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Privatdetektiv Tony Cantrell Sammelband #2 - Fünf Krimis in einem Band
Privatdetektiv Tony Cantrell Sammelband #2 - Fünf Krimis in einem Band
Privatdetektiv Tony Cantrell Sammelband #2 - Fünf Krimis in einem Band
eBook649 Seiten8 Stunden

Privatdetektiv Tony Cantrell Sammelband #2 - Fünf Krimis in einem Band

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Über dieses E-Book

Privatdetektiv Tony Cantrell - 5 Krimis in einem Band
Band 2

Der Umfang dieses Buchs entspricht 582 Taschenbuchseiten.

Tony Cantrell, ein Privatdetektiv und Rechtsanwalt aus Chicago, wird mit seinem Ermittler-Team oft in den besonders heiklen Fällen engagiert. Gemeinsam mit dem Capital Crime Department machen sich Cantrell und seine Mitarbeiter an die Ermittlungsarbeit. Es gilt Serienmörder, Bankräuber und Erpresser zu überführen...

Dieses Buch enthält folgende fünf Tony Cantrell Krimis:

Cedric Balmore: Du zahlst - ich kille

Cedric Balmore: Ich bin Ihr Killer, Madame

Cedric Balmore: Kein Pardon für zarte Haut

Cedric Balmore: Spezialisten für spurenlose Todesfälle

Cedric Balmore: Um eins war Gerry mausetot

Cover: Firuz Askin
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum14. Aug. 2017
ISBN9783745200744
Privatdetektiv Tony Cantrell Sammelband #2 - Fünf Krimis in einem Band

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    Buchvorschau

    Privatdetektiv Tony Cantrell Sammelband #2 - Fünf Krimis in einem Band - Cedric Balmore

    Privatdetektiv Tony Cantrell – 5 Krimis in einem Band

    Band 2

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 582 Taschenbuchseiten.

    Tony Cantrell, ein Privatdetektiv und Rechtsanwalt aus Chicago, wird mit seinem Ermittler-Team oft in den besonders heiklen Fällen engagiert. Gemeinsam mit dem Capital Crime Department machen sich Cantrell und seine Mitarbeiter an die Ermittlungsarbeit. Es gilt Serienmörder, Bankräuber und Erpresser zu überführen...

    Dieses Buch enthält folgende fünf Tony Cantrell Krimis:

    Cedric Balmore: Du zahlst - ich kille

    Cedric Balmore: Ich bin Ihr Killer, Madame

    Cedric Balmore: Kein Pardon für zarte Haut

    Cedric Balmore: Spezialisten für spurenlose Todesfälle

    Cedric Balmore: Um eins war Gerry mausetot

    Cover: Firuz Askin

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker.

    © by Author

    © dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Du zahlst - ich kille

    Privatdetektiv Tony Cantrell #6

    von Cedric Balmore

    Herb Asmar ist ein kaltblütiger Auftragskiller. Als er sein nächstes Opfer aufsucht, um seinen Mordauftrag auszuführen, ist dieses bereits tot. Als unmittelbar danach die Leiche einer Zeugin auftaucht, die Asmar in der Nähe des Tatortes erkannt hatte, weist auch dieses Verbrechen auf ihn als Mörder hin. In beiden Fällen ist der Killer unschuldig, aber alles deutet darauf hin, dass jemand ihm die Morde in die Schuhe schieben will. Währenddessen erhält der bekannte Chicagoer Privatdetektiv Tony Cantrell den Auftrag, den Mörder der Zeugin Ellen Hart zu finden. Sowohl Cantrell und sein Team als auch der gelinkte Auftragsmörder verfolgen die Fährte, die zum wahren Täter führt ...

    Die Hauptpersonen des Romans:

    Herb Asmar - Begreift, was es heißt, wenn man zur Abwechslung einmal selber auf der Todesliste steht.

    Dave Lightford - Hat sich an einen sicheren Ort zurückgezogen, aber ein Unbekannter ist der Ansicht, dass er in der Hölle viel besser aufgehoben ist.

    Ellen Hart - Begegnet einem Killer zur falschen Zeit am falschen Ort.

    Hank Allersworth - Liebt das Leben und das Geld, bis er beides verspielt.

    Ralph Mortensen - Versucht zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und bekommt Ärger.

    ... und das Cantrell-Team.

    Prolog

    Er war gekommen, um zu töten. Sein Herz hämmerte, er schwitzte und war nervös. Das lag nicht an dem Job, den er angenommen hatte und auszuführen gewillt war, sondern an seiner Verspätung. Sie hatte den Zeitplan durcheinander gebracht. Er konnte nur hoffen, dass trotzdem alles klappen würde. Er verließ den Lift in der sechsten Etage. Niemand war ihm bis jetzt im Haus begegnet. Es war einundzwanzig Uhr fünfzig. Dieser verdammte Autounfall unterwegs hatte ihn volle siebenundzwanzig Minuten aufgehalten. Sie waren ihm wie eine Ewigkeit erschienen. Die Polizisten hatten das Unfallprotokoll mit der Umständlichkeit von Leuten aufgenommen, die dabei waren, das Schreiben zu lernen. Er hatte wie auf glühenden Kohlen gesessen. Aber jetzt war er fast schon am Ziel. Jetzt konnte er zu Ende bringen, wofür er zweitausend Dollar Vorschuss bekommen hatte. Die Tür des Apartments mit dem Namensschild ROGER CARPENTER war knallrot lackiert. In der spiegelnden Farbschicht sah er sein Bild.

    1

    In seinem Beruf durfte man nicht der Klischeevorstellung von einem Mörder entsprechen. Im Gegenteil, man musste bemüht sein, sich möglichst weit von ihr zu entfernen. Er nahm zögernd die Brille ab und steckte sie in die Brusttasche seines Sportsakkos. Das war schon besser.

    Er hörte das sanfte Gedudel von Radio und Fernsehlautsprechern. Es drang durch Türen und Wände. Er befand sich in einem modernen Wohnsilo mit siebzig Etagen, in der von vielen gefürchteten und von anderen geschätzten Anonymität eines Massenquartiers. Keine Extraklasse, aber auch kein Slummief. Gepflegte Bürgerlichkeit, Mieten von hundert Dollar an aufwärts.

    Er holte den Schlüssel aus seiner Tasche, führte ihn behutsam ins Schloss und öffnete die Tür, ohne ein Geräusch zu verursachen. Er huschte in die dunkle Diele, zog die Tür hinter sich zu und lauschte.

    Er atmete mit offenem Mund. Sein Herz schlug fast normal. So war es immer. Erst die große Aufregung, das Lampenfieber - dann die kalte Ruhe des Profis, der seinen Job ernst nahm und entschlossen war, sich nicht den kleinsten Fehler zu erlauben.

