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Silver-City: Wyatt Earp 290 – Western
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eBook141 Seiten1 Stunde

Silver-City: Wyatt Earp 290 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Tombstone. Flimmernde Hitze lastete über der Stadt. Die Konturen der berühmten Blauen Berge verschwammen im Bleigrau des Himmels. Die breite Allenstreet lag wie ausgestorben in der Mittagsstunde. Am Zügelholm vorm Palace Saloon stand ein einzelnes Pferd in der prallen Sonnenglut. Ein gesattelter und aufgezäumter Grauschimmel. Obgleich ihm die Hitze fürchterlich zusetzen mußte, ließ der Hengst seinen Kopf nicht hängen. Sein Herr war schon seit zwei Stunden im Saloon. Es war ein untersetzter Mann mit kantigem Schädel, der halslos auf dem wuchtigen Rumpf zu sitzen schien. Er trug gestreifte Yearninghosen, ein graues Hemd und eine gelblederne Weste. Tief auf seinem linken Oberschenkel hing im offenen Halfter seines patronengespickten Waffengurtes ein übergroßer Smith & Wesson-Revolver. Der breitrandige Melbahut saß dem Mann weit im Genick und gab eine niedrige, von tiefen Falten zerschnittene Stirn frei. Das struppige flachsgelbe Haar schien sein Gesicht einzurahmen. Hart stachen unter dichten schwarzen Brauen zwei schiefergraue Augen hervor. Die Nase war kurz und breit, der Mund aufgeworfen und an den Winkeln scharf nach unten gezogen. Das Kinn sprang weit vor und war in der Mitte gespalten. Der Mann hatte sich wenigstens drei Tage nicht rasiert. Sein Anzug war vom weißgelben Sandstaub der Arizonaerde wie gepudert. Der Wirt, ein schmalbrüstiger kleiner Mann, lehnte mit müden Augen am Flaschenbord, gähnte, fuhr sich mit der Hand über den kahlen Schädel und verwünschte den Gast in die Hölle. »Noch einen Firepoint«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. Okt. 2023
ISBN9783989364639
Silver-City: Wyatt Earp 290 – Western

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    Buchvorschau

    Silver-City - William Mark

    Wyatt Earp

    – 290 –

    Silver-City

    William Mark

    Tombstone.

    Flimmernde Hitze lastete über der Stadt. Die Konturen der berühmten Blauen Berge verschwammen im Bleigrau des Himmels.

    Die breite Allenstreet lag wie ausgestorben in der Mittagsstunde.

    Am Zügelholm vorm Palace Saloon stand ein einzelnes Pferd in der prallen Sonnenglut. Ein gesattelter und aufgezäumter Grauschimmel. Obgleich ihm die Hitze fürchterlich zusetzen mußte, ließ der Hengst seinen Kopf nicht hängen.

    Sein Herr war schon seit zwei Stunden im Saloon. Es war ein untersetzter Mann mit kantigem Schädel, der halslos auf dem wuchtigen Rumpf zu sitzen schien.

    Er trug gestreifte Yearninghosen, ein graues Hemd und eine gelblederne Weste. Tief auf seinem linken Oberschenkel hing im offenen Halfter seines patronengespickten Waffengurtes ein übergroßer Smith & Wesson-Revolver.

    Der breitrandige Melbahut saß dem Mann weit im Genick und gab eine niedrige, von tiefen Falten zerschnittene Stirn frei. Das struppige flachsgelbe Haar schien sein Gesicht einzurahmen. Hart stachen unter dichten schwarzen Brauen zwei schiefergraue Augen hervor. Die Nase war kurz und breit, der Mund aufgeworfen und an den Winkeln scharf nach unten gezogen. Das Kinn sprang weit vor und war in der Mitte gespalten.

    Der Mann hatte sich wenigstens drei Tage nicht rasiert. Sein Anzug war vom weißgelben Sandstaub der Arizonaerde wie gepudert.

    Der Wirt, ein schmalbrüstiger kleiner Mann, lehnte mit müden Augen am Flaschenbord, gähnte, fuhr sich mit der Hand über den kahlen Schädel und verwünschte den Gast in die Hölle.

    »Noch einen Firepoint«, schnarrte der Fremde.

    Bunch Norton nickte und langte mit einer trägen Bewegung nach einer dickbauchigen Flasche.

    Die rubinrote Flüssigkeit floß in das dicke Glas.

    Der Fremde kippte den Inhalt auf einen Zug hinunter.

    Dann stützte er sich mit den Ellenbogen auf das Thekenblech und blickte starr in das Gesicht des Salooners. Wie seit zwei Stunden.

