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Reite für mich: G.F. Barner 310 – Western
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eBook123 Seiten1 Stunde

Reite für mich: G.F. Barner 310 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Der hätte mich glatt zum Sieb geschossen, denkt Joe Carter und stiert in das Glas. Mit einer Schrotflinte hat er gedroht, der alte Bulle! Und wäre ich nicht so schnell auf meinem Pferd und weg gewesen, hätte er mich erwischt. »Allmächtiger, er hätte mich umgebracht!« Das sagt er laut. Weil er schon fast betrunken ist. Joe stiert in das Glas und hat gar nicht gemerkt, daß er laut geredet hat. »Was sagst du, Partner?« fragt der kleine, dicke Mann neben ihm. »Was sagst du, Freund?« »Ich sagte - hick«, erwidert Joe, »ich sagte, der Alte hätte mich beinahe erschossen – jawohl.« Der kleine, dicke Mann kichert. Der hagere, lange, große Kerl verzieht sein Gesicht zu einer Grimasse. »Und warum – hätte er dich beinahe er – erschossen, Jonathan?« Jonathan – Joe – Carter schielt zuerst in sein Glas. Das ist leer. Verflixt, das darf doch nicht wahr sein. Dann greift er nach der Flasche und gießt das Glas wieder voll. Und danach trinkt er.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum30. Jan. 2024
ISBN9783989368262
Reite für mich: G.F. Barner 310 – Western

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    Buchvorschau

    Reite für mich - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 310 –

    Reite für mich

    G.F. Barner

    Der hätte mich glatt zum Sieb geschossen, denkt Joe Carter und stiert in das Glas. Mit einer Schrotflinte hat er gedroht, der alte Bulle! Und wäre ich nicht so schnell auf meinem Pferd und weg gewesen, hätte er mich erwischt.

    »Allmächtiger, er hätte mich umgebracht!«

    Das sagt er laut. Weil er schon fast betrunken ist.

    Joe stiert in das Glas und hat gar nicht gemerkt, daß er laut geredet hat.

    »Was sagst du, Partner?« fragt der kleine, dicke Mann neben ihm. »Was sagst du, Freund?«

    »Ich sagte - hick«, erwidert Joe, »ich sagte, der Alte hätte mich beinahe erschossen – jawohl.«

    Der kleine, dicke Mann kichert.

    Der hagere, lange, große Kerl verzieht sein Gesicht zu einer Grimasse.

    »Und warum – hätte er dich beinahe er – erschossen, Jonathan?«

    Jonathan – Joe – Carter schielt zuerst in sein Glas. Das ist leer. Verflixt, das darf doch nicht wahr sein. Dann greift er nach der Flasche und gießt das Glas wieder voll. Und danach trinkt er.

    Schön warm im Bauch, wie?

    »Kennt ihr Biggler?«

    »Ke-kennen wir nicht«, erwidert der Große, der mit der langen Nase und den abstehenden Ohren.

    »Der war mein Rancher, ich sein Zureiter. Und dann war da noch seine einzige Tochter – die war auch da – stimmt, Brüder.«

    Die Brüder sehen sich an und grienen seltsam.

    »Und was war mit der Tochter, Jonathan, lieber Bruder?« fragt der kleine, dicke Nebenmann. »War sie schön?«

    Der Lange sieht ihn von oben bis unten an. Joe Carter ist schwarzhaarig. Sein Gesicht ist scharf in den Linien und nicht eine Spur weich. Die Augen sind hell und blank

    »Sie war hinter mir her. Und das wollte der Vater nicht, darum hat er mich rausgeworfen. Und nun bin ich hier und saufe.«

    Der Dicke fragt: »Und dein Lohn, Mensch?«

    Jonathan klopft auf seine Tasche und grient.

    »War ja grade erst Lohntag gewesen, hihi. Darum, Freunde, laßt uns trinken.«

    Benjamin grient. »Nur nicht den Kopf hängen lassen – du bekommst schon wieder einen Job. Wir nehmen dich mit zu unserem Boß, der sucht einen Zureiter.«

    »Hat er eine Tochter? Dann gehe ich nicht mit – nicht für Dollars und gute Worte, Leute.«

    »Er hat keine, Bruder, beruhige dich nur«, erwidert Bill sanft. »Morgen­ sind wir wieder zu Hause. Darum laßt uns heute noch trinken.«­

    Joe bekommt ein großes Glas.

