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Badass: Eine Cyberpunk Hommage
Badass: Eine Cyberpunk Hommage
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eBook407 Seiten5 Stunden

Badass: Eine Cyberpunk Hommage

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Über dieses E-Book

Heinz Strunk trifft auf den Blade Runner und Motoko Kusanagi verwandelt sich in Rainer Brandt.
Cyberpunk Pen-&-Paper-Rollenspiel Satire zwischen vollautomatischem Salvenfeuer und schwarzer Serie. Hier betrügt jeder jeden, das aber garantiert!

Black City 2066:
Alabama, ein Waffen-geiles, herumballerndes Miststück und Bonecrusher, seines Zeichens diplomierter Troll-Oberfiesling, bilden zusammen Black City´s chaotischstes Ran'nāduo: Badass.
Zwar nur zweite Liga, aber ambitioniert. Wie ne Banane als Dildo. Kein richtiger Kassenschlager, aber immer gut zur Hand.
Von Yamamoto-san beauftragt, müssen sie ein Team zusammenstellen, bei dem man sich wünschen würde, man hätte es nicht zusammengestellt, und einen Forschungschip extrahieren, bei dem man sich wünschen würde, er würde gar nicht existieren.
Na, ob das alles so einfach wird, wie es klingt? Ein Jobu ist schließlich niemals einfach nur ein Jobu. Und was leicht erscheint, ist niemals leicht. Und wenn man da nicht aufpasst, dann kann man ganz schnell die Radieschen von unten zählen und Petrus mal Hallo sagen. So läuft es doch immer. Ihr wisst das, und ich weiß das. Die Frage ist nur, ob´s trotzdem unterhaltsam wird.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum8. Mai 2020
ISBN9783347070318
Badass: Eine Cyberpunk Hommage

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    Buchvorschau

    Badass - Falk Hummel

    Hinterhof macht Ran'nā doof

    Black City, die Zone, Touristville, 22nd St & 166th Ave NE, Hinterhof, Mittwoch, 27. Oktober 2066, 19: 00Uhr Ortszeit

    In weiter Ferne wummerten verwaschene Bassklänge und grelle Neonreklame schnitt hässliche Wunden in die schwüle Herbstnacht. Der saure Nieselregen vermischte sich mit dem seichten Film von Schweiß auf der Haut. Irgendwo wurde gefickt und irgendwo wurde einer kalt gemacht, irgendwo hatte jemand Hoffnung und irgendwo erlosch diese gerade in den letzten Zuckungen eines Chrystal-Entzuges. Diese Stadt war Dreck, Müll, Abschaum, der letzte Mist, aber doch das Beste, was die beiden kannten. Am Ende ist man tot, auch nur ein kaltes, durchgeficktes Stück Fleisch, also besser überleben und die anderen zahlen lassen für die gottverfickten Schmerzen.

    Die beiden Gestalten standen in einem Hinterhof, der der Schönheit einer Darmkolik glich. Undefinierbarer Müll stapelte sich an den Rändern und transformierte im Verfall von Zeit und Regen zu einer bräunlich grauen Masse. Die langgezogene Fläche erinnerte an eine Bowlingbahn minus allem Schönen. Begrenzt wurde sie durch fünfstöckige Gebäude, die aus Backsteinen bestanden und schon in Manchester 1979 hässlich gewesen sein mussten. Aus einigen Fenstern, die langgezogen waren und einen runden Oberbogen besaßen (der Makler hätte sicherlich von Altbaucharme gesprochen, bevor er einen niedergeschossen und ausgeraubt hätte), drang schmutziges Fusellicht, aus anderen Teilen klaffte wiederum herausgebrochene Leere mit bröckeligen Steinen. Ein Anblick ähnlich dem Trümmergebiss Eurer Oma. Es imponierte eine gewisse Sanierungsbedürftigkeit. Die Hälfte der Gebäude war also bewohnt, die andere Hälfte nicht. Ob die erste Hälfte auch bewohnbar war, das habe ich übrigens nicht gesagt. Eine brennende Mülltonne erhellte die Szenerie stilecht und warf flackernde Schatten in die abendliche Dunkelheit. Eine alte Scheibe der Redneck-Kult-Formation „Negativ Nihilism Front hämmerte aus einem billigen Lautsprecher, der an einer knapp überdachten Hoftür stand. Diese hing auch nur noch halb in den Angeln, wie eigentlich alles hier. Schüsse klackerten durch die Nacht und erinnerten an eine außer Kontrolle geratene Nähmaschine. Garniert wurde das Ganze mit dem Röhren eines munitionsverspritzenden Dampflastzuges. „Waffencheck nannten die beiden das, doch eigentlich ging es nur darum, die gottverdammte Langeweile weg zu ballern. Gut, dass es hier in den Slums keinen Schwanz juckte, wenn eine Kalaschnikow und eine Vulcan Mini-Gun ein Konzert gaben.

