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Drei Krimis Spezialband 1097
Drei Krimis Spezialband 1097
Drei Krimis Spezialband 1097
eBook385 Seiten4 Stunden

Drei Krimis Spezialband 1097

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Krimis:
(399)


Burmester und der brasilianische Auftrag (Chris Heller/Walter Appel)

Commissaire Marquanteur und die schöne Mörderin von Marseille (Alfred Bekker)

Commissaire Marquanteur fällt ein Stein vom Herzen (Alfred Bekker)





Commissaire Marquanteur und seine Kollegen von der 'Force spéciale de la police criminelle', kurz FoPoCri, plant einen Schlag gegen die organisierte Kriminalität. Doch noch vor dem endgültigen Zugriff taucht eine Frau auf und schießt mit einem Maschinengewehr wild um sich. Die Mörderin hinterlässt ein Massaker und versucht, sich in der weißrussischen Botschaft in Sicherheit zu bringen. Diplomatische Verwicklungen stehen bevor, aber dann gibt es noch mehr Tote.



Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton Reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum16. Jan. 2024
ISBN9783753212333
Drei Krimis Spezialband 1097
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Buchvorschau

    Drei Krimis Spezialband 1097 - Alfred Bekker

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author /

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    COVER A.PANADERO

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Folge auf Twitter:

    https://twitter.com/BekkerAlfred

    Erfahre Neuigkeiten hier:

    https://alfred-bekker-autor.business.site/

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    https://cassiopeia.press

    Alles rund um Belletristik!

    ​Burmester und der brasilianische Auftrag: Kriminalroman

    von Walter Appel & Chris Heller

    Der Hamburger Privatdetektiv Aldo Burmester hätte es sich niemals vorstellen können, dass er mal einen Auftrag annimmt, der ihn in den brasilianischen Dschungel führt. Aber da es gerade der Schöne Udo von der Reeperbahn auf ihn abgesehen hat, ist es vielleicht gar nicht so schlecht, möglichst weit weg von Hamburg und St. Pauli zu sein. Und nun ist er dort, in Brasilien, um mit Jaqueline Grieger ihren Vater Professor Dr. Norbert Grieger zu finden, der seit Wochen vermisst wird.

    Dort erwarten den Detektiv nicht nur die Gefahren des Dschungels, ein skrupelloser Großgrundbesitzer will Aldos Nachforschungen verhindern und setzt Killer auf ihn und Jaqueline an …

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    Aldo Burmester ist eine ERfindung von Alfred Bekker

    Chris Heller ist ein Pseudonym von Alfred Bekker

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Folge auf Twitter:

    https://twitter.com/BekkerAlfred

    Erfahre Neuigkeiten hier:

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    1.

    Hamburg 1991…

    Aldo Burmester, der bekannte Hamburger Privatdetektiv, parkte seinen Wagen in der Nähe von Planten un Blomen, dem Parkgelände neben dem Kongresszentrum. Aldo nahm die Zigarette aus dem Mund, warf sie auf den Boden, um sie auszutreten. Dann atmete er tief durch.

    Aldo Burmester war hier, um etwas zu joggen.

    Eigentlich hielt er nicht so viel von der Fitnesswelle. Aber andererseits musste er sich für seinen Job etwas in Form halten. Und davon abgesehen, gab es unangenehmere Orte als Planten un Bloemen.

    Er öffnete den Kofferraum und zog die Laufschuhe an.

    Er überlegte noch, ob er die Automatik mitnehmen sollte, die er normalerweise in einem Schulterholster bei sich trug.

    Unter der Trainingsjacke fiel das eigentlich nicht weiter auf.

    Aber erstens konnte man beim Laufen auf so ein zusätzliches Gewicht auch gut und gerne verzichten. Sein Handy nahm er schließlich auch nicht mit. Die knochengroßen Funktelefone waren nur bedingt transportabel. Jedenfalls lief man besser, ohne so ein Equipment.

    Er entschied sich schließlich, die Waffe im Wagen zu lassen.

    Es war zwar eigentlich besser, auf Nummer sicher zu gehen, aber man musste es in dieser Hinsicht ja auch nicht übertreiben.

