe, ich habe mir einige Kenntnisse erhalten können.«

    Bevor man Parker versichern konnte, daß dem so war, erschien neben dem Doppeldecker ein Cadillac, der sanft und weich anhielt. Diesem Wagen entstieg ein sportlich und offensichtlich teuer gekleideter Mann von etwa fünfundfünfzig Jahren. Diese teure und gutsitzende Kleidung täuschte nicht darüber hinweg, daß der Mann einen leichten Bauchansatz besaß, einen Stiernacken hatte und auf kurzen und stämmigen Beinen einherwandelte. Dieser Mann, das war klar zu ersehen, war es gewohnt, auftauchende Schwierigkeiten energisch anzugehen. Und in der Wahl seiner Mittel war er dabei sicher nicht wählerisch, worauf sein ausgeprägter und eckiger Unterkiefer eindeutig hinwies. Er stellte sich als Präsident des »Chikago Airsport Club« vor und hieß Paul Belmont.

    »Fein, Sie zu sehen«, sagte Mike Rander nach der gegenseitigen Vorstellung, »mein Butler und ich möchten gern Ihrem Club beitreten, Mister Belmont. Hoffentlich gibt es da keine Schwierigkeiten?«

    »Kommen Sie mit ins Sekretariat!« gab Belmont zurück und musterte Rander und Parker ungeniert und prüfend, »wenn Sie

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