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Ein Strick für Boulder: Die großen Western 345
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eBook122 Seiten1 Stunde

Ein Strick für Boulder: Die großen Western 345

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

»Langsam, Billy«, sagt Bludgeon-Jack heiser. »Sieh dir den frechen Hund an, der qualmt schlimmer als die alte Nelly, die unseren Zug zieht. Ich werde ihm seinen hübschen Kopf massieren, daß er noch eine Woche danach krank sein wird.« Bludgeon-Jack – Knüppel-Jack, so nennen ihn seine Partner, ist seit sechs Jahren bei der Union Pacific Zugbegleiter. Seinen Namen hat er nach seinem Knüppel bekommen, der wie eine Keule aussieht. Bludgeon-Jack weiß nicht zu sagen, wie viele Tramps er schon von den Zügen gefeuert hat. Manche irrten danach einige Tage ziellos durch die Gegend, denn sie hatten schwere Kopfschmerzen. Billy, nicht so kräftig gebaut wie Jack, ist hager und dürr. Er hat so lange Arme, daß er sich in den Kniekehlen kratzen kann, ohne sich zu bücken. Er hat rote Haare und Iren-Augen und ißt dauernd. Man sieht ihn nie anders als kauend. Dennoch nimmt er nicht zu, was seine Partner und Bludgeon-Jack sagen läßt, er habe einen Bandwurm, der so lang sei wie die Union-Pacific-Strecke. »Das ist Nummer achtundsiebzig«, sagt Billy, der Ire mit dem ewig knurrenden Magen, melancholisch. »Bei hundert bekommt man eine Belohnung, aber ich habe immer das Pech, daß mir die Kerle vorher abspringen. Jack, ich sage dir, es sieht lustig aus, wenn so ein häßlicher und verlauster Tramp sich überschlägt. Ich sah mal einen, der verknotete sich die Beine am Absprung.« »Achtundsiebzig?« fragt Bludgeon-Jack erstaunt und wippt mit der Keule.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum21. Nov. 2023
ISBN9783989366077
Ein Strick für Boulder: Die großen Western 345

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    Buchvorschau

    Ein Strick für Boulder - G.F. Barner

    Die großen Western

    – 345 –

    Ein Strick für Boulder

    Unveröffentlichter Roman

    G.F. Barner

    »Langsam, Billy«, sagt Bludgeon-Jack heiser. »Sieh dir den frechen Hund an, der qualmt schlimmer als die alte Nelly, die unseren Zug zieht. Ich werde ihm seinen hübschen Kopf massieren, daß er noch eine Woche danach krank sein wird.«

    Bludgeon-Jack – Knüppel-Jack, so nennen ihn seine Partner, ist seit sechs Jahren bei der Union Pacific Zugbegleiter. Seinen Namen hat er nach seinem Knüppel bekommen, der wie eine Keule aussieht. Bludgeon-Jack weiß nicht zu sagen, wie viele Tramps er schon von den Zügen gefeuert hat. Manche irrten danach einige Tage ziellos durch die Gegend, denn sie hatten schwere Kopfschmerzen.

    Billy, nicht so kräftig gebaut wie Jack, ist hager und dürr. Er hat so lange Arme, daß er sich in den Kniekehlen kratzen kann, ohne sich zu bücken. Er hat rote Haare und Iren-Augen und ißt dauernd. Man sieht ihn nie anders als kauend. Dennoch nimmt er nicht zu, was seine Partner und Bludgeon-Jack sagen läßt, er habe einen Bandwurm, der so lang sei wie die Union-Pacific-Strecke.

    »Das ist Nummer achtundsiebzig«, sagt Billy, der Ire mit dem ewig knurrenden Magen, melancholisch. »Bei hundert bekommt man eine Belohnung, aber ich habe immer das Pech, daß mir die Kerle vorher abspringen. Jack, ich sage dir, es sieht lustig aus, wenn so ein häßlicher und verlauster Tramp sich überschlägt. Ich sah mal einen, der verknotete sich die Beine am Absprung.«

    »Achtundsiebzig?« fragt Bludgeon-Jack erstaunt und wippt mit der Keule. »Und das weißt du ganz genau?«

    »Ich weiß immer alles ganz genau«, antwortet Billy betrübt. »Zum Beispiel weiß ich, daß er noch vor der Brücke auf den Steinen liegen wird. Und daß ich Hunger habe.«

    Die Achsen knattern, die Räder rollen. Für die beiden Männer ist die Kletterei zur Gewohnheit geworden.

