Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Marshal im Pulverrauch: Die großen Western 235
Marshal im Pulverrauch: Die großen Western 235
Marshal im Pulverrauch: Die großen Western 235
eBook128 Seiten1 Stunde

Marshal im Pulverrauch: Die großen Western 235

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Das Blei fuhr ihm in die Knochen und warf ihn gnadenlos um. Hart knallte er auf die Planken des Gehsteiges und rollte sich geistesgegenwärtig in die nachtdunkle Hofeinfahrt hinein. Bösartig peitschten vom anderen Straßenrand die Schüsse herüber, und grelles Mündungsfeuer erhellte sekundenlang ein haßverzerrtes Gesicht. Kugeln prasselten gegen die Holzwand des Hauses und zertrümmerten das Fenster. Glas klirrte. Jemand schrie im Haus bellend auf. Siedend heiß zuckte der Schmerz durch die Knochen des Marshals. Ächzend warf er sich auf den Bauch und stieß die Faust mit dem Colt­revolver nach vorn. Der Kolben riß eine Furche in den Sand.


Hämmernd jagte der Colt Feuer und Blei über die Straße – dorthin, wo die Mündungslichter des heimtückischen Gewehrschützen das Dunkel der Nacht zerrissen.


Niemand sah in diesen Sekunden das Gesicht des Marshals – dieses steinerne Gesicht mit den rauchgrauen Augen. Niemand hörte seine kalten, heiseren Worte. Und niemand stand ihm bei, als er dem Tode näher war als dem Leben…


Drüben ertönte ein Aufschrei, gellte durch die Stadt und versickerte in der Nacht. Ein Gewehr polterte auf den Gehsteig. Röchelnd schwankte der hinterhältige Schütze aus dem tiefen Schatten des Hauses hervor und griff mit flatternden Händen an die Brust.


Wieder brüllte der schwere Colt des Marshals auf, und der Mann drüben am Straßenrand sank auf die Knie und kippte aufs Gesicht.


Türen wurden aufgestoßen, Stimmen tönten durcheinander. Aus dem Saloon quollen Männer hervor. Wild stampften die angeleinten Pferde. Aus dem Sheriff's Office stürzte der Sheriff mit seinen Gehilfen auf die Straße.


Langsam und schwankend wuchs der Marshal aus
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum13. Feb. 2018
ISBN9783740925758
Marshal im Pulverrauch: Die großen Western 235

Mehr von U.H. Wilken lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Marshal im Pulverrauch

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Action- & Abenteuerliteratur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Marshal im Pulverrauch

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Marshal im Pulverrauch - U.H. Wilken

    Die großen Western – 235 – Marshal im Pulverrauch

    Die großen Western

    – 235–

    Marshal im Pulverrauch

    U. H. Wilken

    Das Blei fuhr ihm in die Knochen und warf ihn gnadenlos um. Hart knallte er auf die Planken des Gehsteiges und rollte sich geistesgegenwärtig in die nachtdunkle Hofeinfahrt hinein. Bösartig peitschten vom anderen Straßenrand die Schüsse herüber, und grelles Mündungsfeuer erhellte sekundenlang ein haßverzerrtes Gesicht. Kugeln prasselten gegen die Holzwand des Hauses und zertrümmerten das Fenster. Glas klirrte. Jemand schrie im Haus bellend auf. Siedend heiß zuckte der Schmerz durch die Knochen des Marshals. Ächzend warf er sich auf den Bauch und stieß die Faust mit dem Colt­revolver nach vorn. Der Kolben riß eine Furche in den Sand.

    Hämmernd jagte der Colt Feuer und Blei über die Straße – dorthin, wo die Mündungslichter des heimtückischen Gewehrschützen das Dunkel der Nacht zerrissen.

    Niemand sah in diesen Sekunden das Gesicht des Marshals – dieses steinerne Gesicht mit den rauchgrauen Augen. Niemand hörte seine kalten, heiseren Worte. Und niemand stand ihm bei, als er dem Tode näher war als dem Leben…

    Drüben ertönte ein Aufschrei, gellte durch die Stadt und versickerte in der Nacht. Ein Gewehr polterte auf den Gehsteig. Röchelnd schwankte der hinterhältige Schütze aus dem tiefen Schatten des Hauses hervor und griff mit flatternden Händen an die Brust.

    Wieder brüllte der schwere Colt des Marshals auf, und der Mann drüben am Straßenrand sank auf die Knie und kippte aufs Gesicht.

    Türen wurden aufgestoßen, Stimmen tönten durcheinander. Aus dem Saloon quollen Männer hervor. Wild stampften die angeleinten Pferde. Aus dem Sheriff’s Office stürzte der Sheriff mit seinen Gehilfen auf die Straße.

