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qipu: Zu den Kapitularien des mystischen Kaisers / Fragmente und Improvisationen
qipu: Zu den Kapitularien des mystischen Kaisers / Fragmente und Improvisationen
qipu: Zu den Kapitularien des mystischen Kaisers / Fragmente und Improvisationen
eBook1.201 Seiten11 Stunden

qipu: Zu den Kapitularien des mystischen Kaisers / Fragmente und Improvisationen

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Über dieses E-Book

In seinem späten Regnum ließ Karl der Große
sogenannte Kapitularien anlegen,
Art enzyklopädische Hauptbücher,
in denen alle möglichen Technica damaliger
Welt-Wirtschaftsweise verzeichnet wurden,
auf daß kommende Generationen von Landsleuten
sich immer vergewissern konnten, was wie zu tun sei.
Sonst, im Weiteren: Kapitulationen nannte man
bei immer wieder mal fälligen König- / Kaiser-Kürungen
die Zusicherungen, welche der Prätendent den
Kur-Fürsten geben mußte im Tausch für ihre Stimme zu seinen Gunsten. Das war dann jeweils die Magna Charta
für das jeweilige, daher folgende Regime.

Dieses Buch bezieht in seinem Titel sich
auf den mystischen Kaiser, also den Archetyp (Grimmelshausens "Alter Kaiser"),
den gewahr zu halten immer wieder mal
in den verschiedensten Gegenden der Erde
imperiale, caesarische Staatsordnungen wurden instauriert,
unter anderem auch in Peru. Der dortige Sonnenkaiser
verwaltete sein Land und die Weisen seiner Menschen
mittels reisender Beamter, vergleichbar den missi dominii,
den Herrschaftsgesandten, meist zwei Bischöfe,
im späteren Frankenreich.
Die Inka-Beamten fertigten von dem, was sie besser
bemerken und berichten sollten, Memorier-Artefakte an,
Geflechte aus Schnüren, relativ komplex,
worauf Glasperlen diverser Farben gezogen wurden,
deren Bedeutung sich nach Jahrhunderten verlorener
Weltzeit dort nicht mehr lesen läßt;
die Bedeutung der Perlen an ihrem Platz je
war eigentlich nur dem bekannt,
der sich ein solches Memorier-qipu angefertigt hatte.
Dieser Verhalt interessierte mich schon immer,
ich halte diese geknüpften Faden-Labyrinthe für ein gutes Muster, wenn man Aphorismen erdenkt und dort immer je
einen eigenen Neben-Satz anknüpft, wo sich so Erhellendes zur Gesamtaussage der sprechenden Weiheit hinzunehmen läßt.
Nun habe ich schon Aphorismen die Menge erdacht
und beispielsweise hier in dem Buch "Is ja wahr... "
veröffentlicht. Das war nur guter Spaß.
Jetzt aber, wo eine erschreckende Heimsuchung meines Geistes mich mit Gewalt, gewissermaßen,
zu allerhand nicht unerheblichen Erkenntnissen geweckt hatte,
begann ich, das so Gewahrwerdende in einer wilden Zettelwirtschaft aufzuzeichnen, wobei mir auch noch
von Allzuwitzigen relativ wichtigste Teile dieser Notate gestohlen wurden. Das derangierte ein wenig,
wie der große Rest des Vermerkten zu montieren blieb,
doch ist das angesichts des Impakts dessen,
was überhaupt diese Schriften ausmacht,
relativ egal. Das daraus entstandene Buch,
im Originalformat 650 Seiten stark...
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum4. Okt. 2017
ISBN9783744848923
qipu: Zu den Kapitularien des mystischen Kaisers / Fragmente und Improvisationen
Autor

Leo Hoeninger

Der Name ist ein Pseudonym, nach dem Minimum von Dorf, wo er aufwuchs. Der Autor SOLLTE werden, was er geworden ist. Biographisches sonst: - Gymnasium geschmissen - Jobben über Jahre nur je, gewisse Normalen der modernen Menschheit kennenzulernen - 2 Jahre Artillerist in Oldenburg - Kleine sideshow des Erwerbs von Kenntnissen zu diversen, klassischen Drogen, Haschisch / Hanf, LSD / Mutterkorn, Muskat, Tollkirsche, Fliegenpilz. An sich keinen Schaden am Geiste davon behalten, da von Natur aus robust immun gegen Psychotik usw. - Jahrelang in Südeuropa rumgetrampt, - Jahrelang Jobben als Transferfahrer alter Autos nach Syrien, Jordanien (späte 70er bis 1981) - von der Familie wiederholt in die Psychiatrie geknallt, wo man spezielle Meinungen verdeutlichte, wie man mir mitzuspielen gedenkt, Tortur mittels stark verstörender Psychopharmaka vor allem. - 99 Monde lang (genau 8 Jahre) speziellere Welterkundung durch ausgiebiges Reisen und satt Vegetieren auf europäischen Eisenbahnen, allezeit ohne Geld in der Tasche. - Hernach (die 90er) zuschauen, bei weiteren Touren mit Altautos über den Balkan, diesmal nach Griechenland, wie Deutschland sich wiedervereint und erst einmal so und so zusammenwächst - auf 2000 einer sittlich-retarden Mitmenschheit in die Falle gegangen, von Gerichten in offensichtlicher Verfälschung all dessen, was einen fairen Prozeß ausmacht, als Maßregler, der Posten für einmal wirklich psychisch Kranke, dann aber auch als, im Zweifelsfall lebenslänglicher, Bannort für gewisse dem Spießertum aller Klassen unbehagliche und unanbringbare Typen, pathologische Taugenichtse in solcher Meinung. - in der Klinik, die mich seither kujoniert und systematisch in jeder auch nur gewöhnlichen geistigen Realität ignoriert und verleumdet, zumindest Zeit und Ruhe zum Schreiben und auch technische Möglichkeiten (Computer) gefunden und vieles an mundaner Gewahrheit in eine Ordnung gebracht und aufgeschrieben, montiert, teilweise veröffentlicht. Dabei gar nicht abwegige oder krank verstörte, geradezu reiche Beobachtungen und Bedenkungen (siehe die übrigen Publikationen des Autors allhier bei BoD, am klarsten in dem Buch "Is ja wahr... "). Ich erwarb mir also derart eine Statur als Literat und gerne auch Philosoph, wo ich doch immer schon wußte, daß ich meinen Kopf nicht eigentlich dafür habe, ihn von Monstern mißhandeln und verleumden zu lassen. And the beat goes on..

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    Buchvorschau

    qipu - Leo Hoeninger

    qipu

    qipu: zu den Kapitularien...

    make-up:

    haben Sie: Staat??...

    ...mit Hanf, beispielsweise...

    Totem... Totalistisches...

    Erkennen, Meinen, Wissen...

    Idee, Mensch! (und Praxis)...

    Ja, Geld!...

    just reality, a view...

    supreme Zettelei...

    Schaufeld...

    erst werden! dann sein?...

    von Selbsten, und auch...

    kapitellme!

    dreizehn, die Matte, mon Chef!

    via, via...

    nilly willy, nowhere...

    restliches Bemerken...

    Impressum

    qipu: zu den Kapitularien...

    make-up:

    leo hoeninger

    qipu

    zu den Kapitularien

    des mystischen Kaisers

    Fragmente und Improvisationen

    * * * * * * * *

    Die häßlichsten Dinge...

    4. 4. 16

    Post aus Karlsruhe:

    sie lehnen eine Beschwerde ab,

    von der ich gar nichts mehr weiß.

    4 gewaltige Träume, davon hier 2 erinnert.

    1. Ich liege wie im Bett meiner Jugendzeit,

    in dem links neben mir, wie sonst der Bruder,

    eine andere, unbekannte Gestalt.

    Ein großer, schlanker Hund kommt ins Bild,

    der mein Bett bestöbert,

    schnüffelt mit seiner langen Nase

    aufdringlich an meinem Unterleib,

    besonders hinten, was mich ziemlich aufgeilt.

    Nach etlicher Zeit habe die Empfindung,

    mein Genital gleiche dem des Hundes.

    2. In Frankreich, längere Geschichte.

    Ich wandere rechterseits an einem sehr schönen,

    mittelgroßen, gewundenen Fluß entlang

    zwischen nicht sehr hohen Bergen.

    Viele Leute mit mir unterwegs,

    Franzosen, die mir gegenüber stolze Zufriedenheit zeigen.

    Ein etwa 6jähriges Mädchen, deutliche Lippen,

    begibt sich für einige Zeit mit mir.

    Der Steg, auf dem alle gehen, ist nicht sehr breit, 1,5 m,

    darauf auch große Fahrzeuge.

    Man erreicht eine Talsperre, worüber Stadtanlage;

    das Wasser in dem See dort

    schwallt periodisch über die Dammkrone,

    und jedesmal nach einem solchen Schwall

    klappt ein Streifen auf der Dammfront nach unten,

    formt sich als Stufen -

    wie die Urft-Talsperre, denke ich

    (im Traum, ohne bewußte Worte),

    an deren Anlage der Vater meiner Mutter,

    der Tagelöhner, mitgewirkt hat.

    Ich kehre dann, die französischen Leute grüßend, um,

    und suche mir auf dem Steg, gegen die Menschenmenge dort,

    den Rückweg, flußab.

    Sehr schöne Bildlichkeit des Tals.

    Wiederholt steinerne Köpfe mit kugeligen Augen,

    vergleichbar Kaisertypen der mittleren Zeit im Deutschen.

    Ich bemerke etwas zu diesen Augen,

    hat mit Wasser und Licht zu tun,

    das durch es darin zu Materie wird.

    _________

    Terror-Traum

    5. 4. 16, gegen 2 nachts:

    mit 1 oder 2 Anderen in der Gewalt (wie Kriegsgefangene)

    von 4 Russen, groß wie Bären, in dicken Mänteln.

    Terror. Einer hat mich,

    der sich aber noch ein wenig bewegen kann,

    hat was vor. Vielleicht Erschießung.

    Mehrmals teste ich, ob ihm zu entkommen ist.

    Das spielt um ein Gebäude, ähnlich dem Sozialzentrum hier,

    doch da schießt hart & dicht Maschinengewehrfeuer,

    das mich jedesmal niederzwingt

    und mehrmals deutlich zu Fetzen reißt.

    Ich bin steif vor Terror.

    Der Russe wirtschaftet da rum, will wohl Quartier wechseln.

    Ich sehe, wo er sich grad vor mir nach links neigt,

    rechts einen billigen Blechtopf

    mit ca. 4 l Wasser darin, das zu kochen beginnt,

    greife danach und schütte ihm das Heißwasser

    auf Nacken und Hinterkopf,

    dann renne weg,

    auf der Suche nach einem Entkommen oder Versteck.

    Der Russe muß erst zu sich kommen.

