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Parker setzt zum Zielflug an: Butler Parker 247 – Kriminalroman
Parker setzt zum Zielflug an: Butler Parker 247 – Kriminalroman
Parker setzt zum Zielflug an: Butler Parker 247 – Kriminalroman
eBook127 Seiten1 Stunde

Parker setzt zum Zielflug an: Butler Parker 247 – Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Butler Parker ist ein Detektiv mit Witz, Charme und Stil. Er wird von Verbrechern gerne unterschätzt und das hat meist unangenehme Folgen. Der Regenschirm ist sein Markenzeichen, mit dem auch seine Gegner öfters mal Bekanntschaft machen. Diese Krimis haben eine besondere Art ihre Leser zu unterhalten.
Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!

»Ich bin sittlich zutiefst entrüstet, Mister Parker«, sagte Lady Agatha, ihr bemerkenswerter Busen wogte vor Erregung, ihre Augen blitzten. Sie stand am Geländer der Galerie und blickte in die große Halle ihres Wohnhauses in Shepherd's Market. »Meine bescheidene Wenigkeit erlaubt sich davon auszugehen, daß Mylady akute Gründe dafür haben«, antwortete Josuah Parker. »Ich habe mir, wie Sie wissen, einige Video-Filme geholt«, fuhr die ältere Dame fort, »und zwar als Studienmaterial.« »Mylady planen das Schreiben eines Drehbuches«, bestätigte Parker, der sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. »Man hat mir da einen Film mitgegeben, Mister Parker, der mein Schamgefühl verletzt.« »Mylady sehen meine Wenigkeit zutiefst bestürzt.« »Es handelt sich um einen Pornostreifen, Mister Parker!« »Den Mylady sicher nach den ersten Minuten abgeschaltet haben dürften.« »Natürlich nicht«, lautete ihre Antwort. »Erstens habe ich den Film bezahlt, und zweitens muß ich natürlich wissen, warum und worüber ich mich ärgere.« »Erlauben Mylady einen kurzen, informatorischen Blick auf den erwähnten Streifen?« »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen so etwas überhaupt zumuten darf, Mister Parker«, dröhnte ihre sonore Stimme nach unten. »Sie könnten moralischen Schaden nehmen.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. Juni 2022
ISBN9783740996338
Parker setzt zum Zielflug an: Butler Parker 247 – Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Parker setzt zum Zielflug an - Günter Dönges

    Butler Parker

    – 247 –

    Parker setzt zum Zielflug an

    Günter Dönges

    »Ich bin sittlich zutiefst entrüstet, Mister Parker«, sagte Lady Agatha, ihr bemerkenswerter Busen wogte vor Erregung, ihre Augen blitzten. Sie stand am Geländer der Galerie und blickte in die große Halle ihres Wohnhauses in Shepherd’s Market.

    »Meine bescheidene Wenigkeit erlaubt sich davon auszugehen, daß Mylady akute Gründe dafür haben«, antwortete Josuah Parker.

    »Ich habe mir, wie Sie wissen, einige Video-Filme geholt«, fuhr die ältere Dame fort, »und zwar als Studienmaterial.«

    »Mylady planen das Schreiben eines Drehbuches«, bestätigte Parker, der sich nicht aus der Ruhe bringen ließ.

    »Man hat mir da einen Film mitgegeben, Mister Parker, der mein Schamgefühl verletzt.«

    »Mylady sehen meine Wenigkeit zutiefst bestürzt.«

    »Es handelt sich um einen Pornostreifen, Mister Parker!«

    »Den Mylady sicher nach den ersten Minuten abgeschaltet haben dürften.« »Natürlich nicht«, lautete ihre Antwort. »Erstens habe ich den Film bezahlt, und zweitens muß ich natürlich wissen, warum und worüber ich mich ärgere.«

    »Erlauben Mylady einen kurzen, informatorischen Blick auf den erwähnten Streifen?«

    »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen so etwas überhaupt zumuten darf, Mister Parker«, dröhnte ihre sonore Stimme nach unten. »Sie könnten moralischen Schaden nehmen.«

    »Meine Wenigkeit wird dieser Gefahr zu begegnen wissen, Mylady«, versprach Parker. Er war ein alterslos wirkender Mann, dessen glattes Gesicht selbst in extremen Situationen kaum eine Regung zeigte.

    Seine Höflichkeit war nicht zu überbieten. Er trug an diesem Nachmittag eine dunkle Hose, eine gestreifte Weste, einen Eckkragen und einen schwarzen Binder. Ein Film- oder Bühnenbutler hätte nicht perfekter aussehen können.

