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Arizona-Trail: G.F. Barner 268 – Western
Arizona-Trail: G.F. Barner 268 – Western
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eBook129 Seiten1 Stunde

Arizona-Trail: G.F. Barner 268 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

»Joe!« »Hallo«, sagte Clayd knapp. Er reckte sich etwas, ein Mann von über sechs Fuß Größe, der meist zusammengesunken auf Indianerweise im Sattel saß. »Kaycee war also hier?« »Ja«, brachte Nicholls mühsam heraus. Die Furcht war noch nicht aus seinem Gesicht verschwunden. Er kannte Joe Clayd und wußte, wie gefährlich es sein konnte, diesen großen, schweigsamen Mann zu reizen. »Wir haben ihn zum Doc gefahren.« »So, warum?« »Sydney Mercer war hier, Clayd«, stieß Nicholls durch die Zähne. »Kaycee lud gerade auf, Mercer kam herein. Weiß verdammt nicht, woher er so schnell erschien. Er beschimpfte nicht Kaycee, wenn man davon absieht, daß er ihn einen Speichellecker und Hundesohn nannte, er beschimpfte dich auf eine verdammt schmutzige Art und Weise, bis Kaycee ihm sagte, er solle sein verdammtes, ungewaschenes Maul halten. Danach redeten sie ein wenig wilder, bis Kaycee genug hatte und auf Mercer los ging. Er landete wirklich den ersten Schlag, und Mercer fiel um.« »Allerhand für das Leichtgewicht Kaycee«, stellte Clayd so kühl fest, als hätte er über das Wetter gesprochen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum11. Apr. 2023
ISBN9783987577109
Arizona-Trail: G.F. Barner 268 – Western

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    Buchvorschau

    Arizona-Trail - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 268 –

    Arizona-Trail

    G.F. Barner

    »Joe!«

    »Hallo«, sagte Clayd knapp. Er reckte sich etwas, ein Mann von über sechs Fuß Größe, der meist zusammengesunken auf Indianerweise im Sattel saß. »Kaycee war also hier?«

    »Ja«, brachte Nicholls mühsam heraus. Die Furcht war noch nicht aus seinem Gesicht verschwunden. Er kannte Joe Clayd und wußte, wie gefährlich es sein konnte, diesen großen, schweigsamen Mann zu reizen. »Wir haben ihn zum Doc gefahren.«

    »So, warum?«

    »Sydney Mercer war hier, Clayd«, stieß Nicholls durch die Zähne. »Kaycee lud gerade auf, Mercer kam herein. Weiß verdammt nicht, woher er so schnell erschien. Er beschimpfte nicht Kaycee, wenn man davon absieht, daß er ihn einen Speichellecker und Hundesohn nannte, er beschimpfte dich auf eine verdammt schmutzige Art und Weise, bis Kaycee ihm sagte, er solle sein verdammtes, ungewaschenes Maul halten. Danach redeten sie ein wenig wilder, bis Kaycee genug hatte und auf Mercer los ging. Er landete wirklich den ersten Schlag, und Mercer fiel um.«

    »Allerhand für das Leichtgewicht Kaycee«, stellte Clayd so kühl fest, als hätte er über das Wetter gesprochen. »Und dann?«

    »Nun, Mercer flog gegen den Wagen, aber er zog seinen Revolver. Er war ein wenig schneller als Kaycee. Seine Kugel traf Kaycee in die linke Schulter. Es war Zeit für deinen Mann aufzuhören oder getötet zu werden.«

    »Und was hast du getan?«

    »Ich nahm meine Schrotflinte. Daraufhin hatte Syd Mercer genug und ging weg. Aber er schwor, er würde euch beide umbringen. Schließlich hättet ihr seinen kleinen Bruder auf dem Gewissen. Solange er den Tod seines Bruders nicht gerächt hätte, könnte er nicht ruhig schlafen. Das war es so ungefähr, Joe.«

    »Und wo ist Syd Mercer jetzt?«

    »Das weiß der Satan«, knurrte Nicholls. »Joe, ich konnte nichts tun, es ging verdammt zu schnell mit den beiden los, glaubst du mir?«

    »Sicher, Nicholls, sicher«, erwiderte Clayd knapp. »Welche Richtung ist der Kerl geritten?«

    »Nach Osten, soviel ich gesehen habe, Clayd. Hör zu, wir alle kennen die Mercers, dieses Halbblutgesindel. Du hast damals einen Fehler gemacht, du hättest nicht nur Jingo Mercer, sondern auch Sydney töten sollen. Stimmt es, daß er dabei war, als sie euch damals die Pferde stehlen wollten? Kaycee sagte es dem Burschen ins Gesicht.«