    Ich finde eine Art Gesträuch,

    das sich ebenmäßig über eine ganze Fläche erstreckt,

    es ist hoch genug, daß ich mich gebückt darin bergen kann,

    bin aber nicht sicher,

    hänge da strikt fest in dichtem Geheck voller 2,5 cm langer Dornen,

    kann mich nicht regen,

    während der Russe zu sich kommt und mich zu suchen beginnt.

    Erwachen. Steif vor Terror in Leib und Seele.

    Liege über eine halbe Stunde da, kann mich nicht rühren,

    während der Terror ganz allmählich nachläßt.

    Unbeschreiblich.

    Weg zum Tö, dann zurück ins Bett.

    Vor dem Aufwachen morgens noch eine Szene:

    ich hadre mit jemandem, vielleicht einer Frau,

    weil sie eine von zwei Briefmarken (diesertage zwei gekauft)

    schief abgeschnitten hatte, die ist so nicht mehr gültig.

    Ein Typ wie Dürrenmatt oder so gibt mir die andere stattdessen,

    woran aber Papierreste kleben,

    ich kann die so nicht auf dem Umschlag befestigen.

    Besonders spürbar im ersten Traum

    die Härte der scharf fliegenden MG-Geschosse,

    und die absolute Feindheit meines Gefangenhalters.

    Die Bagage hier auf der Station, beim Frühstück,

    scheint wieder allzu genau mitzuwissen.

    _________

    dufte

    "Eine Steuer-, auch Kriegsdienstmehrbelastung

     für Junggesellen von einem bestimmten Alter an"... Nietzsche.

     Gestern beim Weg zum Internetcafé

     ungutes Spiel Entgegenkommender.

     Ein Mädchen deutet an, sich wieder an mir zu reiben.

     Tun manche ja, noch ausdrücklicher,

     und ich reagiere darauf unmittelbar, abstoßend,

     nicht, weil das Mädchen in ihrer Blödheit sind,

     sondern weil ich solche Beeinträchtigung

     nicht vertrage und nicht hinnehme, ganz unmittelbar.

     Einen sich als sehr bekannt und geschätzt darstellenden

    Verlag tredition in Hamburg angeschrieben,

     der Bücher für self-publishers fertigt und auch vermarktet.

     Aus einem SPIEGEL letztens, in widrigster Zeit -

     auch der nun vorliegende von vor 14 Tagen

    ist wieder überaus deutlich

     (Referenz auf einen gut wirkenden Typ, Anfang der 80er?,

     der mich in seinem Mercedes

    sehr flott über südtiroler Autobahnkurven mit nach Norden nahm,

     gab mir generös

     50 Mark und einen 20-Schilling-Schein beim Aussteigen,

     sagte was wie: dufter Typ,

     was ich, da ich es nicht auf mich beziehen wollte,

     einem schattigen Arbeiter

     in der Toilette der Raststätte zugute hielt,

     umgeben von nicht allzufeinem Parfum;

     dann versteckte ich mich

     in einem Einkaufszentrum (nahe Innsbruck),

     schlief dort am Wochenende auf ausgestelltem Bett,

    fraß aus dem Buffet;

     montags entwich durch ein hochgelegenes Fenster,

     über ein Vordach,

     es war Ende Winter, und das Gebälk im Dach der Anlage

     knackte dauernd vor thermischer Spannung) -

     dazu also hat der SPIEGEL was,

     kurze Seite über eine ältere Französin aus LeHavre,

     die besonders den Hinterbliebenen von Verstorbenen

     ein (teures) Parfum

     aus der Synthese in Kleidern gefundener Körpergerüche anbietet

     (man erörterte längst,

    Frauen hätten ja dieses animalische Bedürfnis,

     sich an Gerüchen nächster Personen,

     besonders Bettpartner, hochzuziehen),

     gleich danach recht viel Bericht über den Schlagersänger Maffay.

     Gestern wieder schwieriges Getue Pflegern,

    gewissermaßen Abdröhnen.

     Die Pflegerin Verena erschien wiederholt in den Zeiten,

     fühlte meinen Unterarm: sind Sie noch nicht kalt?!

    Zeit

    Nein nein, ich mag kühle Luft um mich, bin das so gewöhnt.

    Auch halte ich Kälte besser aus als Hitze.

    Der Brief vom Verfassungsgericht

    war abgefertigt durch eine Frau Uhr.

    Dem gibt man letzthin einige Signifikanz,

    angefangen mit einem längeren, beiläufigen Gespräch,

    dem ich mich nicht entziehen konnte, ohne schroff zu sein,

    mit dem Bauern Wipperfürth

    an der Passage des Bahndamms über die Gürtelstraße.

    Er redete und redete, auch von einem Plan,

    nach dem der Bahndamm vom Land bewirtschaftet wird,

    und ließ mich erst vom Haken,

    als er gewichtig auf seine Uhr geschaut hatte,

    zu finden, er habe nun selbst genug.

    Ich kenne den,

    seit ich in der Brücke mit den Färsen um Schönauge,

    die er da weiden ließ, zu tun gehabt hatte.

    _________

    Himmel grau dicht bedeckt bis zum Horizont. Es regnet.

    _________

    Bei der Wiederkehr gestern nach dem Internet

    hier bei der einzigen Zugangstür -

    da passen mich öfter Leute ab,

    fragen z.B. nach dem Weg zum Haus 14

    wo ich 2003 zu schreiben begann,

    während frühabends der Saturn

    aus einer winzigen Durchsicht des Fensters mit Bauten davor

    auf mein Bett schien,

    das die junge Binder-Frau (Lissy),

    die mit den schönen, langen Haaren,

    für mich geräumt hatte

    (war, wie sie sagt, depressiv, wurde entlassen,

    bekam draußen ein Kind,

    wurde dann wieder, nach einem Selbsttötungsversuch, interniert).

    _________

    Beziehungsweise - wo habe ich das Wort her!

    _________

    Diesertage bei Zeeman Wäsche gekauft, ist nötig.

    Die junge Kassiererin, eine Türkin wohl,

    ließ, bevor ich drankam,

    kurz ein durchaus böses Gesicht sehen,

    wie unter einem Maskenkopf her.

    Echo

    Dann war sie aber durchaus freundlich und umgänglich.

    Die Tibeter haben eine Maske, ein kapitaler, schöner Goldkopf,

    da dachte ich sogleich, das ist der Eu-Dämon Syriens.

    Ein nicht wichtiger, beiläufiger Charakter, ohne Szene oder Spiel.

    Die Tibeter haben ja alles, was irgendwie wichtig ist,

    auch eine recht dunkle Bildwand,

    die den Judendämon darzustellen scheint,

    wie in Osteuropa zu finden gewesen.

    _________

    Die total connectierte Telstar-Generation...

    Zu mir gehört eher der Echo-Satellit,

    dieser hell reflektierende, gigantische Ballon im All.

    Man sah den öfter bei uns auf dem Abendhorizont,

    leuchtend wie die Venus sonst,

    die ich da noch nicht gesehen hatte.

    Der Ballon riß dann auf.

    Man hatte ihn benutzt,

    Signale dahinzusenden und ihr Echo aufzufangen.

    Daher der Name.

    Durch den Riß entstanden

    wegen vielfältiger Reflexionen im Inneren

    erratische Signalverzerrungen.

    Zu der Zeit etwa

    bestand eine meiner Langeweileübungen in Schulstunden darin,

    irreguläre Figuren zu zeichnen

    und den Weg von Reflexionen eines, etwa, Lichtstrahls,

    von einer Seite der Form zur anderen usw.

    Da wußte ich das von dem Echo-Riß aber nicht,

    erfuhr erst viele Jahre später davon.

    _________

    Ja, ja, nein, nein -

     seit Längerem schon die neue Angewohnheit,

     kurz bestätigend zu nicken oder den Kopf verneinend zu wenden

     bei nur Andeutungen von äußerlichen Gedanken,

    die mich anwandeln.

     Absolute, unmittelbare Wahrhaftigkeit,

     ohne die Irritation von Worten

     in ihrer eigentümlichen semantischen Verkehrtheit.

    Die Tür, also: da passierte ein schlauer, junger Typ,

    wie spanioles Mittelamerika, sehr scharf fesch, schwarzer Kinnbart,

    Bodhi-Typ sozusagen,

    nach aller jesuitischen Schule des Geistes.

    Schönheit, wie auch ausgeformte Häßlichkeit, ist eine Kriegsmaske.

    Das vergesse ich dabei nicht.

    Mich selber finde ich nur schlicht helle,

    mit tänzerischer Leichtigkeit.

    Lao Tse

    Das ist über lange erworben.

    An sich finde ich mich hier allemal zu leichtfertig und oberflächlich,

    aber kann nichts dran machen -

    so ist eben mein gewachsener Charakter.

    Der Terror-Traum diese Nacht zeigt,

    über welchen Gründen das nur oberflächliche Haut ist.

    _________

    Exponenten...

    _________

    Was ist das Gute fragt Platon,

     um daran seine Idee von der Idee zu verdeutlichen.

     Derzeit, mit all den Flüchtlingen,

     läuft ja das Hauptpraktikum in Anthropologie.

     Viele werden wissen und verstehen - viel später.

     Lao Tse, zur etwa selben Zeit in China, ist weniger anspruchsvoll.

     Derzeit bekomme ich von seinen Sprüchen

    deutlich die linke Seite zu spüren,

     etwa: Gewalttätige, Halsstarrige finden nicht ihr natürliches Ende -

     bei meiner Arthrose, dem steifen Nacken!

     Lao Tse ist ein großer Lehrer in aufgeklärter Sittlichkeit,

     wollte nie etwas Anderes sein.

    _________

    Ich und das Paradigma des Gegebenen.

    Hast Du davon! Selber schuld!

    Die Tiere im Park sind aufmerksam.

    Zunächst erschien sogar ein kleiner Stutz (Zaunkönig),

    noch nie hier gesehen.

    Leute gaben sich komisch, als ich nach der Katz schauen ging.

    Sie war nicht da.

    _________

    Der von den Amerikanern

    bei Ende des 1.Weltkrieges verordnete Kosmopolitismus,

    so, wie er seither sich entwickelt hat,

    geht mir gründlich auf die Nerven.

    Europa im Grunde, zumal mit Rußland dabei, ist so gar nicht.

    Kosmopolitismus ist wesentlich Sache einer Elite.

    Genau das sind aber die begeldeten Horden nicht,

    die derzeit kreuz & quer über den Planeten

    von einer Wechselbalg-Szene zur anderen hoppen,

    Berlin

    sich betrinken, ein paar soweit illizite

    Anthropo-Nümmerchen machen

    und dann wieder, etwas wurzelloser geworden,

    heimkehren ins elektrische Bürgerrecht mit 50 TV-Programmen,

    die für Viele endgültig die im 19. und frühen 20. Jahrhundert gängige,

    so oft verfluchte Geltung der Zeitungspresse abgelöst haben.