    Er vermied es, die Diele einfach zu durchqueren. Die Erfahrung sagte ihm, dass sich knarrende oder knackende Bretter meistens in der Mitte solcher Räume befanden. Also hielt er sich dicht an der Wand. Ein schmaler Lichtstreifen unterhalb der Wohnzimmertür zeigte, dass dahinter Licht brannte. Ein Radio spielte. Irgendetwas Klassisches. Er verstand nicht viel von Musik und schaffte es gerade noch, Frank Sinatras Stimme von der Elvis Presleys zu unterscheiden.

    Er zog das Messer aus der Gesäßtasche, nahm es aus der ledernen Scheide und steckte die Schutzhülle wieder ein. Es juckte ihm in den Fingern, mit seinem Daumen prüfend über die scharfe Klinge zu streichen. Aber erstens trug er Handschuhe, und zweitens wusste er, dass sich sein Handwerkszeug in tadellosem Zustand befand.

    Davon hatte er sich vor der Abfahrt überzeugt.

    Er hatte auch eine Pistole bei sich. Aber sein Auftraggeber hatte ihn gebeten, das Messer zu benutzen. „Die Wände in dem Haus sind dünn, hatte er gesagt. „Es ist besser, Sie halten sich an die lautlose Methode.

    Mit der Lautlosigkeit war das so eine Sache. Hilferufe ließen sich rasch ersticken, aber nicht immer vermeiden. Es galt, rasch zu handeln.

    Seine Augen hatten sich an das Dunkel gewöhnt. Der Lichtstreif filterte diffuses Licht in den kleinen Raum, sodass er sich plötzlich in dem schmalen Garderobenspiegel sehen konnte.

    Herb Asmar, neunundzwanzig Jahre alt, ohne Beruf. Er grinste matt. Ohne Beruf? Das stand nur in seinen Papieren. Er selbst wusste es besser. Er war ein Killer. Er war drauf und dran zu beweisen, dass er sein Handwerk verstand.

    Er holte tief Luft. Dann riss er die Wohnzimmertür auf und sprang über die Schwelle, mit erhobenem Arm. Blinzelnd blieb er stehen. Ihm war zumute, als wäre er buchstäblich ins Leere gesprungen.

    Carpenter befand sich nicht im Zimmer.

    Es war ein großer Raum, modern und geschmackvoll möbliert. Die Musik kam von einem Plattenwechsler. Der rotierende Plattenteller deutete darauf hin, dass Carpenter zu Hause sein musste. Oder noch vor wenigen Minuten hier gewesen war ...

    Ein flaues Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Langsam ließ er die Hand mit dem Messer sinken.

    „Scheiße", murmelte er.

    Die verdammte Verspätung! Diese halbe Stunde hatte seinen Plan durchkreuzt. Carpenter war abgehauen. Oder befand er sich im Badezimmer?

    Herb Asmar machte kehrt.

    Er sah sich in allen Räumen um, im Schlafzimmer, der kleinen Küche, dem Bad, dem Abstellraum. Dann ging er zurück ins Wohnzimmer und setzte sich. Er zog nachdenklich die Unterlippe zwischen die Zähne. Was nun? Sollte er verschwinden oder warten, bis Carpenter zurückkehrte?

    Es klingelte.

    Herb Asmar zuckte heftig zusammen und verfluchte sich, weil er es versäumt hatte, den Plattenwechsler abzustellen. Wenn jemand sein Ohr gegen die Wohnungstür legte, musste er das Gedudel hören und zu dem Schluss kommen, dass Carpenter zu Hause sei.

    Das Klingeln wiederholte sich.

    Herb Asmar schob das Messer zurück in die lederne Scheide. Im Augenblick hatte er für die Waffe keine Verwendung. Er lauschte mit zur Seite geneigtem Kopf. Er wartete darauf, dass es erneut klingelte. Aber zum Glück blieb es still.

    Herb Asmar fiel ein, dass man von der Straße her sehen konnte, dass in Carpenters Wohnung Licht brannte. Wenn schon! Carpenter hatte eben vergessen, es auszuknipsen. Oder war er nur auf einen Sprung zum Nachbarn gegangen, um sich etwas zu besorgen?

    Der laufende Plattenspieler und das brennende Licht legten die Vermutung nahe, dass Carpenter sich in der Nähe befand und rasch zurückkehren wollte.

    Herb Asmar stand auf. Er lehnte sich neben der Tür gegen die Wand und wartete. Sein Blick wanderte langsam durch den Raum. Dann blieb er an etwas hängen. Ihm war, als erhielte er einen Schlag in die Magengrube. Sein Herz machte einen jähen Sprung, und seine Augen weiteten sich entsetzt.

    Hinter der Couch ragte eine menschliche Hand hervor.

    Die Hand eines Mannes!

    Das war an der Manschette und dem Anzugärmel zu erkennen.

    Die Hand wirkte verkrampft. Die Finger waren halb geschlossen, als wären sie bei dem Versuch, etwas festzuhalten oder zu ergreifen, plötzlich erstarrt.

    Die Musik setzte aus.

    Mit einem leisen Klicken schwenkte der Tonarm des Plattenspielers zurück in seine Ausgangsposition.

    Herb Asmar schluckte.

    Er brachte es nicht fertig, seinen Blick von dieser Hand zu lösen. Er räusperte sich, um die lähmende Stille zu brechen. Dann stieß er sich entschlossen von der Wand ab und ging auf die Couch zu. Sie stand parallel zum Fenster, in gut einem halben Meter Abstand.

    Er blieb am Fußende des hellblauen Sitzmöbels stehen. Sein Mund wurde trocken.

    Hinter der Couch lag ein Mann.

    Er ruhte auf der Seite. Aus seinem Rücken ragte der Griff eines Messers.

    Herb Asmar sah, dass dem Mann nicht mehr zu helfen war. Er war tot.

    Herb Asmar bückte sich. Er berührte die Hand des Mannes.

    Sie war noch warm und keineswegs so steif, wie das die verkrampften Finger vortäuschten. Die Wärme drang sogar durch Herb Asmars dünne Baumwollhandschuhe. Der Mann war noch keine halbe Stunde tot.

    Die verdammte Verspätung ...

    Herb Asmar richtete sich auf. Seine Gedanken überschlugen sich. Wenn es sich bei dem Toten um Roger Carpenter handelte - und alles deutete darauf hin - war ihm, Herb Asmar, ein anderer zuvorgekommen.

    Herb Asmar dachte an das Geld.

    Er hatte für den Mord zweitausend Dollar Vorschuss erhalten. Die gleiche Summe sollte er nach der Tat kassieren.

    Roger Carpenters Tod durch einen Dritten konfrontierte ihn mit der Frage, ob er das Recht hatte, das Blutgeld unter diesen Umständen anzunehmen.

    Warum eigentlich nicht?

    Der Mörder würde sich hüten, in alle Welt hinauszuposaunen, was er getan hatte.

    Herb Asmar grinste zufrieden. Der Gedanke belustigte ihn, sich für einen Mord bezahlen zu lassen, den ein anderer verübt hatte.

    Er bückte sich ein zweites Mal und drehte behutsam den Kopf des Toten zur Seite, um sich dessen Gesicht anzusehen. Herb Asmars Herz machte abermals einen schmerzhaften Sprung. Er kannte den Toten.

