Parker entsorgt die Müllabfuhr: Butler Parker 285 – Kriminalroman
Von Günter Dönges
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Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!
»Mylady sind zufrieden?« erkundigte sich Josuah Parker bei seiner Herrin. Man befand sich in einem bekannten Restaurant, das erst kürzlich umgebaut worden war. Die Inhaber hatten sich zur Feier der Neueröffnung erlaubt, einige ausgesuchte Stammgäste einzuladen. Lady Agatha hatte gegrillte Scampis in Knoblauchsoße zu sich genommen und erwartete das Hauptgericht, eine Languste, die sich noch vor wenigen Stunden ihres Lebens erfreut hatte und damit durchaus das häufig mißbrauchte Prädikat "frisch" verdiente. »Nun, die Scampis waren nicht schlecht, Mister Parker.« Der Butler war über dieses Lob beglückt, wenn er es auch nicht zeigte. Er kannte nämlich die Chefs persönlich. »Ihre Languste, Mylady«, sagte in diesem Augenblick Luigi Mancano, einer der beiden Inhaber, der es sich nicht nehmen ließ, Lady Agatha selbst zu bedienen. Die ältere Dame musterte wohlgefällig die Platten und Behälter, die der rundliche Mann auf den Tisch stellte. Mancano legte geschickt vor und wünschte guten Appetit, doch Parkers innere Alarmanlage meldete sich. Der Butler rechnete mit gewissen Überraschungen und sah unbewegt zur Tür. Plötzlich flog sie mit einem Krachen auf. Ein großer, grauer Behälter auf quietschenden Rädern schob sich in das Vestibül Blumenkübel kippten um und verteilten ihren Inhalt auf dem Teppich. Ein in vergoldetem Rahmen steckendes Gemälde fiel von der Wand und wurde von den Rädern des Ungetüms überrollt. Der Müllcontainer verhielt einen Moment vor der gläsernen Zwischentür, die den Vorraum vom Lokal trennte, dann setzte er sich wieder in Bewegung, zersplitterte die Tür, rumpelte in das Restaurant und stieß links und rechts die Tische an. Speisebehälter und Gläser kippten um und ergossen ihren Inhalt über kostbare Damastdecken. Die Gäste sahen erschrocken auf und starrten ungläubig auf das bedrohlich wirkende Gefährt. Das Orchester spielte noch einige Takte und brach dann mit einer Dissonanz ab.
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Parker entsorgt die Müllabfuhr - Günter Dönges
Butler Parker
– 285 –
Parker entsorgt die Müllabfuhr
Unveröffentlichter Roman
Günter Dönges
»Mylady sind zufrieden?« erkundigte sich Josuah Parker bei seiner Herrin.
Man befand sich in einem bekannten Restaurant, das erst kürzlich umgebaut worden war. Die Inhaber hatten sich zur Feier der Neueröffnung erlaubt, einige ausgesuchte Stammgäste einzuladen.
Lady Agatha hatte gegrillte Scampis in Knoblauchsoße zu sich genommen und erwartete das Hauptgericht, eine Languste, die sich noch vor wenigen Stunden ihres Lebens erfreut hatte und damit durchaus das häufig mißbrauchte Prädikat „frisch" verdiente.
»Nun, die Scampis waren nicht schlecht, Mister Parker.«
Der Butler war über dieses Lob beglückt, wenn er es auch nicht zeigte. Er kannte nämlich die Chefs persönlich.
»Ihre Languste, Mylady«, sagte in diesem Augenblick Luigi Mancano, einer der beiden Inhaber, der es sich nicht nehmen ließ, Lady Agatha selbst zu bedienen. Die ältere Dame musterte wohlgefällig die Platten und Behälter, die der rundliche Mann auf den Tisch stellte.
Mancano legte geschickt vor und wünschte guten Appetit, doch Parkers innere Alarmanlage meldete sich. Der Butler rechnete mit gewissen Überraschungen und sah unbewegt zur Tür.
Plötzlich flog sie mit einem Krachen auf. Ein großer, grauer Behälter auf quietschenden Rädern schob sich in das Vestibül Blumenkübel kippten um und verteilten ihren Inhalt auf dem Teppich. Ein in vergoldetem Rahmen steckendes Gemälde fiel von der Wand und wurde von den Rädern des Ungetüms überrollt.
Der Müllcontainer verhielt einen Moment vor der gläsernen Zwischentür, die den Vorraum vom Lokal trennte, dann setzte er sich wieder in Bewegung, zersplitterte die Tür, rumpelte in das Restaurant und stieß links und rechts die Tische an.
Speisebehälter und Gläser kippten um und ergossen ihren Inhalt über kostbare Damastdecken. Die Gäste sahen erschrocken auf und starrten ungläubig auf das bedrohlich wirkende Gefährt.
Das Orchester spielte noch einige Takte und brach dann mit einer Dissonanz ab.
Kellner, auf dem Weg zu ihren Gästen, verhielten mitten im Schritt und schienen zu der sprichwörtlichen Salzsäule zu erstarren.
Luigi Mancano, der sich gerade mit einem silberhaarigen, distinguiert wirkenden Gentleman unterhielt, hörte mitten im Satz auf und starrte aus hervorquellenden Augen auf den schmutzigen Müllcontainer im Hauptgang seines Schlemmerlokals. Von den Wänden des Behälters tropfte es auf den teuren Teppich und versickerte dort. Der Geruch konnte nur als atemberaubend bezeichnet werden und überlagerte die im Raum herrschenden appetitlichen Düfte.
