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Renaissance (Alpha Rom Buch #5): LitRPG-Serie
Renaissance (Alpha Rom Buch #5): LitRPG-Serie
Renaissance (Alpha Rom Buch #5): LitRPG-Serie
eBook525 Seiten6 Stunden

Renaissance (Alpha Rom Buch #5): LitRPG-Serie

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Über dieses E-Book

Was würden Sie machen, wenn Ihnen die Ärzte im hohen Alter sagen, dass Sie nur noch ein paar Jahre zu leben haben und selbst die modernste Medizintechnik nichts mehr ausrichten kann? Manche verbringen ihre verbleibenden Jahre damit, dass sie immer wieder tief ins Glas schauen, andere entscheiden sich dafür, sie in aller Ruhe im Kreise ihrer Familie zu verbringen ... Aber es gibt auch Menschen, die bereit sind, alles hinter sich zu lassen. Volper ist einer von ihnen. Er hat beschlossen, dass er es noch einmal wissen will – und ist in eine virtuelle Realität eingetaucht.

Doch von Anfang an laufen die Dinge schief – strikte Unterdrückung von Informationen, böse Mutanten, unheimlich lebensechte NPCs, fiese kleine Männer, deren blutrünstige Seelen durch die Grenzen des Gesetzes nicht gebändigt werden können ... Und es stellt sich heraus, dass der einzige Weg, in diesem Spiel zu überleben, darin besteht, die Skills einzusetzen, die er sich im Laufe seines langen Lebens erworben hat. Je weiter er kommt, desto mehr beginnt er zu ahnen, dass dies mehr als nur ein Spiel ist.

Und dann stößt er auf eine Gruppe von Teenagern, die der Ex-Soldat aus Gewissensgründen nicht zurücklassen kann – nach so vielen Militäreinsätzen hat er eine Art Beschützerkomplex, was Kinder angeht. Kurzerhand nimmt er sie unter seine Fittiche und lehrt sie nicht nur das Überleben, sondern trainiert sie auch, um an die Spitze der Nahrungskette dieser Realität aufzusteigen.

Je mehr Zeit Volper in dieser Realität verbringt, desto mehr fallen ihm kleine Ungereimtheiten auf, und desto mehr ist er davon überzeugt, dass es sich nicht nur um ein Spiel handelt. Zu der globalen Verschwörung kommen noch die undurchsichtigen Intrigen der lokalen Regierung hinzu ...

Aber am Ende lohnt sich das alles – die Geheimnisse dieser neuen Welt beginnen sich vor seinen Augen zu entfalten und führen ihn in das Herz der Stadt, auf die Ebene Null. Doch sobald er die Wahrheit erfährt, hat er als Ehrenmann keine andere Wahl, als alle seine Mitstreiter zusammenzutrommeln und sich auf einen Feldzug durch alle Ebenen der Stadt zu begeben, um zu versuchen, sie wieder zu dem zu machen, was sie ursprünglich hätte sein sollen.

Stellen Sie sich vor, wie überrascht Volper ist, als das wahre Herz von Alpha Rom ihn den Wölfen zum Fraß vorwirft. Aber warum? Was ist sein Ziel? Warum rammt es ihm einen Dolch in den Rücken? ABER MOMENT! Das Herz von Alpha Rom tut nichts ohne Grund, und es gibt immer noch eine Person, die die Harmonie von Alpha Rom von Anfang an gestört hat: den Administrator. Dieser ist sein nächstes Ziel, und das Herz gibt ihm nur ein Werkzeug und eine Gelegenheit in die Hand, dieses letzte Hindernis für die Renaissance dieser Welt aus dem Weg zu räumen!
SpracheDeutsch
HerausgeberMagic Dome Books
Erscheinungsdatum14. März 2023
ISBN9788076199842
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    Buchvorschau

    Renaissance (Alpha Rom Buch #5) - Ros Per

    Kapitel Eins: Lebende Tote

    DAS GLEICHMÄSSIGE SCHAUKELN des Fahrzeugs hatte eine beruhigende Wirkung und förderte wenigstens ansatzweise ein Gefühl von Gelassenheit, obwohl es uns in den härtesten Teil von Alpha Rom brachte. Obwohl... genauer gesagt würde es nur für die Passagiere dieses Fahrzeugs hart werden. Der Oberbefehlshaber der SVF, der vom Herzen beauftragt worden war, eine militärische Strafabteilung für die von der Öffentlichkeit als schuldig angesehenen Personen zu gründen, hatte alle Register gezogen und die Gefängnisse und Besserungsanstalten durchkämmt, um die Reihen zu füllen.

    Einerseits verstand ich ihn vollkommen — niemand wollte seine eigenen Männer durch den Fleischwolf drehen, wenn man stattdessen Kriminelle schicken konnte. Andererseits verärgerte mich seine Herangehensweise an das Thema. Er unterschied nicht nach der Art des begangenen Verbrechens und warf alle wahllos in eine Truppe, solange sie nur ein rotes Level hatten.

    Zum Beispiel der pummelige Kerl, der mir gegenübersaß, direkt neben der Tür. Laut seiner Personalakte war er ein niederer Beamter, der Leiter einer der Bezirke auf Ebene Acht, gewesen und hatte beschlossen, Bestechungsgelder anzunehmen, damit seine Tochter im medizinischen Zentrum ihre Genombehandlungen zur Korrektur eines Geburtsfehlers bezahlen konnte.

    Ja, er war ein Verbrecher, das ließ sich nicht leugnen. Ja, er verdiente eine angemessene Strafe. Aber ihn in eine SVF-Strafabteilung zu stecken, war grausam und dumm. Er würde sterben, bevor er der Gesellschaft von Nutzen sein oder auch nur einen Teil seiner Schuld begleichen könnte. Ich bezweifelte, dass er überhaupt wusste, wie man eine Waffe hielt. Sollten sie ihn doch einsperren, seine Papiere beschlagnahmen und ihn 16 Stunden am Tag Felder pflügen lassen — dann wäre er wenigstens nützlich.