    Die Pistole blieb also im Wagen.

    Aldo Burmester machte sich dann daran, seinen Lauf zu beginnen.

    Allerdings ging er zunächst mal ganz gemächlich bis zur eigentlichen Parkanlage. Und danach erst verfiel er in einen leichten Dauerlauf.

    Die Entscheidung mit der Pistole, sollte er noch bereuen.

    *

    Aldo Burmester hatte seinen Lauf absolviert und war gelinde gesagt nach einiger Zeit etwas ausgepowert.

    Da hörte er einen lauten Schrei.

    Hilfe!, rief jemand. Warum hilft mir denn keiner?

    Es war eine Frauenstimme.

    Und sie kam aus einem Bereich, der durch einige dichte Büsche verdeckt wurde.

    Zu dumm, dass ich die Automatik nicht dabei habe!, dachte Aldo Burmester. Andererseits war das für ihn kein Grund, seine Hilfe zu verweigern. Ohne lange zu überlegen, lief er dorthin, von wo er die Rufe gehört hatte.

    Eine junge Frau lag auf dem Boden.

    Sie hatte langes, dunkles Haar und trug einen fast hautengen Trainingsanzug. Offenbar hatte sie auch Sport im Park betrieben.

    Dachte Aldo zumindest.

    Er sollte sich in dieser Hinsicht noch sehr irren.

    Aldo lief zu ihr.

    Was ist los?, fragte er.

    Ich bin überfallen worden!

    Sind Sie verletzt.

    Ich glaube nicht.

    Wer hat Sie überfallen?

    Es ging so schnell…. Es ging alles so verdammt schnell…

    Aber Sie müssen doch etwas - oder besser gesagt - jemanden gesehen haben!

    Aldo ließ den Blick schweifen.

    Und dann sah er plötzlich von mehreren Seiten ein paar in Leder gekleidete Typen auf sich zukommen.

    Die junge Frau war plötzlich wieder putzmunter.

    Verzieh dich, Katja, sagte einer der in Leder Gekleideten, der einen Kampfhund an der Leine führte, der schon bedenklich die Zähne fletschte.

    Die Automatik wäre jetzt wirklich hilfreich, dachte Aldo Burmester. Aber diese falsche Entscheidung ließ sich jetzt nicht mehr rückgängig machen.

    Katja, die gerade noch ein angebliches Überfallopfer gewesen war, stand auf und machte das, was ihr Chef ihr gesagt hatte. Sie verzog sich.

    Aldo wusste genau, was das für Typen waren, die sich da versammelt hatten. Der Privatdetektiv hatte vor einiger Zeit ein paar Ermittlungen im Rotlichtmilieu durchgeführt. Es war um eine verschwundene junge Frau gegangen, deren Schicksal Aldo hatte aufklären sollen. Das war zumindest der Auftrag gewesen, den ihm die Eltern der jungen Frau gegeben hatten. Sie war in einem Bordell gelandet und Aldo hatte dafür gesorgt, dass sie jetzt wieder zu Hause in Blankenese war und sich auf das Abitur vorbereitete, anstatt Freier auf der Reeperbahn zu bedienen.

    Diese Herren dort hatten allerdings geschäftlich gesehen etwas dagegen gehabt. Nur hatten sie zunächst nichts gegen Burmester unternehmen können.

    Doch jetzt sollte das wohl nachgeholt werden.

    Auf grobe Art.

    Das Ganze sah so aus, als wollte Aldo Burmester eine Abreibung verpassen.

    Vielleicht auch mehr.

    Katja stand etwas abseits, sah mich an, dann zu dem Typ mit dem Kampfhund.

    Das war der schöne Udo.

    Eigentlich Udo Laskowski, ein Lude von der Reeperbahn.

    Mit ihm war nicht gut Kirschen essen, wenn man ihm in die Queere kam und offenbar hatte er jetzt beschlossen, dass Aldo Burmester mal gezeigt werden musste, wo der Hammer hing.

    Vielleicht auch mehr.

    Der Kampfhund riss schon an der Leine.