    »Kein Beweis, obwohl Syd ganz sicher dabei war, nur verschwanden drei der Kerle so schnell, daß niemand von uns sie genau sehen konnte, Nicholls. Ich denke schon, daß Syd damals mit seinem kleinen Bruder auf ›Pferdejagd‹ war. Nun gut. Schlimm mit Kaycee?«

    »No, der Doc meinte, Kaycee würde wieder fahren können – nach ein paar Tagen.«

    »Das fehlt noch«, brummte Clayd. »Ich habe elf Männer und fast dreihundert Pferde beisammen. Da wird jede Hand gebraucht. Well, ich gehe und sehe mir an, was Kaycee macht.«

    Er sah eine Anzahl Pakete und Säcke auf der Laderampe stehen und hob fragend die Brauen.

    »Nicholls, noch nicht alles geladen, was?«

    »No, Joe, aber es ist nicht mehr viel. Wenn du meine Meinung hören willst, dann muß der Strolch Mercer euch beobachtet und Kaycee hierher verfolgt haben.«

    »Was sonst?«

    Das war alles, was Clayd noch sagte. Dann nahm er die Zügel hoch und schlug seinem Pferd leicht die Hacken ein. Der große dunkelbraune Wallach sprang an und fegte im Handumdrehen aus dem Hof.

    Nicholls sah Clayd nach und biß sich auf die Lippen. Jenseits der Straße hatten sich einige Männer aufgestellt, die Clayd genauso beobachteten wie der Storebesitzer. Sie alle wußten, daß man Clayd selbst angreifen, niemals aber auf einen seiner Männer losgehen durfte, wollte man Clayd nicht wild machen.

    Obwohl Syd Mercer ein Ungeheuer mit der Kraft eines Ochsen war und zudem noch schnell wie eine Klapperschlange mit seinem Colt, Mercer mußte sich hüten, Clayd zu begegnen.

    Vielleicht starb nun auch noch der zweite und damit letzte Mercer. Diese Burschen, deren Vater eine Mexikanerin aus Sonora irgendwo auf der Höhe Arizonas geheiratet hatte, waren wie die Wilden aufgewachsen. Ihr Vater hatte ihnen das Leben eines Säufers und Diebes vorgemacht, und sie waren in seine Fußstapfen getreten. Allerdings hatten sie es schlimmer als der alte Mercer getrieben.

    Die Mercers hätten nie versuchen dürfen, ausgerechnet Joe Clayd Pferde zu stehlen. Jingo war dabei gestorben, und es konnte passieren, daß Sydney Mercer auch noch ins Gras biß.

    *

    Clayd schob sich um die Tür und sah auf den Rücken des alten Doc Abrahams. Abrahams verbarg mit seiner etwas fülligen Gestalt Kaycee. Der magere, mittelgroße Kaycee lag auf dem Rücken. Er hielt die Beine angezogen und stieß leise Flüche aus. Neben dem Sofa, das mit Leder bezogen war und auf dem schon zwanzig oder mehr Männer sich Kugeln hatten entfernen lassen, stand der Tisch. Blutbeschmiertes Leinen formte sich zu einem Ballen. Einige Instrumente sagten Clayd einige Dinge über das, was bereits geschehen war.

    Dann knackte eine Diele unter Clayds schwerem Tritt, und Doc Abrahams wendete den Kopf. Dadurch gab er Clayd die Sicht auf Kaycees scharfgeschnittenes, faltiges Gesicht frei. Kaycee war blaß und hielt die Augen geschlossen. Immerhin aber schien er noch Kraft genug zu haben, fluchen zu können.

    »Der dreckige… Mischling«, stieß Kaycee heraus. »Wenn ich ihn noch mal sehe… dachte nicht, daß er so schnell wäre. Hol ihn der Satan, er schoß…«

    »Du hast Besuch«, unterbrach Abraham sein Gefluche. »Jemand ist da, der dich ansehen will.«

    Kaycee machte die Augen auf und wendete sacht den Kopf. Er sah Clayd nun und schluckte. Einen Moment herrschte absolutes Stillschweigen im Zimmer.