    Sein Gegenpol war der Macho, der auf dem seiner Meinung nach besten Platz auf der Ladefläche saß, in der Nähe der Fahrerkabine. Ein eifriger Wiederholungstäter, der mehrere Raubüberfälle begangen und jeden, der ihm in die Quere gekommen war, kaltblütig umgebracht hatte. Er war ein Cyborg mit zwei Implantaten in seinem Reproduktionsabdruck. Dies war bereits sein fünftes Mal als Gefangener, aber dieses Mal war er nicht zur Arbeit unter lebensbedrohlichen industriellen Bedingungen mit giftigen Materialien geschickt worden, sondern in eine militärische Strafkolonie ohne das Recht auf Replikation.

    Er schien ein guter Kandidat zu sein, würde aber wahrscheinlich versuchen, sich bei der ersten Gelegenheit aus dem Staub zu machen, und bis sich eine solche Gelegenheit bot, würde er die anderen mit Angst und roher Gewalt dazu zwingen, seine Drecksarbeit zu erledigen. Bereits jetzt umgab er sich mit fünf anderen Typen mit einer ziemlich kriminellen Vergangenheit. Den gelegentlichen Blicken nach zu urteilen, die in meine Richtung geworfen wurden, hatten sie beschlossen, ihre eigene Rechtsordnung vor Ort zu etablieren, und sahen mich als Bedrohung für ihren Plan.

    Oder wenn sie nicht mit den lokalen Medien befreundet waren, dann wäre ich als einzige bewaffnete Person im Fahrzeug ihr erstes Ziel. So komisch es einem außenstehenden Beobachter auch vorkommen mochte, man hatte mir tatsächlich eine Pistole mit einem 16-Schuss-Magazin und die Dossiers von etwa 30 Gefangenen gegeben — offensichtlich hatte man vor, mir die Verantwortung über diese bunt zusammengewürfelte Truppe zu übertragen, sobald wir ankamen. Dabei hatte ich noch nicht einmal eine Rüstung bekommen - nur einen normalen Satz SVF-Feldkleidung, ein Gürtelholster und eine Pistole mit lächerlichen Werten.

    Luffa-Pistole

    Munition: 7,3 х 17

    Effektive Reichweite: 35 Meter

    Schüsse pro Minute: 70

    Feuermodus: halbautomatisch

    Zustand: 65 %

    Gewicht: 0,68 kg

    Magazin für Luffa-Pistole

    Munition: 7,3 х 17

    Anzahl der Patronen: 16

    Zustand: 71 %

    Pistolenmunition „7,3 х 17"

    Kinetischer Schaden: 15-19

    Durchschlagsschaden: 21-27

    Zustand: 100 %

    Gewicht einer Patrone: 3,6 g

    Solche Waffen bot die SVF mir für den Fall, dass ich mich verteidigen müsste. Ich sah mir die Merkmale noch einmal an und war wieder einmal erstaunt über die Idiotie. Ja, sie hatten mir eine Waffe gegeben — aber nur eine, die gerade gut genug war, um mir in den Fuß zu schießen. Oder ich könnte versuchen, meine Mitreisenden auszuschalten, bevor sie Munition bekämen... Hm... Ich hatte nie die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass sie mir die Pistole zur Selbstverteidigung gegen meine Leidensgenossen gegeben haben könnten. Ja, in diesem Fall könnte sie mehr als nur ein Witz sein. Sie könnte im Konfliktfall tatsächlich hilfreich sein.

    „Hey, du harter Kerl. Einer der Handlanger des Oberhäuptlings wandte sich mir zu. „Komm hier rüber, Kartos will mit dir reden.

    „Dann kann er ja seinen Arsch von seinem Sitz hieven und zu mir rüberkommen", erwiderte ich und beobachtete sie weiterhin kühl aus halbgeschlossenen Lidern.

    „Hast du den Bezug zur Realität verloren, Soldat? Ding, ding, ding! Mein Hitzkopfalarm geht los! Der schwatzhafte Kerl erhob sich von seinem Sitz. „Warum schluckst du deinen Stolz nicht runter und kommst hierher, solange Kartos noch gute Laune hat und dich einlädt?

    Die beiden Jungs, die zwischen uns saßen, verkrampften sich und drehten sich zu den Schlägern um, offensichtlich bereit für einen Kampf. Der pummelige Kerl, der mir gegenübersaß, drückte sich dagegen noch fester in die Ecke. Ich musste dem nach einer Schlägerei dürstenden Kerl neben mir die Hand auf die Schulter legen und schüttelte den Kopf, als er sich zu mir umdrehte. Ja, ich wusste, dass diese beiden ohne zu zögern bereit waren, sich für mich in die Schlacht zu stürzen. Es gab einen Grund, warum sie während des Angriffs auf Ebene Neun an meiner Seite gekämpft hatten.

    Es war schon schlimm genug, dass sie rote Level erhalten hatten, als sie die Schlacht nicht hatten verlassen können, nachdem ich meinen Rang verloren hatte und die neuen Befehlshaber noch keine Zeit gehabt hatten, neue Befehle zu erteilen. In diesen wenigen Minuten hatte sie die feindliche Truppe mit Kreuzfeuer eingedeckt, wohl wissend, dass sie dafür rote Level bekommen würden. Nach der Liste der Personalakten zu urteilen, waren es sechs Männer, aber nur zwei von ihnen befanden sich in diesem Fahrzeug.

    Deshalb hielt ich sie zurück. Wer wusste schon, was diese Schläger vorhatten? Im Moment waren wir am Ende unserer Kräfte.

    Ich warf einen Blick auf den Schläger, der versuchte, sich von seinem Sitz zu erheben, aber wegen des niedrigen Daches nicht in der Lage war, sich ganz aufzurichten. Dann legte ich ein Bein über das andere, rutschte zurück an die Wand, ließ mich bequem nieder und schloss wieder die Augen.

    Er machte zwei kleine Schritte auf mich zu. „Warum be..."

    Der Fahrgastraum des Fahrzeugs war ohnehin schon klein genug, und so saßen wir buchstäblich Schulter an Schulter, fünf Personen in zwei Reihen. Nachdem er diese zwei kleinen Schritte gemacht hatte, war er nur noch einen Meter von mir entfernt. Nun, wie man so schön sagt, niemand konnte etwas dafür, außer er selbst. Die Spitze meines Stiefels unterbrach ihn mitten im Satz, als sie in seine Leiste knallte und den Schläger dazu zwang, sich zusammenzurollen und in den Schritt zu greifen.

