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Die Nullform (Buch 6): LitRPG-Serie
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Die Nullform (Buch 6): LitRPG-Serie
eBook419 Seiten5 Stunden

Die Nullform (Buch 6): LitRPG-Serie

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Über dieses E-Book

Jeder Aufstieg ist hart. Je höher du kletterst, desto stärker, listiger und gnadenloser wird der Feind. Versicherungen gegen Verluste gibt es nicht. Gerade als Elbs eingeschworene Kampfeinheit in ein Gebiet voller todbringender Bestien vorstößt, muss sie den Verlust einiger Kämpfer hinnehmen. Treue Mitstreiter haben sich entschlossen, die Truppe zu verlassen – in einer Zeit, in der Kampfgeist und unerschütterlicher Zusammenhalt gefragt sind wie nie zuvor.

Werden diese Verluste Elbs Kampfeswillen beeinträchtigen? Nein, das werden sie nicht! Nur der Tod kann den entschlossenen Kampfgoblin Elb daran hindern, weiterzumachen. Er fragt sich lediglich, wie er seine Verluste kompensieren und seine Reise fortsetzen kann.

In Sichtweite ragen die trostlosen, Unheil verheißenden Mauern von Zombieland auf, während Elbs Truppe beharrlich weitermarschiert...
SpracheDeutsch
HerausgeberMagic Dome Books
Erscheinungsdatum3. Apr. 2023
ISBN9788076930056
Die Nullform (Buch 6): LitRPG-Serie

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    Buchvorschau

    Die Nullform (Buch 6) - Dem Mikhailov

    Prolog

    AN DIE WAND GELEHNT, sah ich ihnen beim Sex zu.

    Lang, leidenschaftlich, zärtlich, von Herzen kommend, heiß und feucht.

    Erstaunlich. 40 Jahre verheiratet und immer noch solch ein Sex.

    Sicherlich müssten derartige Vergnügungen mit ein und demselben Partner nach so langer Zeit fade geworden sein? Doch hier waren sie, 40 Jahre später, und hatten immer noch solch einen Sex. Natürlich sah man der nackten, vollbusigen Dame, die oben lag, ihre fast 70 Jahre nicht im Entferntesten an. Sie sah aus wie eine attraktive Dreißigjährige, die regelmäßig trainierte und penibel kontrollierte, was sie aß. Ich wusste eine Menge über sie und ihre skurrilen Gewohnheiten. Sie nahm kein Fleisch in den Mund — von ihren Schäferstündchen mit ihrem geliebten Ehemann einmal abgesehen —, hatte jedoch nichts gegen Meeresfrüchte einzuwenden und gönnte sich hin und wieder einen natürlichen Hüttenkäse aus Schafsmilch.

    Ein greller Schrei ertönte. Sie wölbte ihren Rücken und fiel, unfähig, sich zu beherrschen, auf die zerknitterten, nassen Laken. Nach einigen lieblichen Zuckungen war sie schließlich still. Er hingegen bewegte sich nicht. Er konnte es nicht.

    Ich ließ ihnen ein paar Minuten Zeit, ihre Fassung wiederzuerlangen, bevor ich meine Hand leicht bewegte, den Abzug zweimal drückte und ihnen so je eine Dosis einer bestimmten Substanz verabreichte.

    Die Opfer verstanden das Geschehene nicht sofort. Sie gab ihrem schweißglänzenden Oberschenkel einen müden Klaps, fuhr mit einer Hand über ihre leicht gebräunte, seidige Haut und hob sich auf die Ellbogen. Er verharrte genauso regungslos wie ich, obwohl mein Körper bereits andeutete, dass es an der Zeit war, die Position zu wechseln - trotz des Trainings und der Tatsache, dass meine Muskeln daran gewöhnt waren. Ich wartete noch ein paar Sekunden, damit sich die raffinierte chemische Mischung im Blut des im Bett liegenden Paares verteilen konnte. Erst als ich sicher war, dass alles nach Plan verlief, erhob ich mich langsam aus meiner dunklen Ecke, in der ich die letzten 40 Minuten gehockt hatte. Es war wirklich erstaunlich, dass sie nach ihrer langen Ehezeit nicht nur noch regelmäßig Sex hatten, sondern auch noch so lange.

    Obwohl es durch meine Maske hindurch nicht zu erkennen war, lächelte ich dem welken Ehepaar breit und herzlich zu, als ich mich dezent verbeugte und sprach: „Guten Abend. Ihr persönlicher Voyeur ist restlos begeistert, mein liebes Grischin-Paar."

    Ein russischer Nachname, aber diese beiden trugen vermutlich nicht mehr als zehn Prozent russischen Blutes in sich. In dieser Welt war längst alles durcheinandergeraten. Und während er zumindest einigermaßen slawisch aussah, wirkte sie eher asiatisch, mit einer deftigen Prise Lateinamerika.

