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Die unheimliche Fracht: Die großen Western Classic 38 – Western
Die unheimliche Fracht: Die großen Western Classic 38 – Western
Die unheimliche Fracht: Die großen Western Classic 38 – Western
eBook129 Seiten1 Stunde

Die unheimliche Fracht: Die großen Western Classic 38 – Western

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Die großen Western Classic
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.

Fäuste schlagen an die Türen, hämmern auf Tischplatten herum, donnern an Schränke. Dazu ertönen, sich blitzschnell über das ganze Jail mit seinen drei Stockwerken fortpflanzend, die grimmigen, wilden Rufe der Sträflinge. Einer von ihnen hat versucht, aus der Hölle von Saint Quentin zu entfliehen, aber man hat ihn erwischt. Dennoch gibt es nichts, was in den Köpfen der Sträflinge mehr umherspukt als die Flucht, der Gedanke an die goldene Freiheit. Jeder Sträfling kennt die Strafe für Ausbruchsversuch, und jeder hasst auf seine eigene Art die Wächter und dieses verfluchte Gefängnis. »Rankin, du Satan«, knurrt Christie und gibt dem Banditen einen Schubs. »Daran wirst du noch denken. Hast du zu reden, wenn du nicht gefragt bist?« »Nicht schlagen … Aaah, aah!« Rankins markerschütternde Schreie lassen das Dröhnen der Stiefel verstummen. Der Bandit wälzt sich brüllend am Boden, rollt hin und her und schreit dabei: »Ah, nicht doch, ich, hab nichts getan. Nicht schlagen! Aaah – oaaah!« Und dann bricht die Hölle los, in den Zellen scheinen keine Menschen, sondern Wölfe zu sitzen. Das Geheul, das nach einem bösartigen Schweigen nun einsetzt, muss außerhalb des Jails zu hören sein. »Schweine, Schweine! Totschläger – Mörder! Ihr Mördergesindel!« »Allmächtiger«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. März 2020
ISBN9783740962845
Die unheimliche Fracht: Die großen Western Classic 38 – Western

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    Buchvorschau

    Die unheimliche Fracht - Frank Callahan

    Die großen Western Classic

    – 38 –

    Die unheimliche Fracht

    Frank Callahan

    Fäuste schlagen an die Türen, hämmern auf Tischplatten herum, donnern an Schränke. Dazu ertönen, sich blitzschnell über das ganze Jail mit seinen drei Stockwerken fortpflanzend, die grimmigen, wilden Rufe der Sträflinge.

    Einer von ihnen hat versucht, aus der Hölle von Saint Quentin zu entfliehen, aber man hat ihn erwischt. Dennoch gibt es nichts, was in den Köpfen der Sträflinge mehr umherspukt als die Flucht, der Gedanke an die goldene Freiheit.

    Jeder Sträfling kennt die Strafe für Ausbruchsversuch, und jeder hasst auf seine eigene Art die Wächter und dieses verfluchte Gefängnis.

    »Rankin, du Satan«, knurrt Christie und gibt dem Banditen einen Schubs. »Daran wirst du noch denken. Hast du zu reden, wenn du nicht gefragt bist?«

    »Nicht schlagen … Aaah, aah!«

    Rankins markerschütternde Schreie lassen das Dröhnen der Stiefel verstummen. Der Bandit wälzt sich brüllend am Boden, rollt hin und her und schreit dabei: »Ah, nicht doch, ich, hab nichts getan. Nicht schlagen! Aaah – oaaah!«

    Und dann bricht die Hölle los, in den Zellen scheinen keine Menschen, sondern Wölfe zu sitzen. Das Geheul, das nach einem bösartigen Schweigen nun einsetzt, muss außerhalb des Jails zu hören sein.

    »Schweine, Schweine! Totschläger – Mörder! Ihr Mördergesindel!«

    »Allmächtiger«, sagt Larabee keuchend und ist mit zwei Sätzen bei Rankin. »Das hast du Halunke nicht umsonst getan, Rankin. Versuchter Aufruhr, mein Freund. Hoch mit dir, Mensch! Daran denkst du noch, das verspreche ich dir.«

    Andere Wärter rennen durch die Gänge, stürmen auf die Glocken zu und beginnen zu läuten. Die schrillen Klänge vermischen sich mit dem Geschrei der Sträflinge zu einem Furioso. Dann klappern die Schritte in den Gängen vor den Zellen. Die ersten Türen werden aufgerissen.