    Ich winkelte ein Bein zum Abstützen nach hinten ab, stürzte mich mit dem ganzen Körper nach vorn und hieb meinem Gegner mit den Handflächen auf die Ohren, um ihn zu verwirren. Ohne die Hände wegzunehmen, zog ich seinen Kopf zu mir heran und stieß ihn gegen mein Knie. Wahrscheinlich hörte jeder im Fahrzeug seine Nase brechen. Nun würde der arrogante Bandit für ein paar Minuten keine Gefahr mehr darstellen. Ich kickte seine zusammengesackte Gestalt zurück zu seinen Kumpels, ließ mich in meinen Sitz zurückfallen und schloss die Augen. Nur dass die Waffe jetzt in meinem Schoß lag, sofort griffbereit.

    Trotz der bösen Blicke gab es keine weiteren dürftigen Versuche, und das Opfer war schnell wieder bei Sinnen. Oh, mit dieser Bande würde ich es schwer haben. Wenn mein Verdacht richtig war, würde ich sie alle im Zaum halten müssen. Sah so aus, als müsste ich mir ein zusätzliches Paar Augen am Hinterkopf wachsen lassen, um zu vermeiden, dass ich eine Kugel in den Rücken bekäme.

    Nach etwa 20 Minuten allgemeiner Anspannung für alle anderen und einer erholsamen Fahrt für mich kam unser Fahrzeug endlich zum Stehen. Die hinteren Türen wurden geöffnet und eine Rampe glitt mit einem leisen Geräusch von Metall auf Metall heraus, was eindeutig darauf hinwies, dass wir bereits die Kanalisationsebenen erreicht hatten - hier waren die Böden aus Metall.

    Ich sprang aus dem Wagen und drückte mich sofort an die Seite des gepanzerten Fahrzeugs, damit ich den Hinterausgang im Auge behalten und mich gleichzeitig umsehen konnte. Als ich in den hinteren Teil des Wagens geladen worden war, war es zwar nur ein einziges Fahrzeug gewesen, aber jetzt entlud sich ein Konvoi von mehr als 100 dieser Fahrzeuge in dem riesigen Kanalisationsrohr, und neben jedem einzelnen standen Soldaten in schwerer Infanterierüstung mit vorgehaltener Waffe, einer auf jeder Seite des Wagens.

    „Bildet zwei Reihen!"

    Der Kämpfer, der mir am nächsten war, bellte eher, als dass er sprach, seine Stimme war durch die Helmlautsprecher leicht verzerrt, und die Mündung des auf mich gerichteten Hybrid-Sturmgewehrs unterdrückte jeden Wunsch, zu widersprechen. Ich musste schnell zur Seite gehen, während ich in der Nähe des Führerhauses des hinter uns stehenden Wagens blieb, um niemandem die Möglichkeit zu geben, sich von hinten anzuschleichen. Die beiden Kerle, die mir im Fahrzeug hatten Deckung geben wollen, fanden sich sofort zurecht und schoben den dicklichen Mann neben mir nach vorne, damit er als zweiter in der Reihe stand und eine Art Puffer zwischen mir und den Schlägern bildete.

    Was sich hinter mir abspielte, konnte ich anhand der Geräusche, die an mein Ohr drangen, nur vermuten, aber vorne reihten sich die Leute mit unterschiedlichem Erfolg in dieselben Reihen ein. An einigen Stellen genügte ein einziges Kommando, an anderen mussten die Wachen mit Gewehrkolben und Fäusten bei den besonders Ungehorsamen nachhelfen. Hinter mir ertönten sogar ein paar Schüsse. Ich wusste nicht, ob sie über unsere Köpfe hinweg abgefeuert wurden oder ob jemand tatsächlich so hirnlos war, sich mit bloßen Händen auf die bewaffneten und gut ausgerüsteten Wachen zu stürzen.

    Obwohl die Behauptung, dass die meisten dieser Menschen überhaupt einen Verstand hatten, durchaus in Zweifel zu ziehen war. Zwei Autos von uns entfernt wurden drei leblose Körper herausgetragen und ein paar Meter neben uns aufgestapelt. Offensichtlich war der interne Konflikt innerhalb des Fahrzeugs ernster gewesen als alles, was hier draußen vor sich ging. Bei uns hatte es nur ein einziges Opfer gegeben, das auf den Beinen geblieben war, wenn auch leicht taumelnd.

    Ich verspürte den brennenden Wunsch, den Kopf zu drehen, entschied ich mich aber dagegen, da ich mir über meine derzeitige Situation nicht vollständig im Klaren war. Aber es gab niemanden, den ich hätte fragen können, meine Kommunikation war die ganze Zeit über blockiert, und das letzte Mal, dass ich alle meine Freunde gesehen hatte, war im Gerichtssaal gewesen.

    Innerhalb von fünf Minuten, als die gesamte Reihe mehr oder weniger in eine saubere Aufstellung gebracht worden war, erhielten wir den Befehl zum Abmarsch. Ich bemerkte, dass die Gruppen einzeln von verschiedenen Seiten des Transportes geführt wurden, begleitet von denselben Kämpfern, die uns am Ausgang in Empfang genommen hatten. Aber als wir den letzten Wagen passiert hatten, begannen sie, die allgemeine Bewegung in Viererkolonnen fortzusetzen.

    Verdammt, wie fühlte ich mich geschwächt, weil ich von der Funktionalität meines Interfaces abgeschnitten war... ich wusste gar nicht, dass ich mich so sehr daran gewöhnt hatte, die Level über den Köpfen der anderen zu sehen. Dennoch hatte mich niemand meiner Beobachtungsgabe berauben können, und so gelang es mir, ein paar andere Leute wie mich mit einer Pistole an ihrer Seite zu bemerken. Im Durchschnitt eine Person pro acht oder neun Reihen in der Kolonne.

