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NACHTS IN WHITECHAPEL: Der Krimi-Klassiker aus der Leihbuch-Ära!
NACHTS IN WHITECHAPEL: Der Krimi-Klassiker aus der Leihbuch-Ära!
NACHTS IN WHITECHAPEL: Der Krimi-Klassiker aus der Leihbuch-Ära!
eBook153 Seiten2 Stunden

NACHTS IN WHITECHAPEL: Der Krimi-Klassiker aus der Leihbuch-Ära!

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Über dieses E-Book

Die beiden Zwillingsbrüder Edward und Conway Harper, ihres Zeichens Privatdetektive, deren Auftraggeber in erster Linie die upper class von London war, ahnten nicht, was alles auf sie zukam, als Jane Gaskil sie um Hilfe bat.

Jane, deren Bruder Gerald unter mysteriösen Umständen ermordet wurde, wusste nicht, dass der Mordanschlag gleichzeitig auch ihr gegolten hatte. Ebenso war es ihr unbekannt, dass ein entfernter Verwandter aus den USA sie nach seinem Tode als Erbin seines gewaltigen Vermögens eingesetzt hatte...

 

Der Roman Nachts in Whitechapel von Joe McBrown (eigentlich Hans-Joachim von Koblinski - * 16. Juni 1921 in Berlin; † 9. August 2013 in Hamburg) erschien erstmals im Jahr 1971 als Leihbuch.

Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME CHEFAUSWAHL.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum19. Juli 2022
ISBN9783755417378
NACHTS IN WHITECHAPEL: Der Krimi-Klassiker aus der Leihbuch-Ära!

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    Buchvorschau

    NACHTS IN WHITECHAPEL - Joe McBrown

    Das Buch

    Die beiden Zwillingsbrüder Edward und Conway Harper, ihres Zeichens Privatdetektive, deren Auftraggeber in erster Linie die upper class von London war, ahnten nicht, was alles auf sie zukam, als Jane Gaskil sie um Hilfe bat.

    Jane, deren Bruder Gerald unter mysteriösen Umständen ermordet wurde, wusste nicht, dass der Mordanschlag gleichzeitig auch ihr gegolten hatte. Ebenso war es ihr unbekannt, dass ein entfernter Verwandter aus den USA sie nach seinem Tode als Erbin seines gewaltigen Vermögens eingesetzt hatte...

    Der Roman Nachts in Whitechapel von Joe McBrown (eigentlich Hans-Joachim von Koblinski - * 16. Juni 1921 in Berlin; † 9. August 2013 in Hamburg) erschien erstmals im Jahr 1971 als Leihbuch.

    Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME CHEFAUSWAHL.

    NACHTS IN WHITECHAPEL

    ERSTER TEIL

      Erstes Kapitel

    Edward Harper war müde. So müde, wie nur ein Mann sein kann, der fünf Stunden lang mit der schönsten Frau Londons getanzt hat. Jetzt hatte er Miss Lydia Grosnevir brav daheim abgeliefert, war, um ein wenig frische Luft in die Lungen zu bekommen, den weiten Weg bis zur Royal Mint Street zu Fuß gegangen und steckte nun den Schlüssel in das Türschloss des Hauses Nr. 9, das er zusammen mit seinem Zwillingsbruder Conway bewohnte, Conway und er waren ledig, und sie übten einen Beruf aus, von dem die meisten Menschen nichts wussten. Sie führten ein Detektivbüro. Ihre Büroräume lagen weit weg von der Royal Mint Street. Sie führten ihre Firma gewissermaßen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Ihre Kundschaft rekrutierte sich ausschließlich aus den allerhöchsten Kreisen, Leuten von Adel und Leute mit mehr als nur viel Geld. Ihre Klienten legten keinerlei Wert auf Publicity, weder bei sich selbst noch bei den Menschen, deren Dienste sie für sich in Anspruch nahmen. Conway und Edward Harper lebten gewissermaßen anonym, und einen Teil des vielen Geldes, das sie verdienten, verdankten sie dieser Anonymität.

    Edward Harper gähnte herzhaft, während er den Schlüssel im Haustürschloss drehte und dachte nichts Arges. So bemerkte er die schlanke Gestalt mit dem wiegenden Gang nicht, die sich in dieser Sekunde aus der Türnische des Nachbarhauses löste und mit raschen, lautlosen Schritten von hinten her auf ihn zukam.

    Der Fremde war wegen der Dunkelheit nicht zu erkennen. Er trug einen leichten, für die derzeitige Mode viel zu langen Mantel, dessen breiter Kragen hochgestellt war. Den Hut hatte er so tief in die Stirn gezogen, dass man kaum etwas von seinem Gesicht sah. Seine Bewegungen waren geschmeidig wie die einer Katze. In der Rechten trug er einen sonderbaren Gegenstand, von dem bei dem ungewissen Lichtschein, den die Straßenlaternen verbreiteten, nicht gesagt werden konnte, ob es sich um einen Gummiknüppel oder um einen Sandsack handelte.

