Die Bestie: Thriller
Von Alfred Bekker
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Über dieses E-Book
Ein knochenharter Polizei-Thriller
Vandermoore hatte es inzwischen geschafft, die Hände zu befreien. Seine Rechte zuckte mit unglaublicher Geschwindigkeit vor. Ein fassungsloser Ausdruck gefror im Gesicht des falschen Cops, als Vandermoore ihn mit einem mörderischen Handkantenschlag am Hals traf.
Der Uniformierte verdrehte die Augen und schwankte.
Vandermoore zog ihn zu sich heran, benutzte ihn als Deckung und riss ihm dabei die SIG Sauer P226 aus dem offenen Holster -
die Standardwaffe aller New Yorker Polizeieinheiten.
Vandermoore ließ sich zusammen mit dem Toten seitwärts fallen, während die MPi losratterte. Mehrere Dutzend Geschosse knatterten dicht über ihn hinweg und perforierten die Seitenfront eines halb verrosteten Lieferwagens.
Auf dem Boden rollte Vandermoore sich ab, riss die Waffe in seiner Faust empor und gab dann einen einzigen gezielten Schuss ab. Er traf den Kerl mit der MPi mitten in der Stirn. Vandermoore wirbelte herum, drehte den Lauf der SIG
ein paar Grad und feuerte noch einmal. Er erwischte den Kerl mit dem Goldzahn am Oberkörper, noch ehe dieser seine eigene Waffe ganz herausreißen konnte. Ein ächzender Laut kam über die Lippen des Getroffenen, während er zusammenklappte wie ein rostiges Taschenmesser. Vandermoore warf sich zur Seite, während links und rechts von ihm Projektile in den staubigen Boden schlugen. Er hechtete hinter einen Ford, der irgendwann einmal blau lackiert gewesen war.
Noch zwei Gegner waren übrig und er hatte noch 14 Patronen im Magazin, eine im Lauf. Im Gegensatz zu den falschen Cops besaß er keine Reservemunition und konnte sich daher nicht auf langwierige Schießereien einlassen.
Alfred Bekker
Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
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Buchvorschau
Die Bestie - Alfred Bekker
Die Bestie
von Alfred Bekker
Thriller
© Alfred Bekker, CassiopeiaPress
All rights reserved.
Ein CassiopeiaPress E-Book
Ausgabejahr dieser Edition: 2013
www.AlfredBekker.de
***
Rod Vandermoore bleckte grimmig die Zähne. Drei Cops.
Und alle bis auf die Zähne bewaffnet... Das war selbst für einen Mann etwas viel, den man 'Die Bestie' nannte und der wegen fünfundzwanzigfachen Auftragsmordes seinem Prozeß entgegensah.
Vandermoore saß angekettet im hinteren Bereich des Gefangenentransporters. Die Hände waren mit Handschellen gefesselt, an den Fußgelenken trug er ebenfalls Ketten.
Zwei Uniformierte saßen auf der Bank gegenüber, einer neben ihm. Er sollte in das Staatsgefängnis von Newark verlegt werden.
Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte Vandermoore ein Straßenschild mit der Aufschrift WEST NEW YORK/ UNION CITY.
War doch ganz nett auf Riker's Island
, flachste Vandermoore.
Ich verstehe gar nicht, wieso ich nicht dort auf meinen Prozess warten kann!
Der Transporter fuhr eine scharfe Rechtskurve.
Die Straße war übersät mit Schlaglöchern. Die Stoßdämpfer des Transporters wurden auf eine harte Probe gestellt. Der Wagen fuhr an Industrieruinen vorbei, die sich in dieser Gegend meilenweit erstreckten. Verfallene Schlote, baufällige Fabrikhallen und ein wilder Autofriedhof.
Vandermoore spürte das Rumpeln und Stoßen, mit dem der Wagen über die Schlaglöcher fuhr.
Das war doch nicht der Weg nach Newark! Wo brachten diese Kerle ihn hin?
Sein Instinkt für Gefahr meldete sich. Er atmete tief durch.
Der Transporter erreichte den Autofriedhof.
