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Ein Sheriff blufft: Die großen Western 186
Ein Sheriff blufft: Die großen Western 186
Ein Sheriff blufft: Die großen Western 186
eBook136 Seiten2 Stunden

Ein Sheriff blufft: Die großen Western 186

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Er ist betrunken, denkt Tinky und zieht unwillkürlich den Kopf ein. Großer Gott, warum nimmt der Alte nicht endlich einen Knüppel oder eine Treiberpeitsche und schlägt ihn windelweich? Aus dem wird nie etwas, niemals, der hat aber auch gar nichts von seinem Vater, gar nichts!


Er kauert in der Ecke an dem einzigen Tisch, der nur zwei Stühle hat. Es ist der kleinste Tisch im Saloon. Und wann immer Tinky hier hereinkommt, um seinen Schnaps zu trinken, sitzt er an diesem Platz.


Der Junge steht breitbeinig in der Tür. Er trägt eine prächtige Wildlederjacke mit Fransen an den Ärmeln, ein schneeweißes, jetzt schon angeschmutztes Hemd mit einer schwarzen Schleife, und hat den teuren Hut für über vierzig Dollar nach hinten geschoben.


Das ist Clyde Parson, der Sohn vom alten, mächtigen Victor Parson und ein Taugenichts, ein Strolch, ein Großmaul und Angeber. Genau der Typ, den hundert Männer nicht leiden können, der aber zuviel Geld hat, als daß es jemand wagen würde, ihm einmal die Meinung zu sagen.


Hinter Parson tauchen Buster Mings, Steven Halley und Robert Marsh auf. Mings ist ein Mann, der so breit und groß wie ein hoher Kleiderschrank ist. Halley ist ein Raufbold und schlägt sich gern dreimal am Tag. Marsh ist der Spaßvogel unter ihnen, ein dürrer, kleiner Mann, nichts weniger als sehnig, und hat dauernd ein Grinsen im Gesicht. Seine Späße sind bekannt – und gefürchtet. Die drei sind immer mit Clyde Parson zusammen, und fällt dem einen keine Schlechtigkeit ein, dann aber mit Sicherheit dem anderen


»Marsh, dieser verfluchte
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum24. Feb. 2017
ISBN9783740915193
Ein Sheriff blufft: Die großen Western 186

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    Buchvorschau

    Ein Sheriff blufft - Howard Duff

    Die großen Western

    – 186 –

    Ein Sheriff blufft

    Howard Duff

    Er ist betrunken, denkt Tinky und zieht unwillkürlich den Kopf ein. Großer Gott, warum nimmt der Alte nicht endlich einen Knüppel oder eine Treiberpeitsche und schlägt ihn windelweich? Aus dem wird nie etwas, niemals, der hat aber auch gar nichts von seinem Vater, gar nichts!

    Er kauert in der Ecke an dem einzigen Tisch, der nur zwei Stühle hat. Es ist der kleinste Tisch im Saloon. Und wann immer Tinky hier hereinkommt, um seinen Schnaps zu trinken, sitzt er an diesem Platz.

    Der Junge steht breitbeinig in der Tür. Er trägt eine prächtige Wildlederjacke mit Fransen an den Ärmeln, ein schneeweißes, jetzt schon angeschmutztes Hemd mit einer schwarzen Schleife, und hat den teuren Hut für über vierzig Dollar nach hinten geschoben.

    Das ist Clyde Parson, der Sohn vom alten, mächtigen Victor Parson und ein Taugenichts, ein Strolch, ein Großmaul und Angeber. Genau der Typ, den hundert Männer nicht leiden können, der aber zuviel Geld hat, als daß es jemand wagen würde, ihm einmal die Meinung zu sagen.

    Hinter Parson tauchen Buster Mings, Steven Halley und Robert Marsh auf. Mings ist ein Mann, der so breit und groß wie ein hoher Kleiderschrank ist. Halley ist ein Raufbold und schlägt sich gern dreimal am Tag. Marsh ist der Spaßvogel unter ihnen, ein dürrer, kleiner Mann, nichts weniger als sehnig, und hat dauernd ein Grinsen im Gesicht. Seine Späße sind bekannt – und gefürchtet. Die drei sind immer mit Clyde Parson zusammen, und fällt dem einen keine Schlechtigkeit ein, dann aber mit Sicherheit dem anderen

    »Marsh, dieser verfluchte Spaßmacher«, sagt sich Tinky, als Marsh ihn einen Augenblick ansieht, »ich wette, er brütet irgendwas aus. Ich muß wieder mal daran glauben. Dieser neunmal ver… Kerl, er grinst, er grinst und wird…«

    Da kommt Marsh schon auf Tinky zu.

    Die anderen gehen weiter und folgen Clyde Parson, der leicht schwankend zum Tresen geht.