    „Wer bist du?" Die chemisch betäubte Stimme des nackten, auf dem Rücken liegenden Mannes klang nahezu emotionsbefreit.

    Eine Emotion jedoch war deutlich wahrnehmbar, nämlich die Angst. Nicht um ihn selbst, sondern um seine Frau neben ihm, die ihre starren, schlangenartigen Augen nicht von mir lassen konnte.

    „Zunächst möchte ich dem verehrten Familienoberhaupt versichern, fuhr ich fort, nachdem ich mich mit dem Rücken an die Wand gelehnt und abwechselnd die Beine ausgestreckt hatte, „dass ich seine holde und äußerst agile Frau nicht vergewaltigen werde. Ich bin in einer ganz bestimmten Angelegenheit hier, und es gibt einen einfachen Grund für meinen späten Besuch, nämlich die Tatsache, dass Ihre geliebte Gattin nur schwer zu finden ist. Ich hab‘ auf der letzten Konferenz auf sie gewartet, doch sie ist nicht aufgetaucht. Genauso wie die letzte Vorstellung ohne die Anwesenheit von Frau Grischin verstrichen ist. Sie ist einfallsreich und trügerisch.

    An seinem Gesicht und seinen Augen konnte ich ablesen, dass er sich entspannte. Natürlich nicht vollständig, aber das Wichtigste hatte er begriffen: Seine Frau würde nicht vergewaltigt werden. In seiner Lage war das sehr wichtig, denn es gab nichts Schrecklicheres für einen Mann, als so etwas mitansehen zu müssen und nicht eingreifen zu können. Und er konnte definitiv nicht eingreifen, denn das wissenschaftliche Genie Grischin war gelähmt. Wohlgemerkt, es behinderte seine Arbeit nicht im Geringsten. Womöglich war sie dadurch sogar noch tiefgreifender, scharfsinniger und zeitgemäßer geworden.

    „Was willst du?, fragte Frau Grischin und versuchte mühsam, ihre Nacktheit zu bedecken. „Geld? Den Inhalt des Tresors?

    „Ich bin wegen eines Geheimnisses hier, antwortete ich bereitwillig. „Verraten Sie mir das Geheimnis von Amnos, und ich verschwinde wieder.

    „Ich weiß nicht, wovon du sprichst", erwiderte sie fast augenblicklich.

    „Amnos?, meinte der Krüppel sichtlich verwirrt. „Ich verstehe nicht.

    Seine Frau versuchte es erneut. „Wir zahlen so viel du willst. Wir überweisen dir den gewünschten Betrag, wohin auch immer du..."

    „Genug!, unterbrach ich sie. „Ihr Tablet liegt gleich neben Ihnen, Frau Grischin. Geben Sie Ihr Passwort ein, gehen Sie ins Netz, loggen Sie sich in Ihren persönlichen Hochsicherheits-Datenserver ein und schicken Sie das Rezept für Amnos, auch bekannt als ‚Gedächtniskorrektor‘, an die Adresse, die ich Ihnen gebe.

    „Ich verstehe nicht, wovon du sprichst", wiederholte sie hartnäckig.

    Ich wunderte mich über ihre Dickköpfigkeit und erkannte, dass ich mit Gewalt vorgehen und ihr Wertvollstes angreifen müsste: ihren Mann. Oder besser gesagt, seine Liebe zu ihr.

    „Vor sieben Jahren ist Ihr Flieger abgestürzt, Herr Grischin, begann ich ohne Umschweife und mit ruhiger, gleichmäßiger Stimme. „Ihr Leben ist durch eine Reihe von Faktoren gerettet worden. Das Sicherheitssystem des Fliegers, Ihr erstklassiges, persönliches Erste-Hilfe-Set und die Ambulanzbrigade, die eine Sekunde vor dem Aufprall eingetroffen ist. Gelobt seien die Computer-Orakel, die wahrnehmen, vorhersehen und reagieren! Nur der Notabfangdienst ist ein klein wenig zu spät erschienen, aber alles noch im Rahmen. Kurzfassung, man hat Sie gerettet. Allerdings hat Ihre Wirbelsäule... Nun ja, Sie sind danach gelähmt gewesen. Außerdem haben Sie eine schockbedingte Amnesie erlitten und einen Teil Ihres Gedächtnisses verloren. Das ist jedoch ein kleines Problem im Vergleich zur Lähmung. Wer hätte das gedacht? Und das auch noch in diesen fortschrittlichen Zeiten. Hat die Elite-Privatklinik mit den hochrangigen Ärzten nicht geholfen?

    „Worauf willst du hinaus?"

    „Ich möchte mich keineswegs über eine hilflose Person lustig machen, mein Herr, oh, nein. Auch wenn ich zu den Jungs gehöre, die mehr als einmal einen Stock genommen haben, um eine verirrte Qualle auf den Betonplatten aufzuspießen. Diese Art von Bastard bin ich also. Ich stochere jetzt allerdings nicht mehr ausschließlich mit einem Stock. Und Sie sollten mir dankbar sein, denn ich werde Ihnen die Augen öffnen. Ich werde eine epische Täuschung enthüllen, eine wahrhaft theatralische Aufführung, eine Show mit einem einzigen Teilnehmer: Ihnen."