    Ganz ruhig, Wotan, sagte der schöne Udo. Du kriegst ja dein Futter gleich. Ob dir der Scheißkerl schmecken wird, musst du mal sehen. Ich hoffe nicht, dass du wieder das Kotzen kriegst, wie nach dem Italiener, dem du das Bein zerfetzt hast.

    Aldo Burmester schätzte seine Chancen ab. Die anderen Schläger verteilten sich. Unter den Lederjacken sah er Waffen. Pistolen, Schlagringe, Messer, Totschläger….

    Aldo begriff, dass er wohl keine Chance hatte, den Kerlen zu entkommen.

    Er überlegte, was er tun konnte.

    Das Ergebnis war ernüchternd.

    Das hat mir nicht gefallen, was du getan hast, sagte der Schöne Udo. Und weißt du, ich habe nichts persönlich gegen dich, Burmester, aber wenn ich dir das durchgehen lasse, dann hört auf der Reeperbahn keine Sau mehr auf mich. Deswegen muss ich dir jetzt leider wehtun, Burmester. Vielleicht auch dich umbringen… Zum Schweigen bringen, um die Ecke bringen, in Beton versenken… Du kannst dir aussuchen, wie wir die Sache nennen sollen.

    Hör mal, du hast doch nicht im Ernst vor, mich…, begann Aldo.

    Aber jetzt riss Wotan, der Kampfhund, wieder an seiner Leine und Aldos letzte Zweifel, dass der Schöne Udo tatsächlich zu allem entschlossen war und bereit sein würde, über jede nur erdenkliche Grenze hinauszugehen, waren im Nu verflogen.

    Nein, da gab es wohl nur eine einzige Alternative.

    Er musste um sein Leben kämpfen.

    So gut es ging zumindest.

    Der Schöne Udo ging in die Hocke und tätschelte dem geifernden Wotan den Kopf und den Rücken. Weißt du, man kann immer schlecht abschätzen, wie so ein Hund reagiert. Manchmal beißt er jemanden nur ins Bein. Aber eigentlich ist er darauf trainiert, die Kehle eines Menschen durchzubeißen und zu töten. So schnell, und sicher, wie kaum eine Kugel das vermag.

    Was du nicht sagst…

    Wie gesagt, das kann man schlecht vorhersagen. Und ich weiß nicht, Burmester, ob du dich mit Hunden auskennt….

    Ich glaube, ich mag keine Hunde.

    Und du hattest auch nie einen, wie ich annehme.

    Das ist richtig.

    Manchmal reißen die sich einfach los. So mir nichts dir nichts. Man denkt, man hat sie an der Leine und schwupp sind sie weg und machen irgendeinen Unsinn. Da kann ich dann auch nichts dafür…

    Und du denkst, dass du damit vor Gericht durchkommst, Schöner Udo?

    Der Schöne Udo lachte.

    Und seine Begleiter lachten auch.

    Ihr widerliches breites Grinsen konnte einem den Atem stocken lassen.

    Das waren brutale Kerle, denen ein Menschenleben ziemlich unwichtig war.

    Burmester hatte sie ja bei seinen Ermittlungen kennengelernt.

    Er hatte einen von ihnen verprügelt.

    Der grinste jetzt besonders breit.

    Ein Grinsen, das wohl seine ganze Genugtuung darüber ausdrückte, dass sich das Blatt nun gewendet hatte und er auf der Gewinnerseite stand, wie er glaubte.

    Gericht? Wovon träumst du denn, Burmester?, gab der Schöne Udo zurück. Weißt du, das einzige Gericht, das auf St. Pauli akzeptiert wird, ist mein Richterspruch. Und ich bin auch gleichzeitig der Henker, wenn es sein muss, verstehst du? Ja, mein guter Wotan, ich weiß, du bist hungrig und brauchst was zwischen die Zähne…

    Vielleicht sollten wir nochmal reden, sagte Burmester.

    Reden? Worüber denn? Dass du mir eine Tussi geklaut hast, die jetzt für mich anschaffen könnte? Dass das ein herber Verlust für mich ist? Dass sich die Konkurrenz jetzt über mich kaputtlacht und mich nicht mehr Ernst nimmt? Sollen wir darüber reden, Burmester? Wenn du nicht so ein Blödmann wärst, dann würdest du das selber wissen.