    Das war nicht Roger Carpenter.

    Das war David Lightford.

    Fassungslos starrte Herb Asmar in die gebrochenen blauen Augen des Toten.

    Er hatte Lightford gehasst, aus tiefstem Herzen.

    Er hatte Lightford den Tod gewünscht und war sogar bereit gewesen, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen - aber Lightford war vor ein paar Monaten plötzlich verschwunden, einfach untergetaucht.

    Jetzt war klar, dass Lightford sich unter dem Namen Carpenter in diese Wohnung eingemietet hatte.

    Welch ein Zufall!

    Er, Herb Asmar, hatte diesen „Carpenter" töten sollen, aber ein anderer hatte ihm die Arbeit abgenommen.

    Verwunderlich war das nicht. Lightford hatte einen Haufen Feinde gehabt. Er hatte dieses Ende verdient.

    „Zufälle gibt’s!" Herb Asmar seufzte und zog dem Toten die Brieftasche aus dem Sakko. Sie enthielt kein Geld, aber Führerschein und Pass auf den Namen Roger Carpenter. Die Fälschungen waren ausgezeichnet. Herb Asmar konnte das beurteilen. Er schob die Brieftasche in die Jacke des Toten zurück, richtete sich auf und ging in die Diele. An der Wohnungstür blieb er stehen und lauschte.

    Draußen war alles still - bis auf die in den Flur dringenden Lautsprechergeräusche. Herb Asmar setzte seine Brille auf, öffnete die Tür und spähte hinaus. Niemand war zu sehen. Er trat über die Schwelle, zog die Tür hinter sich ins Schloss und ging betont gelassen zum Lift. Er musste warten, bis der Fahrstuhl aus dem Erdgeschoss hochsurrte, und war froh, dass sich niemand darin befand. Er fuhr nach unten. Als er die große klimatisierte Halle durchschritt, war er bereits in Sicherheit. In dem Haus wohnten mindestens einhundert Parteien. Niemand konnte ihm nachweisen, dass er aus der Wohnung eines Ermordeten kam.

    Gerade, als er die Halle verlassen wollte, tauchte das Mädchen auf.

    „Herb!", stieß sie hervor.

    Er blieb stehen, als sei er gegen eine unsichtbare Mauer gerannt. Er nahm die Brille ab und blinzelte. Er versuchte zu grinsen und merkte, wie sein Gesicht dabei aus den Fugen geriet.

    „Ellen!"

    Sie sah immer noch blendend aus, fast zu gut für ein Mädchen, das ein paar Jahre ihres Lebens damit verbracht hatte, auf den Strich zu gehen. Er rechnete nach. Sie musste jetzt fünfundzwanzig sein, aber sie wirkte keinen Tag älter als einundzwanzig.

    Ellen Hart war blond, etwas über mittelgroß und außerordentlich gut gewachsen - vorausgesetzt, dass man den Kontrast zwischen langen, schlanken Beinen und einer mehr als üppig geratenen Oberweite schätzte. Sie trug einen Hosenanzug aus weichem, blassgrün eingefärbtem Gazellenleder. Ihre rechte Hand ruhte auf einer Umhängetasche aus Krokodilleder, an der ein hübsches buntes Halstuch befestigt war.

    „Du hast es also herausbekommen", sagte sie lächelnd. Herb Asmar entging nicht der Ernst, der sich hinter ihrem Lächeln verbarg.

    „Was habe ich herausbekommen?"

    „Das mit Dave. Er wohnt hier. Aber wem sage ich das?"

    Er fror, ganz plötzlich.

    Er hatte das Gefühl, in der Falle zu sitzen, und fragte sich, ob man ihn bewusst hineingelockt hatte.

    Nein, dieser Auftrag war kein Zufall gewesen ...

    Alles war noch dunkel und verworren, aber ihm dämmerte, dass es nicht länger um das Blutgeld ging.

    Es ging um seinen Kopf. „Dave?", murmelte er.

    „Dave Lightford!, sagte Ellen Hart. Sie lachte kurz. Es klang nicht sehr lustig. „Du warst sauer auf ihn, ich erinnere mich. Er hat dir einige Male ins Geschäft gepfuscht, und dann hat er dir Alice weggenommen ...

    „Langsam, langsam, murmelte Herb Asmar, der immer noch nicht wusste, wie er sich verhalten sollte. „Lightford wohnt hier im Haus?

    „Unter einem falschen Namen, sagte das Mädchen und musterte ihn aufmerksam. Sie sah sein rotes Gesicht, den Schweiß auf seiner Stirn. „Hattest du Ärger mit ihm - schon wieder?, fragte sie mit gedämpfter Stimme.

    Er schüttelte den Kopf.

    „Er war nicht zu Hause."

    „Er muss zu Hause sein. Er erwartet mich."

    „Bist du sein Mädchen?"

    „Wie man’s nimmt, sagte sie ausweichend. „Wie geht es dir so?

    „Bescheiden, meinte er grinsend. „Man sieht dich gar nicht mehr im 'Old Stock'. Wohnst du jetzt in einer anderen Gegend?

    „Nein, aber die Kneipe stinkt mir. Miese Mädchen und stolze Preise. Das passt nicht zusammen. Du siehst gut aus. Wie immer. Hast du den Laden noch?"

    Ellen Hart hatte sich binnen weniger Jahre ein kleines Vermögen zusammengerafft und damit eine Boutique eröffnet. Da sie Geschmack besaß und viele Freunde hatte, war der Laden zu einem Bombenerfolg geworden. Es hieß, dass sie sich immer noch an Männer verkaufte - aber nur noch an solche, die einen Namen hatten und über die entsprechenden Brieftaschen verfügten.

    „Was willst du von Dave?", fragte Ellen Hart.

    „Etwas Geschäftliches. Für wen arbeitet er jetzt?"

    „Keine Ahnung. Du kennst ihn ja. Über seine Geschäfte spricht er nicht."

    „Ich muss weiter", sagte er und blickte auf seine Uhr.

    „Komisch, meinte sie. „Warst du mit ihm verabredet?

    Er schaltete schnell.

    „Nein. Ich wollte ihn überraschen."

    „Er müsste zu Hause sein. In seiner Wohnung brennt Licht ..."

    „Ich habe zweimal geklingelt, sagte er. „Niemand hat mir aufgemacht.

    Ihm fiel der Schlüssel ein, den er in der Tasche hatte. Er musste sich schleunigst von ihm trennen.

    „Komm mit", sagte sie plötzlich.

    „Wohin?"

    „Zu Dave. Ich möchte dabei sein, wenn ihr euch wiederseht. Ich hoffe, ich kann dabei einen mäßigenden Einfluss ausüben. Du hasst Dave, und er hasst dich ..."

    „Er ist nicht zu Hause."

    „Wir können oben auf ihn warten, sagte Ellen Hart. „Ich habe einen Schlüssel für die Wohnung.

    Herb Asmar zwang sich zu einem Lächeln. Dann zuckte er mit den Schultern.