    „Ich verstehe nicht."

    „Das reicht!" Frau Grischin hatte alles verstanden und wendete sich endlich ab, um langsam nach dem Tablet neben ihrem Bett zu greifen.

    Sie aufzuhalten war nicht schwer. Ich versprach ganz einfach:

    „Die nächste Dosis wird Sie ausschalten. Ich werde ihm nicht nur die Wahrheit sagen, sondern ich werde ihn Ihnen wegnehmen, Frau Spinnendame. Frau toxische Spinnendame."

    Sie erstarrte, nur ihre Lippen bewegten sich unmerklich.

    Ich steigerte munter den Grad der Drohung: „Kein Wort, keine einzige Bewegung. Wenn Sie sich in meine Geschichte einmischen, verpass‘ ich Ihnen eine Nadel mit einer K.o.-Dosis. Bleiben Sie still liegen. Sie haben das Recht zu nicken."

    Eine Sekunde verging. Noch eine. Ein leichtes Nicken. Schrecken, Resignation, Angst und Entschlossenheit zeichneten sich zeitgleich in ihren Augen ab. Besser so. Sie wusste genau, was ich sagen wollte, und sie verstand, was bald über sie hereinbrechen würde. Außerdem wusste sie, wie sie die Situation wieder in Ordnung bringen könnte, und ihr bezaubernder, kluger Kopf würde bald einen einfachen und wirksamen Plan zur Beseitigung des gerade entstehenden Schadens hervorbringen.

    „Ich verstehe nicht", wiederholte Grischin jetzt mit zorniger Stimme. Trotz der starken Chemikalien war er beunruhigt, obwohl man das von einem ehemaligen Sportler und Kämpfer nicht gerade erwarten würde.

    Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass die blinzelnden Augen der reizenden Spinnendame — oder Schlange — auf mich gerichtet waren und sie schwieg, erzählte ich weiter:

    „Trotz der Tragödie ist Ihre Familie nicht nur nicht auseinandergebrochen, sondern sogar noch stärker geworden. Alle haben applaudiert, und Sie haben weitergemacht wie bisher. Die Ärzte haben regelmäßig über Ihrer Wirbelsäule geschwitzt, immer wieder die neusten Technologien implantiert, spezielle Präparate in Ihr Blut injiziert und Ihnen allen möglichen genetisch modifizierten Unfug auf die beschädigten Rückenwirbel gepflanzt. Dennoch sind Sie gelähmt. Ist das nicht erstaunlich?"

    „Es hat nichts mit meinen Rückenwirbeln oder meinem Rückenmark zu..."

    „Das ist doch alles Quatsch, unterbrach ich ihn. „Das Problem, Professor, ist, dass es keinen Unfall gegeben hat. Ihr Flieger ist abgestürzt, das ist eine Tatsache, aber Sie haben nicht dringesessen. Ihre Wirbelsäule und Ihr Rückenmark sind voll funktionsfähig. Ihre Amnesie ist die Folge einer hochmodernen experimentellen Substanz namens Amnos, die Ihnen verabreicht worden ist. Dabei ist Folgendes passiert: Sie sind abgeschaltet worden, woraufhin die Erinnerungen eines ganzen Monats verloren gegangen sind. Anschließend hat man Ihnen die Wirbelsäule herausgeschnitten und Sie dadurch in ein kuscheliges, lebendiges Bettgeschöpf verwandelt, ein Seitenschläferkissen. Doch Ihr Glied funktioniert, ein Hoch auf die schlauen Chemikalien, was? Ihre Frau tanzt regelmäßig ein Tänzchen mit Ihnen und nennt Sie ‚den Allerbesten‘. Sie lügt nicht. Für sie sind Sie der Allerbeste. Die Sache ist die, Professor, dass Ihre Frau eine gewisse psychische Störung hat. Sie ist schmerzhaft abhängig von Ihnen, sie ist verliebt, bis über beide Ohren, durch und durch. Sie sieht für sich kein anderes Leben als an Ihrer Seite. Sie gehört zu den Frauen, die sich lebendig neben ihren verstorbenen Mann ins Grab legen würden. Und genau darin hat das Problem gelegen, als Sie plötzlich von einer anderen abgelenkt worden sind. Mehr noch - Ihre Gefühle sind so schnell so stark gewachsen, dass die Intrige innerhalb eines Monats zu etwas viel Größerem mutiert ist. Oh, Sie Verräter! Doch Sie haben dafür bezahlt, sehr viel bezahlt, und deshalb können Sie die Ärzte nicht wieder auf die Beine bringen, denn Ihre Ärztin ist Ihre holde Frau höchstpersönlich. Sie ist das Oberhaupt der Brigade. Sie trifft alle kühnen und unsinnigen Entscheidungen, verheimlicht und verdreht Informationen und lässt Sie nicht auf die Beine kommen, während sie Sie gleichzeitig ermutigt und von vielversprechenden Behandlungen predigt.