Hunderte von Fahrzeugen rosteten hier vor sich hin. Die Besitzer hatten sie einfach abgestellt, alles was noch irgendwie brauchbar an ihnen gewesen war, ausgeschlachtet und den Rest sich selbst überlassen.
Fahr irgendwo hin, wo man uns von der Straße aus nicht sieht, Birdy!
, sagte der Mann auf dem Beifahrersitz zum Fahrer.
Der lachte heiser. Hier fährt sowieso niemand her, der bei Trost ist!
Trotzdem. Ich will, dass die Sache ordentlich zu Ende gebracht wird...
Vandermoore, der im Gefangenenraum des Transporters saß, begriff, dass hier eine verdammte Sauerei ablief.
Der Kerl, der ihm direkt gegenübersaß, hatte eine MPi in den Händen und verzog das Gesicht zu einem schiefen Grinsen. Sein Sitznachbar tat dasselbe, nur etwas zeitverzögert. Ein Goldzahn blitzte dabei auf.
Was ist hier los?
, zischte Vandermoore.
Das Gesicht des Killers war kreideweiß geworden.
Der Kerl mit der MPi verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen. Sein Sitznachbar tat dasselbe, nur etwas zeitverzögert. Ein Goldzahn blitzte dabei auf.
Wart's doch einfach ab!
, antwortete der MPi-Mann.
Der Wagen kam mit einem Ruck zum Stehen.
Vandermoore zog mit Daumen und Zeigefinger der Rechten heimlich ein nagellanges Drahtstück hinter seiner Armbanduhr hervor. Es war nicht das erste Mal, dass er mit so einem Hilfsmittel ein paar Handschellen öffnete.
Ihr seid keine Cops, was?
sagte er. "Wer schickt euch?
Irgendjemand von denen, die Angst haben, dass ich ihre Namen im Prozess erwähnen könnte? Vandermoore lachte heiser.
Hab ich's mir doch gedacht."
Der Kerl mit dem Goldzahn stieß die Hecktüren des des Transporters auf.
Erraten, 'Bestie'!
, grinste der Mann mit der MPi.
Wer hat euch geschickt?
, knurrte Vandermoore.
Denk nach! Vielleicht kommst du in den letzten Sekunden, die dir bleiben, noch selbst drauf...
Die Mündung der Heckler & Koch-MPi zeigte jetzt direkt auf Vandermoores Kopf, während sich gleichzeitig der dritte
'Cop' an seinen Fußfesseln zu schaffen machte und sie ihm abnahm.
Los, raus jetzt mit ihm!
, sagte der Mann mit dem Goldzahn. Vandermoore stand auf, drehte sich zur offenen Hecktür um. Er erhielt einen brutalen Stoß in den Rücken und stolperte aus dem Wagen. Bäuchlings fiel er hart zu Boden.
Zwei der Uniformierten packten ihn an den Oberarmen und zerrten ihn wieder auf die Beine.
Wir haben keine Lust, dich zu tragen, 'Bestie'!
, grinste einer der Kerle. Ist nicht im Preis inbegriffen.
Die anderen Uniformierten lachten.
Am besten wir packen ihn in eines dieser Autowracks!
, meinte ein anderer. Da findet ihn in hundert Jahren niemand!
Bringen wir's hinter uns!
, sagte der Kerl mit der MPi, Sie bildeten einen Halbkreis um Vandermoore.
"Nimm's nicht persönlich, 'Bestie'. Du kennst das doch.
Es ist nur ein Job. Mehr nicht. Außerdem würdest du wohl sowieso die Giftspritze kriegen, bei dem, was du auf dem Kerbholz hast. Für einige Leute macht es aber einen kleinen Unterschied, ob du vorher noch in aller Öffentlichkeit das Maul aufreißen kannst oder nicht."
Vandermoore hatte es inzwischen geschafft, die Hände zu befreien. Seine Rechte zuckte mit unglaublicher Geschwindigkeit vor. Ein fassungsloser Ausdruck gefror im Gesicht des falschen Cops, als Vandermoore ihn mit einem mörderischen Handkantenschlag am Hals traf.
