Burmester und die Organhändler: Hamburg Kriminalroman
Von Walter Appel und Chris Heller
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Burmester und die Organhändler: Hamburg Kriminalroman
Kriminalroman von Walter Appel & Chris Heller
Hamburg, 1991:
Der Kredithai Fredo Galante hat seine Spinnenfinger in den Handel mit menschlichen Organen gesteckt. Seine Masche: Wer seinen Kredit mit den Wucherzinsen an ihn nicht zurückzahlen kann, wird von seinen brutalen Schlägern gezwungen, wichtige Organe zu spenden, was als eine Rate zu verstehen ist. Kilian Lasahn hat sich in diese missliche Lage gebracht und bittet den Privatdetektiv Burmester um Hilfe. Auch die junge und hübsche Fernsehreporterin Jennifer Waldmann bittet Aldo um Unterstützung, doch der Grund ist ein anderer.
Dass nun Aldo Burmester ebenso in die engere Wahl des Kredithais fallen würde, seine Organe unfreiwillig zu spenden, wäre ihm wohl nicht im Traum eingefallen …
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Burmester und die Organhändler - Walter Appel
Burmester und die Organhändler: HamburgKriminalroman
Kriminalroman von Walter Appel & Chris Heller
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Hamburg, 1991:
Der Kredithai Fredo Galante hat seine Spinnenfinger in den Handel mit menschlichen Organen gesteckt. Seine Masche: Wer seinen Kredit mit den Wucherzinsen an ihn nicht zurückzahlen kann, wird von seinen brutalen Schlägern gezwungen, wichtige Organe zu spenden, was als eine Rate zu verstehen ist. Kilian Lasahn hat sich in diese missliche Lage gebracht und bittet den Privatdetektiv Burmester um Hilfe. Auch die junge und hübsche Fernsehreporterin Jennifer Waldmann bittet Aldo um Unterstützung, doch der Grund ist ein anderer.
Dass nun Aldo Burmester ebenso in die engere Wahl des Kredithais fallen würde, seine Organe unfreiwillig zu spenden, wäre ihm wohl nicht im Traum eingefallen ...
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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Cassiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker
© Roman by Author
Aldo Burmester ist eine Erfindung von Alfred Bekker.
Chris Heller ist ein Pseudonym von Alfred Bekker.
© dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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1.
Hamburg 1991...
Aldo Burmester betrat die Hamburger Nobelbar ‘Exqusit’. Er sah sich kurz um. Es war nicht viel Betrieb. Dann begab er sich zur Theke und bestellte einen Drink.
Er hatte einen anstrengenden Tag hinter sich.
Etwa abschalten, das war jetzt die Devise.
Einfach mal die Gedanken ausknipsen.
Darauf kam es jetzt an. Er brauchte das einfach.
Und in dieser gepflegten Umgebung war das ja vielleicht auch möglich.
Aldo Burmester zündete sich dann eine Zigarette an.
Was wollen Sie trinken?
, fragte ihn der Mann hinter dem Tresen.
Aldo sagte es ihm.
Nobel geht die Welt heute zu Grunde
, sagte daraufhin der Mann hinter dem Tresen.
Sei doch froh, dass jemand euer teures Gesöff auch trinkt
, gab Aldo gut gelaunt zurück. Er blies dem Barmann den Zigarettenrauch ins Gesicht. Der machte ein paar unbeholfen wirkende Handbewegungen. Bah, ich kann den Qualm nicht ausstehen
, meinte er.
Dann solltest du nicht in einer Kneipe arbeiten
, erwiderte Aldo.
Das ist keine Kneipe hier
, stellte er richtig.
Verzeihung: eine Bar.
Das möchte ich meinen.
Seid ihr nicht eigentlich eine Oben-ohne-Bar?
Sind wir.
Und wieso hast du dann noch dein Hemd an?
Weil meine Brüste niemand sehen will
, sagte der Mann hinter dem Tresen und grinste.
Aber sonst war hier eine andere Bedienung.
Ich weiß.
Ich glaube, die hieß Marlene.
Marina.
Oder so.
Marina hat die schönsten Brüste von der Reeperbahn. Wahrscheinlich von ganz St. Pauli und doch darüber hinaus.
Ich habe sie jedenfalls in guter Erinnerung.
Leider ist sie zur Zeit krank.
Ich hoffe, nichts Ernstes.
Nein, nur eine Erkältung. Hat sich einen Virus eingefangen. Und da ich auf die Schnelle keine Vertretung finden konnte, stehe ich als Inhaber jetzt selber hinter der Theke.
Ja, so kann es gehen.
Aber sie ist nicht die Einzige hier mit schönen Brüsten. Da hinten ist Rita! Die sieht doch klasse aus, oder?
Tut sie
, nickte Aldo.
Wollen Sie noch einen Drink?
Warum nicht?
Aldo Burmester blieb noch eine ganze Weile in der Bar.
Die Zeit verging. Er dachte nach. Sann ein bisschen über sein Leben nach.
Man hätte vielleicht auch sagen können, er zog Bilanz.
Seine Privatdetektei lief ganz gut.
Gut genug jedenfalls, um sich ein Büro in einer guten Gegend leisten zu können. Und das bedeutete schon etwas, denn Hamburg war insgesamt ein teures Pflaster geworden. Seit der deutschen Wiedervereinigung war die Seehafenstadt an der Elbe zum Seehafen für ganz Osteuropa geworden.
Für die Wirtschaft brachte das viele Impulse.
Aber es bedeutete eben auch, dass die Preise für Mieten und Immobilien rasant stiegen.