    „Was für ein Schwachsinn! Dass du..."

    „Ich sag‘ die reine Wahrheit, Professor. Aber ehrlich gesagt ist es mir egal, ob Sie mir glauben. Verstehen Sie, Sie sind mir egal. Ich erzähle Ihnen das alles nur aus einem einzigen Grund: damit Sie wissen … damit Sie verstehen, wozu Ihre liebende Frau Sie verdammt hat. Sobald ich Ihnen alles erzählt habe, wird Sie die Formel für Amnos von sich aus an die von mir genannte Adresse schicken, zusammen mit einer Beschreibung der notwendigen Ausrüstung, einer Liste der geeignetsten Rohstoffe und allen anderen relevanten Informationen. Wenn dann alles geritzt ist, verlasse ich Ihr trautes Schlafzimmer für immer. Nachdem die Wirkung der Medizin abgeklungen und sie wieder zu sich gekommen ist, wird sie ebenfalls aufstehen, ihr Seidenhöschen anziehen und ohne mit der Wimper zu zucken gehen. Doch schon bald wird sie zurückkehren, frisch gewaschen, bekleidet, frisiert und mit einer Spritze in der Hand. Und wieder wird sie Ihrem Blick ausweichen — der in einem Feuerwerk aller Gefühle aufgehen wird, die Sie so gerne erwähnen, mit Ausnahme von Liebe — und Ihre flehenden Bitten ignorieren. Stattdessen wird sie Ihnen eine Beruhigungsspritze geben. Dann, so denke ich, werden Sie in die Beobachtungsstation des von ihr geleiteten Krankenhauses gebracht — dessen Mitinhaber ironischerweise Sie selbst sind — und werden sich dort erneut der vergnüglichen wie fesselnden Prozedur der Auslöschung eines ausgewählten Teils Ihres Gedächtnisses unterziehen. Beim ersten Mal ist Ihr Gedächtnis von allen Erinnerungen an die kichernde kleine Blondine mit den verschiedenfarbigen Augen befreit worden. Sie ist übrigens am Tag Ihres angeblichen Unfalls verschwunden und niemals gefunden worden. Wenn sie in die Hände Ihrer Frau gefallen ist, beneide ich die junge Dame keinesfalls um ihr Schicksal."

    „Das ist..."

    „Hören Sie sich das Ende der Geschichte an, Professor, denn schließlich kommen alle Beteiligten auf ihre Kosten. Eines schönen sonnigen Morgens wachen Sie in diesem Bett auf, nachdem Ihr Gedächtnis ausgelöscht worden ist. Neben Ihnen wird Ihre liebende Frau liegen, die sich mit ihrem Alpha-Männchen heißem Morgensex hingibt, bevor sie ihm ein leichtes und sehr gesundes Frühstück aus knusprigem Müsli und reifen Früchtchen serviert. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Sie werden meine Worte für immer vergessen und als intelligentes Schlafzimmerspielzeug fortleben. Auch sie wird glücklich sein. Also, Frau Grischin, wofür entscheiden Sie sich? Glück? Oder Kummer?"

    „Ich werde die Informationen sofort übermitteln. Was wird mir zugesichert?"

    „Nichts. Aber ich hab‘ keinen Grund, Sie zu töten, und Professor Grischin und seine Mobilität sind mir ebenso schnuppe wie Ihr Familienleben."

    „Na schön."

    „Weitermachen, sagte ich und lächelte breit. „Und denken Sie daran — ich weiß, dass die schrecklichste Strafe für Sie die Erkenntnis ist, dass Ihr Mann am Leben ist und die Wahrheit über seine unglaublich hinterhältige Frau kennt. Das ist unerträglich für Sie, nicht wahr? Als würde man mit dem Messer in der Wunde herumstochern.

    Tränen kullerten über ihr Gesicht. Sie schluchzte lautlos und wich dem anhaltenden Blick ihres Mannes aus, während sie mit ihren manikürten Fingern geschäftsmäßig auf den Bildschirm ihres Tablets herumtippte.

    „Adresse?"

    Ich diktierte die Zahlen und wiederholte sie einmal. Das Tablet pingte, woraufhin sie die Anfrage entschlossen bestätigte. Elektrische Impulse schwirrten umher, und Textzeilen flackerten vor meinen Augen auf. Erledigt. Ich wartete noch einen Moment und bewunderte schweigend das nackte Ehepaar, bis ich die Bestätigung des Empfängers der Information erhielt. Alles vollständig und korrekt, entsprechend den bis dahin vorliegenden Informationsschnipseln.

    „Ich wünsche Ihnen alles Gute", sagte ich, stand in aller Ruhe auf und schritt zu dem mit langen Vorhängen drapierten Fenster.