    Während jeder Versuch, sich von der Formation loszureißen, harsch unterdrückt wurde, ebenso wie jeder zaghafte Versuch, mit den Wachen zu sprechen, scherten sich die uns begleitenden Soldaten einen Dreck um leise Gespräche innerhalb der Kolonne. In Anbetracht der Tatsache, dass sich die Mehrheit, wahrscheinlich sogar die Gesamtheit dieser verurteilten Soldaten in einem völligen Informationsvakuum befand, vernahm ich Theorien darüber, wohin sie uns brachten und was als Nächstes passieren würde, eine grausamer als die andere. Sie gingen sogar so weit zu sagen, dass sie planten, uns den Wölfen als Köder vorzuwerfen — und während die Monster des Administrators uns verschlingen würden, würde die SVF sie einfach abschießen.

    „Captain Volper! Einer der Männer drehte seinen Kopf halb zu mir. „Vielleicht wissen Sie, was uns da vorne erwartet? Es gibt einen Grund, warum man Ihnen eine Waffe gegeben hat, noch bevor Sie den Transporter betreten haben.

    „Erstens bin ich kein Captain mehr. Zweitens habe ich nicht mehr Informationen als Sie. Man hat mir eine Pistole und ein Holster in die Hand gedrückt, bevor wir losgeflogen sind, und man hat mir eine Datei mit persönlichen Daten von etwa 30 Personen direkt übertragen. Es gab keine Erklärung, keine Erläuterung dafür. Ich kann Ihnen also nur meine eigenen Gedanken mitteilen, keine bestätigten Informationen."

    Schnell bildete sich eine Blase der Stille um mich herum, nur unterbrochen von Geflüster: „Da drüben ist Volper! Ja, ja, der da — der Blutige Skurfaifer. Es drangen auch Zischlaute aus den benachbarten Reihen: „Ruhe, der Ex-Kommandant der Skurfs sagt was. Unter anderen Umständen hätte ich mich wahrscheinlich über die Aufmerksamkeit gefreut, aber nicht jetzt und hier. Der Spitzname „Blutiger Skurfaifer" war besonders erschütternd — offenbar würde ich so in die Geschichtsbücher eingehen.

    „Ich vermute, dass wir in ein Kriegsgebiet geführt werden, fuhr ich fort und las die stumme Frage in den Gesichtern der Umstehenden. „Zuerst werden sie das Gebiet sichern, um dafür zu sorgen, dass wir keine Chance zur Flucht haben. Dann werden sie uns höchstwahrscheinlich auf den neuesten Stand bringen und uns die Regeln unseres neuen Daseins erklären, und zum Abschluss werden sie uns Waffen geben und uns eine Aufgabe zuweisen. Aber ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wie sie sich vor dem Beschuss durch einige der weniger vertrauenswürdigen Einheiten schützen wollen. Doch ich denke, dass wir das bald herausfinden werden.

    Die Männer schienen mit dieser Antwort zufrieden zu sein, und ein lebhaftes Gemurmel brach aus, als sie über diese Information nachdachten. Wie ich hörte, waren sie vor allem darüber erfreut, dass sie uns nicht ohne Waffen in die Schlacht schicken würden. Ich hatte jedoch verschwiegen, dass ich davon ausging, dass es auch mehr Verteidigungseinheiten geben würde, die bereit wären, jeden zu erschießen, der zu fliehen versuchte, oder andere Überraschungen, die in der Ausrüstung versteckt waren, um gegen potenzielle Deserteure vorzugehen. Vielleicht hatte ich aber auch nur meine eigenen Vorurteile, und es würden keine solcher Maßnahmen ergriffen.

    Auf jeden Fall marschierte unsere Kolonne, bevor wir anhielten, an drei verschiedenen Kampflinien vorbei, die nach allen Regeln der militärischen Kunst errichtet worden waren. Labyrinthe aus starkem Stahldraht in Kniehöhe, die den Vormarsch der angreifenden Infanterie behinderten, Richtminen mit fächerförmigen Verbindungen zu den Ingenieurskonsolen, befestigte Sätze von schwerem Gerät, die mit der Möglichkeit des Rückzugs angeordnet waren, Maschinengewehrnester, die auf den ersten Blick etwas chaotisch platziert waren, aber bei näherer Betrachtung zu erkennen gaben, dass sie im Tandem arbeiteten und in einem Bereich für Kreuzfeuer sorgten.

    Wir betraten einen großen Raum, der wie ein riesiges Wasserrückhaltebecken aussah, in das sechs Sammelrohre mündeten, während sechs weitere auf der gegenüberliegenden Seite weiterführten. Die SVF hatte dort eine Feldbasis eingerichtet, um den vorhandenen Platz zu nutzen. Nichts Besonderes, nur das nötige Minimum, das man guten Gewissens zurücklassen könnte. Aber immerhin war sie eine Art Erholungsgebiet für die Soldaten. Das operative Hauptquartier befand sich an einem relativ sicheren Ort, aber nicht zu weit von der Frontlinie entfernt, sodass man rechtzeitig auf etwaige Veränderungen der Lage reagieren konnte.

    Wir stellten uns in der Mitte dieses provisorischen Lagers in einem geräumten Bereich auf, der vermutlich zum Entladen von Versorgungsfahrzeugen gedacht war. Ein SVF-Offizier mit dem Rang eines Hauptmanns schritt mit auf dem Rücken verschränkten Händen direkt vor uns her. Er trug einer leichte, bewegliche Rüstung und ein Gewehr, das an Magnetgriffen hinter ihm hing, hatte aber seinen Helm vergessen. Als er ungefähr in der Mitte der Formation angekommen war und sich zu uns umdrehte, blickte er sich streng um, und schon die ersten Worte aus seinem Mund verdeutlichten seine Haltung uns gegenüber.

