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Der geheimnisvolle Sekretär: Liebe ist mehr als Glaube
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Der geheimnisvolle Sekretär: Liebe ist mehr als Glaube
eBook199 Seiten2 Stunden

Der geheimnisvolle Sekretär: Liebe ist mehr als Glaube

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Über dieses E-Book

Voller Wut und Verzweiflung drückt Helmut den Hörer auf die Gabel und lehnt sich wutschnaubend im Stuhl zurück.
"Die Frauen denken wohl, sie können alles mit uns Männern machen…!"
Es ist ihm, als würde jede Zelle seines Körpers vor Enttäuschung schmerzen.
Und Daniela hat kummervoll erkannt, in welcher Weise ihr geliebter Freund das Gespräch abgebrochen hat.
"Das darf nicht sein!", denkt auch sie voller Verzweiflung. "Er muss doch gespürt haben, dass ich ihn wirklich liebe. Wie kann er denn an meiner Liebe zweifeln?"
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum28. Nov. 2016
ISBN9783738094121
Der geheimnisvolle Sekretär: Liebe ist mehr als Glaube

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    Buchvorschau

    Der geheimnisvolle Sekretär - Wilotte Wiegand

    1. Kapitel

    Der Alte aus dem Wald, wie er in der Umgebung der Bucha-Kapelle nur genannt wurde, ist mit Geld in der Jacke in seine Stamm-Wirtschaft gegangen. Schließlich hat er endlich Bargeld in der Tasche und das kam nicht oft vor! Der Alte war irgendwie verwahrlost oder sogar etwas schmuddelig gekleidet. Sein Bart scheint seit Wochen kein Messer mehr gespürt zu haben. Aber der abgegriffene aber breitkrempige, lederne Hut schien irgendwie zu dem Alten zu passen.

    Schnell sind an der Bar ein paar Bier getrunken und dem Alten überkommt eine wohlige Stimmung, als der Alkohol langsam von seinem Verstand Besitz ergreift.

    Der Wirt kennt seine Kundschaft und beäugelt den Alten mit vorsichtigen Blicken. Er weiß natürlich, dass der Alte normalerweise Schwierigkeiten hat, sein Bier zu bezahlen. Und dann mit einem Anflug von Erstaunen sieht der Wirt, wie der Alte Geld aus seiner Jacke zieht.

    Mit einem gewissen Ansatz von Stolz legt zum Erstaunen des Wirtes der Alte einen 20 Euro Schein auf die Theke, um sein Bier zu bezahlen. Das Wechselgeld wird mit einer gewissen Lässigkeit auf der Bar zurückgelassen.

    Leicht betrunken, aber erhobenen Hauptes verlässt der Alte dann das Lokal, nicht bemerkend, wie der Wirt mit erstaunten Blicken ihn hinterher schaut.

    Der Heimweg des Alten führt ihn in den Wald, vorbei an der Bucha-Kapelle. Eine kleine Kapelle am Rande des Waldes, zu der er mit seinen Eltern oft Wallfahrten gegangen ist und für die er nun eine bedeutungsvolle Verantwortung trägt. Aber heute scheut er sich, diese Kapelle zu betreten.

    Mit eiligen Schritten will er sich vorbeimogeln. Er fühlt sich trotz der leichten Bierlaune nicht gut. Aber es gelingt ihm nicht, die Kapelle zu ignorieren.

    Irgendetwas treibt ihm, in die Kapelle hineinzugehen und sich vor dem Kreuz niederzuknien.

    Und wie ein gewaltiger Blitz, begleitet von einem mächtigen Donnerschlag, fällt ihm der frevelhafte Verkauf des Sekretärs aus seiner Kapelle in sein vom Bier vernebeltes Hirn.

    „Mein Gott!, murmelt er. „Mein Gott, was habe ich getan? und traut sich dabei nicht, den Herrgott am Kreuze ins Gesicht zu schauen!

    Die Erinnerungen der letzten Nacht fallen in seine Gedanken wie Hammerschläge.

    „Mein Gott!, murmelt er ein ums andere Mal, „ich hab` unsern Sekretär verscherbelt…!

    Der Alte senkt sein Haupt von aufkommender Scham und spricht mit stotternden Worten zu seinem Gott: „Mein Gott! Ich woaß dass i di a sehn ko...!"

