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Das Monster Emeralds: Eine Science-Fiction Dystopie
Das Monster Emeralds: Eine Science-Fiction Dystopie
Das Monster Emeralds: Eine Science-Fiction Dystopie
eBook166 Seiten2 Stunden

Das Monster Emeralds: Eine Science-Fiction Dystopie

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Über dieses E-Book

"Ihre Körper waren entstellt, ihre Seelen zerfressen. Um seine Familie zu retten, müsste er sie jetzt umbringen."

Melvin hat alles verloren, seine geliebte Frau Lena, seinen kleinen Sohn Kim, seine treue Kameradin Cathrine - und sein Leben.

Doch die Stadt Emerald wäre nicht Emerald, wenn man ihm nicht einen durch und durch unfairen Handel anbieten würde, den er nicht ablehnen kann: Ein neues Leben, gegen die Verpflichtung, die nächsten 132 Jahre dem Militär zu dienen. Gleichzeitig ist das seine einzige Chance, seine Familie sowie Cathrine aufzuspüren und zu retten - so klein sie auch sein mag.

Was Melvin nicht erwartet hat, ist das Monster, das ihm aus dem Spiegel anblickt. Und das in seinem Kopf erst recht nicht.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum3. Apr. 2024
ISBN9783384192134
Das Monster Emeralds: Eine Science-Fiction Dystopie
Autor

Allan Rexword

Geboren 1976 in Bremen, lebt Allan Rexword heute im Münchner Süden mit seiner Familie und Katze Susi. Seine literarischen Anfänge als Schriftsteller machte er im Selfpublishing. Als Autor widmet er sich realistischer Fiction und Thrillern mit einem Hauch fantastischer Elemente. Er beleuchtet die nahende Zukunft aus gesellschaftlicher, politischer und technischer Sicht. Beruflich in der Entwicklung innovativer Zukunftstechnologien tätig, fließen seine Erfahrungen in die Werke ein und verleihen den Thrillern einen packenden Realismus. Entdecken Sie die Welt dieses Autors, in der Technologie und menschliche Dramen miteinander verschmelzen. Begleiten sie die Protagonisten aus einer sehr persönlichen Sicht und erforschen Sie die düsteren Abgründe der zukünftigen Menschheit. Neuigkeiten, Autorenleben, Rezensionen: https://www.instagram.com/allan.rexword.autor/ Verlosungen, Rabatte, Aktionen: https://rexword.de/newsletter

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    Buchvorschau

    Das Monster Emeralds - Allan Rexword

    Psycho-Wüste

    »Los, Kugelfang«, mit einem metallischen Klacken, stieß der Soldat den Ellenbogen, gegen seinen Arm. Bloodhound stand in weißen Lettern auf dessen Helm. »Bist bereit für die Jagd, aye? In zwo Minutn gehts rund, lad! Wär gelacht, wenn wa das Gewürm nich dazu kriegn, uns dies verdammte Waffenlager zu zeign, aye?«

    Melvin antwortete nicht, Bloodhound mit seinem schwer verständlichen Akzent ging ihm auf den Keks. Er hatte das Gefühl, die anderen im Trupp hielten ihn manchmal für etwas minderbemittelt. Das taktische Display, das sein Gesicht verdeckte, zeigte ihm den Countdown bis zum Ausstieg in roten Lettern an. Zusammen mit einem Dutzend weiterer Parameter sowie einer Miniaturkarte, auf der sich sechs Punkte einer Kleinstadt mitten in der Wüste näherten. Der Stadtrand war übersät mit rotblinkenden Flecken. Ihre Feinde. Und ihr Auftrag war ihm bekannt, schließlich hatte er gemeinsam mit den anderen in der Operationsbesprechung gesessen.

    An deren Stelle hätte er bei einem Kampfcyborg, der jeden der Elitesoldaten um einen Kopf überragte, einen etwas respektvolleren Ton angeschlagen. Aber inzwischen hatte er gelernt, dass die anderen in der Truppe ihre Nervosität vor dem ersten Feindkontakt mit lockeren Sprüchen und Schmähungen des Gegners überspielten.

    »Würdest du dich mehr an diesem Machogehabe beteiligen, würden die anderen dich eventuell auch als Mensch betrachten«, merkte die androgyne Stimme in seinem Kopf an.

    Konnte die KI sich nicht darauf beschränken, ihm hilfreiche Informationen für den Kampf zu liefern anstelle von sinnvollen Ratschlägen?

