Der teuflische Gehilfe: Moonlight Romance 24 – Romantic Thriller
Von Helen Perkins
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Über dieses E-Book
Moonlight Romance bietet wohlige Schaudergefühle mit Gänsehauteffekt, geeignet, begeisternd für alle, deren Herz für Spannung, Spuk und Liebe schlägt. Immer wieder stellt sich die bange Frage: Gibt es für diese Phänomene eine natürliche Erklärung? Oder haben wir es wirklich mit Geistern und Gespenstern zu tun? Die Antworten darauf sind von Roman zu Roman unterschiedlich, manchmal auch mehrdeutig. Eben das macht die Lektüre so fantastisch...
Der Händedruck dieses Mannes war nicht nur kalt gewesen und beinahe wie ein Schraubstock. Zugleich hatte Didier den Eindruck gehabt, als dringe der andere gedanklich in seinen Kopf ein. Er konnte es nicht anders beschreiben. Es war so, als wühle er kurz, aber heftig in seinen Gedanken und Gefühlen. Es war eine schmerzhafte und beklemmende Erfahrung. Im Grunde wollte Didier nichts mit Jean van Delft zu tun haben. Der Mann war ihm unheimlich. Und doch hatte er keine andere Wahl. Michel und seine beiden Schläger saßen ihm im Nacken. Spielte er nicht mit, würde er dies bitter bereuen. Neumond, die dunkelste aller Nächte. Der Himmel über Paris war von einem tiefen Schwarz, dessen stumpfe Düsternis kaum vom Neon der Stadt erhellt wurde. Wie ein schwerer Druck, die Ahnung von etwas Bösem und Abseitigem lag die Dunkelheit über der Metropole an der Seine. Nichts vermochte diesen Albdruck zu lockern. Die Lichter der Stadt wirkten verwaschen und blass, selbst die Illumination der Ausflugsboote auf dem breiten Strom schien vergeblich gegen die Düsterkeit anzuleuchten. Es war Mitte September, die große Sommerhitze vorüber. In den Parks der Stadt lag noch der Duft nach Rosen und doch schlich in dieser Nacht ein kühler Wind wie der erste Vorbote der dritten Jahreszeit umher. An der Seine, gegenüber des Jardin des Plants waren zu dieser späten Stunde nicht mehr viele Menschen unterwegs. In der Nähe gab es unter einem Brückenpfeiler einen Treffpunkt von Obdachlosen. Obwohl die Gegend zu den besseren in Paris zählte, sahen Polizei und Stadtverwaltung großzügig über diesen »Schandfleck«
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Rezensionen für Der teuflische Gehilfe
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Buchvorschau
Der teuflische Gehilfe - Helen Perkins
Moonlight Romance
– 24 –
Der teuflische Gehilfe
Jean van Delft – treu ergeben der Macht der Finsternis
Helen Perkins
Der Händedruck dieses Mannes war nicht nur kalt gewesen und beinahe wie ein Schraubstock. Zugleich hatte Didier den Eindruck gehabt, als dringe der andere gedanklich in seinen Kopf ein. Er konnte es nicht anders beschreiben. Es war so, als wühle er kurz, aber heftig in seinen Gedanken und Gefühlen. Es war eine schmerzhafte und beklemmende Erfahrung. Im Grunde wollte Didier nichts mit Jean van Delft zu tun haben. Der Mann war ihm unheimlich. Und doch hatte er keine andere Wahl. Michel und seine beiden Schläger saßen ihm im Nacken. Spielte er nicht mit, würde er dies bitter bereuen.
Neumond, die dunkelste aller Nächte. Der Himmel über Paris war von einem tiefen Schwarz, dessen stumpfe Düsternis kaum vom Neon der Stadt erhellt wurde. Wie ein schwerer Druck, die Ahnung von etwas Bösem und Abseitigem lag die Dunkelheit über der Metropole an der Seine. Nichts vermochte diesen Albdruck zu lockern. Die Lichter der Stadt wirkten verwaschen und blass, selbst die Illumination der Ausflugsboote auf dem breiten Strom schien vergeblich gegen die Düsterkeit anzuleuchten.
Es war Mitte September, die große Sommerhitze vorüber. In den Parks der Stadt lag noch der Duft nach Rosen und doch schlich in dieser Nacht ein kühler Wind wie der erste Vorbote der dritten Jahreszeit umher.
An der Seine, gegenüber des Jardin des Plants waren zu dieser späten Stunde nicht mehr viele Menschen unterwegs. In der Nähe gab es unter einem Brückenpfeiler einen Treffpunkt von Obdachlosen. Obwohl die Gegend zu den besseren in Paris zählte, sahen Polizei und Stadtverwaltung großzügig über diesen »Schandfleck« hinweg. Mehrere Bürgermeister hatten versucht, die Gestrauchelten, die hier ihren Rotwein teilten, zu vertreiben. Doch es war keinem gelungen, denn die »Wermutbrüder« fühlten sich hier wohl, abseits der Parks, wo Junkies und Dealer das Sagen hatten und man in der Nacht allzu leicht in ein Verbrechen verwickelt werden konnte.
In dieser Nacht war hier jemand unterwegs. Der Mann lenkte seine Schritte zielsicher und ohne zu zögern zur Seine. Er war schon öfter hier gewesen, denn er wusste, wie leicht es war, für seine Zwecke etwas Passendes zu finden. Sein scharf geschnittenes Gesicht lag im Schatten der Hutkrempe. Er trug einen Maßanzug, darüber einen dunklen Mantel aus edlem Tuch. Seine Schuhe waren handgenäht, echte Budapester, die er von einem Schumacher aus London bezog, der sein Handwerk noch verstand. Auf den unvoreingenommenen Betrachter machte der Mann einen seriösen Eindruck. Er mochte ein gut betuchter Geschäftsmann sein, ein reisender Diplomat, vielleicht auch ein Privatier, dem ein reiches Erbe das Leben versüßte. Niemand konnte ahnen, was sich wirklich hinter dieser seriösen Maske verbarg. Und die wenigen, die es wussten, konnten darüber keine Auskunft mehr geben.