    „Töte mich." Auf die Worte des Mannes hin blieb ich stehen und drehte mich überrascht um.

    Fehler. Doch es lag so viel Flehen in seiner Stimme, so viele Tränen, so viele Gefühle...

    Ich erstarrte unwillkürlich, als ich sein von Emotionen verzerrtes Gesicht erblickte. In dem gelähmten Stück Fleisch lebte eine echte Seele und er wollte sterben, auf der Stelle und schnell. Er sah nicht mehr zu seiner Frau, sondern nur noch zu mir.

    „Fass ihn ja nicht an!" Ihr Schrei klang wie das Fauchen einer Wildkatze, die ihre Jungen beschützen wollte. Sie bedeckte ihn mit ihrem wunderschönen Körper und schrie, bis der Bildschirm des Tablets alarmierend rot aufblinkte.

    Ich trat wieder zum Fenster zurück. Eine Welle warmer Luft kam von der Decke herab und vermischte sich mit der eisigen Zugluft aus dem Fenster zu einer frischen Nachtbrise. Hier oben, in eineinhalb Kilometern Höhe, war es immer kalt.

    Ich stand bereits auf der Fensterbank, als eine weitere kurze Zeile vor meinen Augen erschien. Nachdem ich sie gelesen hatte, zog ich meine Waffe und gestand mit einem Seufzer:

    „Ich hab‘ also doch gelogen. Eliminieren."

    „Rühr‘ sie nicht an! Töte mich!" Er sah sie immer noch nicht an und bettelte trotzdem darum, sie zu verschonen. Was für eine wahnsinnige Familie!

    Dann stürzte sie sich auf mich. Katze, Schlange, Spinnenfrau, liebende Ehefrau, verrückte, wunderschöne Schlampe. Ich schoss zweimal, und ihr schöner nackter Körper brach zu meinen Füßen zusammen. Ihr Kopf erhielt eine zusätzliche kurze Salve. Beim Aufblicken stellte ich fest, dass ich einen weiteren Fehler gemacht hatte. Der sich schnell und seltsam bewegende Körper des nackten Mannes traf mich. Eine Hand packte meine Kehle, und ich schaffte es gerade noch, meinen Kopf zu neigen und meine Stirn auf den Schlag einzustellen. Treffer. Ohrensausen. Neben dem altmodischen krächzenden Alarmsignal gab das Tablet auf dem Bett nun eine bemerkenswert gelassene Meldung von sich:

    „Protokoll des Familienoberhaupts aktiviert. Protokoll des Familienoberhaupts aktiviert."

    „Was passiert mit mir?, fragte der Mann, der mir an der Kehle hing. „Bin ich gerade wirklich aufgestanden?

    Sein nächster Schlag traf die Wand neben dem Fenster so hart, dass sein bläulicher Ellbogen knirschte, doch das hielt ihn nicht auf. Als Nächstes schlang er seine Arme um mich und streckte ruckartig seine Beine durch. Und so stürzten wir eng umschlungen aus dem Fenster.

    „Scheiße!", fasste ich das Ergebnis meines Handelns zusammen, während ich meinen linken Daumen in das Auge des vermeintlich Gelähmten presste.

    „Du hast meine Frau getötet, also töte ich dich!"

    „Scheiße", wiederholte ich, während wir durch die dichten, bleiernen Wolken stürzten.

    Kapitel 1

    BETÄUBT VOM LETZTEN TAGTRAUM, rieb ich mir das Gesicht und blickte erwartungsvoll nach vorne. Unter meiner Zunge löste sich nach und nach ein Viertel einer grauen Tablette auf, während ich mit gekreuzten Beinen auf dem vorderen Dach des Hauptwaggons saß, direkt hinter der Spitze einer in den Wagenkörper integrierten Beobachtungskuppel. Wenn sich die launenhaften Visiere doch einmal dazu entschlossen hatten, sich mir misstrauisch zuzuwenden, huschten ihre Laserstrahlen für einen kurzen Augenblick über meine Brust, bevor sich das Auge des allmächtigen Systems wieder der Beobachtung örtlicher Naturschönheiten und Bestien hingab.

    Wir hatten gerade den letzten Sicherheitsbereich der Strecke passiert und dort die Hälfte der „Aquarien" geleert. Da die Kriegsverlängerer gut durchgefroren waren, wurden die halbtoten Körper auf einen Transporter mit kugelförmigen Rädern verladen, der zuvor aus den getarnten Toren einer Felswand herausgekullert war. Der Eingang zur anderen Welt erschien sowohl vertraut und heimisch als auch dunkel und unheilvoll. Die gewaltigen Tore schlossen sich hinter dem Transporter, der die an einem seltsamen Juckreiz erkrankten Menschen zur Behandlung bringen würde, während die allerschlimmsten Fälle in einen ausgiebigen Kälteschlaf versetzt würden, nachdem ihre Erinnerungen gelöscht wären. So hatte es Ton erklärt. Außerdem hatte er berichtet, wie er noch Jahre später regelmäßig auf bereits gesichtete Raubtiere gestoßen war. In der Regel tauchten sie frühestens zwei Jahre nach ihrem Untertauchen wieder auf. Aber wozu wurde ihr Gedächtnis ausgelöscht? Wer weiß? Vielleicht ein weiterer perverser Defekt. Oder vielleicht hatte es medizinische Gründe. Mein Gehirn war mit etlichen neuen, bedeutenden Informationen gefüllt, deshalb ersparte ich mir jegliche Ratespiele.

