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Big Boss: Der exzellente Butler Parker 76 – Kriminalroman
Big Boss: Der exzellente Butler Parker 76 – Kriminalroman
Big Boss: Der exzellente Butler Parker 76 – Kriminalroman
eBook123 Seiten1 Stunde

Big Boss: Der exzellente Butler Parker 76 – Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Exzellent – das ist er im wahrsten Sinne des Wortes: einzigartig, schlagfertig und natürlich auch unangenehm schlagfähig. Wer ihn unterschätzt, hat schon verloren. Sein Regenschirm ist nicht nur sein Markenzeichen, sondern auch die beste Waffe der Welt. Seinem Charisma, Witz und Charme kann keiner widerstehen.
Der exzellente Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!

»Pünktlich auf die Minute«, sagte der schlanke Mann am Steuer des Buick und deutete lässig auf die zweimotorige Reisemaschine, die gerade zur Landung ansetzte. »Klar«, erwiderte sein kompakter Beifahrer und warf die gerade angerauchte Zigarette durch das geöffnete Wagenfenster, »die werden sich hüten, 'nen Umweg zu machen …!« Sie beobachteten die Turbo-Beechcraft-Baron, die auf der Betonpiste ausrollte. Auf dem Rumpf der Maschine war in großen Lettern zu lesen, daß dieses Privatflugzeug einer gewissen »Resthouse-Company« gehörte. »Dann wollen wir mal wieder«, meinte der schlanke Mann am Steuer des Buick und trat die Kupplung, um den ersten Gang einzulegen. Doch genau in diesem Augenblick erschien vor dem Kühler des Buick ein wahres Monstrum von einem Wagen. Es handelte sich um ein Vehikel, das eigentlich in ein Museum gehört hätte. Über soliden Lastwagenreifen und eckigen Kotflügeln erhob sich ein Aufbau, der jeden Strömungstechniker zum lauten Weinen veranlaßt hätte. Sah man genauer hin, konnte man dieses Monstrum als ehemaliges Londoner Taxi identifizieren. »Sieh dir das an …!« sagte der Fahrer des Buick grinsend, »der Karren stammt noch aus der Steinzeit …!« »Der Fahrer ganz sicher sogar …!« pflichtete der Beifahrer ihm bei und grinste ebenfalls, »so was könnte aus dem letzten Hitchcock-Film stammen!« Die beiden Männer im Buick hatten keineswegs übertrieben. Sie musterten den Mann, der gerade aus dem hochbeinigen Monstrum stieg. Dieser Mann bewegte sich mit der selbstverständlichen Würde eines Aristokraten.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Mai 2023
ISBN9783987577857
Big Boss: Der exzellente Butler Parker 76 – Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Big Boss - Günter Dönges

    Der exzellente Butler Parker

    – 76 –

    Big Boss

    Günter Dönges

    »Pünktlich auf die Minute«, sagte der schlanke Mann am Steuer des Buick und deutete lässig auf die zweimotorige Reisemaschine, die gerade zur Landung ansetzte.

    »Klar«, erwiderte sein kompakter Beifahrer und warf die gerade angerauchte Zigarette durch das geöffnete Wagenfenster, »die werden sich hüten, ’nen Umweg zu machen …!«

    Sie beobachteten die Turbo-Beechcraft-Baron, die auf der Betonpiste ausrollte. Auf dem Rumpf der Maschine war in großen Lettern zu lesen, daß dieses Privatflugzeug einer gewissen »Resthouse-Company« gehörte.

    »Dann wollen wir mal wieder«, meinte der schlanke Mann am Steuer des Buick und trat die Kupplung, um den ersten Gang einzulegen. Doch genau in diesem Augenblick erschien vor dem Kühler des Buick ein wahres Monstrum von einem Wagen. Es handelte sich um ein Vehikel, das eigentlich in ein Museum gehört hätte. Über soliden Lastwagenreifen und eckigen Kotflügeln erhob sich ein Aufbau, der jeden Strömungstechniker zum lauten Weinen veranlaßt hätte. Sah man genauer hin, konnte man dieses Monstrum als ehemaliges Londoner Taxi identifizieren.