Zwei Männer in orangefarbenen Overalls standen links und rechts hinter dem Container und grinsten. Ein dritter Mann in normalem Straßenanzug sah sich spöttisch um.
»Mahlzeit!« brüllten die Overallträger und brachen in lautes Gelächter aus.
Agatha Simpson ließ irritiert das Besteck sinken. Der Vorfall störte sie entschieden und beeinträchtigte ihr kulinarisches Vergnügen. Sie wandte sich an ihren Butler.
»Was ist das für ein widerlicher Gestank, Mister Parker?« begehrte sie zu wissen. »Und warum spielt die Musik nicht mehr? Ich fand es eigentlich ganz hübsch.«
Ihre baritonal gefärbte Stimme trug fast bis in den letzten Winkel des Lokals. Einige Gäste begannen nervös zu kichern, als sie die Bemerkung hörten, andere drehten sich verstohlen um und warteten auf die Reaktion der Müllwerker. Man witterte eine Sensation.
»Die Müllabfuhr macht ihre Aufwartung, Mylady«, informierte Josuah Parker seine Herrin, ohne eine Miene zu verziehen. »Allerdings scheinen sich die Herren in der Tür geirrt zu haben.«
Lady Agatha musterte den großen Behälter ungeniert. »Sagte ich schon, daß es hier auf einmal entsetzlich stinkt, Mister Parker?« äußerte sie dann. »Sind diese Leute etwa schuld daran?«
»Davon sollte man ausgehen, Mylady«, gab Parker gemessen zurück. »Wie meine Wenigkeit bemerkt haben dürfte, muß es sich um einen bedauerlichen Irrtum handeln. Die Herren scheinen die Hofeinfahrt verpaßt zu haben.«
Die Overallträger sahen sich an und grinsten erneut. Dann legten sie ihre Hände um die angeschweißten Griffe an den Seiten des Containers und ... kippten diesen einfach um.
Krachend legte er sich auf die Seite. Die als Verschluß dienende Klappe schob sich hoch und gab dem Inhalt Gelegenheit, sich auf den Teppich zu ergießen.
Eine Sturzflut von Unrat prasselte heraus und häufte sich zu einem im wahrsten Sinn des Wortes zum Himmel stinkenden Berg.
»Mister Parker, ist das ein Happening, oder wie nennt man neumodische Künstlerauftritte heutzutage? Ich muß schon sagen, es gefällt mir auf keinen Fall. Beordern Sie den Geschäftsführer herbei, ich möchte ihm meine Meinung sagen.«
»Es dürfte sich keinesfalls und mitnichten um eine künstlerische Darbietung handeln, Mylady«, bedauerte Josuah Parker. »Auch der Geschäftsführer könnte von dieser Demonstration überrascht worden sein.«
»Na schön, und wer sind diese Leute sonst?« wollte sie wissen und sah die Müllwerker und den Mann im grauen Straßenanzug scharf an.
»Die Herren tauchen bewußt zu diesem Zeitpunkt hier auf und produzieren sich in dieser Form«, gab Parker seiner Vermutung Ausdruck. »Man sollte davon ausgehen, daß sie dem kriminellen Milieu zuzuordnen sind.«
Die Müllwerker sahen sich an und wirkten plötzlich sehr ernst. Auch der Mann im grauen Straßenanzug, der bisher einen desinteressierten Eindruck gemacht hatte, wurde munter und starrte den Butler verblüfft an.
Josuah Parker hatte seine Vermutung in ruhigem Ton geäußert. Durch die Stille im Lokal trug seine Stimme jedoch weiter als sonst und erreichte mühelos die Ohren der Müllwerker und des Mannes im Anzug.
»Also Gangster«, stellte die ältere Dame lapidar fest und nickte erfreut. Sie schob ihren Teller zur Seite, griff nach ihrem Pompadour, der neben ihr auf der Bank lag, und kramte darin. Sekunden später hielt sie ihre Lorgnette an die Augen und musterte die Männer hinter dem Müllcontainer. Sie vermittelte dabei den Eindruck einer eifrigen Zoobesucherin, die sich besonders interessante Raubtiere ansieht.
»Nun, genauso sehen die Lümmel auch aus«, stellte sie schließlich fest und ließ die Lorgnette sinken. »Sie können darüber denken, wie Sie wollen, Mister Parker, aber man sieht es den Leuten sofort an, zu welcher Kaste sie gehören.«
»Vor allem, wenn man wie Mylady den typischen Blick dafür hat«, stimmte Josuah Parker höflich zu.
Die Eindringlinge hatten eine Entscheidung getroffen. Sie suchten Augenkontakt und setzten sich nahezu gleichzeitig in Bewegung. Ihr Ziel war eindeutig der Tisch, an dem die ältere Dame saß. Ihre Mienen verhießen nichts Gutes und konnten nur als drohend bezeichnet werden.
Lady Agatha seufzte und griff nach ihrem Weinglas. Sie setzte an und leerte es, dann blickte sie Parker an und deutete auf ihr Glas.
»Ich denke, ich nehme noch eine Karaffe Wein, Mister Parker«, meinte sie. »Und wenn sich die übelriechenden Strolche verzogen haben, könnte ich das Dessert nehmen.«
»Wie Mylady zu wünschen geruhen.« Auch Parker schien die drei Männer ignorieren zu wollen. Er verbeugte sich vor Lady Agatha und machte sich auf den Weg, um die Bestellung aufzugeben. Er kam allerdings nicht weit. Die Müllwerker hatten den Tisch erreicht und blockierten ihn. Sie verschränkten die Arme vor der Brust