    Und weiter: „Gott…, die Handschrift der Alten...!"

    Und plötzlich reißt es den Alten von seiner Bank und mit einem lauten, verzweifelten Schrei rennt er aus der kleinen Kapelle und ist schnell in dem nahen Wald verschwunden.

    Irgendwann reißt er seinen Gürtel aus der Hose und bleibt unter einem Baum stehen.

    Mit wilden Blicken schaut er rechts und links und meint, in Richtung der Kapelle drei dunkel gekleidete Männer stehen zu sehen. Aber nicht, dass diese Männer sein verzweifeltes Treiben unter dem Baum beobachten können.

    „Mein Gott!, stöhnt der Alte verzweifelt auf. „Jetzt will mich der Teifi hol´n!

    2. Kapitel

    Zwei Tage zuvor erhält ihrem Büro Daniela Geiger, die für die Verwaltung der kleinen Gemeinde im Bayerischen Wald zuständig ist, dort, wo der Wald in den Böhmerwald übergeht, Besuch von Guido Montana. Die junge Frau schaut lächelnd auf den Besucher. Natürlich kennt Daniela alle Bewohner des kleinen Ortes und weiß, dass Guido 68 Jahre alt ist und seit etwa 30 Jahren in diesem kleinen Ort lebt.

    „Grüß dich, Guido! Was führt dich zu mir?"

    Der so freundlich Angesprochene grüßt ebenso liebenswürdig zurück und setzt sich auf den freien Stuhl vor dem Schreibtisch. Daniela hat das Gefühl, dass ihr Besucher ein wenig zu lange zögert, um den Grund seines Besuches vorzubringen.

    „Du schaust so ernst drein, Guido! Was ist los?", dringt sie deshalb auf den Bewohner, der Name verrät die italienische Abstammung, des kleinen Ortes ein.

    Aber zuvor dieser das Gespräch beginnt, schaut Guido nun etwas freundlicher auf die Frau vor ihm, die mit einem blauen Jeans-Anzug gekleidet ist und sagt dann: „Ich möchte mit dir über deinen Großonkel sprechen."

    Nun ist es an Daniela, ihr Gegenüber erstaunt anzuschauen. Ihre graublauen Augen ziehen sich dabei ein wenig zusammen.

    Offensichtlich ist es ihr unangenehm, über ihren Onkel zu sprechen.

    „Gibt es irgendeinen Grund? Hat er wieder einmal zu viel geredet?", ist deshalb die vorsichtige Frage.

    Die junge Frau macht nun kurz eine Pause und fährt dann mit festerer Stimme fort: „Er leidet doch sehr darunter, dass er sich nicht zu unserer Gemeinschaft zugehörig fühlen kann."

    „Wir finden es auch sehr bedauerlich, dass er nicht in unsere Reihen aufgenommen werden kann!, stimmt Guido der jungen Frau zu. „Aber du weißt ja auch, warum!

    Bei seinen Worten schaut Guido, der frühere Mönch, Daniela mit unendlich traurigen Augen an. Man kennt sich schon seit langem. Daniela hatte mit 23 Jahren die Verwaltung der kleinen Gemeinde übernommen und das war jetzt 7 Jahre her.

    Und Daniela antwortet nun mit gleicher Trauer in der Stimme: „Warum ist ausgerechnet er nicht in der Lage zu sehen?"

    „Du weißt, Daniela, dass jeder Mensch in der Lage ist zu sehen...! Wenn er es will…!"

    „Ja, natürlich!, unterbricht Daniela ihren Besucher mit ungeduldiger Stimme. „Aber warum gerade er nicht?

    „Wir denken, dass er einfach Angst vor dieser Wahrheit hat! Er will nicht glauben, was er sieht."

    Guido hat dabei die Betonung auf das Wort will gelegt. Nach einer kurzen Pause fährt Guido dann fort: „Jeder Mensch hat seine Bestimmung innerhalb einer Gemeinschaft oder der Menschheit. Man nennt es Schicksal. Also wird auch dein Onkel seine Bestimmung haben."

    Und der Besucher bei Daniela Geiger fährt fort: „Heute Abend findet ja im Vereinsheim der Fußballer oben in Schönwald ein geselliges Beisammensein statt. Dort sind natürlich dann auch die Besucher aus der Hauptstadt anwesend. Wir wollen hoffen, dass dein Onkel in einer seiner Bierlaune dort nichts Unrechtes erzählt."