    »Das tue ich. Für den Kampfeinsatz ist es gut, wenn der Trupp zusammenhält. Dein Schweigen wird von den anderen als Ablehnung und Arroganz interpretiert.«

    Jaja. Du mich auch. Leider konnte er seine KI, eine künstliche Intelligenz, die in seinen Roboterkörper integriert war, nicht abschalten. Von wegen taktische Hilfe. Eine Psycho-KI war das.

    »Du vergisst, dass dein neuer Körper zu neunzig Prozent künstlich ist. Dir fehlt die menschliche Biochemie fast vollständig. Ohne mich wärst du schon lange verrückt geworden.«

    Immer wieder die gleiche Leier. Angeblich war das auch der Grund, warum er keinerlei Erinnerung an sein Leben vor dem Militär hatte. Um ihn zu »schützen«. War klar.

    »Jetzt sei nicht so ...«

    In diesem Moment unterbrach ein kurzes Hornsignal den Dialog und die Kabine wurde in rotes Licht getaucht. Gefechtsbeleuchtung. Das metallische Hämmern des Maschinengewehres, das oben auf ihrem Truppentransporter montiert war, und dumpfe Detonationen erklangen. Sie waren angekommen. Die Zeit für tiefschürfende Gedanken und sinnlose Diskussionen mit seiner Psycho-KI war vorbei. Er ignorierte das weitere Gequassel und konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt.

    »Yeppie Yaj Ye! Ah, des klingt doch fein, aye?«, rief Bloodhound neben ihm, während sie von einer Bodenwelle durchgeschüttelt wurden. »Gleich geht's los, Kugelfang. Gut, dass ma dich vorschickn kennan.«

    Melvin konnte sein Gesicht nicht sehen, da er ebenfalls das Visier geschlossen hatte, genauso wie vor und neben ihm auf den Bänken die anderen: Ghostfang, Riptide, Frostbite und ihr Captain, Warhammer. Sein eigener Rufname im Einsatz war Razorclaw. Nicht ganz unpassend, wie er zugeben musste.

    Sie trugen sandfarbene Kampfanzüge mit schusssicheren Westen, beige Sturmgewehre. Dazu Vollhelme, deren herunter geklappte Visiere an Ameisenköpfe mit leuchtend blauen Augen erinnerten. In dieser Montur hatte jeder von ihnen etwas Roboterhaftes an sich. Das Gestänge und die Panzerplatten von Melvins Roboterkörper zeigten ebenfalls Tarnflecken, die mit der Wüstenlandschaft verschmelzen würden.

    »Wir erreichen unser Operationsgebiet«, verkündete Warhammer mit einer Stimme, die permanente Heiserkeit auszeichnete. »Bereitmachen.« Ihr Fahrzeug kam mit einem Ruck zum Stehen. »Los!«

    Melvin sprang auf und fuhr mit einem gedanklichen Befehl seine Waffensysteme hoch. Er war immer der Erste, der rausging und der Letzte, der wieder reinkam. Ob es daran lag, dass sein Körper deutlich besser gepanzert war und sich leichter reparieren ließ oder ob man ihn schlicht für entbehrlich hielt, wusste er nicht zu sagen.

    Dank ihrer Drohnen zeigte ihm sein Display die Außenansicht vor der geschlossenen Fahrzeugtür, als hätte er einen Röntgenblick. Ein leerer, staubiger Platz. Einstöckige, graue Kastenbauten mit verriegelten Fensterläden. Ein zerschossener, qualmender Kleintransporter vor einem durchlöcherten Marktstand aus Holz, den Gemüsefetzen bedeckten. Dem Haus war es nicht besser ergangen. Ihre panzerbrechenden Geschosse hatten sowohl das Blech des Lasters komplett durchschlagen, genauso wie die dünnen Steinwände dahinter. Keine sichtbaren Gegner. Anstelle der Terroristen würde er sich ebenfalls nicht offen hinstellen, wenn ein gepanzerter Militärtransporter mit einem mannsgroßem MG auf seinen Dorfplatz vorführe.

    Mit einem kräftigen kurzen Zug an einem Metallhebel ließ er die Hintertür krachend runterklappen, sodass sie ihnen eine Rampe bot. Mit einem Satz war er draußen und sprintete zur gegenüberliegenden Gebäudewand. Weiterhin keine sichtbaren Gegner.

    »Sicher«, informierte er seine Kameraden, die bereits auf dem Weg zum ihm waren.

    Gebückt, mit Gewehren im Anschlag kamen sie herübergelaufen und drückten sich neben ihm an die Wand des Hauses.

