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Parker bügelt die "Modelle": Butler Parker 268 – Kriminalroman
Parker bügelt die "Modelle": Butler Parker 268 – Kriminalroman
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eBook112 Seiten1 Stunde

Parker bügelt die "Modelle": Butler Parker 268 – Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Butler Parker ist ein Detektiv mit Witz, Charme und Stil. Er wird von Verbrechern gerne unterschätzt und das hat meist unangenehme Folgen. Der Regenschirm ist sein Markenzeichen, mit dem auch seine Gegner öfters mal Bekanntschaft machen. Diese Krimis haben eine besondere Art ihre Leser zu unterhalten.
Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!

»Falls Sie mich provozieren wollen, junger Mann, müssen Sie es mir nur sagen«, machte Lady Agatha ihrem Verfolger deutlich, der sie seit einigen Minuten nicht mehr aus den Augen ließ. Er hatte sie gerade überholt und zückte einen Fotoapparat, baute sich vor Lady Simpson auf und schoß eine Aufnahme nach der anderen. »Wunderbar«, rief er einige Male, bedachte die ältere Dame mit begeisterten Blicken und tänzelte weiter um sie herum. »Auf so etwas wie Sie habe ich seit Tagen gewartet.« Wenige Augenblicke später war er nicht mehr so begeistert. Dies hing mit dem perlenbestickten Pompadour zusammen, der am linken Handgelenk Agatha Simpsons baumelte. Sie hatte den neckisch aussehenden Handbeutel nach vorn geschleudert und die langen Schnüre freigegeben. Der Pompadour verwandelte sich in ein Wurfgeschoß, das auf der Brust des jungen Fotografen landete. Er glaubte von einem auskeilenden Pferd getroffen worden zu sein, rutschte nach hinten weg und schlug mit dem Rücken auf den Gehweg. »Wagen Sie es nicht noch mal, eine hilflose Dame zu belästigen«, raunzte Lady Agatha. »Ich könnte sonst ärgerlich werden.« Der junge Mann war schnell wieder auf den Beinen und schaute verblüfft in die Gegend. Dabei rieb er sich die schmerzende Brust und schnappte nach Luft. »Sind ... sind Sie verrückt?« erkundigte er sich dann endlich. »Ihre Frage zeichnet sich durch eine Mischung aus Impertinenz und unnötiger Neugier aus«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum18. Apr. 2023
ISBN9783987576379
Parker bügelt die "Modelle": Butler Parker 268 – Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Parker bügelt die "Modelle" - Günter Dönges

    Butler Parker

    – 268 –

    Parker bügelt die Modelle

    Günter Dönges

    »Falls Sie mich provozieren wollen, junger Mann, müssen Sie es mir nur sagen«, machte Lady Agatha ihrem Verfolger deutlich, der sie seit einigen Minuten nicht mehr aus den Augen ließ. Er hatte sie gerade überholt und zückte einen Fotoapparat, baute sich vor Lady Simpson auf und schoß eine Aufnahme nach der anderen.

    »Wunderbar«, rief er einige Male, bedachte die ältere Dame mit begeisterten Blicken und tänzelte weiter um sie herum. »Auf so etwas wie Sie habe ich seit Tagen gewartet.«

    Wenige Augenblicke später war er nicht mehr so begeistert.

    Dies hing mit dem perlenbestickten Pompadour zusammen, der am linken Handgelenk Agatha Simpsons baumelte. Sie hatte den neckisch aussehenden Handbeutel nach vorn geschleudert und die langen Schnüre freigegeben. Der Pompadour verwandelte sich in ein Wurfgeschoß, das auf der Brust des jungen Fotografen landete. Er glaubte von einem auskeilenden Pferd getroffen worden zu sein, rutschte nach hinten weg und schlug mit dem Rücken auf den Gehweg.

    »Wagen Sie es nicht noch mal, eine hilflose Dame zu belästigen«, raunzte Lady Agatha. »Ich könnte sonst ärgerlich werden.«

    Der junge Mann war schnell wieder auf den Beinen und schaute verblüfft in die Gegend. Dabei rieb er sich die schmerzende Brust und schnappte nach Luft.