    Als der Mann drei Schritte hinter seinem Opfer stand, hob er den Arm und schlug genau in der richtigen Dosierung zu.

    Edward Harper spürte einen furchtbaren Schmerz am Hinterkopf. Es wurde finster um ihn. Er wusste nichts mehr von sich und der Welt. Er sank in sich zusammen, ohne auch nur den geringsten Laut von sich zu geben.

    Einen Augenblick lang blieb auf der Szene des Geschehens alles still. Dann griff der Mann, der Edward Harper niedergestreckt hatte, mit der Erfahrung eines Menschen zu, der solche Dinge nicht zum ersten Mal tut. Mit einer Bewegung, die viel Kraft verriet, warf er sich den Bewusstlosen über die Schulter. Er trug ihn im Laufschritt nach der Türnische, aus der er eben gekommen war.

    Wenige Sekundenbruchteile später kam eine große, dunkle Limousine die Straße entlang. Sie fuhr völlig geräuschlos. Ihr Besitzer, Lord Melchett Brantly, saß zu dieser Stunde ein wenig gelangweilt im Rauchzimmer seines Clubs in der Iron Lane und wusste nicht, dass ihm sein Auto vor genau einunddreißig Minuten gestohlen worden war. Der Wagen fuhr an den Rand des Bürgersteigs und hielt. Eine der Fondtüren öffnete sich. Der Herr im Mantel brachte Edward Harper aus der Haustürnische.

    Er wurde vorsichtig auf die Hintersitze des komfortablen Autos deponiert. Die Tür schlug zu, und gleich darauf setzte sich das Auto ebenso lautlos, wie es gekommen war, wieder in Bewegung. Es nahm Richtung auf die Hafendocks.

    Beinahe am Ziel hatte die lautlose Limousine jedoch Pech. Sie erreichte zwar haargenau die Stelle, die ihr Ziel war. Aber in dem Augenblick, in dem sie hielt, trat ein großer, kräftiger Herr aus dem Schatten eines der vielen Lagerhäuser heraus, die es hier gab. Er sah das Auto und wunderte sich. Da vornehme Wagen um diese Zeit in der Gegend der Docks automatisch Aufmerksamkeit und Verdacht erregten, trat er rasch wieder in den Schatten des Schuppens zurück, aus dem er aufgetaucht war. Er stand jetzt ungesehen in guter Deckung und beobachtete interessiert, was vor sich ging.

    Zwei Mann kletterten eiligst von den Vordersitzen des großen Wagens. Der Motor lief weiter. Die beiden öffneten die Fondtüren ihres teuren Gefährts und holten einen anscheinend bewusstlosen Menschen heraus. Im Laufschritt schleiften sie ihn quer über den Fahrdamm in das Gewirr von Gässchen zwischen den verschiedenen Lagerhäusern hinein und dem Kai zu.

    In diesem Moment sprang der Beobachter aus dem Schatten des Schuppens hervor. Er sprintete auf die Männer zu, die den Reglosen schleppten, als habe er vor, beide zusammen in einem einzigen Ansturm zu erledigen. Die beiden wandten sich um, als sie seine Schritte vernahmen, ließen ihre Last zu Boden gleiten und wollten sich ihm zum Kampf stellen. Aber ehe es überhaupt zu einer Schlacht kam, hatte einer der beiden einen so heftigen Schlag mit der Handkante gegen die Halsschlagader erhalten, dass er lautlos zusammenbrach. Der andere war eine Sekunde lang starr vor Überraschung und Schreck. Dann tat er das, was er in dieser Situation für das klügste hielt: Er ließ seinen Komplizen im Stich und rannte davon. Kurze Zeit später war er in dem Gewirr der Schuppen und Lagerhäuser, die sich bis an die Themse hinzogen, so erfolgreich verschwunden, dass sein Gegner einsah, er würde seiner nie habhaft werden. Also kümmerte er sich lieber um den bewusstlos am Boden Liegenden. Er holte seine Taschenlampe hervor und leuchtete dem reglosen Bündel Mensch zu seinen Füßen ins Gesicht.

    »Edward!«, rief er verwundert aus.

    In diesem Augenblick sah er das Stückchen Karton, das an dem Hut seines Zwillingsbruders steckte. Conway Harper liebte nächtliche Spaziergänge, und er liebte den Hafen, wenn er ruhig und verlassen dalag. Dass er aber seinen Bruder bei Gelegenheit eines solchen Spaziergangs davor bewahren würde, in den Fluss geworfen zu werden, daran hätte er nie und nimmer geglaubt.

    Er beleuchtete den Karton von Postkartengröße mit der Taschenlampe und schüttelte verblüfft den Kopf. Mit einem Gummistempel war eine sonderbare Zeichnung darauf gedrückt, ein sitzender Vogel, der einen Menschenkopf trug. Das Ganze sah ein wenig steif und eckig aus. Es erinnerte an die Zeichnungen ägyptischer oder assyrischer Keilschriften.

