Parker stoppt die Zirkus Dealer: Der exzellente Butler Parker 30 – Kriminalroman
Von Günter Dönges
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Der exzellente Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!
Das Publikum tobte und hatte an der originellen Nummer seinen Spaß. Ein Clown kam auch an Lady Agatha vorbei und blieb stehen. Er trug ein Domino-Kostüm und blickte treuherzig in die Gegend. Plötzlich hob er seine Wasserpistole und wollte die ältere Dame mit einer Dusche erfreuen. Lady Agatha wurde aktiv, entwand ihm die »Waffe« und drohte scherzhaft mit dem Zeigefinger. Mylady drehte den Spieß um und bedachte den Clown mit einem Schwall Wasser, das sein Temperament abkühlte. Agatha Simpson gab das Spielzeug zurück, und der Clown trollte sich. »Man darf sich nicht alles gefallen lassen, Mister Parker«, bemerkte sie, während sie ihrem Nachbarn huldvoll zulächelte. »Überall gibt es Grenzen, auch im Zirkus, und erst recht einer Lady Simpson gegenüber. Es wird sich doch nicht um einen neuen Anschlag der Unterwelt gehandelt haben?« Sie runzelte nachdenklich die Stirn. »Mylady haben sich kurzfristig zum Besuch entschlossen«, erwiderte Parker gemessen. »Myladys Feinde dürften nicht unterrichtet gewesen sein.« »Man beobachtet mich aber ständig, Mister Parker. Vielleicht läßt man die Löwen los, oder der Kunstschütze versucht, mich ›versehentlich‹ zu erschießen.« Der hochgewachsene Mann im Cowboy-Kostüm blickte in den Spiegel und zielte sorgfältig. Vor einer mannshohen Zielscheibe in seinem Rücken stand eine junge, attraktive Frau im Bikini und lächelte.
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Der exzellente Butler Parker
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Parker stoppt die Zirkus Dealer - Günter Dönges
Der exzellente Butler Parker
– 30 –
Parker stoppt die Zirkus Dealer
Günter Dönges
Das Publikum tobte und hatte an der originellen Nummer seinen Spaß. Ein Clown kam auch an Lady Agatha vorbei und blieb stehen. Er trug ein Domino-Kostüm und blickte treuherzig in die Gegend.
Plötzlich hob er seine Wasserpistole und wollte die ältere Dame mit einer Dusche erfreuen. Lady Agatha wurde aktiv, entwand ihm die »Waffe« und drohte scherzhaft mit dem Zeigefinger.
Mylady drehte den Spieß um und bedachte den Clown mit einem Schwall Wasser, das sein Temperament abkühlte. Agatha Simpson gab das Spielzeug zurück, und der Clown trollte sich.
»Man darf sich nicht alles gefallen lassen, Mister Parker«, bemerkte sie, während sie ihrem Nachbarn huldvoll zulächelte. »Überall gibt es Grenzen, auch im Zirkus, und erst recht einer Lady Simpson gegenüber. Es wird sich doch nicht um einen neuen Anschlag der Unterwelt gehandelt haben?« Sie runzelte nachdenklich die Stirn.
»Mylady haben sich kurzfristig zum Besuch entschlossen«, erwiderte Parker gemessen. »Myladys Feinde dürften nicht unterrichtet gewesen sein.«
»Man beobachtet mich aber ständig, Mister Parker. Vielleicht läßt man die Löwen los, oder der Kunstschütze versucht, mich ›versehentlich‹ zu erschießen.«
Der hochgewachsene Mann im Cowboy-Kostüm blickte in den Spiegel und zielte sorgfältig. Vor einer mannshohen Zielscheibe in seinem Rücken stand eine junge, attraktive Frau im Bikini und lächelte.
Der Cowboy korrigierte noch mal die Lage der Pistole, die auf seiner Schulter aufsaß und hinter ihn auf die Zielscheibe zeigte. Dann drückte er ab. Ein dünner Knall peitschte durch die Manege und ließ einige Zuschauer aufschreien. Neben dem Kopf der jungen Frau leuchtete der Einschuß grün auf und zeigte, wie gefährlich nahe die Kugel eingeschlagen war.
Elektronische Sensorfelder in der Zielscheibe registrierten das Auftreffen des Geschosses und markierten die Stelle durch einen Leuchtimpuls, so daß die Zuschauer genau verfolgen konnten, mit welcher Präzision der Schütze seine Partnerin einrahmte. Der nächste Schuß saß direkt über dem Scheitel der jungen Frau und löste ein Stöhnen auf den Zuschauerrängen aus.
»Das ist doch alles Lug und Trug«, kommentierte Lady Agatha. »In Wirklichkeit schießt der Lümmel mit Platzpatronen, und die angeblichen Treffer werden per Knopfdruck angezeigt, Mister Parker.«
»Mylady glauben also nicht an die – Echtheit der Darbietung?« erkundigte sich Parker höflich.
»Das sieht doch ein Blinder, daß das die ganz billige Masche ist«, räsonierte die Detektivin und schüttelte über die Leichtgläubigkeit ihrer Mitmenschen den Kopf.
Parker kam nicht dazu, seiner Herrin zu antworten. Der Cowboy löste nämlich den nächsten Schuß, und die Zuschauer warteten gespannt auf das Aufleuchten der Einschlagstelle, aber nichts geschah.
Die Frau im Bikini schrie plötzlich, knickte in der Hüfte ein und umspannte ihren rechten Oberschenkel mit beiden Händen. Entsetzt sahen die Zuschauer, wie zwischen ihren Fingern Blut herablief.
