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Ein Mann aus Eisen: Die großen Western Classic 60 – Western
Ein Mann aus Eisen: Die großen Western Classic 60 – Western
Ein Mann aus Eisen: Die großen Western Classic 60 – Western
eBook122 Seiten1 Stunde

Ein Mann aus Eisen: Die großen Western Classic 60 – Western

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Die großen Western Classic
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.

Gegen Mittag ritten sie in Bloomfield ein. Es waren vier Männer. Sie trugen ihre Revolver in tiefgeschnallten Halftern. Der Staub von vielen Meilen bedeckte ihre Kleidung. Neben dem Bankgebäude zügelten sie ihre Pferde. Als sie aus den Sätteln glitten, beobachtete sie nur ein alter Mann, der im Schatten des Saloonvorbaus gegenüber in einem Stuhl aus Strohgeflecht saß. Die Bank war klein. Es gab nur zwei Clerks. Und jetzt, in der Mittagszeit, war außer ihnen niemand im Raum. Die Fremden hatten plötzlich ihre Halstücher vor das Gesicht gezogen. Sie sprachen kein Wort, blickten sich um und fächerten im Schalterraum blitzschnell auseinander. Für eine Sekunde war es still. Dann sprang einer der Clerks hinter seinem Pult hoch. »Überfall!«, schrie er. »Ein Überfall!« Er warf sich herum und griff nach der Schrotflinte, die hinter ihm an einem Schrank lehnte. Mit fliegenden Händen riss er sie hoch. Von der Hüfte eines Maskierten zuckte eine Stichflamme, die das Zwielicht im Schalterraum wie eine Feuerklinge durchschnitt. Der Clerk wurde herumgewirbelt wie eine willenlose Gliederpuppe und warf haltsuchend beide Arme in die Luft.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum29. Sept. 2020
ISBN9783740971946
Ein Mann aus Eisen: Die großen Western Classic 60 – Western

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    Buchvorschau

    Ein Mann aus Eisen - John Gray

    Die großen Western Classic

    – 60 –

    Ein Mann aus Eisen

    Und ein Marshal ohne Stern

    John Gray

    Gegen Mittag ritten sie in Bloomfield ein.

    Es waren vier Männer. Sie trugen ihre Revolver in tiefgeschnallten Halftern. Der Staub von vielen Meilen bedeckte ihre Kleidung.

    Neben dem Bankgebäude zügelten sie ihre Pferde.

    Als sie aus den Sätteln glitten, beobachtete sie nur ein alter Mann, der im Schatten des Saloonvorbaus gegenüber in einem Stuhl aus Strohgeflecht saß.

    Die Bank war klein. Es gab nur zwei Clerks. Und jetzt, in der Mittagszeit, war außer ihnen niemand im Raum. Die Fremden hatten plötzlich ihre Halstücher vor das Gesicht gezogen. Sie sprachen kein Wort, blickten sich um und fächerten im Schalterraum blitzschnell auseinander.

    Für eine Sekunde war es still. Dann sprang einer der Clerks hinter seinem Pult hoch.

    »Überfall!«, schrie er. »Ein Überfall!« Er warf sich herum und griff nach der Schrotflinte, die hinter ihm an einem Schrank lehnte. Mit fliegenden Händen riss er sie hoch.

    Von der Hüfte eines Maskierten zuckte eine Stichflamme, die das Zwielicht im Schalterraum wie eine Feuerklinge durchschnitt.

    Der Clerk wurde herumgewirbelt wie eine willenlose Gliederpuppe und warf haltsuchend beide Arme in die Luft. Brennend durchraste ihn der Schmerz.

    Er konnte nicht schreien. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Seine Augen weiteten sich. Ein dumpfes Gurgeln kam über seine Lippen. Kraftlos brach er über seinem Pult zusammen und lag dann regungslos auf den rauen Dielen. Aus einem kleinen Loch im Rücken strömte Blut.

    Der zweite Clerk fuhr von seinem Platz hoch und wurde augenblicklich steif wie ein Brett, als der Revolver in der Hand des Mörders herumschwang.

    »Nein«, flüsterte der Clerk. In seinen Augen spiegelte sich nichts als nackte Angst. Auf seiner Stirn perlte Schweiß, doch er fröstelte. »Nein, nicht schießen, bitte. Ich versuche ja gar nicht – ich …«

    »Halt dein Maul! Beeilt euch!«, sagte der Maskierte.