    Hörmal…

    Oder du willst einfach nur Zeit gewinnen? Aber damit ist jetzt Schluss!

    Und dann ließ er Wotan einfach los.

    Der Hund kam auf Aldo Burmester zugestürmt.

    Aldo fixierte ihn mit seinem Blick.

    Er hatte eine Chance.

    Genau eine.

    Als der Hund ihn erreichte, trat er zu.

    Und er traf.

    Ganz genau traf er.

    Mit voller Wucht erwischte Burmester den Kopf der Bestie.

    Im nächsten Moment war das Tier ausgeknockt. Ein klassischer K.O. war das. Die Wucht des Trittes war so stark, dass sich Wotan noch in der Luft drehte und dann wie ein nasser Sack auf den Boden fiel.

    Dann rührte er sich nicht mehr.

    Wotan!, schrie der Schöne Udo.

    Dieser brutale Kerl mochte mit niemandem Mitleid haben. Und vermutlich hätte er in aller Seelenruhe zugesehen, wie Wotan den Privatdetektiv mit den Zähnen zerfetzte. Aber jetzt litt er mit Wotan mit. Er schien also doch zur Empathie fähig zu sein.

    Wer hätte das gedacht!, ging es Aldo durch den Kopf.

    Auch die anderen Schläger waren beeindruckt. Sie schienen etwas unschlüssig darüber zu sein, wie sie reagieren sollten.

    Ihre Blicke gingen zu ihrem Boss hin.

    Reißt ihn in Stücke für das, was er meinem Wotan angetan hat!

    Echt jetzt, Chef?, meinte einer.

    Meinst du, ich sag sowas zum Spaß!, brüllte der Schöne Udo jetzt. Und dabei wurde er puterrot. Sein Hals schwoll an und die dicke Ader dort trat auf eine Weise hervor, die nicht wirklich gesund wirkte.

    Soll ich die Kanone nehmen?, fragte einer der Schläger.

    Nein, er soll leiden!, sagte der Schöne Udo.

    Schon kapiert, Chef!

    Dann griff der erste der Typen Aldo an. Mit dem Schlagring und einem Totschläger.

    Aldo schaltete ihn mit einem Faustschlag aus, nachdem er dem Schlag des Typen geschickt ausgewichen war.

    Dann kam der Zweite. Der hatte ein Messer.

    Aldo wich dem Stoß aus, stach ihm mit den Fingern in die Augen und riss ihm dann die Pistole aus dem Gürtel.

    Mit der schoss er dann dem dritten Schläger ins Bein.

    Dann richtete er die Waffe auf den Schönen Udo.

    Und jetzt bist du dran, du Scheißkerl!, sagte Burmester.

    Das vergesse ich dir nie - das, was du mit meinem Wotan gemacht hast.

    Der Hund kann nichts dafür, aber ich würde ihm ungern noch einmal begegnen, sagte Aldo.

    Er richtete die Waffe auf den ausgeknockten Hund und drückte ab.

    Der Hundekörper zuckte noch einmal.

    Das war es dann.

    Lauf mir nie wieder über den Weg, Schöner Udo, sagte Aldo dann. Sonst geht es dir wie deinem Kampfhund!

    Wotan!

    Tränen rannen jetzt über die Wangen des schönen Udo.

    Dann griff er unter die Jacke und riss einen Revolver hervor.

    Aldo feuerte und traf den Schönen Udo am Oberkörper. Der Lude wurde zurückgerissen, taumelte und ging dann zu Boden.

    Burmester ging zu ihm hin und kickte ihm die Waffe fort, die ihm aus der Hand gefallen war.

    Ruf einen Arzt!, ächzte der Schöne Udo.

    Ich rufe die Polizei, die Arsch, sagte Aldo.

    Du bist ein Mörder, Burmester!

    Ach!

    Du hast meinen Hund ermordet!

    Besser ich ihn als er mich.

    Du bist ein Schwein, Burmester. Jemand, der einen Hund so behandelt, ist überhaupt kein Mensch! Du hast kein Gefühl, Burmester!

    Schon klar, sagte Burmester.