    Sie sind seit Jahren in diesem Beruf tätig und finden nichts mehr dabei, einen Tramp zu jagen.

    Bludgeon-Jack macht nun einen Satz, packt den Steighaken vom anderen Wagen und steht nun auf dem Laufbrett des Waggons, aus dem der Rauch zwischen den Latten oben durchzieht.

    »Dir werde ich das Qualmen abgewöhnen!« sagt Bludgeon-Jack heiser. »Mann, der Kerl steckt uns noch den Zug an. Warte, Freundchen, gleich wird dir die Luft ausgehen.«

    Er preßt sich an den Waggon und sieht auf die Schiebetür.

    Der Haken ist vorgelegt. Und als Jack an der Tür ist und genauer hinblickt, entdeckt er ein Loch über dem Haken, das der Hundesohn von Tramp in die Tür gebohrt hat. Das machen die Vögel immer, die ohne Geld tausend Meilen fahren können. Durch das Loch stecken sie einen gebogenen Draht, heben den Haken hoch und legen ihn vor. Von außen sieht ein ungeübtes Augen dann nicht, daß die Tür geöffnet wurde und jemand im Waggon steckt.

    Billy ist nun auch da, stößt Jack an und deutet auf die andere Seite der Tür. Jack tickt mit dem Finger auf das Loch und nickt grimmig.

    Sie haben den Kerl in der Falle und werden ihm eine Holzprobe geben.

    »Devil«, knurrt Billy, als er neben der Tür kauert und den Haken hochhebt. »Das sollst du gleich bereuen, Lobo. Von wegen umsonst fahren!«

    Jack hat die Hand am Türgriff. Billy nickt ihm zu und stößt dann gegen die Tür, während Jack zieht. Die Tür rollt mit einem Ruck zurück. Der Wagen ist offen, und Jack kommt wie ein Panther hereingesprungen.

    Mit dem Knüppel wippend kommt er auf die Kisten zu.

    Dicht vor ihnen bleibt er stehen, während Billy Posten an der Tür bezogen hat.

    »Komm raus, Lobo«, sagt Bludgeon-Jack heiser und hält seine Keule schlagbereit. »Komm, Freundchen, ich will mal mit dir reden!«

    Und dann steigt er auf die erste Kiste, um hinter die anderen blicken zu können.

    Billy starrt unentwegt auf die Kisten und wartet darauf, daß der Lobo mit einem Satz hinter den Dingern auftaucht.

    »Ja«, sagt Billy, »komm nur, zeig deine hübsche Larve! Raus, du Halunke!«

    Danach sagt er gar nichts mehr.

    Er blickt nach rechts, weil ihn dort irgend etwas stört. Und dann sieht er den Lobo, der um die rechte Ecke des Waggons – aber außen – gekommen ist. Er blickt mitten in das unrasierte schwarzstoppelige Gesicht von Jeffery Jonathan Boulder.

    Jeff Boulder steht keine drei Schritt vor ihm auf dem Laufbrett, hat den Revolver in der Hand und zielt genau auf Billys »Bandwurmstation«.

    »Großer Lord!« stößt Billy entsetzt hervor.

    Jeffrey Jonathan Boulder hat seine »Gäste« begrüßt. Und er macht es über den Lauf seines Revolvers hinweg. Dann zuckt die Waffe herum. Der Lauf zeigt auf den Bahndamm.

    Es gibt keinen Zweifel für Billy, was diese Bewegung zu bedeuten hat.

    Spring – oder ich schieße dich runter!

    Genau das ist es. Und die kalten, funkelnden Augen dieses unrasierten Halunken, der einen heruntergekommenen Eindruck macht, reden ihre eigene Sprache.

    Im nächsten Moment macht Boulder zwei Schritte auf den erstarrten Billy zu.

    »Spring!« sagt er zischend in die Geräusche des Zuges hinein. »Spring, Greifer, sonst jage ich dich wie einen lausigen Kojoten!«

    Billy glaubt die nackte Mordlust in den Augen dieses Kerl zu erkennen und krümmt sich. Sein Blickt irrt umher und erfaßt das vorbeischießende Gelände, die wenigen Büsche und die vielen Steine. Billy denkt an seine Frau und seine beiden Kinder. Und daran, daß es manchmal Verrückte unter den Tramps gibt, die irgendwann einmal einen Hieb von einem Zugbegleiter erhielten und so weit heruntergekommen sind, daß sie einen anderen einfach abknallen.