    »Joe, Prost, Bruderherz.«

    »Pr-prost«, sagt Joe, trinkt und sieht den kleinen, dicken Bill doppelt. »Schütt noch mal nach, Bruder Benjamin.«

    Benjamin macht es.

    Sie trinken wie drei wackere Krieger. Schließlich stellt Joe fest, daß die Lampe sich dreht und der Tresen sich biegt.

    »Benjamin – warum wackelst du mit – mit deinen Ohren, he?«

    »Ich wackel nicht«, erwidert Benjamin beleidigt. »Ich halte sie still, Jonathan. Du bist betrunken – ich bin be–betrunken. Er ist be-besoffen. Und darum reiten wir nach Hau–Hause, meine ich.«

    »Dein Boß braucht einen Zu–Zureiter, ha – hast du das gesagt, Billy?«

    »Habe ich«, erwidert Billy sanftmütig. »Wollen wir gehen?«

    »Wir gehen, jawohl. Be – Bezahlung, Waiter!« Joe bezahlt.

    Dann schaffen sie Jonathan mühsam hinaus, setzen ihn auf sein Pferd und steigen auch auf.

    Jonathan sitzt schief im Sattel und sieht zwei Pferdeköpfe vor sich.

    So reiten sie aus der Stadt.

    Der dicke Bill murmelt: »Morgen hast du wieder Arbeit und Spaß, Junge.«

    Seltsam, sie reden gar nicht mehr wie Betrunkene, was?

    Billy grinst. Er sieht seinen langen Freund Benjamin schief an.

    Benjamin hat die Augen zusammengekniffen und starrt schweigend auf die Büsche, die vor ihnen auftauchen, etwa 200 Yards vom Weg entfernt. Sie reiten querfeldein, angeblich auf die Ranch zu, auf der es Arbeit für einen Mann wie Jonathan Carter geben soll.

    »I-ist mir schle-schlecht«, sagt Joe stöhnend. »Der Teu-Teufel – ich – ich trinke sonst – nie.«

    »Dann mußt du den Hut abnehmen«, erwidert Billy freundlich. »Frische Luft am Kopf ist gesund, Bruderherz.«

    Zehn Yard vor den Büschen nimmt Joe seinen Hut ab.

    Benjamin ist rechts, Billy links. Sie stützen ihn, weil er so schwankt.

    Billy zieht bedächtig seinen Revolver.

    Zwei Atemzüge später sind sie am Rand der Büsche.

    »I-ist mir schlecht. Halt mi-mich fest, ich fal-falle, Ben.«

    »Sicher, ich halte dich, Bruderherz. Du fällst schon nicht, keine Angst.«

    Das sagt Benjamin.

    Billy sagt gar nichts.

    Billy denkt an den Geldbeutel von Jonathan Carter. Da hat nicht nur der Monatslohn dringesteckt, sondern eine ganze Menge mehr.

    Der Mond scheint, Wolken schieben sich langsam davor.

    Als der Mond verschwindet, liegt Joe Carter am Boden. Billy steckt seinen Revolver ein, er hat Joe niedergeschlagen.

    Der Lange steigt ab.

    »Es sind mindestens hundertfünfzig Dollar«, sagt Billy von oben kühl. »Damit kommen wir zwei Monate aus, wenn du nicht wieder anfängst irgendwo zu spielen, du Narr.«

    »Ich sage dir doch, ich spiele nie mehr.«

    »Das hast du schon hundertmal gesagt, zum Teufel«, antwortet Billy grob. »Nimm ihm den Beutel ab. Sein Pferd können wir genauso wie die anderen Sachen verkaufen.«

    »Meinst du, er braucht nichts?«

    »Er hat alles – Gesundheit und Kraft. Los, mach schon, wir müssen weg.«

    Eine Hand steckt den Beutel ein, eine andere greift nach den Zügeln von Joe Carters Pferd.

    Die Hufe traben an.

    *

    Joe Carter erwacht, steht torkelnd auf. Mein Kopf, denkt er, spürt, wie sich alles zu drehen beginnt.

    Und dann fällt er um – liegt wieder am Boden – ein sehniger, hartmuskeliger Mann, der glaubt, daß sein Kopf zerplatzt. Er betastet seinen Kopf, fühlt die lange Beule am Schädel.