    Wenn der Kerl doch nur ginge, dachte Norton.

    In diesem Augenblick öffnete der Fremde die Lippen und fragte mit rauher Stimme: »Wo wohnt der Sheriff?«

    Norton war sofort hellwach. »Der Sheriff? Ein paar Häuser weiter.«

    »Wie heißt er?«

    »Behan.«

    »Kenne ich nicht. Gehört er zu Shibells Leuten?«

    »Yeah, so ungefähr. Charles Shibell ist Sheriff von Pima County. Und Johnny Behan ist hier der Deputy.«

    »Was ist das für ein Kerl?«

    Norton zog lässig die Schultern hoch. »Was soll ich da sagen, Mister? Es ist ein mittelgroßer Bursche mit schmalen Schultern und einem schwarzen Kinnbart. Das ist eigentlich alles, was man von ihm sagen kann.«

    »Das ist nicht viel.«

    Norton feixte: »Nein, nicht viel. Yeah, seine Stiefel sind immer blank.«

    Der Fremde grinste. »Er sitzt also meistens in seinem Office?«

    »Yeah.«

    Das Grinsen auf dem Gesicht des Fremden wurde breiter und wirkte direkt zufrieden.

    »Er überläßt dem Marshal die ganze Arbeit«, fügte Norton hinzu.

    Das Lachen aus dem Gesicht des Fremden verschwand. »Ihr habt auch noch einen Marshal in diesem Nest?«

    »Yeah.« Der Ärger in dem Gesicht des Fremden machte Norton plötzlich Spaß. Er hatte ohnehin einen Zorn auf den Mann. Wie kam der dazu, sich über zwei Stunden mit zwei Glas Firepoint hier an die Theke zu stellen.

    Der Fremde blickte den Wirt forschend an. »Wie heißt er?« fragte er nach einer Weile des Schweigens.

    Norton rieb sich das Kinn. Er ließ den Fremden jetzt nicht mehr aus den Augen. »Earp.«

    Der Mann schob das kleine dicke Glas über den Tresen. »Noch einen Firepoint.«

    Der Feuerpunkt vermochte seine Stimmung auch nicht zu heben.

    »Sagten Sie Earp?«

    »Yeah, Earp.«

    Norton wischte mit dem Ellbogen einen Tropfen von der Theke.

    »Wyatt Earp?« fragte der Fremde.

    »Nein, Virgil Earp. U.S. Deputy Marshal Virgil Earp.«

    »Ist der Bursche mit dem anderen, mit dem Dodger Marshal, irgendwie entfernt verwandt?«

    »Nicht irgendwie entfernt, Mister, Wyatt ist sein Bruder.«

    Das schien dem Mann absolut nicht zu gefallen. »Ich war ein paar Jahre drüben in Mexiko. Hat sich etwas geändert hier? Ist Wyatt Earp noch oben in Dodge?«

    »Yeah.«

    Sofort verschwanden die Falten von der Stirn des Fremden. »Noch einen Firepoint.«

    Er kippte ihn hinunter, warf ein silbernes Geldstück auf den Tisch und wandte sich um.

    »Wo ist sein Office?« fragte er, ohne sich umzuwenden.

    Norton knurrte: »Drüben, aber Sie können sich den Weg sparen. Er steht draußen bei dem Gaul.«

    Der Fremde stieß die Pendeltür auf und blickte geblendet auf die vom gleißenden Sonnenlicht überflutete Straße.

    Eben war ein großer, breitschultriger Mann damit beschäftigt, den Grauschimmel in den Schatten neben dem Vorbau zu führen.

    Der Fremde schnarrte: »He, bleiben Sie stehen!«

    Der Mann mit dem Pferd blieb stehen. Er hatte ein braunes energisches Gesicht, aus dem ein graublaues, hartes Augenpaar blickte. Links auf seiner Brust blinkte ein Marshalstern.

    Der Mann oben auf dem Vorbau des Palace Saloons hatte den Revolver in der vorgestreckten Linken.

    Jetzt verzog sich sein breiter Mund zu einem wenig angenehmen Grinsen. »Ach, Sie sind es, Marshal. Ich hätte Sie glatt für einen Pferdedieb gehalten. Sie können von Glück sagen, daß ich erst nach Anruf ziele und erst dann schieße, wenn der andere den Colt in der Hand hat.«

    »Dann sind Sie ja direkt ein Gentleman«, versetzte der Deputy-Marshal spöttisch. »Schade nur, daß der Gaul nichts davon merkt.«

    Virgil warf die Zügelleine um den kleinen Querholm, der zwischen dem Palace Saloon und Henry Dofeos Sattlerei angebracht war.

