Ein Mann aus Eisen: Die großen Western Classic 60 – Western
Von John Gray
()
Über dieses E-Book
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.
Gegen Mittag ritten sie in Bloomfield ein. Es waren vier Männer. Sie trugen ihre Revolver in tiefgeschnallten Halftern. Der Staub von vielen Meilen bedeckte ihre Kleidung. Neben dem Bankgebäude zügelten sie ihre Pferde. Als sie aus den Sätteln glitten, beobachtete sie nur ein alter Mann, der im Schatten des Saloonvorbaus gegenüber in einem Stuhl aus Strohgeflecht saß. Die Bank war klein. Es gab nur zwei Clerks. Und jetzt, in der Mittagszeit, war außer ihnen niemand im Raum. Die Fremden hatten plötzlich ihre Halstücher vor das Gesicht gezogen. Sie sprachen kein Wort, blickten sich um und fächerten im Schalterraum blitzschnell auseinander. Für eine Sekunde war es still. Dann sprang einer der Clerks hinter seinem Pult hoch. »Überfall!«, schrie er. »Ein Überfall!« Er warf sich herum und griff nach der Schrotflinte, die hinter ihm an einem Schrank lehnte. Mit fliegenden Händen riss er sie hoch. Von der Hüfte eines Maskierten zuckte eine Stichflamme, die das Zwielicht im Schalterraum wie eine Feuerklinge durchschnitt. Der Clerk wurde herumgewirbelt wie eine willenlose Gliederpuppe und warf haltsuchend beide Arme in die Luft.
Mehr von John Gray lesen
Die großen Western
Ähnlich wie Ein Mann aus Eisen
Titel in dieser Serie (86)
Cliff Hittings letzte Chance: Die großen Western Classic 6 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSieben gegen Tod und Teufel: Die großen Western Classic 10 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStadt in Angst: Die großen Western Classic 20 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTod und rote Teufel: Die großen Western Classic 13 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Arizona-Teufel: Die großen Western Classic 15 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTrail ins Verderben: Die großen Western Classic 8 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSierra Nevada: Die großen Western Classic 1 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Verdammten von Shenandoah: Die großen Western Classic 4 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSein Freund hieß Marty: Die großen Western Classic 14 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBravados töten leise: Die großen Western Classic 19 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarshal Jesse Franky: Die großen Western Classic 5 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlutiges Gold: Die großen Western Classic 9 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPulverrauch und blaue Bohnen: Die großen Western Classic 12 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTotentanz: Die großen Western Classic 7 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDuell ohne Gnade: Die großen Western Classic 39 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr hieß Gringo: Die großen Western Classic 2 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRed River-Ballade: Die großen Western Classic 18 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTal der verlorenen Seelen: Die großen Western Classic 24 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Wells-Fargo Kämpfer: Die großen Western Classic 46 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer alte Fuchs von Arizona: Die großen Western Classic 16 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMänner sterben in Texas: Die großen Western Classic 17 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCaptain Chisum: Die großen Western Classic 27 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHalunken-Trail: Die großen Western Classic 28 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Leben und Tod: Die großen Western Classic 25 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAm Wüstenrand gestellt: Die großen Western Classic 35 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCusters Kavallerie: Die großen Western Classic 45 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVormann ohne Ranch: Die großen Western Classic 34 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hölle von Carrizal: Die großen Western Classic 26 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDonnernde Hufe: Die großen Western Classic 23 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZur Hölle, Companero: Die großen Western Classic 52 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Um rotes Land: Wyatt Earp 274 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWölfe unter sich: G.F. Barner 168 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bluffer: Wyatt Earp 279 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Sohn des Banditen: G.F. Barner 171 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarshal im Pulverrauch: Die großen Western 235 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIM SCHATTEN DER GEIER: Der Western-Klassiker Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJochen Kraidler: Ammut - Der Clan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan, Band 43: Der Tod ritt