    Doch wer waren diese beiden Leute? Diese Ritter der Nacht, die ihre kleine Sinfonie spielten und die im Mittelpunkt unserer kleinen, schmierigen Geschichte stehen sollen? Manche nannten sie Abschaum, manche nannten sie Kriminelle und andere wiederum hielten sie für Ran'nā, was auch irgendwie stimmte, aber die verdammt geilsten Bastarde da draußen waren sie eben auch.

    Yo, Fucker, die treten Dir in den Arsch und ziehen vorher Stiefel zwei Nummern zu groß an, so hart sind die. Also fick nicht mit den Fickern oder Du wirst gefickt, Du fickriger Fickficker!

    Die Frau hieß Alabama, Rufname Al, besser bekannt als „the Bitch (Don´t make her mad!), ein waffengeiles, rumballerndes Miststück (oder menschliche Gangerbraut für Euch Langweiler ganz ohne Rollenspiel-Plan; Kämpfer-Klasse, sogenannte Muskeln). Der Typ an ihrer Seite hieß Boone, Rufname Bone, besser bekannt als „Bonecrusher (Don´t make him bad!), ein waffengeiler, diplomierter Oberfiesling (oder Trollmuskel für Euch begriffsstutzige Verstopfungsmuschis draußen an den 24k Multimedia-Bildschirmen). Beide zusammen als „Badass Ran'nā-Duo bekannt und berüchtigt. Bad für Bone und Ass für Alabama, verstehste, Mann? B und A, Badass. Du brauchst halt 'ne coole Show, wenn Du Dir in den Schatten einen Namen machen möchtest. In der ersten Bundesliga spielten die beiden zwar noch nicht, waren aber gerade von der Regionalliga in die zweite aufgestiegen, arbeiteten nicht mehr hauptberuflich als Straßenschläger für die Kürbisköpfe, sondern machten sich mit kleinen Jobu und Auftragsarbeiten in Blut und Zerstörung einen ersten lieblichen Kosenamen (und wie so ein Aufstieg endet, wissen wir ja alle. Mit Relegation gegen die HSV-Gang und schon ist die Chance futsch). Das ging mittlerweile sogar so weit, dass sich andere Knarrenronin einen Namen machen wollten, indem sie die beiden kalt oder zumindest platt machten oder zum gemeinsamen Sonntagsbrunch auf den Friedhof einluden (klicken sie hier zur Nebenmission: the Baddassest Badass Motherfuckers of all Times in „Fünfzehn Kugeln Ruhm oder gehen sie direkt zu Seite 122).

    Die Zwei mögen Granaten, Baseballschläger mit Nägeln drin, Leute einschüchtern, Selfies mit ihren Opfern machen, Rülpsen an unpassender Stelle, rumballern, Kaugummi unter Tische kleben, Combatikebana, Brutal Football, mehr rumballern, viel rauchen, sich besaufen, Fast Food, noch mehr rumballern, noch mehr saufen, Redneck-Metal und einfache Lösungen.

    Mögen nicht Konzerne, die Staatssicherheit, humorlose Chefredakteure und Abweichungen vom Plan (dazu später mehr).

    „Ich glaub´ nicht, dass der Jobu was taugt", nölte Alabama, ohne das ausgeprägte Kauen auf ihrem Kaugummi großartig zu unterbrechen. Der Mund stand immer offen, es schmatzte dämlich und auch einem Blinden wäre nun klargeworden, dass hier jemand schlecht gelaunt war. Das Sturmgewehr in ihren Händen, eine russische AK-67, stotterte eine Salve hustend zu Ende und unterstrich den grimmen Eindruck.

    Der Troll rieb sich mit seiner mächtigen Pranke am eckigen Kinn. „Haben wir eine Wahl?", sinnierte er und entsicherte das Gatling-Gewehr.

    Wir wissen doch alle, wie das ist. Wenn Du denkst, Du hättest keine Wahl, dann hast Du sehr wohl eine. Tja, Pech gehabt, letztlich also selber schuld. Aber wenn Du denkst, Du hättest eine Wahl, dann hast Du eigentlich keine; sinnloses Anrennen gegen ein übles Schicksal, das längst feststeht. Auch wieder daneben. So oder so, Du verlierst, das aber garantiert.

    „Bist Du jetzt so´n scheiß Demokrat oder was?", maulte die Frau maulig aus dem Mundwinkel. Wahlen, Politik, was ein Quatsch. Die waren ja wohl auch abgekartet bis oben gegen. Rauch kräuselte sich am Mündungslauf der Automatikwaffe und verschwand in die Nacht wie all die Versprechen nach den Wahlen.

    „Wenn Du weiter so viel fluchst, sagte Bonecrusher trocken und schloss die Mündungskiste seines sechsläufigen Maschinengewehres. „Dann wirst Du noch blind.

    „Ich habe noch gar nicht angefangen", raspelte es monoton aus schwarzem Lippenstift hervor und dem Troll wurde ein Blick geschenkt, der schwere Panzerung durchschlagen hätte.