    Warhammer wies ihnen ihre Aufgaben zu: »Razor, du durchsuchst mit Blood die östlichen Gebäude. Ghost, Rip, ihr nehmt euch die westlichen vor. Frost, du folgst mir zu den südlichen. Die anderen Viertel werden vom zweiten Trupp durchkämmt. Versucht, zivile Opfer zu vermeiden, aber wir müssen herausfinden, wo sich das Waffenlager befindet. Die Terroristen nutzen sicherlich die hiesige Bevölkerung, um sich zu verstecken. Befragt bei Bedarf die Einwohner.«

    »Einfach nur Fragen, Sir? Glaubst, des bringt wos? Solln ma nich lieber ein bisserl härter an de richtign Stelln greifn?« Es war Bloodhound, der mit seiner schnarrenden Stimme klarstellte, dass er freundliches Fragen für Zeitverschwendung hielt.

    »Damit hat er wohl recht«, merkte Melvins persönliche KI, die sich erstaunlich lange zurückgehalten hatte, an.

    »Mir ist egal, wie ihr das anstellt«, antwortete Warhammer knapp. »Wir brauchen diese Information. Da sich das Lager in diesem Quadranten befindet, weiß jeder der Terroristen, wo es liegt. Und ich bin überzeugt, zumindest ein paar verstecken sich hier in den Häusern und nutzen die Familien als Schutzschilde. Wir wissen von den Luftaufnahmen, dass sie die Stadt nach unserer Ankunft nicht verlassen haben.«

    »›Egal wie‹, klingt scho bessa, Sir«, kommentierte Bloodhound das Gesagte und Melvin konnte das schmutzige Grinsen aus seiner Stimme heraushören. »Los, Kugelfang«, der Soldat gab ihm einen leichten Stoß, »geh mal vor, lad, ich will ma hier nix einfangn.«

    Langsam reichte es ihm. Wenn er schon die Vorhut bildete und die Kugeln für die anderen abfing, konnte er wenigstens ein wenig Kameradschaft und Dankbarkeit erwarten. Am Ende war er genauso sterblich, wie jeder in der Truppe.

    »Melvin, nein«, meldete sich seine KI, die natürlich wusste, wie es in ihm brodelte.

    Trotzdem dreht er sich zu Bloodhound um, statt loszumarschieren. »Wenn du mich noch einmal Kugelfang nennst ...«,

    »Razorclaw! Bloodhound!«, fuhr Warhammer dazwischen. »Spart euch das für später auf. Wir sind im Einsatz.«

    »Genau, Kugelfang«, setzte sein Kamerad kichernd eins obendrauf. »Und jetz beweg dein Roboterarsch, damit wa was Spaß bekomma.«

    Melvin war sich nicht sicher, ob er beim ersten Feindkontakt nicht versehentlich vergessen sollte, sich vor seinen Kameraden zu stellen.

    »Das wirst du ganz sicher nicht vergessen. Ansonsten melde ich das der Militärführung und lass mir die Erlaubnis geben, dich abzuschalten. Endgültig.«

    Melvin stieß Luft aus und verkniff sich eine Bemerkung sowie entsprechende Gedanken, und marschierte los. Was für ein Wichser und was für eine verräterische KI. Natürlich würde er das nicht tun, aber die Idee war verlockend.

    Da sie keinen besseren Anhaltspunkt hatten, ging er zum nächsten Haus und rüttelte an der Wellblechtür. Verschlossen. Er hämmerte mit der Faust zweimal gegen das dünne Metall und rief: »S.U.S. Marines. Hausdurchsuchung. Öffnen Sie!«

    Erwartungsgemäß keine Reaktion, aber er war formal korrekt geblieben. Ein kurzer Tritt ließ die Tür krachend in den Raum fliegen. Staubkörner wirbelten im Sonnenkeil auf, der in die Schwärze fiel. Seine Sensoren konnten in der scharf abgegrenzten Dunkelheit dahinter keine Bewegungen ausmachen. Er ließ rasiermesserscharfe Klingen aus seinen linken Fingern springen. Sein integriertes Plasmagewehr am rechten Arm sowie die Miniraketenwerfer in den Schultern waren bereit. Mit einem schnellen Schritt trat er in den Raum. Zerwühlte Teppiche, ein flacher Tisch mit fünf halb mit Brei gefüllten Tonschalen sowie ein holzbefeuerter Herd auf der gegenüberliegenden Seite mit schmutzigen Blechtöpfen, bildeten die ärmliche Einrichtung. Menschen waren keine zu sehen.