    »Sieh dir das an …!« sagte der Fahrer des Buick grinsend, »der Karren stammt noch aus der Steinzeit …!«

    »Der Fahrer ganz sicher sogar …!« pflichtete der Beifahrer ihm bei und grinste ebenfalls, »so was könnte aus dem letzten Hitchcock-Film stammen!«

    Die beiden Männer im Buick hatten keineswegs übertrieben. Sie musterten den Mann, der gerade aus dem hochbeinigen Monstrum stieg. Dieser Mann bewegte sich mit der selbstverständlichen Würde eines Aristokraten. Er trug einen rabenschwarzen Zweireiher, eine schwarze Melone und legte sich gerade den Bambusgriff eines altväterlich gebundenen Regenschirms über den linken Unterarm. Dieser Mann mit dem undurchschaubaren Gesicht des berufsmäßigen Pokerspielers war altersmäßig nur sehr schwer einzustufen. Er konnte fünfundvierzig Jahre, aber auch gut und gern zehn Jahre älter sein. Er hielt sich steif, als habe er einen Ladestock verschluckt. Mit den gravitätischen Schritten eines Storches hielt er auf den Buick zu und lüftete seine Melone, als er in der Höhe des Fahrers stand.

    »Bin ich recht in der Annahme, meine Herren, daß Sie von der Firma Snyder sind?« fragte er dann mit baritonal gefärbter Stimme.

    »Nee …«, antwortete der Fahrer, »da sind Sie auf dem Holzweg …!«

    »Dann bitte ich, mein Versehen entschuldigen zu wollen«, antwortete der würdevoll aussehende Mann und lüftete erneut seine schwarze Melone, »würden Sie mir dennoch eine kleine Freundlichkeit erweisen?«

    »Wenn’s schnell geht …!« sagte der Fahrer, deutete gleichzeitig auf die zweimotorige Maschine, die am Ende der Rollbahn gerade wendete. »Wir sind nämlich im Dienst …!«

    »Ich benötige nur ein wenig Feuer für meine Zigarre«, sagte der Würdevolle, »seien Sie schon im voraus meines tiefsten Danks versichert.«

    Der Mann aus dem Hitchcock-Film griff in seine Brusttasche, holte ein abgewetzt aussehendes Zigarren-Etui hervor und ließ es aufspringen. Er wählte mit Sorgfalt eine Zigarre aus, präparierte sie und beugte sich dann steif an das geöffnete Wagenfenster heran.

    Der Fahrer des Buick reichte dem Mann amüsiert Feuer. Weder er noch sein Begleiter merkten in diesem Moment, daß der Würdevolle sehr geschickt eine zweite Zigarre bereithielt, die er jetzt in den Fond des Wagens gleiten ließ.

    »Meinen allerherzlichsten Dank«, sagte der Würdevolle dann, richtete sich auf, deutete eine knappe Verbeugung an und ging zurück zu dem hochbeinigen Monstrum.

    »Komische Type, was?« meinte der Begleiter zum Fahrer des Buick, »ich hab’ immer gedacht, daß es so was nur im Film gibt!«

    »Verdammt komische Type«, murmelte der Fahrer und gähnte. »Wer mag das gewesen sein?«

    »Keine Ahnung«, entgegnete der Beifahrer und gähnte ebenfalls, »is’ ja auch gleichgültig, oder?«

    »Klar«, sagte der Fahrer, räkelte sich auf dem Sitz zurecht und schloß zufrieden die Augen.

    »Klar«, murmelte nun auch der Beifahrer und schloß ebenfalls die Augen.

    Er räkelte sich derart bequem zurecht, daß er von seinem Sitz wegrutschte und auf dem Boden landete. Hier rollte er sich zusammen und schnarchte drauflos.

    »Los, Junge, wir müssen«, murmelte der Fahrer, der kurz hochgeschreckt war. Mehr brachte er allerdings nicht mehr hervor. Denn er schlief ebenfalls tief und fest ein, was wohl mit der Zigarre zusammenhing, die im Fond des Wagens lag und einen gewissen Wirkstoff versprühte, den man weder sehen noch riechen konnte.

    Der würdevoll aussehende Mann, der nach wie vor wie ein Aristokrat aussah, saß inzwischen wieder in seinem hochbeinigen Monstrum und näherte sich der Reisemaschine, die die Rollbahn verlassen hatte und nun auf den Tower zuhielt.

    *

    »Was ist denn das für ’n komischer Schlitten?« fragte der Chefpilot, sich an seinen Co-Piloten wendend. Er deutete auf ein hochbeiniges Monstrum, an dessen Wagendach eine Sanitätsflagge flatterte. Dieser so ungewöhnlich aussehende Wagen rollte auf die Maschine zu, die inzwischen abgebremst hatte und nun hielt.