    „Na, zum Glück ist jeder Anfang auch ein Ende." Touché. Bone wie das Orakel von Delphi mit seinen Weisheiten. Sein Gesichtsausdruck eine Mischung aus sinnend und kindlich naiv, also ungefähr so, wie ein altkluger Troll eben.

    „Ach, bist Du jetzt auch noch so ein Scheißphilosoph?", ätze es freundlich weiter. Schwarz lackierte Fingernägel wechselten das sichelförmige Magazin und luden durch.

    „Wenn Du weiter so viel fluchst, sagte Bone regungslos und ließ die Vulcan anlaufen, deren Läufe sich drehten. „Dann werde ich noch taub. Die Mini-Gun schnurrte im elektrischen Summen der Rotationsbatterie wie ein Kätzchen der Zerstörung.

    Philosophisch kann ich auch, dachte die düstere Gothicbraut und trug ihren Teil zum Diskurs der Zerstörung bei. „Ich sag´ Dir was, nuschelte sie im Timbre übel gelaunt. „Die Grenzen meines Fluchens sind die Grenzen meines Denkens.

    Der Troll lachte kehlig auf. „Ja, Mann, ich weiß." Er schüttelte seinen Riesenkopf und grinste in sich hinein, als er all die vernommenen Schimpfwörter Revue passieren ließ. Im Schnelldurchlauf hätte er dafür nur einige Wochen gebraucht.

    „Es ist halt einfach der Schmerz, den wir beide in uns tragen", sagte er stoisch, das Vernichtungsgewehr rotierte nun untergriffig wie ein gewisser Ludwig Wittgenstein in seinem Grab, bereit zum Feuern. Vermutlich nur einer, aber wer weiß, was der alte Zausel da unten so alles trieb.

    Natürlich war das nur Ironie bis Euthanasie, so dass beide debil lachten und sich vor Freude auf die Schenkel schlugen. Raue Typen mit rauem Humor. Und deswegen feuerten sie nun auch erst mal eine Menge Munition in die gegenüber liegende Mauer. Davor standen auch ein paar Flaschen, Dosen oder sonstiger Unrat, wobei man sagen muss, dass die improvisierten Ziele immer schon nach zwei Sekunden auseinanderstoben, so dass sie eigentlich nur zur allgemeinen Vermüllung beitrugen. Wenigstens war das gegenüber liegende Gebäude in diesem Abschnitt verlassen, was es ideal machte, um sich als Architekt zu verdingen.

    „Was taugt eigentlich überhaupt was?" fragte Alabama mit der Stimmlage Permafrost, während sie einzelne, schallgedämpfte Schüsse abgab. Ziele irgendwie unklar, aber unterstellen wir ihr mal, dass es die irgendwie schon gab.

    „Was auch immer", sagte Bone stoisch. Die Mündungsläufe glühten rot und kühlten ab, während er das Feuer unterbrach.

    „Wir tun, was wir tun, weil wir tun, was wir tun", sagten beide gleichzeitig flach und emotionslos als Ausdruck absoluter Wahrheit, wie andere behaupten würden, Zwei plus Zwei sei Vier (das stimmt übrigens nur a priori, Klugscheißeranmerkung).

    „Und Kohle, das ist doch auch immer ein Grund", fügte Bama trocken den Motivationsgründen für Charaktere in Rollenspiel-Romanen hinzu.

    „Stimmt, lieferte der Troll die reichlich hanebüchene Individualisierung. „Der neue „Guns! Guns! Guns!- Katalog kommt auch nächste Woche raus und da will Papa ordentlich bestellen." Er grinste wie ein drei Meter großes Kind am ersten Schultag.

    „Außerdem könnten wir noch Rechnungen offen haben", knurrte es aus dunkel geschminkten Augen, während vereinzelt weiter geschossen wurde.

    „Rechnungen offen? Wegen dem Katalog?" Bonecrusher guckte irritiert wie Kinder, die am zweiten Tag auch wieder zur Schule sollen.

    „Nee, Mann, nölte es weiter. „Persönliche Rechnungen, Feindschaften, Vendetten, Freundschaft und Betrug. Halt so ein Zeug als Motivation.

    Stimmt, da hatte sie recht, das gab es manchmal auch, wobei das selten weniger künstlich wirkte, meistens sogar noch viel mehr. Ich mein´, ist doch wie Verwandten zum Scheißgeburtstag zu gratulieren. Ist es nicht viel peinlicher, anzurufen und so zu tun als ob, statt am besten einfach die Nummer direkt zu löschen. Eben Mann, siehste und deswegen ist doch eigentlich auch klar, warum Ran'nā einen Auftrag annehmen und daran interessiert sind. Es sind eben Ran'nā. Und die tun so was. Und bezahlt wird mit Kohle, nicht mit Nächstenliebe. Ende, aus, fertig die Geschichte. Und wenn ein blöder Spielercharakter gar nicht will, dann soll er sich doch verpissen, auch wenn ich mich dann frage, warum er überhaupt mitspielen wollte.