mit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gesicht im Dunkel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWyatt Earp 108 – Western: Am Roten See Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTeuflische Zeiten: Das Jahrhundert des Hiob Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Jacarilla-Sattel: Wyatt Earp 284 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStadt der Toten: Die großen Western 240 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoc Holliday 20 – Western: Der Kartenhai Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRetourkutsche: 4. Abenteuer der Familie Lederer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Kopfgeldjäger McQuade, Band 49-60 (Western-Sammelband) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 147: Der Galgenrichter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHamburger Mörder-Club: Zwei Fälle für Kommissar Jörgensen 4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan, Band 85: Raubzug der Skrupellosen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan 9 - Die Wölfe von Wildorado (Western) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan - Band 9 - 16 (Western Sammelband - 1000 Seiten Spannung) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHamburger Ausbruch: Zwei Fälle für Kommissar Jörgensen 22 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Mann aus Texas: Die großen Western 181 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Brief aus Tombstone …: Die großen Western Classic 97 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bestie: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Brief aus Tombstone …: Wyatt Earp 262 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verschwundene Melodie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSilver-City: Wyatt Earp 290 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 171: Gehetzt, gekettet und verraten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDAS FLÜSTERN IM SPIEGEL: Der Krimi-Klassiker aus Schottland! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Westliche Literatur für Sie
Gewehre für die Utahs: Ein neuer Roman mit Winnetou, Old Shatterhand und Sam Hawkens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Tramps vom Kansas River: Ein neuer Roman mit Winnetou und Old Shatterhand Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der See gefangen: und andere Erzählungen, Band 80 der Gesammelten Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOld Surehand (Western-Klassiker): Historische Abenteuerromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeihnacht: Reiseerzählung, Band 24 der Gesammelten Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Heilung des Ranchers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Ein Mann aus Eisen
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Ein Mann aus Eisen - John Gray
Die großen Western Classic
– 60 –
Ein Mann aus Eisen
Und ein Marshal ohne Stern
John Gray
Gegen Mittag ritten sie in Bloomfield ein.
Es waren vier Männer. Sie trugen ihre Revolver in tiefgeschnallten Halftern. Der Staub von vielen Meilen bedeckte ihre Kleidung.
Neben dem Bankgebäude zügelten sie ihre Pferde.
Als sie aus den Sätteln glitten, beobachtete sie nur ein alter Mann, der im Schatten des Saloonvorbaus gegenüber in einem Stuhl aus Strohgeflecht saß.
Die Bank war klein. Es gab nur zwei Clerks. Und jetzt, in der Mittagszeit, war außer ihnen niemand im Raum. Die Fremden hatten plötzlich ihre Halstücher vor das Gesicht gezogen. Sie sprachen kein Wort, blickten sich um und fächerten im Schalterraum blitzschnell auseinander.
Für eine Sekunde war es still. Dann sprang einer der Clerks hinter seinem Pult hoch.
»Überfall!«, schrie er. »Ein Überfall!« Er warf sich herum und griff nach der Schrotflinte, die hinter ihm an einem Schrank lehnte. Mit fliegenden Händen riss er sie hoch.
Von der Hüfte eines Maskierten zuckte eine Stichflamme, die das Zwielicht im Schalterraum wie eine Feuerklinge durchschnitt.
Der Clerk wurde herumgewirbelt wie eine willenlose Gliederpuppe und warf haltsuchend beide Arme in die Luft. Brennend durchraste ihn der Schmerz.
Er konnte nicht schreien. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Seine Augen weiteten sich. Ein dumpfes Gurgeln kam über seine Lippen. Kraftlos brach er über seinem Pult zusammen und lag dann regungslos auf den rauen Dielen. Aus einem kleinen Loch im Rücken strömte Blut.
Der zweite Clerk fuhr von seinem Platz hoch und wurde augenblicklich steif wie ein Brett, als der Revolver in der Hand des Mörders herumschwang.
»Nein«, flüsterte der Clerk. In seinen Augen spiegelte sich nichts als nackte Angst. Auf seiner Stirn perlte Schweiß, doch er fröstelte. »Nein, nicht schießen, bitte. Ich versuche ja gar nicht – ich …«
»Halt dein Maul! Beeilt euch!«, sagte der Maskierte.
Die beiden anderen stürmten augenblicklich los. Sie schwangen sich geschmeidig über die Schaltertheke. Einer trug eine helle Ledertasche bei sich. Die Männer liefen an den Schreibpulten der Clerks entlang, rissen die Schubladen auf, brachen eine Kassette auf und füllten alles Geld, das sie fanden, in die Tasche.