    Wichtig und irre.

    Ach, Scheiße.

    Diese Wortkombination — wichtig und irre — wiederholte sich immer häufiger.

    Ich hatte eine völlig verrückte Geschichte gehört, die auf ihre Weise dennoch Sinn ergab. Pervers, verdreht und trotzdem logisch. In meinem Kopf hatte ich bereits zum Teil eine Art Kartografie herausgearbeitet, einige notwendige Bezeichnungen festgelegt und die aus meiner Sicht gängigsten und verständlichsten ausgewählt.

    Der Museumsrand: Die ferne Stahlmauer, die uns gefangen hielt — von den durch unterschiedliche ethnische Gruppen bewohnten Inseln, über die Küstengewässer und Küstenlinien, bis hin zum Pfad der Reinheit. Ein weitläufiges Gebiet, relativ friedlich, bevölkert von Guten Herzen und anderen Ethnien, reich an natürlicher Flora und bescheidenen Populationen wilder Fauna, üppigen Obstgärten, Feldern und Wiesen. Um die Sicherheit dieser Heimat kümmerten sich die ruhigen und friedliebenden Guten Herzen, indem sie Wächter, sogenannte Virgs, direkt aus ihrer Mitte auswählten. Sie waren radikal sesshaft und zufrieden mit ihrem Leben.

    Der Pfad der Reinheit: Dieser verlief entlang der Grenze zwischen dem Rand und Midyard. Dieser Pfad bildete eine Art Grenze zwischen zwei unterschiedlichen Gebieten und war alles andere als ein eigenständiges, souveränes Territorium. Es wurde von tyrannischen, vagabundierenden Virgs beherrscht und regiert, denen das Recht auf Niederlassung genommen worden war. Patrouillen durchstreiften den Pfad stetig, säuberten das Gebiet um ihn herum von jeglicher Gefahr und Abscheulichkeit und nahmen, wenn nötig, Zombies, Raubtiere und alle anderen Arten von totem Fleisch in ihre Obhut, indem sie sie in ihre Container luden.

    Midyard: Dies war der bombastische und oft verwendete Name für das Gebiet zwischen dem Pfad der Reinheit und den Ländern der Allianz. Es grenzte auf der einen Seite an den Pfad der Reinheit und auf der anderen Seite an unbezwingbare Klippen und war reich an den primitivsten Formen der Natur. Je weiter man sich vom Pfad entfernte, desto verheerender wurden die Stürme, desto finsterer das Gesindel und desto heimtückischer das Gebiet. Unzählige Flüsse, Bäche und Sümpfe durchzogen das Land, weshalb die Siedlungen chaotisch verstreut lagen. Auch diese Gebiete wurden von Guten Herzen bewohnt, und obwohl sie irgendwie anders waren, waren die Unterschiede doch subtil. Ein besonders offensichtlicher Unterschied bestand beispielsweise darin, dass die Guten Herzen vom Rand beliebig lange in Midyard leben konnten, während die Einheimischen von Midyard lediglich das Recht hatten, sich nicht mehr als 24 Stunden in einer der Museumssiedlungen herumzutreiben. Danach würden sie höflich gebeten werden, sich zu verpissen. Außerdem wimmelte es in Midyard von Prismen aller Art, sowohl wilden als auch domestizierten. Den Vagabunden zufolge handelte es sich um den bevölkerungsreichsten und chaotischsten Teil der Welt. Jede noch so kleine Stadt hatte ihre eigenen Gesetze und Konzepte, ihre eigene Autorität.

    Jenseits von Midyard lagen die Länder der Allianz, auch bekannt als die Verbotenen Landen. Nur auserwählte Helden wussten um dessen Geheimnisse, und bis auf wenige Ausnahmen kehrte niemand zurück. Und diejenigen, die zurückkehrten, um eine Quest zu erfüllen oder aus einem anderen Grund, gaben keine Informationen über diesen sagenumwobenen Ort preis. Sie hatten jedoch bestätigt, dass es ein wahres Paradies und der Inbegriff von Schönheit wäre. Sie sagte, dass dort alles so prächtig wäre, dass selbst ein ungewaschener Arsch nicht nach Scheiße, sondern nach Vanille duften würde.

    Möchtest du mal schnuppern? Bitte sehr, gönn dir eine Prise — ich habe noch nicht abgewischt.