    Die beiden anderen stürmten augenblicklich los. Sie schwangen sich geschmeidig über die Schaltertheke. Einer trug eine helle Ledertasche bei sich. Die Männer liefen an den Schreibpulten der Clerks entlang, rissen die Schubladen auf, brachen eine Kassette auf und füllten alles Geld, das sie fanden, in die Tasche.

    »Der Safe!«, rief einer der Männer. »Dort steht der Safe!«

    »Keine Zeit!« Der Maskierte winkte ungeduldig mit dem Revolver. »Verschwinden wir!«

    Dann machte er schon einen Satz auf den Clerk zu und riss den Revolver hoch. Der Mann zog instinktiv den Kopf ein. Mehr konnte er nicht tun, dann traf ihn der stählerne Lauf der Waffe bereits an der Stirn. Sein Schrei erstarb. Stöhnend sackte er in sich zusammen und stürzte neben einen Drehschemel.

    Die Banditen kamen hinter den Schaltern hervor und warfen dem Mann mit dem Revolver die Tasche mit dem Geld zu.

    »Und jetzt weg, aber schnell!«, sagte der Maskierte.

    Sie rannten zur Tür.

    *

    Der alte Mann auf dem Saloonvorbau hörte den Schuss im Halbschlaf.

    Er blickte einige Sekunden sinnend zur Bank hinüber, richtete sich schwerfällig auf und schlurfte zur Schwingtür des Saloons.

    Aus dem Schatten des Bankvorbaus war der vierte Bandit getreten. Er hielt seinen Revolver in der Faust. Der Hammer war gespannt. Ein kaltes Lächeln spielte um die schmalen Lippen des Mannes.

    Er sprach leise, mit sanfter Stimme, aber in seinen Augen lag die Kälte von Eis. »Setz dich wieder, alter Mann.«

    Da schwangen jäh die Türflügel des Saloons auf.

    Der Bandit riss den Revolver herum. Er kam nicht mehr zum Schuss. Eine tödliche Kugel bohrte sich in seinen Körper, noch ehe er ganz begriffen hatte. Langsam fiel er nach vorne und stürzte kopfüber vom Gehsteig. Reglos blieb er im Staub liegen.

    Der Mann im Türrahmen des Saloons war groß, starkknochig und muskulös. Seine Augen waren grau und erinnerten an geschliffene Kiesel. Er hieß Raid Uvalde. Auf dem Hemd trug er den silbernen Stern eines US Mar­shals.

    »Hast du den Schuss vorhin gehört?« Der Marshal blickte den Alten fragend an und schob den Colt zurück in die Halfter.

    »In der Bank!«, rief der alte Mann aufgeregt mit zitternder Stimme. »Es sind Fremde gekommen! Sie sind in der Bank!«

    Der Marshal sagte kein Wort mehr. Er verließ den Saloonvorbau und bewegte sich quer über die Main Street. Sein Schritt war fest. Die rechte Faust hing über der tiefgeschnallten Halfter am rechten Oberschenkel, in der ein langläufiger Peacemaker Colt steckte. Sein Gesicht war starr, wie aus Holz geschnitzt.

    Er erreichte den toten Banditen und beugte sich über ihn. Als er sich wieder aufrichtete, flog die Tür der Bank krachend auf.

    Die Fremden stürmten heraus. Sie hatten ihre Halstücher wieder von den Gesichtern gerissen und rannten zu den Pferden. Sie hielten ihre Waffen in den Fäusten, und sie würden nicht zögern zu schießen, das war gewiss.

    Raid Uvalde stand am Rand der glühend heißen Main Street und sah sie kommen.

    »Stehen bleiben!« Er riss den Revolver aus der Halfter und warf sich in den Staub.

    Eine Kugel bohrte sich keine Handbreit von seinem Kopf entfernt in den Sand.

    »Keine Bewegung!«, rief er. »Hände hoch!«

    Menschen erschienen an den Türen der Häuser. Einige Männer hatten Waffen bei sich. Sie sahen die Fremden und begannen zu schießen.

    Die Banditen hatten ihre Pferde erreicht. Der Mann mit der hellen Ledertasche schwang sich in den Sattel. Kugeln strichen sengend heiß an ihm vorbei. Er bohrte seinem Pferd die Sporen in die Weichen. Mit grellem Wiehern schoss das Pferd nach vorn und galoppierte auf den Stadtrand zu.

