Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Ruby und der Tramp: G.F. Barner 208 – Western
Ruby und der Tramp: G.F. Barner 208 – Western
Ruby und der Tramp: G.F. Barner 208 – Western
eBook122 Seiten1 Stunde

Ruby und der Tramp: G.F. Barner 208 – Western

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Die Nacht ist wie ein schwarzes Tuch, und das spärliche Licht, das durch das Fenster und die Gitter fällt, sieht seine unbeholfenen Bewegungen, mit denen er hantiert. Jeff Harris starrt auf die Tür, hinter der er die Stimmen hört. »Er ist weiter nichts als ein dreckiger Landstreicher, Steve!«, sagt jemand. »Was denkst du, wird man sagen, wenn sie erfahren, dass wir dir geholfen haben?« »Nichts!«, sagt die Stimme, die dem Sheriff von Caldwell in Idaho gehört. »Ich kann mir meine Leute aussuchen! Oder?« »Aber er ist ein Mörder!«, sagt der andere Mann wieder heiser. »Er hat geschossen.« »Er hatte Bens Gewehr in der Hand, das hat jeder Mensch gesehen!«, erwidert der Sheriff knapp. »Natürlich war es dunkel! Und natürlich sagt er, dass er in dem Wirrwarr das Gewehr fand. Er lügt sicher!« Jeff Harris schweigt in seiner Zelle und umschließt den Revolver in seiner Hand. Er sitzt auf dem Rand der Pritsche und hört sie reden. Und auf einmal sagt er leise und sehr bitter: »Ich habe es nicht getan!
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum7. Sept. 2021
ISBN9783740984601
Ruby und der Tramp: G.F. Barner 208 – Western

Mehr von G.F. Barner lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Ruby und der Tramp

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Westliche Literatur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Ruby und der Tramp

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Ruby und der Tramp - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 208 –

    Ruby und der Tramp

    G.F. Barner

    Die Nacht ist wie ein schwarzes Tuch, und das spärliche Licht, das durch das Fenster und die Gitter fällt, sieht seine unbeholfenen Bewegungen, mit denen er hantiert.

    Jeff Harris starrt auf die Tür, hinter der er die Stimmen hört.

    »Er ist weiter nichts als ein dreckiger Landstreicher, Steve!«, sagt jemand. »Was denkst du, wird man sagen, wenn sie erfahren, dass wir dir geholfen haben?«

    »Nichts!«, sagt die Stimme, die dem Sheriff von Caldwell in Idaho gehört. »Ich kann mir meine Leute aussuchen! Oder?«

    »Aber er ist ein Mörder!«, sagt der andere Mann wieder heiser. »Er hat geschossen.«

    »Er hatte Bens Gewehr in der Hand, das hat jeder Mensch gesehen!«, erwidert der Sheriff knapp. »Natürlich war es dunkel! Und natürlich sagt er, dass er in dem Wirrwarr das Gewehr fand. Er lügt sicher!«

    Jeff Harris schweigt in seiner Zelle und umschließt den Revolver in seiner Hand. Er sitzt auf dem Rand der Pritsche und hört sie reden. Und auf einmal sagt er leise und sehr bitter: »Ich habe es nicht getan! Verdammt, ich war es nicht! Ich kannte den Mann kaum, wenn er mich auch einen verdammten Tramp und Herumtreiber geschimpft hatte. Aber darum bringt man keinen Mann um. Diese Narren! Ich war es nicht, ich sah nur den Blitz hinter dem Tresen und warf mich hin. Und da polterte das Gewehr mir auf die Finger!«

    Er steckt den Revolver unter seine alte Jacke in den Hosenbund.

    Und dann sitzt er wieder auf der Pritsche, und die Männer drüben reden jetzt leiser.

    Jeff Harris denkt an den Tag vor einer Woche, als er nach Caldwell kam und Arbeit suchte. Ein Mann ohne Revolver, ohne Pferd und ohne Hoffnung Jeff Harris denkt an Twin Falls und an die drei Burschen, die ihn zusammenschlugen und ihm alles wegnahmen, was er besaß.