    Die Goblins konnten ihr Glück jedenfalls kaum fassen und hatten zaghaft daran geschnüffelt. Ja, der Arsch eines Helden roch in der Tat nach Vanille. Wer hätte das gedacht?

    Doch die Prosa stammte aus der Feder des Memback. Niemand, mit dem ich gesprochen hatte, wusste wirklich, was in den Verbotenen Landen zu finden wäre. Nur von einem waren sie alle überzeugt: dass sie von höheren und elitären Helden bevölkert wurden.

    Derzeit reisten wir munter den Pfad der Reinheit entlang zur Endstation der Patrouillenkarawane Nummer 28. Dort würde sich die Patrouille satte zwölf Stunden lang erholen, bevor sie umkehren und den Pfad erneut beschreiten würde.

    Und die Endstation? Zombieland!

    Dorthin wurden alle aus diesem Waldabschnitt stammenden Zombies gebracht. Die Lieferungen waren erwartungsgemäß konstant, da Kriegsverlängerer und Zombies die beiden Hauptplagegeister der Region bildeten, in der sowohl der Museumsrand als auch Midyard lag. Selbst die Prismen verhielten sich gemäßigter.

    Die mit der Fäulnis Infizierten wurden, wenn möglich, nicht getötet. Stattdessen wurden sie bewegungsunfähig gemacht, eingefroren und den Weg entlang transportiert. Das verblüffte mich so sehr, dass ich nicht anders konnte, als dem täuschend jungen Ton eine simple und logische Frage zu stellen.

    „Warum, zum Teufel, schaltet ihr die Zombies nicht sofort aus? Und lass‘ keine Details aus. Ich liebe diesen Scheiß."

    „Wer nicht? Der Assistent des Barons schmunzelte. „Was die Details betrifft … Wozu sollte man sie auslassen?

    „Weil es Zombies sind."

    „Das sind sie, sagte der junge Bursche und nickte. „Beißende Bastard-Zombies, die dich in Stücke reißen können. Oder dich infizieren und dadurch zu einem von ihnen machen, wenn sie kampferprobt und satt sind.

    „Deshalb müssen sie beseitigt werden."

    „Nur wozu?"

    „Bist du wirklich so beschränkt?"

    „Du bist es, der entweder beschränkt oder ungerecht ist. Ich wiederhole die Frage: Wozu sollten wir sie töten? Es handelt sich um kranke Menschen, keine Verbrecher. Sie töten nicht absichtlich. Ihre Gehirne sind mit der Fäulnis infiziert. Ja, sie sind gerissene, blutrünstige Bestien, aber das ist kein Verbrechen. Sie sind bloß krank."

    „Kannst du das wiederholen? Ich kapiere es nicht."

    „Zombifizierung ist eine Krankheit, kein Verbrechen."

    „Versteh‘ ich nicht. Hat das was mit Schuldgefühlen oder so zu tun? Gib‘ mir eine Axt und lass‘ mich in den Zombie-Stall eintreten."

    „Du kapierst es wirklich nicht, Elb. Wir fangen sie ein, injizieren ihnen Medizin und stecken sie in ein Kühllager. Dann warten wir. Nur sehr selten, äußerst selten sogar, doch selbst im fortgeschrittenen Stadium, kann eine Krankheit abklingen. Das Opfer wird aufgrund der zerstörten Psyche nie mehr zu seinem alten Ich zurückfinden, doch sein Gedächtnis wird gelöscht und sein Gesicht leicht modifiziert werden, bevor es in sicherer Entfernung von dem Ort, an dem es als Zombie sein Unwesen getrieben hat, in die Welt zurückkehren darf."

    „Was passiert mit dem Gesicht?"

    „Das Gesicht wird korrigiert. Äußerlich."

    „Der Typ, dessen Frau von einem Zombie verspeist worden ist, erkennt diesen also nicht wieder."

    „Richtig. Wir nehmen an, dass der Impfstoff bei fünf von 100 Zombies wirkt. Manchmal mehr, manchmal weniger, das ist schwer zu sagen. Die Medizin wird allen eingefangenen Zombies über die gesamte Patrouille hinweg jeden Tag gespritzt. Mutter überwacht ihren Zustand, führt Protokoll und kontrolliert die Dosis. Wir führen ihre Befehle aus."

    „Verstehe. Und ihr trennt diejenigen, die sich zu erholen scheinen, von den anderen. Deshalb hab‘ ich gestern gesehen, wie sie eine alte Frau herausgezogen haben, die zwar wieder zur Vernunft gekommen ist, sich aber nach wie vor unberechenbar verhalten hat."

    Ton nickte. „Wenn wir es rechtzeitig schaffen. Da drin ist‘s kalt. Was für einen Zombie der Scheintod ist, ist für Normalsterbliche der sichere Tod. Meistens schaffen wir es rechtzeitig. Er machte eine kurze Pause. „Denken wir das Ganze weiter durch und nehmen an, dass sich fünf von 100 Zombies erholen. Die restlichen bleiben, was sie sind, nämlich Monster. Fünfundneunzig mit scharfen Reißzähnen knirschende Blutsauger in einem Aquarium, die auf die Gelegenheit warten, dir die Kehle rauszureißen. Was sollten wir mit ihnen anstellen?

