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Die großen Western 159: Das Greenhorn und sein Todesengel
Die großen Western 159: Das Greenhorn und sein Todesengel
Die großen Western 159: Das Greenhorn und sein Todesengel
eBook127 Seiten1 Stunde

Die großen Western 159: Das Greenhorn und sein Todesengel

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Über dieses E-Book

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Jimmy Halfpenny stieß sich wie ein wütender Puma vom Tresen ab und schnellte auf den bulligen Mann zu, dem sein spöttisches Gelächter in der Kehle steckengeblieben war. Die Faust des jungen Cowboys donnerte gegen das Kinn des Bärtigen, der zurücktaumelte und dabei Tische und Stühle umriß. Klirrend zerbrachen Flaschen und Gläser am Fußboden.


"Sag das nicht noch mal, Martinez", fauchte Halfpenny.


Die übrigen Gäste waren aufgesprungen und starrten auf das Spektakel. Raoul Martinez sagte gar nichts, sondern fuhr sich mit der Hand über den Mund. Irgend etwas war anders geworden. Martinez legte den Kopf schief und spuckte einen Zahn aus. "Hey…", lispelte er. "Du hast wohl einen rostigen Nagel im Kopf, wie? Dir muß die Hitze heute verdammt zugesetzt haben, Greenhorn."


Martinez schnaufte und fuhr sich erneut übers Kinn, das leicht anzu­schwellen begann. Dann wandte er sich an den dicken Wirt, der hinterm Tresen stand und bereits eine Schrotflinte in den Händen hielt.


"Hast du ihm etwas in den Whisky getan, Mike? Da werde ich nicht schlau, Amigo. Warum hat mir der Sattelquetscher eine verpaßt?"


Der Mexikaner strich über seinen langen Schnurrbart und schaute immer noch verblüfft auf den jungen Cowboy, der mit geballten Händen wenige Yards von ihm entfernt stand.


Jimmy Halfpennys Gesicht war gerötet. In seinen blauen Augen funkelte Zorn. Das kurzgeschnittene blonde Haar war zerzaust. Er mochte höchstens fünfundzwanzig Jahre alt sein, war wie ein Cowboy gekleidet und trug einen Revolver im Halfter.


Lauernd starrte er auf Raoul Martinez, der ihn um einen ganzen Kopf überragte und auch gewiß über zwanzig Kilogramm schwerer war.


Der
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum15. Aug. 2016
ISBN9783740906603
Die großen Western 159: Das Greenhorn und sein Todesengel

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    Buchvorschau

    Die großen Western 159 - Frank Callahan

    Die großen Western

    – 159 –

    Das Greenhorn und sein Todesengel

    Frank Callahan

    Jimmy Halfpenny stieß sich wie ein wütender Puma vom Tresen ab und schnellte auf den bulligen Mann zu, dem sein spöttisches Gelächter in der Kehle steckengeblieben war. Die Faust des jungen Cowboys donnerte gegen das Kinn des Bärtigen, der zurücktaumelte und dabei Tische und Stühle umriß. Klirrend zerbrachen Flaschen und Gläser am Fußboden.

    »Sag das nicht noch mal, Martinez«, fauchte Halfpenny.

    Die übrigen Gäste waren aufgesprungen und starrten auf das Spektakel. Raoul Martinez sagte gar nichts, sondern fuhr sich mit der Hand über den Mund. Irgend etwas war anders geworden. Martinez legte den Kopf schief und spuckte einen Zahn aus. »Hey…«, lispelte er. »Du hast wohl einen rostigen Nagel im Kopf, wie? Dir muß die Hitze heute verdammt zugesetzt haben, Greenhorn.«

    Martinez schnaufte und fuhr sich erneut übers Kinn, das leicht anzu­schwellen begann. Dann wandte er sich an den dicken Wirt, der hinterm Tresen stand und bereits eine Schrotflinte in den Händen hielt.

    »Hast du ihm etwas in den Whisky getan, Mike? Da werde ich nicht schlau, Amigo. Warum hat mir der Sattelquetscher eine verpaßt?«

    Der Mexikaner strich über seinen langen Schnurrbart und schaute immer noch verblüfft auf den jungen Cowboy, der mit geballten Händen wenige Yards von ihm entfernt stand.

    Jimmy Halfpennys Gesicht war gerötet. In seinen blauen Augen funkelte Zorn. Das kurzgeschnittene blonde Haar war zerzaust. Er mochte höchstens fünfundzwanzig Jahre alt sein, war wie ein Cowboy gekleidet und trug einen Revolver im Halfter.