    „Es ist mir scheißegal, wie viele von euch verrecken! Jeder Einzelne von euch gehört zum Abschaum der Gesellschaft, der da scheißt, wo er schläft, und sich dann fröhlich darin suhlt. Also merkt euch das für den Rest eures kurzen Lebens: Ihr seid bereits verdammt! Ihr seid Abwasser, nutzlose Fleischbrocken, denen es erlaubt wird, den Überresten unserer Gesellschaft etwas Gutes zu tun, indem ihr euer Leben ausnahmsweise für etwas Nützliches einsetzt. Für euch, ihr lebenden Toten, gibt es also ein paar einfache Regeln. Wenn ihr versucht, in eines der Abflussrohre hinter euch zu schlüpfen, werdet ihr mit einer Dusche aus Blei und Plasma empfangen. Jeder, der sich mehr als einen Kilometer von der Kampflinie entfernt nach hinten bewegt, wird als Deserteur gebrandmarkt und eliminiert. Die einzige Möglichkeit, wieder nach oben zu gelangen, besteht darin, eure roten Level zurückzusetzen. Jedes getötete Monster bedeutet einen Abzug von einem Punkt eurer roten Level. Jede erledigte Mission bedeutet einen Abzug von einem Punkt der roten Level für den gesamten Zug. Jede Person, die versucht, aus einem Zug zu fliehen, wird als Verstoß für den gesamten Zug gewertet, wodurch sich die Zeit, die ihr in eurem örtlichen Höllenzweig verbringt, weiter verlängert. Ihr bekommt alle eine Wochenration, und es ist mir scheißegal, ob ihr sie sofort esst oder über eine Woche streckt. So oder so, die nächste Ration erhaltet ihr in sieben Tagen. Ausrüstungsgegenstände und Waffen erhaltet ihr unmittelbar nach euren Essensrationen, der Button zum Aktivieren der Waffen wird im Interface eures Zugführers mit dem Herz angezeigt. Für die Idioten unter euch erkläre ich es genauer: Zugführer sind diejenigen, die eine Pistole erhalten haben, mit der sie sich in ihrer Verzweiflung das Hirn wegschießen können. Und noch einmal: Es ist mir scheißegal, wie ihr feststellt, wer genau euer Zugführer ist! Das müsst ihr schon selbst herausfinden! Ach ja, fast hätte ich es vergessen — die Aufgabe der nächsten zwei Stunden ist es, meine Männer an der Front abzulösen, die Aufgabe der Woche ist es, 15 Kilometer tiefer in die Kanalisation vorzustoßen. Ja, ihr versteht richtig, es ist mir wirklich völlig scheißegal, wie ihr das macht, entweder ihr macht es oder ihr sterbt. Dann hätte ich immerhin eine Sorge weniger."

    Er drehte sich um, ging mit großen Schritten zum Kommandoposten und ignorierte die Versuche einiger Leute, ihm Fragen zu stellen oder etwas zu erklären. Ich hatte natürlich Verständnis für seine Lage — sie hatten ihn den Wölfen vorgeworfen, oder zumindest einer Schar unbekannter Persönlichkeiten, von denen keine dem Gesetz besonders freundlich gesinnt war. Aber verdammt noch mal, dieser Weg würde für niemanden funktionieren. Wäre es so schwer, ihnen ein oder zwei Tage Zeit zu geben, um sich in Zügen zu organisieren, oder zumindest die Möglichkeit, die rüpelhafteren Individuen zu zügeln, oder diejenigen auszubilden, die sich nicht mit Waffen auskannten?

    Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder hasste er uns alle aus irgendeinem Grund, oder dies war ein Befehl von oben. Nun, eine solche Missachtung der Soldaten, selbst wenn sie zweitklassig waren, passte nicht zu meiner Vorstellung von einem einigermaßen gut organisierten Stützpunkt, mit Absperrungen, Patrouillen und allen anderen notwendigen Maßnahmen. Er war hereingestolpert, hatte nur wenige Informationen gegeben und war wieder gegangen.

    Gut, ich musste mich also auf die Informationen stützen, die ich bereits hatte. Ich füllte mein halbes Blickfeld mit den Personalakten des gesamten Zuges und arrangierte sie so, dass nur die Namen und Bilder zu sehen waren. Dann begann ich, mich hastig umzusehen und nach den Leuten (und Mutanten) zu rufen, die auf meiner Liste standen.

    „Kartos!, rief ich und erregte so die Aufmerksamkeit des Bandenchefs, mit dem ich auf dem Transportfahrzeug mitgefahren war. „Du solltest dich jetzt entscheiden: Entweder du arbeitest weiter in deinem eigenen Interesse, dann sind du und dein Zirkel mir völlig egal, und du bist auf dich allein gestellt. Oder du befolgst meine Befehle, und ich mache dich zum Kommandanten des Zuges und werde alles in meiner Macht Stehende tun, damit du überlebst.

    „Welche Garantie habe ich, dass du mich und meine Jungs nicht einfach als menschliche Schutzschilde benutzt, wenn es dir gelegen kommt?"

    „Welche Garantien kann ich dir in dieser Lage wohl geben? Ich kann dir nur mein Wort geben. Reicht dir das?"

    „Das Wort des Blutigen Skurfaifers?"

    „Ja!" Ich unterdrückte die Wut, die beim Klang dieses Spitznamens in mir aufstieg, der sich bereits wie ein Lauffeuer verbreitete.

    „Gut genug für mich! Ich, Kartos, bin bereit, unter der Hand des Blutigen Skurfs zu kämpfen, bis er sein Versprechen bricht oder mich von meinen Verpflichtungen entbindet."

    „Bestätigt!"

    „Bestätigt!"

    Zwei Dutzend Stimmen riefen dasselbe Wort von verschiedenen Stellen in dem Chaos, in das sich der geräumte Bereich verwandelt hatte, nachdem der Kommandant gegangen war. Ich war mir nicht ganz sicher, was passiert war, aber anscheinend war ich gerade in eine Art lokalen Ehrenkodex der Banditen hineingezogen worden. Und das Schlimmste war, dass ich - wie immer im Spiel - die Regeln erst noch lernen musste.

    „Big Daddy hat mich gebeten, auf dich aufzupassen, sagte Kartos mit leiser Stimme und lehnte sich nur eine Haaresbreite von mir entfernt an. „Er sagte, dass du ein anständiger Kerl bist und viel für unseren Bruder getan hast. Und es ist nicht richtig, einen anständigen Menschen ohne Unterstützung zu lassen.

    „Und was war das für eine Show, die du im Fahrzeug abgezogen hast?"

    „Na ja, nur weil Big Daddy ein gutes Wort für dich eingelegt hat, heißt das nicht, dass du es nicht wert warst, ein bisschen getriezt zu werden. Was, wenn er dich überschätzt hat und du beim ersten Anzeichen von Ärger kneifst?"

    Als ich mir die Gesichter in meiner Nähe ansah, bemerkte ich, dass nur wenige von ihnen zu den offenen Lagerhallen in der Nähe geeilt waren, um Ausrüstung zu holen. Die meisten von ihnen beobachteten mein Gespräch mit Kartos und sprachen sogar im Flüsterton, um uns nicht zu stören.