    »Ich war ein Narr!«, sagt er bitter. »Ich gab meinen letzten Dollar aus in dieser verräucherten Kneipe. Und als Dank dafür schlugen sie mir einen Revolver über den Schädel und verschwanden mit meinen Waffen und meinem Pferd!«

    Seit dem Tag, an dem ihn die Transportgesellschaft von Ely entließ, hat er nichts als Pech.

    »Ich kam hierher und fand eine Arbeit in der Wells Fargo als Sackträger!«, murmelt er bitter. »Das ging so lange gut, bis mir dieser verdammte Ben Sullivan ein Bein stellte und ich mit dem Sack hinfiel. Dabei verschüttete ich den Zucker, und der Boss warf mich hinaus. Nun gut, ich habe diesem großmäuligen Sullivan die Nase ein wenig schief gesetzt als Dank für den Beintritt! Aber umbringen? Ich habe nie daran gedacht, den gemeinen Burschen umzubringen! Und dafür sitze ich jetzt hier. Sie suchen einen Schuldigen. Und sie haben ihn gefunden! Er heißt Jeff Harris!«

    Jeff hört die Worte drüben deutlicher und wird jäh blass.

    »Steve!«, sagt der eine Mann, »was immer die Leute denken werden, aber es genügt, wenn einer von uns dir hilft, den Kerl wegzuschaffen. Wenn Sullivans Bruder kommt, holen sie ihn hier heraus und hängen ihn an den nächsten Ast. Die Herde Sullivans ist keine zwanzig Meilen weit entfernt! Er kann jeden Augenblick kommen, Steve! Und du bist als Sheriff für ihn verantwortlich!«

    »Sullivan!«, sagt Jeff Harris entsetzt. »Wer kennt Roger Sullivan nicht? Verdammt, wenn der wilde Bursche kommt und hört, dass ich seinen kleinen Bruder auf die Nase legte, wird er das Jail in die Luft sprengen. Und lebe ich dann immer noch, hängt er mich auf. Großer Gott, Sullivan hat dreißig Männer in seiner rauen Trailmannschaft. Wenn er mich findet, ist es aus!«

    Drüben sagt der Sheriff gerade: »Lucky, soll Sullivan wissen, dass ihr mir geholfen habt, das ist gleich. Er kann nicht vor morgen Mittag hier sein, wie! Bis dahin bin ich mit Harris in Boise im Jail. Und da bekommt er ihn nicht heraus!«

    »Ja, schön!«, brummt einer der Männer grimmig. »Aber auf uns wird er eine so prächtige Wut haben, dass er Jagd auf unsere Skalps macht! Vielleicht ist es wahr, dass Ben Sullivan nicht viel taugte, aber bei den Sullivans zählt das nicht. Roger will den Mörder seines Bruders haben. Und ganz sicher bekommt er ihn auch! Und sage dir, selbst das Jail von Boise ist nicht sicher für Harris!«

    »Das wagt er nicht!«, erwidert der Sheriff kurz. »Gut, ich bringe ihn hin, und Mart hilft mir. Ihr anderen geht jetzt besser vorn heraus und Mart geht mit. Verschwindet aus der Stadt, dreht dann aber um, und Mart kommt hinten herum zurück. Da sieht ihn niemand! Wir verschwinden mit Harris nach hinten hinaus! Los, verschwindet.«

    Drüben schurren Stühle, dann trampeln Stiefel auf den Dielen, eine Tür klappt.

    Dann kommen die Schritte des Sheriffs über die Dielen und wandern genau auf die Tür zu.

    Im nächsten Augenblick ist die Zelle hell, und die vierschrötige Gestalt von Steve Kent ist da.

    Kent sieht seinen Gefangenen auf der Pritsche hocken und sagt barsch: »Harris, ich muss dich wegbringen! Los, Mann, steh auf und komm heraus! Du hast von Roger Sullivan genug gehört, schätze ich, wie?«

    »Ja, ich schätze auch!«, erwidert Harris heiser und steht auf. »Kent, ich sage es noch einmal, ich war es nicht! Ich habe diesen Jungen nicht erschossen! Das Gewehr fiel auf meine Finger und …«

    »Harris!«, sagt er gelangweilt. »Wo soll denn auf einmal jemand hinter dem Tresen hergekommen sein? Du musst dir eine bessere Geschichte einfallen lassen! Hinter dem Tresen war nur Budd Sharp, der Keeper! Und der hat niemand neben sich gehabt!«