    »Benjamin – Billy.«

    Keine Antwort kommt, nur der Nachtwind rauscht in den Büschen. Er hebt den Kopf und sieht sich um.

    Die Erinnerung ist da. Der Whisky stößt ihm auf. Getrunken, denkt er – ich bin drei Tage geritten und habe die beiden Burschen in der Kneipe getroffen, die zum Hotel gehört, in dem ich eine Nacht geblieben bin. Wir haben getrunken – Billy und Benjamin mit mir. Ich habe alles bezahlt.

    Seine Hand tastet nach der Hosentasche. Sie sucht, zuckt, greift nach der anderen Seite. Und findet nichts mehr.

    »Die Uhr – mein Geld!«

    Das macht ihn ganz munter, wenngleich sich in seinem Kopf immer noch ein großes Mühlrad zu drehen scheint.

    Er begreift jäh. Das Geld ist fort, seine Uhr weg!

    »Billy – Ben! Verdammte Halunken, wo seid ihr?«

    Seltsam, wenn man etwas begreift, wie? Und nach dem Pferd sucht, das nicht mehr da ist. Sein Packen, sein Gewehr, sein Revolver, der im Packen gewesen ist, alles verschwunden.

    Zur Stadt, denkt er wütend. Ich muß zurück, dem Sheriff Bescheid geben.

    Schwankend, manchmal in die Knie gehend, torkelt er durch die Nacht. Der Weg – dort ist er – über den Hügel zieht er sich hin. Er sieht das helle Band des Weges sich vom graugrünen Gras der Weide abheben. Er wankt immer weiter. Sein Kopf ist eine Schmiede mit hundert Hämmern. Und jeder hat einen Amboß und knallt mit einem Hammer auf ihm herum.

    Der Weg ist sein Ziel. Er erreicht ihn schließlich und will in Richtung Stadt marschieren.

    Doch plötzlich dreht sich alles um ihn.

    Er liegt mitten auf dem Weg und weiß es nicht. Irgendwann rollen Räder. Joe wacht auf, eine Peitsche knallt.

    Verschwommen sieht Joe Carter eine Kutsche – Pferde – einen Schatten auf dem Bock – Mondlicht auf einem Gewehr.

    Über ihm zwei Beine, ein Gewehrlauf, der ihn anstößt. Er stöhnt: »Kopf – mein Kopf! Stadt…«

    »Mr. Marchand, können Sie mal mit der Laterne leuchten?«

    »In Ordnung, Smitty.«

    Der über ihm muß Smitty sein, er bückt sich.

    »Teufel, der stinkt ja wie ein ganzer Whiskyladen. Besoffen ist der Strolch, legt sich mitten auf die Straße, um zu schlafen. Marchand, das ist…«

    »Das ist Blut«, sagt ein anderer Mann kurz. »Tatsächlich, sieh mal, Smitty, ehe du weiter auf den Burschen schimpfst – Blut – und eine Beule.«

    Jemand faßt ihn an der Schulter, dreht ihn, Licht blendet seine Augen.­

    »Teufel – ist wahr. Es sieht aus, als wenn ihn jemand niedergeschlagen hat.«

    »Kann er sich gestoßen haben, Smitty?«

    »Unsinn, sieht nach dem Hieb mit einem Revolver aus. Was sagt er – mal leise, er sagt was.«

    »Geld – gestohlen – zwei Männer. niedergeschlagen! Pferd – weg, sie haben mich – nieder…«

    Das bringt er heraus, dann verläßt ihn die Kraft.

    Aus weiter Ferne hört er Leute reden. Und dann die Stimme einer Frau oder eines Mädchens.

    »Hebt ihn auf, er kommt in die Kutsche. Nehmen wir ihn mit zur Stadt, vielleicht kennt man ihn dort. Vorsichtig anheben, vorsichtig doch, Leute. Smitty, willst du alter Ziegenbart ihn wohl sacht in den Wagen schaffen?«

    »So entzwei ist der gar nicht, Miss Vera, nur mit der Ruhe, das ist nur sein Kopf, wette ich.«

    Er spürt kaum, daß sie ihn heben. Die Worte sind so weit entfernt. Daß er danach weich liegt, das merkt er langsam. Er liegt in den Polstern.

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