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Parker stutzt die Tigerkralle: Butler Parker 280 – Kriminalroman
Parker stutzt die Tigerkralle: Butler Parker 280 – Kriminalroman
Parker stutzt die Tigerkralle: Butler Parker 280 – Kriminalroman
eBook113 Seiten1 Stunde

Parker stutzt die Tigerkralle: Butler Parker 280 – Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Butler Parker ist ein Detektiv mit Witz, Charme und Stil. Er wird von Verbrechern gerne unterschätzt und das hat meist unangenehme Folgen. Der Regenschirm ist sein Markenzeichen, mit dem auch seine Gegner öfters mal Bekanntschaft machen. Diese Krimis haben eine besondere Art ihre Leser zu unterhalten.
Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!

Lady Simpson nahm es keineswegs hin, daß man sie abdrängen wollte. Sie stand groß und majestätisch vor der langen Tischreihe, auf der ein exquisites kaltes Büfett aufgebaut war. Sie hatte sich mit gewohnter Energie durch die Reihen der Feinschmecker geschoben und dabei durchaus an einen Räumpanzer erinnert. Nun hatte sie ihr Ziel erreicht und traf ihre Auswahl. Die ältere Dame war eine imponierende Erscheinung. Zudem erwies sie sich auch hier als versierte Einzelkämpferin, der man keineswegs den Schneid abkaufen konnte. In der linken Hand hielt sie einen großen Teller, den sie zu füllen gedachte. In der rechten befand sich eine Gabel, mit der sie nach den ersten Köstlichkeiten langte. Sie interessierte sich für Schweinelendchen in süß-saurer Sauce, für eingelegte Hühnerbrust und marinierte Rindfleischbällchen. Sie war fest entschlossen, den Pauschalpreis von einem Pfund voll zu nutzen. Eine Lady Simpson ließ sich solch eine Gelegenheit nicht entgehen. Sie wurde ein wenig unwirsch, als neben ihr ein junger Mann auftauchte und sie zur Seite drücken wollte. Mylady maß ihn mit eisigem Blick, der bereits Unheil verkündete. Selbstverständlich blieb sie stehen und versetzte dem jungen Mann einen Hieb mit ihrer Hüfte. Der Getroffene wurde durchgeschüttelt und verlor den Teller, den er in der linken Hand hielt. Er blickte leicht überrascht auf Agatha Simpson, rang sich ein Lächeln ab und griff dann ungeniert nach Myladys Teller, um sich auf diese ein wenig unsportliche Art Ersatz zu verschaffen. Er hätte besser darauf verzichtet. Lady Agatha trat ihm nicht nur auf den linken Fuß, sondern stach mit der Gabel zu und traf die Hüfte des Drängelnden. Der Getroffene krümmte sich, fuhr zurück und verschwand erst mal von der Szene. Mylady lächelte boshaft und befaßte sich dann wieder mit dem Angebot.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. Okt. 2023
ISBN9783989363625
Parker stutzt die Tigerkralle: Butler Parker 280 – Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Parker stutzt die Tigerkralle - Günter Dönges

    Butler Parker

    – 280 –

    Parker stutzt die Tigerkralle

    Unveröffentlichter Roman

    Günter Dönges

    Lady Simpson nahm es keineswegs hin, daß man sie abdrängen wollte. Sie stand groß und majestätisch vor der langen Tischreihe, auf der ein exquisites kaltes Büfett aufgebaut war. Sie hatte sich mit gewohnter Energie durch die Reihen der Feinschmecker geschoben und dabei durchaus an einen Räumpanzer erinnert. Nun hatte sie ihr Ziel erreicht und traf ihre Auswahl.

    Die ältere Dame war eine imponierende Erscheinung. Zudem erwies sie sich auch hier als versierte Einzelkämpferin, der man keineswegs den Schneid abkaufen konnte.

    In der linken Hand hielt sie einen großen Teller, den sie zu füllen gedachte. In der rechten befand sich eine Gabel, mit der sie nach den ersten Köstlichkeiten langte. Sie interessierte sich für Schweinelendchen in süß-saurer Sauce, für eingelegte Hühnerbrust und marinierte Rindfleischbällchen. Sie war fest entschlossen, den Pauschalpreis von einem Pfund voll zu nutzen. Eine Lady Simpson ließ sich solch eine Gelegenheit nicht entgehen.