    „Ich bin ja auch anwesend!, antwortet Daniela mit beruhigender Stimme. „Ich helfe als Bedienung aus. Dabei kann ich ein Auge auf ihn werfen.

    „Das ist gut so, Daniela", antwortet Guido offensichtlich beruhigt.

    Nun hat auch die Stimme von Guido wieder seine gewöhnliche, beruhigende Tonlage angenommen. „Wir alle wissen, was für uns auf dem Spiel steht…"

    Mit diesen bedeutungsvoll gesprochenen Worten erhebt sich der Besucher, gibt Daniela die Hand und strebt auf die Türe zu, von der er sich noch einmal der jungen Frau zuwendet: „Nichts für ungut, Daniela…"

    „Ist schon in Ordnung, Guido. Ich weiß, wie du es gemeint hast. Du kannst dich auf mich verlassen."

    „Wir wissen das, Daniela! Und das ist gut so…!"

    Damit ist Guido Montana, der frühere italienische Mönch, durch der Tür nach draußen entschwunden. Daniela Geiger lässt sich gedankenvoll auf ihren Arbeitsstuhl zurücksinken. Ihre graublauen Augen blicken dabei nachdenklich.

    3. Kapitel

    Helmut Hinterstober war unterwegs zu einem Fußball-Freundschaftsspiel in den Bayerischen Wald. Auf dem Weg von seinem Wohnort, konnte er bald die Autobahn bis Marktl am Inn nehmen, dem Geburtsort des Papstes. Und das weckte in ihm einen merkwürdigen Stolz, obwohl er mit der Kirche nicht viel am Hut hatte. Aber schließlich stand er als Jugendlicher damals in der ersten Reihe, als der „Deutsche Papst" in Altötting zu Besuch war.

    Und die Straße ging weiter bis Passau, was ihm mehr Zeit gekostet hatte, als er es zuvor glauben wollte.

    „Die Straße hält das, was man von ihr sagt. Wird Zeit, dass die Autobahn ganz fertig gestellt wird. Aber wenn die Politiker etwas versprechen, dauert es halt seine Zeit., sinnierte er während der Fahrt angestrengt, um aber sofort wieder auf sein Lieblingsthema zu kommen. „Aber vielleicht habe ich Glück und finde ein altes Möbelstück für mein Hobby.

    Mit seinen 32 Jahren wähnte sich Helmut Hinterstober im besten Mannesalter. Also als ein Mann, der mit beiden Füßen fest auf der Erde und im Leben stand. Zumindest, was seine Entscheidung zum Fußballspielen betraf. Darum hatte er im letzten Jahr dem Fußball den Rücken gekehrt, was ihm mehr Gewicht und weniger Fitness eingebracht hatte. Aber schließlich wollte und sollte er die Schreinerwerkstatt seines Vaters übernehmen. Und da würde eine eventuelle Verletzung durch den Sport nicht passen.

    Aber die Bitte seines Freundes und Kameraden, dem Mannschaftsführer der Alten Herren, ihnen auszuhelfen, weil der eigentliche Mittelstürmer ausgefallen war, konnte er dann doch nicht abschlagen. Und mit seiner 185 cm Größe hatte er schließlich fast immer als Mittelstürmer fungiert.

    Als er daran dachte, welche Ratschläge ihm sein Vater mit auf den Weg gegeben hatte, schlich sich ein leichtes Lächeln in sein Gesicht.

    „Im Wald gibt es schöne Madel, mein Sohn!, hatte sein Vater mit der ihm eigenen Ironie gesagt. „Das kannst du jeden Tag an deiner Mutter sehen…!

    Helmut Hinterstober wusste natürlich, was sein Vater ihm damit sagen wollte. Er solle sich nach einem Madel umschauen. Aber seine letzte Liebschaft war gerade erst einmal ein Jahr her, weshalb er für solche Gedanken überhaupt nichts abgewinnen konnte.

    Ab Passau nimmt Helmut Hinterstober bewusst nicht die große Straße, die bis tief in den Bayerischen Wald hineinführt.