    „Versteh mich nicht falsch, Boss, sagte Kartos, als er meinen Blick bemerkte, und klopfte mir amüsiert auf die Schulter. „Du hast dich in Einzelhaft gehalten, aber der Rest von uns hatte schon genug Zeit, die Hackordnung auszukratzen, wer welche Luft atmet, wer wessen Befehle befolgt, und im Allgemeinen spielt es keine Rolle mehr, ob gesetzestreu oder gesetzlos. Mutanten... na ja, ich meine, diese Mutanten dort, die Psioniker, beten dich praktisch an, und so ein Opa hat nach dir gefragt...

    „Der Alte", korrigierte ich ihn automatisch.

    „Ja, genau der. Die Sicherheitskräfte stehen auch hinter dir, und einige der Männer von unten haben sich ihnen in der Brigade angeschlossen. Da drüben ist ein Krieger im Ruhestand, der dich vergöttert. Es gibt noch ein paar andere Typen, die ich nicht kenne, sie halten sich im Hintergrund, aber wir haben uns schon mit ihnen angelegt. Sie sind alle bereit, dir durch die Hölle und zurück zu folgen. Zuerst hätten sie uns fast erstochen, weil sie ihr Wort gegenüber irgendeinem Falken gehalten haben, aber es hat sich herausgestellt, dass sie über dich gesprochen haben."

    „Hm... Ich nehme also an, dass die meisten Leute hier meinen Befehlen folgen werden, ohne sie infrage zu stellen?"

    „Nun, es gibt natürlich Ausreißer, wie diesen teigigen Fettsack, der bei uns mitgefahren ist, aber die wissen selbst nicht, was sie wollen. Und alle möglichen Abtrünnigen und Gesetzlosen sind am Anfang schon in die Schranken gewiesen worden, also wird es von dieser Seite keine Probleme geben."

    „Na gut... Ich dachte schon, ich müsste mir Augen am Hinterkopf wachsen lassen, um nicht in den Rücken gestochen zu werden, aber anscheinend hat alles geklappt."

    „Na, was hast du denn erwartet? Jetzt weiß jede Kanalratte aus den unteren Ebenen, wer du bist und was du kannst und wozu du andere verleiten kannst, und alle wollen überleben. Außerdem hattest du eine Menge einflussreicher Freunde, so viele, dass sogar der örtliche Kommandant Schaum vorm Mund hat, weil man ihm erklärt hat, dass er, wenn er keine Probleme haben will, besser an der Seitenlinie stehen und dir nicht ständig Befehle geben sollte."

    Jetzt fügten sich die Puzzleteile zusammen. Sowohl die Verärgerung des Kommandanten als auch die aus dem Transporter herausgezogenen Leichen, die, wie sich herausstellte, nicht durch ein banales Kräftemessen zwischen Kriminellen ums Leben gekommen waren, sondern absichtlich eliminiert worden waren, weil sie ein unzuverlässiger Faktor gewesen waren. Meine Freunde und Kollegen hatten mich also nicht im Stich gelassen, sondern halfen mir, so gut es ging. Zunächst mit einer bedingt zuverlässigen menschlichen Ressource, dann... Nun, ich wusste nicht, womit, aber offensichtlich würden sie es nicht dabei belassen.

    Tja, ich würde wohl noch einmal den Walzer des Todes tanzen müssen — aber zum Glück spielte dieses Mal das Orchester mit.

    Kapitel Zwei: Die Frontlinie

    ICH VERWENDETE FAST EINE STUNDE der uns zugewiesenen Zeit darauf, sechs große Einheiten zu bilden, was der Anzahl der aus dem Becken führenden Tunnel entsprach. Ein paar der flinksten Kämpfer eilten dorthin, um Erkundungen anzustellen, und kamen mit enttäuschenden Nachrichten zurück. Wie sich herausstellte, gab es fünf weitere Barrieren in den Gängen, die nach draußen führten, und die drei vorderen würden unter unserer Kontrolle sein.

    In Anbetracht der Tatsache, dass wir nur halb automatische Impulsgewehre und fünf Akkupacks, also insgesamt 250 Schuss, zur Verfügung hatten, konnte ich mir nicht vorstellen, wie wir überleben sollten. Als ich mich an unsere Begegnung mit den Monstern des Administrators in der Nähe von Ebene Null erinnerte, wurde ich noch grimmiger.

    Wenn man die Breite des Ganges bedachte, würden wir an jeder Linie einen Zug von Kämpfern aufstellen und die Soldaten schichtweise austauschen können. Hinzu käme ein Reservezug, der in Sechs-Stunden-Schichten arbeiten würde. Insgesamt also etwas mehr als 1.000 Kämpfer, die in sechs Richtungen zogen. Aber verdammt noch mal, es war kaum noch jemand übrig, der in die Offensive gehen konnte. 36 Züge - das waren alle Männer, die in den militärischen Strafdienst eingezogen worden waren.

    Okay, wir mussten zwei Züge ausschließlich für Durchbrüche abstellen und einen der starken Punkte in der Nähe des Beckens verlassen. Wir konnten auf keinen Fall alle unsere Kämpfer an die Front schicken — wenn der Angriffsversuch ins Stocken geraten würde und der offensive Zug sich zurückziehen müsste, bestünde die Gefahr, dass die Monster durch ihre Linien direkt in unsere Verteidigungslinie eindringen und die sich zurückziehende Gruppe daran hindern würden, Fuß zu fassen. Obwohl... wir könnten auch etwas anderes versuchen.

    „Also gut, hört zu, wandte ich mich an die um mich versammelten Zugführer. „Überprüft sofort die Zusammensetzung eurer Trupps. Ich brauche sechs Gruppen mit dem höchstmöglichen Anteil an Kämpfern mit echter Kampferfahrung. Ich warne euch jetzt schon: Diese Züge müssen in der Lage sein, sich schnell mit der ersten Verteidigungslinie der SVF abzuwechseln. Wir stehen unter Zeitdruck, also handelt schnell. Wir werden die zweite und dritte Linie besetzen, denn das ist alles, was noch übrig ist. Das Wichtigste ist jetzt, dass wir unsere Stellung halten.

