Syndicate - Der Albtraum eines jeden Verschwörungstheoretikers
REPORT | Der Brite Peter Molyneux und sein damaliges Studio Bullfrog Productions gehörten Anfang der 1990er-Jahre zu den beliebtesten Spielelieferanten der Branche. Nachdem sie vornehmlich mit innovativen Strategietiteln wie Populous (1989) oder Power-monger (1990) reihenweise Auszeichnungen abgesahnt hatten, kreierten sie 1993 ihr vielleicht bösartigstes Werk: Syndicate.
Die totale Kontrolle
Stellt euch vor, es gäbe einen hochleistungsfähigen Chip, den ihr euch implantieren könntet und der eure komplette Wahrnehmung auf den Kopf stellt. Er gaukelt euch stets eine schöne, heile Welt vor, ihr der ihr statt Regen oder verdreckten Straßen die Sonne scheinen und Blumen blühen seht. Klingt doch toll, oder?
Natürlich birgt eine solche Technologie immense Gefahren, wobei die Entwickler von Bullfrog so ziemlich den größten Worst-Case-Fall auspacken. Ihrer Meinung nach würde ein solcher Chip von reichen Syndikaten ausgenutzt, um die Gesellschaft nach Belieben zu kontrollieren und klammheimlich die Weltherrschaft an sich zu reißen.
Syndicate war und ist ein wirklich ungewöhnliches Spiel. Zumindest ist mir abseits des Nachfolgers Syndicate Wars (1996) kein Titel bekannt, der sowohl inhalt lich als auch spielerisch das gleiche Flair besitzt. Der einzige Kandidat, der von Kennern bisweilen genannt wird, ist der Indie-Titel Tokyo 42 (2017). Allerdings spielt sich dieser trotz ähnlichem Szenario völlig anders und erinnert eher an eine isometrische Version von Grand Theft Auto. Syndicate hingegen ist ein mutiger Mix aus Action und Strategie, den ich seinerzeit allerdings trotz hoher Wertungen der Fachpresse verpasst
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