    Die beiden anderen Banditen kamen nicht mehr in die Sättel. Das Pferd des einen brach von einer Kugel im Kopf getroffen zusammen, als der Mann gerade aufsteigen wollte. Er stürzte mit dem Tier in den Sand.

    Der Marshal hatte sich jetzt wieder erhoben. Noch tränten und schmerzten seine Augen. Doch er hob den Colt und schoss.

    Der fliehende Bandit schien im Sattel zusammenzuzucken. Aber genau konnte Uvalde das nicht erkennen, denn der Bandit ritt schnell, hatte den Stadtrand bereits erreicht und sprengte im vollen Galopp nach Osten.

    Das sah der Marshal bereits nicht mehr. Er hatte sich schon auf einen der zurückgebliebenen Banditen gestürzt und schlug ihm den Revolver über den Schädel. Der letzte Mann hastete geduckt und ständig schießend über den Gehsteig, um sich hinter einem Kistenstapel in Deckung zu werfen.

    Aber er war nicht schnell genug.

    Mehrere Männer sprangen aus ihren Deckungen und rannten auf den Banditen zu, als er seinen Revolver leergeschossen hatte.

    Der Bursche heulte verzweifelt auf und schleuderte einem der heranstürmenden Männer den schweren Revolver an den Schädel. Dann packten sie ihn. Sie rissen ihn hoch und schleiften ihn zur Bank zurück, wo der Marshal stand.

    »Einer ist entkommen!«, sagte ein Mann grimmig.

    »Und einer ist tot«, sagte der Marshal heiser. Er wischte sich mit dem linken Handrücken über die brennenden Augen.

    In der Tür der Bank erschien taumelnd und noch immer halb betäubt der junge Clerk. Er lehnte sich an den Türrahmen.

    Verschwommen sah er den Marshal. Tränen rannen über sein Gesicht. Pfeifend atmete er aus den Mundwinkeln. Dann murmelte er stockend: »Sie – sie haben ihn umgebracht. Diese – Mörder …«

    Die Köpfe der Männer flogen herum. Sie starrten den Clerk fragend an.

    »Wen haben sie umgebracht?«, fragte der Marshal.

    »Jerry …«, flüsterte der Clerk mit erstickter Stimme. »Sie haben Jerry erschossen.«

    »Der Boss hat es getan!«, schrie der Bandit, der sich unter den Griffen der Männer wand. »Keiner von uns hat geschossen. Kirk Sheldon hat geschossen. Nur er!«

    »Das ist der, der geflohen ist, nicht wahr?«, fragte der Marshal.

    Die Männer lachten hämisch. »Dein Boss ist nicht mehr da. Es ist einfach, alles auf ihn zu schieben.«

    »Aber es ist wahr!«, rief der Bandit. »Ich sage die Wahrheit!«

    Die Männer drängten sich drohend um ihn. »Hängt ihn doch auf, und seinen Kumpan auch!«, rief ein Mann aus der Menge. »Hängt die Kerle doch an den Bäumen vor der Stadt auf! Die verdammten Mörder!«

    Der Marshal schüttelte den Kopf. Er schob sich den Hut in den Nacken. »Ruhig, Männer, nur ruhig. Die Banditen kommen vor ein ordentliches Gericht und kriegen ihre Strafe.«

    »Diesen dreckigen Bestien gehört sofort der Strick!«, brüllte ein Mann wieder.

    »Aber nicht durch euch!«, entgegnete der Marshal barsch. Seine Augen verengten sich, sein Blick wurde hart. »Ihr bringt die Kerle in mein Office.«

    Die Männer senkten die Köpfe. Sie hoben den bewusstlosen Banditen neben dem toten Pferd auf und trugen ihm zum Office des US Marshals hinüber. Der zweite Mann sträubte sich nicht mehr. Trotzdem bekam er Schläge in den Rücken und gegen den Kopf. Als er ins Büro geschleift wurde, verlor er das Bewusstsein.

    Der große breitschultrige Marshal war auf den Bankclerk zugetreten. Er legte dem jungen Mann die Rechte schwer auf die Schulter. »Sobald Jerry beim Coroner liegt, schließt du die Bank für heute zu.«

    Der Clerk nickte. Seine Augen glänzten feucht. Er schluckte schwer und sagte nichts.

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