    »He, Tinky«, sagt Marsh und bleibt breitbeinig vor ihm stehen. »Du trinkst doch einen mit mir?«

    »Äh«, macht Tinky, den fürchterliche Ahnungen ankommen. »Äh, ich habe, ich wollte, ich meine…«

    »Tinky, willst du mich beleidigen?« fragt Marsh lauernd und sieht sich nach Mings und Halley um. »Du trinkst doch einen mit mir, ich gebe einen aus, Tinky, was? Oder soll ich den anderen beiden sagen, daß du mich beleidigen willst?«

    »Äh – na gut«, erwidert Tinky ergeben, der beim letzten Zusammentreffen mit den drei Burschen von Mings und Halley festgehalten wurde, um von Marsh einen Drink eingeschüttet zu bekommen, der ihm die Tränen in die Augen trieb. »Ist in Ordnung, ich will dich nicht beleidigen, Marsh!«

    Marsh grinst, bleibt dann stehen, so daß er Tinkys Sicht auf den Tresen versperrt, und wendet nur den Kopf.

    »Mings«, sagt Marsh laut. »Mings, mach doch einen feinen Drink für unseren Freund Tinky fertig, einen feinen, hast du gehört, Mings?«

    Es sind mindestens sechzig Männer im Saloon. Die Neuigkeit von O’Neils Festnahme und Einlieferung ins Jail durch den Sheriff hat sich innerhalb einer Stunde in der Stadt wie ein Lauffeuer verbreitet. Sechzig Männer sehen von Marsh zu Tinky, dann zu Halley und zu Mings, die beide zu grinsen beginnen.

    Und jeder weiß, daß der Spaß von Marsh grausam werden wird. Die prächtigen Späße von Marsh sind nur zu gut bekannt.

    Clyde Parson verzieht das Gesicht und kichert blöde, als Mings den Keeper ansieht.

    »Ein großes Glas«, sagt Mings leise. »Du, Halley, bau dich mal so auf, daß Tinky, der alte Säufer, nichts sehen kann. So ist es gut, Halley, bleib bloß so stehen!«

    Am Tresen stehen allein zwei Dutzend Männer, starren auf Mings’ große Pfannkuchenhand und auf die Flasche und das Glas, das der Keeper Mings hinschiebt. Sie halten alle den Atem an und schlucken, als Mings grienend sagt: »Gib mal die Dinger da her, Williams!«

    Williams, der Keeper, würgt einmal. Dann langt er gehorsam ins Regal und holt den Ständer herunter. Im Ständer stehen drei feine, schlanke Flaschen. In jeder ist eine andere Gewürzsauce, pure Sauce, mit denen man selbst an das fadeste Essen Geschmack und Würze bekommen kann durch einen kleinen Schuß.

    Diese drei Flaschen zieht Mings nacheinander aus dem Ständer, schüttelt sie und gibt dann einen gehörigen Schuß aus jeder Flasche in das dickbauchige Glas mit dem Whisky. Danach und unter dem entsetzlichen Gekicher Clyde­s zieht er drei Patronen aus seinen Gurtschlaufen und bricht die Patronen ab. Danach nun schüttet er das stark schwefelhaltige Pulver in das Glas und sieht den dicken Williams hinter seinem Tresen an.

    »’nen Löffel, Mensch«, sagt Mings grienend. »Und Pfeffer, Cayenne-Pfeffer, verstanden?«

    »Jiaah!« macht Williams wie ein Esel und wackelt mit den Ohren. »Da – das kann ja keiner trinken.«

    »Der trinkt alles«, versichert Mings kichernd und sieht zu Clyde Parson, den stilles Gelächter schüttelt. »Du wirst sehen, er verlangt noch mehr.«

    Die Männer rechts und links beobachten mit heimlichem Grausen, wie der rote scheußliche Cayenne-Pfeffer in das Glas kommt, wie ferner eine Prise Curry, die Asche von zwei Zigarren und schließlich zwei Teelöffel Ingweröl zugegeben werden und Mings alles mit schnellen Bewegungen unter den Whisky rührt.

    »Gerechter Gott«, sagt Blake, einer der kleinen Rancher, hinten am Tresen ächzend zu seinem Nachbarn Jordan. »Das vorige Mal haben sie ihn gezwungen, reinen Spiritus zu trinken. Aber jetzt – Hölle und Teufel, was ist wieder in Little-Parson gefahren?«

    Sie nennen Clyde nicht etwa Mr. Parson oder nur Parson. Wenn sie von ihm reden, dann ist er immer Little-Parson, also der kleine Parson und beileibe kein großer.

    Sie sehen jetzt, und Blake fühlt ein Brennen in seinem Bauch, wie wenn es ihm selber in den Magen fährt, daß der freundliche Mings prüfend den Zeigefinger in das Riesenglas steckt und einmal vorsichtig daran leckt. Danach sperrt Mings den Mund scheußlich weit auf und holt tief Luft. Er greift hastig zur Schnapsflasche, trinkt drei Schluck und schüttelt sich.