    Und seltsam, in den Zellen, die offen sind, schreit niemand mehr. Sie liegen friedlich auf ihren Pritschen und haben zum Teil die Decken über den Ohren, scheinen zu schlafen.

    »Ruhe, sonst gibt es drei Tage kein warmes Essen!«

    Das Geschrei verebbt langsam. Der große Bau kommt Larabee nach wenigen Minuten wie ausgestorben vor.

    »Zelle schließen! Und dann weg mit dem Kerl!«

    Ja, denkt Rankin, nur weg hier. Je eher, desto besser, Mr Larabee. Du hättest dir die Füllungen der Schrankrückwand doch genauer ansehen sollen, aber das findet ihr Narren nie. Ihr müsstet schon die ganze Rückwand auseinanderreißen. Die Füllungen sitzen in Nuten. Mit einem Draht kann man die Nuten so sauber machen, dass ein Loch entsteht. Und in das Loch kann man etwas stecken, wenn man es erst hat. Zum Beispiel eine Schnur.

    Irgendwo in der Rückwand von zwei Schränken in zwei verschiedenen Zellen stecken Schnüre. Sie sind schwarz, glänzen leicht und haben eine Seele aus einer Pulvermischung. Sie brauchen nur noch die Sprengpatronen, dann …

    Aber das weiß Larabee nicht.

    Und er wird es zu spät erfahren.

    *

    Harrington atmet rasselnd, zieht automatisch die Schnursäge mit Ashton hin und her. Seit einer Woche scheint die Sonne wie durch ein Brennglas in den Steinbruch herab. Gegen Mittag ist die Hitze kaum noch zu ertragen, darum fangen sie jetzt früher mit der Arbeit an und machen eine anderthalbstündige Pause.

    Happy Jack Harrington ist alles andere als das, was sein Spitzname besagt. Er ist nicht glücklich. Happy Jack Harrington hat die Wut im Bauch, seit Wochen.

    »Verfluchte Schinderei!«, mault er. »Einmal möchte ich’s erleben, einmal nur, verstehst du, Ashton? Ich möchte Aufseher sein – und die Aufseher Gefangene. Denen würde ich einheizen, bis ihnen das Wasser im …«

    »Ich würde sie Steine schleppen lassen«, sagt Ashton schnaufend. »Von einem Haufen zum anderen und dann wieder zurück, bis sie umfielen in der verfluchten Hitze, ihre Zungen heraushängen ließen und glaubten, sie seien Klippfische.«

    »Na, habt ihr noch Luft zum Reden?«, fragt hinter ihnen plötzlich Darwin, der zweite Posten. »Dann arbeitet mal einen Schlag schneller, ihr Banditen. Los, legt zu!«

    Er bleibt abwartend stehen und grinst.

    Als Darwin endlich davongeht, knirscht Happy Jack Harrington mit den Zähnen.

    »Den kaufe ich mir noch mal, Ashton. Ah, da kommt das Essen.«

    In den Steinbruch führen zwei Wege. Der obere auf halber Wandhöhe entlang und drüben wieder hinaus. Dort taucht der Wagen auf, nimmt dann den Talweg und rollt in die Tiefe des Steinbruchs.

    Ein Ende Schiene ersetzt die Glocke. Kaum ertönt der erste Ton, als einer losrennt, um zuerst am Wagen zu sein, auf dem die beiden Kessel stehen.

    »Ratte Kenton, wer sonst«, knurrt Ashton. »Der ist immer zuerst da. Hat ewig Hunger, aber dicker wird er nicht. Dabei hat er schon einen feinen Job, der Kerl.«

    Happy Jack Harrington beobachtet »Ratte« Kenton genau. Ihm fällt ein, dass Kenton bis vor einer Woche an der Steinsäge arbeitete. Als die Hitze kam, erhielt Kenton den Job, die Quaderblöcke mit dem Karren nach oben zu fahren. So kommt Kenton neuerdings immer wieder an die frische Luft und braucht nicht wie die anderen in der brütenden Hitze zu arbeiten.

    »He, Happy, komm an den Napf!«, sagt Ashton. »Was ist denn los, Mann?«

    »Nichts«, sagt Happy Jack, lässt die Säge los und geht neben ihm her. »Du, Ashton, wo steckte der Kerl eigentlich, als sie Henry mit dem Seil erwischten?«

    »Die Ratte? Warte mal.«

    Ashton blickt sich um, deutet dann kurz auf die Wand und den oberen Weg.