    Während ich alle auf den neuesten Stand brachte, zog ich mir die Ausrüstung an, die man mir gebracht hatte und die ebenso erbärmlich war wie die Waffe. Ein stinknormaler Brustpanzer mit kleinen Panzerplatten und einer dämpfenden Schicht darunter, ein ähnlicher Satz Schulterpolster, ein leichter offener Helm und Ellbogenschoner plus Knieschoner — das war im Grunde alles, was man uns gegeben hatte. Sie hatten uns das Zeug nur geschenkt, damit wir nicht gleich in den ersten Minuten starben.

    „Wie sollen wir dann vorankommen? Du hast den Kommandanten gehört: 15 Kilometer pro Woche. Das ist so schon fast unmöglich, und wenn wir uns in die Defensive begeben, ist es noch unwahrscheinlicher, dass wir die Aufgabe erfüllen", erinnerte ein Kämpfer zweifelnd.

    „Um es in seinen Worten zu sagen: Es ist mir scheißegal, was der Kommandant will. Wenn er tiefer vorrücken will, kann er echte Soldaten schicken, aber wir haben weder die Ausrüstung noch das ausgebildete Personal dafür. Es ist also besser, wir kassieren einen Haufen Geldstrafen, als in den ersten Tagen wie Idioten zu sterben. Unsere Hauptaufgabe besteht jetzt darin, unsere Stellungen zu befestigen, die Lage zu klären, uns im Gelände zurechtzufinden und damit zu beginnen, zwischen den Posten in einer Abteilung zu wechseln, damit die Noobs unter dem Schutz der erfahreneren Soldaten stehen. Über Ausrüstung und Waffen entscheiden wir unterwegs."

    „Und was ist, wenn da draußen die Hölle los ist? Was meinen die damit, dass der Kampf ununterbrochen geführt wird?"

    „Deshalb gehe ich mit einer der Gruppen mit, um mir alles mit eigenen Augen anzusehen. Vielleicht müssen wir den ganzen Plan verwerfen und uns spontan etwas einfallen lassen", beruhigte ich ihn, nahm das mir gereichte Impulsgewehr und überprüfte den Ladestand.

    An der Seite, etwas oberhalb der Mitte und näher am Gewehrkolben, zeigte eine Digitalanzeige „237" an. Was für Arschlöcher — die knauserten sogar beim Akku. Eine volle Ladung sollte bei 250 stehen. Ich schob die Tasche mit den Ersatz-Akkus unter meinen linken Arm, warf mir den Gürtel um den Hals, legte den Gewehrkolben mit dem Lauf nach unten in die rechte Ellenbeuge und blickte fragend zu den anderen.

    „Warum stehen wir hier herum? Worauf warten wir noch? Haben wir schon entschieden, wer als Erster vom Regen in die Traufe geht?"

    Zehn Minuten später stand bereits ein ganzer Zug vor jedem Auslassrohr, und die Soldaten überprüften nervös ihre Munition. Das Gefühl der Beklemmung wurde noch verstärkt durch die gedämpften Schüsse, die an unser Ohr drangen, manchmal für ein paar Sekunden pausierten und dann wieder mit neuer Kraft einsetzten. Es war seltsam — obwohl die Entfernung zur Frontlinie gering war, hatten wir das Gefühl, dass die Schlacht einige Kilometer entfernt tobte. Ich dachte, dass die Rohre den Lärm verstärken würden, aber sie schienen ihn ganz im Gegenteil zu dämpfen.

    Von den beiden mittleren Gängen wählte ich wie ein echter Mann den linken, aber wenn ich mich nicht selbst belog, wusste ich, dass der Zug hier der schwächste war, was die Anzahl der Kämpfer mit Kampferfahrung anging. Der einzige Durchgang zwischen den Verteidigungsanlagen war durch einen gepanzerten Mannschaftstransporter versperrt, der auf unsere Bitte hin zur Seite fuhr und uns in die Tiefe der Tunnel ließ.

    „Schaltet alle eure Funkgeräte ein! Zugführer, vergesst nicht, die Waffen eurer Soldaten zu aktivieren! Wir bewegen uns leise und erstatten alle 100 Meter Meldung."

    Wir passierten die ersten beiden Verteidigungslinien fast im Schritttempo, und die SVF-Soldaten schenkten uns so gut wie keine Beachtung, während sie ihrer Arbeit nachgingen. Doch gleichzeitig hielten sie sich ständig in der Nähe der Maschinengewehrstellungen und der Ausrüstung auf, und mit jeder Sperre, die wir passierten, wurde die Situation immer bedrohlicher. Zum einen belastete uns das ständige Geräusch von Gewehrfeuer immer mehr, und je tiefer wir vordrangen, desto erschöpfter sahen die Soldaten aus.

    Als die Überreste von Monstern und SVF-Soldaten über die dritte Barriere zu fallen begannen, die in Wirklichkeit der am weitesten von der Frontlinie entfernte Posten war, an der wir stationiert waren, musste ich einen unserer Soldaten sogar mit einer bewährten Technik beruhigen: einem gezielten Schlag auf den Kiefer. Je weiter wir vorankamen, desto mehr sahen wir die Spuren eines aktiven Kampfes.

    „Jungs, wartet!, rief uns der Feldwebel am vorletzten Posten zu. „Ich weiß, dass der Captain sich nicht um euch schert, aber als Mitmensch rate ich euch, die Wände und die Decke genau im Auge zu behalten.

    „Ich danke dir!" Was hätte ich sonst sagen sollen?

    Nachdem ich diese Warnung erhalten hatte, befahl ich den Soldaten, die unterhalb des Laufs in den Griff ihrer Gewehre eingebauten Scheinwerfer einzuschalten, ihre Geschwindigkeit zu halbieren und die Umgebung sorgfältig zu beobachten. Wir hatten noch etwa 100 Meter vor uns, was uns wie nichts vorkam, aber der letzte Posten befand sich unmittelbar hinter einer scharfen Kurve im Rohr, und alles, was wir sehen konnten, waren die Blitze der Schüsse. Aber die Beleuchtung in dem Bereich vor uns war furchtbar schlecht und hinterließ viele dunkle Flecken.