    „Gut, sagte er. „Wie du willst.

    Vielleicht war es gut so. Vielleicht war es das Beste, wenn er Ellen Hart in Lightfords Wohnung in die Mangel nahm und dafür sorgte, dass sie ihm keine Schwierigkeiten machte.

    Sie fuhren mit dem Lift nach oben. Es war wie immer. Die Nervosität vor der Entscheidung legte sich. Er wurde ganz ruhig. Fast freute er sich auf die bevorstehende Auseinandersetzung. Wenn es sein musste, würde er an diesem Abend doch noch zu seinem Mord kommen.

    Ellen Hart ...

    Na, und wenn sie Dave Lightfords Mädchen gewesen war, hatte sie kein anderes Ende verdient.

    Es war seltsam, dass ihnen niemand begegnete, weder im Fahrstuhl noch im Treppenhaus. Ellen Hart klingelte an der Tür, ehe sie den Schlüssel aus ihrer Umhängetasche fischte.

    „Dave weiß, dass ich komme, sagte sie. „Er muss irgendwo in der Nähe sein.

    Sie betraten die Wohnung.

    „Dave?", rief Ellen fröhlich. Niemand antwortete.

    Herb Asmar ließ dem Mädchen den Vortritt. Sie sah sich im Wohnzimmer um. Dann stieß sie einen markerschütternden Schrei aus. Herb Asmar legte ihr impulsiv die Hand auf den Mund. Er merkte, dass Ellen zitterte, und wunderte sich, dass sie fast auf Anhieb die Hand des Toten bemerkt hatte. Er ließ sie los.

    „Oh Gott, ächzte Ellen Hart. Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Sieh doch ...

    „Er ist tot", sagte Herb Asmar.

    Ellen Hart riss den Kopf herum. Sie starrte ihm in die Augen.

    „Du bist es gewesen!"

    Er zögerte. Dann schüttelte er den Kopf.

    „Nein."

    „Woher willst du wissen, dass er tot ist? Du warst hier, in seiner Wohnung!"

    Er setzte sich.

    „Ja, das ist richtig, gab er zu. „Aber als ich hereinkam, war er schon ...

    „Warum hast du mich angelogen?"

    „Ich wusste nicht mal, wer sich hinter dem Namen Carpenter verbirgt, sagte er wütend. „Ich sehe, dass du mir das nicht glaubst. Niemand wird mir glauben. Meinst du, ich habe Lust, mir einen Mord anhängen zu lassen, den ein anderer verübt hat.

    „Welcher andere?"

    „Das weißt du besser als ich."

    „Ich? Wieso?"

    „Du hast Dave bis zuletzt gekannt. Also musst du auch seine Feinde kennen."

    „Du warst sein Feind!"

    „Ich habe Dave seit Monaten nicht mehr zu Gesicht bekommen und habe keine Ahnung, wer so scharf auf seinen miesen Skalp war", erklärte Herb Asmar.

    „Du lügst!"

    Er stand auf und trat vor sie hin. Er hatte den Wunsch, ihr ins Gesicht zu schlagen, aber er sagte nur halblaut: „Ich sage die Wahrheit. Das schwöre ich dir."

    Sie starrte ihm in die Augen. Er fand es merkwürdig, dass sie keine Angst vor ihm hatte. Wenn sie in ihm den Mörder von Dave sah, musste ihr doch klar sein, welchem Risiko sie sich aussetzte!

    „Was wolltest du von ihm?", fragte sie.

    Er zögerte ein paar Sekunden. Dann entschloss er sich, die Karten auf den Tisch zu legen.

    „Seinen Tod, sagte er. „Ich hatte den Auftrag, Carpenter abzuservieren. Aber mein Auftraggeber hat mir verschwiegen, dass sich hinter diesem Namen Dave Lightford verbirgt. Vielleicht wusste das der Mann nicht einmal ...

    „Welcher Auftraggeber?", wollte das Mädchen wissen.

    Herb Asmar zuckte mit den Schultern.

    „Du machst mir Spaß. Solche Leute pflegen sich nicht vorzustellen."

    „Was hast du dafür bekommen?"

    „Ist unwichtig. Ich muss wissen, was du jetzt tun wirst?"

    Ellen Hart stand auf. Sie hielt sich kurz am Tisch fest. Dann gab sie sich einen Ruck und ging zum Fußende der Couch. Sie warf einen Blick hinter das lange schmale Sitzmöbel.

    „Er ist es", sagte sie und begann zu zittern.

    „Was wirst du tun?", drängte er.

    Sie kehrte zu ihrem Stuhl zurück, setzte sich und starrte schweigend ins Leere.

    Herb Asmar überlegte. Er konnte sie nicht einfach laufen lassen. Vielleicht war Ellen in Dave verknallt gewesen. Lightford hatte einen Ruf als Ladykiller besessen. Die Mädchen waren auf ihn geflogen - warum, war ihm, Herb Asmar, ein Rätsel geblieben. In seinen Augen war Dave Lightford ein hässlicher Vogel gewesen. Aber die Frauen hatten das offenkundig anders gesehen.

    Dann fiel ihm der Unfall ein.

    Was er noch vor wenigen Minuten als sein Pech verflucht hatte, konnte sich leicht als Rettungsanker erweisen.

    Während Lightford erstochen worden war, hatte er, Herb Asmar, vor zwei Polizisten zu Protokoll gegeben, was durch die Vorfahrtsverletzung eines Angetrunkenen geschehen war. Das war sein Alibi, das beste, das er sich wünschen konnte! Es würde freilich nur dann von Nutzen sein, wenn das gerichtsmedizinische Institut die Todeszeit eindeutig festlegte. Eine halbe Stunde Toleranz war da nicht viel ...

    „Ich muss jetzt gehen", sagte sie und stand auf.

    „Ich bringe dich nach Hause, meinte er und griff nach ihrem Arm. Sie zuckte zurück. „Rühr mich nicht an!, rief sie schrill.

    Er sah, dass sie endlich kapiert hatte, in welcher Gefahr sie sich befand. Es hatte keinen Zweck, sie begleiten zu wollen. Ellens Hysterie war so ungefähr das Letzte, was er jetzt brauchen konnte.

    „Ich hätte gute Gründe, dich zum Schweigen zu bringen, sagte er. „Du kannst mir gefährlich werden. Aber ich werde dich nicht anfassen. Nicht jetzt und nicht später. Ich habe nämlich nichts zu befürchten. Ich habe für die Tatzeit ein Alibi.

    „Ein gekauftes, was?", höhnte sie.

    „Dann müsste ich zwei Bullen gekauft haben, sagte er. „Aber du wirst zugeben, dass das bei einem Killerhonorar von viertausend Dollar nicht drin ist. Ich erwarte, dass du den Mund hältst. Natürlich kannst du ihn aufreißen - aber dann weißt du, was dir blüht.

    „Ich werde schweigen."

    „Vergiss es nicht", sagte er.

    Als sie die Diele durchquerten, blieb das Mädchen stehen.