    Immerhin gibt es da noch sehr gute Zeitungen

    (ich denke da an die SZ und den SPIEGEL,

    exzellente journalistische Geister,

    die erkennbar viel arbeiten

    und wohl auch viel miteinander reden, sich Meinung zu machen),

    und daher halte ich mich,

    obgleich alles trügerisch ist bis auf die Drohungen, daran.

    Was alle die Weltreisenden auf die Dauer erkennen werden,

    ist doch nur ihr Karma, das, was ihnen,

    einmal aus der Verwesung als reine Knochen hervorgegangen,

    auf die Stirn des Schädels könnte geschrieben werden,

    wie die Namen auf die ausgegrabenen Totenschädel

    in den Beinhäusern Tirols.

    _________

    Berlin ist ja nun DIE Nummer für Zeitgeister, wie man hört,

    viel famoser als Paris.

    Kann ich nicht finden. So, wie das schon Asien ist,

    im Klammergriff der winterlichen Ostsee-Kältetiefs,

    alles flach-feiner Eiszeitsand aller Nordränder Mitteleuropas.

    Ich bin mal dahingefahren, wiederholt.

    Kann mich da halten allein am Charlottenburger Schloß

    mit der tänzerischen Goldfigur auf dem Dach

    und einem Polizeiübungsgelände mit einem Betonturm,

    schwarz und weiß in Mehrmeterhöhen unterteilt

    zur Übung des Augenmaßes.

    Mehr habe ich an der Gegend nicht gesehen

    und will es auch nicht wissen.

    Alles hippe Scheiße, sonst nichts.

    _________

    Kann das nicht verstehen,

    wie Leute aller Art bei jeder Gelegenheit

    zu großen Haufen zusammenlaufen müssen, gerade auch da.

    Massen-Marathonläufe usw., plattester Konventionalismus,

    Exerzitien im Sein des letzten Menschen.

    So wollte ich nie sein und werde auch nie sein gewollt haben.

    _________

     Fresserei

     Kosmpolitische Allesfresser.

     Das ist also geworden

     aus dem gebildeten Chinesen älterer Zeiten,

     beschrieben in Canetti's (kann den Typ nicht ab, sonst)

    Der Überlebende,

     wie er, gerade angesichts der deutlich merkbaren Vergänglichkeit,

     sich mit allen, oft genug subtilen, Genüssen dieser Welt regaliert,

     letzter, ultimater Hedonismus,

     rationalisiert als eine sittliche Pflicht:

     man hat eben so zu sein, in diesen Dingen.

     Das mag so sein, Chinesen & Vietnamesen

     fressen ja auch auf Volksebene

     alles aus ihrer Welt, was nicht geradeweg toxisch ist

     (außer etwa in metaphysischer Hinsicht) -

     reine Materialisten eigentlich,

     die ihr zum Staubsein bestimmtes Fleisch veredeln.

     Dekadent wie nur was, wenn Du mich fragst.

     Im weiteren Westen

     gruppiert sich vergleichbarer Freß-Sensualismus

     um den Born des Weins,

     der noch nie in sich Genius hervorgebracht hat,

     allenfalls Geister gestillt in Gesellschaft,

     die ihnen Geist eingab (Goethe).

     Ich selber bin dem so fern wie möglich,

     aufgewachsen und genährt

     auf dem superbsten Landboden des Kontinents

     (die Leute sonst, die da leben, realisieren das gar nicht),

     neben vielleicht der schwarz-pulveramorphen

     Vulkan-Gartenerde Neapels.

     Mir wurden Belange der Weltkenntnis 

    immer in einfacher Formel dargestellt

     (die Metaphysik der katholischen Religion

     ist dafür schon zu sehr obenhinaus),

     so wie ich auch immer

     die Schriften und Kenntnisse vermittelt bekam,

     die minimal ich brauchen werde.

     (Bloch's Prinzip Hoffnung z.B. ist ja denkbar dicht gelehrt

     über alle Geistesarten des Altertums,

     polyglott, wie es sich für einen gebildetsten Juden gebührt,

     doch sonst fruchtlos wie alles Tote.

     Gleich zu Beginn, als ich, vor langer Zeit,

    mal in das Buch schaute,

     fand spontan das Kapitel das objektiv real Mögliche -

     ein neutraler Begriff,

    der eigentlich nichts mit Hoffnung zu tun hat,

     und das ist für meine Wahrnehmung die reellste Ansage,

     die in dem dichtgebildeten Buche -

    belangloser Mist,

     wie eine junge Frau irgendwann unvermittelt sagte -

     zu finden ist.)

     Und ebenso ernähre ich mich gern einfach und anspruchslos.

     Diese Viel- und Allesfresserei, auch in Literatur,

     die allen Mensch umher, die Seienden, in alle Richtungen ableckt,

     ist ein Zeichen existentialer Verzweiflung.

     Bei einem ruhigen Friedhof macht das kein Bild,

     das sind nur Halluzinationen.

    Tod bei den Contras

    Sonst lese ich nur den 5. Grisham-Roman, das Urteil,

    den sie hier im Regal haben.

    Bei dem auffallend lange

    Szenen aufwendiger Fresserei all dessen,

    was Amerika so zu bieten hat.

    Der Einsiedler und unerkannte Vater des Simplicius Simplicissimus

    ernährt sich hauptsächlich von weißen Rübchen,

    die er selbst anbaut.

    Das ist ein für lange Zeiten

    weithin üblichstes Nahrungsmittel im Deutschen gewesen.

    Allerdings neigen Menschengeister,

    die ihren Leib zu monistisch ernähren,

    auch zu sehr einfachen Daseinssichten,

    für welche die Bibel schon ein Wunder von Welt ist.

    _________

    Sonst, dauernd am Summen,

    einer der Songs Michel Polnareffs.

    Find' ich einfach gut.

    Solche Weisen wären schon vor 200 Jahren

    zu erdenken und singen möglich gewesen.

    _________

    Wiederholt fällt mir derzeit ein kurzer Artikel,

    wohl in Newsweek Mitte der 80er,

    von den Contra-Kriegen in Mittelamerika,

    ein, zwei Fotos von einem jungen Gringo,

    der Kämpfer im Urwald begleitete.

    Zwei oder drei auf einem Kommandounternehmen

    haben einen Typ gefangen,

    von dem sie vermuten müssen, daß er für den Gegner forscht,

    beschließen, ihn auf der Stelle zu töten.

    Können ihn nicht einfach erschießen,

    weil der Feind nahe ist und das sie verraten würde.

    Sie lassen den Ausgelieferten ein Grab ausheben,

    flach in locker schwarzer Walderde.

    Dann geben sie ihm als letzte Mahlzeit

    eine Handvoll Trockenmilch zu essen.

    Daraufhin legt er sich in das Grab.

    Sein Mörder kniet sich über ihn,

    sticht ihm mit einem großen Messer

    zunächst in den Hals, dann in den Unterleib.

    Sie lassen ihn - das zeigt der Bericht nicht mehr -

    verbluten und schaufeln dann sein Grab zu.

    Ein Buch hier auf der Station

    über schamanistische Heimholung der Seele,

    herzlich formal oberflächlich und unergiebig sonst,

    redet von einem Psychezentrum beim Kehlkopf,

    wo der telepathische Geist situiert ist,

    Moiren

     also, auf abstrakteste Weise gesagt,

     die Fakultät der Kommunikation ideeller Gegebenheiten,

     vulgo: die Sprache.

     Gib das Wort,

     honoriere die wesentliche Fakultät des Unterleibs, die Zeugung.

     Mehr ist, mit dem Blick der

     Bergkristall-Totenköpfe mexicanischer Indianer,

     in der Welt nicht zu richten.

     Wort = Idee gestaltet idealerweise das richtige,

     aber allemal absolut faktische, weltbewegende Tun.

    Ich glaub', ich bin im Walde,

     wiederholte ironische Bemerkung in der Oberschule.

    _________

    Das Maschinengewehrfeuer war wirklich absolut hart und tödlich.

    Dem Russen waren wir gefangene Feinde,

    die nichts zu sagen haben, die man nicht hört,

    und die unter akuter Todesdrohung tun müssen,

    wie man ihnen weist.

    Derlei ist sicher vielen geschehen im Krieg;

    in einer Weise ist es gut,

    derlei inständigst verdeutlicht zu bekommen.

    I atone, gestatten Sie, daß ich dieses treffendste Wort gebrauche,

    für welches es im Deutschen

    keinen vergleichbar konzisen Ausdruck gibt!

    _________

    I atone meint in einer Weise

     nicht Buße (ein Gestenspiel), Reue oder solches,

     sondern etwas wie: passe demütigst.

     Vieles bin ich nicht gewesen,

     war aber zeitigst dabei zugegen als das verfluchte Orakel,

     das seine Ahnungen haben muß (die Moiren),

     und nichts von ALLEM, was geschehen und getan ist,

    läßt sich wettmachen.

     Die einsame Seele im Weltuntergang, flankiert von allen Mokanzen,

     die Menschen- und Tiergeist

     (die Katze und ihre Augen im Zwielicht des Vergehens)

     dazu je eingefallen ist.

     Die Neigung und Übung (Religion, manche Philosophie),

     da auf Nummer Sicher zu gehen -

     da hat man wenigstens Gesellschaft,

     mit der man sich soweit einig sein kann.

     Religion. Staat.

    _________

    Voyager-Satelliten

    Die Station hier, fair betrachtet,

    ist ein Luxusquartier,

    gehalten gegen alles mögliche Daseinselend umher.

    Sogar so etwas wie geistige Unterhaltung ist da,

    mit den wissenden & meinenden Masken der Insassen.

    Umsonst ist nur der Tod, und der kost' noch das Leben

     Parole des Alten, die mir öfter siedend einfällt,

     dazu das Foto der tibetischen Zeremonie des Griesleibstechens

     (Gelegenheitenmacherei).

     So gesehen, ist man hier sehr exponiert.

     Bei der Rachsucht hexerischer Sitte

     (die dichte, dornige Bodenhecke, die mich im Traum barg)

     erscheint alles möglich, es gibt kein Recht, das schützt.

    Na warte! ist die unbarmherzigste Rechtsinstanz, die's gibt.

     So wie Worte manchmal für Gottes Ohr sind,

     so gehen Verwünschungen auf eine metaphysische Bank,

     verglichen mit welcher

     alle irdischen Kredit- und Verwahrinstitute Schulbänke sind.

     In Indien, wie letztens emerkt, soll auf einem offenen Weg

     ein Meteorstein genau auf den Kopf gefallen sein, was ihn tötete.

     Ich rechne das in den weiteren fallout-Halo der Voyager-Geschichte.

     Im Himmel (Kosmos um die Sonne) ist seither eine Art Loch,

     woraus finale Bemerkungen (der Meteor von Tscheljabinsk z.B.)

     auf die Erde treffen - das ist, wo nicht genau vorhersagbar,

     zumindest deut- und interpretierbar geworden.

     Da ist genaue Kimme, ich sehe es,

     doch wie soll ich andere Geister dazu bringen, das zu beachten!