    Er steckte die Karte in die Tasche und fühlte nach dem Puls des Bewusstlosen. Gleich darauf richtete er sich aufatmend wieder hoch und sagte murmelnd: »Sehr schwach, Zwillingsbrüderchen, aber du lebst, und das ist die Hauptsache.«

    Er nahm den Bewusstlosen vorsichtig auf und trug ihn zu der Limousine, die immer noch leer und verlassen an der gleichen Stelle stand. Gerade, als er dabei war, den Zwillingsbruder möglichst sanft in die weichen Polster des feudalen Wagens zu betten, schlug Edward die Augen auf. »Was ist denn los, Conway?«, fragte er verwundert. Dann aber wusste er sofort wieder, was geschehen war. »Wo, zum Teufel, kommst du her?«, fragte er verwirrt. »Und was ist mit mir passiert? Wo sind wir denn eigentlich?«

    »Ich dachte, du würdest mir das erklären können«, erwiderte Conway mit einem beruhigten Lächeln. »Soweit ich Bescheid weiß, müsstest du in diesem Augenblick mit der wunderbaren Miss Gwen tanzen, oder?« Edward setzte sich auf und machte es sich so bequem, als es gehen wollte. »Mit der Tanzerei war alles okay«, erklärte er matt. »Die kleine Gwen tanzt tatsächlich wie eine Elfe und ist das netteste Girl, das ich seit langem kennenlernte. Als es soweit war, brachte ich sie nach Hause, und als ich dann in unser eigenes Zuhause zurückkehrte – well, in der Haustür erhielt ich von irgendeinem üblen Gentleman von hinten her einen Schlag über den Kopf, und damit hatte sich’s für mich. Vollkommene Verdunklung bis zu dem Augenblick, in dem ich hier unter deiner tatkräftigen Mithilfe wieder ins Leben zurückfand. Mehr kann ich dir beim besten Willen nicht sagen. Wieso tauchtest du genau im richtigen Moment auf, um mich aus den Klauen der Hyänen zu befreien, die bestimmt nichts Gutes mit mir vorhatten? Soviel ich sehe, befinden wir uns irgendwo in den Hafendocks.«

    »Dass ich zur rechten Zeit am rechten Ort war, ist reiner Zufall«, berichtete Conway. »Du weißt, dass ich nächtliche Spaziergänge liebe und dass ich dazu die menschenleeren Hafenanlagen bevorzuge. Als dann dieses stinkvornehme Auto ankam, das in die Docks passt wie die Faust aufs Auge – dass du derjenige warst, der ins Wasser geworfen werden und ins Meer hinausschwimmen solltest, wusste ich natürlich nicht. Es erhebt sich die große Frage: Was hat das Ganze zu bedeuten?«

    Edward stöhnte. »Lass meinen Kopf erst wieder klar werden, dann wollen wir darüber nachdenken«, schlug er vor.

    Conway Harper setzte sich ans Steuer, und innerhalb nicht übermäßig langer Zeit, erreichten sie ihr Privathaus in der Royal Mint Street.

    Im Arbeitszimmer ihrer recht umfangreichen und sehr vornehmen Wohnung trat Edward zunächst an den Schreibtisch. Er wollte die Whiskeyflasche aus dem Seitenfach holen, die dort für alle Fälle stand. Nach dem sonderbaren Abenteuer, das er eben hinter sich gebracht hatte, verspürte er das Bedürfnis, sich kräftig zu stärken.

    Der Schreibtischstuhl besaß eine so hohe Lehne, dass er die junge Dame, die darin saß, erst im allerletzten Augenblick sah.

    »Conway«, murmelte er verblüfft. »Komm einmal her und sieh dir das an.«

    Zweites Kapitel

    Die junge Lady mochte ungefähr zwanzig Jahre alt sein. Edward, der als unverbesserlicher Verehrer des schönen Geschlechtes etwas von Frauen verstand, sah in der gleichen Sekunde dass sie unwahrscheinlich anziehend war. Dabei schien sie nicht gerade mit Glücksgütern gesegnet, stellte er auf den zweiten Blick fest. Ihre Kleidung erwies sich zwar als geschmackvoll, aber einfach und schlicht. Sie befand sich in einem Zustand hochgradiger Erregung.

    »Sieh an, sieh an«, sagte er leise, aber aufmunternd. »Wie kommen Sie denn hierher, schöne Dame? Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, Ihre Bekanntschaft zu machen. Aber immerhin...«

    »Finden Sie es nicht ein wenig seltsam, so einfach in meinem Arbeitsstuhl zu sitzen, Miss?«, fragte Conway irritiert und musterte die unerwartete Besucherin eingehend.

    »Ich wollte Sie sprechen«, beeilte

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