    „Wann werden sie ihn finden?"

    „In einer halben Stunde", sagte Herb Asmar.

    „Woher weißt du das?"

    „Du wirst die Bullen verständigen."

    „Ich?"

    „Ja, ich will, dass sie ihn schnellstens zum gerichtsmedizinischen Institut bringen. Mein Alibi steht nur dann, wenn die exakte Tatzeit ermittelt wird. Du brauchst beim Anrufen deinen Namen nicht zu nennen."

    „Sie werden auch so dahinterkommen, dass ich mit Dave befreundet war, sagte sie. „Meine Fingerabdrücke sind in der ganzen Wohnung zu finden.

    „Besonders im Schlafzimmer, was?, höhnte er. „Dein Pech. Aber mach dir nichts draus. Dich werden sie nicht verdächtigen. Das Messer ist ihm bis zum Griff in den Rücken gerammt worden. So viel Kraft hat keine Frau. Das war ein Mann.

    Sie verließen die Wohnung.

    Es grenzte fast schon an ein Wunder, dass ihnen auch diesmal niemand begegnete.

    Vor dem Haus gingen sie wortlos auseinander. Herb Asmar blickte dem Mädchen hinterher und fragte sich, ob es klug war, sie nicht aufzuhalten. Oder ob er sie einfach zum Schweigen bringen sollte. Schließlich wusste sie jetzt, was er vorgehabt hatte. Möglicherweise hielt sie ihn trotz seiner Beteuerungen für Dave Lightfords Mörder. Wenn sie sich vor ihm fürchtete, war es für sie fraglos am einfachsten, für seine Verhaftung zu sorgen ...

    Er setzte sich in seinen Wagen und überlegte. Dann kam er zu einem Entschluss.

    Ellen musste sterben.

    Noch in dieser Stunde.

    Er startete den Motor und lenkte seinen Wagen aus der Parklücke. Er nahm sich vor, so rasch und gründlich zu arbeiten, wie er es seinem Ruf schuldig war.

    Unterwegs trat er auf die Bremse. Er lenkte den Wagen vor eine leere Telefonzelle und blickte auf die Uhr. Zweiundzwanzig Uhr dreißig. Die abgesprochene Zeit. Er wählte in der Zelle die Nummer, die er sich eingeprägt hatte. Das Freizeichen tutete. Dann meldete sich eine Männerstimme.

    „Ja?"

    „Ich bin's, sagte Herb. „Auftrag erledigt.

    „Keine Komplikationen?"

    „Keine Komplikationen", log Herb Asmar.

    „Gut. Sie finden den Umschlag mit dem Geld unter Ihrer Morgenpost."

    Es klickte in der Leitung. Der Teilnehmer hatte aufgelegt. Herb Asmar setzte sich in seinen Wagen, fuhr los und dachte an Ellen Hart. Nein, er durfte sie nicht sofort töten. Nicht in dieser Nacht. Schließlich wusste Ellen, was ihr drohte. Bestimmt hatte sie sich darauf eingestellt und ihren Notar, einen Freund oder die Polizei informiert. Es galt, vorsichtig zu sein, denn er hatte keine Lust, den geplanten Mord zu einem Bumerang werden zu lassen.

    2

    Sie erwachte mitten in der Nacht und wusste plötzlich, dass sie nicht allein im Raum war.

    Sie setzte sich auf, mit jagendem Puls. Ihr fiel ein, was geschehen war, und sie glaubte zu wissen, worum es ging. Sie tastete nach dem Schalter der Nachttischlampe und betätigte ihn. Das Klicken bleib ohne Wirkung. Im Zimmer blieb es stockdunkel.

    „Hallo?, würgte sie hervor. „Hallo?

    Sie überlegte fieberhaft. Sie konnte aus dem Bett springen und versuchen, die Tür zu erreichen. Sie konnte sich wehren, mit Händen und Füßen - aber ihr dämmerte, dass sie nicht die Kraft besitzen würde, sich durchzusetzen.

    „Ich weiß, dass du hier bist", sagte sie mit bebender Stimme.

    Keine Antwort.

    Sie lehnte ihren Rücken an das Kopfende des Bettes.

    „Du kannst mich nicht umbringen, hörte sie sich sagen. „Es gibt ein paar Leute, die Bescheid wissen. Wenn mir etwas zustößt, bist du dran.

    Sie hatte Angst vor dem fremden, irren Klang ihrer Stimme, aber noch mehr fürchtete sie das Drohende. Unbekannte, das in ihrem Schlafzimmer lauerte und nur darauf wartete, über sie herzufallen.

    Sie beruhigte sich langsam, als nichts geschah. Sie hatte schlecht geträumt. Das Zusammentreffen mit Herb Asmar und die Entdeckung von Dave Lightfords Leiche hatten sie völlig durcheinandergebracht. Sie war aus dem Schlaf hochgeschreckt und hatte sich eingeredet, Herb Asmar sei in ihre Wohnung eingedrungen. Der Stromausfall war ihr als Indiz dafür erschienen. Vermutlich hatte Herb die Sicherungen herausgedreht.

    Wahrscheinlicher war, dass sie sich in diesem Augenblick unnötig verrückt machte und lediglich das Opfer ihrer Angst und einer normalen Stromsperre geworden war. Solche Pannen passierten in dieser Gegend häufig. Erst vor einer Woche war das Stromnetz wegen Überbelastung zusammengebrochen.

    Sie tastete nach den Zigaretten auf dem Nachtschränkchen. Wenn sie die Zigarette ansteckte, würde sie im Schein des Feuerzeugflämmchens sehen, was los war.

    Ihre Finger wanderten über die Glasplatte. Sie fanden weder Zigaretten noch Feuerzeug. Ihr fiel ein, dass sie beides in der Handtasche gelassen hatte.

    Du musst aufstehen, ermunterte sie sich. Du musst irgendetwas unternehmen, um diese idiotische Angst zu überwinden ...

    Plötzlich erstarrte sie.

    Sie konnte nichts sehen, aber sie meinte, etwas gehört zu haben. Ein Rascheln. Und dann roch sie etwas. Feuchte Kleidung.

    Sie schluckte. Sie streckte die Hand aus und riss den Mund auf, als sie etwas berührte.

    Einen Menschen.

    Genauer gesagt: einen Mantel, der von einem Menschen getragen wurde.

    Der Eindringling stand genau neben ihr!

    Der Schrei, den Ellen Hart auszustoßen versuchte, wurde von ihrer Panik erstickt. Er kam einfach nicht zustande. Sie überwand ihre panische Furcht und warf sich herum. Sie versuchte, auf der anderen Seite aus dem Bett zu kommen, verhedderte sich dabei in der Decke, schaffte es aber schließlich doch aufzuspringen.

    Sie jagte durch die Dunkelheit auf die Tür zu und prallte gegen den Mann, dem sie hatte entkommen wollen. Er war noch vor ihr an der Tür gewesen.

    Sie wich vor ihm zurück und lehnte sich zitternd mit dem Rücken an die Wand.