    *

    Aldo ging zu seinem Wagen. In diesem Augenblick hatte er einen Wunsch für die Zukunft. Irgendwann, dachte er, sollten Handys so klein sein, dass man sie beim Joggen tragen kann. Er nahm sein Handy aus dem Handschuhfach seines Mercedes und rief die Polizei. In diesem Fall erstmal seinen Freund Kommissar Sven Dankwers von der Mordkommission.

    *

    Du hast jetzt ein Problem, sagte Kommissar Dankwers später, als sie zusammen in Dankwers’ Büro im Polizeipräsidium saßen.

    Weil ich einen Hund erschossen habe?

    Nein. Weil du dir deinen Feind gemacht hast.

    Ich hoffe, der Schöne Udo ist erstmal für eine Weile aus dem Verkehr gezogen.

    Seine Schussverletzung wird heilen, Aldo. Und wie lange er in den Bau wandert, wird ein Gericht entscheiden. Aber das ist nicht das Problem.

    Dann erklär es mir.

    Der Schöne Udo ist nur ein kleines Rädchen in einer größeren Organisation. Und diese Leute mögen so etwas nicht. Sie mögen es nicht, wenn jemand einen ihrer Leute anpisst und genau das hast du getan, Aldo."

    Aldo Burmester atmete tief durch.

    Ich weiß, Sven.

    Die werden dich jetzt auf ihrer Liste haben, Aldo.

    Was sind das für Leute?

    Wir wissen es nicht genau. Aber es wäre nicht schlecht, wenn du vielleicht eine Weile Urlaub machst.

    Ich soll einfach verschwinden?

    Ich sag nur, was gut für dich wäre, Aldo. Nicht, was du tun sollst.

    Ich verstehe schon.

    *

    Als er später zu seinem Büro zurückkehrte, begrüßte ihn seine Assistentin Jana Marschmann. Du warst ja ziemlich lange weg, Aldo.

    Ich weiß.

    Da war ein Anruf für dich.

    So?

    Ich dachte, du wolltest nur etwas joggen.

    Ich habe ein paar Männer verprügelt, einen angeschossen und einen Hund getötet, der mich zerfleischen wollte.

    Klingt nach einem ereignisreichen Vormittag.

    So kann man es auch ausdrücken. In knappen Worten fasste er zusammen, was er sich zugetragen hatte. Und was war das für ein Anruf?, fragte er dann.

    Wegen einem Auftrag.

    Was für ein Auftrag?

    Ich habe es nicht ganz verstanden. Du sollst irgendwas in Brasilien erledigen. Das muss noch abgeklärt werden…

    Brasilien?

    Genauer gesagt: Amazonien.

    Ist vielleicht gar nicht so schlecht, meinte er. Er dachte daran, was Kommissar Dankwars gesagt hatte. Dass Burmester jetzt am besten irgendwo anders und weit weg sein sollte.

    Brasilien war wohl weit genug weg.

    Der Auftrag kam vielleicht gerade passend!

    *

    Professor Dr. Norbert Grieger hörte das Kläffen des Rottweilers und die portugiesischen Worte seiner Verfolger. Er rannte den Dschungelpfad entlang. Es war dunkel unter dem Laubdach der Urwaldriesen am Japurá, einem linken Nebenfluss des Amazonas.

    Grieger rannte um sein Leben. Er wusste, sie würden ihn töten, wenn sie ihn einholten. Der Professor war nicht mehr der Jüngste. Er keuchte. In Strömen lief ihm der Schweiß herunter. Sein Herz hämmerte schmerzhaft gegen die Rippen. In seiner Seite stach es.

    Bitte, lass mich durchhalten, Gott!, dachte Grieger. Ich muss das Dorf der Jacarare-Indios erreichen. Dort bin ich in Sicherheit. Aber es waren noch vier Kilometer bis dorthin.

    Die Verfolger holten auf. Für sie war die Jagd ein Vergnügen, und mit dem Rottweiler, der die Fährte witterte, konnte der Gejagte sie nicht abschütteln. Grieger geriet vom Pfad ab. Er lief durchs Unterholz, wobei zähe Ranken nach seinen Füßen griffen und ihn hemmten, immer in der Hoffnung, doch noch einen Ausweg zu finden. Wenn er nur den Hund hätte abschießen können. Doch ein Taschenmesser war seine einzige Waffe.