    »Ist das auch wirklich fein, Mings?« fragt Marsh, der Spaßvogel, vom Tisch Tinkys her. »Nicht, daß du ihm keinen anständigen Drink servierst!«

    »Dies«, sagt Mings und rollt die Augen, »ist auf Ehre die gewaltigste Mischung, die ich jemals zustande gebracht habe, Marsh. Hat er gesagt, daß er wetten will?«

    Tinky sitzt da und fühlt, wie ihm der Schweiß ausbricht. Er wünscht sich tausend Meilen weit fort oder den Sheriff herbei. Ihm ahnt Fürchterliches.

    »Du hast doch gesagt, daß du wetten willst, wie?« fragt ihn da auch schon Marsh und sieht ihn drohend an. »Du willst wetten, daß du den feinen Drink auf einen Zug herunterspülst, stimmt es, Tinky?«

    Er sieht Tinky nur an. Und Tinky schluckt.

    »Ja«, sagt er dann heiser. »Ich – ich habe gewettet, is’ wahr, bestimmt.«

    »Du bekommst ’ne ganze Flasche feinen Whisky, wenn du es schaffst, aber auf einen Zug, verstanden, Tinky?«

    »Ja-aaa«, sagt Tinky stotternd, der Mings mit dem Glas in der Hand kommen sieht und auf das Glas stiert. »Wa – waa – was ist da drin. Ma – Marsh?«

    »Der feinste Likör«, erwidert Marsh und kann ein Gelächter kaum unterdrücken, »den du jemals getrunken hast, Tinky. Sage nur, du verträgst nichts mehr!«

    »Ich – ich ver – vertrage al – alles, auf Ehre. Aber erst www – will ich die Fla – Flasche Whisky sehen!«

    »Halley, bring eine Flasche Whisky mit«, erwidert Marsh und sieht sich nach Halley um, der sich dreht, eine Flasche bekommt und zum Tisch geht. »Er soll doch nicht sagen, daß wir unser Wort nicht halten. Ist es wahr, Clyde?«

    »Ist wahr, absolut wahr«, versichert Clyde Parson augenzwinkernd. »Wenn er das auf einen Zug trinkt, dann bekommt er die Flasche!«

    Er nimmt Halley die Flasche ab, hält sie dicht vor Tinkys Augen und stellt sie hin.

    »Die bekommst du, wenn du es schaffst, aber auf einen Zug, Tinky, klar?«

    »Klar«, sagt Tinky, die Luft einziehend und den Geruch von Ingwer in die Nase bekommend, »ich schaff’ das schon, Mr. Parson. Ka – kann ich erst mal probieren? Nur ’n kleinen Schluck zuerst?«

    »Nichts zu machen, Tinky, ansetzen und trinken, aber bis auf den Boden, verstanden?«

    Tinky sieht sich um. Überall Männer, die nun im Kreis um den Tisch stehen und auf ihn sehen. Er schwitzt, er hat Angst. Sie werden sonstwas in den Whisky getan haben. Das ist keine Farbe, das ist ein Gemisch von violetten, blauen, gelben und schwarzen Farbtönen mit einem Bodensatz unten im Glas, der wie das reinste Höllengift aussieht.

    Die verdammten Kerle, mit mir können sie es ja machen, denkt Tinky bitter. Keiner der Leute hilft mir, sie sind bloß neugierig, die Halunken, ob ich das Zeug auch austrinken werde. Ich kann Ziegelsteine fressen und Petroleum saufen, aber das, was wird das sein?

    Mings knallt das Glas auf den Tisch und sieht ihn auffordernd an.

    »Na los«, sagt er brummend. »Du trinkst doch sonst alles, was flüssig ist, Tinky. Sei nicht feige, das ist auf Ehre der feinste Schnaps deines Lebens!«

    Danach kann er sich nicht mehr halten. Sein Gesicht scheint von Krämpfen durchzuckt zu werden, er preßt die Hände auf den Bauch und schielt an Tinky vorbei.

    »Trink schon, du hast gewettet«, schnarrt Marsh. »Los, Tinky!«

    Tinky zaudert, legt dann aber doch die Hand um das Glas und hebt es langsam an.

    Es riecht einwandfrei nach Ingwer, aber auch noch nach einigen anderen Dingen.

    Dort aber steht die ganze Flasche, eine Flasche für Tinky, wenn er es schafft.

    Wenn ich es schaffe, denkt Tinky, dann gehört sie mir. Ich kann mich betrinken wie selten zuvor, aber wie das riecht, was?

    Er setzt das Glas an die Lippen, hält die Luft an, und schüttet das Zeug mit einem Ruck in seinen offenen Mund. Es ist ihm, als wenn Feuer in seinen Schlund gelangt. Die Flamme scheint ihn verbrennen zu wollen. Er spürt, wie die scharfe Flüssigkeit nach unten rinnt, er holt keine Luft, er hält sie an und setzt das Glas langsam ab. Aber dann, als er schon rot anläuft, kann er die Luft nicht mehr anhalten und zieht sie heftig ein.

    In der gleichen Sekunde ist es ihm, als wenn jemand brennenden Spiritus in seinen Hals gekippt hat. Zwar bekommt er einen Atemzug lang Luft, dann aber würgt es ihm in der Kehle. Die Tränen schießen in seine Augen, er

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