    Lauernd starrte er auf Raoul Martinez, der ihn um einen ganzen Kopf überragte und auch gewiß über zwanzig Kilogramm schwerer war.

    Der Mexikaner schüttelte wieder den Kopf.

    »Willst du dich vielleicht ernstlich mit mir prügeln, amigo mio?« fragte er fast freundlich. Dabei zeigte er seine nikotingelben Zähne.

    Ehe Jimmy Halfpenny etwas entgegnen konnte, schaltete sich Mike Garner, der dicke Salooner, ein.

    »Ihr könnt euch draußen vor dem Saloon so lange prügeln, wie ihr nur wollt«, grollte seine Stimme. »Doch hier verhaltet ihr euch ruhig, oder ich jage euch eine geballte Schrotladung in eure Hinterteile.«

    Drohend schwang er die Schrotflinte hoch.

    »Außerdem werdet ihr beiden Hitzköpfe den bereits entstandenen Schaden ersetzen. Ist das klar, Jungs?«

    Jimmys angewinkelte Arme fielen herunter. Er nickte mechanisch, ließ dabei aber Martinez nicht aus den Augen.

    »Gib mir noch einen Whisky,

    Mike«, sagte er mit einer ungewöhnlich tiefen Stimme, die überhaupt nicht zu seiner jungenhaften Erscheinung paßte. »Und nimm deine verdammte Bleispritze weg. Wir wissen doch alle, daß das Ding da überhaupt nicht geladen ist.«

    Mike Garners Gesicht nahm die Farbe einer überreifen Tomate an. Er richtete den Lauf des Gewehrs auf Jimmy, doch der stoppte blitzschnell zur Seite und schlug den Lauf in die Höhe.

    In diesem Moment krachte es auch schon.

    Beißender Pulverdampf hüllte die Gruppe ein, irgendwo splitterte und knackte es verdächtig, dann war für lange Sekunden Ruhe.

    »Heiliger Rauch«, flüsterte dann eine Stimme. »Das Ding war wirklich geladen.«

    Die Stimme gehörte dem dicken Wirt, der sich nun aus dem Pulverqualm herausschälte und die Schrotflinte mit einem Fluch fallen ließ.

    Er wandte sich an Jimmy Halfpenny, der mit bleichem Gesicht am Tresen lehnte. Raoul Martinez trat näher und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter.

    »Nimm’s nicht so tragisch, Mike wollte bestimmt nicht auf dich schießen. So ist es doch, Mike, oder etwa nicht?«

    »Wirklich nicht«, stammelte der Wirt. »Daran seid nur ihr verblödeten Hornochsen schuld«, schrie er dann. »Seit Jahren versucht ihr mir einzureden, daß das Ding nicht geladen ist.«

    Er verstummte, denn ein brausendes Gelächter schallte ihm entgegen. Die vielen Männer, die sich nach der anstrengenden Arbeit eines langen Tages den Staub aus der Kehle spülten und zu seinen Stammgästen gehörten, wollten sich einfach nicht beruhigen.

    »Gib schon eine Freirunde aus,

    Mike«, grölte ein Cowboy, der schon einiges über den Durst getrunken hatte. »Dann wollen wir auch vergessen, daß du Jimmy umlegen wolltest.«

    Mike Garner blieb nichts anderes übrig, als den Forderungen seiner Gäste nachzukommen. Raoul Martinez stand noch immer dicht neben Jimmy Halfpenny.

    Der Mexikaner fuhr sich über sein angeschwollenes Kinn. Dann grinste er dem jungen Cowboy zu.

    »He, Jimmy, willst du mir jetzt vielleicht verraten, warum du wie ein wildgewordener Büffelbulle auf mich losgegangen bist? Habe ich dich beleidigt, oder etwas Unrechtes gesagt? Komm, alter Freund, spuck es aus.«

    Jimmy fuhr sich durch sein Haar. Dann stellte er sein leeres Whiskyglas mit einem Ruck auf den Tresen zurück. Seine Hände ballten sich zu Fäusten.

    Der Mexikaner wich zurück.

    »Wenn das schon wieder losgeht, Jimmy, dann bekommst du von mir die schlimmste Abreibung deines Lebens, Compadre. Ich verspreche es dir ganz feierlich. Verdammt noch mal, was ist denn los? Du stellst dich an wie eine Jungfrau vor…«

    »Ach, halt nur dein ungewaschenes Mundwerk«, knurrte Halfpennys tiefe Stimme. »Wenn du es noch einmal wagst, Tamara Pusinowa eine Puta zu nennen, dann bekommst du von mir wieder was aufs Maul.«

    Jimmy Halfpennys Stimme klang todernst. Wieder lag ein leichtes Flackern in seinen Augen.