    Entweder hatten die Kampfpioniere vergessen, in diesem Teil des Tunnels Lampen aufzuhängen, oder die Monster hatten sie zerstört, als die Frontlinie sich zurückziehen und ihre Stellungen aufgeben musste, und unsere Mannschaft hatte es nicht geschafft, sie wieder anzubringen. Ich wünschte mir, dass es Ersteres war, aber ich wusste, dass es höchstwahrscheinlich Letzteres war — vor allem angesichts der dicken Schicht von Körperresten, die den Boden bedeckte.

    „SCHAUT NACH OBEN!", rief einer der Soldaten.

    Fast alle reagierten aus einem nervösen Reflex heraus und feuerten chaotisch auf die Decke, wo etwas zwischen den Strahlen der Gewehrscheinwerfer hindurchhuschte. Es sah aus wie ein mutierter Zentaur mit einem Kopf, der entfernt an einen Menschen erinnerte, und mit dem Rumpf und den Vorderbeinen einer Gottesanbeterin, die an einem Spinnenkörper mit sechs Gliederfüßern befestigt waren, mit denen es sich an der Decke festhielt.

    Sie schalteten diesen Saboteur praktisch mit den ersten Schüssen aus, aber einige der Soldaten ballerten noch 20 Sekunden lang auf die Decke, bis sie durch Stöße und Schläge in die Rippen beruhigt wurden. Wir hatten nur etwa acht unerfahrene Kämpfer, aber die allgemeine Panik hatte mehr als ein Dutzend mitgerissen.

    Gut, drauf geschissen, solange sie sich nicht gegenseitig umbrachten. Ich musste jedem Noob einen erfahrenen Kämpfer zuteilen, damit sie zu zweit arbeiteten, sich gegenseitig Deckung gaben und gleichzeitig Erfahrung sammelten, ohne sich Hals über Kopf in Bereiche zu stürzen, die sie nicht betreten sollten. Sobald ich diese Entscheidung getroffen hatte, übergab ich die Aufgabe dem Zugführer, damit sie ausgeführt werden konnte. Gleichzeitig schrieb ich mir selbst eine Notiz in den integrierten Notizblock, der Teil des Interfaces war: Mach das Gleiche mit den anderen Truppen.

    Wir wurden mit einer Mischung aus Freude und einer absoluten „Scheiß auf alles"-Haltung empfangen. Freude, weil sie nach hinten geschickt wurden, um sich auszuruhen, aber gleichzeitig schienen die SVF-Kämpfer losgelöst von dieser Realität zu sein, blickten weiterhin alle paar Sekunden reflexartig in Richtung des vom Feind kontrollierten Gebiets und schossen gelegentlich in die Dunkelheit. Und das trotz der Strahlen der Gewehrscheinwerfer, die die äußeren Verteidigungsanlagen abtasteten.

    „Wer hat hier das Sagen?", fragte ich einen der SVFler.

    „Damask. Da ist er, er sitzt hinter dem dritten Maschinengewehr."

    Ich folgte der Richtung, in die der Kämpfer mit dem Kopf gedeutet hatte, und sah den Feldkommandeur auf einer Art Käfigturm, der den gesamten Tunnel absperrte. Er stand auf einer speziellen Plattform hinter einem der vier schweren Maschinengewehre, von denen jedes eine andere Art von Schaden anrichtete. In diesem Fall handelte es sich um ein gutes altes schweres Maschinengewehr mit einem langen Patronengurt, der zu einem riesigen Kasten darunter führte.

    „Rechte Wand! Zehn mit Schilden! Schamane, schalte sie aus!" Während ich versuchte, mich zu orientieren und herauszufinden, wie ich an ihn herankommen konnte, begann der Kommandant hinter dem Maschinengewehr abgehackte Befehle zu geben.

    „Verstanden, ich bin dabei", antwortete der Schütze des linken Maschinengewehrs.

    Fünf kurze Schüsse zielten mit dichten Bündeln elektrischer Entladungen auf das Ziel, dann traten die Soldaten mit Handwaffen in den Kampf ein und erledigten den Feind mit kurzen, fiesen Stößen. Absolut alle Aktionen wurden so perfekt ausgeführt, dass sofort klar wurde, dass sie bereits zahlreiche solcher Gruppen vernichtet hatten.

    „Ich wünsche dir einen guten Tag!", sagte ich, während ich nach oben kletterte und gleichzeitig versuchte, einen Blick auf die Umgebung zu werfen.

    „Ah, die lebenden Toten... Du kommst gerade rechtzeitig, ich habe nur noch einen halben Zug."

    „Kannst du mir einen kurzen Überblick geben?"

    „Puh... Er seufzte schwer. „Sanchez, gib mir Deckung!

    Als der Kämpfer aufgesprungen war und den Platz des Kommandanten im Geschützturm eingenommen hatte, um mit dem angebrachten Suchscheinwerfer nach einem Ziel zu suchen, setzte sich der — den Streifen nach zu urteilen — Sergeant müde einen Meter entfernt hin und nahm, mit dem Rücken an die niedrige Schutzwand gelehnt, seinen Helm ab. Zum Vorschein kam ein erschöpftes, junges, schmutzverschmiertes Gesicht, mit dicken Tränensäcken unter den Augen und blauen Flecken an einigen Stellen. In seinen Augen war nur ein Gefühl zu sehen — Müdigkeit. Und es war nicht die Müdigkeit, die sich nach mehreren Stunden harter Arbeit einstellte, sondern diese schreckliche Müdigkeit, die die ganze Psyche eines Menschen erfüllte, der schon sehr lange mit der Nase am Schleifstein hing und nicht aufhören konnte, weil er wusste, dass ein einziger Moment der Unachtsamkeit ausreichen würde, damit alles schief ginge.

    „Okay, schau her. Diese Rohre befinden sich ganz am Rande der Grenze, sodass du nicht mit so schweren Angriffen rechnen musst wie auf den Hauptstrecken, wo es im Moment wie in einem Schlachthaus zugeht. Aber etwa 20 Kilometer weiter unten gibt es, wenn wir den alten Skizzen trauen können, einen Ausgang zur ersten unterirdischen Ebene. Es ist eine kleine Öffnung, durch die man keine ernsthafte Ausrüstung schleppen kann, sondern nur Infanterieformationen, aber das Kommando hat entschieden, dass, während wir an

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