    Er will durch die vielen kleinen Dörfer, die auf seiner Strecke liegen, nach alten Möbelstücken Ausschau halten. Er weiß, dass die Zeiten vorbei sind, dass man in abgelegenen Gebieten so einfach mal ein altes Möbel finden wird. Längst hatte man den Wert für solche alten Sachen erkannt.

    „Die Hoffnung stirbt zuletzt!", dachte er und lachte ob dieses Gedanken laut los.

    Ihm gefiel diese hügelige Landschaft mit den grandiosen weiten Blicken. Ausblicke auf eine andere Art. Nicht so anzusehen, wie er diese Ausblicke von den Bergen der Bayerischen Alpen kannte.

    Und bei Regenwetter dachte er, wenn die Wolken die Spitzen die Hügel verdeckten, dann war es gerade so, als würden diese Hügel die Säulen für den Himmel sein.

    Aber der lang gestreckte Bergrücken zur rechten Seite schien im Nebel zu liegen. Auf dem zweiten Blick allerdings musste er feststellen, dass es kein Nebel war, der diesen Bergrücken zu hell erscheinen ließ.

    „Baumsterben!, schoss es ihm durch den Kopf. „Da oben ist der ganze Wald tot und trocken!

    Und dann lachte er innerlich los, wegen eines aufkommenden Gedankens, welcher ihm von seinem Vater eingepflanzt worden war: „Der bayerische Hiasl! Der Wahrsager aus dieser Gegend. Er hatte doch in seinen Wahrsagungen Ende des 18. Jahrhunderts so ein Waldsterben vorausgesagt!"

    Und was hatte der Vater weiter über die Weissagungen des Hiasl gesagt: „Wenn der Wald Löcher hat, wie des Bettelmann Rock!"

    Er machte sich wegen solcher Dinge keine Gedanken. Diese Weisheiten hatte er von seinem Vater, der sich mit dem Hiasl gut auskannte. Wie mit all den seltsamen Heiligen und Wahrsagern dort im Wald. Sein Vater war wegen dieser Heiligen oft in den Bayerischen Wald gefahren und hatte auch dort eine Frau gefunden.

    Sein Ziel, der kleine Ort, wunderschön auf einer Anhöhe, war ja nicht weit entfernt von dem Geburtsort seiner Mutter. Die Glasbläserei in der Nähe hatte dieses Dorf aufblühen lassen.

    Schnell richtet Helmut seine Aufmerksamkeit wieder auf die Straße. Aber so sehr er auch in den Ortschaften seinen Kopf nach links oder rechts schießen ließ, er konnte keinen Hinweis für seinen Wunsch finden.

    Helmut Hinterstober war seit einigen Jahren nicht mehr im Wald gewesen und sah nun mit Erstaunen, mit welchen Veränderungen die Ortschaften aufweisen konnten.

    „Ja, früher", dachte er ein wenig belustigt, „da konnte man noch ein Schnitzel oder ein Schweinertes unter 5 Euro bekommen. Aber die Preißen hatten mit ihrer Rederei: „Mei, ist das billig!, schnell die Preise nach oben schießen lassen.

    Es waren nur mehr wenige km bis zu seinem Zielort, als er in einem kleinen Ort unbewusst langsamer fuhr. Dieser Ort schien ihm seltsam. Als gehöre er nicht in den Wald… Warum, das konnte er sich allerdings nicht sagen.

    Waren zu wenig Menschen auf den Straßen? Fehlten die Leute vor den Geschäften oder vor dem Wirtshaus…? Warum sah er keine Kinder...?

    Die Gedanken verfliegen jedoch so schnell, wie sie gekommen waren.

    Er war durch diesen kleinen Ort durchgefahren und die Ortstafel kündigte als nächstes Dorf seinen Zielort an.

    Helmut Hinterstober musste sich auf die Suche nach dem Fußballplatz dort konzentrieren. So viel Zeit blieb ihm nicht mehr. Mittlerweile war es bereits 16:00 Uhr geworden und das Spiel sollte um 17:30 Uhr beginnen. Und auf das Spiel wollte er sich schon vorbereiten. Waren doch die Mannschaften aus dem Wald allesamt als kampfstark bekannt.

    Dann ist das Spiel ist gelaufen. Helmut Hinterstober steht frisch geduscht in der Tür zum Saal des Vereinsheims, in dem bereits die Fußballspieler

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