    Josuah Parker begab sich würdevoll hinauf zur Galerie und folgte Mylady in das Studio, das er seiner Herrin eingerichtet hatte. Lady Agatha war eine majestätische Erscheinung, die das sechzigste Lebensjahr mit Sicherheit überschritten hatte. Sie war groß, füllig und erinnerte an eine Bühnen-Heroine.

    Ihr Studio hätte einem modernen Büro alle Ehre gemacht. Mylady verfügte über moderne elektronische Schreibmaschinen, über einen Personal-Computer, Tonband-Aufzeichnungsmaschinen und über eine umfangreiche Bibliothek an Nachschlagwerken. Sie war seit einigen Jahren dabei, ihren ersten Bestseller zu schreiben, von Bühnenstücken und Drehbüchern mal ganz zu schweigen.

    Bisher hatte sie nur noch nicht das richtige Thema gefunden, wie sie stets erklärte. Mittelpunkt in ihrem Studio war das Fernsehgerät mit dem übergroßen Bildschirm.

    Sie konsumierte pro Woche eine Fülle von Video-Filmen, um Dialog- und Bildtechniken zu studieren, wie sie behauptete. Tatsächlich jedoch ließ sie sich nur unterhalten, wie Parker sehr genau wußte.

    Mit geübten Händen schaltete sie den Video-Recorder ein und deutete dann auf den Bildschirm. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis eine dümmliche Szenenfolge abspulte, die an Eindeutigkeit nichts vermissen ließ.

    »Ist das nicht scheußlich, Mister Parker?« fragte sie. »Primitiver kann solch eine Handlung nicht sein.«

    Parker enthielt sich erst mal jeden Kommentars. Auf dem Bildschirm tummelten sich einige kaum bekleidete weibliche Personen, die sich beeilten, auch noch die letzten Reste der Kleidung abzulegen.

    Danach befaßten sie sich mit einem schüchternen Jüngling und zerrten ihn auf ein mächtiges Baldachin-Bett. Es dauerte nicht lange, bis dieser Jüngling eindeutigen Gefallen an diesem gar nicht neckischen Spiel zeigte und seinerseits tätig wurde.

    »Das sollte reichen, Mister Parker«, ließ die passionierte Detektivin sich vernehmen. »Aber das dort ist erst der Anfang. Es wird noch wesentlich unappetitlicher.«

    »Ein Machwerk, das man nur als primitiv bezeichnen kann«, stellte Josuah Parker fest. »In der Vergangenheit vermittelte man Mylady bereits schon mal Video-Streifen, die nicht gewünscht worden waren.«

    »Ich weiß«, gab sie sofort zurück, »und daraus entwickelte sich ein hübscher Kriminalfall.«

    Während dieses kurzen Dialogs lief der Video-Film weiter. Parker wollte das Gerät gerade abstellen, als er seine Augenbrauen um Millimeter hob, was bereits einer ungemein starken Gefühlsregung gleichkam.

    »Mylady werden sicher längst bemerkt haben, daß einer der Darsteller im Video-Streifen einem durchaus bekannten Politiker ähnelt«, stellte Parker fast beiläufig fest.

    »Auf den ersten Blick«, behauptete sie natürlich sofort. »Und wen meine ich da?«

    »Mister Paul Splitters, Mylady«, gab Josuah Parker zurück. »Er steht hinter einer sogenannten Spanischen Wand und beobachtet ausgesprochen lustvoll das Treiben im Baldachin-Bett.«

    »Geschmacklos«, urteilte die ältere Dame. »Dieser Mann ist doch nicht mehr wählbar, Mister Parker.« ‚

    »Was man mit dieser Einblendung sicher erreichen möchte, Mylady«, antwortete der Butler.

    *

    Der Inhaber der Videothek hieß Mike Dillan, mochte etwa vierzig sein und strahlte, als seine mit Sicherheit beste Kundin mit Butler Parker in seinen Verleihräumen erschien.