    Genauso sieht der Bursche hier aus.

    Er hat sie ausgetrickst und will sich rächen für Dinge, die ihm einmal passiert sein müssen.

    Der hagere Bursche Billy hält den Atem an. Dann stößt er sich ab und beginnt schon in der Luft zu laufen. Der Schotter kommt auf ihn zu, der Busch ist ihm im Weg, in den seine langen Beine rudernd fahren. Dann überschlägt er sich wie ein Hase, der in die Schrotladung des Jägers gelaufen ist. Es sieht seltsam aus, als sich sein hagerer Körper mit den viel zu langen Armen und Beinen überkugelt.

    »Hm, da fährt er hin«, stellt Boulder grimmig fest und steht bereits an der Tür.

    Bludgeon-Jack lauert auf den Kisten und hat den Knüppel zum Schlag erhoben.

    »Ich hole dich, Mistkerl!« sagt er wütend, weil sich hinter den Kisten nichts rührt. »Kommst du raus, oder soll ich dich besuchen? Ich sage dir, du erscheint jetzt, oder es wird rauh!«

    In diesem Augenblick sagt hinter ihm Jeffrey Jonathan Boulder krächzend: »He, Freund!«

    Es ist Bludgeon-Jack, als hätte ihn eine Tarantel gebissen.

    Hell und devil, der Kerl ist hinter ihm!

    Als sich Jack ganz langsam und vorsichtig umblickt, steht der stoppelbärtige Loofer, eine Waggonlatte in beiden Händen, in der Mitte des Wagens und sieht ihn an.

    Im ersten Moment ist Jack sprachlos, dann beginnt er zu grinsen. Der Loofer – das kommt verflucht selten vor – will etwas von ihm, der will kämpfen mit seiner lächerlichen Latte.

    »Hey«, sagt Bludgeon belustigt. »Na, Tramp, willst du was von mir?«

    Der Tramp verzieht das Gesicht und sagt dann rauh wie eine Holzraspel: »Such nicht nach deinem Partner, du Greifer! Den habe ich schon rausgefeuert. Nun bist du an der Reihe. Los, du Fettkloß, komm her, damit ich deine Ohren massieren kann!«

    Nun ist es mit dem Grinsen Bludgeon-Jacks vorbei. Er wirft einen Blick zur Tür. Er hat tatsächlich nicht an Billy gedacht, der dort stehen müßte. Er findet den Platz leer. Zudem nennt ihn dieser große und verkommene Strolch auch noch Fettkloß.

    »Hölle und Pest! Hundesohn, wo ist mein Partner?«

    »Der liegt vermutlich mit gebrochenen Rippen am Schienenstrang«, erwidert Boulder heiser. »Komm runter, du Stinktier! Von deiner Sorte habe ich genug bis obenhin!«

    »Fahr zur Hölle, du Hundesohn«, knurrt Jack, springt von der Kiste und duckt sich genau wie Boulder. »Du pokerst gleich mit dem Satan, Stinker! He, bleib stehen, du Strolch!«

    Boulder geht nun rückwärts, als Bludgeon auf ihn zukommt, und macht dann einen jähen Satz zur Seite.

    In diesem Augenblick greift Jack an, reißt die Keule hoch und wirbelt sie in der nächsten Sekunde herum.

    Boulder, der jede Art von Kampfstil in seiner ruhmreichen Laufbahn kennengelernt hat, macht gerade rechtzeitig einen Satz. Er kann jedoch nur knapp ausweichen. Sein wilder, verzweifelter Abwehrhieb wird von Jack blockiert. Der schwere Knüppel des Zugbegleiters fährt hoch, rutscht dann an der Latte entlang und knallt Boulder auf die Finger.

    »Das hast du gedacht, Tramp, was?« brüllt Jack, der vor Wut kocht. »Da hast du was, Kerl!«

    Boulder stößt einen Schrei aus, als ihm die Latte aus den Fingern geprellt wird.

    »Hundesohn, ich zeige dir, was es heißt, meinen Partner herunterzustoßen!« brüllt Jack wild und schlägt erneut zu.

    In dieser Sekunde schnellt sich Boulder ab. Der Knüppel saust unter Boulders Beinen hinweg.

    »Narr«, sagt Boulder fauchend, als er jäh hinter dem Dicken landet, den sein vorbeigehender Hieb herumreißt. »Das hast du dir nicht träumen

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