    Raoul Martinez riß den Mund so weit auf, als wollte er einen ganzen Mückenschwarm verschlucken. Seine Schnurrbarthaare zuckten, als wären sie selbständige Lebewesen.

    »Was?« fragte er. »Sag das noch einmal, Muchacho, sage es bitte noch einmal. Bestimmt habe ich mich verhört. Ganz bestimmt.«

    Ein breites Grinsen spielte um die Mundwinkel des Mexikaners. Seine dunklen Augen staunten Jimmy Halfpenny an, als wäre er ein Monstrum mit drei Köpfen.

    »Gib mir einen Whisky, Mike«, sagte er zum Wirt, der alle Hände voll zu tun hatte, um den Ansturm seiner durstigen Gäste abzuwehren. »Aber einen doppelten, Amigo.«

    Dann wandte sich Raoul wieder an den jungen Cowboy, der mit grimmigem Gesicht auf seinen Freund blickte.

    »Daher weht also der Wind«, sagte Martinez, immer noch grinsend. »Diese Pu – äh – Sängerin und Tänzerin geht dir nicht aus deinem verdammten Schädel. Und weil dein bester Freund es wagte, die Lady eine – äh – zu nennen, wolltest du ihm den Schädel einschlagen. Amigo Jimmy, bei dir piept es gewaltig. Schlag dir dieses Weib nur ganz schnell wieder aus dem Kopf. Die steht auf reiche Männer mit vielen harten Bucks. Bei der kannst du armer Schlucker nicht landen. Es wäre dasselbe, als wolltest du den Mond umarmen. Das ist doch hoffentlich nicht dein Ernst gewesen, Jimmy?«

    »Mein voller Ernst«, knurrte Halfpenny. »Sie steht unter meinem persönlichen Schutz, diese Tamara Pusinowa, und irgendwann werde ich sie bekommen. Darauf wette ich mit dir jeden Betrag.«

    »Er ist verrückt, total übergeschnappt!« japste der Mexikaner und leerte sein Glas mit einem Ruck. »Verrückt, ich habe einen Narren zum Freund. Der Kerl macht sich wirklich Hoffnungen, an dieses Superweib heranzukommen.«

    »Noch einen Ton, Raoul, und ich breche dir das Genick«, stieß der junge Cowboy zornig hervor. Die umstehenden Männer blickten nach diesen wütenden Worten auf die beiden Gefährten, die sich mit roten Köpfen gegenüberstanden.

    »Gehen wir«, der Mexikaner griente. »Morgen erwartet uns ein anstrengender Tag. Komm, Jimmy, wir sollten wirklich Schluß für heute machen.«

    Raoul Martinez legte einige Münzen auf den Tresen, packte Halfpenny am Arm und zog den sich sträubenden jungen Mann zu den Pendeltüren.

    Draußen sog der Mexikaner die laue Frühlingsluft tief in seine Lungen. Der Geruch von Erde und Gras wurde durch einen leichten Wind von den Weiden herübergetragen.

    Von irgendwoher kamen das Murren von Rindern und das Wiehern von Pferden. Auf der Main Street der kleinen Rinderstadt Sweetwater herrschte noch lebhafter Betrieb, obwohl es schon fast eine Stunde nach Mitternacht war.

    Aus dem »Dancing-Palace«, der sich ungefähr hundert Yards entfernt befand, klang Musik und das Johlen und Schreien von angeheiterten Männern.

    »Komm mit, Raoul«, sagte Jimmy Halfpenny zu seinem Freund, der wie er als Cowboy für die Silver-Ranch ritt.

    »Nicht schon wieder«, brummte Martinez. »Jeden Abend schleppst du mich dahin. Glaubst du, daß ich in den letzten Jahren so viel Geld gescheffelt habe, um es jetzt auf den Kopf zu hauen? Nein, mein Junge, da läuft nichts mehr. Und du bist schon längst pleite. Sogar deinen Vorschuß hast du bereits verjubelt, und nur wegen dieser – äh – Lady.«

    »Kommst du mit oder nicht?« fragte Jimmy Halfpennys harte Stimme. »Ich muß Tamara sehen, sonst werde ich verrückt. Komm mit, Raoul.«

    Seine tiefe Stimme klang bittend.

    »Sie steckt wie Gift in deinem Verstand«, knurrte der Mexikaner. »Verdammt noch mal, Jimmy, du hast nicht den Hauch einer Chance bei dieser Tamara Pusinowa.

    Gut, vielleicht

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