    Der Fremde schob den Colt ins Halfter, stemmte die Hände in den Rücken und musterte den Sternträger mit engen Augen.

    »Sie sind Virgil Earp, nicht wahr?«

    Der Deputy nickte, schob sich den Hut aus der Stirn und schickte sich an, die Straße zu überqueren.

    »Nicht so eilig, Earp«, rief der Fremde ihm nach.

    Virgil blieb stehen und wandte den Kopf. »Was gibt’s noch?«

    Der Fremde trat langsam vom Vorbau und kam auf den Deputy zu. Einen Yard vor ihm blieb er stehen. »Wer

    wird’s denn so eilig haben in dieser Hitze?«

    »Ich habe es eilig, Mister.« Er wollte weiter, aber der Fremde verstellte ihm den Weg.

    »Ich bin Jeff Rattler.«

    Virgil schob die Hände in die Hüften und musterte das bärtige Gesicht Rattlers. »Hübscher Name.«

    »Unbedingt.«

    Urplötzlich verschwand das Feixen aus dem Gesicht Rattlers. »Wenn Sie der kleine Bruder des großen Wyatt sind, Freund, werden Sie vernünftig sein.«

    Diese Unverschämtheit mußte der langmütige Mann aus Missouri erst einmal hinunterschlucken. »Hören Sie, Mister Rattler, ich bin ein gemütlicher Kerl, aber leider habe ich hier in Arizona einen Job. Drüben im Office wartet Arbeit auf mich.«

    »Was Sie nicht sagen!« höhnte Rattler. »Ich wette, daß wir beide jetzt hier im Saloon zusammen einen Drink nehmen werden.«

    In den Augenwinkeln des Deputys blitzte es. »Da würde ich doch vorsichtig sein, Rattler.«

    »Weshalb?« fragte der andere lauernd.

    »Weil es sich gegen einen Earp immer schlecht wetten läßt.«

    Rattler stutzte, nahm den Kopf zurück und beobachtete den Sternträger scharf. Ärger und Verwunderung kämpften miteinander in seinem breiten Gesicht.

    Plötzlich lachte er. Erst langsam und leise, dann schnell, hart, laut und dröhnend. »Du bist ein Spaßvogel, Junge. Vorwärts, wir nehmen drin im Saloon einen Drink. Ich habe etwas mit dir zu besprechen.«

    Mit einem Ruck senkte der Deputy den Kopf. »Ich schlage Ihnen den Drink ab, Rattler«, entgegnete er schroff.

    »Was soll das heißen, Earp?«

    Virgil senkte den Blick in die Augen Rattlers und ging dann vorwärts, hart an dem Mann vorbei.

    »Bleib stehen, Boy!« pfiff er hinter dem Marshal her.

    Virgil ging weiter.

    Als er die Straßenmitte erreicht hatte, bellte ein Schuß hinter ihm auf.

    Er bekam einen Schlag gegen den linken Absatz, daß der Fuß sicher nach vorn gestoßen worden wäre, wenn er nicht gerade das ganze Körpergewicht darauf verlagert hätte.

    Langsam wandte Virgil sich um.

    Mit gesenktem Kopf blickte er durch die kleine graue Pulverwolke, die auf ihn zuflog, in das Gesicht des Schützen.

    Rattler stand breitbeinig da, feixend, mit dem rauchenden Colt in der immer noch erhobenen Linken.

    »Yeah, der Absatz ist hin, Earp. Das kommt davon, wenn kleine Boys einem Rattler einen Drink abschlagen.«

    Virgil zog den Colt. »Laß den Revolver fallen, Rattler«, kam es rauh von seinen Lippen.

    Statt diesem Befehl Folge zu leisten, riß der mit dem linken Daumen den Hahn zurück.

    Aber ehe sein Zeigefinger den Stecher durchziehen konnte, brüllte Virgils Revolver auf.

    Rattler bekam einen Stoß in die linke Hand. Der Colt wurde zur Seite geschleudert und landete einen Yard neben Rattler im Straßenstaub.

    Von der Hand des Getroffenen rann Blut.

    Rattler starrte fassungslos und steif vor Verblüffung auf den Deputy. Dann sah er auf die Hand.

    Sein Gesicht war plötzlich olivfarben geworden.

    Virgil behielt den Colt in der Hand. »Hören Sie zu, Rattler. Ich gebe Ihnen genau fünf Minuten Zeit. Wenn ich Sie dann noch in der Stadt sehe, stecke ich Sie ins Jail.«

    Rattlers Gesicht war eine Studie der Verblüffung. »Das – das kann doch nicht wahr sein«, brach es aus ihm hervor. »Der kleine, lausige Earp

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