    »Sind ...sind Sie verrückt?« erkundigte er sich dann endlich.

    »Ihre Frage zeichnet sich durch eine Mischung aus Impertinenz und unnötiger Neugier aus«, war in diesem Moment Butler Parkers Stimme zu vernehmen. Er stand neben seinem Privatwagen, der einen recht antiquierten Eindruck machte. Es handelte sich dabei um ein ehemaliges Taxi, das hochbeinig und eckig war.

    »Aber nein, wirklich«, rief der junge Fotograf und bemühte sich um ein Lächeln, das ihm allerdings eindeutig mißlang. »Das alles ist ein Mißverständnis. Ich wollte die Dame nicht beleidigen.«

    »Wie schade«, gab Agatha Simpson leicht enttäuscht zurück. »Ich hätte Ihnen sonst nämlich Manieren beigebracht.«

    »Ich bin wirklich Fotograf und suche Modelle«, fuhr der junge Mann fort und warf einen scheuen Blick auf den Butler, der ihn kühl und höflich musterte.

    »Sie suchen Modelle?« Agatha Simpson zeigte umgehend Interesse. Sie war eine Frau, die das sechzigste Lebensjahr bereits überschritten hatte. Sie war groß, eine stattliche Erscheinung und verfügte über eine beeindruckende Körperfülle. An diesem Nachmittag trug sie ein überaus bequem sitzendes Kostüm aus Tweed und große Schuhe, die an Lastkähne erinnerten.

    »Modelle«, wiederholte der junge Mann. »Und Sie, Madam, haben große Chancen, ein Spitzenmodell zu werden.«

    »Was sage ich dazu, Mister Parker?« Sie wandte sich an ihren Butler, der das Urbild eines englischen, hochherrschaftlichen Butlers darstellte. Josuah Parker trug über seinem schwarzen Zweireiher einen ebenfalls schwarzen Covercoat, eine schwarze Melone und hielt einen altväterlich gebundenen Regenschirm in der linken Hand. Sein Gesicht war glatt und zeigte keinen Ausdruck.

    Dieser so bemerkenswert aussehende Mann schien alterslos zu sein und strahlte eine Autorität aus, der sich der junge Mann nicht entziehen konnte.

    »Mylady werden sicher nach der Gage als Modell zu fragen belieben«, beantwortete Parker die Frage seiner Herrin.

    »Das ist mein Stichwort«, stimmte sie ihm sofort zu und richtete ihr Interesse wieder auf den Fotografen. »Was wollen Sie mir freiwillig geben, junger Mann?«

    »Sie können Spitzengagen verdienen, Madam«, behauptete der Fotograf.

    »Ich will Zahlen hören«, entgegnete sie.

    »Pro Stunde etwa hundert bis hundertfünfzig Pfund«, lautete die Antwort.

    »Lächerlich, junger Mann«, meinte das energische Modell. »Eine Lady Simpson verschenkt sich doch nicht.«

    »Hier ist mein Ausweis«, erwiderte der Fotograf und zückte eine Visitenkarte. »Rufen Sie mich an, falls Sie doch interessiert sein sollten, Lady. Ich prophezeie Ihnen eine tolle internationale Karriere.«

    Sie nahm die Visitenkarte entgegen und lächelte wohlwollend.

    »So etwas wie mich, junger Mann, werden Sie natürlich niemals bekommen«, lobte sie sich dann. »Denken Sie über die Gage nach und korrigieren Sie sich nach oben.«

    Sie nickte hoheitsvoll und stieg in den Fond des hochbeinigen Wagens, an dessen Steuer Parker Platz nahm.

    »Gegen ein hübsches Taschengeld habe ich nichts einzuwenden«, meinte Agatha Simpson, als Parker anfuhr. »Eine verwitwete Frau wie ich muß sich nach der Decke strecken und mit jedem Penny rechnen.«

    *

    Lady Agatha war zwar immens vermögend, doch sie konnte den Geiz eines Schotten leicht in den Schatten stellen. Sie hielt sich für eine begnadete Kriminalistin und ging grundsätzlich keinem Ärger aus dem Weg.