Der Mann hatte sein Ziel erreicht und blieb in einigem Abstand zu dem Brückenpfeiler stehen. Dort brannte ein Feuer, dessen Funken in den schwarzen Nachthimmel stoben. Es wärmte die wenigen, traurigen Gestalten, die hier lagerten. Vom Wasser her wehte ein leichter Wind. Er brachte einen brackigen Geruch mit sich, gemischt in Schmutz, Rost und Alkoholdunst.
Eine leere Flasche flog ins Feuer, wo das Glas mit einem Knall zerbarst. Ein raues Lachen, dann senkte sich wieder Stille über die düstere Szenerie.
Es dauerte nicht lange, bis der Besucher entdeckt wurde. Er hörte leises Gemurmel, dann kam ein junger Bursche auf ihn zu. Er war hoch aufgeschossen und dürr. Sein blondes Haar stand widerspenstig vom Kopf, seine Kleidung war abgewaschen. In seinem Gesicht lag ein noch fast kindlicher Zug, doch in seinen Augen spiegelte sich die Abgeklärtheit eines Greises. Obwohl der Junge erst sechzehn war, hatte er doch schon alles gesehen. Alkohol und Drogen hatten ihn abstürzen lassen. Nun verbrachte er seine Tage mit Betteln und Stehlen in den großen Einkaufsstraßen der Stadt. Am Abend kehrte er meist hierher zurück, denn die Kameradschaft unter den Männern, die hier hausten, gab ihm ein wenig Sicherheit. Er blieb nahe vor dem Mann stehen und schaute ihn fragend an.
»Suchen Sie Gesellschaft, Monsieur?«, fragte er freundlich.
»Das nicht, aber ich brauche jemanden, der für mich etwas erledigt. Es muss schnell und diskret sein. Traust du dir das zu, mein Junge? Die Bezahlung ist gut.«
»Ich bin kein Einbrecher. Ich kann aber Schmiere stehen.«
»Es geht um einen Gegenstand, der mir gestohlen wurde. Er befindet sich nun bei einem Bekannten von mir. Ich weiß, wo er ihn versteckt. Aber ich bin nicht in der Lage, unentdeckt in sein Haus zu gelangen. Dafür brauche ich deine Hilfe.«
Der Junge hob die Schultern. »Wie kommt man hinein? Ich habe kein Werkzeug.«
»Nun, das kann ich dir geben. Ich habe alles besorgt, was man so braucht. Leider bin ich etwas zu ungeschickt, um damit umzugehen.«
»Zeigen Sie her.« Der Junge man die kleine Tasche, in der sich Dietriche, Zangen und Schraubenzieher, sowie einiges mehr befand. Es war tatsächlich die richtige Ausrüstung für einen Einbruch. »Und was zahlen Sie?«
»Wenn ich das Bild in Händen halte und niemand etwas gemerkt hat, gebe ich dir tausend Euro«, bot der Mann an.
Damit war der Junge sofort einverstanden. »Kann ich meinen Kameraden davon erzählen? Vielleicht will einer mitmachen.«
»Nein, ich brauche nur dich. Also, sind wir uns einig?«
»Für tausend Euro würde ich noch ganz andere Dinge tun.«
»Gut, dann komm. Wir wollen es gleich hinter uns bringen.«
Der Junge nickte und folgte dem Mann arglos. Er malte sich bereits aus, was er mit dem Geld alles anfangen konnte. Vielleicht sogar mal eine Nacht in einem Hotelbett schlafen. Vor allem aber genügend Schnaps, um die Welt ringsum für eine ganze Weile zu vergessen. Er war so mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, dass ihm das kalte, zufriedene Grinsen seines Begleiters völlig entging. Sie verließen das Seineufer und tauchten in das Labyrinth der Pariser Straßen ein. Der Junge kannte sich hier überall aus. Es gab kaum einen Ort, den er noch nicht durchstreift hatte. Als der Mann vor einem gediegenen Bürgerhaus stehen blieb und auf einen Kellerabgang deutete, machte der Junge sich sogleich ans Werk.
Die Tür hatte er rasch geöffnet. Der Mann folgte ihm mit einer Taschenlampe. Sie nahmen einen schmalen Kellergang, der vor einer Stahltür endete. Der Junge griff nach dem Dietrich, um das Schloss zu knacken, als ihn von hinten ein brachialer Schlag traf und ihn sofort ins Reich der Träume schickte.
Der Mann ließ den Todschläger wieder in seine Manteltasche gleiten, denn schloss er die Tür auf, packte den Bewusstlosen unter den Achseln und schleifte ihn durch die Tür, die gleich darauf mit einem dumpfen Geräusch ins Schloss fiel.
*
Als der Junge wieder zu sich kam, drehte sich alles vor seinen Augen. In seinem Kopf hämmerte ein dumpfer Schmerz, und es dauerte eine Weile, bis ihm bewusst wurde, was geschehen war. Der Kerl hatte ihn hereingelegt. Er hatte ihn beschwindelt. Doch warum? Aus welchem Grund hatte er ihn niedergeschlagen?
Der Junge versuchte, sich zu bewegen, die absolute Finsternis, die ihn umgab, mit Blicken zu durchdringen. Beides wollte ihm nicht gelingen. Er spürte etwas an Hand- und Fußgelenken. Zuerst dachte er, es seien Stricke, aber dann begriff er,