    Langsam und schwankend wuchs der Marshal aus dem kalten Staub empor und senkte den rauchenden Colt. Er machte zwei Schritte und taumelte gegen die Hauswand. Die Augenlider flatterten, er kniff sie zusammen und stierte auf die Fahrbahn hinaus. Fackellicht geisterte durch die Dunkelheit. Männer beugten sich drüben über den Toten.

    Es war geschehen – und Marshal Sharlock hatte wieder einmal mehr in seinem Leben schießen und töten müssen. Er konnte nicht auf den Beinen stehen. Mit dumpfem Geräusch fiel er auf die Seite und stöhnte auf. Das Gesicht war verzerrt vor Schmerz. Er schob den Colt in die Halfter zurück und hörte die Menschen rufen und durcheinanderreden.

    Der heimtückische Gewehrschütze hatte ihn erwischt. Das Hosenbein war zerfetzt worden. Eine andere Kugel hatte seine Schulter aufgerissen.

    Marshal Sharlock wollte es nicht wahrhaben, daß er zusammengeschossen worden war. Er kämpfte gegen die Schmerzen an und biß die Zähne so hart zusammen, als wollte er sie ineinander verkeilen. Als er den Sheriff und dessen zwei Gehilfen erblickte, brüllte er auf – und der Sheriff kam herangehastet.

    »Marshal!« keuchte er erschrocken. »Was ist los? Hat der Halunke Sie erwischt?«

    »Ja, ein paar Schrammen. Aber ich kann nicht gehen, zum Teufel. Ziehen Sie mich hoch und bringen Sie mich in das Office.«

    Sheriff Malone packte Sharlock unter den Schultern und zog ihn langsam hoch. Sharlock stützte sich schwer auf ihn. Er atmete gepreßt und starrte mit verengten Augen zur Straße.

    »Kennen Sie den Kerl, Sheriff?«

    »Nein. Das ist irgendeiner dieser tollwütigen Kerle gewesen, die uns das Leben zur Hölle machen können. Kommen Sie, Marshal.«

    »Nicht auf die Straße!« Sharlock sträubte sich. »Über die Hinterhöfe, Sheriff!«

    Malone blickte ihn seltsam an. Sie konnten sich in der dunklen Hofeinfahrt nur verschwommen erkennen. Licht zuckte herüber. Malone schickte einen seiner Gehilfen weg, um den Arzt zu holen. Dann geleitete er Sharlock über die Hinterhöfe. Der Marshal zog ein Bein nach. Wie ein Dieb mußte er sich über die dunklen Höfe bewegen. Niemand sollte sehen, daß es ihn erwischt hatte. Ein Marshal wie er hatte zu viele Feinde.

    »Ich hab noch einen anderen gesehen«, ächzte er. »Der Kerl verschwand sofort, als ich zurückschoß.«

    »Warum das alles, Marshal? Wer sollte einen Grund haben, Sie wie einen tollwütigen Hund abzuknallen?«

    »Es gibt verdammt viele Gründe, Sheriff. Ist noch niemals auf Sie geschossen worden?«

    Malone lachte bitter auf.

    »Mehr als einmal, aber ich lebe noch, wie Sie sehen.«

    »Ja…« Sharlock schwieg und biß die Zähne zusammen. Sie erreichten die Hintertür des Office und verschwanden ungesehen vom Hof. Im Hinterraum des Office ließ Sharlock sich auf dem Schlaflager nieder. Horchend saß er still. Auf der Straße liefen Menschen. Irgendwer schrie laut nach dem Sheriff.

    »Ich muß raus«, sagte Malone. »Der Doc wird gleich hier sein. Ich fang ihn ab und schicke ihn durch die Hintertür.«

    Sharlock nickte und sah ihm nach. Die Tür klappte zu. Er war allein. Schweißperlen standen auf seinem harten Gesicht. Wieder kniff er die Augen zusammen, wischte mit dem Handrücken über die Augen, atmete rasselnd und griff zum Messer, schlitzte das Hosenbein auf und betrachtete die Wunde.

    »Verdammter Mist«, flüsterte er, »fast wärst du für immer auf die Nase gefallen… Hol der Teufel die Halunken!«

    Still saß er auf dem Lager und wartete.

    Nebenan im Office war es still. Die Lampe blakte und streute ihr gelbes trübes Licht aus. In einer der Zellen kauerte ein Mann und stierte wie gebannt zur Tür, doch niemand kam, um ihn zu befreien.

    Die Hintertür knarrte. Sharlock sah, wie der Arzt hereinkam. Schweigend stellte der Arzt seine dickbauchige Tasche auf das Lager und betrachtete die Beinwunde. Wortlos holte er seine Instrumente hervor, verschiedene Tinkturen, Verbandzeug und eine Flasche Whisky.