    Sie merkte nicht, daß Butler Parker stets seine schützende Hand über sie hielt, wußte grundsätzlich alles besser und brachte ihre Mitmenschen mit ihrer ungenierten Offenheit zur Verzweiflung und zur Verlegenheit.

    Natürlich dachte sie über die hundertfünfzig Pfund nach, von denen der Fotograf gesprochen hatte. Solch einem Angebot konnte sie nicht widerstehen, wie Parker wußte. Er wunderte sich daher auch nicht, daß sie immer wieder auf die Visitenkarte blickte, die der junge Mann ihr überreicht hatte.

    »Mir kommt da gerade eine Idee«, ließ sie sich vernehmen und räusperte sich explosionsartig.

    »Mylady haben die Absicht, das Atelier des Fotografen aufzusuchen?« erkundigte sich der Butler.

    »Richtig«, bestätigte sie. »Ich glaube, ich werde auf sein Angebot eingehen, Mister Parker.«

    »Bis nach Bayswater, Mylady sind es nur wenige Minuten«, sagte Josuah Parker.

    »Was hat ein Modell in der Regel zu tun, Mister Parker?« wollte sie umgehend wissen.

    »Es präsentiert Kleidung oder Waren aller Art, Mylady«, erläuterte Josuah Parker.

    »Die Stunde für hundertfünfzig Pfund?« staunte die ältere Dame und lächelte fast verträumt. »Ich denke, ich werde nur noch als Modell arbeiten, Mister Parker.«

    »Darf man höflichst daran erinnern, daß Mylady die Absicht hegen, einen Bestseller zu schreiben?«

    »Das kann ich nebenbei immer noch«, erwiderte sie leichthin. »Es bleibt natürlich dabei, daß ich die Auflagen dieser Agatha Christie in den Schatten stellen werde, Mister Parker. Ein ungewöhnlich geschmackssicherer Bursche, dieser Fotograf, finden Sie nicht auch?«

    »Er schien von Mylady geradezu fasziniert gewesen zu sein.«

    »Was mich wirklich nicht weiter wundert.« Sie nickte nachdrücklich. »Zeit für Modellstehen habe ich ja ohnehin. Oder liegt momentan ein Kriminalfall für mich vor?«

    »Die Unterwelt, Mylady, scheint eine Verschnaufpause eingelegt zu haben.«

    »Wie schön.« Sie rückte sich in der Wagenecke zurecht und dachte an die Gagen, die sie erwarteten. Sie fuhr erst hoch, als Parker sich diskret räusperte. Er hatte die Adresse, die auf der Visitenkarte angegeben war, erreicht und gehalten.

    Mylady schob ihre beeindruckende Fülle aus dem Wagen und nahm den grauen Sandsteinbau in Augenschein. In dem langgestreckten Bürogebäude war eine Vielzahl von Firmen untergebracht, unter anderem auch tatsächlich die »Modell Agency«, die der Fotograf vertrat.

    Parker geleitete seine Herrin in die Vorhalle, die ein wenig schmuddelig war, öffnete die Tür zum Fahrstuhl und beförderte Mylady und sich hinauf in die fünfte Etage, gleich unter dem Dach. Der Butler orientierte sich an Hinweistafeln und dirigierte Mylady dann durch einen langen, düsteren Korridor zu einer Tür.

    Sie war nur angelehnt.

    Parker drückte sie mit der Spitze seines Universal-Regenschirmes vorsichtig auf und vernahm fast gleichzeitig dazu ein unterdrücktes Stöhnen, das eindeutig aus einem angrenzenden Zimmer kam.

    Der Butler ging sofort weiter und blieb dann vor einer ebenfalls nur angelehnten Tür stehen. Er hörte einen dumpfen Schlag und erneutes,

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