    »Noch nie hier gesehen«, stellte der Co-Pilot kopfschüttelnd fest, »der Karren scheint noch aus der Nullserie von Ford zu stammen. Hat aber komischerweise ’ne Quarantäneflagge anmontiert!«

    Die beiden Piloten verließen ihre Sitze im Cockpit der Maschine und begaben sich in den Rumpf der Maschine. Hier sah ihnen bereits ein untersetzter, stämmiger Zivilist entgegen, der sich offensichtlich in einen mittelgroßen Lederkoffer verliebt zu haben schien. Er schien sich nie wieder von ihm trennen zu wollen. Darauf deutete immerhin eine Stahlkette hin, die vom Koffergriff bis hin zu seinem Handgelenk reichte. Diese solide, feingliedrige Stahlkette endete in einer Handschelle, die sich um das Gelenk dieses Mannes schloß.

    »Ist was?« fragte der Kofferträger.

    »Mal sehen«, gab der Pilot zurück, »Quarantäne oder so was …! Werden wir gleich ganz genau wissen!«

    Er öffnete die Tür der Maschine und ließ die kleine Schiebetreppe zum Boden hinunter. Fast synchron dazu rollte das hochbeinige Monstrum heran. Die Wagentür öffnete sich, ein ungemein würdevoll aussehender Mann stieg aus und lüftete höflich seine schwarze Melone.

    »Was ist denn hier bei euch los?« rief der Pilot, während er arglos nach unten stieg. Hinter ihm auf der kleinen Treppe erschienen der Co-Pilot und der Kofferträger.

    »Parker mein Name, Josuah Parker«, stellte sich der würdevolle Autofahrer vor, »ich habe die Ehre, das Amt für nationale Gesundung zu vertreten.«

    »Na und …?« sagte der Pilot und grinste amüsiert.

    »Ich fürchte«, redete der Vertreter des Amtes für nationale Gesundung weiter, »ich fürchte, Sie werden sich einer kleinen, völlig harmlosen Prozedur unterziehen müssen.«

    Der Kofferträger, schon rein äußerlich ein mißtrauischer Mensch, griff sicherheitshalber nach seiner 38er, die in einem Schulterhalfter stak. Er entsicherte sie und wartete erst einmal ab.

    »Prozedur?« fragte der Pilot zurück, »was ist denn los? Nun rücken Sie schon mit der Sprache ’raus, Mann …!«

    »Ein Pockenfall«, erklärte der Mann, der sich als Josuah Parker vorgestellt hatte, »das Amt für nationale Gesundung verteilt deshalb Tabletten, die aus Gründen der allgemeinen Sicherheit möglichst umgehend und noch vor dem Betreten des Bodens eingenommen werden sollten.«

    »Pocken?« Der Co-Pilot sah sich nach dem Kofferträger um, der den Griff seines 38ers losließ.

    »Oder eine artverwandte Krankheit, die jedoch epidemisch wirken könnte«, erläuterte der Amtsvertreter, »wenn Sie sich also bitte bedienen wollen!«

    Er präsentierte eine Pillendose, in der einige Tabletten zu erkennen waren.

    »Bekomme ich die auch ohne Wasser ’runter?« erkundigte sich der Pilot.

    »Wahrscheinlich«, erwiderte der Gesundheitsapostel, »sie zerfällt mit Sicherheit sofort im Mund!«

    »Also los dann!« Der Pilot steckte sich eine der Tabletten in den Mund und stellte bei dieser Gelegenheit fest, daß sie noch nicht einmal schlecht schmeckte.

    Der Co-Pilot folgte seinem Beispiel und bediente sich ebenfalls. Doch der mißtrauische Kofferträger zögerte noch ein wenig. Er sah zu dem Buick hinüber, der aus verständlichen Gründen noch immer an seinem alten Platz stand.

    »Die beiden Herren im Wagen haben sich ebenfalls schon bedient«, erklärte der Gesundheitsvertreter, »wie gesagt, nur eine reine Sicherheitsmaßnahme!«

    Der Kofferträger faßte mit der linken Hand zu und versorgte sich nun auch mit einer Tablette. Dann beeilte er sich, den beiden Piloten zu folgen, die die Treppe bereits hinter sich gebracht hatten.

    Plötzlich erfaßte ihn ein kleiner Schwindelanfall. Er taumelte, hatte plötzlich kein Gefühl mehr in den Beinen und rutschte dann über die beiden letzten Stufen hinunter auf den angestaubten Rasen. Dort landete er genau neben den beiden Piloten, die schon vor ihm gestolpert waren und sich gerade anschickten,

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