    Sie wurde ein wenig unwirsch, als neben ihr ein junger Mann auftauchte und sie zur Seite drücken wollte.

    Mylady maß ihn mit eisigem Blick, der bereits Unheil verkündete. Selbstverständlich blieb sie stehen und versetzte dem jungen Mann einen Hieb mit ihrer Hüfte.

    Der Getroffene wurde durchgeschüttelt und verlor den Teller, den er in der linken Hand hielt. Er blickte leicht überrascht auf Agatha Simpson, rang sich ein Lächeln ab und griff dann ungeniert nach Myladys Teller, um sich auf diese ein wenig unsportliche Art Ersatz zu verschaffen.

    Er hätte besser darauf verzichtet.

    Lady Agatha trat ihm nicht nur auf den linken Fuß, sondern stach mit der Gabel zu und traf die Hüfte des Drängelnden. Der Getroffene krümmte sich, fuhr zurück und verschwand erst mal von der Szene. Mylady lächelte boshaft und befaßte sich dann wieder mit dem Angebot.

    Vor etwa zehn Minuten war sie mit ihrem Butler in diesem neu eröffneten chinesischen Restaurant in der Nähe Sohos eingetroffen, angelockt von einer Anzeige, daß man am heutigen Eröffnungstag für ein Pfund so viel essen durfte, wie man wollte.

    Man gönnte ihr aber keine Ruhe.

    Neben ihr erschien ein kleiner rundlicher Mann von etwa fünfzig Jahren, für den es plötzlich eine Art Gasse gab. Einige von seinen Begleitern hatten sie geschaffen und lotsten den Rundlichen an den Tisch heran. Da Mylady noch störte, sollte sie erneut zur Seite geschoben werden.

    Der Rundliche bediente sich und interessierte sich für die gleichen Speisen, auf die die ältere Dame sich gerade konzentriert hatte. Mit flinker Hand überholte er Myladys Gabel und stach in ein Schweinelendchen, das Agatha Simpson bereits reservieren wollte.

    Mylady dachte nicht daran, so ohne weiteres ihre Beute preiszugeben. Sie drückte mit ihrer Gabel das Lendchen fest auf die Servierplatte und hinderte den Rundlichen daran, es auf seinen Teller zu heben.

    »Nana, junger Mann«, grollte sie. »Haben Sie Ihre Manieren an der Garderobe abgegeben?«

    Der Rundliche blickte entgeistert in die Gegend und bekam einen roten Kopf. Mylady nutzte ihren taktischen Vorteil und piekte zwei Schweinelendchen auf, die prompt auf ihrem Teller landeten. Sie lächelte triumphierend und hielt Ausschau nach den Hühnerbrüstchen.

    Hinter dem Rundlichen tauchte ein vierschrötig aussehender Mann auf, der etwa vierzig Jahre alt war. Er griff nach dem Teller der älteren Dame und stöhnte umgehend. Sie hatte ihm einen Tritt gegen das linke Schienbein versetzt und schüttelte dazu verweisend den Kopf.

    »Stellen Sie sich gefälligst hinten an«, sagte sie dann überlaut und wandte sich an den Rundlichen. »Das gilt auch für Sie.«

    Butler Parker, der aus einer gewissen Distanz heraus dies alles beobachtet hatte, schritt gemessen auf die Gruppe zu und war bereit, wieder mal schlichtend einzugreifen.

    Seinem scharfen Blick war nicht entgangen, daß der Rundliche sich mit einigen Männern umgeben hatte, die wie Leibwächter fungierten. Vorerst waren diese Beschützer, zu denen auch der junge Mann und der Vierschrötige zählten, ein wenig verwirrt, doch der Zustand konnte sich sehr bald ändern.

    Parker hatte das sichere Gefühl, daß Gefahr in der Luft lag!

    *

    Der rundliche Fünfzigjährige wiegelte ab.