    Ihr war zumute, als müsste sie schon vor Angst sterben. Sie hatte sich noch niemals zuvor in ihrem Leben so elend und hilflos gefühlt. Aber sie wollte sich nicht einfach in ihr Schicksal ergeben und riss sich zusammen.

    „Ich weiß, dass du es bist, Herb, sagte sie schließlich. „Aber du wirst mich nicht anfassen. Es wäre Selbstmord, hörst du? Ich habe mit diesem Besuch gerechnet und mich dagegen abgesichert ...

    Stille.

    „Warum sagst du nichts?, keuchte sie. „So sprich doch endlich, du Schwein!

    Ein Dielenbrett knarrte. Ellen Hart spannte die Muskeln. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander. Sie brauchte eine Waffe, irgendetwas. Herb Asmar war stark und gewandt. Sie hatte keine Chance, sich mit ihren bloßen Händen gegen ihn durchzusetzen. Ihr fiel die Lampe ein, die auf dem Toilettentisch stand. Wenn sie den kleinen Schirm herunterriss, wenn sie den Fuß wie eine Schlafwaffe benutzte, dann ...

    Eine Hand griff nach ihr.

    Ellen Hart riss sich los. Mit zwei Schritten war sie am Toilettentisch. Ein paar Flakons klirrten laut, als sie nach der Lampe griff. In ihrer Erregung verfehlte sie das Ziel. Dann hatte sie endlich gepackt, was sie brauchte. Sie riss den Schirm herunter und hörte, als sie den schweren, kompakten Fuß durch die Luft schwang, dass das Stromkabel aus seiner Verankerung gerissen wurde. Sie stand jetzt mit dem Rücken zum Kleiderschrank. Sie spürte immer noch einen fast unwiderstehlichen Drang zur Tür, nach draußen zu rennen - weg von diesem unsichtbaren Grauen. Aber sie glaubte nicht, dass dieser Fluchtweg noch frei war.

    Der Eindringling hatte an alles gedacht.

    Wenn er den Nerv gehabt hatte, die Sicherungen herauszuschrauben, hatte er sicherlich auch nicht versäumt, die Tür abzuschließen. Du bist gefangen!, schoss es Ellen Hart durch den Kopf. Du musst jetzt um dein Leben kämpfen. Du hast keine Wahl.

    Sie biss die Zähne zusammen. Ihre Angst flaute ab. Sie wurde verdrängt von einer verzweifelten Entschlossenheit. Es tat gut, zu fühlen, dass Zorn und Hass ihre Furcht erstickten. Sie hatte zeit ihres Lebens kämpfen müssen. Sie würde es auch diesmal tun - und sie würde, nein sie musste dabei gewinnen.

    „Du Schwein!, keuchte sie in die drohende Dunkelheit ihres Schlafzimmers. „Ich habe dich nicht verpfiffen, und das ist der Dank! Was willst du von mir? Meinen Tod? Komm doch her, du Feigling! Hast du nicht den Mut, dich zu zeigen? Ich warte auf dich!

    Stille.

    Ihre Entschlossenheit zerfaserte. Dieses Schwein wollte sie zermürben. Es war, als wüsste er genau, wie sehr sie dieses Dunkel entnerven musste, ihre Unfähigkeit, den Gegner zu sehen und zu stellen.

    Dabei wusste sie genau, dass es nur Herb Asmar sein konnte. Niemand sonst hatte einen Grund, ihr etwas antun zu wollen. Oder doch?

    Ihr Mund wurde noch trockener, als er es schon war.

    Asmar? Es konnten auch andere sein.

    Zwei, drei Namen kamen ihr in den Sinn. Schließlich quälte sie die Frage, ob es sich vielleicht nur um einen perversen Lüstling handelte, um einen Sittlichkeitsverbrecher, der sich mit Gewalt holen wollte, was sie ihm für sein schmutziges Geld nicht hatte geben wollen. Es gab da so viele ... Aber sie konnte sich nicht konzentrieren. Sie wollte nur dieses Schweigen beenden und endlich wissen, was sie bedrohte.

    Sie zuckte zusammen, als sie spürte, dass sich der Geruch feuchter Kleidung erneut in ihre Nase drängte. Sie schlug mit dem Lampenfuß blindlings zu. Sie legte ihre ganze Kraft in diesen Schlag und wurde nach vorn gerissen, als er ins Leere ging.

    Zwei Hände packten sie am Hals, so fest und zielstrebig, als hätte ihr Gegner Katzenaugen. Sie schlug erneut zu. Sie traf. Der Mann presste die Hände zusammen und nahm Ellen Harts Hals in einen erbarmungslosen Würgegriff. Ellen Hart traf ihn mit der Lampe am Kopf. Sie spürte, dass ihr Abwehrkampf vergeblich war. Die schraubende, tödliche Gefahr signalisierenden Hände an ihrem Hals trieben sie in einen Zustand wilder Panik. Sie wehrte sich gegen sie, wusste aber genau, dass ihr Widerstand zwecklos war.

    Sie fühlte, dass ihr die Sinne schwanden, und hörte noch, dass der schwere Lampenfuß, der ihren kraftlos werdenden Fingern entglitt, polternd zu Boden fiel.

    3

    Der Anruf kam, als Morton Philby aus der Morgenzeitung vorlas. Jack O’Reilly hatte sichtlich Mühe, dabei seine Augen offenzuhalten. Die bleierne Schwere in seinen Lidern wurde nicht so sehr von Morton Philbys Stimme erzeugt, auch nicht von dem Umstand, dass es nur zwei Gewaltverbrechen zu melden gab. Vielmehr hatte er sich als Gast einer fröhlichen Party wieder einmal übernommen und nicht die notwendige Kraft besessen, den vielfältigen Lockungen eines kalten Büfetts zu widerstehen.

    Carol nahm den Anruf entgegen. Sie streckte ihrem Mann schweigend den Hörer hin. Er dankte ihr mit einem Lächeln und meldete sich. „Tony Cantrell."

    „Wyler, ertönte eine spröde männliche Stimme am anderen Leitungsende. Sie klang nervös und ungeduldig. „Ich brauche Sie, Sir. Können Sie einen Fall übernehmen? Es geht um Mord.

    „Das lässt sich nicht am Telefon besprechen, sagte Cantrell. „Ich ...

    Der Anrufer fiel ihm ins Wort. „Geld spielt keine Rolle", erklärte er.

    „Das höre ich gern, sagte Cantrell, „aber darauf will ich nicht hinaus. Können Sie zu mir kommen, oder wäre es Ihnen lieber, wenn ich Sie besuchte?

    „Ich bin in einer guten Stunde bei Ihnen", sagte der Anrufer und legte auf.

    Cantrell warf den Hörer aus der Hand.

    „Wyler?, sagte er. „Wyler? Kommt mir irgendwie bekannt vor.

    „Ernie Wyler, Rennfahrer-Ass", sagte Morton Philby, der die Zeitung beiseite gelegt hatte und Carol seine leere Kaffeetasse hinhielt.