    »Sicher«, informierte er pflichtgemäß seinen Kameraden und bewegte sich langsam in Richtung eines gewebten Vorhangs, der den einzigen Nebenraum abgrenzte. Ein Windstoß hob den Stoff an. Er trat heran und schob das Gewebe mit den Klingen zur Seite.

    »Achtung! Zwei Personen im Zimmer!«, kam die Meldung seiner KI zeitgleich mit der Anzeige zweier roter Silhouetten in seinem Sichtfeld.

    Diese standen jedoch nicht aufrecht, sondern kauerten gemeinsam in einer Ecke. Vermutlich Hausbewohner. Mit dem Wink seines Zeigefingers schnitt er den Stoff an der oberen Kante komplett ab und betrat das Zimmer.

    Den fensterlosen Raum dominierten eine Matratze, auf der sich schwarze Flecken wie ausgelaufene Tinte ausbreiteten. Daneben ein Klapptisch mit drei Blechstühlen. In der Ecke des Bettes kauerte eine blonde Frau mit langen Haaren und ein maximal zweijähriger Junge mit hellbraunen Locken. Beide starrten ihn aus angstvoll aufgerissenen Augen aus fleckigen Gesichtern an. Sie zitterten und drückten sich aneinander.

    Bumm. Ein greller Blitz ließ ihn zusammenfahren.

    »Papaaa!« Kim sprang von der Matratze auf, stürmte auf ihn zu und warf sich an seine Beine. Als wäre er tagelang fort gewesen und nicht nur acht Stunden bei der Arbeit.

    Lena erhob sich von einem der Blechstühle, kam lächelnd herüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Alles in Ordnung, Schatz? Du siehst besorgt aus.«

    Bumm. Er stand wieder in dem nahezu identischen, unbeleuchteten Zimmer und blickte auf die zwei verängstigten Bewohner. Was zum Teufel war das eben gewesen ...?

    »Melvin? Was ist?«, fragte seine KI.

    Kopfschüttelnd sah er sich um. Flecken tanzten vor seinen Augen, die Szenerie war unverändert. Eventuell ein technischer Defekt im Display?

    »Ich kann keine Fehlfunktion feststellen. Ist etwas passiert?«

    Nichts. Alles gut, formulierte er ausnahmsweise aktive Gedanken, die sich an die KI richteten. Normalerweise versuchte er, das Biest so gut es ging zu ignorieren. Es anzusprechen, war unnötig. Was war das eben gewesen? Eine Halluzination? Hatte er Ähnliches bereits früher erlebt?

    »Ein Déjà-vu? Moment, ich checke deine Gehirnfunktion.«

    Vielleicht. Egal. Sie hatten hier einen Auftrag zu erledigen.

    »Alles sicher. Nur zwei Zivilisten«, informierte er seinen Kameraden, der kurz darauf in das Zimmer zurückkam.

    Zu zweit in voller Montur war es beengt im Raum. Früher hatte er ihn immer als großzügig empfunden. Moment. Früher? Was waren das für Gedanken? Melvin trat einen Schritt in eine der hinteren Ecken und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen.

    »Sehr schön«, übernahm Bloodhound die Gesprächsführung. »S.U.S. Marines, aye? Suchn nach Terroristen. Habt welche versteckt, aye?«

    Die Frau schüttelte schweigend den Kopf.

    »Blood. Lass sie in Ruhe«, meinte Melvin. »Hier im Haus kann sich niemand versteckt haben. Wir haben alles gesehen, was es zu sehen gibt.«

    »Des seh ich anders«, warf sein Kamerad ein. »Hast eben nich Schüsseln gezählt, lad? Fünf warns.«

    Verdammt. Da hatte er recht. »Vielleicht hatten sie Besuch?«

    »Ja, kann sein. Abba vielleicht wohnse hier auch zu fünfe.« Er wendete sich an die Mutter: »Und? Hastn paar Leut versteckt hier?«

    Erneutes Kopfschütteln.

    »Sie lügt«, kommentierte seine KI trocken. »Das lässt sich eindeutig aus ihren Pupillen und den Körperreaktionen des Kindes ablesen.«

    Mist. Er hatte gehofft, dass sie hier nichts finden würden. Wollte aber vermeiden, dass Bloodhound auf dumme Ideen kam. Daher übernahm er die Initiative: »Wir wissen, dass sich hier weitere Personen

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