     Man muß müßig wach sein dafür über unerkennbar lange Zeiten,

     und sie wollen ja doch nur Lehren dazu,

     wie man am besten

    dem Nächsten den Arsch leckt und das Fell abzieht.

     Dieses gewisse Wissen

    steckt einem am Blick wie ein Gerstenkorn,

     dessengleichen ich in erster Jugend gelegentlich hatte.

     Und wie der Verhalt mit den Voyagern ist,

    der lèse-majesté an der Sonne, im Prinzip allen Sternen damit,

     das ist mir ja irgendwann spontan komplett eingefallen,

    echteste Anamnese,

     ohne daß ich mich hätte müssen Schritt für Schritt dahindenken.

     Ich wußte einfach, so wie in Karikaturen früher unmittelbar ein Licht,

     signifiziert als leuchtende Glühbirne, über dem Kopf aufging.

     Das Motiv geben sie schon lange nicht mehr.

    Wer ist der Mensch da!

    900 Jahre haben Geister die platonische Akademie unterhalten.

    Das ist eine Menge Daseins- und Geschickesgeschichte,

    von der man nie hört.

    Generell über das Dasein zum Tode zu philosophieren,

    wie es Kierkegaard tut, bringt's irgendwie nicht.

    Er spreche von sich, wenn er meinen will,

    und suche sich bessere Adressaten und Publikum,

    soweit solche überhaupt die Menschenmöglichkeit sind

    (mir stehen ja, beim Buddhawesen Tibets,

    das sich so absolut vom indischen des Gautama unterscheidet,

    die Tiergeister bei -

    Gautama hob ab und wirkte

    auf ein da schon bestehendes Mönchswesen,

    und immerhin darauf beruht die tibetische Weltweise & etwa Zen).

    Aber auch: nicht sich sieht er an (Lao Tse):

    was bringt das, zu jammern über sich, wo man ist wie alle Welt!

    Philosophie, auf den wollenen Mantel,

    wollene Unterwäsche gekommen,

    bürgerlich: Du kriegst die Motten!

    _________

    In the rush-hour years of my life...

    _________

    Länger her: Als ich am Bahndamm lebte.

    Eine gewisse Menge aus dem Dorf

    beim Durchbruch der Bachstraße

    hat sich eingefunden bei dem Trafoturm am oberen Ortsende,

    nahe dem Bahndamm.

    Ich befand mich da auch.

    Vielleicht war das bei dem Feuer in einem Einfamilienhaus dort.

    Schließlich gehen die Leute alle zurück hinab ins Dorf,

    ich gehe in Gegenrichtung zum Bahndamm.

    Ein junger Polizist, der da erschienen war,

    steht allein am Platz zwischen jenen und mir,

    fragt mir laut hinterher: wer ist der einzelne Mensch da!

    _________

    Schriften und der Geist: einmal die emanative Phase,

    wie aus bildformenden Elementen des Schriftrealisierten

    erhellende oder vernebelnde Begriffswolken

    in das wahrhabende Bewußtsein wallen und scheinen,

    dann aber auch ein davon

    manchmal sehr verschiedenes logisches Geflecht

    Typen

    in der Semantik und Wortapplikationen des Textes ohne das,

    assoziative Referenzen z.B. oder der Drift,

    der in manchen Satzkombinationen steckt.

    Die erste Gewahrheit erlaubt dazu relativ freie Geistigkeit.

    In der anderen können Fallstricke für den Charakter stecken, Gefahr.

    Manche Worte & Begriffe verankern sich im Halbbewußtsein

    nach dem Prinzip poke - peek,

    und können, wo ihre Zeit ist, mit ungeahntem Aplomb,

    ganz ab von dem Textsinn, in dem sie erworben,

    ins Bewußtsein fallen.

    Auch das ist Anamnese.

    Manche Autoren wissen so

    die Geister mit Anlaßworten zu Sinnfluchten auszustatten,

    ein geheimes Tun, das sich in der Suada des Textes verbirgt.

    Gewöhnlichste Anwendung darin,

    labile Geister mit Neurosen zu besorgen.

    _________

    Zeitung: Kunst als, wirklich oft, Wichtigtuerei.

    Da diese auch sonst Gesellschaft macht,

    recht stark gewürdigt,

    aber damit noch lange nicht wesensnäher

    als den sozialen Bedürfnissen nach eigender Wichtigkeit...

    _________

    Nachmittag.

    Das Buch organisiert Was geschah im 20. Jahrhundert,

    von Sloterdijk. 27 € für 350 Seiten, teuer genug.

    Ich gönn' es ihm.

    Immer derzeit, wenn ich irgendwo draußen gehe,

    die Menschen, die mir da begegnen,

    zeigen sich immer, anders als sonst,

    in einer bislang unbekannten Weise prinzipiell und bewußt.

    Eher kleinbürgerliche Typen,

    dabei ein wenig überheblich und wie wissend mißbilligend.

    Andere sehr gerade und überaus bewußt.

    Mädchen nehmen sich in einer Weise

    absichtsvoll auf sich selbst zusammen usw.,

    da ist nirgendwo mehr etwas egal.

    Junge Typen ein wenig offensiv meinend, aber habitual neutral.

    Nicht jeder geht gern mit,

    wenn man die Welt von der Totenseite her definiert.

    Das ist meine Orientierung: Gesichtssinn hinauf in die Stirn,

    die absolut sehen kann,

    Welt werden sieht und über den direkten Horizont hinausweiß.

    Unterschleif

    Alles vom Schritt aufwärts bis zu den Brauen

    ist prinzipiell Zutat und Animation vom Genital her,

    bei Frauen noch Extraakzent durch den Busen.

    In dieser Zone nehme ich z.B. Menschen als Einzelbälger,

    die ich daraufhin ansehe,

    ob es Sinn hat, mit denen Interaktion zu entwickeln.

    Alles Schauspielen spielt sich wesentlich da ab,

    auch ganz gewöhnliches,

    etwa als Gespräch in kleinen Gruppen

    (das Naturtalent der Magna-Mater-hörigen

    dörflichen Kleinbürgerinnen sonst,

    sitzend unbewegt, da viel Nuance mit Brauenspiel,

    Augenrollen und Mundspitzen etc. zu entwickeln.

    Wer neutral sein will darin,

    hält sich wesentlich & konzentriert in den Augen,

    arbeitet mit Blicken usw.

    (wenn Blicke töten könnten etc.).

    _________

    Glauben, also: die Absoluten der Sittlichkeit

    (auch möglich: Axiome... ).

    _________

    In den schmalen Zeiten, wo ich Jobs hatte,

    hat mich immer wieder stören müssen

    die allgegenwärtige Unredlichkeit,

    mit der Beschäftigte - einfache Arbeiter -

    stahlen und unterschlugen, betrogen usw.;

    die praktische Partout-Präsenz solcher kleinen Schmierigkeit

    stieß mich einfach ab.

    Z.B.: bei den Trailerfahrten nach Frankreich

    wurde Diesel auf Kartenzahlung getankt.

    Es war total üblich,

    daß Tankwarte dabei 40 l mehr auf die Rechnung schrieben,

    dem Fahrer die Hälfte des Überbetrages gaben

    und selbst den Rest behielten.

    Keine Firma checkte so etwas.

    Das war da so üblich und normal - es kotzte mich an,

    wie auch all die anderen kleinen Tricks und Linkheiten.

    Alleine deswegen würde ich keine solchen Jobs mehr ausführen wollen.

    Aber solche Unredlichkeit

    ist eine sittlich-unsittliche Normale im Sitten-Arbeitsvolk,

    ganz wie sexuelle Übergriffe usw.

    Menschenvolk solcher Art ist da durchaus verrottet und dekadent,

    und keine Zeit, kein Gesetz ändert etwas daran.

    _________

    Korruption, kleine

    Es gibt Typen überhaupt (Anthropologie, auch Tierwelt),

    und sittliche Urtypen,

    z.B. aus langen Familiengeschichten herangewachsene,

    sei's physisch (Sportler, Krieger),

    sei's sonst dominante Nummern,

    aus denen leicht Priester usw.,

    Chefs, Professoren, Ärzte werden, Offiziere -

    die sind für solche Funktionen wie geboren,

    und die Intelligenz und den Charakter damit

    werden sich leicht finden.

    (Solchen Leuten gleiche ich,

    der z.B. vergleichsweise jung an Erscheinung bleibt

    und keine da so natürliche Würde an sich entwickelt,

    wie auch keinen solchen Sinn für Wichtigkeit,

    Autorität und Eminenz vor bürgerlich-ehrenwerten Herden.

    Vergleichbares findet sich im einfachen Volk aller Stämme,

    der dazu untergebenen Klasse,

    mit sinnfälligeren und gemeineren Prominenzmarken;

    konnte nie verstehen,

    wie billig solche Arschlöcher zu korrumpieren sind,

    ein technisches Geschenk, Geld natürlich,

    kleine Lustreisen und Extrazeiten mit Nutten -

    das sind wohl zivilistisch Festgeklebte,

    denen z.B. gar keine wirkliche Freiheit hilft,

    die kommen nie weit

    von ihren heimischen Klosetts und Betten weg!)

    Ich habe nichts gegen,

    vielmehr schätze solche natürliche

    und oft geniale Typenautorität,

    es tut mir gut, solche zu sehen

    (leider verachtet man meinerlei da

    viel zu besinnungslos und gerne),

    das macht, in einer Weise, recht platonischen Staat.

    Ich schätze gut eingespielte natürliche Autorität

    (die's auch als starke Frauentypen gibt,

    ab von Politik und Erwerbsleben),

    solange sie nicht mit Willkür und Mißbrauch einherkommt.

    Mit solchen Gestalten

    kann eine Menschengesellschaft lange bestehen:

    das ist konservativ.

    _________

    Ich habe einen guten, sehr wachen Kopf

    und ein denkbar souveränes Selbstbewußtsein,

    das mir hilft, Dinge in der Welt autark und treffend zu betrachten,

    tauge aber nicht zu Fleißarbeit, gesuchter Komplexität

    (Nietzsches frühe lange Aufsätze sind mir eine Pein,

    und der sagenhaft komplizierte

    Dialog zweier junger Patrizier bei Tacitus,

    im Reclamheft der Germania zu finden,

    müßte schon seinen Zeitgenossen

    völlig unverständlich gewesen sein),

    Wendung auf die Welt

    auch der gewissermaßen drüsenhaften Verbohrtheit,

    mit der z.B. alle die guten Journalisten

    (auch Analysten der Finanzindustrie)

    ein Thema verfolgen und strukturiert darzustellen wissen.

    Aber mit meinem Leib (habeas corpus usw.)

    bin ich einem sehr unbekömmlichen Erbe und Geschick ausgesetzt,

    ich kann es nicht ändern,

    und die Welt der ohnehin eher Leiblichen

    besteht nur aus Fallen zu diesem Verhalt.

