Tony Cantrell #9: Spezialisten für spurenlose Todesfälle: Cassiopeiapress Thriller Spannung
Von Cedric Balmore
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von Cedric Balmore
Der Umfang dieses Buchs entspricht 113 Taschenbuchseiten.
Nachdem der große Syndikats-Boss Louis Pastor das Zeitliche gesegnet hat, wird seine Tochter Crystal Alleinerbin seines Riesenvermögens. Doch ein anderer Gangster des Syndikats will ihr die Erbschaft streitig machen. Da der Verblichene damit gerechnet hatte, hinterließ er in seinem Vermächtnis auch, dass der bekannte Privatdetektiv und Rechtsanwalt Tony Cantrell seine Tochter gegen alle kriminellen Übergriffe absichern solle. Dieser Auftrag erweist sich für das Cantrell-Team als schwieriges Unterfangen, denn Danny Hopkins wurde bereits für den Mord an Crystal angeheuert. Zwar hat sich der junge Mann in das hübsche Mädchen verliebt, aber er hat keine andere Wahl: Entweder Crystal stirbt - oder er ...
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Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© by Author
© dieser Ausgabe 2016 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Alle Rechte vorbehalten.
www.AlfredBekker.de
postmaster@alfredbekker.de
Die Hauptpersonen des Romans:
Louis Pastor - Als mächtiger Syndikats-Boss muss er erleben, dass die letzte und entscheidende Szene in seinem Leben von anderen festgelegt wird.
Crystal Pastor - Sie erbt ein Millionen-Vermögen und kann sich dafür um ein Haar nur noch einen Sarg kaufen.
Danny Hopkins - Seine Erkenntnis, dass er in einem ganz großen Spiel nur eine ganz kleine Nummer ist, kommt reichlich spät.
Larry Gonczalek - Er hält sich für Spitzenklasse, aber das ist ein folgenschwerer Irrtum.
... und das Cantrell-Team.
1
Er wusste plötzlich, dass die Geschichte schiefgehen würde. Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Stromstoß. Sie schien ihn lähmen zu wollen. Er spürte sie in seinem Magen und in seinen Beinen, sodass er stehen blieb und tief Luft holte.
„Was gibt’s, Danny?", fragte ihn der große Blonde in der Halle. Er hatte ein schmales, hartes Gesicht, aber seine Worte klangen freundlich.
„Nichts, Jo, nichts", sagte Danny Hopkins leise und zwang sich zu einem Lächeln. Er merkte, dass er nur ein hässliches Grinsen zuwege brachte, und fragte sich, was plötzlich mit ihm los war. Er hatte sich doch entschieden, den Auftrag auszuführen. Er war hergekommen, um zu töten. Er hatte sich darauf gefreut, Louis Pastors feistes, rundes Gesicht vor Entsetzen auseinanderfallen zu sehen, aber jetzt drohte ihn sein Mumm zu verlassen, und es sah ganz so aus, als wäre er drauf und dran zu versagen. Nein, nur das nicht! Die Ausführung dieses Jobs bedeutete für sein Leben einen Wendepunkt. Wenn er kniff, würde er immer wieder kneifen. Dann war er nicht besser als die Jungens aus seiner Nachbarschaft.
„Du siehst wirklich schlecht aus, Danny", sagte der große Blonde.
Er hieß Mart Lewis und war einer von Louis Pastors Gorillas.
„Ich habe mir den Magen verkorkst", sagte Danny Hopkins.
„Schlechtes Fleisch, nehme ich an. Ist der Boss oben?"
„Ja. Wenn du willst, nehme ich dir die Klamotten ab. Oder willst du ihn sprechen?"
„Ja. Es ist wegen einer Änderung. Meine Mutter braucht 'ne Auskunft. Musst du mich anmelden?"
„Nicht nötig, Junge, sagte der Blonde. „Der Boss weiß ja, dass du kommst.
Danny Hopkins stieg die breite, sanft geschwungene Marmortreppe zur ersten Etage hinauf. Der rote, von polierten Messingstangen festgehaltene Läufer erinnerte ihn an Blut, und er fragte sich erneut, ob er wohl die Kraft finden würde, die geplante Tat auszuführen.
Immerhin war es Mord.
Das ganze Syndikat würde versuchen, den Tod seines Führers zu rächen. Sie würden ihn jagen und hetzen, ohne Gnade und Mitleid ...
Aber das wusste er seit Langem, praktisch von jenem Moment an, wo man ihn dazu aufgefordert hatte, Louis Pastor aus dem Wege zu räumen.
Er musste es nur schaffen, nach dem Mord zu fliehen. Danach würde er schon mit Hilfe des Blutgeldes einen neuen Start finden. Irgendwo im Westen. Am besten in Los Angeles oder San Francisco, wo es leicht sein würde, in irgendeiner Hippie-Kommune unterzutauchen.
„Du musst es schaffen, murmelte er vor sich hin. „Du darfst nicht versagen, um keinen Preis!
Er musste dieses verdammte Lampenfieber in den Griff bekommen.
Wer konnte oder wollte ihn jetzt noch daran hindern, Louis Pastor abzuservieren?