    Die restlichen Fragen des fragenden Verfassers dieser miesen Zeilen gingen in einem letzten, bleischweren Walkürenritt unter, als die Waffen weiter leer geballert oder getestet wurden, wer weiß das schon so genau und wer will es überhaupt wissen.

    Die Vulcan schwieg, das Rotationssurren verstummte. Das verwaschene Bassdröhnen wummerte in der Ferne und von hinten schepperte es nihilistisch aus der Box.

    „Langsam wird es Zeit, sagte der Troll, während sein Körper im Feuerschein dämonisch erhellt wurde. „In ner knappen Stunde sollen wir unsere Auftraggeberin, Möse Yamamoto treffen. Zeit also, meine Hauer zu polieren.

    „Zeit, sich mal den Kajallidstrich nachzuziehen", dachte sich seine Partnerin zustimmend.

    Als sie den Hinterhof verlassen wollten, traten sie in den Lichtschein der brennenden Mülltonne. Das war sehr praktisch, denn endlich konnte die Kamera ganz nah heranfahren und ganz genau zeigen, wie unsere beiden Hauptcharaktere ganz genau aussahen. Ganz genau.

    Burgertrips und Burnerkicks

    Black City, die Zone, Touristville, 22nd St & 166th Ave NE, Hinterhof, Mittwoch, 27. Oktober 2066, 19: 30Uhr Ortszeit

    Rock you like a hurricane. Die Kamera war ganz unten, tief, tiefer, noch tiefer und schwenkte langsam hoch. Ja, so mögt Ihr kleinen Spanner das doch. Ihr miesen Perverslinge, Ihr gierigen, geifernden Sabberleisten, Ihr schmierigen, fickrigen Wichsgriffel. Gleich fällt Euch das Kinn aus der Hose oder Papas Kopf, der da noch steckte. Also, was gab es zu gucken und zu spannen?

    Schwarze Springerstiefel, gefolgt von leicht durchlöcherten, schwarzen Netzstrapsen, die am Oberschenkel abschlossen. Der Arsch steckte in tighten Lederhotpants, ebenfalls schwarz, denn hier mochte wohl jemand Schwarz. Ein Arschgeweih gab´s natürlich auch, umgedrehtes Kreuz mit Pentagramm und Satansfratze, richtig geschmackvoll. Ein Patronengurt schmiegte sich um die Hüfte und ersetzte den Gürtel um ein modisches Accessoire; Farbe, ach, nehmen wir jetzt mal Schwarz. Die schwarze Lederjacke mit ballistischer Panzerung, war rein zufälligerweise, äußerst knapp geschnitten. Zumachen konnte man die wahrscheinlich nicht, reichte auch nur bis zur Taille. Der linke Arm war mit Tattoos übersät. Die bunten Bilder, Nihonstyle, schlecht gestochen und in geschmacklosen Kombinationen, verdeckten gut die vielen Narben. Die Erinnerung an ihre Vergangenheit wollte sie gerne vergessen, was jedoch jede Nacht erfolgreich misslang. „No Fun, No Future, Fuck You All" schimmerte in schwarzen Lettern zwischen den Bildern eingebettet. Nettes Lebensmotto, das muss man sagen. Kommt in einem Hochzeitskleid bestimmt gut und bricht das Eis schnell beim sonntäglichen Kennenlerndinner mit den Schwiegereltern. In zwei Tarnhalftern unter den Armen ließen sich zwei schwarze Maschinenpistolen Česká Škorpion mit Schalldämpfern erkennen. Die schwarz lackierten Fingernägel steckten in fingerlosen, schwarzen Lederhandschuhen (yes, das war schon in den Achtzigern cool). Ein schwarzes, viel zu kleines Black Metal-Shirt (Oldschool, einfach nur mit so weißen Corpsepaint-Krakelfratzen drauf, Bandname völlig unentzifferbar, vermutlich aber nicht die Pet Shop Boys) rundete den Yummie-Yummie-Trashburger saftig ab, gekonnter Schlampengothiclook halt. Logisch, Dicker, wenn schon, denn schon. Wenn Du bei Wendy´s bist, bestellst Du ja auch den Triple-Soyaburger mit extra Soya und nicht das Salatmenü. Knapp 1,60m groß, vielleicht auch eher klein. Die schwarzen Haare schimmerten tief dunkel, wie das wirklich so ist, wenn sie schwarz sind und nicht nur billig gefärbt. Die Haare waren zu Pigtails frisiert, links und rechts am Kopf standen sie als Haardutt ab und fielen dann als kleine Zöpfe im Bogen. Der Pony war zur Seite gekämmt, die Haare glatt und strähnig. Die Augen waren hellbraun (ab und an in der Vergangenheit aber auch schon blau geschlagen) und überraschenderweise sehr, sehr schwarz geschminkt. Kajallidstrich, Wimpern und so was, was man Smokey Eyes nennt. Also ziemlich zugeklatscht, so dass man ganz, ganz böse gucken konnte. Der Lippenstift war auch schwarz und die Lippen zeigten meist missmutig nach unten. Das Gesicht war Anfang Zwanzig, der Rest übrigens auch. Es war eher puppenhaft, mit großen Augen und kleiner Nase, dabei in der Form rund und etwas backfischartig bis provinziell. Der leichte Babyspeck polsterte die Wangen gut für so manche Backpfeife. Die gesamte Mimik bewegte sich im Bereich frostig, übel gelaunt und grimmig. Ach, fast vergessen, etwas Farbe gab es auch. Die Tattoos überwiegend (unter der Jacke natürlich nicht zu sehen) und ebenso die Haargummis (besonders wichtig und besonders gut zu sehen) schimmerten pink. Sie roch meist nach Leder, Bier und Zigaretten und einem sehr schweren Parfum, Geruch verbranntes Popcorn, Zuckerwatte und Kaugummieis, nicht unangenehm, falls man die Einzelingredienzien mochte. Als Farbe würde ich´s olfaktorisch beschreiben als tiefes, dunkles und irgendwie langsam zerfließendes Samtlila mit einem Schuss Manchesterblau. Macht das Sinn? Vermutlich nicht, aber gut, ich wollte wenigstens sieben Zeilen zum Geruch eines Charakters schreiben, denn das erscheint mir besonders relevant in so einer Personenbeschreibung.