    Er schüttelte den Kopf, als die beiden anderen Leibwächter tätig werden wollten. Dann schob er sieh zurück durch die Gasse, die man für ihn gebildet hatte, und ging an einen Tisch.

    Der Mann nahm auf einer Eckbank Platz und winkte dem Inhaber des neu eröffneten China-Restaurants.

    Ein mittelgroßer, sehr schlanker Typ, dessen chinesische Vorfahren unverkennbar waren, reagierte augenblicklich. Er winkte zurück und trat an den Tisch des Rundlichen, der offensichtlich einige Fragen stellte, die sich auf Lady Simpson bezogen. Dabei deutete er ungeniert auf die ältere Dame, die mit einem wohlgefüllten und ein wenig überladenen Teller das Büfett verlassen hatte.

    Lady Simpson hatte Beute gemacht und wollte sich nicht stören lassen. Sie belegte einen kleinen Tisch und widmete sich den Köstlichkeiten. Den Zwischenfall schien sie bereits vergessen zu haben.

    In dem Restaurant herrschte drangvolle Enge. Angelockt durch Reklame in diversen Zeitungen, nutzte man die Gelegenheit, sich für nur ein Pfund zu sättigen.

    An den großen Hauptraum grenzten kleinere Kabinette. Die Inneneinrichtung entsprach dem gängigen Bild, das man sich von solchen Etablissements machte. Fransenverzierte Lampions sorgten für eine geheimnisvolle Beleuchtung. Auf den rot tapezierten Wänden waren Drachen, Löwenköpfe und Kraniche zu sehen. Die Längswand hinter dem Büfett präsentierte ein Riesenfoto mit einem Panorama von Hongkong.

    Natürlich interessierte Josuah Parker sich für den Rundlichen, der mit vier Leibwächtern hier erschienen war, um sich für den nun wirklich niedrigen Einheitspreis durchzuessen. Gesellschaftlichen Rang konnte dieses Ereignis nicht aufweisen. Es handelte sich eher um ein Restaurant, das nicht zur Luxusklasse gehörte, und der Rundliche konnte sich mit Sicherheit ganz andere Lokale leisten.

    Im Fall Lady Simpsons war das eine völlig andere Sache. Die vermögende ältere Dame, die zum Blut- und Geldadel der Insel gehörte, galt als ungemein sparsame Frau. Sie ließ sich grundsätzlich keine Gelegenheit entgehen, irgendwo in Groß-London ein Sonderangebot zu ergattern.

    Sie rechnete mit jedem Penny, konnte das Geld allerdings auch wieder förmlich zum Fenster hinauswerfen, wenn es darum ging, einen Kriminalfall zu lösen. Mylady hielt sich für eine begnadete Detektivin und merkte überhaupt nicht, daß es ihr Butler war, der die Fäden zog.

    Natürlich konnte der Besitzer des Restaurants keine Auskunft geben, was Lady Simpson betraf. Sie war fremd hier. Der Rundliche entließ den Lokalbetreiber mit einer herrischen Handbewegung. Er machte keinen zufriedenen Eindruck, wandte sich an den Vierschrötigen, stand auf und näherte sich Myladys Tisch.

    Die ältere Dame blickte kurz hoch, runzelte die Stirn, fühlte sich gestört und schüttelte abweisend den Kopf. Der Rundliche nahm auf einem Stuhl Platz, den der Vierschrötige respektvoll vorgezogen und dann untergeschoben hatte.

    Josuah Parker hielt es für an der Zeit, die Hilfstruppen des Rundlichen abzulenken und anderweitig zu beschäftigen. Der Butler griff in eine der vielen Westentaschen seines Zweireihers und förderte einen kleinen Zerstäuber zutage, der wie ein Einweg-Feuerzeug aus sah.

    Parker näherte sich unauffällig den zurückgebliebenen Leibwächtern und bedachte die drei Männer mit einer Dosis aus dem Zerstäuber. Sie bekamen nichts davon mit, spürten aber unmittelbar danach einen heftigen Juckreiz. Sie wurden unruhig, rieben und kratzten sich im Gesicht, fuhren sich durch das Haar und tänzelten herum.

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