    _________

    Es ist ein völliger Unterschied des Akzents aller Wahrnehmung, je,

    ob man sich gelöst nur der seienden Welt aussetzt

    (die Tiere waren wieder sehr aufmerksam heute,

    selbst ein Eichhörnchen beehrte mich)

    oder ob man, meist aus sexuellem Interesse

    oder mit anderer, suprematistischer Idee

    der Überwältigung und Inanspruchnahme

    (strategische Verbündete z.B.)

    konzentriert auf die Leiblichkeit

    und den Geist eines anderen Wesens

    (Mensch, oder auch etwa Pferd) widmet,

    sich mental und physisch (im Sex) darauf verbraucht -

    in dieser Phase verfälscht sich notwendig

    alle natürliche Wahrnehmung

    (man bedenke zu diesem Verhalt

    die etwas unebene Definition von Naturrecht,

    wovon nicht umsonst

    das Menschenrecht als Sonderfaçon abgezweigt ist)

    der wirklichen Welt.

    Als Extraakzent zu solcher Verfälschung das Medium Geld

    und wie es ge- und mißbraucht wird,

    sehr oft als eine Art Hurenlohn!

    _________

    ...die sittenüblichen Kompromittierspielchen,

       deren eines z.B.

    in unethischeren Verübungen des Kriegshandwerks besteht.

       Meist aber Dinge wie sogenanntes Rudelbumsen,

       miteinander bei nacktem Arsch und steifem Horn

    etwa dasselbe erleben,

       spezielle Version: das Wissen der Huren und Buhlknaben

       aus dem intimen Umgang mit Freiern,

       von denen der jeweilige aktuelle Kunde nichts weiß eigentlich,

       woran er aber gemessen, und womit verglichen wird.

       Dieser Belang hat eine weitere Wendung etwa bei Ärzten, Anwälten,

       solchen Berufen der Behandlung kommuner Menschen.

       Bei Priestern und Gläubigen wird das normalisiert

       durch die Koime, 

    das Zusammentreten und Gott-Feiern der ganzen Gemeinde.

    Kraft

    Dieser Effekt scheint jungen, gottlosen,

    nur so weltlich traktierten Menschen auch wichtig zu sein,

    deren Koime-Momente große Pop-Festivals sind usw.

    Vergleichbares mit dem Sport,

    der billigeren Katharsis (durch Schreien) als bei dem Schauspiel,

    der Tragoedie mit ihrer komplexen dramatischen Logik.

    Sportsenthusiasmus ist eher was für Jüngere, eher männliche,

    die Katharsis des Dramas

    für reifere Menschen und moralische denkende Frauengeister.

    _________

    Der Platz der Kraft des alten Zauberers bei Castaneda,

    der runde, platte Tanzplatz, woran des Alten Hütte steht,

    in der er Bohnen hortet und ißt,

    ringsumher Büsche,

    in die er gelegentlich geht, dem call of the wild zu folgen,

    wozu im Himmel jedesmal (Scheiße bauen etc.)

    ein Donnerwetter ertönt,

    das ist nun in aktualisierter Leseweise hier,

    die Stadt Düsseldorf in ihrem Horizont,

    in deren weltmäßigstem Teil die Regierung einer Frau Kraft

    das weite Land bewirtschaftet,

    und die ist vom Ansehen her eher eine sehr gewöhnliche,

    aber kluge und tatkräftige Frau aus dem Volk,

    sehr geschätzt nicht nur bei ihrer Partei,

    öfter prospektiv als Kanzlerkandidatin betuschelt,

    Tochter eines Straßenbahnfahrers

    (derlei findet sich in den Ahnenreihen

    meiner beiden Herkunftsfamilien)

    aus Mülheim, ursprünglich Unternehmensberaterin,

    die mehr so lala zur Politik gekommen ist,

    wollte mal sehen, wie das geht.

    Castaneda läßt den Zauberer 80 Jahre alt sein,

    und Carlito, sein Adept ruft dazu aus: aber Du bist ja gar nicht alt!

    (Detail aus dem Internet heute: eine Schauspielerin oder so,

    73 Jahre alt, doch - Foto - sie sieht aus wie 35).

    Der mittelamerikanisch wirkende,

    smarte Typ gestern war nicht umsonst:

    ich begann meine Reisen mit 80, also: 1980,

    und da war ich wirklich nur jung, 30 Jahre alt

    (dazu hier wieder die Jäger letztens,

    welche das Skelett eines vermißten 80jährigen

    an einem Waldrand fanden, also einem Ort (topos),

    wo ich bei Radreisen zu ruhen und zu schlafen pflegen würde;

    Jäger solcher Art kommen bei Castaneda nicht vor,

    so ist Mexico nicht.

    wunders Weisheit

    Weisheit. Ein Phänomen wie kluges, sorgliches

    Wirtschaften, mit dem Hause z.B.

    Weisheit steht essentiell über formalistischer Ratio und Regelhaftigkeit.

    Regeln helfen, unstrukturierbare Zeit zu überkommen.

    Die Weisheit aber wird zu ihrer Zeit darüber können und müssen.

    Eine Regel ist rationalistisch vordergründig, Weisheit hat Augenmaß.

    Die Regel meint. Weisheit weiß.

    _________

    Gute, ganze Weisheit bedarf im Grunde nicht vieler Worte,

    so wie zur Dexterität des Menschen zehn Finger genügen.

    Weisheit bleibt eher von den Dingen, gibt ihnen respektvolle Namen,

    damit auch Andere so achten können.

    Hiermit die exemplarische Lehre Lao Tses.

    _________

    Wat Wunder, eh muß ich derzeit immer sagen,

     wenn Film und Literatur (bei der Musik geht das so nicht)

     ein wenig unwahrscheinlich sind.

     Auf solchen Schnickschnack verstehen sie sich mittlerweile

     wie auf's Bonbonmachen.

     Dabei - das ist für Kindsköpfe aller Lebensalter gedacht -

     ist das, außer im Verkaufen des Schmus an die Medien,

     durchaus nicht nur Markterei -

     das will den Geist und Habit von sonst ratlosen Menschen formen,

     etwa, indem es neue Gewohnheiten unterjubelt

     oder dies achten, jenes verachten lehrt,

    wie alles Drama ja schon immer.

     Rational und weise betrachtet, ist das Unkultur,

     die aber das weite Kulturbild ausstattet und formt,

     die Wege der Materie richtet...

     Wortlose Ideologie in Bildern und damit suggerierten,

     doch halbbewußt bleibenden Verhalten.

    _________

    Extremistisches Denken verdirbt die Welt?

    (Mir also das neueste Buch vom Sloterdijk besorgt,

    Würdigung der Errungenschaften des 20. Jahrhunderts.)

    Nein, dazu genügt allemal mittelmäßigste Politik,

    denn ohne den Zuspruch der weiten Herden kommen extremistische,

    weltverachtende, falsche Ideen gar nicht zu bedeutender Wirkung.

    Der Kommunismus z.B. ist nur banal,

    zerstört sich und die Welt allerdings,

    indem er Massen von Menschen radikalisiert.

    der Name

    Viel gekonnter ist da doch die schlaue und wache

    Benutzung rein ideeloser, doch konzepthafter Beobachtung

    zur Vernichtung und Erledigung Einzelner oder begrenzter Gruppen:

    die Eris, der Eifersuchtsgeist der unbarmherzigen Sitte,

    wie sie sich eher im Faschismus realisiert.

    _________

    Philosophie meint: was soll man gelten lassen.

    Dazu taugt auch wissendes Schweigen.

    _________

    Weisheit steht über jeder Ratio, und die Frommen sagen dafür:

    die Gnade steht über jeder Erkenntnis, jedem Verdienst.

    Man definiert sich dazu einen Gott,

    den Dämon über, außer allen Dämonen,

    damit die Gnade einen Geist habe, der sie enthält.

    Sonst besteht zu solcher Annahme wenig Notwendigkeit.

    _________

    Mach das Beste daraus, daß Du lebst

     und daß es eine WELT ist,

     die Dich erhält und die Du daher besser respektierest!

    _________

    Mein Namenspatron - der Name ist germanischen Ursprungs,

    schon sehr gebildet

    im Vergleich zu urtümlicheren Germanen-Vornamen,

    krude wie Tiernamen -

    war eine Art Ritter, vielleicht schon Ordensmann,

    ritt jedenfalls in einem Gewitterhimmel,

    und urplötzlich fuhr ein Blitz direkt vor ihm in die Erde

    (gut vergleichbar mit der Paulus-Sage nun: )

    was ihn vom Pferd warf und seelisch so erschütterte,

    daß er in eine Klostergemeinschaft einkehrte,

    dort Dienst tat und Rang erwarb,

    bis daß er schließlich Bischof wurde.

    In Jugend und Adoleszenz mehr absichtslos bedacht,

    ob ein Klosterleben das Richtige für meinen Lebensgeist wäre,

    fand aber immer, die Formelhaftigkeit der Daseinsordnung da,

    die Eingebundenheit in eine autoritative Disziplin,

    die doch relative Armut des Geistes,

    die Begrenztheit seiner Vorhalte und Inhalte,

    vor allem aber die Fremdbestimmtheit

    in jeder geistigen und Lebensregung -

    das bekam mir nicht.

    Gefühle?

    Das dauernde Leben in Häusern

    ohne Abwechslung und Neuigkeiten

    ist ohnehin nichts für mich.

    Also stellte ich das ab,

    auch jede religiöse Übung und Beschäftigung,

    als ich sah, daß ich diese Glaubensideen

    nicht mit Selbstgefühl

    annehmen und substantivieren konnte.

    Ich war ja auch, als Zugereister,

    in keiner Gemeinschaft akzeptiert und Teil davon,

    ich habe nie Gefühle gelernt.

    Sentiments, auf der Höhe der

    spätpubertären Wachstumsphase,

    aber kein Gefühl,

    diese Innigkeit mit anderen lebenden Geistern.

    Die Alten schlugen mich und dröhnten mich kaputt

    mit ihren drüsen-hexenhaften Unmöglichkeiten,

    verfügten auch, außer in ihren Familiensagen ohne Worte,

    und sittlichen Minimalgewahrheiten,

    über keinen Intellekt, eine Weltkenntnis und Sprache,

    mir objektives Denken beizubringen,

    mich klug & dominant zu machen in der Menschenwelt,

    und die Altersgenossen zogen einfach auf mich ab,

    potzig-ordinär die Dorfmegären

    und ironisch-distanziert die Mitschüler.

    Wo sie doch ein wenig umgänglich und mitteilsam waren,

    zeigte sich, daß das doch nur bei den Irren auskam, auf Dauer,

    bei aller psychiatrisch-statalen Sphinx.