    »Sie haben sich die Streifen inzwischen schon angesehen?« fragte er und zeigte kaum Erstaunen. Er wußte aus Erfahrung, was Mylady an Video-Streifen konsumieren konnte. »Es sind einige sehr gute Filme zurückgekommen, die Sie bestimmt interessieren werden.«

    »Wagen Sie es nicht, mich freundlich anzulächeln, junger Mann«, raunzte die ältere Dame prompt. »Sie haben mich zutiefst beleidigt.«

    »Ausgeschlossen, Mylady«, verteidigte sich Mike Dillan. »Wann soll ich das denn getan haben?«

    »Myladys Sittlichkeitsempfinden wurde von einem Porno-Film erheblich tangiert«, schaltete Josuah Parker sich ein. »Man erwartet, daß Sie sich dazu äußern werden, Mister Dillan.«

    »Aber das ist unmöglich, Mylady«, verteidigte sich der rundliche Dillan umgehend. »So etwas würde ich mir nie erlauben. Ich werde doch nicht freiwillig für Ärger sorgen. Darf ich die Kassette mal sehen?«

    »Sie leihen Streifen aus, die von einer bestimmten Klientel goutiert werden?« wollte Parker wissen, während er die Kassette auf den Tresen legte. Sie befand sich in einer steifen Klarsicht-Schutzhülle.

    »Wie war das, Mister Parker?« Mike Dillan hatte nicht verstanden.

    »In Ihrem Verleihprogramm befinden sich sogenannte Porno-Videos?« präzisierte der Butler.

    »Aber natürlich, Mister Parker«, bestätigte der rundliche Mann, der längst ins Schwitzen gekommen war. »Aber das ist doch normal, das gibt es in jedem Video-Verleih. Sie glauben ja gar nicht, wie beliebt diese Kassetten sind.«

    »Keine Einzelheiten, junger Mann«, meinte die Detektivin grimmig. »Ich erwarte eine Entschuldigung und eine Art Schmerzensgeld für den erlittenen seelischen Schaden.«

    »Schmerzensgeld, Mylady?« Mike Dillan schwitzte prompt noch intensiver.

    »Nun, einige Videos werden Sie mir ja wohl kostenlos ausleihen, nicht wahr? Das dürfte doch das wenigste sein, was ich von Ihnen erwarten kann.«

    Sie war zwar immens vermögend, doch auch sehr sparsam. Freunde und Bekannte der Lady Simpson behaupteten, ihr Geiz würde den von drei bis vier Schotten noch weit übertreffen.

    »Das ist ... das ist keine Kassette von mir«, gab Mike Dillan zurück und atmete erleichtert auf. »Nein, Mylady, diese Kassette stammt nicht aus meinem Verleih.«

    »Reden Sie keinen Unsinn, junger Mann«, fauchte sie gereizt. »Diese Kassette stammt hier aus Ihrem Verleih, darauf leiste ich jeden Eid. Wollen Sie mich noch zusätzlich düpieren?«

    »Das ist keine Kassette aus meinem Verleih«, wiederholte der Mann, der immer selbstsicherer wurde. »Die Umschlaghülle stimmt zwar, aber nicht die Kassette. Sehen Sie doch, Mylady, die Kassette hat keinen Aufkleber. Die ist völlig neutral.«

    »Nichts als Ausreden, junger Mann«, grollte Agatha Simpson. »Ich verlange wenigstens drei bis fünf kostenlose Ersatzfilme.«

    »Die Angaben, Mylady, dürften den Tatsachen entsprechen«, schaltete Josuah Parker sich ein und deutete auf einige andere Kassetten auf dem Tresen. Sie alle zeigten Firmenaufkleber und den Namen Mike Dillan.

    »Fallen Sie mir gefälligst nicht in den Rücken«, sagte Lady Agatha und maß ihren Butler mit eisigem Blick. »Fest steht, daß ich diese scheußliche Kassette hier aus dem Verleih bekam. Ich spiele bereits mit dem Gedanken, eine Zivilklage zu erheben.«

    »Mylady, bitte«, beschwor Mike Dillan die aufgebrachte Dame. »Ich schwöre, daß ich Ihnen diese Kassette nicht ausgehändigt habe. Sie liehen sich sechs Filme aus und ...«

    »Sieben, junger Mann«, donnerte Agatha Simpson dazwischen. »Ich kann doch noch zählen.«

    »Mylady, bitte.« Dillan schwitzte wieder. Er langte nach seiner Kartei, zog Myladys Kundenkarte hervor und nickte dann. »Bitte, wenn Sie selbst sehen wollen. Sie haben sich sechs Videos ausgeliehen.«

    »Ich habe aber sieben in meinem Studio gehabt.«

    »Könnten Mylady vielleicht irrtümlich eine siebte Kassette eingepackt haben?« fragte Parker in seiner bekannt höflichen Art.

    »Ausgeschlossen«, behauptete sie. »Ich habe sieben Kassetten regulär eingepackt, das weiß ich genau.«

    »Sie waren nicht allein hier am Tresen, Mylady«, erinnerte Dillan verzweifelt.

    »Sie glauben doch wohl nicht, daß ich zu den

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