    »Lass den Hund los!«, hörte der Professor seine Verfolger schreien.

    Der Rottweiler brach durchs Dickicht und raste heran. Der abgehetzte Mann zog sein Taschenmesser, das gegen einen ausgewachsenen, vierzig Kilo schweren Rottweiler eine höchst unzureichende Waffe war. Professor Grieger schluchzte vor Angst und Verzweiflung.

    Er sah den Rottweiler in der Dunkelheit erst im letzten Moment. Kaum ein Lichtschimmer vom gestirnten Himmel, an dem der Vollmond wie eine strahlende Silbermünze prangte, fiel durch das Laubdach der Urwaldriesen.

    Viel zu langsam hob Grieger das aufgeklappte Taschenmesser. Der Ansturm des Rottweilers warf ihn nieder. Das Taschenmesser flog weg, ohne dass es den Rottweiler auch nur geritzt hätte. Professor Grieger erwartete, die Kehle durchgebissen zu bekommen. Zwar schützte er sie mit dem Arm. Doch der Rottweiler konnte mit seinem mächtigen Gebiss den Unterarm des fünfzigjährigen, drahtigen Gelehrten knacken wie einen morschen Ast.

    Schweißgebadet und völlig verkrampft vor Angst lag der Professor am Boden. Der Rottweiler stand knurrend über ihm. Er kläffte, um den Verfolgern zu melden, dass er sein Opfer gestellt hatte. Grieger wagte nicht, sich zu rühren.

    Er hörte durch das Hecheln des Hundes, dessen Geifer auf ihn niedertropfte, die Schritte und dann die keuchenden Atemzüge seiner Verfolger. Sie waren zu viert. Als sie Grieger erreichten, leuchtete einer ihm mit der grellen Stablampe ins Gesicht.

    »Verdammter Indianerfreund«, knirschte er.

    Der Gelehrte brachte keinen Laut heraus. Eine zweite Stablampe wurde eingeschaltet. Dadurch sah Grieger den Sprecher, einen spitzbärtigen Brasilianer portugiesischer Abstammung. Der Bart und die dunklen, stechenden Augen in dem hageren Gesicht, die verkniffene Miene und der grimmig verzogene Mund gaben ihm etwas Mephistophelisches. Der Häscher hatte einen Lederhut auf dem Kopf und trug einen goldenen Ring im linken Ohr. Sein Hemd stand über der schweißbedeckten Brust offen. Ein Medaillon glänzte darauf. Er trug einen patronengespickten Gürtel und eine billige Quarzuhr.

    In der Rechten, und das war das Ausschlaggebende, hielt er einen schweren, langläufigen, vernickelten Magnum-Revolver. An dieser Hand waren der Ringfinger und der Mittelfinger verstümmelt, was den Canganceiro jedoch nicht am Schießen hinderte.

    Sekundenlang hörte Professor Grieger nur die nächtlichen Tierstimmen im Dschungel am Rio Japurá. Dann zuckte eine ellenlange Stichflamme aus der Revolvermündung, die bis dahin dunkel wie der Tunnel des Todes gegähnt hatte. Der Deutsche spürte einen fürchterlichen Schlag an den Kopf. Sein Bewusstsein zerbarst in tausend Fragmente.

    Grieger war auf der Stelle tot. Jaulend wich der Rottweiler von der Leiche mit dem kleinen Einschuss an der Stirn und dem fehlenden Hinterkopf. Das Krachen des Schusses erzeugte einen Höllenlärm im Dschungel. Affen und Vögel schrien. In der Nähe befindliche Tapire grunzten und flohen. Gürteltiere entfernten sich raschelnd.

    Allmählich legte sich der Lärm. Die vier Mörder zündeten sich Zigaretten an und ließen eine Taschenflasche mit scharfem Rum kreisen. Der Mann, der geschossen hatte, erschlug klatschend einen Moskito an seinem Hals und fluchte.

    »Was fangen wir mit dem Toten an?«, fragte einer seiner Komplizen.