    Es gibt viele Sentimentsromane,

    die aber die aneinander verlorenen Paare meist scheitern lassen,

    wohl in weiter Tradition der Orpheus-Sage her:

    außer darin, sich in Liebe zu Nachwuchs zu verhelfen,

    soll es keinen Sinn haben,

    auf dieser Erde sich ganz, gar leidenschaftlich,

    an einen anderen Menschen zu verlieren -

    die Jugend verlangt danach,

    weltlich besser plazierte 20 - 30jährige halten sich,

    mit einiger Ironie,

    bei allseits lauernden Abgründen

    in sexualistisch-promiskuitive Dekadenz,

    in der aller Geist verdirbt, an diese Meinung,

    doch spätestens

    mit dem Erlöschen der Fruchtbarkeit bei der Frau

    sind sie nur noch nüchtern allzuwissend,

    und geil allenfalls als Lasterhaftigkeit,

    und aus unkorrigierbarer Gewohnheit.

    Die Normale,

    nicht einfach gleichzeitig miteinander

    aus dem Leben scheiden zu können,

    macht sie ungut weise:

    man spart sich seine noch wachen emotionalen Regbarkeiten

    für die Gesten und Auslassungen gelegentlicher Trauer,

    Yuppies grown older

    auch schon um entschwundene schöne Welt, in Pfändern,

    und das muß für absolute Hingabe genügen.

    Nimmst Du aber gar Drogen, LSD z.B. und Haschisch,

    die Fähigkeit zum Fühlen und Imaginieren zu zentrieren,

    bist Du erst recht bei Jenen des Teufels,

    denn gerade das liefert Dich

    der Kadaverität des eben Existierens aus,

    es darf nur Wahn und Irrung sein.

    Die guten, vertretbaren Zwecke des Daseins sind eindeutig fixiert:

    gesittete Kinder zu zeugen und in die Zukunft zu schicken,

    die Ordnung der Daseinswelt -

    Närlev, Ernährungsleben, nennen dänische Zeitungen das -

    und nüchtern illusionsloses Einverständnis

    mit seinen so geliebten Nächsten und Allernächsten,

    alles Andere kann nicht bleiben und bringt sich nicht fort,

    im sicheren, hermetischen

    Rand der Begrenztheit allen individuellen Daseins.

    _________

    Dreißig Jahre vorbei: wenn Yuppies älter werden

    (sich z.B. die totale Vernetzung mit Hauselektronik,

    selbstfahrende Autos usw. verkaufen lassen,

    den lächerlich großartigen

    Anspruch auf erkennbaren Fortschritt im persönlichen Daseinsfeld /

    also: Spezifizitäten des elektrischen Bürgerrechts /,

    der aber ein immenses Geschäft zu sein verspricht

    und weithin Wirkungen

    auf die Sitten und Normalen

    massenhaft urbanen Lebens haben wird.

    Ein Essay, globaler betrachtet

    als von inseits der kapitalistisch-statalen Globalisierung.

    Das kann so, muß aber eigentlich nicht,

    außer in der halben Idee der in den Stadtlabyrinthen

    mit ihren bizarren Echo-Klirreffekten

    für's gemeine modernistische Bewußtsein.

    Wie die Bevormundungsstrategien

    bei dem Windows-XP-Betriebssystem

    wird dann alles Mögliche

    von Systemlogikern vorgeplant und organisiert -

    die müssen das, um ihre Qualifikation zu Geld zu machen,

    ohne das, im hochorganisierten kapitalistischen

    Lebensfeld des Dunstkreises maßloser Städte,

    die sich kein Dasein wissen

    (Einladung, happy zu sein und große Gewinne zu nutzen,

    für ein Leben

    an den Machtkämpfen der Industriefinanzierer teilzunehmen,

    ohne jeden Sinn für das,

    was sich nicht marktwert ausbeuten läßt)

    über diese Bornen hinaus -

    Kapital, frühes

    müssen das, so wie ihre Erhalter, die Firmen,

    pushen müssen, was immer Profit garantiert.

    Es gibt also kein Spiel, keine Eleganz mehr

    des wesentlich freien Tanzes von Individuen und Gruppen

    in einer gelasseneren Daseinsumgebung.

    Sinn für sensuale Nuance usw. -

    die Menschen erleben das Rattenrennen ja

    als Zuwachs von funktionaler Macht in der Welt,

    so wie Sache des Staates alther ist,

    alles als seine Angelegenheit zu betrachten,

    was an Erwirkung

    der Menschenwelt größere Verfügung im Kosmos verspricht -

    das geht ja heute hypertroph

    weit über vernünftige Daseinsvorsorge

    alter, etwa feudal gegründeter Menschheit hinaus.

    In dieser wuchsen mit reichen Bauern und Landhaltern

    gewisse, magisch-tabuhaft grundierte Tyrannien,

    welche die Menschen zwingen,

    gewissen Ansprüchen extra & express zu genügen für den Preis,

    daß man ihnen - die da weitgehend aber

    ihre Grundversorgung

    aus eigener Garten- und Feldwirtschaft richten konnten,

    selbst viele im weiteren Feld der Marktstädte -

    die Subsistenz garantierte,

    auf einer noch rudimentären Basis des Geldgebrauchs.

    So verhielten sich auch andere Gewerbe, Weber z.B.,

    eine früh wesentliche Versorgung, Eisenwirtschaft usw.,

    ohne welche die Menschen da schon nicht auskamen -

    dort gründet ein Sittenmonopolismus,

    der dann in erster Massen- und Industrieproduktion

    bestimmtere Form annahm

    mit einem Akzent auf, was Marx entfremdete Arbeit nennt,

    und Geld in solchen Mengen,

    daß Spekulation damit möglich wurde,

    die Vorform des reinen Finanzkapitalismus,

    der bewußt neue Industrien zu den längst etablierten Märkten schafft,

    von denen ganze Menschheiten nicht mehr fortzukommen wissen,

    orientiert an einer eigenen Stadtlebens- und Marktkultur

    (deren Basis z.B. alle Art Hurerei ist,

    auch die der Kulturschaffenden usw.).

    Die Markterei wurde ja offenbar bewußt und gezielt instauriert

    von den Herrschern im 12. und 13. Jahrhundert,

    wo sehr viele Orte, Zentren stammesmäßig verfaßter Menschheiten,

    offiziell Marktrecht und damit z.B. Gerichtsgewalt bekamen.

    Die Tyrannie der Reichen alter Zeit,

    die noch sehr nahe

    an restriktiv-tabuhafter Sitte der Urgemeinschaften war,

    hat sich hierhin fortgebracht,

    beweist sich z.B. als Rechten über Lohn und Fairness

    gegenüber nur total Abhängigen,

    wie sie wurden...

    und in den Werkzeugen und Gewalten, die sich der Staat reserviert,

    da bestimmend einzugreifen.

    Die alte Gesellschaft hat mit den da lange dominierenden Familien

    (Adel, im Weiteren), auf die Dauer zumindest

    sichere Weltweisheit und Menschenklugheit mit hervorgebracht,

    die alte Elite (Auswahl: man wird zu solchem Stand

    von der herrschenden Sitte adoptiert),

    die aber, in weiten Teilen zumindest,

    in Konkurrenz mit urtümlicheren,

    stammesmäßigen Machtkonzepten,

    sich mehr und mehr auf die Raison der Macht konzentrieren muß,

    ausgespielt bis in die wesentlich sinnlosen,

    spielerhaften Kriegspraktiken der absolutistischen Phase,

    der Diplomatie usw. damit,

    was eigene, sehr spezielle und hazardistisch-berechnende,

    oft frivole Menschentypen hervorbrachte.

    Macchiavelli besorgte es,

    die Raison reiner Machtausübung

    in solcher Weise herauszuarbeiten,

    eine Logik, die in ihrer Anwendung,

    weil Staat nicht nur aus Luft besteht,

    die Vorurteile und Eigenheiten der Menschheiten

    in Betracht halten muß,

    die ihr Geschäft besorgen.

    Über länger aber hat das Menschentypen gezüchtet und geprägt,

    die aber nun einzig darin ihre Raison finden,

    Staat zu besorgen und auszuüben, Krieger, Polizeien,

    prinzipal meinende und lebende Beamte (die Ministerialen alther),

    welche, als ihre Eigenmacht und Raison

    selbständig genug geworden waren,

    modernere, von der Adelsherrschaft emanzipierte

    Staatsideen hervorbrachten,

    bis zur Revolution, ein Experiment je,

    das eigentümliche Extremismen erzeugt

    und wesentlich, über länger,

    wieder auf die Daseins- und Weltkonzepte

    entschieden altertümlich gebliebener reiner Sittenmenschheit zurückfällt

    (damit z.B. die Geltung von Magie & Religion).

    _________

    Erheblich ist, wie das Essen aus der Erde auf Deinen Tisch findet.

     Den Rest kannst Du selber. Sei cool!

    _________

    Autoren...

    Eine Menge Schreibe weggeworfen, einige hundert Seiten,

    die Mitschrift der Krise und was hinzu kam.

    Sachen über Sachsentöchter zu schreiben, mag angehen,

    ist aber nicht meine Sache.

    Ich seh' nur zu blöd aus damit.

    Interessante Items

    wie über den Nutzen buddhistischer Daseinsschlichtheit

    für Menschen,

    die in der Weltgesellschaft

    wesentlich nur als Arbeiter existieren können,

    oft ja ein ameisenhaft-schlichter,

    einfacher und so stabiler Menschentyp,

    waren dabei, hätte Sinn gehabt, zu behalten.

    Aber ich habe, angewidert von meiner albernen Raisonnage weithin,

    alle Notizbücher in den Abfallkorb geworfen,

    wo sie die täglich durchwischenden Putzfrauen mitnahmen.

    Bestenfalls noch für Trödel zu gebrauchen.

    Es standen genug wirklich meinenswerte Beobachtungen darin,

    doch es war mir zu peinlich.

    _________

    Autoren, mal abgesehen von Wissenschaftlern,

    die aus ihrem Überblick über dies und das referieren,

    scheinen mir allzusehr und weit umher

    die Allerweltsmeinungen

    und eigentlich banalen Interessiertheiten

    der gewöhnlichen Menschen,

    die wesentlich nicht wirklich beobachten und denken,

    bestenfalls generalisierende Meinungen hegen,

    immerhin oft interessant zu bedienen.

    Sie spiegeln also

    die Innenansichten einer wesentlich horizontlosen,

    höheren Gemeinmenschheit,

    auf welche Praxis man

    Platons Vorbehalte auf die Maler anwenden kann,

    die nur Seiendes kommentarlos,

    wenn auch vielleicht

    mit einigen Akzenten und Pointen, abbilden.

    Das ist sonst nur seine Meinung.

    Solches Zeug ist, sagen wir,

    glossistisch interessant, aber wesentlich glatt:

    es bietet keine wirkliche Einsicht und Handhabe,

    der Welt eigentlich beizukommen.

    Es ist Literatur, so lala.

    Letztens ein kurzes Stück aus dem etliche Seiten langen

    Monolog in Joyce's Ulysses zu sehen bekommen,

    fast gekotzt über der lüsternen Anspruchslosigkeit solcher Schreibe,

    der entsprechend das ganze Buch wohl ist.