    Ihre Cyberware bestand aus Muskelfaserschmierung, sorgt für Beweglichkeit und Schnelligkeit, sowie dem Dopa-Booster als Herzstück für die Reaktion, lässt er doch die Welt wie in Zeitlupe erscheinen. Internes Comlink, Gunlink und Restlichverstärkung auf der Retina gab´s als Standard oben drauf.

    Als Boni in der Charaktererschaffung besaß sie Beidhändigkeit (sonst machen zwei Maschinenpistolen auch gar keinen Sinn) und Schmerzunempfindlichkeit, als Mali Flashbacks, Schlaflosigkeit und bad fortune.

    Falls sich jemand fragt, warum ich das hier alles schreibe, nun ja, das ist eine Rollenspielcharaktererschaffung und da es sich hier um einen Rollenspielroman handelt, wird das also noch einen Sinn haben. Falls sich das jemand nicht fragt, auch gut, der kommt dann vom Rollenspiel und weiß Bescheid. Mein Beileid übrigens.

    „Ööööööööööörrrrrrgggg!" Ein mächtiger Rülpser riss die Kamerafahrt unserer notgeilen Spannerfreunde auf Bone-to-the-B-Crusher, der mit seiner schwarzen Sonnenbrille und den markanten Kieferknochen an die Trollvariante von Arnold Schwarzenegger in Terminator erinnerte. Ähnlich viel konnte er einstecken, war aber deutlich redegewandter als die österreichische Schauspielmumu. Yo, Wichserkamera, ich bin auch noch da. Das Kinn eckig, die Wangenknochen ebenfalls, harte, stählerne Gesichtspartie, könnteste nen Stuhl dran zerschlagen. Die zwei Trollhauer ragten nur kurz über die Oberlippe. Seine Haare glänzten, wie mit Motoröl nach hinten gekämmt, schwarz, mit viel Pomade. Die zwei Hörner waren leicht rund, das linke ab der Hälfte abgebrochen. Er selbst war riesig, fast drei Meter (exakt 2,90 m, ist aber zu umständlich, jedes Mal zu schreiben). Seine Haut hatte einen metallischen Schimmer im Grünton, für den er manches Mal unter den Ultravioletburner musste. Klar, er hätte es auch beim örtlichen Schnetzeldoktor dauerhaft machen können, Schönheitschirurgie war so gängig mittlerweile, Bioaugmentationen gab´s von der Stange. Doch er mochte das Ritual, in den Laden kommen, die Mädels begrüßen, in seinem Viertel Präsenz zeigen. Und wenn es sich einrichten ließ und es ließ sich immer einrichten, vermöbelte er irgendein armes Schwein auf dem Weg zurück. Präsenz zeigen, seinen Ruf stärken. Ein Mann muss sich schließlich pflegen und in Form halten. In Form war er auch, denn er platzte gleich vor Muskeln. Er trug ne schwere, schwarze Bikerjacke, Leder, ballistische Panzerung, Terminatorstyle halt. Darunter spannte ein schwarzes Metalshirt mit so Fantasy, Feuer, Drachen und Schwertern drauf. Kannste nur tragen, wenn sich Deine Muskeln gleich durch das Shirt prügeln oder Du geschmackstechnisch sehr schmerzfrei unterwegs bist. Im Gürtel (eigentlich in nem Rückenhalfter, aber das macht mir hier die Beschreibung kaputt) steckte ein Dampfhammer von Schusswaffe, Bones mächtige Smith & Wesson Super 5000, Chrom, Double-Action-Revolver und ein Kaliber in Faustgröße, macht ganze Löcher in Wände und ist so laut wie ein vorbeifahrender Schnellzug. Unter dem Gürtel steckte Bones mächtiger zweiter Dampfhammer zwischen seinen Beinen (dachte er zumindest, aber da hatte er ja ohnehin immer Ladehemmungen. Mensch, wie ungerecht, die netten Jungs bleiben halt lange ungefickt). Die etwas zerwetzte Jeans in Grau (Blau sieht scheiße aus auf schwarzem Leder, hatte schon seine Mutter gesagt und die musste es wissen, die alte Rock-Schlampe) steckte in schweren Bikerboots und am linken Oberschenkel war ein mächtiges Bowiemesser umgebunden. Er blickte meist stoisch und hart, weil er stoisch und hart war. Manchmal schaute er auch naiv und kindlich. Vermutlich, weil er das auch irgendwie war.