    Der Todesschütze war der Anführer des Killer-Quartetts.

    »Wir schleifen ihn ins Gebüsch und lassen ihn liegen«, bestimmte er. »Zum Fraß für die Tiere des Dschungels und als Warnung für die Jacarares. Der Deutsche wird sich nicht mehr für ihre Belange einsetzen.«

    »Ich habe in der Nähe einen Termitenhaufen gesehen. Lasst uns die Leiche auf den Ameisenhaufen werfen! Dann finden die Jacarares seine blank genagten Gebeine, was ihnen zu denken geben wird.«

    »Gute Idee, Miguel«, sagte der Todesschütze zu dem Sprecher. »Aber zuerst schaut nach, was er in seinen Taschen hat. Seine Uhr gehört mir. Schließlich habe ich ihn erschossen.«

    Die Mörder leerten die Taschen des Toten. Miguel fluchte, weil das Hemd blutig war.

    »Das kriege ich nicht mehr heraus. Seine Schuhe sind mir zu groß. Sapristi, was hat dieser Hurensohn für eine Schuhgröße. Die Latschen kann er behalten. Sie passen keinem normalen Menschen.«

    »Was ist mit seinem Ring?«, fragte der Todesschütze.

    »Ein billiges, wertloses Ding«, sagte der Mestize Miguel, der über dem Toten kniete.

    Keiner wollte den Ring. Der Rest der kargen Beute war schnell verteilt. Dann schleiften zwei Männer die Leiche zu dem mehr als mannshohen Termitenhaufen. Sie brachten sie nicht ganz dorthin, bloß in die Nähe. Die großen, gefräßigen Ameisen wären ihnen sonst unter die Kleider gekrochen und hätten sie übel gebissen. Doch die Nähe des Ameisenhaufens genügte.

    Bald war die Leiche von schwarzen, bis zu drei Zentimeter großen Ameisen bedeckt. Die Mörder verließen den Tatort, den Rottweiler am Stachelhalsband an der Leine. Es herrschte wieder Ruhe im Dschungel. Nur eine Blutpfütze auf dem Pfad sowie Hirn- und Knochensplitter und zertrampelte Spuren blieben dort von der Tragödie, die das Leben des zurzeit wohl engagiertesten Verfechters der Rechte der Amazonasindios gekostet hatte.

    2.

    „Jana, bitte ruf beim Flughafen an. Buch mir einen Flug nach Manaus Nach Möglichkeit ohne Zwischenstopp." Aldo Burmester stand im Türrahmen, der zu der Tür gehörte, die in sein Büro führte, das sich in einer Traumetage in der Beenckstraße an dem westlichen Ende des Wilhelmburger Inselparks befand.

    „Erstens, mein Lieber, einen Flug nach Manaus wirst du ohne Zwischenstopp nicht bekommen. Du wirst in Zürich zwischenlanden und von dort nach Sao Paulo fliege. Dort steigst du in den nächsten Flieger, der dich nach Manaus bringt", erklärte ihm seine Sekretärin schnippisch.

    Dass Jana Marschmann sich bereits informiert hat, erstaunte ihn nicht im Geringsten, denn sie wusste von seinem neuen Auftrag, der ihn nicht gerade um die Ecke führte.

    „Dann nehme ich an, dass meine kluge Sekretärin diesen Flug bereits für mich gebucht hat", meinte er dazu.

    Jana drehte sich mit dem Schreibtischsessel etwas zur Seite. Dann lehnte sie sich nach hinten, verschränkte die Arme vor ihrer Brust und schlug ihre langen schlanken Beine grazil übereinander, die – und nicht nur die – Aldo mit Genuss bewunderte, denn seine Sekretärin war eine Schönheit. Ihre Figur – ein Meisterwerk der Natur!

    Jana schmollte immer noch.

    „Nein, die kluge Sekretärin wollte nicht übereifrig sein, denn sie ist immer noch der festen Meinung, dass sie ihren Chef begleiten sollte – und das aus vielerlei Gründen, wie sie es ihm vor einer Stunde bereits klarzumachen versucht hat."