    »Trinken Sie, Marshal.«

    »Ich brauche das Zeug nicht, Doc. Fangen Sie an.«

    Sharlock stöhnte verhalten auf, als der Arzt die Beinwunde behandelte. Schließlich legte er den Verband an und zog das zerfetzte Hosenbein über den Verband.

    »Legen Sie sich hin, Marshal. Sie haben verdammt viel Glück gehabt. Hätte der Kerl Sie voll getroffen, wäre es aus mit Ihnen. Auf diese kurze Entfernung reißt ein Gewehrschuß glattweg die Schulter weg. Die Kugel hat die Schulter nur gestreift. Sie müssen einen Schutzengel haben, Marshal.«

    Sharlock lächelte verzerrt.

    »Schon möglich, Doc. Flicken Sie mich wieder zusammen. Ich muß bald wieder weg, ich kann nicht ewig in Tucson bleiben…«

    »Sie haben einen großen Willen, Marshal. Sie sind zäh wie Rindsleder – aber so schnell geht das alles nicht. Sie werden sich ein paar Tage gedulden müssen. Zweimal sind Sie erwischt worden. Sie brauchen Ruhe. Vergessen Sie mal Ihre Pflichten und die Gedanken an Ihren Job.«

    In den grauen Augen des Marshals flackerte es kurz auf. Er bewegte sich kaum, als der Arzt die Schulterwunde freilegte. Sanft drückte der Arzt ihn auf das Lager zurück und hob seine Beine vorsichtig hoch, legte sie auf das Lager und behandelte dann die Schulter.

    »Ich bin US-Marshal, Doc«, murmelte er. »Mein Office ist fünfzig Meilen von hier – in San Pedro. Mein Bruder lebt dort. Ich will nicht lange dort bleiben. Ich muß wieder weiter, Doc.«

    »Ihr US-Marshals seid wohl niemals irgendwo zu Hause, wie? Ihr müßt immer unterwegs sein.«

    »Stimmt, Doc.«

    »Das ist ein Höllenjob. Das wäre nichts für mich. Ein Mann muß sein Zuhause haben, einen festen Platz, wo er sich ausruhen kann, wo eine Frau immer für ihn da ist.«

    Sharlock blickte gedankenversunken zur Decke empor.

    »Ich bin nicht allein, Doc«, sprach er fast klanglos vor sich hin. »Ich habe meinen Bruder und eine gute Bekannte.«

    »Keine Freundin, Marshal?«

    »Doch – sie ist es. Aber ich werde sie wohl niemals heiraten. Ich will sie nicht unglücklich machen. Ein Marshal darf nicht verheiratet sein. Die Frau wäre nicht glücklich, sie müßte immer Angst um ihren Mann haben. Das will ich meiner Bekannten nicht antun.«

    »Dann legen Sie doch den Stern ab!«

    »Das ist nicht so einfach, Doc. Als Marshal habe ich mir zu viele Feinde gemacht. Selbst wenn ich wollte, wenn ich in Ruhe und Frieden und als einfacher Bürger leben wollte, würden die Halunken mich nicht in Ruhe lassen! Irgendwann würden sie kommen und sich rächen wollen. Und wenn sie mich nicht sofort erwischen könnten, dann würden sie über meine Frau herfallen und mich zwingen, zu ihnen zu gehen. Sie würden mir eine tödliche Falle stellen.«

    »Sie halten nicht viel von den anderen Menschen, wie?«

    »Irrtum, Doc. Ich halte nichts von Halunken, aber viel von den Menschen, die tapfer sind. Feiglinge kann ich nur verachten.«

    »Halten Sie still, ich muß die Stofffetzen herausholen… Ja, Sie haben wirklich Schwein gehabt, Marshal… So, das wäre geschafft. Sie müssen sich jetzt ausruhen. Sie haben Blut verloren.«

    Der Arzt legte den Verband an und warf immer wieder schnelle Blicke in das graue angespannte Gesicht des Marshals. Deutlich war der bittere, harte Ausdruck zu erkennen.

    »Also keine Frau, Marshal…«

    »Ja, Doc. Jetzt schon gar nicht. Irgendwelche Kerle haben es auf mich abgesehen.«

    Der Arzt räumte seine Instrumente weg und nahm die Tasche. Ernst blickte er auf den Marshal hinab.

    »Ich komme morgen wieder vorbei, Marshal. Soll nicht morgen der Bandit gehängt werden?«

    Sharlock nickte, und als der Doc gegangen war, versank er wieder ins Grübeln.

    Draußen auf der Straße wurde es allmählich still. Sheriff Malone hatte sich durchsetzen können und die Leute von der Straße

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1