»Der Safe!«, rief einer der Männer. »Dort steht der Safe!«
»Keine Zeit!« Der Maskierte winkte ungeduldig mit dem Revolver. »Verschwinden wir!«
Dann machte er schon einen Satz auf den Clerk zu und riss den Revolver hoch. Der Mann zog instinktiv den Kopf ein. Mehr konnte er nicht tun, dann traf ihn der stählerne Lauf der Waffe bereits an der Stirn. Sein Schrei erstarb. Stöhnend sackte er in sich zusammen und stürzte neben einen Drehschemel.
Die Banditen kamen hinter den Schaltern hervor und warfen dem Mann mit dem Revolver die Tasche mit dem Geld zu.
»Und jetzt weg, aber schnell!«, sagte der Maskierte.
Sie rannten zur Tür.
*
Der alte Mann auf dem Saloonvorbau hörte den Schuss im Halbschlaf.
Er blickte einige Sekunden sinnend zur Bank hinüber, richtete sich schwerfällig auf und schlurfte zur Schwingtür des Saloons.
Aus dem Schatten des Bankvorbaus war der vierte Bandit getreten. Er hielt seinen Revolver in der Faust. Der Hammer war gespannt. Ein kaltes Lächeln spielte um die schmalen Lippen des Mannes.
Er sprach leise, mit sanfter Stimme, aber in seinen Augen lag die Kälte von Eis. »Setz dich wieder, alter Mann.«
Da schwangen jäh die Türflügel des Saloons auf.
Der Bandit riss den Revolver herum. Er kam nicht mehr zum Schuss. Eine tödliche Kugel bohrte sich in seinen Körper, noch ehe er ganz begriffen hatte. Langsam fiel er nach vorne und stürzte kopfüber vom Gehsteig. Reglos blieb er im Staub liegen.
Der Mann im Türrahmen des Saloons war groß, starkknochig und muskulös. Seine Augen waren grau und erinnerten an geschliffene Kiesel. Er hieß Raid Uvalde. Auf dem Hemd trug er den silbernen Stern eines US Marshals.
»Hast du den Schuss vorhin gehört?« Der Marshal blickte den Alten fragend an und schob den Colt zurück in die Halfter.
»In der Bank!«, rief der alte Mann aufgeregt mit zitternder Stimme. »Es sind Fremde gekommen! Sie sind in der Bank!«
Der Marshal sagte kein Wort mehr. Er verließ den Saloonvorbau und bewegte sich quer über die Main Street. Sein Schritt war fest. Die rechte Faust hing über der tiefgeschnallten Halfter am rechten Oberschenkel, in der ein langläufiger Peacemaker Colt steckte. Sein Gesicht war starr, wie aus Holz geschnitzt.
Er erreichte den toten Banditen und beugte sich über ihn. Als er sich wieder aufrichtete, flog die Tür der Bank krachend auf.
Die Fremden stürmten heraus. Sie hatten ihre Halstücher wieder von den Gesichtern gerissen und rannten zu den Pferden. Sie hielten ihre Waffen in den Fäusten, und sie würden nicht zögern zu schießen, das war gewiss.
Raid Uvalde stand am Rand der glühend heißen Main Street und sah sie kommen.
»Stehen bleiben!« Er riss den Revolver aus der Halfter und warf sich in den Staub.
Eine Kugel bohrte sich keine Handbreit von seinem Kopf entfernt in den Sand.
»Keine Bewegung!«, rief er. »Hände hoch!«
Menschen erschienen an den Türen der Häuser. Einige Männer hatten Waffen bei sich. Sie sahen die Fremden und begannen zu schießen.
Die Banditen hatten ihre Pferde erreicht. Der Mann mit der hellen Ledertasche schwang sich in den Sattel. Kugeln strichen sengend heiß an ihm vorbei. Er bohrte seinem Pferd die Sporen in die Weichen. Mit grellem Wiehern schoss das Pferd nach vorn und galoppierte auf den Stadtrand zu.