    Seine Cyberware bestand aus Muskelmaximierung, Trollhaut besaß er obendrauf. Fazit: sehr stark und sehr, sehr widerstandsfähig. Der Dopa-Booster musste natürlich auch sein, mit der Initiative fängt´s ja an, wenn Du ein Muskel bist. Die natürliche Trollsicht bestand schon aus Infrarot, internes Comlink und Gunlink gab´s dazu.

    Als Boni besaß er obendrauf noch außergewöhnliche Stärke, als Mali dafür „sozialer Trottel anderes Geschlecht, „sozialer Trottel Kinder (zum Glück stand er aber nicht auf die, sonst gäb´s doppelte Mali, relationship impossible).

    Yeah, beide sahen badass aus und waren es auch. Apropos waren, da war doch was.

    Richtig, eins war da noch oder genaugenommen zwei. Jeder hatte nämlich noch ein kleines Kürbiskopfpatch irgendwo an nicht allzu sichtbarer Stelle auf der Jacke angenäht. Was ein Zufall, da gingen sie gerade doch schon wieder in ihre Wohnung zurück. Also gehen wir am besten doch schnell mit.

    Hol´schon mal den Duke

    Black City, die Zone, Touristville, 22nd St & 166th Ave NE, Zentrum der Coolness, Mittwoch, 27. Oktober 2066, 19: 45Uhr Ortszeit

    Leere Patronenhülsen pflasterten den Weg zurück durch ein schmieriges Treppenhaus aus überwiegend Kunststoffschmiere. Ihre Wohnung lag im vierter Stock. Der fünfte, Dachgeschoss, stand leer, ebenso die Drei. Da hausten nur Ratten und ne Menge Krankheiten. In der Eins und Zwei hausten auch Ratten, aber die waren menschlich. In der Eins ne Trümmerbraut, die ständig auf CyberMeth war. Wahrscheinlich erst Mitte Zwanzig, sah aber aus wie Sechzig. In der Zwei nen alter, hagerer Opa. Früher wahrscheinlich ein harter Hund, heute nur noch Burt Reynolds aus dem Grab. Wenigstens machten die keinen Ärger und redeten nicht viel, wenn man sich im Treppenhaus begegnete. In der WG unserer Lieblingshelden müssen wohl heimlich auch noch Umweltaktivisten gelebt haben, denn hier wimmelte es nur so von alten Bierdosen und Zigarettenkippen, die anscheinend gesammelt wurden, um der Natur draußen nichts anhaben zu können. Die Bude bestand aus Bruch und ein paar Zimmern. Die kurze Diele enthielt nur einen Kleiderständer, alt und rund wie bei Philipp Marlowe. Sie führte in das große Wohnzimmer und ab dem ersten Drittel mittels einer Treppenstufe nach unten. Die Böden bestanden gänzlich aus dunklem, morschem Holz. Warum es diesen Absatz gab, war eigentlich unklar, vielleicht waren drunter Leichen versteckt. Ist ja auch blöd, immer bis in den Keller zu latschen. Vom Absatz aus ging es rechts zunächst in das kleine Bad. Die Dusche (und alles andere) war so verdreckt, dass keiner hier gern duschen ging. Wenn sie das taten, dann mit Socken, um den Boden nicht zu berühren. Das warf natürlich langfristig ein anderes Problem auf und dies wuchs in einer vergammelten Ecke immer weiter vor sich hin. Aber unsere Schlaumeier dachten da etwas kurzfristig. Daneben lag Bonecrusher´s Zimmer. Auf der anderen Seite, links vom Wohnraum also, präsentierte sich ein Prinzessinnengemach, nur ohne Prinzessin und ein Gemach war´s auch nicht. Das weitläufige Wohnzimmer wurde durch einen großen, verdreckten und grünlichen Teppich nicht unbedingt aufgewertet. Eine Polstercouch in kackbraunem Cord und in sehr verschlissen stand mit dem Rücken zur Absatzstufe, davor ne langgezogene Holzkiste ähnlicher Couleur (sollte wohl der Couchtisch sein). Ein großes 24kMM-Gerät säumte dann die abschließende Wand. Die Decken waren alle ziemlich hoch und die Wände meist roher Backsteinputz, ähnlich wie von draußen auch. Zwei große Fenster (die mit den Rundbögen) rahmten den eigentlichen Wohnzimmerbereich zur Rechten ein. Die Jalousien waren halb heruntergelassen, eine auch halb abgerissen. Auf den großen Fensterbänken konnte man gut sitzen und rausschauen, wenn man vorher den ganzen Müll runter gewischt hätte. Auf dem Boden lag allerdings auch schon ne Menge. Halboffen links, abgetrennt durch ne Theke mit zwei Stühlen, rausgerissen aus nem Diner (echt war, hatte Bonecrusher gar nicht so viel Mühe gekostet, nur nen paar komische Blicke von Passanten), gab´s ne kleine Küchenecke. Kühlschrank, Soyamaschine, Mikrowelle, vollgemüllte Spüle. Kochen tat hier keiner.