Danny Hopkins blieb vor dem Spiegel stehen, der über einer barocken, vergoldeten Konsole hing. Er schaute sich an. Verdammt, er war tatsächlich blass. Kalkweiß.
Aber in seinen dunklen, tief liegenden Augen brannte schon wieder die grimmige Entschlossenheit, die ihn hergeführt hatte.
Er ging in dieser protzigen, alten Villa ein und aus, als ob er hier wohnte. Als Junge war er zum ersten Male hier aufgekreuzt.
Seine Mutter schneiderte seit vielen Jahren Louis Pastors kostbare Seidenhemden, und der Gangsterboss bestand darauf, dass sie sie auch in Ordnung hielt.
Er, Danny Hopkins, betätigte sich seit vielen Jahren als Bote. Für Pastors Gang-Mitglieder war er immer noch der kleine Danny. Dabei hatte er vor sieben Wochen seinen neunzehnten Geburtstag gefeiert.
Ihm war klar, dass man ihm den Mordauftrag nur deshalb angeboten hatte, weil er einer der wenigen Außenstehenden war - vielleicht der Einzige -, die gelegentlich mit Louis Pastor zusammentrafen.
Der alternde Syndikats-Boss lebte seit Jahren zurückgezogen in dieser wie zu einer Festung ausgebauten Villa. Für einen Fremden und seine gewiss zahlreichen Gegner war es praktisch unmöglich, an ihn heranzukommen.
„Hallo, Danny", sagte jemand hinter ihm.
Danny Hopkins fuhr herum und begriff im gleichen Moment, wie töricht es war, sich so schreckhaft zu zeigen. Schließlich kannte er auch Hank Writhers, Gorilla Nummer zwei.
„Hallo, Hank", sagte Danny Hopkins.
Hank Writhers war ein nicht sehr großer, breitschultriger Mann, der so aussah, als säße sein Kopf direkt auf seinen Schultern. Er war glattrasiert, duftete wie immer stark nach einem Juchten-Parfüm und zeigte in seinen kleinen, weit auseinanderstehenden Augen ein Glitzern, das der Betrachter nie so recht zu deuten wusste.
„Ist der Boss in seinem Arbeitszimmer?", fragte Danny.
„Hm, brummte Writhers und trat dicht vor Danny hin. Er musste zu ihm hochblicken und tat es, lächelnd. „Mann, wenn ich daran denke, dass ich dir vor ein paar Jährchen noch auf die Rübe spucken konnte!
, sagte er und fing plötzlich an, Danny abzuklopfen.
Danny erstarrte. Er begann zu schwitzen. Warum tat Writhers das? Es geschah zum ersten Mal. Writhers’ Verhalten war ein Schock für Danny. Er fühlte sich ertappt und verraten.
Der mitgebrachte Revolver lag zwischen den sieben Hemden, die er, in Papier verpackt, auf seinem rechten Arm balancierte. Wenn Writhers darauf bestand, sich den Inhalt des Paketes anzusehen, war die Mission geplatzt.
„Was ... was soll denn das?", stotterte Danny.
„Ich kann keine Ausnahmen machen, Danny, entgegnete Writhers und gab ihm einen freundschaftlichen Klaps. „Wir haben erfahren, dass unsere Freunde von der anderen Seite ein paar miese Bolzen abschießen wollen. Haben sie nicht versucht, an dich heranzutreten?
„An mich? Wer denn, warum denn?", fragte Danny Hopkins und riss die Augen weit auf.
„Schon gut, vergiss es, sagte Hank Writhers und zeigte auf die Tür des Arbeitszimmers. „Der Boss ist da drin.
In der Halle klingelte das Telefon.
Obwohl Mart Lewis - der aus unerfindlichen Gründen Jo gerufen wurde - unten saß, machte sich Hank Writhers sofort auf den Weg in die Halle.
Danny Hopkins klopfte an die Tür des Arbeitszimmers und öffnete sie, nachdem er Louis Pastors sonores „Herein" vernommen hatte.
Die Klimaanlage rauschte leise. Der Raum war groß, hoch und kühl. Die bis zur Decke reichenden Bücherregale waren randvoll gefüllt, aber Danny Hopkins war sicher, dass Louis Pastor noch niemals in seinem Leben ein Buch gelesen hatte. Nicht, dass er einen ungebildeten Eindruck gemacht hätte, aber er war einfach nicht der Typ, der Bücher las.
Er saß an seinem Schreibtisch, kahlköpfig und massiv, blickte über die schwarz gefasste, dicke Hornbrille und sagte: „Lege sie auf den Sessel, Danny."
„Meine Mutter fragt, ob sie das Grünseidene mit einem neuen Kragen versehen soll, sagte Danny Hopkins und öffnete das Paket, nachdem er es auf dem Sessel abgelegt hatte. Er verdeckte Pastor die Sicht. „Sie meint, der Kragen sei altmodisch und schlecht geschnitten ...
„Ich mag altmodische Kragen", sagte Louis Pastor und lehnte sich zurück. Er griff nach der Kanne, die auf einem silbernen Tablett neben ihm stand, und füllte eine Tasse mit dampfendem Kaffee.
Danny Hopkins war es zumute, als ob er sterben müsste. Ihm war hundeelend. Er