Der Cowboy hatte die Szene im Spiegel beobachtet und drehte sich zu seiner Partnerin um. Fassungslos starrte er auf die Frau, die in der Manege kniete. Er erwachte aus der Erstarrung und lief zu ihr hinüber, um ihr zu helfen.
»Ein Publicity-Gag, nichts weiter«, urteilte Lady Agatha, »allerdings mir kann man nichts vormachen, Mister Parker.«
»Myladys ungewöhnlicher Beobachtungsgabe pflegt nichts zu entgehen«, erwiderte der Butler ungeniert. »Mylady haben sofort erkannt, daß es keinesfalls der Schuß des Cowboys war, der die junge Dame getroffen hat.«
»Richtig, Mister Parker«, bestätigte die ältere Dame und nickte energisch, während die Verletzte auf einer Tragbahre aus der Manege geschafft wurde.
Die Zirkuskapelle wurde aktiv und lenkte mit flotten Weisen von dem tragischen Unglück ab. Auch die Clowns taten alles, um die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen.
»Was habe ich erkannt?« fragte die Detektivin plötzlich und wandte sich ihrem Butler zu.
»Mylady bemerkten sofort, daß der Treffer keinesfalls von dem Artisten erzielt wurde«, wiederholte Parker höflich. »Vielmehr wurde der Schuß von jemand anderem hier im Zelt abgefeuert.«
»Tatsächlich?« wunderte sie sich. »Nun ja, mir kann man eben keinen Sand in die Augen streuen. Ich frage mich nur, ob der Schuß wirklich der jungen Frau galt. Ehrlich gesagt, scheint es mir wahrscheinlich, daß ich gemeint war. Mister Parker.«
»Eine These, die nicht so einfach von der Hand zu weisen ist«, stimmte Parker höflich zu. »Man sucht stets und ständig nach neuen Mitteln und Wegen, um Mylady aus dem sprichwörtlichen Weg zu räumen.«
»So ist es, Mister Parker.« Agatha Simpson nickte und sah interessiert in das weite Rund. »Ich denke, der Schuß muß von da drüben gekommen sein.«
»Was durchaus den Tatsachen entsprechen dürfte«, sagte der Butler gemessen, der sich in Gedanken gleichfalls auf einen bestimmten Schußwinkel und Standort des heimtückischen Schützen festgelegt hatte.
»Ich habe es geahnt, als ich diese Einladung annahm, Mister Parker«, freute sich die Detektivin. »Man wollte mir eine Falle stellen und mich unauffällig beseitigen. Zum Glück habe ich mitbekommen, was hier gespielt wird.«
»Mylady konnten den Schützen sehen und den Anschlag in seiner Entstehung mitverfolgen?« erkundigte sich Parker.
»In etwa, Mister Parker«, bestätigte sie und nickte. »Natürlich ging alles so schnell, daß ich den Schützen kaum beschreiben kann, aber ich denke, ich würde ihn jederzeit wiedererkennen.«
»Was ein erster, wichtiger Schritt bei der Aufklärung dieses neuen Falles wäre«, stellte Parker würdevoll fest. »Mylady werden sicher umgehend an die Bearbeitung gehen?«
»Worauf Sie sich verlassen können.« Agatha Simpson erhob sich und steuerte zielstrebig in den hinteren Teil des Zeltes, wo sie den Schützen vermutete.
Parker folgte seiner Herrin und beobachtete den Bereich des Zeltes, aus dem der Schuß gefallen sein mußte. Seiner Ansicht nach hielt sich der Schütze noch verborgen und würde erst in der Pause das Zelt verlassen, um nicht aufzufallen. Im übrigen hatte der Mann nichts zu befürchten, da die Zuschauer und Kollegen der Getroffenen an einen bedauerlichen Unglücksfall glaubten.
Es war nur sein Pech, daß der Vorstellung auch ein gewisser Josuah Parker beiwohnte.
*
Der Mann sah harmlos aus und unterschied sich auf den ersten Blick in nichts von den vielen anderen Besuchern der Vorstellung. Parker fiel jedoch sofort die Nervosität auf sowie die Tatsache, daß der Unbekannte trotz der Hitze im Zelt einen Trenchcoat trug und diesen geschlossen hielt.
Der Mann stand oben in der Arena und war halb von einem der Stahlpfosten verborgen, die das Zelt trugen. Seine Augen waren in ständiger Bewegung und verrieten etwas von der inneren Spannung, unter der er stand.
Agatha Simpson hatte gleichfalls den mutmaßlichen Täter erspäht. Es handelte sich um einen jungen Mann, der einen Korb trug und diverse Erfrischungen an die Zuschauer verkaufte. Er schien der Lady als Täter besonders geeignet.
Sie winkte ihm von weitem und bedeutete ihm, näher zu kommen. Der junge Mann sah in der Dame eine Kundin und beeilte sich, sein reichhaltiges Angebot zu unterbreiten. Er lächelte erwartungsvoll und freute sich im voraus auf sicheren Umsatz, Lady Agatha zog ihn zur Vermeidung unnötigen Aufsehens hinter ein hohes Gestell, auf dem Scheinwerfer aufgebaut waren, und umklammerte seinen linken Oberarm.
»Das Spiel ist aus«, sagte sie und musterte ihn grimmig, bevor sie den Warenkorb durchsuchte. »Ich habe Sie genau beobachtet. Leugnen ist völlig zwecklos!«
Der junge Mann blickte verwirrt und wußte nicht recht, was er von der Sache halten sollte. Er runzelte nachdenklich die Stirn und fragte sich im stillen, wie er die merkwürdige Besucherin am besten wieder loswurde.
»Wie meinen?« erkundigte er sich.
»Wo ist die Waffe?« herrschte Lady Agatha ihn an, und sah mißmutig in den Korb, der nichts anderes als diverse