    Alabama fluchte unverständlich vor sich hin, was einem Truckfahrer die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte, aber was willst Du von einer Frau erwarten, die nach einem Südstaatenstaat benannt wurde. Hmm, ja, jetzt kommst Du ins Grübeln. Moment, warte, ja, fast, noch ein kleines Stück, jetzt hast Du es, Bingo Bongo, kleiner Intelligenzautist. Nichts, einfach gar nichts und das am besten noch in geschmacklos. Überall flog in ihrem Zimmer alte Wäsche rum und es dauerte eine Weile, bis sie die am wenigsten miefenden Klamotten gefunden hatte. Natürlich sah sie jetzt genauso aus wie vorher, sonst hätte ich mir die Beschreibung ja sparen können. Wobei, eigentlich geile Idee, wenn ich jetzt beschreiben würde, wie sie detailliert nen dreiteiligen Nadelstreifenanzug anzieht und im restlichen Buch nur noch in dem durch die Gegend rennt. Naja, lassen wir das.

    Ihr Blick fiel auf eine Actionfigur zur neuesten Staffel Multimediamist, da war die also, unter den ganzen Höschen. Erotikfaktor Zehn, Sauberkeitsfaktor Null, ergibt in der Summe irgendwas pervers Gequirltes.

    „Ultraassassin 5000 ist einfach der Geilste…richtig cool mit seinem ganzen Ninja-Scheiß", flötete sie kopfschüttelnd mit rauchiger Stimme durch die ganze Bude.

    Der Troll grunzte zustimmend und pfiff die Anfangsmelodie der Serie, während er das coole Ninjahandzeichen im Badspiegel zu sich selbst machte. Er rieb sich mit seiner Lieblingspomade erst die Hauer ein, dann die Haare. „Hmm, Schmierfett", brummte er, das war für richtige Trolle. Der männliche Duft von Whiskey, Tabak und Motoröl kam ihm unwiderstehlich vor, ließ aber eigentlich die meisten Frauen spontan würgen.

    „Hol schon mal den Duke!, hatte er nach einiger Zeit gebellt, nachdem klar war, dass er Alabama lieber beschäftigt halten sollte. Wie stets war sie längst fertig und er noch nicht. Er wechselte mehrmals seine Shirts, schmierte die Schmiere nach und zupfte an sich herum, bis seine Muskelmaximierung auch so richtig unter der fettgeilen Lederjacke abgingen wie Schmidts Mutantenkatze. Ihre flutartigen Beschimpfungen war er ja schon gewöhnt, aber dass sie neuerdings ungeduldig anfing, in der Wohnung Schießübungen durchzuführen, das ging dann doch zu weit. Erstens muss ein Mann sich pflegen und zweitens gab es nie einen guten Zeitpunkt für ein Mitbewohnergespräch, also zu drittens: „Hol schon mal den Duke! Sie taperte also los, wie geheißen. Doch wer war eigentlich der Duke?

    Der Duke war ein gepanzerter Kleinbus (GMC Vandura) getarnt als fahrende Müllhalde, in Braun- Gold mit Holzbeschlägen und dreckig gelber Plüschinneneinrichtung. Praktisch für Observationen, Transporte oder als mobiles Hauptquartier. Kühltruhe mit Bier verbaut. Vorne drei Sitze, Rückraum leer und zugemüllt. Bisschen Panzerung drauf, sonst nicht großartig aufgemotzt. V12-Motor (V8 ist für hülsenlose Stricher) mit freundlichen 26l Verbrauch. Natürlich Verbrennungsmotor. Welcher Irre nimmt Elektro in der Zone? Beleidigungen über diesen Wagen geben sie bitte am Eingang des nächsten Krankenhauses ab.