    „Eine Axt und ein Flammenwerfer dürften das Problem lösen."

    „Sie töten?"

    „Mhm."

    „Wozu?"

    „Lahme Frage. Die meisten Morde werden ohne Grund begangen, einfach so. Und du sitzt hier und hältst eine Moralpredigt über Zombies."

    „Ich wiederhole: Sie sind unschuldig. Es handelt sich um kranke Menschen. Es ist nur so, dass ihre Krankheit mehr oder weniger unheilbar ist. Warum sollte Mutter den Befehl geben, ein krankes Gutes Herz zu eliminieren? Was, wenn es früher ein angesehenes Gutes Herz gewesen ist? Ein kämpferisches Gutes Herz? Ein Held? Und was ist, wenn es sich um ein Kind handelt? Die kommen gelegentlich vor."

    „Schon gut. Ich weiß, worauf du hinauswillst. Aber scheiß‘ mal auf die Ethik — wir reden hier von Zombies. Juckreiz kann behandelt werden. Wenn die Anti-Zombie-Spritze allerdings nicht anschlägt, müssen die Biester zerstückelt und verbrannt werden."

    „Das wäre eine grundlose Strafe, und Mutter tötet keine Unschuldigen. Es sind nur kranke Menschen, und die haben fast dieselben Rechte wie du und ich."

    „Herrje."

    „Mhm."

    „Na gut. Warum schockfrosten wir sie dann nicht einfach? Dreht die Temperatur auf -1.000 herunter und stapelt sie in einem Stahlkäfig, bis ihr einen besseren Impfstoff entwickelt habt."

    „Du kannst ein irres Gutes Herz nicht grundlos schockfrosten."

    „Grundlos? Sie töten andere!"

    „Ja, sie töten. Aber sie können nicht dafür verantwortlich gemacht werden. Das ist der verfluchte Zwiespalt, das Zombie-Paradoxon, wie wir es nennen. Ein unschuldiger Mörder. Wenn ein tobender Geisteskranker jemanden umbringt, verurteilen wir ihn nicht. Wir schicken ihn in eine spezielle, sichere Anstalt mit Gleichgesinnten, bis er geheilt ist. Oder eben für immer. Kapiert, Goblin?"

    „Warte, was? Willst du mir damit sagen, dass dein Zombieland ein..."

    „Es ist kein Zombieland, sondern ein sicheres Territorium namens Buchenheil, das von einer Gruppe von ‚Wartenden‘ verwaltet wird, die auch als Sumpfvolk bekannt sind."

    „Oh, Scheiße, sagte ich schaudernd. „Sumpfvolk?

    „Stimmt was nicht?"

    „Nur eine miese Assoziation aus der Vergangenheit. Dort, wo wir herkommen, waren die Mitglieder des Sumpfvolks als Entführer, Vergewaltiger, Mörder, Kannibalen und Langschweinchen-Händler bekannt."

    „Waren? Was ist mit ihnen passiert?"

    „Sie sind allesamt plötzlich verstorben."

    „Verstehe … Was soll ich sagen? Es geht mich eigentlich nichts an, aber nach allem, was ich gehört habe, ist das hiesige Sumpfvolk kein Stück besser. Trotzdem gestaltet sich eine Beurteilung schwer. Du verstehst was von der kilometertiefen Scheiße, in der sie stecken."

    „Hm. Buchenheil? Eine psychiatrische Klinik für Zombies? Sag‘ mir, dass du lediglich einen Scherz auf Kosten eines naiven Goblins machst, und ich überreiche dir meinen Schweinestecher."

    „Ich nehme dein Geschenk gerne an, aber ich mache keine Scherze. Es ist eine psychiatrische Klinik für Zombies. Nur ist es kein Gebäude, sondern etwas viel Größeres. Es ist Zombieland."

    „Ihr seid alle verdammt krank im Kopf. Ihr sammelt alle Zombies akribisch an einem einzigen Ort?"

    „Ja. Mutter bringt sie über ihre eigenen, speziellen Untergrundkanäle ebenfalls hierher. Diese Biester werden nicht nur auf dem Pfad der Reinheit gefangen. Alle Zombies der Welt strömen nach Zombieland."

    „Und ich hab‘ den Nerv gehabt, mich über Scheißstadt zu beklagen. Wie idiotisch, sagte ich seufzend zu mir selbst und streckte dem jungen Mann das Messer mit dem Griff voran entgegen. „Hier, für dich.

    „Wofür?"

    „Es ist ein Geschenk. Für deine Erzählungen und Ratschläge. Damit kannst du gerne fortfahren."

    „Was genau möchtest du denn wissen?"

    „Erzähl‘

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