    „Und der Chef hat ihr deutlich zu verstehen gegeben, dass es dort viel zu gefährlich für so eine hübsche Person wie sie ist, und außerdem wird sie hier benötigt. Die Stellung halten, wie man so schön sagt."

    Jana schnaubte verächtlich.

    „Gefährlich, so ein Quatsch! Außerdem weiß ich mich zu wehren …"

    „So, so, das Fräulein weiß sich zu wehren. Aldo Burmester lachte spöttisch auf. „Im dichten Urwald, wo es giftige Schlangen und anderes Getier gibt, das dir gefährlich werden kann.

    „Ach, dir etwa nicht?!", konterte sie bissig.

    Doch Aldo ließ sich nicht beirren.

    „Auch der Amazonas ist gefährlich. Fleischfressende Fische …"

    „Du meinst Piranhas. Die beißen nur, wenn sie Blut riechen. Ist wie bei Haien", belehrte Jana ihren Chef.

    „… und plötzlich auftauchende große Reptilien, die dich unter Wasser ziehen und verspeisen."

    „Das sind Kaimane, eine Unterart der Alligatoren. Tja, und du solltest dich vor den winzigen Candirus in Acht nehmen. Den nennt man auch Vampirfisch. Und weißt du warum? Ich werde es dir sagen. Die saugen nämlich Blut von anderen Fischen. Doch am liebsten stürzen die sich auf das beste Stück des Mannes. Höllische Schmerzen sind dir gewiss, grinste sie. Aber dann wurde sie wieder schlagartig ernst. „Aldo, das sind doch alles nur fadenscheinige Ausreden von dir. Du weißt genau, dass ich dir bei deinem neuen Fall eine Hilfe und kein Klotz am Bein sein will.

    Burmeister stöhnte genervt auf.

    „Jana, diesen Disput hatten wir bereits des Öfteren. Also kennst du meine Antwort. Der Privatdetektiv war nicht gewillt nachzugeben. Besonders nicht in diesem Fall. „Außerdem bezahlt der Klient für diese Aktion nur für eine ermittelnde Person. Und das ist meine Wenigkeit. - Also nein!

    Jana starrte ihn wütend an, doch das kannte Aldo schon von ihr. Sie würde sich nach einer gewissen Zeit schon wieder einkriegen. Wie sonst auch immer.

    „Rufst du bitte an und buchst für mich den Flug nach Manaus?", fragte Aldo Burmeister.

    Jana brummte etwas vor sich hin, als sie sich wieder an ihren Schreibtisch zurückdrehte.

    Aldo Burmester ging zurück in sein Büro und von dort aus in sein Apartment, das sich an dem Büro anschloss, um schon mal mit dem Packen anzufangen ...

    3.

    Aldo Burmester hatte einen vierundzwanzigstündigen Flug hinter sich. In Hamburg hatte er sich in den Flieger gesetzt, ist in Zürich und Sao Paulo zwischengelandet. Eine Maschine der brasilianischen Fluggesellschaft VARIG hatte Aldo dann von Sao Paulo nach Manaus befördert. Die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaats Amazonien, in den halb Europa hineingepasst hätte, hatte 2,02 Millionen Einwohner, moderne Hochhäuser und Geschäftsbauten, die in neuerer Zeit errichtet worden waren, und eine Menge Prunk- und Protzbauten aus der Zeit des Kautschukbooms.

    Das irrwitzigste Gebäude war das Teatro Amazonas, die überaus prachtvolle Oper aus einer Zeit, in der die Kautschukbarone sich alles kaufen und leisten konnten. Sogar Spitzentenöre. Caruso hatte hier gesungen, wie Aldo Burmester in seinem durchgeschwitzten Tropenanzug einer Gedenktafel im Foyer entnahm.

    Aldo wandelte zwischen den Marmorsäulen und wartete auf die junge Frau, die er hier treffen sollte.

    Sie hieß Jaqueline Grieger und war die Tochter des seit einigen Wochen vermissten Völkerkundlers und Indianerforschers Professor Dr. Norbert Grieger. Der Professor war eine weltweit bekannte Kapazität gewesen. Sein Verschwinden hatte bohrende Fragen aufgeworfen. Die Wissenschaftliche Fakultät der Universität Hamburg, für die

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