    Neografie

    Black City, die Zone, Touristville, 22nd St & 166th Ave NE, Mittwoch, 27. Oktober 2066, 20: 15Uhr Ortszeit

    Kurze Zeit (aus der Sicht des Einen) oder eine halbe Ewigkeit (Perspektive der Anderen) später, röhrte der Duke durch die runtergekommenen Slums, die den stinkenden Unterleib von Black City bildeten (mit schöner Syphilis versteht sich, denn wer sich dem billigen Rudelbums hingab, der zahlte später mit geistigem Hirnverfall). Die Zone war ein Paradies für Psychopathen. Knapp eine Million verlorener Seelen und noch mehr Ganggewalt. Wer hier lebte, hatte entweder keine ODB (offizielle Daseinsberechtigung) oder keinen Verstand, war ein Gewalttäter oder verriegelte seine Türen gut. Die Bullen patrouillierten hier quasi nie und ging höchstens mal in Mannschaftsstärke rein, um einen Aufstand nieder zu schießen. Schnell rein, schnell raus, sonst fickt es sich Tripper. Badass Ecke war noch die schöne Altbauvariante, südlich des Zentrums von Touristville. Im Zentrum lag das District Courthouse und die District Hall. Der abgeranzte Charme der Häuserschluchten erinnerte hier an die Neonvariante sozialistischen Ostblockelends. Viel Elendbeton, mit Betonblockghettos, so trostlos, wie ne verrostete, einsame Gitterstange. Drogen wurden an jeder Ecke verkauft und schmierige Stände mit noch schmierigeren Händlern verkauften noch schmierigere Waren. Die Leute waren abefuckt und Gewalt gab es als Bonusmeilen. Ein Süßer Spielplatz für Ran'nā. Tja, das waren die kultivierten Gegenden hier. Wer zum Fleischmarkt in Glühwürmchentown wollte, der musste beispielsweise durch postapokalyptisches Gebiet Marke Tschernobyl. Verstrahlt waren die Leute da auch, aber nicht so, wie dämliche Hippies das sind. Andererseits gab´s dort massenhaft billigste Cyberware, quasi der Wallmart für nen Schnetzeljob. Ein Profiran'nā hätte natürlich nur High-End-Kliniken in Black Akihabara aufgesucht, unser Duo aber war hier Stammgast. Aber gut, so ist das halt, wenn Du in der Zone aufwächst. Um zum Ausverkauf zu kommen, durfte man sich durch ein paar Gangreviere beten, ballern oder bezahlen. Dafür war´s der größte Schwarzmarkt mit noch schwärzeren Geschäften. Eine Staude Noir und drei frische Äpfel Betrug direkt auf die Kralle.

    Südlich ging die Zone hart, früher mal völlig abgeschottet, in Bellevue über. Das lag östlich zur Downtown, Black Cities Markenzeichen, die eigentliche Neoncity, dazwischen der Lake Washington. Bellevue war ein langweiliger Ort direkt aus der Trumanshow. Hier wohnten und schliefen die reichen Konzernfuzzis. Es war eine Mischung aus Kleinstadt und gediegener Metropole. Da Papa auch mal entspannen musste zwischen Karriereleiterklettern, Klunker kaufen für die Alte und Unsinn reden auf Nachbarschaftspartys, stand hier auch der Prängel Maximus Sexclub, das größte Eros-Center der ganzen Stadt. Und die Yakuza hatte hier ihre Finger und abgeschnittenen Stummel schon lange im Spiel. Aufgrund des Sitzes von Lockheed Kabumm Technologies hielt sogar der gute alte Brave Starr noch den Sicherheitsvertrag. Also quasi die brutal korrupte Copvariante, ähnlich der Highwaypatrol in den Südstaaten oder bei uns in Deutschland nem grimmen Bahnticketkontrolleur.

    Badass fuhren also durch ihr Viertel und das war verdammt kein Kompliment. Über die Ecke 25th St, hoch bis zur 163rd Ave NE, am Banshee vorbei, dann kurz über die 520 State Route und letztlich weiter parallel zur Avondale Way. Wenn ihr´s sehen wollte, macht euch Google Earth an, ach nee, da gibt’s Black City 2066 ja noch gar nicht.

    Aristotefurz

    Black City, die Zone, Touristville, unterwegs in nordöstlicher Richtung, Mittwoch, 27. Oktober 2066, 20: 20Uhr Ortszeit

    Der Troll saß am Steuer, eine brennende Kippe spiegelte sich in seiner Sonnenbrille. Gesichtsausdruck hart und unnachgiebig. Hier roch es nach Ärger und er hatte nicht vor, als Verlierer von den Polstern zu gehen.

    Alabama saß daneben und schaute finster raus. Der Glimmstengel klebte im Lippenstift, während sie das Doofengummi kaute. Aufgeben kam in keinem Fall in Frage. Hier würde nur einer lebend raus kriechen und wer das war, das wusste sie.

    „Fuck, nicht schlecht", entfuhr es ihr dann doch.

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