    »Ich konnte es nicht schlucken«, stieß Kaycee dann durch die Zähne. »Er nannte dich einen verdammten, schmutzigen Hundesohn und Mörder. Und da bin ich…«

    »Und da bist du ein Narr gewesen«, stellte Clayd kühl fest. »Wenn ein kleiner Straßenköter einen großen Wolf anblafft, dann muß er sich nicht wundern, gebissen zu werden. Daß du immer mit dem Kopf durch jede Wand gehen mußt.«

    »Ich hätte ihn…«

    »Du hättest gar nichts tun sollen«, antwortete Clayd knapp. »Doc, wie weit ist er, kann er liegen und gefahren werden?«

    »Er ist zäh wie eine Katze«, brummte Abrahams. »Joe, eine Handbreit weiter rechts, und die Kugel hätte ihn ins Jenseits geblasen. Er hat viel Blut verloren, ich denke aber, er hält einige Dinge aus.«

    »Ja, er kann auf der Ranch bleiben.«

    Kaycee fuhr zusammen, als hätte Clayd ihm einen Peitschenhieb verpaßt. Der kleine schmächtige Mann, dem man seine Härte nicht auf den ersten Blick ansehen konnte, japste hörbar.

    »Kommt nicht in Frage. Wir gehen mit den Pferden tausendsiebenhundert Meilen weit nach Kalifornien, und ich soll auf der Ranch bleiben? Den Teufel werde ich tun. Ich kann sogar reiten, wenn ich will, verstanden, Joe?«

    »Du bist verwundet«, wies Clayd ihn kühl ab. »Wer nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist, kann nicht helfen. Er muß zurückbleiben. Das hatte ich vorher gesagt, wie?«

    »Aber du kannst doch nicht ohne mich los?« fragte der kleine Mann. Die Farbe schoß in sein Gesicht zurück. »Hölle, ich rede wie ein Indianer, ich kämpfe wie zehn, was willst du ohne mich tun?«

    »Mich auf mich selbst verlassen«, antwortete Clayd trocken. »Wer sich leichtsinnig in eine Schießerei einläßt, der bleibt. Sicher werden die anderen unterwegs eine Menge Spaß bekommen und immer davon reden, daß Kaycee ihn nicht mitmachen kann. Ich hörte, in Südkalifornien soll es die prächtigsten Girls geben.«

    Doc Abrahams hatte Clayd selten so viel reden hören. Er sah nun, daß Kaycee zu grinsen begann und begriff nicht, warum der kleine, hagere Mann sich noch freute. Kaycee schloß die Augen und murmelte: »Hast du verdammter Kerl mir einen Schreck eingejagt. Ich verspreche dir, ich mache dir unterwegs keinen Ärger. Legt mich nur auf einen ordentlichen Berg Alfalfagras, dann halte ich die Fahrt die ersten zweihundert Meilen aus. Und danach sitze ich im Sattel.«

    Endlich verstand Abrahams, daß Clayds lange Rede das Zugeständnis sein sollte, Kaycee doch mitzunehmen.

    »Was, du willst diesen halbtoten Kerl mitschleppen?« fragte er verstört. »Joe, das hält er nicht durch.«

    »Ohne ihn würde mir der verdammte Auftrieb keinen Spaß machen. Ich käme mir einarmig vor«, erwiderte Clayd. »Well, Doc, faß an, wir bringen ihn auf den Wagen. Bei Nicholls gibt es diese neumodernen Matratzen. Ich werde eine mitnehmen und ihn daraufpacken.«

    Als Clayd mit Abrahams Hilfe Kaycee hinaustrug, erkannte der Doc, warum Clayds Leute angeblich für den großen Burschen durch die Hölle gingen. Es gab sicher in ganz Nordtexas keinen einzigen Pferderancher, der so für seine Männer sorgte und sich um sie Gedanken machte.

    Kaycee gab keinen Laut von sich. Er schwieg eisern, obwohl er sicherlich beim Heraufheben auf den Wagen Schmerzen hatte. Wenig später lag er auf ein paar leeren Säcken einigermaßen weich. Joe Clayd stieg auf den Bock, nahm die Zügel hoch und sah sich kurz nach Kaycee um.

    »Na?«

    »In Ordnung. Fahr an, Joe, aber nicht zu vorsichtig. Geht es nicht, bleibe ich freiwillig.«

    »Wie du willst.«

    Der Wagen schwenkte im Bogen nach Norden. Es ging die Straße hoch und wieder zur Main Street.

    Links lag der Alhambra Saloon, und es war seltsam, daß sich niemand auf dem Vorbau befand. Schräg gegenüber war das Rio Grande Hotel. Vor ihm standen einige Männer. Sie sahen Clayd auftauchen, blickten wie die wenigen Burschen vor dem General Store zu ihm hin, und einer hob die Hand.

    Es war Dunning, ein Mann, der früher für Clayd geritten war. Clayd sah die verstohlene Bewegung, als er auf der Höhe des Alhambras war. Langsam drehte Clayd den Kopf herum. Und dann wußte er, weshalb

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