    Kant, Heidegger

    Reine Scheiße, genialistisches Geschäftskalkül.

    Und das ist Kanon der Weltliteratur,

    psychisch-intellektualistische Pflichtlektüre.

    Wenn man überlegt!

    Schriften, auch & gerade technische,

    bestehen im Weiteren meist darin,

    aus einer gewissen

    Höhe über der wirklichsten Wirklichkeit darauf einzuwirken,

    wie Menschen sich und ihr Tun meinen:

    nicht umsonst ist der Kopf

    mit seinen essentiellen Sinnesorganen

    deutlich separat vom Leib

    mit seinen Gliedern und intestinalen Launen.

    Man kann die allgemeine Vorstellungsarbeit damit

    interessant illuminieren,

    doch meine Güte, ist das alles kognitiv hermetisch,

    weist nicht einen Deut meist

    über kommune Bewußtheit in sittlichen Horizonten hinaus,

    erkennt z.B. nicht einmal

    die dazu wesentlich autonome

    Daseins- und Geisteswelt der Tiere, der freien.

    Alles ist nur Gleichnis aussichtslosen Menschendaseins,

    bestenfalls etwas intellektuell,

    höhere einfache Ratio des Daseins!

    Kant hat, wie ich meine,

    die elementare Mechanik selbstbehaltener Ratio

    erörtert und beschrieben,

    mit Aussichten von deren Resonanz und Wirkungsmöglichkeit

    in sittlichen Konstitutionen.

    Auf dieser Basis kann man effektvoll philosophieren,

    doch läßt es wirkliche, lebende Erfahrung mit der weiteren,

    so nicht organisierbaren Welt außer Betracht.

    Es ist ergiebig, aber langt nicht.

    Versimpelt man das, kommt es auf Quietismus, Pietismus

    und für Neurosen allzu anfällige Selbstbetrachtung hinaus,

    der kurze Abgrund der Selbstverlorenheit.

    Heidegger reduziert das noch weiter,

    auf das urtümlich an die Welt verlorene, nur seiende Subjekt

    in seiner vergänglichen Leiblichkeit,

    ohne alle höheren intellektuellen

    Ansprüche an sich selbst und die Mitwelt,

    das Daseinssubjekt, mit dem die reine Sittlichkeit,

    ohne jede ideeschaffende Intellektualität,

    mit Praktiken basierend auf primordialer Magie,

    ohnehin aus einer Art natürlichem

    Intellekt der kommunen Menschen, umgeht.

    Die allermeisten Menschen, zeigt sich ja,

    denken an sich überhaupt nicht in geltenderen

    Kategorien als ihre oberflächlichste Existenzsituation hinaus,

    aus Mangel an wirklicher Welterfahrung und Interesse daran.

    Freidenker, Buddhismus

    Denen hilft im allgemeinsten Verstand allenfalls das,

    was Nietzsche als den gemeinen Willen zur Macht beschreibt -

    von dem haben sie gut gelernt,

    allem gelasseneren und freieren Geist

    bis in die letzten Grenzen entgegenzutreten.

    Die meisten Menschen sind also reineweg dumm,

    wo ihnen gemeine Sittengeistlehre beisteht,

    sogar bestialisch idiotisch, triebhaft böse usw.

    Sie lernen von Kind auf meist,

    nur von ihrer begrenzten und aussichtslosen Daseinssituation

    soweit aufwärts zu rationalisieren,

    daß es zu ihrer Selbstbehauptung über gewöhnlichen Antrieben,

    Lebensbedürfnissen organisiert um ihre Libido, langt,

    und darüberhinaus: nicht.

    Es ist auch ein weiter Weg

    von da bis zu aufgeklärter Weltsicht -

    bei Kant bleibt die Aufklärung auch rein in der subjektiven

    Selbstheit des Individuums

    und der Sittenherde, in der er sich erlebt,

    eine Art Aufräumen im eigenen Binnengeist,

    wie ihn die Sitte und Religion

    von klein auf mit Ideomen und Denkpflichten ausgestattet hat.

    Das sorgt für innere Klarheit und Ordnung

    gegen verwirrende und pervertierende Vorstellungsformen.

    Der seiende Mensch kann so frei sein,

    wie ihm seine Mitwelt Raum läßt,

    doch wirklicher Geist mit der originalen weiteren Welt

    ist das noch lange nicht.

    Und die Mächte, Geistbezwinger,

    die sich schon damit in Frage gestellt sehen,

    verstehen sich auf gewaltige und furchteinflößende Reaktion.

    Die kommune, sich immer lobende Freigeisterei

    kommt über diese Bornen,

    schon weil sie sich kommun organisiert

    und alle Beschränkungen aus gemeinster Daseinssorge

    hinnehmen muß,

    nicht hinaus.

    Denen sei der aufgeklärteste Buddhismus empfohlen

    in seiner asiatisch realistischen

    Annahme auch der reichen,

    des Menschen nicht bedürfenden Welt.

    Das ist nicht nihilistisch, wie Nietzsche das denunziert,

    es erspart sich nur

    alle verqualmten und vorurteilsvollen Vorprägungen,

    wie etwa der wolligen und schafnahen

    Lehren aus dem vorderen Orient.

    Sein Hinweis auf die Wirkung

    wesentlich auf Reis basierender Ernährung ist aber richtig.

    Leeren Asiens

    Nihilistisch sind eigentlich nur

    die sensualistisch-hedonistischen,

    lebenssicheren Menschheiten etwa im Chinesischen,

    deren Sinnbild der dickbäuchige Buddha-Archetyp ist,

    eine reine Karikatur,

    gehalten gegen den doch sehr frugalen Gautama

    oder die elementar bildgenauen

    und bei großem Verstand haltenden,

    titanistischen Symbolismen Tibets.

    In China ja auch verpflichtend eine Praxis rigider,

    in sich wieder sehr bildfester Sitte der Selbstlosigkeit

    in kommun habitualen Daseinsformen.

    Sonst: Asien,

    ab von den Zivilisationszentren großer sittlicher Stämme,

    ist eben sehr titanisch,

    große, weithin leere

    und Menschensinns nicht bedürfende Landschaften,

    die auf ihre Weise Geist machen,

    da spürt der Mensch die Erhabenheit des Planeten.

    Vergleichbare Titanik in Amerika.

    Im Übrigen weiß sich

    solcher bodhisattva-reiner Geist zu allen lokalen Dämonien,

    sieht und erlebt sie aber eher von außen

    und in ihrer wesentlichen Begrenztheit.

    Vergleichbar damit die Entstehung mediterraner,

    besonders deutlich griechischer Götter-Metaphysik

    aus ursprünglich lokalen,

    in engen Sittengruppen geltenden Dämonien,

    deren niedere und böse Aspekte,

    ab von Titanen und Göttern,

    auch bei entwickelter & geklärter Götterlehre

    immer präsent bleiben.

    Auch vergleichbar mit dem asiatischen Geist die Auffassung,

    Gedanken und Ideen kämen einem ein

    wie durch den Himmel herbeifliegende Vögel.

    Solche Wahrnehmung setzt auch einen bodhisattvahaften,

    freien und reinen, himmelsleeren Geist voraus,

    ganz wie in den Weiten Asiens normal.

    Platon und Sokrates, da hat Nietzsche recht,

    sind dazu wirklich schon eine Niederung,

    in einem Sumpf sittlicher Menschheit,

    die keinen entkommen lassen will aus ihrer Kommunität -

    damit also der Prozeß, die finale Verurteilung des Sokrates,

    der dies auch noch ausdrücklich akzeptiert, auf seinen Tod.

    Platon, mit der voraussetzbaren Sphäre reinen Geistes,

    in welchem die Archetypen der Idee erleb- und erkennbar sind,

    läßt dem Erkennen zumindest den Weg frei in diese von weißen,

    großen Meerrandwolken, physischer Gegenhalt zur Idee, wie er sie meint,

    animierte Zone großer, menschenferner Welt, somit das Höhlengleichnis.

    Doch er lehrt nicht daher wie die Tibeter später,

    er läßt die Vorstellung nur frei zu solcher Gewahrheit.

    Bürgerkrieg bei den Muslimen

    Relativ dazu ist Aristoteles,

    der redliche Enzyklopädist und Logiker,

    ganz in die besseren Möglichkeiten

    rein menschengestalteter Daseinswelt eingekehrt,

    ein Aufklärer jener, die nicht gedenken,

    wirklich aus der Höhle des Gleichnisses herauszutreten.

    Immerhin machte Alexander, den er lehrte,

    im Wege großer Kriegszüge nach Asien (Afghanistan!) hinein

    den Leuten seines Gefolges die große, titanische Welt erfahrbar,

    und viele Krieger aus seinem Gefolge blieben ja auch da,

    nahmen Platz und gründeten Familien und Stämme,

    die bis auf diese Zeit dort erkennbar bleiben.

    Zu Syrien, dem Krieg, den Flüchtlingen:

    die Tibeter haben eine Maske,

    die offenbar nicht direkt zu einem Tanzspiel gehört,

    ein satter, schöner Goldkopf.

    Als ich den in einem Foto sah, meinte sofort: das ist der Syrer,

    aus der Welt, die mit den Assyrern bekannt wurde

    und nach Alexander ein eigenes Reich konstituierte,

    in sich selbst gegründet.

    Syrer, wie Ägypter Marokkaner, und überhaupt,

    was man da als eigene Nationen erkennt,

    sind eine spezifisch eigene Menschenart im Arabischen.

    Dort deutlich, wie auch bei den Türken,

    eine eigene Kaste & Rasse von Kriegern,

    große, orionische Menschenfiguren mit einem eigenen Geist.

    Es war wohl unausbleiblich in einer Welt amerikanisch vulgarisierter,

    elektronisch-medial getragener Kommunikationsmöglichkeiten

    an regimegebundener Publizistik mit ihren spezifischen

    Denk- und Meinensgeboten und Verboten vorbei,

    daß auch in Syrien, nach Tunesien, Ägypten, Libyen

    der Abergeist gegen das autoritäre Regime aufstand,

    das erst einmal die Demonstrationen zusammenschoß,

    wie's in gröberen Staaten nur zu gewöhnlich ist.

    Aber sie ergriffen daher die Waffen, die sie immerhin,

    in dem im Muslimischen geltenden Machismo, hatten,

    und begannen ihren Bürgerkrieg.

    Von da an ist die Sache

    ganz eine andere, das verändert alle Parameter.

    Von da an haben sie es nicht mehr mit der Revoltenmiliz,

    sondern mit den Kriegern zu tun,

    und ohnedies destabilisiert gerade Bürgerkrieg alle Horizonte.

    Es ist nur absolut bedauerlich, was daraus wurde,

    eine halbe Million Tote, meist Zivilisten, alleine bisher,

    aber sie haben sich auf die Machtprobe

    in aller aufbietbaren Gewalt eingelassen.