Der Uniformierte verdrehte die Augen und schwankte.
Vandermoore zog ihn zu sich heran, benutzte ihn als Deckung und riss ihm dabei die SIG Sauer P226 aus dem offenen Holster -
die Standardwaffe aller New Yorker Polizeieinheiten.
Vandermoore ließ sich zusammen mit dem Toten seitwärts fallen, während die MPi losratterte. Mehrere Dutzend Geschosse knatterten dicht über ihn hinweg und perforierten die Seitenfront eines halb verrosteten Lieferwagens.
Auf dem Boden rollte Vandermoore sich ab, riss die Waffe in seiner Faust empor und gab dann einen einzigen gezielten Schuss ab. Er traf den Kerl mit der MPi mitten in der Stirn. Vandermoore wirbelte herum, drehte den Lauf der SIG
ein paar Grad und feuerte noch einmal. Er erwischte den Kerl mit dem Goldzahn am Oberkörper, noch ehe dieser seine eigene Waffe ganz herausreißen konnte. Ein ächzender Laut kam über die Lippen des Getroffenen, während er zusammenklappte wie ein rostiges Taschenmesser. Vandermoore warf sich zur Seite, während links und rechts von ihm Projektile in den staubigen Boden schlugen. Er hechtete hinter einen Ford, der irgendwann einmal blau lackiert gewesen war.
Noch zwei Gegner waren übrig und er hatte noch 14 Patronen im Magazin, eine im Lauf. Im Gegensatz zu den falschen Cops besaß er keine Reservemunition und konnte sich daher nicht auf langwierige Schießereien einlassen.
Aber als Profi-Killer der Sonderklasse war er es gewöhnt, präzise zu arbeiten. Mit einem Minimum an Aufwand.
Er nahm die SIG mit beiden Händen und tauchte vorsichtig hinter dem Schrottwagen hervor. Ein Hagel von Geschossen empfing ihn. Vandermoore zuckte wieder zurück.
Hinter einem Chevrolet hatte er eine huschende Bewegung registriert. Einer der falschen Cops hatte offenbar einen Bogen geschlagen, um Vandermoore von der anderen Seite zu erwischen.
Der Uniformierte feuerte seine Pistole zweimal kurz hintereinander ab. Vandermoore warf sich in derselben Sekunde zur Seite. Die Geschosse schlugen Löcher, so groß wie eine Daumenkuppen, in das rostige Blech des Wagens hinter ihm.
Vandermoore riss seine Waffe hoch und feuerte. Der erste Schuss traf den falschen Cop im Oberschenkel, der zweite durchschlug seinen Hals.
Im nächsten Moment hörte Vandermoore, wie der Motor des Gefangenentransporters gestartet wurde. Mit durchdrehenden Reifen brauste der Wagen davon.
Vandermoore schnellte hoch, versuchte mit einem Schuß die Reifen zu erwischen und ließ dann die Waffe sinken.
Feigling!, dachte er.
*
Um ein Haar hätte ich mich an Helens vorzüglichem Kaffee verschluckt, als ich an diesem Morgen in Mr. Leighs Büro saß und an einer eiligst einberufenen Besprechung teilnahm.
Was Mr. Leigh, der Chef des FBI-Districts New York im Rang eines Special Agent in Charge, uns G-men mitzuteilen hatte, verschlug uns allen die Sprache.
Rod Vandermoore - in der Boulevardpresse und in der Unterwelt auch als 'Die Bestie' bekannt - war von der Gefängnisinsel Riker's Island entkommen.
Erst vor gut drei Monaten war dieser Mann, bei dem es sich um einen der gefährlichsten Lohnkiller in der Geschichte des organisierten Verbrechens handelte, ins Netz des FBI gegangen. Mein Partner Lew Tucker und ich hatten daran nur mittelbaren Anteil. Unser Kollege Special Agent Fred Raska hatte bei der Verhaftung die Einsatzleitung gehabt. Ein Tipp aus Gangster-Kreisen hatte dafür gesorgt, dass Vandermoore auf der New Yorker