Die beiden anderen Banditen kamen nicht mehr in die Sättel. Das Pferd des einen brach von einer Kugel im Kopf getroffen zusammen, als der Mann gerade aufsteigen wollte. Er stürzte mit dem Tier in den Sand.
Der Marshal hatte sich jetzt wieder erhoben. Noch tränten und schmerzten seine Augen. Doch er hob den Colt und schoss.
Der fliehende Bandit schien im Sattel zusammenzuzucken. Aber genau konnte Uvalde das nicht erkennen, denn der Bandit ritt schnell, hatte den Stadtrand bereits erreicht und sprengte im vollen Galopp nach Osten.
Das sah der Marshal bereits nicht mehr. Er hatte sich schon auf einen der zurückgebliebenen Banditen gestürzt und schlug ihm den Revolver über den Schädel. Der letzte Mann hastete geduckt und ständig schießend über den Gehsteig, um sich hinter einem Kistenstapel in Deckung zu werfen.
Aber er war nicht schnell genug.
Mehrere Männer sprangen aus ihren Deckungen und rannten auf den Banditen zu, als er seinen Revolver leergeschossen hatte.
Der Bursche heulte verzweifelt auf und schleuderte einem der heranstürmenden Männer den schweren Revolver an den Schädel. Dann packten sie ihn. Sie rissen ihn hoch und schleiften ihn zur Bank zurück, wo der Marshal stand.
»Einer ist entkommen!«, sagte ein Mann grimmig.
»Und einer ist tot«, sagte der Marshal heiser. Er wischte sich mit dem linken Handrücken über die brennenden Augen.
In der Tür der Bank erschien taumelnd und noch immer halb betäubt der junge Clerk. Er lehnte sich an den Türrahmen.
Verschwommen sah er den Marshal. Tränen rannen über sein Gesicht. Pfeifend atmete er aus den Mundwinkeln. Dann murmelte er stockend: »Sie – sie haben ihn umgebracht. Diese – Mörder …«
Die Köpfe der Männer flogen herum. Sie starrten den Clerk fragend an.
»Wen haben sie umgebracht?«, fragte der Marshal.
»Jerry …«, flüsterte der Clerk mit erstickter Stimme. »Sie haben Jerry erschossen.«
»Der Boss hat es getan!«, schrie der Bandit, der sich unter den Griffen der Männer wand. »Keiner von uns hat geschossen. Kirk Sheldon hat geschossen. Nur er!«
»Das ist der, der geflohen ist, nicht wahr?«, fragte der Marshal.
Die Männer lachten hämisch. »Dein Boss ist nicht mehr da. Es ist einfach, alles auf ihn zu schieben.«
»Aber es ist wahr!«, rief der Bandit. »Ich sage die Wahrheit!«
Die Männer drängten sich drohend um ihn. »Hängt ihn doch auf, und seinen Kumpan auch!«, rief ein Mann aus der Menge. »Hängt die Kerle doch an den Bäumen vor der Stadt auf! Die verdammten Mörder!«
Der Marshal schüttelte den Kopf. Er schob sich den Hut in den Nacken. »Ruhig, Männer, nur ruhig. Die Banditen kommen vor ein ordentliches Gericht und kriegen ihre Strafe.«
»Diesen dreckigen Bestien gehört sofort der Strick!«, brüllte ein Mann wieder.
»Aber nicht durch euch!«, entgegnete der Marshal barsch. Seine Augen verengten sich, sein Blick wurde hart. »Ihr bringt die Kerle in mein Office.«
Die Männer senkten die Köpfe. Sie hoben den bewusstlosen Banditen neben dem toten Pferd auf und trugen ihm zum Office des US Marshals hinüber. Der zweite Mann sträubte sich nicht mehr. Trotzdem bekam er Schläge in den Rücken und gegen den Kopf. Als er ins Büro geschleift wurde, verlor er das Bewusstsein.
Der große breitschultrige Marshal war auf den Bankclerk zugetreten. Er legte dem jungen Mann die Rechte schwer auf die Schulter. »Sobald Jerry beim Coroner liegt, schließt du die Bank für heute zu.«
Der Clerk nickte. Seine Augen glänzten feucht. Er schluckte schwer und sagte nichts.