Im Augenblick lief es ganz gut für Aldo Burmester. Aber ihm war sehr wohl bewusst, dass das keineswegs immer so bleiben musste. Das Glück und der Erfolg - beide war höchst fragil. Für Aldo Burmesters Gewerbe galt das ganz besonders.
Aber das hatte er ja schließlich gewusst. Oder besser gesagt: Er hätte es wissen können, und zwar lange bevor er sich selbstständig gemacht hatte.
Hallo, wer bist du denn?
, fragte eine rauchige Stimme neben ihm.
Aldo Burmester drehte sich um.
Das war Rita. Ihre nackten Brüste waren groß und rund und voll. Vor allem bewegten sie sich. Sie wippten anmutig mit jeder Bewegung, die Rita machte.
Aldo warf einen Blick dorthin.
Auf jeden Fall waren das Hamburgs zweitschönste Brüste.
Ich bin einfach jemand, der seinen Drink zu sich nimmt
, sagte Aldo Burmester dann.
Sie lächelte.
Hast du auch eine Namen?
Aldo.
Aldo... das klingt italienisch?
Das ist italienisch
, versicherte der Privatdetektiv.
Interessant.
Mein Vater hatte eine Vorliebe für italienische Namen
, sagte Aldo Burmester.
Wie kam das?
Ich weiß es nicht. Meinen Bruder hat er Matteo genannt. Und das, obwohl unsere Familie mit Italien gar nichts zu tun hat. Wir waren noch nicht einmal dort, als allewelt anfing, nach Italien zu fahren.
So?
Meine Eltern waren staubtrockene Hanseaten, wie sie im Buche stehen.
Das hätte ich nicht gedacht!
Jetzt bin ich eben Aldo. Und jeder, der irgendwie mit mir in Kontakt kommt, sollte besser akzeptieren, dass ich nichts anderes, als ein staubtrockener Hamburger bin.
So staubtrocken nun auch wieder nicht.
Sie lächelte. Sie lächelte auf eine Art, die für einen Moment lang für Aldo sogar möglich machte, nicht auf ihre Brüste zu schauen.Aber nur für einen kurzen Moment, wie man dazu sagen sollte.
Ich glaube, so staubtrocken, wie du tust, bist du gar nicht
, glaubte sie.
Wie kommst du denn darauf?
Das habe ich im Gefühl
, sagte sie.
Ah, ja...
Und darauf kann ich mich im Allgemeinen verlassen.
Na, dann..
Was machst du beruflich, Aldo?
Ich bin... selbstständig.
Selbstständig?
Dass er Privatdetektiv war, wollte Aldo an dieser Stelle nicht erwähnen. Das brachte nur noch weitere Nachfragen mit sich. Nachfragen, die Aldo Burmester im Augenblick eigentlich gar nicht beantworten wollte. Das brachte nur weitere Nachfragen mit sich, die Aldo Burmester im Augenblick nicht beantworten wollte. Und darauf, dass diese barbusige Schönheit ihm ein Oh, wie interessant!
zu säuselte, konnte er ohne Weiteres verzichten. Nein, das brauchte er nun wirklich nicht.
Was machst du denn so?
, fragte Aldo, weil ihm im Moment einfach nichts Besserees einfiel.
Das siehst du doch!
, sagte sie und wackelte mit ihren Brüsten. Ich laufe hier herum und zeige meine Titten. Und damit kann man tatsächlich Geld verdienen!
Na, dann...
Aldo Burmester war gerade zu dem Schluss gekommen, dass dies noch ein ganz amüsanter Abend werden konnte, da ging plötzlich die Tür des Lokals auf und ein paar Vermummte stürzten herein. Vermummte mit Pistolen in den Händen.
Achtung, hier spricht das Autonomer Marxistisch-Leninistische Hausbesetzer-Kollektiv! Friede den Hütten, Krieg den Palästen! Hier werden Frauen ausgebeutet und reiche Kapitalisten trinken Sekt, der so teuer ist, dass sich ein Arbeiter nie leisten könnte! Nieder mit der Ausbeutung! Nieder mit dem dekadenten Luxus! Es lebe die Arbeiterklasse! Es lebe das Kollektiv!
Die Stimme des Rufers war heiser und überschlug sich beinahe.
Ein anderer Vermummter schoss jetzt in die Decke.
Ein Kronleuchter kam daraufhin zu Boden.
Es schepperte.
Splitter flogen durch den Raum.
Alle Volksfeinde sollen die Hände heben und auf die Knie gehen!
, brüllte er.
Na los, ihr Kapitalistenschweine!
, rief eine weitere Stimme.
Offenbar war das eine Frau.
Zumindest klang die schrille, hohe Stimme danach.
Sie hatte auch eine Waffe in der Hand und ballerte nun auch einmal.
Der Rückstoß ließ sie zwei Schritt nach hinten taumeln.
Offenbar hatte sie noch nie mit einer Waffe geschossen.
Ich war mir noch nicht einmal sicher, ob der Schuss überhaupt absichtlich abgegeben worden war.
Für Augenblicke herrschte dann eine angespannte Stille.
Rita bedeckte ihre Brüste und Aldo fragte sich, wozu eigentlich? Machte es einen Unterschied, wenn sie von militanten System-Gegnern betrachtet wurden? Für sie offenbar ja. Warum auch immer.
So, jetzt hattet ihr euren Auftritt, aber nun ist Schluss
, sagte Aldo dann. Wir wollen hier alle noch einen schönen Abend haben. Also schiebt ab.
Die Maskierten schienen irritiert.
Wer bist du denn?
, meinte einer der Kerle.
Es war derjenige, der den Kronleuchter von der Decke geholt hatte.
Ich bin jemand, dem gerade jemand anderes den Abend versaut
, sagte Aldo Burmester. Und ganz ehrlich, da bin ich ein bisschen empfindlich.