    „Butch Wyler, Syndikatsboss", erinnerte sich O’Reilly, der jetzt entschieden munterer wirkte.

    „Spaßvogel!, sagte Morton Philby. „Butch ist seit mindestens sieben Jahren tot.

    „Du vergisst, dass er Kinder hatte, sagte O’Reilly. „Zwei Söhne. Lass mich mal nachrechnen. Sie müssen jetzt um die zwanzig sein.

    „Der Anrufer war älter, sagte Cantrell. „Der Stimme nach zu urteilen hat er die vierzig erreicht oder gar schon überschritten.

    Siebzig Minuten später erwies sich Cantrells Schätzung als zutreffend.

    Cecil Wyler, zweiundvierzig. Er war elegant gekleidet und trug zu einem hellen Blazer mit schwarzer Hose eine große, auffällig karierte Fliege. Als er im Besucherstuhl von Cantrells Schreibtisch ein Bein über das andere legte, entblößte er das dezente Muster teurer Seidensocken.

    Der Besucher hatte einen schmalen Kopf mit grimmigen, verkniffenen Gesichtszügen. Es war anzunehmen, dass sein Aussehen mit dem Grund seines Kommens zusammenhing. Er trug sein dünnes blondes Haar gescheitelt. Es war fast nackenlang, wie es die Mode verlangte. Seine Augen waren hell, klar und blaugrau, wie kleine Eistümpel in der Wintersonne.

    Er legte schweigend zehn Einhundert-Dollar-Noten säuberlich auf Cantrells Schreibtisch.

    Die beiden Männer waren allein. Cantrell hatte gar nicht erst den Vorschlag gemacht, die Männer seines Teams in das Gespräch einzubeziehen. Ein Klient mit Cecil Wylers düsterem Gesichtsausdruck war nur unter vier Augen aufzutauen.

    „Was ist mit dem Geld?", fragte Cantrell.

    „Ein kleiner Vorschuss, sagte Wyler. „Oder sind Sie sich zu fein, wegen eines Callgirls tätig zu werden?

    „Ist sie es, die ermordet wurde?"

    „Ja", sagte Wyler und legte seine Visitenkarte auf den Schreibtisch. Sie war mit einem Goldrand versehen und enthielt außer seinem Namen die Adresse - eine überaus gute, wie Cantrell feststellte.

    „Wie gut kannten Sie die Dame?", fragte Cantrell.

    Cecil Wyler grinste schmerzlich, nur ganz kurz. Dann war sein Gesicht wieder ernst, als sei ihm eingefallen, dass seine Reaktion angesichts der Ereignisse kaum passend war.

    „Ich wollte sie heiraten", sagte er.

    Cantrell lag die Frage auf der Zunge, was einen offenkundig so angesehenen Bürger dazu veranlasst hatte, ein Callgirl ehelichen zu wollen. Aber er verkniff sich diese Worte. Denn schließlich war es nicht seine Sache, über den Wert oder Unwert von Gefühlen zu sprechen.

    „Und?", fragte er stattdessen.

    „Sie wurde heute Nacht in ihrem Schlafzimmer erstochen. Der Täter hat keine Spuren hinterlassen." Der Besucher entnahm seiner Brieftasche ein postkartengroßes Farbfoto. Er legte es vor Cantrell auf den Schreibtisch.

    „Das ist sie, sagte er. „Auf der Rückseite finden Sie die Daten vermerkt. Name, Alter und letzte Adresse.

    Cantrell drehte das Bild herum. Er überflog die Angaben. Dann betrachtete er sich erneut das Foto. Das Mädchen hatte Format gehabt, zumindest äußerlich. Sie sah nicht aus wie jemand, der sich verkauft hatte. Aber das galt für die meisten Spitzengirls dieser Branche.

    „Ich sollte Ihnen sagen, dass Ellen sich in den letzten Monaten nicht mehr mit Männern eingelassen hat - nicht für Geld, meine ich, erklärte Cecil Wyler. Nicht mehr, seitdem sie mich kannte. „Ich ... Er führte den Satz nicht zu Ende.

    „Nun?", fragte Cantrell.

    „Es ist so schwer, darüber zu sprechen. Ein Mädchen wie Ellen heiratet man nicht. Das ist die landläufige Meinung. Vielleicht haben die Leute recht. Aber ich war nun mal entschlossen, die Ansichten von vorurteilsvollen Duckmäusern zu ignorieren. Es wäre gut gegangen, das weiß ich. Ellen war eine bewundernswerte Frau. Sie stammte aus kleinen, sogar aus sehr kleinen Verhältnissen. Sie bot sich eines Tages Männern an, um ihre Armut zu überwinden - und sie machte Schluss mit diesem Geschäft, als sie ihr Ziel erreicht hatte. Sie besitzt eine gutgehende Boutique."

    „Wer hat die Tote gefunden?"

    „Ich."

    „Wann?"

    „Heute Morgen. Um sieben."

    „Eine ungewöhnliche Besuchszeit", sagte Cantrell.

    „Die Polizei hat mich danach zwei Stunden buchstäblich durch die Mangel gedreht, sagte Cecil Wyler. „Ich bin nicht sicher, ob ich in den Augen dieses Rollins schuldig bin. Er untersucht den Fall. Kennen Sie ihn?

    „Ja."

    „Ich mag den Typ nicht. Er entspricht mir zu sehr den Klischeevorstellungen eines tüchtigen Kriminalisten. Er ..."

    „... ist das Beste, was Sie sich für die Aufklärung des Falles wünschen können, fiel Cantrell dem Besucher ins Wort. „Zäh und klug. Ein Mann, der solange am Ball bleibt, bis er das Spiel gewonnen hat.

    „Quatsch, meinte Cecil Wyler. „Wenn ich davon überzeugt wäre, dass das stimmt, brauchte ich keinen Privatdetektiv zu engagieren. Es mag ja sein, dass Rollins was auf dem Kasten hat, aber in einer Stadt wie Chicago ist er doch hoffnungslos überfordert. Da muss er ein Dutzend Fälle gleichzeitig bearbeiten und kann keinem die Aufmerksamkeit widmen, die er verdient. Der Tod des Callgirls, was ist das schon? Sie hat es nicht besser verdient, werden die meisten sagen. Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Man weiß doch, was diese Hohlköpfe reden! Nein, ich möchte ganz sichergehen, dass das Verbrechen gesühnt wird. Deshalb wende ich mich an Sie. Man hat mir gesagt, Sie seien unter den Privatdetektiven dieser Stadt der Beste und Teuerste. Aber zurück zur Sache. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Polizei mich für unschuldig hält, und befürchte eher das Gegenteil. Dabei hatte ich keinen Grund, Ellen etwas anzutun. Lieber Himmel, ich wollte sie heiraten. Heiraten, hören Sie? Ich wollte mit ihr ein neues Leben beginnen. Wir verstanden uns ausgezeichnet. Wir waren aus dem gleichen Holz geschnitzt. Das lag an unserer Ausgangsposition. Ich habe wie Ellen begonnen, ganz, ganz unten. Jetzt besitze ich ein paar Millionen.