    Krieger

    Aus meinen Zeiten als Fahrer nach Syrien

    kenne ich Syrer und von Syrern als Menschenvolk genug,

    daß mir wirklich leidtun muß, was da geschieht.

    Tun kann ich sowieso nichts,

    und wenig können da die Staaten Europas.

    Man muß den Dingen halt ihren Lauf lassen,

    es ist für lange noch nicht zuende,

    und dieser Krieg, wie jeder,

    wird alle Menschen verrohen und biestig machen

    auf jede Art Staat über das unbedingt Sittliche hinaus.

    Geist, um das nur zu meinen, ist da durchweg verloren,

    über strategische Ratio hinaus.

    Den Amerikanern, meine ich, kann eine solche

    Nachhilfestunde für alle Staatlichkeit

    im Umkreis dieses Herdes nur rechtsein,

    es entspricht einfach der Weise,

    wie sie mit strategischem Verstand

    von sich aus die Welt sehen.

    Immerhin war es ihr

    mit den Planeten vom 4. 11. 1994 angesagten,

    durch den Jupiterakzent auf Karatschi / Afghanistan

    markiertes Eingreifen, nach dem 11. 9. 2001,

    das ja eine Mars-Schlinge deutlich vormerkte,

    in Afghanistan, von daher naheliegend Saddam's Irak,

    im Kuwait-Krieg schon vorgerichtet,

    dann die laut als falsch denunzierte

    Auflösung der irakischen Armee,

    einer sonst sicheren Ordnungsmacht im Lande

    (wie in Syrien, wie in Ägypten),

    was die besonders rabide, nihilistisch-absolutistische,

    aus irakischen Rüstungsbeständen wohlbewaffnete

    und von exzellenten Strategen geführte

    Kriegspartei der Djihadisten ins Spiel brachte.

    Irgendjemandem in den USA muß das sehr recht sein

    in einer obskuren Logik wie seit alten gunrunner-Zeiten her.

    An sich bringt es nur

    eine Bestialität des Kriegerns näher an Europa,

    die schon in dem Russenkrieg in Afghanistan erkennbar war.

    Es sind Krieger

    (ein in Deutschland z.B. fast ausgestorbener Typ),

    die dort allein die Szene machen,

    und die brauchen einfache und sittlich harte Raison,

    den Menschen ihre Vorurteile draufzuhalten

    Dazu paßt der Islam

    mit seiner kriegerischen Urgeschichte halt besser

    als jede andere Sittengeistigkeit.

    Einmal schon habe ich gemeint,

    der Islam mit seiner Unleidigkeit

    gegen alle anders empfindende Welt

    sei nur der Fußmann in Asien beheimateter Geister

    mit noch absolutistischeren Ideen

    über Wert und Sinn des Daseins in der Welt.

    Denunziation

    Die Dramatik des hier nahegekommenen

    Krieges lenkt davon ab, da genauer zu sehen.

    Asiaten haben etwas daran zu gewinnen,

    an daseinslogischer Geltung,

    wenn die Völker Europas da Lehren beziehen

    und z.B. den Widerspruch

    von menschenguter Sittlichkeit und religiöser Lehre,

    und starker Befremdung

    angesichts fernerer sittlich-anthropischer Menschenheit erleben.

    Zudem stärkt es manches Motiv, wie und wozu Staat taugen soll

    und wie er seine Menschen dazu motiviert & rekrutiert.

    Den Menschen Gebein machen, nennt Lao Tse das -

    denk nicht so viel, das bleibt eher mir hier

    oder den Strategen aller Zonen des tatsächlichen Staatswesens.

    _________

    Gerade ich, verstehe ich nun die sittliche Meinung,

    die mein ganzes Leben begleitete und gestaltete,

    hatte allen Grund,

    in diesen Zeiten nach härtester Tyrannei, Krieg,

    bei dem familiären Herkommen,

    ganz besonders sorgsam und beispielhaft korrekt zu sein -

    dies alles Kontrastgrund zu dem,

    was mir tatsächlich zugespielt wurde

    an Versuchungen, Suggestion, Fallen letztlich.

    Ich habe mir keine Dummheit verboten,

    von der z.B. Nietzsche genau und deutlich abrät,

    der philologisch gebildete, protestantische Sachsensohn.

    Mi scusi, wo möglich,

    ich komme eben

    aus dem römisch-dämonopathischen Rheinland,

    wo ohnehin alle besoffen sind, außer mir.

    Und sie haben mich immer und jederzeit

    aufgezogen in ihren Hefeburgen,

    ich hatte, bei denen zumindest, keine Chance.

    Und entdecke ich, weil früh sie passende Sichten gesteckt,

    die Horizonte und den großen Geist der freien Tiere,

    so schreibt man dies, ohne daß ich davon hätte gesprochen,

    als wesentliche Denunziation in die Papiere,

    mit denen sie mich einkerkern.

    Die Hermetik und sonderbare

    Allwissenheit des Erkennens, immerhin,

    der Niedergebundenen in Platon's Höhlengleichnis

    hat der Philosoph nicht thematisiert.

    Zu dem Thema blieb nur das Schauspiel

    von Prozeß, Urteil und Tod des Sokrates,

    das jeder verstehen mag, wie er kann

    vor der Bilder-, Gesten-, Sittenlogik der Sittlichen,

    Herweg

    die nie ihre Nasen aus dem kommun Bereiteten heben,

    eine Weltsicht, die ich in der öden, leeren, kleinen

    Stadt vor meiner Tür erfahren mußte, aber nie verstanden habe.

    Sittenvolk ist, wo nicht besoffen, wach, klug und verhalten böse,

    denkt in einfachen Formeln und bereitete mir Sichten und Wege,

    vergleichbar formel-einfach, die mich straucheln machen sollten.

    Zumindest da, wo schon nicht in Pecunias,

    bin ich ihnen eigentlich nichts schuldig geblieben,

    sie bekamen den Narren, den sie meinen wollten.

    Und jetzt, hier, bin ich dran.

    Mich und was mich wirklich angeht,

    werden sie damit nicht bewiesen haben,

    sondern nur, daß besudelt wird bis an die Nasenspitze,

    wer durch ihre Hefegossen tappt,

    auf der diogenischen Suche nach dem Menschen.

    Nein: wo sie's sind, sind sie Dir fremd und feind (die Heiden),

    und näherbei korrupte Anthropen

    mit aufgesetzter Menschenfassade.

    Drogen - das meint andere

    als den geistplättenden und sottifizierenden Alkohol -

    als Akzentpunkte: was sie Dir damit unterjubeln,

    sollst Du besonders glauben und hinnehmen.

    Ich habe nun mit Furcht und Schrecken gesehen

    (die Monde des Mars),

    wie tödlich sie ihr Meinen da zu kalibrieren verstehen.

    Ich kann ihnen nichts entgegnen.

    Sie illustrierten meine Jugend;

    nun sind sie 40 Jahre älter, genau wie ich.

    Und die nicht, die allzu Cleveren,

    werden darüber weise geworden sein wie ich,

    daß wir mit Gewinn miteinander parlieren könnten.

    Sie haben rechtgehabt, und mehr wollten sie nicht.

    Es gibt mir ja alle Welt stur hermetisch nur Prinzip.

    Freundschaft - große Sage, aber nie erlebt.

    Derlei zu wünschen paßt ja gut zu den Sehnsüchten der Jugend,

    macht Dich aber nur irre: das möchtst Du glauben!

    Im Universum des existentiellen All-Gifts

    sind sie alle erstmal nur Deine allzuschlauen,

    beliebig nervenden und geistbeleidigenden Feinde,

    bestenfalls Zeitgenossen,

    mit denen vor dem eigenen Grabstein

    ausschauend aus dem Schädel kurz zu verharren.

    So ist es gewesen, in vielem wird es immer so sein.

    Was soll ich verfluchen, was ich nur nicht ändern kann,

    eine Einsicht,

    die jedes selbstbewußte Gemensch in seiner Adoleszenz hat.

    Du fügst Dich so, ich füge mich so.

    Wir haben weiter keine Rechnung miteinander.

    Djinns

    Du hast mir Gutes getan. Das werde ich Dir nie verzeihen.

    Du hast mich sein lassen. Das sei Dein Verderb.

     Platon plante gegen Ende seines Lebens,

    eine Anthropologie zu verfertigen.

     Die Flüchtlingskrise ist das Praktikum dazu,

     speziell für die Deutschen,

     deren Altvordere eben ja die extreme Reaktion

     aus Empfindlichkeiten dafür inszeniert haben,

     auf Juden mit ihrer speziellen Sittenhermetik herzu,

    und anderen Fremden,

     die das in ihrer Insouciance solcher sittlich-seßhaften

     Konservativität und Einfach-Eindeutigkeit der Geister gegenüber

     nicht juckte (Zigeuner etc.).

     Die Anthropologie, das ist nur Lehre,

     erste Ratio an der Oberfläche der Phänomene.

     Aber mit der Zeit gelebten Kontakts mit den Fremden

    (das sind sie, und wollen es sein)

     kommt die Gewahrheit

    für das Schlechte (Ungute), Unleidliche und Böse.

     Das blieb dort einzig bei der Sage des Geschicks des Sokrates -

     immerhin erschreckte das Platon selbst so sehr,

     daß er erst einmal das Weite suchte -

     er immerhin hatte die Mittel und die Weltfertigkeit dazu.

     Das Dumme bei islamischen Völkern ist,

     daß es dazu, bei aller Lehre zu Totem und Tabu,

     keine Illustration, kein Dämonen-Götzenwesen gibt

     (wie es die Griechen immerhin hatten),

     woran die Zeichen des Un- und Abergeistes abzulesen wären -

     der Islam ist bewußt deswegen bilderlos.

     Du sollst die Zeichen des Ungeistes

    einzig an den Menschentypen selbst ablesen,

     ihrer Gegenwart und möglichem Aberwitz direkt ausgesetzt -

     genau das ist der kriegerische

     Sinn des Gebotes der Bilderlosigkeit.

     Immerhin gibt es Märchen und Sagen

    von einiger Deutlichkeit genug dazu,

     und deswegen kannst Du, auch in Unkenntnis dessen,

     z.B. unmittelbar erkennen, wo Du es mit Djinns und Teufeln,

     festen Nummern im arabischen Welttheater, zu tun hast,

     Inkarnaten grausamer und fürchterlicher Gewalt,

     Rücksichtlosigkeit auf Empfindung armer Menschengeister usw.

     Götzen und Masken, sonst -

    siehe die überaus humanen und weisen Tibeter -

     raten und warnen immerhin:

     sieh, denke das, sei dessen und dessen gewahr.

     Die Beduinen und Vaganten,

     welche dem Islam weithin Geist machen

    und Kultur über weit kommunizieren,

     haben keinen Platz dafür,

    keinen Laderaum auf ihren Karawanentieren.

     reduzierte Frauen

     Götzen gehören zu seßhaften,

     sittlich oft inzüchtigen und verbohrten Pueblo-Menschheiten

     etwa im

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