    »Dort«, sagt er mit Bestimmtheit. »Sie brauchten da oben gerade Steine. Ich weiß es genau, ich war ja selbst oben.«

    Happy Jack bleibt stehen und starrt auf die Wand, die Blöcke oben, die dunklen Schatten dazwischen.

    In den letzten vier Monaten ist es der vierte Fall gewesen, dass man bei jemanden etwas gefunden hat, mit dem man einen Ausbruchversuch einleiten konnte. Da war Stafford, der die Wagen in Ordnung hält. Bei dem fand man eine Feile und einen Bohrer. Danach Jeffrey, der Nachschlüssel besaß. Der dritte Mann hatte sich mit den beiden anderen Zellenpartnern darangemacht, das Fenster und die Stäbe zu lockern. Und dann kam die verdammte Sache mit Rankins Strick.

    Zufall? Gleich viermal Zufall? Happy Jack Harrington glaubt nicht an so viele Zufälle.

    »So, du warst oben. Und Ratte Kenton hat mit dir gearbeitet, Ashton? Bist du ganz sicher?«

    »Natürlich.«

    Wenig später sitzen sie zusammen und löffeln die Bohnensuppe. Und wieder blickt Happy Jack Harrington zu Kenton hinüber. In ihrer Nähe ist niemand, die Gruppen arbeiten verstreut im Steinbruch. Man hat Rankin ganz oben eingesetzt. Lowry ist mit dem Steinekarren beschäftigt. Morris hat Keile zu schlagen. Und Tom Kelly, der fünfte Mann Harringtons, steckt im linken Teil des Steinbruchs.

    Happy Jack löffelt schweigsam, aber seine Gedanken arbeiten ohne Unterlass. Es hat Gerüchte gegeben, dass unter den Sträflingen ein Spitzel stecken müsste, aber die Gerüchte sind nun verstummt.

    Harrington kennt alle Sträflinge. Hat er keinen von ihnen bisher verdächtigt, dann fragt er sich nun, warum »Ratte« Kenton den feinen Job am Eselskarren bekommen haben mag.

    »Du, Ashton.«

    Happy Jack hat genug gegessen, ihm schmeckt es heute nicht.

    »Ja, was ist?«

    »Kenton hat also bei euch gehockt, als die Geschichte mit Rankin passierte. Neben dir?«

    »Nicht neben mir, der hockt immer allein. Du weißt doch, dass keiner ihn mag. Er setzt sich zwischen die Felsen, abseits von uns.«

    »Wo?«

    »Siehst du die Wegbiegung mit den großen Steinen davor?«

    »Ja. Und, war er immer allein?«

    »Ja. Hör mal, Jack, du denkst doch nicht, dass Kenton …«

    »Dem Rattengesicht traue ich nicht über den Weg. Komm mit, Ashton!«

    Sie bringen ihre Blechnäpfe zurück, machen dann aber einen Umweg und halten zwischen den Steinen an. Es ist die Stelle, an der Rankin ein Seil versteckte und sich die Stränge in die Hosennähte zog.

    Happy Jack Harrington dreht sich um, blickt auf die schroffen Felsen an der Wegbiegung.

    »Ashton, komm her!«

    Für Ashton genügt ein Blick. Er zuckt zusammen.

    »Man kann von oben alles sehen, was zwischen den Steinen hier geschieht. Aber er müsste schon auf die Felsen gestiegen sein, um herabzublicken.«

    »Hat er das getan, weißt du das noch?«, fragt Happy Jack. »Saß er genau dort?«

    »Nicht auf den Felsen, Happy. Er hockte zwischen ihnen im Schatten.«

    Harrington geht auf die steile Wand zu und wartet in ihrem Schatten, bis Kenton wieder unter seinem Karren liegt. Zwar stehen ganz oben auf der Wand die Wachtposten, aber die Sträflinge können sich im Steinbruch frei bewegen. Es ist unmöglich, über die Wände zu steigen und zu flüchten.

    Keine zwei Minuten darauf ist Harrington, dem Ashton folgt, auf dem Weg und an den Felsen.

    »Wo saß ›Ratte‹, Ashton?«

    »Hier, hinter dem nächsten Block.«

    Happy Jack macht drei Schritte, dann bleibt er stehen und blickt auf die Aschenreste in dem Spalt zwischen den Steinen. Es hat wochenlang nicht geregnet. Die beiden Felsblöcke klaffen hier auseinander. Eine Art Kimme gibt den Blick auf den Steinbruch und jene Ansammlung von Blöcken frei, in deren Mitte sich Rankin die Hosen auszog und den Strick versteckte.

    Ashton wird bleich, als er von der großen Hand Happy

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