    „Sie sind Geschäftsmann?"

    „Ja, ich importiere optische Geräte aus Hongkong", erwiderte Cecil Wyler.

    „Vorbestraft?"

    Zwischen Cecil Wylers Augen bildete sich eine steile Falte.

    „Ja, sagte er zögernd. „Aber was hat das mit diesem Fall zu tun? Als Jugendlicher war ich kriminell. Ich habe geklaut und bin dabei erwischt worden. Das war mir eine Lehre. Ich versuchte, auf die legale Masche erfolgreich zu sein, und entdeckte, dass das viel leichter war. Jetzt bin ich oben. Oder unten, fügte er bitter hinzu. „Ganz wie es beliebt. Ellen gab meinem Leben Auftrieb und Inhalt. Der Mörder hat das zerstört. Ich will, dass er dafür bestraft wird. So einfach ist das."

    „Gibt es kein Tatmotiv? Haben Sie einen bestimmten Verdacht?", fragte Cantrell.

    Cecil Wyler hob das Kinn. Seine blaugrauen Augen waren ruhig auf Cantrell gerichtet.

    „Oh ja, sagte der Besucher langsam und offenbar darauf bedacht, mit seiner Aussage Wirkung zu erzielen. „Ich weiß, wer es getan hat.

    4

    „Und das sagen Sie mir erst jetzt", sagte Cantrell.

    „Ich hatte mir vorgenommen, eine gewisse Reihenfolge einzuhalten", sagte der Besucher. „Dazu noch ein paar Anmerkungen. Heute Nacht - gegen dreiundzwanzig Uhr - rief Ellen mich zu Hause an. Sie war nervös und verstört. Ellen berichtete mir, dass sie einen Mann namens Lightford besucht habe oder besuchen wollte, der aus Gründen, die mir nicht bekannt sind, unter dem Namen Roger Carpenter lebte. Auf dem Weg zu Lightford-Carpenter traf sie in der Halle des Hauses einen Mann, den sie kannte. Keinen Mann aus ihrem intimen Bekanntenkreis, sondern einen, der in ihrer Gegend wohnte und zu ihrer Clique gehörte. Er heißt Herb Asmar. Asmar war das Zusammentreffen sichtlich unangenehm. Er versuchte, sich an Ellen vorbeizumogeln. Ellen sagte mir, dass Asmar Lightford hasste ..

    „Wer ist dieser Asmar?"

    „Ein Krimineller, wie Ellen sagte. Viel mehr weiß ich nicht darüber."

    „Haben Sie dem Lieutenant gesagt, was Sie von Miss Hart gehört haben?"

    „Ja. Ich hoffe, dass die Polizei den Kerl schon gestellt hat."

    „Weiter, bitte."

    „Sie wissen natürlich, dass Lightford tot ist."

    „Ja, es steht in den Morgenzeitungen."

    „Mehr haben Sie dazu nicht zu sagen?"

    „Im Augenblick höre ich interessiert zu", erklärte Cantrell.

    „Ich bin so gut wie fertig, sagte Cecil Wyler. „Ellen nahm Asmar mit nach oben, in Lightfords Wohnung. Dort fanden die beiden Lightfords Leiche. Herb Asmar stotterte erst ein wenig herum. Dann gab er Ellen gegenüber zu, in der Wohnung gewesen zu sein. Aber er bestritt, Lightford erstochen zu haben. Allerdings gab er zu, dass Lightford auf seiner Abschussliste gestanden habe und dass er unterwegs gewesen sei, um mit ihm Schluss zu machen. Asmar behauptete allerdings, nicht gewusst zu haben, dass Roger Carpenter und Dave Lightford identisch seien. Ellen glaubte Asmar nicht. Sie hatte Angst. Sie wusste, dass sie eine für Asmar gefährliche Zeugin geworden war und dass er unter Umständen versuchen könnte, sie zum Schweigen zu bringen. Deshalb rief sie mich an. Ich riet ihr, die Polizei zu informieren, aber davon wollte sie nichts wissen.

    „Warum?", fragte Cantrell.

    „Sie müssen das verstehen. In ihrem Leben stand die Polizei stets auf der anderen Seite. Es waren Ellens Gegner, und sie wollte nichts mit ihnen zu tun haben. Ellens Anruf ließ mir keine Ruhe. Gegen Morgen versuchte ich, Ellen telefonisch zu erreichen. Als sie sich nicht meldete, fuhr ich zu ihr. Ich besitze einen Schlüssel von ihrer Wohnung."

    „Und?"

    „Ich fand Ellen in ihrem Schlafzimmer. Erstochen mit einem einfachen Küchenmesser."

    „Warum wollte Asmar Lightford töten?"

    „Das weiß ich nicht. Ellen meinte, er sei so etwas wie ein Killerprofi."

    Cantrell schob dem Besucher das Geld zu.

    „Ich übernehme den Fall - auch ohne Vorschuss", sagte er.

    5

    Eine Stunde später saßen Cantrell und sein Mitarbeiter Philby, der sich wegen seiner Vorliebe für teure Seidenkrawatten den Spitznamen Silk eingehandelt hatte, im Office von Lieutenant Harry Rollins. Rollins sah ziemlich erschöpft aus. Obwohl es zu seinem Beruf gehörte, auch nachts auf den Beinen zu sein, fiel es ihm zusehends schwerer, sich weiter wachzuhalten. Er trank unentwegt heißen starken Kaffee, um diese Schwäche zu überwinden.

    „Habt ihr Herb Asmar schon geschnappt?", erkundigte sich Cantrell, nachdem er erklärt hatte, weshalb er sich für den Fall interessierte.

    „Nein. Er ist heute Nacht nicht in seine Wohnung zurückgekehrt. So viel steht fest. Die Fahndung läuft auf vollen Touren, aber es wird nicht leicht sein, den Burschen zu schnappen. Er kennt zu viele Leute aus der Unterwelt, und er hat auch die finanziellen Mittel, um sich über Wasser zu halten. Er kann die Stadt bereits verlassen haben, aber ..."

    „Aber?", fragte Cantrell, da der Lieutenant sich unterbrochen hatte, um sich aus einer Thermoskanne Kaffee nachzuschenken.

    „Haltet ihr mit?, fragte er und ließ seinen Blick zwischen Cantrell und Philby hin und her wandern. Beide Männer schüttelten den Kopf. „Wie gesagt, fuhr der Lieutenant fort, „er kann die Stadt bereits verlassen haben. Aber ich bezweifle, dass er das getan hat. Er braucht Chicago. Er kennt diese Stadt, und er hat nur hier das Gefühl, sich wie ein Fisch im Wasser bewegen zu können."

    Das Telefon klingelte. Der Lieutenant meldete sich. Er spitzte die Lippen und wies auf den Zweithörer. Cantrell nahm ihn ab und Philby versuchte mitzuhören.

    Die Zentrale stöpselte das Gespräch um.

    „Asmar", ertönte es im nächsten Augenblick

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