    »Er lag am Boden, dieser Feigling, als es knallte und die Lampe ausging!«, sagt Harris bitter. »Ich sah den Blitz und einen Schatten, aber es war nicht Sharp! Verdammt, warum glaubst du mir nicht, Mann? Sicher hatte Ben Sullivan nicht nur einen Feind in dieser Stadt!«

    »Er hatte niemand, der ihn verprügelt hatte!«, erwidert der Sheriff grimmig. »Niemand, Harris – außer dir! Und du hast ihn erschossen! Dazu mit seinem eigenen Gewehr!«

    »Du bist wahnsinnig, ich hatte keinen Grund! Ich wusste nicht einmal, dass es sein Gewehr war!«

    »Sein Pferd stand draußen im Hof!«, brummt der Sheriff. »Und du warst ein paar Minuten hinten herausgegangen! Ist das wahr?«

    »Aber dabei holte ich doch das verdammte Gewehr nicht herein!«, sagt Harris heiser. »Ich hätte es in meinem Rock verstecken müssen, was? Und wie geht das, frage ich dich?«

    »Du hast es an die Seitentür im Flur neben den Tresen gestellt! Streite es doch nicht dauernd ab, Mann! Und jetzt raus mit dir!«

    Jeff Harris zieht den Kopf zwischen die Schultern und geht langsam aus der Zelle. Und einen Augenblick denkt er an den Revolver unter seiner Jacke und die Narrheit dieses Sheriffs, der ihn unbedingt zum Mörder machen will.

    Er geht durch die Gittertür in den Gang und von dort aus in den Raum des Office hinein.

    Und da sagt hinter ihm Steve Kent hart: »Was immer in deinem Kopf vor sich gehen sollte, Harris, aber versuche nur nichts! Für mich ist es leicht, verstehst du, mein Freund?«

    Und Harris versteht es ganz genau. Es ist sicher leichter für den Sheriff, einen flüchtenden oder etwas versuchenden Gefangenen zu erschießen, als ihn über zwanzig raue Meilen nach Boise zu schaffen. Ein toter Mann macht Kent keinen Ärger mit dem wilden Roger Sullivan mehr, das ist ganz sicher.

    »Schon gut!«, sagt Harris heiser. »Es ist schon in Ordnung, Kent! Ich versuche nichts.«

    Und in dieser Sekunde macht ­Steve Kent einen Fehler.

    Vielleicht sollte Kent sich die Zelle genauer ansehen. Vielleicht sollte er daran denken, dass er seit drei Tagen eins seiner alten Messer nicht mehr findet. Und vielleicht auch daran, dass die Pritsche aus einem Lattenrost besteht.

    Und wenn er ganz schlau wäre, dieser Steve Kent, der hier den Orden trägt, dann würde er sich bücken und unter die eine Pritsche sehen.

    »Du bist ein bequemer Gefangener!«, sagt er heiser. »Well, da kommt Mart schon!«

    Sie hören jetzt beide die Tritte im Hof. Und dann klopft jemand an die Tür und sagt: »Steve, hier bin ich! Mach auf! Sie haben uns alle wegreiten sehen!«

    Der Sheriff öffnet die Tür, und Jeff sieht den langen und dürren Mart hereinkommen.

    »Da haben wir den Vogel ja schon!«, sagt Mart Halstead grinsend. »Nun, Mister, wie geht es dir? Willst du nicht besser bleiben und die Bekanntschaft von Roger machen?«

    »Ich war es nicht, ich sage euch, ich war …«

    »Schon gut, schon gut!«, sagt Hal­stead mürrisch und wedelt mit dem Colt herum. »Du warst es nicht, du hast das Gewehr nicht geholt und auch nicht geschossen! Ich kenne das alles nun auswendig! Geh an die Wand, dreh dich um und halte die Hände schön hoch, klar?«

    »Sicher!«, murmelt Jeff bitter und streckt die Arme aus.

    Er hört das leise Klirren, dann schabt etwas um seine Handgelenke, und das Klicken sagt ihm genug.

    Das Stahlband liegt kalt und hart um seine Handgelenke, und Halstead lacht jetzt

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1